In der Senke des Referendariats II

trude
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von trude »

Hallo Keken,

Hilfe "eine generalisierte Unfähigkeitsstörung" das kenne ich auch zu gut und da ist ein rauskommen natürlich verdammt schwer.

Ich hatte aber mal eine interessante Sitzung mit meinem ehemaligen Therapeuten, die da wieder mal begann mit was ich alles nicht kann und mir auch niemals aneignen kann und werde, weil ....
und da meinte er (nach ewig vielen Versuchen mir über Gedankentagebücher, alternativen Durchspielen der angstbesetzten Situationen
einen andern Umgang damit anzueignen) diese Ängste und Zweifel, die wären zwar in meinem Kopf drin, und würden sich über meinen Körper dumpf und zusammengedrückt äußern, aber ich könnte ja versuchen dem parall eine andere Achtsamkeit meines Körpers und meiner Sinne entgegenzusetzen.

Also praktisch ist das so: wenn ich morgens zur Arbeit gehe und wieder dieses dumpfe, unangenehme Angst-Druckgefühl verspüre, soll ich mir das kurz anschauen und vielleicht sogar versuchen es zu in meinem Körper zu lokalisieren(weil es sowieso immer da ist) um dann meine Aufmerksamkeit und meine Sinne auf etwas anders zu richten(wie sitze ich da, was macht meine Umgebung, was ist anders als sonst). Hintergrund ist der Versuch diesem unvermeidlichen - ich kann nicht - was scheinbar fest im Gehirn eingebrannt zu sein scheint, etwas des eigenen Fühlens, entgegenzusetzen, das nicht in den moralischen Denk-Kategorien steckt.

So mache ich jetzt öftes vor der Arbeit einen Umweg durch den Park und schaue mir bewußt die Bäume, die Eichhörnchen, die Blumen, das Wetter etc. an und schaffe es TATSÄCHLICH in diesen Momenten NICHT über unangenehme Sachen nachzudenken.

Ich bin bei diesen Sachen auch erst am Anfang, habe zuvor sämtliche Achtsamkeitsversuche als für mich nicht umsetzbar abgelehnt und in die "fernöstliche ESO-Ecke" gesteckt.

Ich hoffe mein Beitrag klingt nicht zu verwirrt, und du verstehst was ich meine ich bin auch selbst noch am forschen...

Soweit erstmal dazu und dir alles gute
Trude
Lisa23

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Keken,

das hört sich wirklich alles nicht sehr gut an. Bevor Deine Gedanken weiter kreisen, versuche mit aller Kraft, die Du noch hast, zurück in die GKV zu kommen.

Es sind jetzt Ferien, Du hast vorher schwer geschuftet. Jetzt hast Du Leerlauf. Da ist es fast schon normal, dass selbst gesunden Mitmenschen, trübe Gedanken, Selbstzweifel kommen. Du aber bist krank und brauchst ganz schnell Hilfe.

Können Dich vielleicht die Eltern wieder familienversichern? Gibt es noch die Möglichkeit, als Studentin zurück in die GKV? Du bist doch noch nicht fertig? Und wenn Du Dich für ein weiteres Studium irgendwo einträgst?

Wenn Du Dir ein Telefonat mit der GKV nicht zutraust, lass jemanden anderen anrufen. Es wäre sowieso besser, wenn dort jemand den Fall vorerst als Anfrage ohne Namensnennung vorträgt (z.B. meine Bekannte hat da ein Problem, welche Möglichkeiten hat sie?). Vielleicht auch in einem anderen Bundesland nachfragen. (Achtung bei freigeschalteter Telefonnummer.) Die gesetzlichen Vorgaben sind überall gleich.

Liebe Keken, Du hast wirklich viel erreicht, brauchst Dich nicht zu verstecken. Sei etwas gnädiger mit Dir selbst. Diese Runde, die jetzt kommt, schaffst Du auch noch. Ich drücke Dir die Daumen und alle Finger.

