Lyrik gegen Depression

Zillah
Beiträge: 525
Registriert: 28. Aug 2008, 16:49

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von Zillah »

Oh danke Friedrich!

zillah winkt Dir

(Edit:) PS.: und von meiner Nachtruhe hälts du mich schon nicht ab, das tu ich schon selber.!
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Die Musik drückt aus was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.

Victor Hugo
gfb
Beiträge: 1864
Registriert: 20. Feb 2005, 21:30

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von gfb »

Hai Zillah,

>danke Friedrich!

Bitte, gern geschehen.

In Sachen "Bibliomanie"&Co gibbet natürlich noch weitaus mehr...

Gib einfach Laut, wenn dir danach sein sollte, ok?

>von meiner Nachtruhe hälts du mich schon nicht ab, das tu ich schon selber.!

Also ich bin einfach ungenießbar, wenn's nicht wenigstens sechs Stunden waren...

Grüßle und Gut's Nächtle

Friedrich
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"Warum sind wir so kalt?

Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
Zillah
Beiträge: 525
Registriert: 28. Aug 2008, 16:49

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von Zillah »

Hey Friedrich,

mit sechs Stunden wär ich glaub' richtig gut dran. Wenns fünf sind ist es noch "ok". Aber in letzter Zeit sind es eher 4...

Ungenießbar, bin ich dann morgens auf Arbeit auch... so die ersten 2h oder so.
Aber ich hol' mir zuerst 'nen Kaffee, und stöpsel Musik in die Ohren.
Und wenn ich dann irgendwann soweit bin für die Welt um mich herum, nehm' ich die Stöpsel interimsmäßig wieder raus.

(so für 20 min. oder so., dann hab' ich die Nase auch schon wieder voll von der Welt!!!...)

Egal.

die zillah

PS.: und danke ich gebe Laut, wenn ich mal wieder Kopf für Buch hab'.
Und dir auch eine gute Nacht!!
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Die Musik drückt aus was nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist.

Victor Hugo
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von Chiron »

Guten Morgen Ihr Lieben,

oft wird uns Unverständnis für unsere depressiven Phasen entgegen gebracht.
Das fehlende Verständnis warum erlittene Traumen oft noch Jahrzehnte in uns schmoren, immer wieder an die Oberfläche treten und verdaut werden wollen.

"Wenn du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt du von den Schmerzen, die in mir sind
und was weiß ich von deinen?
Und wenn ich mich vor dir niederwerfen
würde
und weinen und erzählen,
was wüsstet du von mir mehr als von der
Hölle,
wenn dir jemand erzählt, sie ist heiß und
fürchterlich?
Schon darum sollten wir Menschen
voreinander
so ehrfürchtig,
so nachdenklich stehen,
wie vor dem Eingang zur Hölle."

-Franz Kafka-

Liebe Grüße von einer, die immer wieder die Hölle durchquert...
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Speranza
Beiträge: 385
Registriert: 9. Apr 2005, 13:58

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von Speranza »

Dein Gedicht ist sehr schön, dicht und aussagestark, Chiron!

Es tut mir aber sehr Leid, dass es sich immer wieder für dich so anfühlt und fühle mit dir. Doch es wird vorbeigehen (sagt mir die eigene Erfahrung)!

Eine Möglichkeit die eigenen Gefühle in Worten auszudrücken und dadurch loszuwerden habe ich am Weiberhof in Österreich gelernt:

Gefühle beschreiben
– Farbe
– schmeckt wie
– riecht wie
– hört sich an wie
– fühlt sich an wie

Ursula
Kleiner_Rabe
Beiträge: 71
Registriert: 14. Mär 2013, 17:31

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von Kleiner_Rabe »

