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Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 13:31
von kormoran
fast für jeden Vorschlag habe ich Gründe, diesen abzulehnen

tja, da können wir uns die hand geben

ich behaupte nun einmal:
a) all die ideen und vorschläge sind wertvoll, weil irgendwann ist mal etwas dabei, das passt. oder man hebt sich etwas im hinterkopf auf und versuchte es dann, wenn die zeit gekommen ist. die ideen sind nicht gemeint, uns unter druck zu setzen oder als versagerInnen abzustempeln.
b) was nicht passt, passt eben nicht.
c) mensch darf aber einmal versuchen, sich selbst ehrlich zu hinterfragen: behindere ich mich selbst? wäre nicht gerade hier und heute ein anlass, über meinen schatten zu springen? oder passt es wirklich nicht.

weiter mit achtsamkeit und mut
kormoranin

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 13:44
von Joy
Walken, wie ich es bisher bei anderen gesehen habe, bezeichne ich nicht unbedingt als Sport.
Wenn ich normal gehe, dann bin ich teilweise schneller

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 16:13
von rowdys
Hallo Otterchen,

finde das Thema des Threads sehr interessant. Mir geht es ähnlich und auch überlege zur Zeit, was ich tun könnte, um mehr Bekanntschaften schließen zu können. Mir fällt es über Freizeitaktivitäten, leichter Leute kennenzulernen.
Du hast geschrieben, du findest niemanden, der mit dir in einen Hochseilgarten geht. Wie wäre es denn mit Klettern? Ich wohne auch in NRW und es gibt doch gute Kletterhallen im Umkreis. Ich habe z.B. in einer Kletterhalle einen Kletterkurs gemacht, da lernt man schon automatisch Leute kennen, da man immer ein Kletterpartner braucht. Leider mußte ich gesundheitlich lange aussetzten, aber ich will dort jetzt anknüpfen und mir Kletterpartner suchen, um regelmäßig klettern gehen zu können. Wäre das vielleicht auch etwas für dich?

Liebe Grüße - Sonny

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 16:22
von otterchen
Hallo Sonny,

hm, ums Klettern geht's mir eigentlich nicht so... ein Hochseilgarten ist ja wohl (auch) dazu gedacht, dass man zunächst einmal an seine eigenen Grenzen geht, aber auch, dass man lernt, anderen zu vertrauen. Viele der Veranstaltungen sind z.B. für Leute, die in Teams zusammenarbeiten (müssen).

Klar kann man zwischen beidem einige Parallelen ziehen, aber ich glaube, das mit dem Hochseilgarten (also klettern, fallenlassen, sich überwinden, balancieren, Höhe aushalten, andere stützen etc.) ist etwas vielseitiger - zumindest verspreche ich mir davon mehr.

Fürs reine Klettern wäre ich wohl auch zu untrainiert und zu schwer *zugeb*

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 17:41
von cybolon
Hallo Otterchen,

zunächstmal: Ich freue mich riesig, von Dir wieder hier zu lesen! (Natürlich weniger über den Anlass...)

"und ich denke, dass ich z.B. hier im Forum bereits gezeigt habe, dass ich durchaus was geben kann)."

Das kann ich voll bestätigen!
Gerne erinnere ich mich an meine erste Zeit hier im Forum, wo Du, mit anderen zusammen, Antworten auf meine 1.000 Fragen erarbeitet hast. Vieles davon konnte ich, wenn auch in langfristigem Üben, anwenden bzw. umsetzen.

Dafür ein großes DANKESCHÖN an Dich, liebes Otterchen!

Zu den Freundschaften:
Nachdem ich aus der Klinik kam, waren meine ersten "Amtshandlungen", meine Freundschaften zu überdenken. Es dauerte garnicht lange, bis ich so manchem zu verstehen gab, dass ich seine "Freundschaft" nicht mehr haben will.
Es waren zu viele "Sauger" darunter...

