Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Hallo Gret,

hihi, der ist klasse... und die Leseprobe ist so zutreffend!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
cybolon
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von cybolon »

Hallo Grete,

danke für den Link!
Günter kommt auf meinen Wunschzettel.

*zurückwink*
cybolon
ils_pixent9
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von ils_pixent9 »

Hi,
den Autor kenne ich übrigens persönlich aus der Zeit in der er ein Teenie war.
Er war witzig, originell,besaß eine Menge schwarzen Humors, eine Vogelspinne und war sehr intelligent aber stinkfaul.
Gret.
otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen!

Mein Teufelchen derzeit ist meine Untätigkeit. Soooo schlimm sieht es in meiner Wohnung zwar nicht aus, aber es ist doch einiges zu tun (das leidige, alte Thema).
Warum ist das so präsent? Ich lasse dieses Thema ja nun wirklich nicht im Vordergrund stehen, ich lasse 5 gerade sein, ich vergebe und verzeihe mir, dass ich das derzeit nicht kann - und dies schon seit vielen Wochen.

Ich frage mich gerade, ob dies vielleicht nicht wirklich eine Schwäche von mir ist, die ich mal so langsam akzeptieren sollte.

Aber: es gibt unangenehme Dinge im Leben, deren Notwendigkeit ich auch endlich mal akzeptieren sollte. Sie müssen einfach gemacht werden. Das gehört zum Erwachsensein dazu. Sich einfach aufmachen und sie erledigen. Ich erwarte immer Lust, Motivation, Antrieb in mir - und da dies für den Haushalt nur ganz selten vorhanden ist, bleibt vieles unerledigt.

Da will ich doch mal hier stöbern:
http://www.zeitzuleben.de/artikel/beruf ... ation.html
mal sehen, ob ich mich zumindest am Wochenende aufraffen kann.

Na, zumindest verbiete ich mir nicht mehr wie in früheren Zeiten die angenehmen Unternehmungen. Wer kennt diesen Spruch nicht? "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen"
Ist Quatsch, weil man durch das Vergnügen seine Akkus aufladen kann und die Energie bekommt, die Arbeit zu erledigen.

Und da ist es wieder: was tut mir eigentlich wirklich gut? Was lädt meine Akkus auf?? Ich glaube, DAS ist wirklich mein Problem. Hierzu habe ich noch nicht viel gefunden.
Das möchte ich in der nächsten Zeit mal in den Fokus stellen. Die Achtsamkeit kann man ja auf verschiedenste Dinge richten (was sind meine Sinneswahrnehmungen, was fühle ich, wie verhalte ich mich, wie reagiert mein Körper etc.), und ich versuche mal, achtsam auf Energielieferanten zu schauen.

Und was machen Eure Teufelchen heute so?

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RoadToNowhere
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von RoadToNowhere »

@Clown

die Bezeichnung "Haustier" hatte eigentlich mehr den Grund, daß ich damit deutlich machen wollte, wie nah einem dieser Ja-aber-Teufel ständig ist, aber eben genauso unangenehm und bei genauem Hinsehen kein "echtes" Haustier im positiven Sinn wie eben die von der Katze angeschleppte Maus die zum Haustier wird bis man sie selber wieder eingefangen hat, von mir aus auch die Milben in der Matratze...

@Otterchen

Deine Sicht auf die Hausarbeit ist ein wahrer Volltreffer - besser hätte ich meinen Streß damit nicht selber beschreiben können. Vor allem die Sache mit dem "Erst die Arbeit-dann das Vergnügen", das sitzt bei mir ganz tief. Ich erinnere mich an Heimkommen von der Schule im Winter, wo ich unbedingt erst meine Hausaufgaben machen mußte, und wenns danach eben dunkel war hatte ich Pech und durfte halt nicht mehr raus zum Spielen. Heute, mit jedem Schritt den meine Wohnung zu mehr Unordnung gemacht hat, habe ich mir selbst immer mehr Positives verboten. Ich glaube ich muß aufpassen, mir zukünftig nicht mehr die eigene Existenz zu verbieten. Schlimmer Gedanke - und doch beschreibt er das was ich besonders im letzten Jahr immer stärker getan habe. Freundlicherweise auch noch verstärkt von besonders meiner Mutter, die mir schon jahrelang erklärt, ich könne doch nicht einfach weglaufen und müsse das aushalten. Jetzt habe ich seit einiger Zeit den Kontakt abgebrochen - hilft auch nicht viel, ihre Stimme geistert durch meinen Kopf und besser gehts mir damit auch nicht.
leolamm
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von leolamm »

Hallo,

ja, dieses Teufelchen kenne ich auch nur zu gut. Es sitzt auf der einen Schulter und läßt häufig kaum zu, daß ich mich aufraffe oder erst einmal überlege, worauf ich überhaupt Lust haben könnte, was mir gut tun könnte.
Da ich aber 2 Schultern habe, sitzt auf der anderen dann das Pflicht-Teufelchen, das mich immer wieder erinnert, was alles erledigt werden muß, daß ich die anderen nicht belasten darf, daß die anderen es doch auch schaffen, daß es doch noch soviel zu tun gibt... Kein Wunder, daß ich komplett verspannt bin.

