Patientenkongress 2011 - 2. Oktober 2011

Bellasus
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Bellasus »

ein Überblick über alle existierenden therapeutischen Angebote könnte es geben, von Tagesklinik, stationär, Ergo- / Arbeitstherapie, berufl. Reha, sozialpsych. Dienste, psychiatrische Pflege usw usf - eben alles, was Otto Normalverbraucher am Anfang seiner Deprikarriere nicht weiß.
Aufzeigen, wie und wo man an Hilfe kommt.
z.B. in Form von Infotafeln - die würde ich auch gerne machen

LG
Annette




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- Betroffene für Betroffene -
Kroki
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.

Beitrag von Kroki »

heinrich12
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von heinrich12 »

Hallo,

mich würde interessieren, was man bei rezidivierenden schweren Depressionen machen kann, wenn mehrere Medikamentenversuche keine Besserung gebracht haben.
Ich habe das Internet nach Informationen über EKT durchforstet, aber nur sehr kontroverse Berichte gefunden. Vielleicht könnte jemand darüber informieren/berichten?

Viele Grüße
Sonnenstrahl
ghana
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von ghana »

Welcher zeitl. Rahmen ist für den Kongress den angedacht?

Wenn ich mir die ganzen Themmenvorschläge anschaue, könnte man damit eine Woche füllen ...

LG, ghana
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Lioness
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Lioness »

Und auch von mir ein Hallo in die Runde!

Den Kongress finde ich och ebenfalls eine Spitzenidee. Ich kann mich eigentlich allen VorrednerInnen nur anschließen! Namentlich die Vorschläge von Maria, Annette und Kroki treffen meinen Nerv; Krokis zweiter Vorschlag war mal eine ganze Weile sehr aktuell für mich: Was tun, wenn mensch für das eine zu krank und das andere nicht krank genug ist?

Ich könnte mir durchaus vorstellen, einen kleinen Vortrag zu halten, z.B. einen Erfahrungsbericht zum Umgang mit der Krankheit, Strategien, die mir persönlich geholfen haben etc. Vielleicht auch zum Thema "sich outen im Kollegenkreis" - ich (Lehrerin im Schuldienst, nicht verbeamtet, aber fest und unbefristet angestellt) mache kein Geheimnis um meine depressiven Grunderkrankung, auch die Schulleitung weiß davon. Und neulich habe ich sogar in einem Elterngespräch erwähnt, selbst schon einmal mit Depressionen zu tun gehabt zu haben (es ging um eine meiner Schülerinnen, die deutlich psychisch auffällig ist und entsprechende Symptome zeigt; die Eltern hoffen inständig, es möge bitte nur die Pubertät sein, wie auch der Hausarzt meinte - den hätte ich liebend gerne geschüttelt - und nicht etwa die möglicherweise doch vererbte Schizophrenie der Oma....). Meine eindringlichen Hinweise, dass psychische Störungen - wenn es sich denn wirklich bei dem Kind um eine solche handeln sollte, schließlich sei ich ja keine Fachfrau - sicher nicht von alleine verschwänden, haben die Eltern dann doch dazu bewogen, sich mal einen Termin beim Kinderpsychiater zu holen.

Und: mir ist nix passiert, kein Elternsturm der Entrüstung brandete über mich herein, ich wurde nicht zum Amtsarzt geschickt oder in den Vorruhestand versetzt. Ich finde wirklich, dass EIN Fokus des Patientenkongresses die Entstigmatisierung von Depressionen sein sollte - und die Ermutigung an Betroffene, selber (natürlich nach den individuell gegebenen Möglichkeiten) daran mitzuwirken. Ich wäre sicherlich wesentlich zurückhaltender, hätte ich nicht diesen relativ sicheren Arbeitsplatz (auch als fest / unbefristet angestellte Angestellte kann einem im Schuldienst nicht viel passieren, wenn sich mensch nicht gerade an den Kindern vergreift oder goldene Löffel klaut.)