Geblieben sind mir mein bester Freund und naja, sagen wir mal zweitbester. Inzwischen habe ich neue Freundschaften geknüpft, die ich aber bewusst auf einer höflichen, aber unabhängigen, Distanz halte.
Meine Methode: Immer in dieselben Kneipen gehen. Nach einer Weile weiß ich dann, ob jemand dabei ist, für den ich mich erwärmen könnte. Es ist tatsächlich mit einer gewissen Arbeit verbunden, mein Gegenüber dafür zu gewinnen. Ein sehr nettes und lustiges Ehepaar, traf meinen Geschmack. Viele Gespräche, lustige sowie enste. Eines abends sagten sie zu mir: "Du gehst was essen? Okay, wenn Du nix dagegen hast, kommen wir mit."

Seitdem festigt sich diese neue Freundschaft. Wir haben längst die Handynummern voneinander, aber rufen uns nicht JEDE Woche an, um uns zu verabreden.

Wissenschaftler haben übrigens belegt, dass die meisten Freundschaften durch den Zufall entstehen: Gemeinsame Kurse an der Uni, gleiche Stammkneipe, auf der Arbeit und Nachbarn. Die langlebigsten Freundschaften entstehen auf der Schulbank. Wahllos werden Schüler nebeneinander gesetzt und in den meisten Fällen, freunden sich die nebeneinandersitzenden an.

Lieb Otterchen, klar - kannst Du nur herausfinden, was Dir Freude bereitet, wenn Du einiges ausprobierst. Das Wichtigste dabei scheint mir, dass Du denselben Ort (zu welchem Zweck auch immer) aufsuchst. Denn nur so lernen die Leute Dich kennen und Du sie.

Ich wünsche Dir eine super starke und gehaltvolle Freundschaft mit ner super lieben und unternehmungslustigen Person!

Liebe Grüße
vom
cybolon

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 17:46
von danideng
Lieber Horst,

für uns Frauen erfordert es nur wesentlich mehr Mut, allein in eine Kneipe zu gehen als für euch Männer - mir gehts zumindest so.

Liebes Otterchen,

gibts eigentlich Forumstreffen in deiner Nähe, wo du hingehen könntest? Auch so können sich Freundschaften entwickeln.,

Übrigens kann ich auch nicht verstehen, warum es nicht klappt, weil nach allem, was ich bereits von dir gelesen habe, ich feststelle, dass du eine sehr gescheite humorvolle und hilfsbereite Frau bist!

Lieben Gruß

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 18:00
von Joy
Otterchen,

du willst, aber kannst nicht.
Egal welche Vorschläge kommen, es geht nicht.
Woran liegst ?
Selbstvertrauen, Mut, Angst vor dem Neuen ?

Es muss einen Grund geben, warum Du alleine bist. Es ist ja wohl nicht erst seit gestern so, richtig ?
Du scheinst wirklich ne Liebe zu sein, an dir kanns nicht liegen.

Hast du für dich selbst schon mal abgestimmt, was dir vorschwebt ? Was du für Interessen hast, aus denen du jetzt was machen kannst, bevor wir jetzt Vorschläge machen ohne Ende, die alle in Nichts verpuffen ?

Gut gemeinte Grüsse
Joy

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 18:47
von heike56
Hallo otterchen,

für mich ist die Definition der Freundschaft sehr schwierig. Ich habe Menschen die ich ewig kenne und wenn ich mit ihnen telefoniere, ist es so als ob wir uns gestern zuletzt gehört haben.
Aber Freunde, wo es gemeinsame Aktivitäten gibt, habe ich sehr wenige.
Ok, ich lebe in einer festen Beziehung. Aber ich merke bei mir, dass ich eher der Typ bin, Freundschaften (gute Kontakte, auch mit dem Gefühl von Verbundenheit) gerne, ABER nicht zu nah und nicht zuhäufig.

Manchmal denke ich, es liegt bei mir daran, dass meine Mutter immer geklammert hat. Und bei mir schleicht sich schnell das Gefühl einer Verpflichtung (negative besetzt) ein. Und ich kann mich sehr gut alleine beschäftigen.

Ich habe über Internetcommunities sehr nette Leute gefunden und wenn ich die Kontakte stärker pflegen würde, käm wahrscheinlich auch mehr Resonanz.
Die anderen Kontakte sind aus der Schule früher und von meiner alten Arbeitsstelle

Hier vor Ort habe ich über eine Selbsthilfegruppe eine Frau gefunden.

Oft habe ich schon gehört, dass Leute im Chor gute Kontakte gefunden haben.