Mit dem Ja-aber-Teufelchen habe ich einen Vertrag abgeschlossen, der ganz gut funktioniert. Ich nehme mir was vor, was in meinen Augen dringend ist oder mir gut tut, und führe es durch. Wenn ich das geschafft habe, darf dann das Teufelchen sagen "och, heute habe ich aber gar keine Lust mehr. Machen wir doch morgen weiter, oder übermorgen, oder nächste Woche." Leider gibt es aber auch sehr oft Tage, an denen er immer gewinnt.

Das Pflicht-Teufelchen ist eher unterschwellig da, und gibt mir kaum die Möglichkeit, das angenehme zu genießen. Immer erinnert es mich an soviele Dinge und läßt mich kaum zur Ruhe kommen. Bei ihm versuche ich es anders: ich mache mir eine Liste aller Dinge, die erledigt werden muß (und schreibe ganz bewußt auch kleine Dinge auf, die sehr schnell erledigt sind). Diese werden dann je nach Kraft und Energie abgearbeitet. Wenn das Pflicht-Teufelchen dann wieder zu laut wird, zeige ich ihm die Liste mit den schon erledigten Dingen. Dann krummelt es zwar noch eine Weile vor sich hin, läßt mich aber erst einmal in Ruhe.

Gruß
Leo
ils_pixent9
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von ils_pixent9 »

Hallo,
ich habe mir heute das Buch " Günther der innere Schweinehund " gekauft, ein Drittel habe ich schon gelesen, es liest sich gut und schnell, ist witzig und die Zeichnungen sind klasse.

Günther ist ein Relikt aus der früheren Kinderzeit in der die Eltern sagten, man solle Dinge lassen weil sie viel zu gefährlich wären und wir es doch nicht schaffen würden. In der Kinderzeit wurde Günther unser Begleiter, damals war er noch klein und heute ist er dick, fett und träge.
Er haßt alles Neue und alle Aktivität.
Und so müssen wir den Kampf mit ihm aufnehmen, einmal beginnen, Neues auszuprobieren und sei es eine Pizza die wir normalerweise nicht essen weil sie exotisch ist und wir nicht wissen wie sie schmeckt.

Je unternehmungslustiger wir werden, desto schlechter geht es Günther, er wird schon ganz grün.
Stefan Frädrich: Günter, der innere Schweinehung, es kostet 9.90 E.

Lieben Gruß Gret.
cybolon
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von cybolon »

Hallo Gret,

danke für die Kurzinfo. Ich hole es mir am Samstag!

@Road
"...Ihre Stimme geistert durch meinen Kopf und besser gehts mir damit auch nicht."

So ist es bei mir mit dem Schlafen-Gehen:
Mein Dad hat mir immer, auf die Uhr schauend, eingebläut, daß ein Mensch 8 Std. Schlaf braucht. Ich kriege mich aber nur schwer ins Bett, da es mir abends am Besten geht.

Wenn ich um 6:00 Uhr aufstehe, rechne ich nach und stelle fest, daß ich mal wieder nur 5 Std. geschlafen habe. Und schon verurteile ich (unterbewusst) den ganzen Tag.
Dann fühle ich mich müde, böse, schlecht...
Heute bin ich 47 Jahre alt und kann es immernoch nicht loswerden.

Liebe Grüße
cybolon
otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Horst,

das Seltsame ist (bei mir zumindest), dass ich mich EIGENTLICH nach wenig Schlaf oft gar nicht wesentlich müder fühle als sonst.
Es ist nur der Gedanke "hach, ich hatte viiiiel zu wenig Schlaf, keine 8 Stunden".

Aber wie äußert sich die Müdigkeit denn? Hm. Ich habe dann oft festgestellt, dass der Gedanke, ich HÄTTE zu wenig Schlaf gehabt, mich mehr runterzieht als der "Schlafmangel" an sich.

Tja, was kann man tun?
Zum einen: wirklich herausfinden, wieviel Schlaf man benötigt - und das kann phasenweise oder sogar von Tag zu Tag verschieden sein.
Zum anderen: man sorgt dafür, dass man wirklich müde wird. Bei Bürostuten (ist das das Gegenstück zum Bürohengst? ) wie mir z.B. durch Bewegung an der frischen Luft vielleicht. Oder Power-Hausputzing. Oder Sport.

Dann Schlafhygiene (blödes Wort). Sanftes Wecken, so dass einem durchs Wecker-Losscheppern nicht gleich der Herzanfall droht (bin da äußerst empfindlich). Morgendliche Rituale, die einen schön in den Tag kommen lassen. Vielleicht Gedanken daran, dass man den Tag selber gestalten kann, und man überlegt sich, was man heute rausholen will?

