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Re: sensibel, dünnhäutig, VERLETZLICHKEIT

Verfasst: 28. Apr 2011, 01:11
von bahari
Liebe Kiwi, liebe(s) Otterchen

vielen Dank, dass Ihr beide hier noch was dazu geschrieben habt.

1.Ein eigenes Thema - nur für mich !!! - das schien und scheint mir zu abwegig. Wie schon gesagt, wollte ich mich natürlich auch hier an die Regeln halten, dazu wieder mal die Angst !!!!! vor Ablehnung !!!!!.... Ihr beide habt es ja schon auf den Punkt gebracht. Ich bin es nicht gewöhnt, mich in den Mittelpunkt zu stellen, habe mir ja auch so lange nicht zugestanden, dass es mir schlecht genug geht, um Hilfe annehmen zu dürfen.... Aber ich übe, habe mich ja immerhin schon getraut hier zu schreiben und wurde so warmherzig dafür belohnt! DANKE

2.Liebe Kiwi,
"WILL ICH dieses oder jenes WIRKLICH?? und WAS will ICH WIRKLICH??"

Du kennst mich wie es scheint schon sehr gut: Das ist exakt der Punkt! Entsprechend handeln kann ich leider überhaupt nicht (Lähmung - Starre), aber in letzter Zeit ist mir sehr oft sehr schmerzlich bewusst, wie oft am Tag ich in kleinsten und banalsten Situationen (und in den großen, schwierigen erst recht) eben diese Fragen nur aus der Angstperspektive entscheide. Z.T. weiß ich nicht einmal, was ich eigentlich will (ich habe nie gelernt mir diese Fragen zu stellen); ich weiß dann nur, was ich nicht will. Aber handeln tue ich nach dem kleinst möglichen "Übel"
(so nach dem Motto: Pest oder Cholera?!)

Oft lasse ich mich sogar von zwei Parteien "benutzen", stehe dazwischen und überlege mir eine Lösung, die für die beiden anderen (z.B. mein Mann und mein Sohn) am besten wäre. Ich komme dabei gar nicht vor.

Inzwischen ist es mir wie gesagt oft bewusst, aber die Angst lähmt mich (noch). Ich versuche auch, die Angst genau zu betrachten, und aufzulösen, aber noch bin ich stark mit dem Annehmen beschäftigt.
Mein Perfektionismus steht mir sogar bei der Therapie manchmal im Weg; ich dachte, ich müsste die "perfekte" Patientin sein, immer reflektiert, immer bewusst, immer motiviert, nie jammern, immer an mir arbeiten.......bis auch das nicht mehr ging.

3.Liebe(s) Otterchen (Sorry, muss mir dabei einen süßen kleinen Otter vorstellen , ich hoffe, Du bist nicht böse deswegen )

Vielen Dank, dass Du mich auf die selektive Wahrnehmung aufmerksam gemacht hast. Damit hast Du ins Schwarze getroffen. Ich bin Ablehnung und Kritik so gewöhnt (nicht nur aus der Kindheit), dass ich es als normal voraussetze. Lob kann ich kaum annehmen, und wenn, dann relativiere ich es dadurch, dass ich es mir nicht zugestehe, weil ich es nicht verdient habe. Kritik dagegen ist "natürlich" absolut berechtigt und deshalb auch immer im Fokus.

Die Grundbedürfnisse kommen bei mir in der Tat viel zu kurz, Danke für den Hinweis!

Ich werde mir also Eure Tipps noch einige Male einverleiben und versuchen, daran zu arbeiten.

Es ist schön, dass es Euch gibt und dass Ihr mir so viel Aufmerksamkeit schenkt, die ich jetzt einfach mal so stehen lasse und in Dankbarkeit annehme

Ganz liebe Grüße

likolo

Re: sensibel, dünnhäutig, VERLETZLICHKEIT

Verfasst: 30. Apr 2011, 10:27
von otterchen
Hallo Likolo,

das hier war/ist auch mein Problem:
Z.T. weiß ich nicht einmal, was ich eigentlich will (ich habe nie gelernt mir diese Fragen zu stellen); ich weiß dann nur, was ich nicht will.

Aus diesem "will ich nicht" kann man lernen, das "ich will" abzuleiten. Es geht, wenn es auch mühsam ist.
Ich habe für mich entdeckt, dass es oftmals auch keine Frage des WAS ist, sondern des WIE.

Sorry, muss mir dabei einen süßen kleinen Otter vorstellen, ich hoffe, Du bist nicht böse deswegen

Nö, nicht böse - ich hatte doch einen Zwergotter im Kopf, als ich mir diesen Namen aussuchte