Ich habe aufgehört Ansprüche an Freundschaften zu stellen, sondern freue mich, wenn mit den Leuten das Gefühl einer Verbundenheit besteht. Und in schweren Zeiten kommt die Unterstützung meistens von Menschen, mit denen ich nicht gerechnet habe.

Aber ohne Partner, würde das bei mir wahrscheinlich auch ganz anders aussehen.

Ich weiß nicht, ob Du mit dem Beitrag etwas anfangen kannst.

Liebe Grüße und viel Erfolg bei deinem Vorhaben

Heike 47

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 19:05
von kaitain

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 20:15
von Fire
Ich hatte auch GAR keine Freunde hier. Versuche es doch mal mit XING. www.XING.com. Dort gibt es so interessante Gruppen und echt coole Termine und Treffen, da lernst du wie im Fluge Leute kennen. Ich habe dort eine Gruppe gegründet und wir haben seit Mai schon über 100 Mitglieder, hatten bereits das erste Treffen. .. und Hochseilgarten finde ich super.

Hast du schon mal daran gedacht, deinen Therapeuten zu wechseln? Klingt mir sehr danach, als ob er keine neuen Ansätze mehr hätte..

Ich hab auch gewechselt und es hat sehr gut getan.

Alles Liebe

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 20:41
von otterchen
Hallöchen Horstimaus,

danke für Deine liebe Bestätigung. Ich finde es einfach ein Unding von meiner Therapeutin, sowas zu behaupten, ohne die Details zu kennen!

Zu den Freundschaften: ich könnte mit dem gesamten Thema natürlich auch viel lockerer umgehen, wenn es da mehr Menschen in meinem Leben geben würde. Da wäre es mir dann wurscht, dass die eine Freundin mal eine Zeitlang abtaucht.

Aber - ach - es ist ein Kreuz mit den Aktivitäten! Es gibt anscheinend nicht DAS, was ich gerne nur für mich machen würde, weil es mich interessiert oder weil ich es lernen möchte. Aber eine Stimme in mir drin sagt gerade, dass ich noch nicht alles ausprobiert habe, es deshalb ja gar nicht wissen kann. Die andere Stimme hält dagegen: soll ich jetzt tausend Kurse nacheinander anfangen? Besonders in Hinblick darauf, dass ich dann, wenn mir das nicht zusagt, nach der zweiten Stunde nicht mehr hingehen würde?

Argh... ja, stimmt schon, immer am selben Ort sein; dem Kennenlernen überhaupt eine Chance geben... aber ich habe diesen Ort eben noch nicht für mich gefunden. Und beim Thema "Verpflichtung" reagiere ich allergisch...


@ Dani

klar - ich bin mal alleine in ein Café gegangen, war seltsam genug. Aber in eine Kneipe? Noch dazu regelmäßig? Und am besten steht dann noch auf meiner Stirn zu lesen "suche Anschluss"?! Nee nee...

Forumstreffen würde es wohl geben (Düsseldorf oder Köln?) - aber das ist dann wieder so eine "Fern-Beziehung". Mein Ziel wäre es, wenn man sich abends spontan anrufen kann "he, gehst du mit, ein Eis essen?".

Ein Gutes hat das Ganze übrigens: ich weiß jetzt nicht mehr nur das, was ich NICHT will, ich weiß jetzt sogar, was ich möchte, was ich gerne tun würde (nur nicht alleine!). Tja, und dabei bin ich wohl etwas zu speziell *seufz*


@ Joy

hehe, das mit der SHG mache ich aber!

Und ich habe bereits online Kontakt aufgenommen zu einer anderen Therapeutin. Mal sehen, ob sie Workshops oder sowas anbietet. Jedenfalls bringt mir meine derzeitige VT nicht mehr soviel, mir ist nach "Gruppe", nach Gemeinschaftserleben.

