Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

HelH3
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von HelH3 »

So manch einer verfettet, versumpft, verfault und entmenscht aber auch ganz ohne Therapie und Medikation.
bine2
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von bine2 »

@Chimera!

Ich finde, du vergreifst dich im Ton! Warum gehst du hier auf Bea los? Das muss nicht sein!

@Bea: Auf mich wirken deine Antworten in diesem Thread klar und deutlich, aber gleichzeitig freundlich. Du hast deine Meinung gesagt ohne jemand anderen zu verletzen. Ich finde den Satz "Jeder hat seine eigene Wahrheit" sehr gut!

Gruß,
Curly
Liber
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Liber »

Hallo Chimera,

>ich weiß, dass ich nichts weiß ....
warum wertest du diesen Satz im Zusammenhang mit Therapie derart herab?

Ich weiß natürlich nicht genau, wie Wolke dies in diesem Zusammenhang gemeint hat, ich schreibe mal meine Interpretation: ich vermute, dass diese Erkenntnis schon ein paar Schritte weiter ist als die Konfrontation mit der Wut. Diese Konfrontation mit der Wut ist wichtig und darf keinesfalls ausgelassen werden, ganz klar! Aber sie ist nicht alles. Wenn Wolke mit der Wut "durch" ist, wie sie sagt, heißt das meiner Meinung nach, das sie erkannt hat, dass dies bei ihr NICHT dieser alleinige Depri-Auslöser ist, wie Ryan ihn darstellt. Es kommt noch viel mehr dazu. Und zu erkennen, dass man erst mal nichts weiß - das bedeutet, all die alten Glaubenssätze über den Haufen zu werden und das ist die Grundlage für Neues.

Was Beas Aussagen betrifft, stimme ich dir jedoch zu , ich muss mich immer auf meine Hände setzen, um ihren festzementierten Aussagen nichts Entsprechendes zu erwidern. Ich tue es meistens nicht mehr, weil es keinen Sinn hat.


Wie ich Ryans Beitrag sehe, habe ich oben schon beschrieben, keinesfalls als trollig.

Dir alles Gute für deine Therapie!!!

Grüße
Brittka
Regenwolke
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Regenwolke »

@Chimera, Du hast recht, es ist nicht wirklich fair, sich über einen Text auszulassen, den man nicht ganz gelesen hat. ABER: Ich hatte mehrfach versucht, ihn ganz zu lesen und habe es nicht geschafft. Das was ich davon gelesen habe, hat mich trotzdem bewegt, und ich wollte mich dazu äußern. Ich denke, dazu habe ich auch das Recht, und ich habe extra erwähnt, dass ich nicht alles gelesen habe.
Inzwischen habe ich das übrigens, gestern Abend habe ich mit etwas mehr innerer Ruhe nochmal einen Versuch gestartet. Meine Meinung ändert das nicht, im Gegenteil sind mir noch ein paar mehr Punkte aufgefallen, wo ich schon rein aus fachlicher Sicht heftig widersprechen würde.

Ich hatte im Studium einen Prof, der sagte: "Wenn Sie irgendwann mal an einen Punkt gelangen, wo sie glauben, zu wissen, wie der Mensch funktioniert, dann sollten Sie den Job als Psychologe an den Nagel hängen." Das hat mich beeindruckt.
Ryan scheint sich zu wünschen, dass alle Therapeuten die Erkenntnis, die er selber hatte, ihren Patienten nahebringen - so klingt es zumindest für mich. Für mich ist ein guter Therapeut dagegen jemand, der kluge Fragen stellt und nicht die Antworten schon weiß, sondern offen ist für die Antworten der Patienten. Ich finde es eher kontraproduktiv, wenn der Therapeut glaubt, genau Bescheid zu wissen und denke, dass da Bescheidenheit auf Therapeutenseite ("ich weiß, dass ich nichts weiß") angebrachter ist.

