Ende Gelände (lang)

otterchen
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von otterchen »

Hallo Ihr Lieben,

darf ich mich mal einmischen? Das, was ich dazu sagen möchte, liest Du aber sicher nicht gerne...

Emails "gehören" praktisch der Firma. Private Emails, egal ob hausintern oder extern, haben da nichts zu suchen. Womöglich gibt es sogar ausdrücklich eine Richtlinie, die die private Nutzung untersagt? Ist bei uns jedenfalls so.

Aus diesem Grund kann selbstverständlich auf alle Emails zugegriffen werden. Der Datenschutz greift da nicht. (Und WENN: bei sog. "personenbezogenen Daten" muss für eine ausreichende Sicherung gesorgt werden - diese Daten dürfen nicht einfach so zugänglich sein.)
Und sich hausintern über einen Kollegen auszulassen, ist einfach ein "No Go".

Und wenn man schonmal nicht an sich halten kann und sich momentan hinreißen lässt, sowas zu schreiben, muss man diese Email zumindest später vom PC löschen - aber da besteht immer noch die Gefahr, dass sie beim hausinternen Empfänger gefunden wird.

Ich weiß, diese Zeilen lesen sich sehr beunruhigend. Aber bitte... das, was ich hier lesen musste, lässt womöglich ein Gefühl der Hoffnung aufkommen, dass sich das noch zum Guten wenden kann. Und dann würdest Du bitter enttäuscht werden und Dich ungerecht behandelt fühlen. Aber die rechtliche Situation sieht etwas anders aus...

Bitte mach Dir bewusst, welchen Fehler Du begangen hast - und dann nimm das als Basis dafür, wie Du Dein weiteres Vorgehen gestalten willst.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Cookie
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Cookie »

Oh, ja, otterchen, da hast du vermutlich sehr recht. Man darf nie vergessen, auch seine eigenen Fehler zu sehen und nicht immer nur jammern über die bösen anderen.
Aber wenn Martins Verhalten ein Kündigungsgrund wäre, würden die doch da nicht so rumeiern, oder seh ich das falsch?
Ein Fehler, klar, aber ein Kündigungsgrund?
Den Fehler hat er ja schon eingesehen, und sich entschuldigt. Aber meine Güte, wie haben die sich vorher alle verhalten, da darf man doch auch mal lästern. Ist ja wie im Kindergarten. Sei froh, dass du da wegkommst, Martin.
Grüße von luna
Nienor
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Nienor »

Ich hatte das gestern meinem Mann zu lesen gegeben, der eine Weile im Betriebsrat seiner Firma (Autozulieferer *bibber*) war, und der meinte spontan (und ohne Anspruch auf Richtigkeit), das sei sogar ein Grund für eine fristlose Kündigung.
HelH3
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von HelH3 »

Hallo zusammen,

hier gerät gerade einiges durcheinander.

Die Möglichkeit zu einer fristlosen Kündigung sehe ich hier auf gar keinen Fall. Selbst bei einem expliziten Verbot privater Email-Nutzung haben Arbeitsgerichte in solchen Fällen häufig geurteilt, der Arbeitgeber hätte zuvor eine Abmahnung aussprechen müssen. Hinzu kommt, dass im Falle der Tolerierung kurzer, privater Telefonate auch privater Mailverkehr (zumal, wenn dieser wie hier mit Kollegen und nicht mit Externen stattgefunden hat) nicht als Grund für eine fristlose Kündigung angesehen wird. Zum Thema "EMails sind Eigentum der Firma" - das ist richtig, jedoch darf auch der Vorgesetzte NICHT den Inhalt kontrolieren, sondern maximal einsehen, wann und wem der Arbeitnehmer gemailt hat.

Im hier vorliegenden Fall hat aber weder der Vorgesetzte noch ein idR ebenfalls berechtigter Admin Martins Verbindungsdaten eingesehen, sondern eine in keinem Fall dazu berechtigte Kollegin. Die mündliche Vereinbarung mit dieser, im Falle der Abwesenheit zB Mails an Lieferanten abrufen zu können, deckt das Stöbern in sämtlichen Mails sowie die Weitergabe der Inhalte eben nicht ab.