Grüße in die Runde
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Nico Niedermeier
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo liebe Forianer,
weiterhin vielen Dank für die tollen Anregungen!! Wir sammeln wirklich alles und sind für jede Anregung dankbar. Angedacht war z.B. am Freitag Abend (für die die über Nacht kommen wollen) ein großes Forentreffen und dann am Samstag den ganzen Tag der eigentliche Kongress, wobei man natürlich nachmittags mehrere Workshops nebeneinander machen könnte..
Beste Grüße
Nico Niedermeier
no name
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von no name »

...werde leider an diesem Kongress aus finanziellen Gründen nicht teilnehmen können.

Da mich diese Veranstaltung aber sehr interessiert hätte, würde ich gerne wissen, ob es die Möglichkeit eines anschließenden Berichts über die verschiedensten Inhalte wie z. B. die behandelten Themen, Diskussionsrunden, Statements der Fachleute, Workshops, Neuigkeiten in puncto Depression ect., gibt.

Ich persönlich könnte mir auch folgende Themen für den Kongress vorstellen:

*Erfahrungen von Fachleuten bei homöopathiescher Behandlung von Depressionen und deren Erfolg

*nach wie vielen Jahren mit dieser Erkrankung spricht man von chronischer Depression und wie lässt sich diese auf Grund des chronischen Aspekts behandeln; eventuell Erfahrungsberichte Betroffener

*Information über verschiedenste Therapiemöglichkeiten, unabhängig von der Psychotherapie, z. B. Ergotherapie, konzentrative Bewegungstherapie, Atemtherapie usw. usf., und deren Erfolge

Noch einen schönen 1. Advent, den Beginn der "staaden Zeit"

Viele Grüße

no name
himmelskörper
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Dr. Niedermeier,
Hallo an alle,

hab mir jetzt auch mal so meine Gedanken gemacht was mir wichtig wäre.

Depressionen in der Kindheit, welche Therapien, wo Schwerpunkte setzen, Medikamente, welche Psychotherapien.
Wie kann es erreicht werden, dass aus diesen Kindern Erwachsene werden, die Depressionsfrei sind und auch bleiben.

Als Workshops, würden mir Kreativbereiche gefallen, die uns depressiven die Möglichkeit geben, abzuschalten und uns eine Auszeit im hektischen Alltag ermöglichen.
Sowie die uns ermöglichen in uns zu gehen, unsere Gefühle wahrzunehmen und uns selbst zu spüren.

Tonarbeiten, Malen, autogenes Training und andere Entspannungsübungen u.v.m......................

alles liebe sedna


Dendrit
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Dendrit »

Bin eigentlich auf der Suche nach was anderem, aber bin auf diesen Thread im "Nirvana" gestoßen und hol ihn mal hoch, falls noch jemand Ideen hat ...
Susanne_Scherrer

Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Susanne_Scherrer »

Phosphor
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Phosphor »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, liebe Organisatoren,
sofern noch Vorschläge gesammelt werden, möchte ich anregen, Folgendes in die Themenliste aufzunehmen:
Depression in der Außenwahrnehmung. Verbreitete Vorstellungen und Fehlannahmen über die Krankheit. Welche gibt es, wie kommen sie zustande, wie werden sie verbreitet (Medien?) und wie wirken sie sich auf die Betroffenen aus. Zu guter Letzt: Strategien zur Aufklärung und Information.

Danke und beste Grüße
tomroerich
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von tomroerich »

Mir wäre wichtig, was Heike sagte...

Gibt es kulturelle Unterschiede in dem Erleben einer Depression. Gibt es Kulturen in denen die Depression weniger häufig auftritt, wie z.B. in Europa?

als Anknüpfungspunkt für die Frage:

Nehmen Depressionen zu? Gibt es gesellschaftliche Strukturen, die Depressionen fördern und welche sind das?

Grüße von

Thomas
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Guinevere
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Guinevere »

Einen wunderschönen Vorweihnachtsabend allen!

Sanne schrieb:
mein Vorschlag dazu wäre Herrn Gerhard Huber aus Österreich einzuladen, der selber an einem Burnout erkrankte und wieder mit beiden Beinen im Leben steht.

