Seite 2 von 2

Re: Dauer von Depressionen??

Verfasst: 14. Feb 2010, 17:06
von Vonhinz
Hallo Bohne, vielen Dank für deine Worte. Du schlägst dich ja auch sehr tapfer, man kann nur jeden Bewundern der diese Scheisse durchlebt. Alle anderen Probleme die man früher so hatte, die hätte man heute gerne noch einmal im Tausch gegen die eklige Krankheit. Was ich mich aber trotzdem immer wieder frage, die Medizin ist in so vielen Bereichen so weit, warum gibt es nicht einfach eine Wunderpille gegen diesen Mist. Diabetis ist ja auch eine Stoffwechselkrankheit, gegen die kann man wenigstens etwas spritzen. Na ja, dass sind halt manchmal so Traumwelten in die man abgleitet. Und jeden Abend ab 19 Uhr kann man sich nicht vorstellen das dieses Gefühl pünktlich ab morgens 7 Uhr deinen ganzen Körper wieder in Anspruch nimmt.

Re: Dauer von Depressionen??

Verfasst: 20. Feb 2010, 19:42
von GE
Hallo Retterling,

"Was ich mich aber trotzdem immer wieder frage, die Medizin ist in so vielen Bereichen so weit, warum gibt es nicht einfach eine Wunderpille gegen diesen Mist. Diabetis ist ja auch eine Stoffwechselkrankheit, gegen die kann man wenigstens etwas spritzen."

Gegen Diabetes kann man sicherlich Insulin spritzen, das ist der "bequeme Weg". Nur Unterdrückung aber keine Lösung, oder?
Man könnte sich auch aktiv an einer Verbesserung beteiligen, indem man z.B. die Ernährung ändert oder mehr Bewegung einbaut.
Damit könnte man vielleicht eine Heilung oder zumindest Linderung, dauerhaft erzielen.

Hört sich jetzt vielleicht ein bisschen esoterisch angehaucht an, aber ich glaube, dass jede Krankheit einen Sinn hat. Eine Erkrankung entsteht durch Unachtsamkeit mit sich selbst. Also muss ich anfangen zu hinterfragen was schief läuft.
Ich hatte mein halbes Leben lang eine chronische Hepatitis C. Ich war ein fürchterlich undisziplinierter Mensch, diese Erkrankung hat mich zur Disziplin gezwungen.
Ich hab meine Lektion gelernt, inzwischen gehe ich was die Hepatitis angeht als geheilt durch, aber ich musste lange auf passende Medikamente warten und die Therapien waren sehr kräfteraubend und anstrengend.
Die Wartezeiten auf den Fortschritt der Medizin habe ich damit überbrückt meine Leber durch entsprechendes Verhalten zu schonen. Ich hatte ziemlich viel Glück.
Aber ich habe aktiv dazu beigetragen die Krankheit in Griff zu kriegen.
Eine Krankheit ist nicht nur schlecht, sie kann auch eine Chance sein.

Mit der Depression ist es momentan leider noch so, dass sie eher mich im Griff hat, als ich sie, aber ich arbeite daran.
Und wenn ich auch immer wieder in grauen Löchern und Höhlen hängenbleibe, werde ich mich nicht unterkriegen lassen.

In diesem Sinne

Höhlentier

Re: Dauer von Depressionen??

Verfasst: 23. Feb 2011, 12:30
von Vonhinz
Hallo Fönx, folgende Antwort von Dir kam mir dieser Tage nochmal in den Sinn:"Bei mir ist das so: Ich merke jeden Tag, dass die Luft viel früher raus ist als vorher. Als es anfing, war ich 50, jetzt bin ich fast 55. An den 5 Jahren kann es schwerlich liegen. Da sind meine Ressourcen eher durch die Krankheit merklich angeknabbert worden. Und das macht auch nichts. Meinen Selbstwert definiere ich nicht über meine Leistung, oder ob nun alles ist wie vorher. Mein Leben war vorher Scheiße, weil ich mich in einem völlig verhassten Beruf jahrelang vergewaltigt habe. Das war Masochismus pur. Da will ich um keinen Preis wieder hin. Und das bleibt hängen."
Was mich interessiert, hast du deinen verhassten Beruf aufgegeben? Wenn ja, wie hast du die Kraft gefunden in einen neuen Job einzusteigen? Es ist deswegen für mich interessant, da ich bezüglich meines Jobs ein ähnliches Gefühl habe, mich aber aus Status, monetären und sozialen Zwängen trotzdem weiterhin quäle. Gerade auch aus dem Grund, weil ich mir in meinem Zustand überhaupt keinen neuen Job zutraue. Würde mich über deine Antwort freuen.
Gruß
Walter

Re: Dauer von Depressionen??

Verfasst: 7. Mär 2011, 16:13
von Sharon
Hallo Leute,
diese Frage stellte ich mir auch schon. Wichtig ist: Jede Depression ist anders. Das ist ein Satz, den man gar nicht oft genug sagen kann.
Meine persönlich "gute" Erfahrung. In einem Schub helfen mir Medikamente in knapp zwei Wochen, um aus dem "Gröbsten" raus zu kommen. Dann geht es, wie einige schon sagten, vorwärts- rückwärts aber immer tendeziell nach oben. Aber auch das ist eine persönliche Erfahrung.
Allerdings lösen Medis keine Konflikte. Das muss ich im Moment leidvoll erfahren. Ich wünschte mir gelassener zu sein, besser loslassen zu können.
So hat sicher jeder Wünsche nach persönlichen Qualitäten, die sicher mehr oder weniger gut erreichen lassen.
Ich wünsche jedem einen guten Weg und hoffentlich gute Berater, Ärzte und ein gutes Selbstgefühl