Und vor allem: der blöde Kritiker soll sich mal bedeckter halten. Klar war der früher mal wichtig: ansonsten hätte das Kind ja bis Mitternacht herumgetobt. Aber das war damals sinnvoll, heute nicht mehr.
Also her mit dem inneren Fürsprecher. Was könnte der sagen?
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ils_pixent9
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von ils_pixent9 »

Hi,
Ich schlief als Kind sehr schlecht.
Und der Hammer war: Eines Morgens sagte meine Mutter zu mir:- Omi hat gesagt, du hättest wieder so wenig geschlafen. Dass du so wenig schläfst, begreife ich nicht. Du wirst bald sterben du sitzt schon auf dem sterbenden Ast.

Ich habe schon als Achtjährige Tagebuch geführt, da steht es und ich erinnere mich auch noch daran. Das war der Beginn von jahrzehntelangen Schlafstörungen.

Ich habe das Problem nicht mehr seitdem ich 30 mg Seroquel nehme, eine geringe Dosis, ohne jede Nebenwirkungen, ich schlafe durch.

Ich fühle mich wie erlöst.

Ich hatte direkt Angst vor dem Schlaf, doch darauf will ich jetzt nicht näher eingehen.

Für mich gilt: nichts Aufregendes mehr abends tun,im Bett noch etwas lesen.

Ich habe mich von vielem befreit was meine Mutter sagte, sie ist schon lange tot, aber oft rede ich in Gedanken mit ihr und widersetze mich.
Lieben Gruß Gret.

@otterchen, ich habe mein post editiert.
otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Liebe Gret,

bitte entschuldige, aber ich habe Dein Posting nicht verstanden.

Omi hat gesagt, du hättest wieder geschlafen. Dass du so wenig schläfst, begreife ich nicht.

Hast Du nun zuviel oder zuwenig geschlafen?
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naxos1
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von naxos1 »

Hallo road,
vielen Dank für diesen thread, auch ich habe mich in vielem, dass hier steht wiedergefunden. Danke auch an otterchen und grete für die tollen links.
Hier noch ein Tipp von einer früheren Therapeutin: das "aber" mal durch ein "und" zu ersetzen, das nimmt vielen Aussagen die Härte und erleichtert das Umdenken. Ein Freund hat sich dazu ein schönes "&" als Bild gemalt, um sich daran zu erinnern.
Das wollte ich auch schon länger machen und ich war zu faul....
VG Sally
Der Himmel hat den Menschen als Gegengewicht gegen die vielen Mühseligkeiten drei Dinge gegeben: Die Hoffnung, den Schlaf und das Lachen. Immanuel Kant
otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Hi Sal,



nicht
entweder oder
sondern
sowohl als auch
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naxos1
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von naxos1 »

Hi Otterchen,
Deine Antwort auf mein post verstehe ich leider nicht
LG
Sal
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otterchen
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von otterchen »

Sal,

Du hast geschrieben:
das "aber" mal durch ein "und" zu ersetzen

Ich will dies, ABER ich kann es nicht.

Das ist auch sowas wie ein "entweder - oder".

Das UND ist aber das Prinzip von "sowohl - als auch".

Nichts steht im Gegensatz ("oder" bzw. "aber") sondern darf und kann zusammen existieren ("und" bzw. "sowohl als auch")
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RoadToNowhere
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von RoadToNowhere »

Grins, ich hatte es als provozierendes "Ja und?" auf die blöden "Ja-aber-Lamentos" verstanden - und so simpel es ist, vielleicht hilfts tatsächlich manchmal dem Teufelchen einen Eimer Wasser überzuschütten und "ja und?" zu sagen.
naxos1
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von naxos1 »

Hi road,
ups , so habe ich es nicht gemeint, sondern mehr in der Richtung von otterchen, aber Deine Interpretation passt auch.
Ich versuche jetzt noch einmal, wie ein Dialog (kein innerer Monolog) aussah, den ich meinte:
Jemand sagte zu mir: diese Aufgabe/dieses Problem hast du toll bewältigt und ich antwortete: "ja, aber ich hatte ganz viel Hilfe dabei" und habe mich dabei trotz des Lobes wieder klein gemacht. Wenn da ein "und" gestanden hätte, würde es gleich viel besser klingen...
LG
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naxos1
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Re: Der Ja-aber-Teufel, das unerwünschte Haustier

Beitrag von naxos1 »

Hi road, ich habe das Gefühl, dass ich durch meine "und" Bemerkungen Deinen thread hab auslaufen lassen, was nicht in meiner Absicht lag.
Bei mir ist der Ja, aber Teufel heute wieder stark am Werk: in der Wohnung wäre so viel zu tun, aber ich hatte gestern einen anstrengenden Tag und bin so müde...
LG
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