Er schreibt auf seiner HP http://www.burnout-depressionen-fluch-o ... /index.htm :
Dieses Buch beschreibt meinen Weg in das Burnout. Es zeigt die Phase, in der ich noch selbst hätte gegensteuern können, wenn ich um die Symptome gewusst und diese ernst genommen hätte,...

Da ich wohl von Kindheit an u.a. sowas wie ab und an "depressiv" war...und, ja , das *siehe oben* auch sehr gut kenne, es einfach nicht zu wissen, wie schlecht es einem wirklich geht, dass das (bei genauerer Betrachtung nicht mehr "normal") nicht nur a bissi überarbeitet , sondern schon ziemlich ernsthaft "krank" ist...

Da würde mir z.B. an "Aufklärung" liegen...

Bei mir gehts doch mittlerweile - wenn auch ab und an ne Spur langsamer, gemütlicher - auch wieder sehr gut, besser als jemals in meinem Leben .... und ja, wenn jemand nicht weiß, wie gut es einem gehn kann, dann erkennt "er" wohl nicht so schnell, dass "er" krank ist, nimmt dies eher als gegeben hin...

Hoffe, das war jetzt nicht in nen zu verwirrten Text gepackt

Lieber Nachtgruß,
manu
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

Hallo alle zusammen,

ein Thema fällt mir noch ein (hoffentlich habe ich nichts überlesen)

"Depression und Wertschätzung"

ich meine damit das Spannungsfeld dem wir alle ausgesetzt sind,
angefangen von den "wohlmeinenden"Worten "ahnungsloser" Mitmenschen,
man müsse sich ja nur zusammenreissen (=Entwertung)oder "nach vorne schauen"

bis hinzu Vertretern des Ärztestandes,
die eigentlich über das Krankheitsbild Bescheid wissen müssten, sich aber aus "finanziellen"
Gründen blind und taub stellen müssen
wie die Amtsärzte den Arbeitsagentur oder des Rentenversicherungsträgers.

Es ist schon auffallend, dass therapeutisch oder forschend (oder beides) tätige Fachleute
Psychologen/Psychiater zu ganz anderen Schlußfolgerungen gelangen

und auch anders -eben wertschätzend- den Patienten begegnen.

Allen ein schmerzfreies wenn nicht gar frohes Fest!!!
Annette
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

Hallo allen und besonders Dir "Besserung"

"Der Umgang der Arbeits- und Rentenbehörden mit depressiven Menschen, insbesondere Frauen mit Traumastörungen - zu deren Nutzen oder Schaden?"

Ich habe also doch etwas wiederholt, was schon jemand vor mir geschrieben hat,
aber sei`s drum, das zeigt ja nur wie wichtig dieser Punkt ist.

Außerdem erlebe auch ich diesen ständigen Existenzkampf als sehr, sehr belastend.

Zur Zeit sitze ich zwischen allen Stühlen: die EM-Rente ist noch nicht durch, vermittelbar bin ich eigentlich auch nicht

und wenn ich krankgeschrieben bin kann ich nicht einemal die zwei Stunden in meinem eigenen Senioren service arbeiten.

(Und ja ich habe regelrecht Panik eines Tages obdachlos zu werden.)

Alles wichtige Themen für den Kongress...
...
Leipzig!
Das heißt 8 Stunden Zugfahrt plus Unterkunft,
"allen Mschen recht getan ist eine Kunst, die niemand kann..."
So unbedingt "zentral" ist der Ort nun wirklich nicht (Hannover, Köln o.ä.), ich weiß der Ort steht fest, aber vielleicht für`s nächste Mal...?

Lg
Annette
mystery60
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von mystery60 »

Hallo!
Kongress finde ich super:

Ich denke, dass jeder aus seiner Sicht und Erfahrung hier Themen vorschlägt, also: hier ist meins:

Burnout! Ursachen - Folgen - Prävention

Das Thema könnte man ggf. wie folgt gliedern:

A. Ursachen
1. Eigene Disposition
2. Berufliche Belastungen

B. Folgen
1. Folgen des Burnout für die Betroffenen
2. Folgen für die Gesellschaft

C. Prävention
1. Was kann ich tun, um nicht auszubrennen?
2. Was kann der Arbeitgerber tun, um seine Mitarbeiter gesund zu erhalten?
3. Was kann die Gesellschaft tun, um Borunout zu verhindern?