Es muss einen Grund geben, warum Du alleine bist. Es ist ja wohl nicht erst seit gestern so, richtig ?
Stimmt. Da ich eigentlich seit meiner Kindheit latent depressiv bin, hatte ich eigentlich nie einen richtigen Freundeskreis. Allerdings immer wieder Freundinnen (bis das Leben uns auseinandertrieb). Ich hatte aber mal die Gelegenheit, einen größeren Freundeskreis kennenzulernen, und ich finde es äußerst schade, dass ich nicht mehr dahin zurückfinde. Seinerzeit hatte ich den totalen Zusammenbruch, es ging mir total mies, und ich habe mich von den Leuten zurückgezogen (auch wegen meines Exfreundes, der zu diesem Kreis gehört/e).
Tja, sowas lässt sich nicht aus dem Boden stampfen.

Du scheinst wirklich ne Liebe zu sein, an dir kanns nicht liegen.
*bussi* dafür


Hallo Heike,

Du schreibst
Aber Freunde, wo es gemeinsame Aktivitäten gibt, habe ich sehr wenige.
Siehste, und genau darum geht es. Ich habe auch, wie oben geschrieben, eine langjährige Freundin. Wir kennen uns seit mehr als 20 Jahren, aber wir unternehmen so gut wie nichts mehr zusammen. Was aber Menschen zusammenbringt bzw. -hält, sind gemeinsame Unternehmungen, Tätigkeiten, Erlebnisse.

Es muss ja keine "Busenfreundin" dabei herausspringen, aber einen lockeren, freundschaftlichen Umgang würde ich mir schon wünschen.


@ Kaitain:
*nick* *zustimm*

Ich versuche mir derzeit bewusst zu machen, dass ich eben nur mit einem ins Kino gehen kann, mit einem anderen gut diskutieren kann und vielleicht mit einem dritten einen Wanderurlaub planen kann. Es muss nicht nur einer sein, der all das was mir liegt auch mag.

Och, ich fände das sogar ok. Wenn ich wüsste, ich hätte jemanden, mit dem ich ins Kino kann, jemand, der mit mir Eis essen geht, jemand, der mit mir einen mittelalterlichen Markt besucht, jemand, der mit mir das neue American Diner besucht (to be continued), wäre ich schon zufrieden.

Nur noch eins Otterchen, ich kann dich so gut verstehen mit dem was du schreibst.
*bussi* dafür!


Venus,

wenn ich ehrlich sein soll: ich denke gerade über einen Therapeutenwechsel nach. Seit Monaten habe ich einen Hänger, und ich habe den Eindruck, der guten Frau fällt nichts mehr ein.
Wie geht das eigentlich - kann man das so ohne weiteres? Was sagt die Kasse dazu?
Magst mir dazu eine Email schreiben?

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 21:13
von Fire
Otterchen, gern. wie geht das?????

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 21:44
von otterchen
über dem Benutzernamen steht
"Weitere Beiträge dieses Autors" und darüber ist ein Kopf mit Papier zu sehen. Wenn Du darauf klickst, kommst Du zu meinem Profil, welches ich freigegeben habe - und dort ist meine öffentliche Email-Adresse

bin gespannt, wo Du wohnst...

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 22:26
von steppenwolf1
Hi alle, hi otterchen und kaitain,

ich fand deinen Beitrag sehr gut kaitain.
die Frage nach den Ansprüchen beschäftigt mich auch und auch wie man herausfindet, was nun der zu hohe anspruch war/ist.

Also z.B. man verabredet sich zu dritt zum Kino und hat das Gefühl das 5. Rad am Wagen zu sein. War der Anspruch zu hoch, teil der Gruppe sein zu dürfen ? (zum Beispiel, nur ein Beospiel ok ?)-zu den Ansprüchen.

Daran schliesst sich die Frage, ob man an eine Bezioehung Erwartungen knüpfen darf oder nicht. Wenn man es nicht macht, hat man das Problem der Enttäuschung nicht etc...

Grüsse !


s.wölfin

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 14. Jun 2008, 22:35
von otterchen
Hallo Wölfin,

oh, eine Verknüpfung zum anderen Faden!
Ich habe letztens etwas zum ersten mal so richtig schön empfunden:
Ich habe meine langjährige Freundin auf einem Stadtfest getroffen und auch ihren Lebensgefährten. Ihn habe ich vor vielen Jahren zwar kennengelernt, aber ihn jetzt schon Urzeiten nicht mehr gesehen (nur mal gemailt oder ihn am Telefon gehabt).

