Der liebe Onkel von nebenan

Faustus
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"Es muss raus"

Beitrag von Faustus »

Hallo Anna,



vielleicht habe ich hier unlegitimiert verallgemeinert. Mir (der ich nicht sexuell misshandelt wurde, sondern an einem anderen Problem leide) bringt es sehr viel, es rauszulassen. Zum Beispiel mein sexuelles Problem - ich fuehle mich viel freier, seitdem ich mit besten Freunden und einem Therapeuten darueber gesprochen habe und die alle sagten, das gaebe es oefters und es waere nicht so schlimm. Das war fuer mich eine Befreiung.

Klar, dass es bei sexuellem Missbrauch anders sein kann. Dass da alte Gefuehle, verdraengte Aengste, Aggressionen, Wut und Trauer ueber die Machtlosigkeit hochkommen koennen.

Ich bitte, meine obige Abhandlung in diesen Kontext zu setzen. Wenn ich durch meinen sehr verallgemeinert ausgedrueckten den Eindruck erweckt habe, es waere der einzige Weg, so moechte ich mich dafuer entschuldigen. Es ist mir so anerzogen, durch meine uebertrieben strukturierten Beitraege immer alles ins Absolute zu setzen und nun muss ich lernen, wieder die volle Dynamik zuzulassen ...


Ein nachdenklicher Faustus
flora80
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Re: "Es muss raus"

Beitrag von flora80 »

Hallo Faustus, Anna und alle, die sich an diesem Thema beteiligen!

Also, hmmmm... weiß ja nicht so recht... vielleicht bin ich auch einfach noch nicht so weit, aber kann es nicht auch sein, dass man sich zwar an etwas erinnert, weiß, dass es in irgend einer Weise traumatisiert hat, aber man trotzdem das Gefühl hat, weiter zu kommen, ohne noch mal hinsehen zu müssen???
Ich meine, was mich angeht, so weiß ich schon sehr genau, was passiert ist und ich weiß auch, dass das Auswirkungen auf mein heutiges Leben hat. Aber kann ich nicht auch mein Leben JETZT ändern, ohne andauernd in der Vergangenheit zu wühlen? ..... weiß nicht, vielleicht ist das auch nur eine Art Verdrängungsstrategie von mir, aber es widerstrebt mir, zu sagen "ich bin nur so, weil andere mir dieses oder jenes angetan haben". Ja, meine Geschichte beeinflusst meine Sicht der Dinge, aber das macht doch auch ein Stück meiner Individualität aus, oder?... Werde das wohl mal in der Thera diskutieren und sehen, was dabei heraus kommt.
Wie gesagt, vielleicht bin ich auch einfach noch in einer Phase, in der ich nicht reden kann... who knows...

Grübelder Gruß,

Flora
anna17
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Re: "Es muss raus"

Beitrag von anna17 »

Grüß Euch nochmal,
ich setz jetzt hier einen Link rein. Ich hab den schon mal reingesetzt, ähnlicher Anlass. Ist ein Vortrag von Ulrich Sachsse über Trauma und Traumaverarbeitung, im Netz bestimmt tausendmal publiziert. Ziemlich lang, wissenschaftlich, aber absolut verständlich. Da geht es genau darum, warum Traumata anders verarbeitet werden (müssen) als andere Lebensereignisse.

http://www.partner-hilfe.de/trauma1.htm

Grüße,
Anna.
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: "Es muss raus"

Beitrag von flora80 »

hi anna!

habs vorhin ausgedruckt und gelesen. sehr aufschlussreich, danke!

kommt mir einiges erschreckend bekannt vor davon... ich hab noch keine ahnung, was ich jetzt damit mache, aber ich habs erst mal wissenschaftlich abgespeichert, um es bei bedarf wiederbeleben zu können, dann vielleicht auf einer etwas emotionaleren ebene.... mal sehen. jedenfalls ist da sehr viel hilfreiches dabei!

liebe grüße,

blümchen
Muriel
Beiträge: 421
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von Muriel »

Ich glaube, dieses Thema ist so fragil, wie vieles andere im Leben.
Hier kann man nicht pauschalisieren.

Jeder Betroffene muss da seinen ganz eigenen Weg finden.
Und sein Umfeld wird er so einbeziehen, wie er es braucht.