Genau damit ist auch das zögerliche Vorgehen des Arbeitgebers zu erklären.

Gruß Helena
kerry
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von kerry »

Hallo..

Hmm das ich echt blöd gelaufen.
Fakt ist, du hast eine interne Mail verschickt.
Diese Art der kommunikation steht dafür, das andere deine Sachen bearbeiten und nachvollziehen können wenn du ausfällst.
Aber egal, ist so gelaufen!!
Ich würde Dir raten, laß dich Krankschreiben und komm etwas zur Ruhe. Dann suche dir einen guten Anwalt...
Bei der Arbeit kannst Du im Moment eh nix ändern.
Unterschreib auf keinen Fall den Aufhebungvertrag!!!
Ziehe das ganze mit deiner Abwesenheit in die Länge.
Dadurch das Du nicht da bist, setzt Du auch andere in die Unsichere Position. siehe Chef...Kollegen...
Setz dich nicht mit Gewalt diesem Druck aus.
Mobbing ist ein Thema was Du mit deinem Therapeuten durch sprechen solltest.
Hebe die sms (falls welche kommen) auf und reagiere auf sie nicht.

Ich wünsche dir alles gute und das Du stark sein wirst dies durch zu halten.
Lieben Gruß Kerry
Schenke jeden Tag ein Lächeln

und Du wirst Glücklich sein..
Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Donnerwetter, so viele Antworten...

Also: ja, ist vollkommen richtig, private Nutzung von Mail und Internet sind bei uns seit einem halben Jahr vertraglich untersagt, jeder hat das unterschrieben, so auch ich. Begründung der Geschäftsleitung dafür war, dass alle Mails und Verbindungsdaten gespeichert werden müssen (steuerrechtliche Belange), private Daten abern allen möglichen Persönlichkeitsrechten unterliegen und nicht gespeichert werden dürfen. Daher also der Weg über ein Verbot der privaten Nutzung.
In sofern habe ich mich da durchaus schuldig gemacht.
Ich habe gestern mit dem RA meiner versicherung gesprochen und der meinte, kündigen könnten die mir so ohne weiteres nicht, dazu hätte ich erst abgemahnt werden müssen, was aber nicht geschehen ist. In sofern meinte auch er, ich solle erst mal das Angebot seitens der Firma abwarten. Und das tu ich jetzt erst mal.
Was den Rest angeht, glaube ich, wenn ich versuchen würde, dort nochmal zur Arbeit zu erscheinen, wäre ich da so oder so geliefert, ich würde vor lauter Zittern vermutlich nicht mal einen einzigen Auftrag hinkriegen. Daher wirds erst mal weiter auf AU hinauslaufen...

Momentan überlege ich allerdings, ob ich überhaupt noch weiter als Mediengestalter / Grafiker arbeiten möchte... so langsam hab ich den Job so ein bisschen über...

So, zum Schluss noch was erfreuliches: Hab heute morgen meine Sterilisation hinter mich gebracht. Zwickt, ziept und brennt zwar alles noch ein bissel, aber alles in allem bin ich ein bissel stolz auf mich und echt erleichtert, dass ich das für mich so klar bekommen habe. Auch wenn ich mich das eine oder andere Mal sicher auch als Versager gefühlt habe - aber hier tu ich das nicht, im Gegentum, ich hab in drei Monaten bedenkenlos freie Flugbahn und brauche mich nicht mehr um Verhütung zu kümmern (und meine Frau freut sich mindestens genauso...)
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
Lee
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Lee »

Hi Helena,

ich habe das wiedergegeben, was mir meine Anwältin (Strafrechtlerin) neulich geantwortet hat, als ich ihr einen ähnlichen "Vergleichsvorschlag" gemacht habe. Aus Sorge um Martin. Ob er das annimmt oder nicht, ist seine Sache.

