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Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 28. Sep 2007, 22:38
von Sonnensucherin
Hallo Huibuh,

willkommen.....

Informier Dich, belies Dich, erlebe bewußt eine schwere Depression. Das ist fast unmöglich, weil, wenn es dem Kranken möglich ist, verkriecht er sich in seinen vier Wänden, er isst und trinkt kaum. Er betreibt wenig bis keine Hygiene.

Mir hat eine sehr viel ältere Frau (mit einem Depri verheiratet) mal gesagt:

Wenn Du mit einem Depri zusammen bist, der nichts gegen diese Krankheit unternimmt....pack Deine Beine unter die Arme und lauf was Du kannst.

Dir alles Gute,
Sonnensucherin

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 29. Sep 2007, 00:38
von BeAk
Liebe Anke,

Du bist nur hilflos, weil Du was zu ändern versuchst, was Du nicht ändern kannst.
Die Veränderung liegt nicht in Deiner Macht u. Verantwortung.

"Die Störung meines Freundes hat nicht mit mir zutun." Das ist so.

Wenn Du diese Haltung annimmst, brauchst Du am anderen nichts mehr ändern.
Und kannst mit Dir und der Welt zufrieden sein. Und deinem Freund würde diese Haltung auch gut tun.

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 29. Sep 2007, 09:07
von ichgehkaputt
also ich glaubs ich habs verstanden ^^

nachdem mir dann gestern abend der kragen geplatzt ist, weil er sich über einen "fliegenschiß" aufgeregt hat, habe ich ihn direkt auf seine depression angesprochen, es war mir da egal ob er da bock drauf hatte oder nicht! ich habihmgesagt, dsa ich machen kann was ich will, das er mir ja noch nicht mal erklärt, wie ich mit ihm umgehen soll! das das schon mal wenigstens nen anfang wäre!
wir haben dann gute 2 stunden endlichmal über die depression geschprochen. nicht woher sie kommt, sondern wie sich sich auswirlkt! nun kann ich damit vielleicht auch besser umgehen, obwohl man hilflos daneben steht. aber wenigstens haben wir das geklärt. er hat es endlich mal geschafft, mir davon zu erzählen wasd ann in ihm vorgeht und das ist für den partner sehr wichtig wenn er einen liebt!
DAnke euch für eure ratschläge ! und ich wünsche allen hmmm sagt man da gute besserung??
und noch ein schöner satzt von meinem hausarzt, der mir hilft:

schaue niemals Rückwärts, lebe immer Vorwärts!!

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 29. Sep 2007, 09:09
von ichgehkaputt
was vergessen ^^ die schlüßelerlebnisse interessieren mich trozdem , wäre schön wenn ihr mal davon igrndwie nen thread machenkönnten oder so

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 29. Sep 2007, 10:17
von Cookie
Hallo Huibuh,
ich kann verstehen, dass du deinem Freund helfen willst und ich kann auch verstehen, dass du seine Krankheit nicht verstehen kannst. Das kann man nur, wenn man sie kennt.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du sie nie kennenlernst.

Ich verstehe deine Verzweiflung und du bist auch wirklich in einer bescheuerten Lage.
Du kannst im Grunde nur helfen, wie du schon sagtest, indem du da bist, zuhörst, Teechen kochst, Händchen hältst, zuhörst, dabist und erträgst, dass du eigentlich nicht wirklich was tun kannst.

Du fragst nach Schlüsselerlebnissen. Damit kann ich nicht wirklich dienen, ich kann dir nur sagen, dass es für mich eine echte Unterstützung war, dass mein Freund in meinen schlimmen Phasen einfach nur da war. Er hat mich ins Bett gebracht, zugedeckt, mir ´nen Tee gebracht und mich dann in Ruhe gelassen. Er hat mich NICHT mit Lösungsvorschlägen zugetextet, er hat mir NICHT gesagt, wie schwer das alles für ihn ist, er hat sich einfach ins Wohnzimmer gesetzt und hat sein Ding gemacht. Das hat mir persönlich am meisten geholfen, dass er da war, aber nicht ZU nah. Ich konnte in Ruhe heulen und verzweifelt sein ohne das Gefühl zu haben, ihn zu sehr zu belasten. Er hatte es toll drauf, sich abzugrenzen und trotzdem bei mir zu sein. Er hat mir Dinge abgenommen, die ich nicht geschafft hab, wie beim Arbeitgeber anrufen und krank melden oder einkaufen gehen. Aber um meine Therapie hab ich mich ganz allein gekümmert.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bißchen weiterhelfen. Ich denke, dass es schon ein bißchen ok ist, "eitel Sonnenschein" zu spielen, wie du es nennst, aber du solltest dir für dich auf jeden Fall einen Platz suchen, wo du damit hinkannst. Such dir in deiner Stadt eine Beratungsstelle für Angehörige depressiver Menschen oder eine Selbsthilfegruppe, geh hier ins Angehörigenforum oder such dir selbst eine Therapie.