@Brittka, mit dieser Wut-Hypothese bin ich von analytischen Therapeuten in der Klinik auch oft kontrontiert worden. Mir war das fremd. Es ist nicht so, dass das Thema "Wut" für mich ein einfaches ist (für wen ist es das schon?), aber Auslöser für depressive Reaktionen ist bei mir eben nicht in erster Linie unterdrückte Wut und ich bin froh, dass ich jetzt eine Therapeutin habe, mit der ich Antworten finden kann, die für mich stimmen.

LG, Wolke
flora80
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von flora80 »

Liebe Wolke,

Für mich ist ein guter Therapeut dagegen jemand, der kluge Fragen stellt und nicht die Antworten schon weiß, sondern offen ist für die Antworten der Patienten. Ich finde es eher kontraproduktiv, wenn der Therapeut glaubt, genau Bescheid zu wissen und denke, dass da Bescheidenheit auf Therapeutenseite ("ich weiß, dass ich nichts weiß") angebrachter ist.

...

und ich bin froh, dass ich jetzt eine Therapeutin habe, mit der ich Antworten finden kann, die für mich stimmen.

So sehe ich das auch. danke für deinen guten Beitrag!

Liebe Grüße, Flora
Regenwolke
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Regenwolke »

danke Flora
Moya
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Moya »

@ chimera

Eine Persönlichkeitsstörung ist eine Erkrankung. Ob Bea persönlichkeitsgestört ist oder nicht vermag ich nicht zu beurteilen und du sicher auch nicht, aber dass du eine Erkrankung als Beschimpfung verwendest, finde ich verachtenswert!

Moya
BeAk

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von BeAk »

Lieber Chimera,

pack Dich in Bezug auf eine PS mal an die eigene Nase
und sülzen kannst Du auch ganz gut, wenn ich mir Deine Beiträge so anschaue.
BeAk

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von BeAk »

Liebe Wolke,

Dein Text ist super, kann mich nur anschließen.
tomroerich
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
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Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von tomroerich »

Hi Ryan,

dein Text enthält ne Menge, was auch meiner Vorstellung von der Entstehung von Depris recht nahe kommt. Nur - und das hat man dir ja nun zur Genüge an den Latz geklatscht (ohne dabei allzu ausführlich aufs Inhaltliche einzugehen) - etwas zu absolutistisch formuliert. Ich kann mir aber vorstellen, woran das liegt. Du hast vermutlich in dieser Wut-Problematik deine Lösung gefunden. Und eine Lösung zu finden aus einer existenziellen Krise, deren Ursachen zunächst im Dunkeln liegen, verführt dazu, Problem und persönliche Überwindungswege allzu allgemeingültig zu verstehen. Dazu kommt vielleicht noch diese tiefe Verbundenheit zu anderen, die ähnliches durchmachen und der damit verbundene Wunsch, ihnen den Weg aus der Krise zu weisen - Depression kann ungemein menschlich machen.
Also eher so erkläre ich mir deine persönliche Überzeugung, die Wahrheit an sich über Depressionen gefunden zu haben und diese Anklänge von "Ich will euch jetzt mal erklären, was Sache ist"