Dazu könnte ich mir auch vorstellen, meinen eigenen Fall exemplarisch zu schildern.

A1:
- was sind typische Persönlichkeitsmerkmale, die ein Burnout wahrscheinlicher machen?
- gibt es typische Erfahrungsmuster aus der Kindheit oder Dispositionen dazu?
- Neigung zur Perfektion, hohe eigene Ansprüche an sich (und woher kommen diese)?
- (Hoch-)Begabung und Burnout

A2:
Folgen der Rationalisierung: Personalabbau
immer mehr Arbeit in immer kürzerer Zeit
Problem der Mitarbeiterführung
mangelnde Wertschätzung der eigenen Arbeit
Arbeitsteilung - der Sinn der eigenen Arbeit geht immer mehr verloren
Fehlende Fürsorgepflicht des Arbeitgebers
Mobbing am Arbeitsplatz - Strategien ungeliebte Mitarbeiter los zu werden, z.B. Beamte aus Post, Telekom und Bahn

B1:
Ausfallzeiten, Erkrankung, Depression
Selbstzweifel bezüglich Eigenwert und/oder Belastbarkeit (im Beruf)
Sinnkrise - ist es das Wert?
Wiedereingliederung, Frührente, -pensionierung
Anspruch auf "leidensgerechten" Arbeitsplatz
Von der Erkrankung zur Behinderung (GdB)

B2:
Personalausfälle, Zusatzkosten, Effizienzeinbußen
Verlust von know how
es gehen oft die Besten, Motiviertesten, Felißigsten, Begabtesten verloren
Auswirkungen auch auf die verbleibenden Mitarbeiter/innen

C1:
Auszeit, Sinnfrage, Wiedereingliederung
Therapeutische Hilfe
Erkennen, was ich - im Beruf - will

C2:
Mitarbeiterführung und Motivation
Gespräche: was belastet - was motiviert?
Was wollen die Mitarbeiter, was hilft ihnen, die Arbeit gern zu machen?

C3:
Problem des Profit- und Effizienzstrebens der Gesellschaft / Wirtschaftsunternehmen
Der Mensch - alleine austauschbarer Produktionsfaktor?
erfolgreich heißt jung, gesund, belastbar - also möglchst bindungslos

Was hilft an Therapie: VT als Patentlösung?
Oder sind ADs und VT nur Hilfen, um den Menschen wieder fit für den Job zu machen = Erhalt der Wirtschaftskraft?


Als Hintergrund könnten dazu ein zwei Fallvorstellungen dienen, ggf. anschließend die Sicht durch Arbeitgeber, ggf. ergänzt durch übergeordnete Perspektiven, z.B. der Gesundheitspolitik (BMG - Minister Rösler - oder alternativ Verantwortliche der Landespolitik, Arbeitgeberverband oder Kassen) - dankbar wäre hier eine Runde für ein Streitgespräch.

Fall-Darstellung könnte so aussehen:

- Hintergrund erläutern, eigene Herkunft, Berufsverlauf
- Situation im Beruf schildern
- Zeitpunkt und Ursache der Erkrankung
- Therapie und Hilfen
- Wiedereinstieg in den Job
- (fehlende) Hilfen durch Arbeitgeber
- Fragen der Wiedereingliederung
- Sicht von Kollegen/innen, Arbeitgeber
- persönliche Folgen: Selbstwertgefühl, Belastbarkeit, offener Umgang mit der Krankheit, Infragestellung der Lebenssituation und des Berufs,
- Darstellung des Verlaufs bis heute

So viel dazu

Grüße an alle
TG
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

Guten Morgen allen.

etwas provokante Frage,

ist "Burn-Out" nicht einfach eine Verschleierung dessen, was früher einmal schlichtweg "Ausbeutung" hieß???