Das Schöne: ich hatte nicht das Gefühl, dass ich störe, dass ich "zuviel" bin, dass ich das 5. Rad am Wagen bin - sondern eher, dass die beiden mein Dazustoßen als Bereicherung empfunden haben und sich beide gefreut haben, mir mir zusammen im Straßencafé zu sitzen.

Schade, dass wir zu selten die Gelegenheit zu solchen Treffen haben.

(hach, ich fühl mich wie ein Esel, dem man ein Möhrchen vor die Nase gehalten hat... ich will mehr davon... und meine Thera meint, ich solle erst einmal mir selbst Liebe geben, statt sowas außen zu suchen... menno, wenn ich doch noch so defizitär wäre, hätte ich mich nicht so gut gefühlt bei dem Treffen)

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 15. Jun 2008, 10:10
von heike56
Hallo otterchen,

wenn Du gerne mal rausmöchtest und es nicht viel kosten soll, bei uns bietet der NABU öfters Vogelkundliche Spaziergänge an.

Zum anderen gibt es online die fotocommunity, wo Mitglieder ihre Bilder zeigen und auch Anregungen bekommen, was sie besser machen könnten oder was bereits gut ist. Hiervon gibt es auch Treffen in mehreren Städten.

Aus München z.B. weiß ich, dass es dort eine Community gibt, die sich Münchener Singles nennt, dort treffen sich nicht nur Singles sondern auch Leute die andere suchen für alle möglichen Unternehmungen. Vielleicht gibt es ähnliches in deiner Stadt auch.

Liebe Grüße

Heike 47

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 15. Jun 2008, 20:09
von caddymuc
Hallo Otterchen

Ich habe mir auch ein Ehrenamt gesucht, was nicht so anstrengend ist, aber es mehr oder weniger regelmässig Termine gibt, die ich aber selber mitbestimmen kann. Da trifft man sich erst mal unverbindlich und es kann was daraus wachsen. Es hat mit dem Thema Zoo zu tun, also ein bisschen was mit Tieren und viel mit Artenschutz. Ich merke wie mir das gut tut, aus der Arbeit raus zu kommen und einfach mal was völlig anderes zu machen.

Was deine Sympathie für Gesellschaftsspiele angeht, hier gibt es in der Umgebung einen Spieletreff. Der trifft sich regelmässig und spielen versch. Spiele und probieren auch Neue aus. Ich selber war noch nicht selber dort, kenne aber den Aushang in der Bücherei. Natürlich kostet es etwas Mut dahin zu gehen, aber why not.
Mit Selbsthilfegruppen habee ich persönlich Schwierigkeiten. Ich wollte etwas machen, wo ich mich bewusst nicht mit meiner Krankheit beschäftige und auch nicht beschäftigt werde. Ich bin den Menschen in meinem Ehrenamt als Normale begegnet und werde dort auch so behandelt, geht es mir nicht so gut, dann kann ich mich auch zurückziehen ohne das es groß auffällt. Mir tut dieser normale Umgang sehr gut.
Zum Thema Freundschaften, ich finde diese müssen einfach wachsen. Es fängt mit einem zarten Pflänzlein an, dass man hegen und pflegen muss. Irgendwann wird es ein großer starker Baum und man kann sich dort auch mal anlehnen.

LG
Caddy

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 15. Jun 2008, 21:09
von rm
Hi Otterchen,

erstmal danke für Dein Kompliment. Tut mir gut und bestärkt mich in meinem momentanen Weg.

zu Deiner Frage: <<...Deine ehrenamtliche Tätigkeit klingt auch sehr gut. Lass Dir aber bloß nicht von den Kleinen auf der Nase herumtanzen Welche Altersklasse schwebt Dir denn so vor?

Ja, ich hoffe, daß es klappt und mich weiterbringt. Altersklasse könnte ich mir gut so zwischen 1/2 Jahr - ca. 8 od. 9 vorstellen. Mal sehn, was die vermittelnde Stelle so anbieten wird. Werde versuchen, mich außerdem mal mit anderen Ehrenamtlichen zu treffen, die schon in diesem Bereich tätig sind.

