Diskussionsforum Depression

Hallo ,

Carin hat was von "heißgeliebten Achtsamkeitsregeln" geschrieben. Was meinst du damit, Carin? Oder kann jemand anderes dies beantworten?
Ich bin gerade in einer tagesklinik und merke, die Achtsamkeitsübung (Körperwahrnehmung) tut mir gut. Kennt ihr noch andere Übungen, Dinge, die euch gut tun, euch zu zentrieren, zu stabilisieren und in euch ruhen zu können?

Gruß von beere

Liebe Danni,

schön von Dir zu lesen, dass sich jetzt ein Weg anbahnt. Du hast Glück, dass du so verständnisvolle, sich sehr für dich einsetzende Ärzte hast.
Drücke Dir die Daumen, dass die Wartezeit bis zur Aufnahme in die Klinik nicht zu lang ist.

Alles Gute

rajo

Hallo Beere,

hier nur kurz ein paar Worte dazu:

Achtsamkeit ist eine Methode, um Dinge wahrzunehmen und zu erfahren, wie sie in Wirklichkeit sind, ohne sie emotional zu verzerren (aus der buddhistischen Meditationspraxis). Mit dem Ziel offen für die Wunder der Wirklichkeit zu sein, ohne den Moment zu verschwenden.

Darüber hinaus gibt es in der DBT-Therapie zur Behandlung von Borderlinestörungen Achtsamkeitsübungen, die sich an oben genannter Praxis orientieren. Man versucht Gefühle verstehen zu lernen, sie zu identifizieren und sie zu regulieren, um die emotionale Verwundbarkeit zu verringern.

LG Carin

(Wenn es dich genauer interessiert, kann ich dir auch Buchtitel nennen oder einen Link.)

Hi Danni,
wir beide sitzen im gleichen Boot.
Mir geht es ähnlich wie dir bzgl. Überforderung und Streß.
Deswegen ist mein Sohn, der 15 ist, die ganzen Sommerferien bei seinem Dad, der mich damit mal entlasten will, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Ich falle auch immer wieder in ein Loch.
Wenn du irgendwie Hilfe bzgl. Behörden brauchst, ich arbeite bei einer Behörde und kenne mich da ein bißchen aus.
Es ist jetzt wichtig, daß du an dich glaubst. Deine Worte haben mich sehr berührt, weil ich mich selbst wiederentdeckt habe darin.
Ich wünsch dir sehr viel Kraft und alles Liebe.
Ich denke, das mit der Klinik wird dir sicher helfen und ich glaube auch einfach, daß du an die falsche Tagesklinik geraten bist, wenn du nochmal in Erwägung ziehen solltest, in eine Tagesklinik zu gehen, gucke, ob es noch eine andere in deiner Nähe gibt. Lieber Gruß Babi

Hallo Babi,

ich gehe am Dienstag vollstationär nach Aplerbeck auf eine Depressionsstation.Ich war gestern da und habe es mir angeschaut und mit der Ärztin gesprochen.Die Ärztin war sehr nett und einfühlsam.Auch sie sprach gestern die Berentung auf Zeit an und meinte auch,dass sie die bei mir als sehr wichtig empfindet,damit ich Zeit habe,in Ruhe eine Therapie zu machen.Als ich von der Tagesklinik erzählte,schüttelte sie den Kopf und meinte,sie haben da nicht verstanden,wie es wirklich um mich steht,sie waren damit überfordert.Besonders erschrocken war sie darüber,dass ich ohne weitere Massnahmen oder Hilfen so aus der TK entlassen wurde.In der TK wurde mir immer gesagt,ich bräuchte Ruhe und soll mir viel Zeit für mich nehmen.Immer wieder habe ich sie gefragt,wie ich es mit zwei kleinen Kindern machen soll.Aber Hilfe von da habe ich nicht bekommen,eben nur irgendwelche leeren Worte.