Ich bin sehr skeptisch gegenüber dieser "Erkrankung", weil sie aus einem kollektiven Problem ein individuelles macht.

Etwas konkreter: ich habe als Krankenschwester nicht nur in der Kranken- sondern auch in der Altenpflege gearbeitet, und gerade in den Seniorenheimen selbst der renomiertesten Träger herrschen katastrophale, menschunwürdige Zustände.

Das Interesse der Arbeitgeber etwas für ihre Mitarbeiter zu tun ist gleich null,
ein Wasserkopf von Verwaltung muss mitfinanziert werden, wo wird gespart...
beim Personal...es zählt einzig und allein der Profitgedanke!

Und das ist in jeder Branche der Fall...

...wenn dann ein Indivduum in seiner Boigraphie eine Traumatisierung und Depression hat, treffen lediglich zwei Katastrophen aufeinander.

"Nur ein geschlossenes Altersheim ist ein gutes Heim"

bin gespannt auf die Antwort..
LG
Annette
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

...mit zwei katastrophen meine ich, die wirtschaftliche also Arbeitssituation und die eigene individuelle Erkrankung.

Mir wäre es unter "humaneren"Arbeitsbedingungen auch besser gegangen, und ich denke an Depressionen erkrankte Mensche sind gute "Seismographen". dafür wo etwas nicht stimmt.

Aber ich meine, dass gerade beim Thema "Burn-Out" zwei wissenschaftliche Gebiete aufeinander treffen, nämlich Pschologie und Wirtschaftswissenschaft (BWL wie VWL)

Es gibt einen schweizer Wissenschaftler, der eine These zu einer Volkswirtschaft ohne Wachstum entwickelt hat.

So lange wir aber in einer marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft (und in einer globalisierten Welt)leben, werden sich die Arbeitbedingungen für alle gleich ob für "gesunde" oder an Depression erkrankte nicht ändern
- allerhöchstens in einzelnen Oasen...
Sternengucker
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Sternengucker »

Hallo allen im Forum,

bin neu hier und finde Patientenkongress eine prima Sache. Leider ist Leipzig ne Weltreise weg von mir. Würde mir in meiner Nähe ähnliches wünschen. Zum Thema Burn Out bin ich leider auch betroffen!
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

Hallo Tiefgrund,

irgendwie bin ich ja den Tag über ins Schwitzen gekommen, ob Du hoffentlich ja nicht meinen Beitrag "in den falschen Hals" kriegst,

...das Thema "Burn-Out" bringt mich einfach zur Weißglut...

aber ich wollte bestimmt nicht unhöflich sein, wirklich nicht!

LG
Annette
Aussi
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Aussi »

Hallo alle zusammen

Ich habe unendlich viele Ideen im Kopf und finde so einen Patientenkongress wirklich gut und wichtig.

Für mich stellt sich aber auch die Frage was ist mit den Betroffenen und Angehörigen die nicht dort hin fahren können (aus welchen Gründen auch immer).??????

Ist es möglich diesen Kongress zu Dokumentieren?? Schriftlich, das Redner ihr manuskript zur verfügungstellen und Arb.gruppen Ihre Ergebnisse festhalten. Oder als Videomitschnitt der Vorträge oder diskussionen.

Ich kann nicht kommen, aber mein Interesse ist sehr groß, deshalb bitte ich wirklich inständig um eine Dokumentation, gleich welcher Art. So eine Doku. sollte dann hier im Forum angeboten werden. Ich bin mir sicher das viele auch dazu bereit sind dafür etwas zu bezahlen.

Viele Liebe Grüsse
Aussi
Annettegehring
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Annettegehring »

Hallo Maische,

da denk ich doch wieder an alte Zeiten als ich noch Bier gebraut habe...

...laaaaaange her!

Dann willkommen im Forum!

Hoffe, dass Du viel Nutzen darauß ziehen kannst!