Meine Erfahrung ist zum einen, dass sich Betroffene untereinander erkennen und instinktiv den Kontakt suchen .... egal, ob dann der Missbrauch Thema wird oder nicht.
Und zum anderen .... was das Thema Angehörige / Freunde / Partner betrifft .... einfach dasein, reicht für's Erste völlig aus.
Wenn Vertrauen da ist, entsteht auch ein Dialog .... egal, wie er aussehen mag.

Der Betroffene sucht sich seine Dialogpartner selber aus und das zu respektieren, ist glaube ich noch ein weiterer wichtiger Punkt.

Die Wege und Methoden, das zu verarbeiten sind so verschieden, wie z.B. bei der Depression und so individuell, wie jeder einzelne Mensch.

Dys, du hast jedes Recht, es so zu verarbeiten, wie du das möchtest.
Und das du dich für dein Geschriebenes schämst .... ich glaube das Gefühl kennen viele von "uns" .... ich habe mich auch fürchterlich geschämt, als ich es zum ersten Mal jemandem erzählt habe.
Auch wenn es keinen Grund dafür gab, ich habe es trotzdem so gefühlt.

Du hast einen ersten Schritt aus der "Welt des darüber Schweigens" getan und alleine darauf kommt es an. *lächel*

Ich wünsche euch allen einen lichten Abend

Muriel
Wer zugleich seinen Schatten und sein Licht wahrnimmt,

sieht sich von zwei Seiten,

und steht somit in der Mitte.
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von susan »

ich habe folgende Zeilen im Internet gefunden und sie haben mir sehr geholfen, zu verstehen...

".....
Wie geht das, Verarbeiten?