Aber wie gesagt - die Richtung deiner Aussagen deckt sich ganz gut mit meinen eigenen Gedanken, jedoch, ohne das jetzt allzu vertiefen zu wollen, glaube ich, dass nicht die Wut das ursprünglichste Problem ist sondern Scham und Schuldgefühle, die die Wut bereits als ohnmächtig abklassifziert, so dass sich ihre Entfaltung von selbst verbietet. Allgemein gesprochen ist für mich Depression eine seelische Entkräftung, die durch eine fehlende Selbstakzeptanz ausgelöst wird, in deren Folge es zu selbstschädigenden Mustern kommt, die als angemessen akzeptiert werden. Das muss durchaus nicht in der Kindheit begraben liegen. Wir alle tragen genügend Vorstellungen mit uns herum, die jederzeit eine ausweglos erscheinende Situation hervorrufen können, in denen wir keinen Weg mehr finden, einer Situation zu entkommen. Das kann die Pflege eines todkranken Menschen über Jahre hinweg sein (ich muss das tun, auch gegen meine Interessen) oder das Hängenbleiben in einer destruktiven Beziehung (ich darf nicht gehen, weil ich treu sein muss) oder ähnliche Verwicklungen. Tja, und dann ist da der Verletzungstanz - das ist ein schönes Bild. Denn der Verletzte sieht Verletzung überall und wittert sie aus 3km Entfernung. Er merkt nicht, dass die Ursache der Verletzung in ihm selbst liegt und dichtet sie regelmäßig seiner Umwelt an - dadurch wird er selbst zum Verletzer und ruckzuck geht man mit Fäusten aufeinander los oder verbal.

Aber ehrlich gesagt habe ich große Zweifel daran, dass eine in der Fantasie gelebte Rache an den als Ursache verstandenen Personen oder Umständen einer Verletzung bereits ausreicht. Aber ich sehe hier einen wichtigen Schritt hin zu einer Befreiung aus Scham und Schuld, weil Wut energetisch gesehen weit über Scham und Schuld liegt (sie hat mehr Leben und ist dem Selbst bereits zugewandter als diese).

Danke für den interessanten Beitrag!

Grüße,

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
inca46
Beiträge: 6
Registriert: 20. Okt 2008, 09:10

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von inca46 »

Lieber Thomas,
wie fast immer ein klasse Beitrag
von Dir in diesem ganz interessanten Faden!
Schon wieder etwas zum Abspeichern- ich oute mich mal als ein Fan von Dir.
Auch ich finde das Thema "unterdrückte Wut-
Scham und Schuld" in diesem Zusammenhang sehr wichtig, sehe das aber sicherlich nicht als alleinigen Auslöser einer Depression.
Die mangelnde Selbstakzeptanz, die Dis- krepanz zwischen dem, was ( und wie) ich gerne sein möchte und dem Selbsterleben in der Realität ist meiner Meinung auch ganz wichtig. Das sehe ich zumindest bei mir als einen Auslöser meiner depressiven Episoden.
Ich habe bisher keine tiefenpsychologische Therapie gemacht, wenn ich das mal tun sollte, wäre das ganz bestimmt für mich ein zentrales Thema.
Vielleicht gab es das Thema "unterdrückte Wut" schon mal in diesem Forum?
Ich werde mal blättern...

Liebe Grüße

inca46
maggy
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von maggy »

Hallo Ryan,

gestern abend habe ich Deinen Beitrag entdeckt und weil er mich interessierte, habe ich ihn ausgedruckt um ihn zu lesen; denn es ist immer wieder aufbauend zu lesen, wenn jemand SEINE Wahrheit gefunden hat.

Du schreibst:
>Ich habe in schlimmen depressiven Zeiten meines Lebens u.a. auf dieser Seite nach der Wahrheit gesucht, um mich selbst aus meiner Depression zu befreien. Ich habe sie auf dieser Webseite nirgendwo gefunden.<

DEINE Wahrheit findest Du weder im Web, noch in einem Buch noch überhaupt irgendwo außerhalb von Dir.
Da alle Menschen in ihrem Leben die unterschiedlichsten Erfahrungen machen, haben sie auch unterschiedliche Wahrheiten in sich, diese aufzuspüren und freizulegen KANN der Sinn einer Depression sein.
Dazu können wir unterschiedlichste Wege beschreiten, eben die, die unserem Leben entsprechen. Ich z.B. habe die körperorientierte Selbsterfahrung gebraucht, um das freilegen zu können, was als Wahrheit in mir schlummerte; denn mein Verstand hat mich sehr oft ausgetrickst (wie er das ja schon immer gemacht hat, um mich am Leben zu erhalten ), aber mein Körper lügt nie.
Ja, und andere Menschen brauchen etwas ganz anderes.
Bücher und ähnliches konnten mir nur Anstöße geben, die etwas in mir zum Klingen brachten. Im Bezug auf die Scham war das z.B.: "Wenn Scham krank macht":
http://www.amazon.de/Wenn-Scham-krank-m ... 859&sr=8-1