Ja, und ähnliche Gedanken wie z.B. mit einer Art Hundeschule zusammenzuarbeiten habe ich mir auch schon gemacht, scheitert aber momentan an Emmas Gesundheitszustand, da muß ich mich mehrheitlich um sie kümmern.
Übrigens: ich denke, daß Emma eher MICH erzogen hat, als ich sie ....allein schon, wenn ich in ihre Augen sehe, kann ich nicht so ganz standhaft bleiben...

So, das war's in Kürze.
Abendliche Grüße und träum was
Schönes!
Reinhart


Kormoranin und ebenfalls

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 15. Jun 2008, 23:20
von Basak
Hallo Otterchen,
was mir noch eingefallen ist, es gibt doch bei der AOK wohlfühlprogramm, ich weis natürlich nicht in welcher Krankenkasse du bist, villeicht gibt es die auch bei den anderen Krankenkassen (keine Ahnung) aber ich habe im zwischen Januar und April an einem Kurs teilgenommen (für mitglieder umsonst) es gibt Stressbewälltigung, Fettbewusst essen mit kochen und bewegung. und und und... ich habe an einem 90min. Fit und Aktiv teilgenommen habe dabei schön abgenommen habe zuhause dann auch aufgepasst. Für mich ist auch abnemhmen ein thema immer um mich mit freunden und bekannten zu unterhalten, das ist auch dann immer ein Thema wo man gemeinsamkeiten hat.

Ich wünsche dir viel erfolg. (bei mir ist es eher das ich im moment kein bock auf freundinnen habe, brauche eher meine Ruhe, und kann nicht in freundschaften investieren-vielleicht später mal.)

Alles Gute BASAK

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 15. Jun 2008, 23:49
von 16367
Wenn du das altstadtfest in lippstadt meinst kann ich dir nur beipflichten, die musik war schlecht...

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 16. Jun 2008, 00:31
von Antoinette
Hallo Otterchen!

Dass Du Lust auf Leute, auf Reden und Gesellschaft hast ist doch schon mal eine total coole Situation! Was würde ich drum geben wieder Lust auf Gesellschaft zu haben.

Ich selbst bin momentan eher in der Zwickmühle einerseits unter der Isolation zu leiden, andererseits aber überhaupt keinen Bock auf Leute, Reden usw. zu haben. Ich will nichts sagen, nichts fragen, nichts gefragt werden... Und die Leute die mich zu Partys und Aktivitäten einladen und um mich herum feiern belasten mich nur...

Aber ich war jahrelang in der gleichen Situation wie Du, verzeifelt Freunde zu suchen, viel dafür zu investieren, aber nichts kam zurück, mit keinem wollte es klappen...

Aber wie Magie kamen die Leute plötzlich angeflogen wie die Motten zum Licht(ohne Übertreibung, so habe ich es wirklich erlebt) als ich meine Einstellung geändert habe.
Das habe ich so gemacht: Vor allen Dingen habe ich aufgehört, mir den Kopf zu zerbrechen, WARUM ich keine Freunde finde, WAS ich gebe, WAS die anderen nicht geben, WARUM das was ich gebe nicht gewollt wird, WAS an mir nicht richtig sein könnte usw...

Dann habe ich aufgehört von anderen etwas zu erwarten. Wenn ich was gegeben habe, dann nur noch weil ICH das UNBEDINGT wollte und Lust dazu hatte, nicht weil der andere mich dafür mögen sollte oder mein Freund werden sollte, es war auch nicht mehr wichtig dass der andere das annahm was ich gegeben habe, es waren Angebote, das kann der andere annehmen oder nicht, ich hatte meinen Spaß am Geben wollen.

Und ich hatte Spaß an unverbindlichen, lockeren Unterhaltungen.

Ich war einfach ich selbst mit Vertrauen zu mir und den anderen, und dann klappte das auch mit den Freunden. Plötzlich riefen mich andauernd Leute an, wollten mir was erzählen, was mit mir unternehmen, Rat von mir haben, mich besuchen, mir was schenken... Ich habe es wirklich als ein Wunder empfunden, ich hatte ja nicht mich, sondern nur meine Einstellung geändert.

Alleine habe ich das alles auch nicht geschafft, sondern mithilfe der ewigen zwei Bücher, die ich andauernd hier im Forum empfehle , deswegen will ich hier nicht nochmal damit nerven, wenn Du sie wissen willst, kann ich sie Dir per E-MAil schicken, sag einfach bescheid!