Zunächst muss vom betroffenen Menschen überhaupt einmal erkannt werden, dass er/sie unter seiner/ihrer Vergangenheit und den daraus folgenden Symptomen leidet und Hilfe braucht. Vielfach fragen sich beispielsweise Frauen: „Warum gerate ich nur immer an die falschen Männer?", erkennen jedoch nicht, dass das Problem in ihrer Kindheit liegt (wahrscheinlich wird das Ebenbild des Vaters gesucht). Es wird in Fachkreisen gesagt, dass ein Mensch so oft das selbe Leidensmuster durchlaufen „muss", bis er erkennt, woran es liegt und selbiges ändern kann. Wenn wir dies zugrunde legen, können wir sagen, dass der missbrauchte Mensch solange in destruktive Beziehungen gerät und an seinen Symptomen leiden „muss", bis er erkennt, dass der/die PartnerIn „seinem/r" TäterIn sehr ähnlich ist oder woher die Symptome kommen. Erst dann kann er/sie aus diesem Beziehungsmuster ausbrechen und für sich gute, konstruktive Beziehungen aufbauen mit Menschen, die den/die Betroffene unterstützen bzw. die Symptome heilen.
Mit der Erkenntnis allein ist es leider nicht getan, es folgt ein meist langer und schwerer Weg, die eigenen Verhaltensweisen dauerhaft zu ändern und die eigene Heilung des Traumas einzuleiten und zu durchschreiten. Ebenso wie die Erkenntnis jeder Mensch selbst erlangen muss, kann sich auch nur jeder Mensch selbst ändern und heilen. Andere können ihn dabei zwar unterstützend zu Seite stehen, die „Arbeit" daran jedoch bleibt am Betroffenen selbst. Dies ist sehr wichtig zu wissen besonders auch für PartnerInnen und andere nahestehende Personen, die helfen wollen.
Wenn die Erkenntnis erst einmal erlangt ist, erhält der/die Betroffene die grosse Chance, aus diesem Teufelskreis auszubrechen. Dies geschieht dadurch, dass der missbrauchte Mensch lernt, dass er liebenswert ist, dass er sich wehren darf und kann, dass er sich verteidigen und seine Kinder schützen kann etc. Er muss quasi „umprogrammiert" werden und die „wirklichen Wahrheiten" verinnerlichen. Dies kann ein sehr schmerzhafter Prozess sein, denn dadurch werden alle alten „falschen Wahrheiten" erkannt, mit denen der Mensch sein gesamtes Leben bestritten hat. (Fast) Alles, woran der betroffene Mensch bis dahin geglaubt hat, wird auf einmal zu „Fehlinformationen", und das tut weh, kann aber auch sehr erleichternd sein.
Diese „Umprogrammierung" kann sehr lange dauern, da weite Teile der Seele tief geschädigt wurden ist, aber nicht unmöglich.
Die zweite Voraussetzung für diese Umprogrammierung und Heilung ist, sich seiner Vergangenheit bewusst zu stellen. Auch dies kann sehr schmerzhaft sein, da teilweise die erlebten Gefühle und Bilder von damals wieder ins Bewusstsein gelangen. Auch dies ist meines Erachtens unumgänglich, um von seinem Trauma zu heilen. Nur durch diesen Prozess ist es dem/der Betroffenen möglich, beispielsweise zu erfahren, dass er/sie wirklich keinerlei Schuld am Geschehen trägt oder heilenden Tränen seinen freien Lauf zu lassen oder auch liebevolle Umarmungen und Berührungen anzunehmen. Es ist wichtig, die Gefühle heraus zu lassen, auf welche Art auch immer. Für manche ist es wichtig, sie heraus zu schreien, andere ziehen eine kreative, künstlerische Art vor. Es ist Fakt, dass ungelebte, nicht ausgedrückte, verdrängte Gefühle in der Seele weiterleben, ja sogar „weiterbrodeln" und immer heftiger werden. Je grösser der Druck wird, den wir für die Verdrängung dieser Gefühle aufbringen, desto grösser wird auch der Gegendruck des herauswollenden Gefühls. So kann es den Betroffenen immer schlechter gehen und sich seine Symptome verstärken, bis er schliesslich vielleicht ganz zusammenbricht.
Diese angestauten alten Gefühle sowie die Verhaltensweisen, die aus den „falschen Wahrheiten" und verinnerlichten Erziehungsmuster resultieren, sind es, die die Betroffenen Gefahr laufen lassen, entweder selbst ihre Kinder zu missbrauchen oder nicht vor Missbrauch schützen zu können. Und genau aus dem Grunde ist es zum Schutze unserer Kinder lebenswichtig, dass wir als Betroffene uns unserer Vergangenheit stellen und unsere Missbrauchsgeschichte verarbeiten.
Es ist mir noch wichtig zu sagen, dass die meisten Folgen und Symptome im Erwachsenenalter unterbewusst vermeintlich benötigte Schutzmechanismen sind, die damals das Überleben des Opfers gesichert haben. Diese Verhaltensweisen und Symptome waren damals also lebenswichtig und heutzutage, wo sich der erwachsene Mensch eigentlich selbst schützen könnte, überflüssig. Sie sind jedoch dermassen in die Seele eingebrannt, dass es unglaublich schwer sein kann, sie wieder loszuwerden. Das gilt für „unangebrachte" Angstzustände genau so wie Essstörungen, für Migräne wie für Waschzwang oder Depression. Einiges davon, genau wie einige „falsche Wahrheiten", können schneller „beseitigt" oder „umprogrammiert" werden als andere, deren Verarbeitung manchmal eine halbe Ewigkeit braucht, wie es vielen Betroffenen scheint. Jedoch möchte ich hier ausdrücklich betonen, dass Heilung nicht nur möglich, sondern für jeden Betroffenen, für jede Betroffene absolut wert ist, diesen beschwerlichen Weg zu beschreiten
..."


geborgenheit
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von geborgenheit »

Hallo zusammen

ganz erstaunt habe ich diesen Thread eben erst gefunden. Irgendwie ist er mir entgangen... Das neue Forum hat wohl doch noch mehr Tücken, als ich gedacht habe...

Ich möchte Euch einfach Mut machen. Der Weg, Missbrauchserfahrungen zu verarbeiten, ist oft sehr schwer und lange. Aber es ist möglich, diese Erfahrungen zu verarbeiten. Für mich selber hat es sehr viel an "Umprogrammierung" gebraucht. Aber die Umprogrammierung war wie eine Erlösung. Ich spüre aber auch, dass es ganz wichtig ist bei diesem Prozess, seine eigenen Grenzen zu schützen. Gerade, weil diese Grenzen einfach so selbstverständlich und oft mit Drohungen übertreten wurden, ist es einprogrammiert, dass dies normal ist. Und ich erlebte bei mir immer wieder, dass ich sofort ein schlechtes Gewissen hatte, wenn ich meine Grenzen schützen wollte. Oft getraute ich mich gar nicht, für mich Einzustehen.