Ihn dazu zwingen, eine Therapie zu machen kannst du nicht, du kannst es ihm nur vorschlagen. Wenn er nichts tut, kannst du nur danebensitzen und zugucken, wie er kaputtgeht oder eben weggehen, um es nicht sehen zu müssen. Klar, du kannst einen Termin für ihn machen, wenn er das will, du kannst ihn auch dahin begleiten, aber wenn er nicht geht, was willst du machen? Ihn fesseln und hinzerren? Du kannst nichts weiter tun, als deine Hilflosigkeit ertragen und das ist schon verdammt viel.

Ich wünsch dir alles Gute auf deinem schweren Weg, deinem Freund, dass er die Kraft findet, sich helfen zu lassen und euch beiden eine schöne Zukunft, egal ob einzeln oder zusammen, das wird sich zeigen.
Übrigens: Demut und Gélassenheit zahlt sich eher aus als verbissenes Kämpfen.

Na, ich hoffe, ich konnte etwas helfen. Viel Glück euch beiden.
cookie

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 29. Sep 2007, 15:13
von winnie
Hallo Cookie,

klasse Beitrag!

Grüße von
Winnie

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 30. Sep 2007, 13:36
von Bärchen007
Hallo huibuhh,

es ist bzw. war wohl mal ganz richtig, das Dir der Kragen geplatzt ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich das das auch bei Depressiven mal Not und ganz gut tut. Vielleicht hat er sich auf irgend eine Art und Weise sogar darüber gefreut, das Du so reagiert hast. Nur natürlich immer oder immer öfter sollte das nicht der Fall sein. Nur wenn sich soviel aufgestaut hat, geht es eben nicht anders. Ich meine auch, das Du in diesem Punkt (ihn zur Therapie zu bewegen) hartnäckig bleiben solltest. In diesem Punkt gibt es zwischen euch dann keine Mißvertständnisse. Alles Gute für euch.
Zum Thema "Schlüsselerlebnis" möchte ich Dir folgendes sagen: viele wissen gar nicht wo der Schlüssel zu den Depressionen liegt und machen daher auch Therapien um das herauszufinden. Von daher wird es glaube ich nicht allzu leicht in diesem Forum darüber zu schreiben. Aber bitte, wer da etwas drüber schreiben kann, nur zu. Aber Deine Erwartungen diesbezüglich sollten nicht so hoch sein.

Liebe Grüße
Bärchen007

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 30. Sep 2007, 15:23
von Nico Niedermeier
Hallo:-),
Ich denke dass der ganze Thread zu "Angehörige" gehört...Bitte dort weiterschreiben!
Dr. Niedermeier

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 30. Sep 2007, 15:25
von flocke
ach nee? mal sehen ob jetzt jemand reagiert *fg*

flocke

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 30. Sep 2007, 22:08
von ichgehkaputt
meinst mich ??^^

ich denke für mein teil habe ich erklärt warum hier
und ihr habt mir sehr weiter geholfen, auch wenns ab und an nicht so rüberkam!

DAnke an alle

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 30. Sep 2007, 22:25
von flocke
naja, eher allgemein... habe heute wohl meinen bissig aggressiven tag...


flocke

Re: hilfe, ich weiß nicht weiter

Verfasst: 2. Okt 2007, 15:10
von hubsia
Hallo ichgehkaputt!
Dieser Name hätte auch zu meiner Frau gepasst als ich 2002 erkrankte, aber Karin war eine Kämpferin und holte sich Rat genau wie Du. Sie
ist in eine Angehörigen Gruppe gegangen, schau doch mal bitte bei Kiss nach in Google. Kiss ist eine Dachorganisation über so manche Gruppen bzw. Vereine, ich war auch dadurch
in einer Selbsthilfegruppe die mir sehr gut getan hat, dort lernt man reden, aber vor allen Dingen es wird zugehört ohne Unterbrechung bis der Redner abgiebt. Du kannst mich gerne anmailen mein Profil ist offen. Ich drücke Dich mal ganz lieb und gebe Dir von meiner Kraft.
Alles liebe Hubert.