Liebe Grüße, Lisa
deca_53
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von deca_53 »

Liebe Keken,

kannst Du Dir nicht Jemanden schnappen aus dem Freundes- oder Kollegenkreis und Dich bei einem Ballsport richtig auspowern?
So lange auf den Ball kloppen, bis Du auf allen Vieren nach Hause gehst.
Du mußt das Gedankenkarussel erstmal stoppen.

Liebe Grüße
Gert
ils_pixent9
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Keken,
ich glaube, dass Stefanie mit ihrer Aussage, dass die anderen auch Ängste haben nur sehr gut schauspielern können, recht hat.

Du kennst doch dieses Spielchen sicher noch von deiner Schulzeit her: jeder tut als ob er nichts gelernt hätte, ist total cool und dann kommen die guten Noten.Ich habe es bei mir und bei meiner Tochter so erlebt.

Könnte es nicht sein, dass die Schulzeit einen tiefen Erschöpfungszustand in dir hinterlassen hat- meine Freundin bekam zu Beginn der Ferien garantiert ihre Migräne, ausgepowert sind viele.

Ich kenne dich ja nicht, aber ich habe den Eindruck aus deinen posts dass du sehr vital und lebendig sein kannst, kannst du diese Müdigkeit und Erschöpfung in dir akzeptieren?

Die Schule ist vorbei, die großen Ferien beginnen, versuche doch einmal die Akte"Schule" zu schließen und schaue wie es dir nach einer Erholungsphase von zwei oder drei Wochen geht.
Lieben Gruß
Gret
Skylla
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Skylla »

Hallo Keken,

ich weiß nicht wirklich wie ich dir helfen kann, ich wollte nur sagen dass ich einen Großteil deiner Posts unterschreiben könnte und dass ich dir alles, alles Gute wünsche.
Ich glaube du bist eine wirklich nette Person, und du findest bestimmt irgendwann das Vertrauen das auch selbst zu glauben.
Und jetzt drück ich dir die Daumen dass es bald wieder etwas bergauf geht bei dir.

LG Skylla
Keken
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Hallo Ihr lieben, sweeten Menschen,

Ihr glaubt nicht, wie schön es war, aus der Schule nach Hause zu kommen und all die Postings zu lesen! Habt alle vielen, vielen Dank! Es hilft mir, das Gefühl zu haben, verstanden zu werden und nicht ganz allein zu sein... Danke 1000 Mal!

Ich bin gestern sofort nach meinem Anfall joggen gegangen, das war das Beste überhaupt! Danach habe ich mit meiner Schwester gesprochen, was sehr schön war. Sie hat mir noch mal vergewissert, dass unsere Jugend einfach sehr schwer war. Dauernd wurden wir von unseren Eltern gegängelt und kontrolliert, dauernd herrschte Stress, Unsicherheit, Chaos, Kontrolle... dauernd durfte ich mir anhören, was ich alles nicht konnte, wie chaotisch, unmöglich, unfähig, frech, gesellschaftsunfähig, weltfremd,... ich doch bin... ich weiß, es hatte z.T. seine Berechtigung, aber ganz häufig auch eben nicht. Und ich hatte einfach keinen Ausgleich. Habe mich in der Stufe wie der Idiot gefühlt, habe keinen Verein durchgehalten, weil ich Angst hatte vorm Versagen, ... habe mich immer wieder zurück gezogen und bin geflüchtet, aus Angst davor, nicht gemocht zu werden, nicht bestehen zu können... so haben sich viele meiner Eigenschaften vielleicht nicht so heraus gebildet, und so konnte ich meine Ängste nie wirklich abbauen. Und alles, was ich geschafft habe, kanzele ich ab... Allein vielleicht durch mein mein Aussehen, meine Noten (nicht immer waren die toll) und hinterher durch ewiges Laufen einen Ausgleich bekommen. Ich vergesse manchmal, woher der ganze Mist kommt. Ich bin einfach so programmiert und bei Stress und Unsicherheit greifen die alten Muster wieder.