Übrigens den Tipp von Deiner Therapeutin mit dem mehr sich selbst lieben finde ich gelinde gesagt sch...e! Der gesunde, glückliche Mensch liebt sich auch nicht, noch hasst er sich, er macht sich einfach gar keine Gedanken darüber, sondern hat einfach freude am eigenen selbst in positiver Wechselwirkung mit den anderen!

Ohne positive Erfahrungen mit den Mitmenschen geht es nun mal nicht. Ich weiß nicht warum Therapeuten das nicht einsehen wollen...

Liebe Grüße, die Antoinette

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 16. Jun 2008, 07:34
von otterchen
Hallo Basak,

ok, ist auf meinem Zettel notiert. Ich glaube, Stressbewältigung würde mich ansprechen, aber soweit ich mich erinnere, hat das meine Kasse (noch) nicht im Angebot. Zumindest für die Zukunft wäre das aber auf der To-do-Liste.

Namenlose Mama:

hihi, nein, es war ein anderes Altstadtfest.
Aber das mit der Musik ist mir schon in gewisser Weise wichtig (weiß jetzt nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll).
Vor Jahren war ich mal alleine in einem Citycenter bei uns unterwegs, und dort spielte eine Band namens Cologne Syndicate. Obwohl ich alleine war, habe ich lange zugehört, und der Saxophon-Spieler hat mich einfach umgehauen: Gänsehaut!

Da bleib ich dann auch alleine, nur der Sache wegen.


Guten Morgen Antoinette,

danke, Deine Worte tun mir gerade sehr gut. So hab ich das noch gar nicht betrachtet - ein schöner Aspekt. Ja, mir ging es lange Zeit ähnlich, in mir war nur ein "lasst mich einfach alle in Ruhe".

Zu den Büchern: bevor ich lang im Forum suche: bitte schick mir die Buchempfehlungen doch per Email. Danke schonmal.

Übrigens den Tipp von Deiner Therapeutin mit dem mehr sich selbst lieben finde ich gelinde gesagt sch...e!
Argh, aber echt! Das ist quasi ins Blaue geschossen und total verfehlt. Zumal: würde ich sonst das befreundete Pärchen treffen und mich wie eine Bereicherung für die beiden empfinden? (klingt doof)
Ich hab echt wahrgenommen, dass die sich beide gefreut haben mich zu sehen, und ich habe mich nicht unwohl gefühlt.

Ohne positive Erfahrungen mit den Mitmenschen geht es nun mal nicht. Ich weiß nicht warum Therapeuten das nicht einsehen wollen...
DAS kapiere ich auch nicht!! Wir Menschen sind doch Herdentiere, und wenn man aus der depressiven Isolation rauswill hin zu der Herde, wird einem dieser Wunsch schon wieder madig gemacht.


Dennoch, was bleibt, ist:
• in der Woche bin ich oft zu schlapp, nach der Arbeit noch was zu unternehmen. Was bliebe, wäre vielleicht mal ein Kinobesuch oder Eis essen oder sowas - aber kein VHS-Kurs oder ähnliches
• Sport: ich merke gerade, dass meine Barriere sagt, ich kann da nicht mithalten. Null Ausdauer. Zumal ich es vor Jahren mal mit einem "Gymnastik-für-jedermann" probiert hatte, wo ich des Atems wegen mal im Schritt gegangen bin statt zu traben. Sollte ich nicht: ich wurde angetrieben: laufen, laufen.
Mein Kreislauf machte schlapp, ich konnte mich noch (schwarz vor Augen) an die Seite schleppen und wäre fast eine Treppe runtergefallen.
Naja... vielleicht mal einfach das Fitness-Studio aufsuchen: die haben vielleicht doch was im Angebot.
• ich suche Beschäftigung ganz gezielt fürs Wochenende - und gerade dann gibt es so wenig Angebote.
• ich suche verzweifelt in mir, was ich gerne mache, wofür ich vielleicht doch einen Kurs besuchen würde... und finde nichts
*verzweifel*

Ja, ich suche einfach erst einmal nette Leute. Freundschaften kann man eh nicht aus dem Boden stampfen, die entwickeln sich.
Und gerne auch eine Gruppe, bei der ich mit Person X das eine, mit Person Y das andere unternehmen kann.