Für mich gehört zum Grenzen schützen dazu, dass ich meine Geschichte in dem Rhythmus aufarbeite, der für mich stimmt. Ich erlebe es wie Stufen. Wenn ich bereit bin, die nächste Stufe anzuschauen, dann kann ich daran arbeiten. Vorher geht es nicht, denn das wäre ein erneuter Missbrauch. Diesmal aber ein Missbrauch durch mich selber.

Meine Missbrauchserfahrung ist heute ein Teil meines Lebens. Sie hat mich geprägt. Viele Dinge wären heute anders, ohne diese Erfahrungen. Aber ich wäre nicht der Mensch, der ich heute bin. Und eigentlich bin ich froh, dass ich so geworden bin. Sicher, ich hätte mir einen weniger schmerzvollen Weg gewünscht. Aber nun ist und war dies mein Weg und ich möchte versuchen, für mich das Beste daraus zu nehmen und zu machen.

In dem Beitrag von Susan finde ich sehr viel meiner Verarbeitungsstrategie wieder. Danke dafür.

Liebe Grüsse
Geborgenheit
Franzi
Beiträge: 191
Registriert: 1. Apr 2003, 12:10

Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von Franzi »

Liebe Dys,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt!
Ich wollte Dir schon längst darauf antworten, doch das ging nicht, weil ich durch die Umstellung hier im Forum einige Schwierigkeiten hatte und zunächst nicht mehr hineinkam.

Ich denke, nicht, daß Dich irgendeine Schuld trifft. Du wußtest doch gar nicht, worum es ging und was mit Dir passiert. Dafür warst Du doch viel zu jung. Du solltest Dir deutlich machen, daß Dir Gewalt angetan worden ist. Ich glaube auch nicht, daß es Dir wirklich Spaß gemacht hat. Das er nett zu Dir war ja, aber das andere...

Häufig passiert so eine Art von Abspaltung, d.h. Verdrängung, als eine Art von Selbstschutz, um überhaupt mit dem Vorgefallenen umgehen zu können.

Ich habe mehrere Leute, die mißbraucht worden sind persönlich kennengelernt. Mit einigen bin ich befreundet. Es hat ihr Leben verändert, sie bis ins Erwachsenenalter stark geprägt und oft gibt es Flashbacks, unangenehme Erinnerungen daran. Manchmal ausgelöst durch Streß oder irgendetwas anderes was entfernt daran erinnert. Das ist ganz schön quälend!

Ein anderer Punkt ist, daß es ihnen sehr, sehr schwer fällt anderen zu vertrauen. Schließlich wurde ihr unbekümmertes Vertrauen schon sehr früh mißbraucht!

Mein Rat an Dich, suche Dir eine Therapeutin, die sich auf Mißbrauch sprich Traumata spezialisiert hat. Oft wird nämlich in der Therapie nur daran gekratzt und alles schmerzhafte offengelegt ohne Unterstützung zu leisten, wie Du damit für Dein weiteres Leben umzugehen hast.

Bin heute zufällig auf eine Organisation gestoßen, die sich seit 10 Jahren mit dem Thema beschäftigt. Sie heißt care child e.V. und hier die Telefonnr., unter der Du sie erreichen kannst. Tel.0251-58863. Ich hoffe die Nr. stimmt, kann nun meine eigene Klaue nicht mehr richtig lesen. Wenn etwas falsch ist dann die zweite Zahl der eigentlichen Nr. Es könnte statt einer 8 auch eine 0 sein. Probier es aus oder frage die Auskunft.
Dort findest Du sicher professionelle Hilfe. Sie beschäftigen sich mit der Prävention von Mißbrauch bei Kindern, helfen aber auch Leuten, die als Kind mißbraucht wurden. Sie können Dir zumindest Therapeuten, die darauf spezialisiert sind in Deiner Nähe nennen.

Denk daran nicht Du warst Täterin sondern Opfer und verachtete Dich deswegen nicht!
Kennst Du die Künstlerin Nicki de St. Phalle? Sie wurde als Kind von ihrem Vater mißbraucht und hat Hilfe das zu verarbeiten durch ihre Kunst gefunden, aber auch nach zahlreichen Krisen. Du kennst sie bestimmt. Sie hat so bunte dicke Nana-Figuren/Plastiken gemacht. Oder auch Brunnen und in der Toskana einen wunderbaren Tarot-Garten angelegt.