Mir geht es gut (ich tue auch was dafür, dass das so ist; denn wer außer mir, sollte das für mich tun ? ), und dann gibt es Situationen in denen geht es mir nicht so gut, ja, auch das gehört zu meinem Leben dazu (und dann habe ich auch sicher was dafür getan, dass das so ist).

Ich schreibe seit 8 Jahren in diesem Forum und habe die Erfahrung gemacht, dass es sehr anstrengend sein kann von MEINER Wahrheit zu berichten; denn da müßte ich ja fast ein Buch schreiben um verstanden zu werden .

Vor allem nehme ich mir auch nicht mehr die Zeit so oft in diesem Forum zu schreiben; denn mein Leben ist viel zu lebenswert, als dass ich es am Schreibtisch verbringen möchte.

Alles Liebe
und ein
Wunder-volles Wochenende

Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Lee
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Registriert: 5. Jul 2004, 16:42

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Lee »

Hi, Ryan!

Selbst wenn du Recht hättest mit deiner These - was sollen die Betroffenen denken, die es trotz aller Wutrauslass-Bemühungen nicht schaffen?

Dass sie etwas grundsätzlich falsch machen? Dass sie es nur immer und immer wieder versuchen müssen, damit es schließlich gelingt? Wäre ein Scheitern für dich ein Hinweis auf ein Versagen des Betroffenen - oder einer, dass vielleicht doch mehr eine Rolle spielt? Die Biologie zum Beispiel? Meistens spielen Anlage und Umwelt eine Rolle und es wäre sehr überraschend, wenn man Depressionen, über die man noch nicht soooo viel weiß, plötzlich ganz einfach erklären und beheben könnte.

Davon abgesehen finde ich es aber gut, dass du deine positiven Erfahrungen hier mitteilst. Vielleicht ist dein Weg hilfreich für den einen oder anderen Foristen. Der Messias-Ton muss ja nicht jedem gefallen. Die User sind erwachsen und können sich selber ein Bild machen.

Viel Glück weiterhin

Lee
nettdepri
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Registriert: 1. Jun 2009, 09:12

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von nettdepri »

Erstmal muss ich sagen, dass ich voll happy bin, weil ich durch meinen Beitrag viele Antworten bekomme, durch die ich selbst etwas lernen kann.
Ich möchte definitiv sagen, dass es ich keinen Depressiven verurteilen möchte, weil er es nicht schafft gesund zu werden. Ich als erfahrener Depressiver würde das wohl als Letztes wollen.
Meine Einstellung ist es sowieso, dass niemand letztlich wirklich Schuld an irgendetwas ist. Alles hier ist irgendwo ein systemischer Prozess, so einfach kann man das nicht sagen. Haben die Menschen z.B., die mir in der Vergangenheit etwas angetan haben, wirklich "Schuld"? Wer hat ihnen beigebracht, sich so zu verhalten? Haben diejenigen Schuld?
Ich glaube, dass selbst der Depressive auf der Welt, der am meisten verrottet, selbst der schlimmste Alkoholiker, der jede Therapie ablehnt, in Ordnung ist: Es ist oft unsere Gesellschaft hier, die Schuldige sucht, ich tue das nicht.
Also ich möchte hier keine "Jetzt strengt Euch mal endlich an"-Botschaften vermitteln, an solchen habe ich selbst genug gelitten.