Es gibt eine Geschichte aus dem
Zen-Buddhismus:
Kommt ein Mann zu einem Zen-Meister und möchte Unterweisungen in Medtation und der Lehre Buddhas.
Der Meister fragt ihn nach seiner Lebenssituation und der Mann antwortet:
" Alles wunderbar, ich bin erfolgreich im Beruf und mit einer wunderbaren Frau verheiratet!"
Der Meister schickt ihn fort.

Einige Zeit später kommt der Mann zurück und der Meister stellt ihm die gleich Frage, diesmal antwortet der Mann:
"Ich habe meine Arbeit verloren und meine Frau ist auch weg!"

"Wunderbar!" ruft der Meister "dann können wir ja endlich anfangen!"

Ich will nichts, aber auch gar nichts kleinreden und ich weiß nicht, ob Dich diese kleine Geschichte wirklich trösten kann, sie ist mir einfach spontan wieder eingefallen.

Wie denkst Du über Psychotherapie?
Aber dazu gibt es einen eigenen Thread.
LG
Annette
Bellasus
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Bellasus »

Hallo Aussi,

ich denke, ganz egal wann und wo der Kongress stattfindet - es wird immer eine große Anzahl Interessierter geben, die leider nicht teilnehmen können. Ich kann mir aber vorstellen, je erfolgreicher das Pilotprojekt wird, desto wahrscheinlicher ist eine Wiederholung, dann vielleicht an einem anderen Ort.

Und wie das bei Tagungen und Kongressen so üblich ist, gehe ich mal zu 100% davon aus, dass es eine Dokumentation geben wird, die möglichst Vielen und schon erst Recht den Foris hier zugänglich gemacht wird, nicht wahr, Doc? Ich hoffe, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster damit, denn ich fände das auch sehr wichtig.

Die Diskussion Burn out = Depression? oder nicht oder wie denn nun fände ich schon auch interessant - für mich ist Burn out eine Vorstufe von Depression, bezeichnet ein reines Burn out eher einen totalen Erschöpfungszustand, von dem noch leichter eine Erholung möglich ist als von einer manifesten Depression. Bestimmt werden aber viele echte Depressionen vornehm mit Burn out umschrieben.

LG
Annette




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Sternengucker
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von Sternengucker »

Hi Sangmo,
zuerst mal vielen Dank fü Deine Antwort.Finde die Geschichte passt irgendwie, auch zu mir.
mystery60
Beiträge: 344
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Re: Patientenkongress 2011

Beitrag von mystery60 »

Hallo Annette (Sangmo),



nö, ich hab kein Problem mit deiner Wut - ist ja genau richtig so.

Ich denke mir nur, dass Burnout eben auch ein riesen Verlust ist - ggf. auch für den Arbeitgeber/das Unternehmen und damit die Volkswirtschaft.

Ein Problembereich ist sicher, dass hier BWL (Betrieb) und VWL (Deutschland) auseinanderfallen, sprich:
für den Betrieb ist es oft wirtschaftlicher, seine Mitarbeiter bis zum letzten auszubeuten, nichts in wirklich gute Personalführung zu investieren und sich damit einen Dreck um die Mitarbeiter zu kümmern, ist einer fertig, stellt man den nächsten ein - jedenfalls so lange noch junger/frischer Nachwuchs da ist - kann sich ja auch langsam ändern (Fachkräftemangel).
Dagegen ist Burnout sicher ein riesiger volkswirtschaftlicher Schaden - viele Krankheitstage, Behandlungskosten, etc. - aber wie so oft: was juckt das den einzelnen Betrieb? Er macht seinen Profit, die Rendite steigt, der Aktienkurs und damit in der Regel auch die Boni und Gehälter der Top-Manager. Also eine echte Erfolgsstory!
Der volkswirtschaftliche Schaden wird ja sozialisiert - den tragen wieder alle, jedenfalls alle, die Steuern zahlen.
Also altes Spiel: Gewinne werden privatisiert, Kosten sozialisiert - funktioniert doch seit über 100 Jahren prächtig - und der DAX steigt und steigt ...

Aber als Kongress-Thema find ich es trotzdem gut und die Postings zeigen ja gerade, dass das Thema nicht ganz "daneben" ist.

Lieben Gruß
TG
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