Liebe Grüße
Franzi
DYS-
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Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von DYS- »

Danke auch dir Franzi für die Antwort.

Franzi schrieb:
"Ich glaube auch nicht, daß es Dir wirklich Spaß gemacht hat. Das er nett zu Dir war ja, aber das andere..."
Ich hoffe wirklich, das keiner glaubt, mir hätte das Andere...Spass gemacht. Nein sicher nicht, aber ich konnte wohl nicht richtig abschätzen was da ablief. Deshalb fand ich es auch damals nicht so schlimm. Genossen habe ich wohl nur die Zuwendung.
Ja, die Flashbacks kenne ich auch.
Ich wollte erst nicht antworten, weil ich irgendwie zur Zeit wenig Lust habe mich damit zu befassen. Ich hätte es in der Ecke lassen sollen wo es war. Schön verstaubt und ungefährlich in der Ecke auf dem Dachboden. Ich habe einfach Angst mich in etwas reinzusteigern was ich nie als Gefahr sah. Ich hatte es wieder vor Augen als meine Kinder in dem Alter waren, ja, aber damit habe ich versucht sie zu beschützen.
Es ist sehr nett mir die Telefonnummer zu geben, danke. Vielleicht werde ich dort anrufen. Aber ich traue es mir eher nicht zu. Wenn ich mich danach so elend fühle wie hier nachdem ich hier gepostet habe, ist es besser es zu lassen. Aber vielleicht kommt ja mal der Tag. Bin zur Zeit wohl zu empfindlich .

Ganz liebe Grüße aus dem I-Netcafe DYS
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
Franzi
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Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von Franzi »

Hallo Dys,
genau deshalb dachte ich, daß Dir die Tel.-Nr. weiterhelfen kann. Denn jetzt,wo Du es noch oben befördert hast, brauchst Du professionelle Unterstützung, um mit dem Traumata umzugehen. Verstehe Dich sehr gut, daß es Dir zuviel wird. Aber so wie ich gehört habe, können Sie Dir dort Therapeuten nennen, die sich darauf spezialisiert haben und Dich damit nicht im Regen stehen lassen.

Wünsche Dir viel Kraft dabei und denke daran, daß zum Opfer geworden bist ohne daß Du etwas dafür konntest. Du warst ein kleines Kind, das keine Ahnung hatte von dem,was da ablief. Richte es also nicht gegen Dich selbst. Habe ich oft erlebt, daß die erlebte Gewalt und Agression später dazu führt, sich selbst zu verachten und auch zu verletzen.

Liebe Grüße
Franzi
juan
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Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von juan »

hallo dys warst du schon bei einem psychotherapeuten ?
DYS-
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Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von DYS- »

Juan, Ja ich war bei einem Therapeuten. Er kennt die Geschichte aber nicht. Dieser Therapeut lehnte eine ambulante Therapie bei mir ab. Er empfahl mir eine Reha zu beantragen, mit dem Hinweis, daß die aber sicher von der BfA abgelehnt würde. So war es dann auch. Nun werde ich wohl einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik antreten. Wie es genau läuft, weiß ich noch nicht. Hab irgendwie den Eindruck, für mich ist keiner zuständig. Angeblich hat mein Therapeut sich mit einer Klinik in Verbindung gesetzt die sich bei mir zwecks Terminabsprache melden sollte. Aber es geschieht einfach nichts.

Gruß DYS
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

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Mariko
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Re: Der liebe Onkel von nebenan

Beitrag von Mariko »

Ich finde es sehr mutig von dir , dass du in die Öffentlichkeit tirtts um deinen Mißbrauch mitzuteilen. Deine Abneigung gegen körperliche Nähe hat durchaus was mit deinem Erlebnis zu tun. Das du darüber "schreiben " kannst , ist ein Stück in Richtung Heilung . Ich bin mir sicher wenn du diese Verletzung geheilt hast , wirst du auch die Abneigung gegen körperliche Nähe verlieren.

Ich wünsche dir , das deine Verletzung recht bald heilt , dann wird sich dein Leben zu positven verändern.

Alles Liebe
Mariko
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