Hab übrigens noch ein cooles Video gefunden, wo die Wut eher rausgeschrien wird:

http://www.youtube.com/watch?v=ZV1fWtMAKRk

PS: Möchte sagen, dass ich zu der Einsicht gekommen bin, hier meinen Aufruf zur Selbsttherapie etwas zurückzunehmen. Wahrscheinlich ist ein therapeutisches Setting nach jahrelanger Depression der sicherere Weg.
Aber ein guter, nicht wie der von Bea, denn ein ungünstiger Therapeut kann sicher auch sowas auslösen. Mich würde ja persönlich interessieren, was da abgelaufen ist bei dir, Bea, aber evtl. ist das sehr intim und evtl. passt das auch nicht so in diesen Thread.

Lieben Gruß

Rye
schatzi
Beiträge: 761
Registriert: 28. Sep 2006, 20:28

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von schatzi »

BeAk

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von BeAk »

Lieber Bo,

kann es sein, das Deine Sensibilistät heute Nacht als Du Deinen Betrag geschrieben hast, sich schon schlafen gelegt hatte?
BeAk

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von BeAk »

Liebe/r Rye,

ich möchte hier nicht nochmal umfassend den ganzen Schmerz ausbreiten, den mir die Analytische Psychotherapie bereitet hat.

Nur soviel, die Anwendung der Anlytischen Therapiethode der Förderung der Übertragungsneurose führte bei mir zu einer schweren Retraumatisierung.

Hier kannst Du dieses therapeutische Vorgehen nachlesen.
http://books.google.de/books?id=FDQ65U- ... 1-PA204,M1

Zudem fand diese Psychotherapie gegen meinen Willen statt. Ich lehne eine Psychotherapie zum Zwecke der Selbsterfahrung grundsätzlich ab und habe dieses auch dem Therapeuten, der sich 10 Monate lang nicht als Analytiker zu erkennen gab, zu Therapiebeginn mitgeteilt.

Durch die Analytische Psychotherapie kam es bei mir (therapeutisch gewollt) zu einem sehr starken Abhängigkeitsgefühl (Regression), so das ich, obwohl ich das Empfinden hatte das diese Therapie mir sehr schadet, nicht in der Lage war, die therapeutische Beziehung zu beenden.

Ich fühle mich von diesem Therapeuten benutzt und mißbraucht.
PaulineG
Beiträge: 69
Registriert: 26. Aug 2008, 15:01

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von PaulineG »

@Brittka

>Was Beas Aussagen betrifft, stimme ich dir jedoch zu , ich muss mich immer auf meine Hände setzen, um ihren festzementierten Aussagen nichts Entsprechendes zu erwidern. Ich tue es meistens nicht mehr, weil es keinen Sinn hat.<

auf den Punkt gebracht !

Gruß
Pauline
chimera

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von chimera »

Heya!

Ich hab' gerade echt no chance, den Verlauf des Threads aufmerksam nachzuvollziehen, aber ich wollte kurz darauf hinweisen, daß meine gelegentlich krasse Tonart nicht so wirklich wörtlich genommen werde sollte – wirklich nicht!

Nicht böse sein, bitte – es war wirklich nicht bös' gemeint, was ich schrieb; mein Slang ist halt so... (Und wenn ich den ändern würde, wäre ich nicht mehr ich selbst – mag bescheuert sein; ich kann nur irgendwie nich' anders, auch ich bin ein Gefangener...)

Ich wollte (nach Senf-Ablassung) nicht einfach so aus der Diskussion hier abdüsen; ich hatte nur echt keine Zeit, die Postings hier noch abzuchecken, da ich täglich Panik schiebe, da ich mit meinen fucking Tasks nich' so burning-gut klarkomme...

Wolke, Bea, Helena: Peace, please! (Ich hatte mich im anderen Thread geoutet, warum ich mal wieder so fucking aggressiv war – ist nicht gegen Menschen gerichtet, sondern nur gegen die fucking Depression. Soll heißen: ich bekenne mich zu meiner Schuld und zeige mich bemüht, an mir zu arbeiten....)

chimera

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von chimera »

Und nochmals icke:

Ich mußte einfach kurz mal meine Wut (Wut war ja afair Kernthema dieses Threads) in die Welt hinausschreien – und das tat ich, indem ich Bea und Wolke blöde angiftete, welche aber mit meiner Wut ursprünglich überhaupt nichts zu tun haben und auch in keinster Weise für selbige verantwortlich sind...