Ich gehe mit zwei Gefühlen in die Klinik.Die eine Seite freut sich,dass ich da Hilfe bekomme und wieder nach vorne schauen kann,denn da ist die Nachbetreuung wichtig.Sie sagten mir,dass schon während der Klinikzeit geschaut wird,was man machen kann,wenn ich wieder nach Hause gehe.Zudem werde ich wohl am Wochenende immer nach Hause können,um dann bei meiner Familie zu sein.Die Klinik ist nur 10 Minuten von hier weg.
Dann aber sind da auch die Gefühle,die mich sehr traurig machen.Ich muss meine Kinder hier lassen,das ist echt sehr schwer für mich.Da wird eine fremde Frauen sein,die sich dann um sie kümmert und ich hoffe,dass sie lieb zu meinen Kindern ist.Meine Kinder sind das Wichtigste für mich auf der Welt und das ist auch der Grund,warum ich mich entschlossen habe,vollstationär zu gehen.Ich habe selbst für sie keine Kraft mehr,kann ihnen oft nicht gerecht werden.Ich schimpfe sehr schnell und habe keine Geduld mehr.Sie schauen mich oft erschrocken an,weil sie garnicht wissen,was hier gerade abläuft.Sie sind Kinder und müssen auch mal laut oder frech sein.Ich aber gehe sehr schnell hoch wie eine Rakete und mecker sie zusammen,das darf nicht sein.
Ich bin ja über mich selber sehr erschrocken,dass ich so bin.Hinterher tut es mir immer sehr leid und ich entschuldige mich dann auch,aber sowas ist kein Dauerzustand.

Und wenn ich dann am Wochenende immer nach Hause kann,dann wird es bestimmt nicht ganz so schwer für uns alle.Und sie können mich besuchen kommen,da es ja nicht weit weg ist,auch das beruhigt mich ein wenig.

Ich gehe lieber selber in eine Klinik,als irgendwann eingewiesen zu werden.

Danke für deine lieben Worte.Es tut immer gut,wenn man merkt,man wird auch verstanden.

LG Danni !!

Liebe Danni,

hey, du wohnst bei mir um die Ecke, wenn es bis nach Aplerbeck 10 Minuten sind

nach Nebenan!

Darf ich fragen, in welcher TK du warst (kannst mir auch mailen!), das würde mich schwer interessieren.

Lieber Gruß, Flora

Hi Dani,
ich find das ganz ganz toll, was du da durchziehen willst. Alle Achtung!
Du tust genau das richtige, glaub mir.
Ich verstehe dich, daß du ein komisches Gefühl hast, daß deine Kinder bei einer fremden Frau sind und du nicht weißt, wie sie zu ihnen ist.
Vielleicht kannst du ja von der Klinik aus auch abends deine Kinder anrufen, um dich zu vergewissern, daß es ihnen gut geht. Ich weiß nicht, ob das geht, du mußt einfach mal fragen.
Du wirst sehen, es kommt deinen Kindern zugute, wenn du die Schritte gehst, die du jetzt gehen willst.
Wenn du am Wochenende kannst du dich voll deinen Kinder widmen und sie werden bestimmt auch merken, daß du mit der Zeit ausgeglichener wirst.
Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Du schaffst das schon! Alles Liebe Babi

Hallo Babi,

ja,ich darf Kontakt zu meiner Familie haben und das würde ich mir auch nicht verbieten lassen,wenn ich ehrlich bin.Wäre es so gewesen,würde ich nicht in die Klinik gehen.Ich nehme mein Handy mit,werde abends raus gehen zum Rauchen,denn da darf man nur draussen rauchen und dann meine Familie anrufen.Es ist ja eine offene Station.
Es ist für meine Kinder auch wichtig mit Mama noch mal abends zu sprechen und gute Nacht zu sagen.
Nachdem ich die Damen heute kennen gelernt habe,bin ich ein wenig beruhigter.Es sind zwei jüngere Frauen,die sich die Betreuung meiner Kinder teilt.Eine Montags,Mittwochs und Freitags und die Andere Dienstags,Donnerstags und Samstags,wenn notwendig !!

Ich melde mich am Wochenende wieder,wenn ich Wochenendurlaub habe !!

LG Danni und bis bald !!