Allerdings finde ich jetzt auch, dass ich mich nicht zu Rechtsfragen äußern sollte. Ebenso, wie ich meine Nase in die Bücher stecken sollte, anstatt im KND zu posten.

Im Übrigen gefällt mir dein Ton nicht.

Lee
HelH3
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von HelH3 »

Hi Lee,

mir erschließt sich auch nicht, warum sie dir das erzählt hat. Vllt bringt sie ja manchmal Arbeitsrecht und Strafrecht durcheinander?

Gruß Helena
Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

So. Die Firma hat den Fehdehandschuh hingeworfen, und ich habe ihn aufgehoben. Ab jetzt wird es nur noch eklig.
D.h. jetzt darf ich das AAmt schon mal auf meine drohende Arbeitslosigkeit vorbereiten; momentan bin ich allerdings noch krank geschrieben... Gott, vor allem, was jetzt kommt, graut es mir...
Gruß: Martin





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Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Nachdem ich heute morgen das "überaus großzügige" Angebot meines Chefs auf seine lächerliche "Abfindung" freundlich ausgeschlagen habe, bekam ich jetzt eine e-Mail, worin er mir mitteilte, dass sich ja, "wie ich wisse", das Arbeitsvolumen drastisch ändern würde, daher würde man ja auch keine Nachfolgerin für meine Vorgesetzte mehr suchen. Daher müsse man mir "leider" aus betrieblichen Gründen zum 31.12. fristgerecht kündigen. Die Kündigung würde mir morgen zugestellt.

Ich hab sowas irgendwo geahnt. Jetzt beruft er sich auf betriebliche Gründe.

Mir fällt da nur noch ein Wort ein: VERLOGEN!

Da hat er mich nicht dazu bringen können, dass ich mein Todesurteil unterschreibe, jetzt muss er sich was neues einfallen lassen...

Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich grade kotzen möchte!
Gruß: Martin





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sek__knd
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von sek__knd »

Hallo,

dann kannst ja schon einmal die Kündigung kopieren und zu deinem "Klageschreiben" an´s zuständige Arbeitsgericht schicken...

Vgl. oben...

Liebe Grüße und bleib stark

S E K
HelH3
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von HelH3 »

Hallo Martin,

dagegen könntest du eine Kündigungsschutzklage einreichen. Betriebsbedingte Kündigungen scheitern relativ häufig vor den Arbeitsgerichten, weil die Erfordernisse des Kündigungsschutzrechts vom Arbeitgeber nicht hinreichend umgesetzt wurden. So dürfte es deinem Arbeitgeber in deinem Fall nicht wirklich leicht fallen zu begründen, warum du der sozial am wenigsten Schutzwürdige sein sollst.

Alles Gute wünscht Helena
Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Tja, wenn er eine verhaltensbedingte Kündigung ausgesprochen hätte, hätte er wahrscheinlich nicht ganz so dumm da gestanden... aber jetzt... (Hat er wahrscheinlich alles mit seinem Anwalt ausgekaspert...)
Gruß: Martin





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Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Kam eben nach Hause und fand das Kündigungsschreiben im Briefkasten.


Na danke auch, Chef!


Edit um 15:37:

Vor ein paar Tagen habe ich noch eine gewisse Streitlust empfunden und gedacht, ich werde es allen zeigen. Heute stelle ich fest, dass diese Streitlust einer massiven Unlust gewichen ist. Ich will mich nicht schon wieder mit irgendwelchen Leuten fetzen, ich hab keinen Bock, zum Anwalt zu rennen und Klage zu erheben, ich habe keine Lust, schon wieder diesen verdammten Bewerbungsmarathon zu rennen, ich hab einfach keine Lust mehr. Ich fühle mich unendlich müde und geschlaucht. Die letzten wochen haben mich einfach psychisch wie physisch komplett gebügelt; ich merke das auch daran, dass ich irgendwelchen Krankheitserregern nichts mehr entgegenzusetzen habe. Ich hab schon wieder Halsschmerzen, meine Nebenhöhlen sind dicht, mir gehts einfach schlecht.