Somit, um es ganz, ganz klarzustellen: meine fucking Wut ist mein fucking Problem; sie ist nicht Beas und nicht Wolkes Problem – und auch nicht Moyas Problem; Thomas konnte das bestimmt endcool im anderen Dingens-Thread aufschlüsseln.

Ich hoffe, daß die Wogen der Aufruhr, die eventuell auch durch mein Blödgetexte entstanden, hiermit einigermaßen geglättet sind. Ich war gefrustet und wollte jemanden anpissen – ich geb's zu.... (Und nochmals: sorry!)


Grüße Euch!
BeAk

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von BeAk »

Lieber Chimera,

wenn Du deine Wut an jemanden abläßt, ihn dadurch verletzt, ist es dem Verletzten ziehmlich egal, warum Du wütend warst.

Du hast Dein Gegenüber verletzt, nur das zählt.
Und der Verletzte muß sehen, wie er mit dem Schaden den DU angerichet hast, fertig wird.
chimera

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von chimera »

Moin Bea,

schon klar; das sollte auch keine 'Entschuldigung' sein. Dennoch: ich kann meine Gefühle nicht immer in mich hineinfressen, ich kann das einfach nicht. Deine Geisteshaltung und Dein Welt- und Menschenbild sind mir völlig fremd, bereiten mir Unbehagen; ich kenne eine Welt wie Deine nicht.

Ich find's viel schlimmer, wenn Menschen nicht einfach abtexten, was sie halt so fühlen. Sorry, besser als so kann ich mich gerade nicht verbalisieren; ich bin gerade eher auf dem Trip, die einfach-emotionalen Wahrheiten als die tauglicheren zu empfinden – und ich hab' null Links parat, die das belegen könnten .

Hey Bea, mir isses (da fettes Real-Life und echt null Zeit) relativ egal, was hier so geht; und ich bin sowieso fett unabhängig. Aber ich denke, Du bist okay; ich kann nur Dein Getexte nicht ab; ich mag Dich dennoch... Somit gilt wiederum von meiner Seite: Peace, ey, Du wirst das alles coolement rocken!


Goodbye, alles fucking Gute,
Chimera
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von Regenwolke »

Weißte Chimera, ich hab das, was Du zu meinem Posting geschrieben hast, nicht persönlich genommen - bin ja schließlich auch schon länger hier und kenne Dich ein bißchen. Insofern kann ich das gut so stehenlassen. Ich mag auch ganz gern mal deftige Worte - bin da keine Kostverächterin, wenn ich auch im Netz eher vorsichtig formuliere, weil ich eben so auf Distanz nicht einschätzen kann, was ich bei jemandem auslöse.
Was ich aber nicht mag, sind Beiträge, die jemanden als gesamte Person runtermachen, und so hab ich das empfunden, was Du über Bea geschrieben hast.
Aber erfreulich, dass Du auf dem Wege der Bemühung um Besserung bist, Selbsterkenntnis ist ja bekanntlich der erste Schritt
HelH3
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Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von HelH3 »

Tach allerseits…

@Chimera

ich BIN friedlich! *zähneknirsch*

Muss aber doch nochmal an die Selbstkompetenz anknüpfen, die manche nach deiner Ansicht beim Behandler abgeben – ohne einen winzigen Rest von Selbstkompetenz würde
man mE gar nicht therapiefähig sein, hätte gar nicht erst Einsicht und Willen, etwas (sich) ändern zu wollen.