Trotzdem - die Gesprächstherapie (VT) muss ganz schnell her, und meistens stabilisiere ich mich danach auch relativ schnell wieder.

Gert, werde mich auch jetzt regelmäßig mit Bekannten zum Badminton treffen.

Jetzt treffe ich mich mit der alten Schulfreundin, wir fahren zusammen auf die Rheinau mit zwei anderen Freundinnen zum Grillen. Darauf bin ich gespannt. Die Ängste sind heute nicht ganz so stark, obwohl ich vorhin bei der Deputatsverteilung innerlich schon wieder zusammen gebrochen bin: Ich kriege die super-ätzenden 9er von der Starlehrerin, diejenige Klasse in Deutsch, die mich duzt und vor denen ich mich ziemlich unsicher fühle, auch stofflich. Okay, aber in sechs Wochen habe ich bestimmt wieder mehr Energie. Morgen früh treffe ich mich mit zwei Kollegen in HD zum Frühstück. Also - Programm gibt es.

Leider langt's jetzt nicht mehr zum Joggen...

Das nur als kleier Zwichenbericht. Noch mal: @Stefeanie, @Emely, @Trude, @Lisa, @Gert, @Grete, @Skylla: Euch allen ganz vielen lieben Dank für all die aufmunternden Worte... hoffentlich geht es Euch gut...

Bis ganz bald,
Keken
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Keken
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Ihr müsst auch denken, was für eine tolle Deutschlehrerin ich bin - so viele Tipp- und Rechtschreibfehler, wie ich habe...

Egal, darauf kommt es wohl nicht an.

Heute ist der erste Ferientag, die sonne scheint. Ich zwinge mich zu Babyschritten. Jetzt KV klären, dann Papierberg weiter reduzieren. Belohnung: joggen.


Alles Liebe Euch - macht etwas, das Euch gut tut. Wer Zucchini mag, der lege sie in Alufolie auf den Grill (überträufelt mit Öl, Salz und Pfeffer). Lecker!

Seid umarmt
Keken
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ghana
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von ghana »

Hallo Keken,

schon dass du "Tipp" mit zwei p schreibst, zeigt doch, dass dir Rechtschriebung nicht ganz unbekannt ist, oder?
Außerdem, Tippfehler und Rechtschriebfehler macht jeder, egal ob Deutschlehrerin oder nicht!
So lange es die anderen lesen können, ohne ins Rätseln zu verfallen, ist doch OK.

Deine Vorgehensweise der kleinen Schritte hört sich sehr gut an. Berichte doch, ob es geklappt hat!

Joggen als Belohnung?!?!?!? Ähm, na ja, jedem das Seine. Ich würde mich eher fürs Joggen belohnen

LG,
Stefanie
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
Keken
Beiträge: 338
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Liebe Stefanie,

kleine Schritte bin ich gegangen, allerdings zum Kühlschrank, um mir ein "Bit Copa" rauszuholen, ein Bit-Bierchen mit Cachaca, Zuckerrohrschnaps. Und dann habe ich wieder einen zweiten Schritt gemacht, nämlich um a) die leere Flasche zu entsorgen und b) die zweite Flasche aus dem Kühli zu holen.

Aber - jetzt gibt es ja ein paar künstliche Endorphine, weswegen die Arbeit leichter fällt.

Dir trotzdem ganz lieben Dank für die immer herzlichen und liebenswerten Nachfragen und Aufmunterungen! Wie geht es Dir heute - auch die Politik der kleinen Schritte verfolgt?

Lieben und sogar sonnigen Gruß von mir,
Keken
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deca_53
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von deca_53 »

Schön dass Du wieder auf dem aufsteigenden Ast bist .
Finde ich super, dass Du jetzt joggst und sogar Badminton spielst (könnte glatt mitspielen).
Diese Endorphine, oder wie heißen die Jungs, wirken wie ein AD, nur ohne Nebenwirkungen
Na ja, außer das man immer fitter wird

Und die Politik der ganz kleinen Schritte ist auch goldrichtig!
Du bist auf dem richtigen Weg
Ich wünsche Dir schöne Ferien!