Eben müde und überdrüssig...
Gruß: Martin





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sek__knd
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von sek__knd »

Hallo Martin,

Kopf in den Sand stecken bringt dich nun auch nicht weiter

Ich an deiner Stelle, würde wie von mir bereits oben geschrieben vorgehen und selbst erstmals Klage beim Arbeitsgericht einreichen.

Dies ist keine größere Sache und ich kann mir nicht vorstellen, daß AG und du, nicht in der "Güteverhandlung" zu einen plausiblen Vergleich kommen könnt.

Liebe Grüße

S E K
Undine
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Undine »

Hallo Shay,

ich lese schon länger im Forum und verfolge gerade deine Angelegenheit.

Dein Chef will dich betriebsbedingt kündigen. Damit hast du gute Aussichten, vor dem Arbeitsgericht entweder eine etwas bessere Abfindung zu bekommen oder die Weiterbeschäftigung.

Ich würde jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken.

Wenn Du Arbeitsrechtschutz hast, kommen auf Dich keine Kosten zu. Der Anwalt kümmert sich um die Formalitäten.

Ich weiß, wie du dich fühlst, weil ich schon in ähnlicher Situation war. Es ging zu meinen Gunsten aus. Auf örtlicher Ebene musste ich nicht selbst vor Gericht erscheinen, da wurde ich durch den Anwalt vertreten. Erst beim Landesarbeitsgericht, war mein Erscheinen erforderlich. Es war kein Nachteil und nach so vielen Monaten war ich auch wesentlich stabiler. Ich hatte einen neuen Arbeitsplatz und es ging nur noch um die Abfindung.

Du kannst nichts verlieren, nur gewinnen.

Überleg es Dir, Ina
HelH3
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von HelH3 »

N'Abend Martin,

völlig klar, dass dich das ganze erstmal runterziehen muss - aber du weißt immerhin, dass du gute Chancen hast, durch einen Prozess beim Arbeitsgericht zum einem mehr Zeit (die du für dich, deine Familie und Bewerbungen brauchen wirst) und auch eine höhere Abfindung (mehr Geld ist eh nie verkehrt)zu gewinnen. Lass dich ggfs auch noch länger krankschreiben.

Alles Gute *Daumen drück*, Helena
Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Hallo Helena,

warum sollte ich mich jetzt noch länger krankschreiben lassen? Ich bin mit sofortiger Wirkung von meiner Arbeit freigestellt, ich brauche da vorläufig ohnehin nicht auftauchen. Oder hat das noch einen anderen Grund, den ich bisher bloß noch nicht kenne?

Heute morgen bin ich dann beim AAmt gewesen. Die Sachbearbeiterin war eine derart freundliche Frau, ich war völlig von den Socken... Bin ich gar nicht gewohnt, bisher wurde ich da immer bloß angemuffelt...

So, und jetzt auf zum Anwalt...
Gruß: Martin





„A ship is safe in harbour - but this is not what a ship is made for."
Caren
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Caren »

Es ist die Frage, ob Du aktuell psychisch und physisch in der Lage bist, Dich zu bewerben - wenn nicht, wäre eine Krankschreibung sinnvoller, weil Dir das Arbeitsamt dann vorläufig nicht auf die Füße steigen kann.

Alles Gute!
HelH3
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von HelH3 »

Hallo Martin,

weil sich die Kündigungsfrist verlängert, wenn du während der Freistellung krankgeschrieben bist. Währenddessen kannst du dann erstmal die Kündigungsschutzklage einreichen.

Alles Gute *halt durch* Helena
Knöpfchen
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Knöpfchen »

Hallo Helena!

Da muss ich dir leider widersprechen. Krankschreibung verlängert die Kündigungsfrist nicht. Es kann auch während der Krankheit gekündigt werden. Es darf nur nicht WEGEN Krankheit gekündigt werden. Ist leider so.