Ich frage mich: War es etwa meine Selbstkompetenz, die mich vor einigen Monaten dazu bewogen hatte, eine dringende Handlungsempfehlung meines Psychiaters nicht umzusetzen? Heute weiß ich leider nur zu gut, dass mir das Befolgen seines Rats eine Menge Schmerz erspart hätte. Was ich damals für Hoffnung hielt, war bloß Selbstbetrug. Tja, hätte kleines, doofes Helena doch nur auf den klugen Onkel Doktor und nicht auf ihre eigenen, verblendeten Gefühle gehört – soviel zur Selbstkompetenz…

@Bea

Ich erwähne dies übrigens, um speziell dir mitzuteilen, dass auch tiefenpsychologisch therapierende Psychiater schon mal konkrete Handlungsempfehlungen abgeben…

@Ryan

Herzlichen Dank für den Schrei-Link *g* Meinetwegen könnte das sogar gerne noch viel lauter vonstatten gehen.

@all

Zum Thema „Wut und Depression“ hätte ich auch noch etwas Senf abzugeben.

Ich kannte mal jemanden, der ausgeprägte Gewaltphantasien und Aggressionen hatte.
Diese haben ihm aber den Blick auf seine Ängste, Depressionen, Minderwertigkeitsgefühle versperrt. Ihm würde dein Rat also sicher nicht weiterhelfen, im Gegenteil: Das ewige Wüten gegen andere, ob real oder nicht, würde ihm nur weiter dazu dienen, seine eigenen Defizite gar nicht bearbeiten zu wollen.

Bei manchen Menschen führen fehlendes Selbstwertgefühl/ -vertrauen zu permanenter Selbstabwertung und damit in die Depression. Sie machen sich selbst klein. Manchmal erhalten sie dabei auch „Hilfe“ von außen: Es gibt die notorischen Entwerter bzw Abwerter, im Englischen „invalidators“ genannt – diese kompensieren ihr geringes Selbstvertrauen mit stetiger Abwertung anderer, haben grundsätzlich das Bedürfnis, das Selbstwertgefühl anderer, Nahestehender zu (zer)stören, sie klein zu machen. Das Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit wird erbarmungslos auf jemand anderen projiziert. Unseligerweise finden nicht selten ausgerechnet diese beiden Menschentypen einander.

In irgendeinem Thread neulich schrieb Thomas über solche Paare, dass der eine verdrängt und der andere projiziert: Einer verdrängt die Wut auf den anderen, indem er sich selbst noch weiter abwertet, und der andere projiziert die Wut gegen sich selbst auf den einen, indem er ihn permanent abwertet. Ja, ja, schon klar, dazu gehören immer zwei, die sich ungesund verhalten

Und gegen wen soll sich die Wut richten, wenn man sich tatsächlich vor allem selbst im Weg steht und dies auch weiß? In dem Fall hilfts nicht, sich vorzustellen, dass man in seiner eigenen Sch* badet, denn genau das tut man ja de facto schon.

Mir persönlich hilft in solchen Momenten dann eher wohlplatzierte Gewalt gegen Sachen – natürlich nur eigene, von wegen Sachbeschädigung Bevor ich mir selbst weh tue,
was ich leider auch manchmal gemacht habe, mache ich lieber irgendetwas kaputt. Geschirr ist besonders gut, weil es auch so schön laut und scheppernd zu Bruch geht. Die Vorstellung; jemanden mit A-a zu beschmieren, selbst wenn ich ihn oder sie noch so hasse und mich noch so verletzt durch diese Person fühle, törnt mich ab.

Weiter nach dem adäquatesten Objekt für ihre Wut sucht Helena, keineswegs ausschließend, es in sich selbst zu finden
steppenwolf1

Re: Depression - Die komplette Wahrheit (tiefenpsychologisch)

Beitrag von steppenwolf1 »

Hai Helena,

wie oft musstest Du schon neues Geschirr kaufen ?
Es muss auch einen anderen Weg geben. Allein das Wissen um die Wut, die Ängste etc. hilft mir nicht besonders gut ...
hm, also doch Geschirr ?

wölfin
Antworten