Ich höre Angst, Wut, Verzweiflung und Traurigkeit in deiner Stimme.
So gern würde ich dich aufmuntern, doch ich finde keine Worte.
Ich sehe die Tränen in deine Augen, wie sie über dein Gesicht laufen und langsam zu Boden fallen.
So gern würde ich deine Tränen trocknen, doch habe ich selbst mit ihnen zu kämpfen.
Ich fühle wie du dich auf der Suche nach Zärtlichkeit an mich anlehnst.
So gern würde ich dir Zärtlichkeit und Lieben schenken, doch empfinde ich nur Selbsthass.
Wieder gehst du allein ins Bett, weinst dich in den Schlaf, noch immer dieser schlimme Traum.
Du schläfst und hörst nicht wie ich mit mir selbst rede,du hörst weder die Angst dich zu verlieren,
die Wut auf meine Krankheit, die Verzweiflung dir nicht helfen zu können noch die Traurigkeit so
leben zu müssen.
Du siehst nicht die Tränen die über mein Gesicht laufen, weil du so leidest.
Du fühlst nicht wie ich mich vorsichtig neben dich lege und wie immer die ganze Nacht wach liege,
weil mich: negativen Gedanken, Schuldgefühle, Selbsthass, Angst, Wut, Verzweiflung und
Traurigkeit wiedermal nicht schlafen lassen.
Mein Augen fallen endlich zu, dein Wecker klingelt.
Du stehst auf, machst dich fertig, gehst auf Arbeit.
Ich höre wie du die Wohnungstür zumachst, Augen zu, Dunkelheit, Schlaf.
Wieder dieser Traum, ich laufe in der Dunkelheit vor etwas davon.
Es kommt näher und näher, ich höre es, es kommt.
Nun steht es vor mir, kein Ausweg, ich bin in der Falle, Angst, Panik.
Ein Geräusch, ich bin wach, es ist später Nachmittag.
Du bist wieder da, ich gehe dir aus dem Weg.
Es nähert sich der Abend wir sitzen im Wohnzimmer der Fernseher läuft.
Du erzählst wie dein Tag war, fragst was ich so gemacht habe, keinen Antwort.
Ich höre Angst, Wut, Verzweiflung und Traurigkeit in deiner Stimme.
So gern würde ich...

Rabe/Marko, 18.09.2012.

Depression !

Ein Schritt nach vorn und drei zurück.
Ich spüre viel Trauer und wenig Glück.
Bin ich gut drauf, ziehst du mich runter.
Will ich schlafen, hältst du mich munter.
Bekämpfe dich, doch oft am aufgeben.
Meist ich liebe, doch auch hasse mein Leben.


Das Tier in Mir !

Ein Tier in mir ist Schwarz, nicht Weiß, sich langsam durch die Seele beißt.
Wo es gefressen bleibt nichts mehr, fühl mich so einsam, fühl mich so leer.
Meine Haut nur eine Hülle, die ich auch noch mit Selbsthass fülle.
So frisst das Tier, wird groß und stärker, es frisst mich auf und macht nur Ärger.
Ach könnte ich nur das Tier ergreifen, würd es aus meinem Innern reißen.
Ich würd zerstörn es Stück für Stück, dann wäre es weg, kämm nicht zurück.
So könnt ich was übrig geblieben, dann irgendwann auch lern zu lieben.
Wie jene die noch zu mir stehn, obwohl sie kaum noch Hoffnung sehn.


Im Meer der Gesellschaft, den Gezeiten der (Un)Verständnis treib ich dahin.

Stets auf der Suche nach dem Licht es Leuchtturms, das mir den Weg ans rettende Ufer weist.
FrauRossi
Beiträge: 3165
Registriert: 2. Jul 2011, 11:23

Re: Lyrik gegen Depression

Beitrag von FrauRossi »

Hallo alias Chrissi, Hallo alle,

der Panther wird auch In den Rang meiner Lieblingsgedichte aufsteigen. Kannte ich bisher nicht. Danke dafür.

Jemand schrieb" bei Gelegenheit gibt's was von Georg Trakel...."

also dann mein Lieblingsgedich von ihm

Am Friedhof

morsch Gestein ragt schwül erwärmt
gelbe Weihrauchdünste schweben
Bienen summen wirr verschwärmt
und die Blumengitter beben

langsam regt sich dort ein Zug
an den sonnenstillen Mauern
schwindet flimmernd wie ein Trug
Totenlieder tief verschauern

lange lauscht es nach im Grün
lässt die Büsche heller scheinen
braune Mückenschwärme sprühen
über alten Totensteinen.
(Georg Trakel)

und hier eine Eigenkreation von FrauRossi

Als die karge Mauer
einst da war sie stolz und schön
gefallen ist vor stummer Trauer
konnten wir es nicht verstehen

wollten unsren Blick nicht heben
zu der Wahrheit klarem Bild
zeigt sie doch nur leere Mägen
die nicht vom Hunger hungrig sind

die gefallenen Steine der Mauer
klagen jetzt erstickt in Staub
unseren Hunger, Sehnsucht und Trauer
kotzen wir unter das Laub

so haben wir alles in allem
doch wieder was versteckt
und finden perversen Gefallen
am Deckmäntelchen im Dreck

(FrauRossi)

LG FrauRossi
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