Beim AA würde es allerdings schon was helfen, denn ein Kranker kann nicht vermittelt werden.

Aber - wie schon vorgeschlagen - die beste Möglichkeit ist - meiner Meinung und Erfahrung nach - das Arbeitsgericht!!

@ Martin

Lass dich nicht unterkriegen! Damit würdest du deinem Chef nur einen Gefallen tun und das ist er nicht wert!

LG Knöpfchen
sek__knd
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von sek__knd »

hallo,

da du bis zum 31.12.2008 noch in einem Beschäftigungsverhältnis stehst, beginnt deine Arbeitslosigkeit / Arbeitssuchend- meldung ab dem 01.01.2009.

Oben bereits hast du durchblicken lassen, daß es dir nicht gut geht...

Bedenke jedoch, daß du eine evtl. AU vor dem 31.12.2008 ausstellen lässt, solltest du dich bis dahin nicht gefestigt und arbeitsfähig fühlen.

Hier würde dann die KK für die Lohnfortzahlung aufkommen sowie die Krankenkassenbeiträge und die der Pflegeversicherung übernehmen

"Arbeitsunfähig" kannst du nämlich kein Arbeitslosengeld 1 beantragen / erhalten.
...wer nicht arbeitsfähig also AU ist, ist hierdurch auch nicht vermittelbar....

Du würdest sonst Arbeitslosengeld 2 beantragen müssen...


Liebe Grüße

S E K
sek__knd
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von sek__knd »

... solltest du jedoch während der Arbeitslosigkeit und dem Erhalt von Leistungen erkranken, zahlt dir das AA 6 Wochen den Lohnersatz wie dein AG.
Danach kommt wie bei einem Beschäftigungsverhältnis auch, die KK mit Krankengeldleistungen.

LG

S E K
Knöpfchen
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Knöpfchen »

Hallo Martin!

Wenn ich es richtig verstanden habe, warst du bereits auf dem AA. Dann hast du dich - denke ich - arbeitslos gemeldet. Dazu bist du nämlich sofort nach Kenntnis der Kündigung verpflichtet. Von diesem Tag an zählst du als arbeitssuchend. Wenn du erst danach krank geschrieben wirst, läuft erst mal das ALG I weiter.

Oder bist du im Moment noch krank geschrieben?

LG Knöpfchen
Shay
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Re: Ende Gelände (lang)

Beitrag von Shay »

Hallo Ihr Lieben,

um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: Ich war zur Zeit meiner Kündigung bereits krankgeschrieben, bin es auch jetzt noch und werde es zumindest nächste Woche noch sein. Beim AA habe ich auch wahrheitsgemäß angegeben, dass ich derzeit krankgeschrieben bin. So viel dazu.

Die freundliche Sachbearbeiterin im AA (die war echt Klasse!) hat mich dann erst mal zu meiner Entscheidung beglückwünscht, dass ich mich nicht auf den Aufhebungsvertrag eingelassen hatte. Sie meeinte, es gäbe zwar Möglichkeiten, die dreimonatige Sperre zu umgehen, aber 95% aller Fälle würden daran scheitern und stünden bis zu drei Monate ziemlich dumm da. Das Angebot meines AG nannte sie übrigens eine Frechheit.
Heute morgen habe ich dann von meiner Rechtsschutzversicherung erfahren, dass sie bereit ist, die entseheenden Kosten für eine Arbeitsschutzklage zu tragen - am Dienstag habe ich dann ein erstes Gespräch bei einer Fachanwältin. Mal sehen, was die mir so sagt. Ganz ehrlich: das Schlimmste, was mir jetzt noch passieren kann, ist, dass ich einen eventuellen Prozess vor dem Arbeitsgericht verliere und 150 EU Selbstbeteiligung zahlen muss.
Ich hab mir jetzt mal ne chronologische Auflistung der Ereignisse gemacht, die ich dann zur Hand habe, um nicht zu stottern...
Gruß: Martin





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