Na, mal sehen, wie sich das entwickelt. Momentan raschelt meine Freundin wieder an, die, die so interesselos war und mich häufiger versetzt hat.

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 16. Jun 2008, 07:58
von Fire
Hallo und guten Morgen Otterchen,

hast du mein Mail gestern nicht bekommen???

VENUS

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 16. Jun 2008, 19:03
von otterchen
Hallo Venus,

doch, danke - werde ich später beantworten.



So, heute war's soweit: SHG.

Oh - meine Info über die SHG war von Januar 2007. Ob die SHG überhaupt noch besteht?
Während der Arbeit nicht dazu gekommen, die Vermittlungsstelle anzurufen. Nach der Arbeit angerufen, aber ich hörte nur "Sie erreichen uns montags, dienstags und donnerstags von...(blabla)".
Hm.
Also auf Verdacht gestartet Richtung SHG. Gibt es die überhaupt noch? Stimmt der Veranstaltungsort noch? Findet die HEUTE statt? Stimmt die Uhrzeit noch?

Stattfinden sollte die SHG um 18.30h. Was tun? Nach Hause? (dann bekomme ich meinen Allerwertesten nicht wieder von der Couch)

Also in ein Café gesetzt, die Sonne auf meinen verspannten Rücken (irgendwas ist zwischen den Schulterblättern verknackst - aua!) scheinen lassen, meinen Latte macchiato getrunken, danach noch ein paar kleine Dekoartikel im Nanu Nana für mich erstanden.

Dann endlich... hin zu der Stelle, wo's stattfinden sollte.
Verschlossene Tür. Hm.
Aber ich musste nicht lange warten und wurde von einem älteren Herren angesprochen. Die SHG findet noch statt, wenn auch mit nur 4 - 5 Personen. Heute aber wohl nicht - außer uns beiden war nämlich keiner da.
Der Mann war sehr nett, und es war angenehm, ein paar Minuten mit ihm zu plaudern.

Also: heute keine SHG - aber nächste Woche probiere ich es nochmal!

Re: Ich finde keine Freunde

Verfasst: 16. Jun 2008, 21:04
von Antoinette
>> Zumal: würde ich sonst das befreundete Pärchen treffen und mich wie eine Bereicherung für die beiden empfinden? (klingt doof) <<

Otterchen!
Nee, klingt überhaupt nicht doof! So soll es sein, wenn man sich mit jemandem gut versteht, ist man eine Bereicherung für ihn, und der andere ist eine Bereicherung für einen selbst...!
Und das ist ja auch genau das was vielen Depressiven fehlt, wenn man in der Belastung untergeht, nur noch Stress, Anspannung und Pflichten im Leben hat, wie soll man sich da als Bereicherung für jemanden empfinden bzw. jemand anderen als Bereicherung für sich empfinden...

Es ist einfach Wahnsinn und ich dreh beinahe durch, wenn ich dran denke, was die Depression für eine schlimme Krankheit ist, was man da Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat ertragen muss, obwohl es an sich unerträglich ist... Manchmal denke ich, ich muss wohl in meinem vorigen Leben Hitler gewesen sein um in diesem so gestraft zu werden...

Und da kann ich sehr gut verstehen, dass Du nach der Arbeit(schwer genug diese zu überstehen) einfach keine Kraft mehr hast
noch wohin zu gehen wo man Leute trifft.

Ja so ist das wenn man Depressionen hat. für Außenstehende scheint die Situation immer lösbar, aber man selber weiß ja wie man sich fühlt, das man schon über die Grenze des erträglichen hinaus ist...

Ich kann zum Mut machen(Dir und mir selber auch) noch sagen : Ich habe die Erfahrung gemacht, dass nach Monaten(manchmal Jahren) ein Tag kommt an dem fühlt man sich so gut, da geht man raus, lernt die richtigen Leute kennen, durch die man in einen Freundeskreis kommt! Wenn Du das einmal geschafft hast einen Freundeskreis aufzubauen, dann schaffst Du das auch ein zweites mal.

Liebe Grüße, Antoinette