LG
Gert
tupac

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von tupac »

Hallo Keken,

vielen Dank für die "generalisierte Unfähigkeitsstörung". Das ist exakt meine Selbstdiagnose, konnte sie bloß nicht so gut auf den Punkt bringen.

Ich konnte mich auch sehr gut in der Seminarsituation, die du beschrieben hast, wiederfinden. Wenn der Graben zwischen einem selbst und "den anderen" immer größer wird. Die anderen, die lustig sind, kreativ, intelligent, selbstbewusst... Die den Smalltalk so gut beherrschen und so viel auf die Reihe kriegen in ihrem Leben. Man weiß zwar, da ist auch viel Schaumschlägerei dabei, doch was hilft dieses Wissen?

Und dann dieser Teufelskreis: Wenn alles so schwer fällt und man täglich zu kämpfen hat, gerade das Nötigste zu schaffen, aber nichts darüber hinaus. Dann erlebt man halt auch nichts, von dem man erzählen könnte, was die Isolation noch verstärkt. Und wen interessiert schon dieses ganze Depri-Zeugs?

Du erscheinst mir in deinen Postings oft zu Tode betrübt und ganz gelähmt von deinen Ängsten. Dann aber wieder sehr aktiv und lebenslustig. Du hast Freunde, gehst auf andere zu, unternimmst etwas, machst Sport. Du kannst viele Dinge genießen. Und du scheinst auch eine ziemlich gute Vorstellung davon zu haben, was dir gut tut und wie du dir selbst helfen kannst, wenn es dir mal nicht gut geht.

Ich finde, das ist ein großer Schatz, über den du da verfügst, ein sehr großer. Es ist bloß mein - persönlich gefärbter - Eindruck, den ich beim Lesen gewonnen habe. Wenn ich total daneben liege, nimmst du es mir hoffentlich nicht übel. Doch vielleicht hilft es dir ja auch, dich daran zu erinnern: Auch wenn dir das Leben oft eine Last ist, du weißt auch zu leben. Und das ist viel wert.

Liebe Grüße
Bahia
hellblau
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von hellblau »

hi keken,

ich kann momentan nicht übermäßig viel schreiben, liege in den letzten (schwimm)zügen. Freu mich aber auch sehr mit dir, dass es dir wieder schritt für schritt besser zu gehen scheint.
wünsche dir das beste, grüße
Keken
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Registriert: 26. Aug 2005, 14:34

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Hallo Ihr Lieben,

wie geht es Euch heute? Scheint bei Euch auch die Sonne? Bei uns knallt sie vom Himmel runter und mein Freund hat mir für heute das Schwimmbad verschrieben. Ich gönne mir aber noch ein bisschen mein Bett, lese, schlafe, ruhe mich etwas aus - dann geht es weiter mit diesem Ablagekram.

Es ist schön, dass Ihr den Eindruck habt, dass es mir besser geht. Bahia, vielen Dank auch für das liebe Feedback und die Einschätzung meiner Situation. Du hast Recht, es gibt da diese zwei Seiten in mir und die schwanken derzeit fürchterlich hin und her. Wenn ich "Kompetenzerfahrungen" mache, dann geht es - und ich vergesse ganz schnell die schlechten Zeiten. Das müssen nur Kleinigkeiten sein: Den Tisch schön zu decken, eine gute Idee für Freunde gehabt, Freunden geholfen, einen Zusammenhang verstanden (vielleicht einmal nicht als letzte), eine Idee für meine Wohnung oder die Schule gehabt und realisiert zu haben. Leider stellen sich diese Ideen nur sehr langsam ein. Aber das ist jetzt egal. Step by step.

Habe gestern auch wieder erfahren, dass es Freunden oft nicht anders geht (Berge sortieren, Zukunftsangst etc.). Trotzdem habe ich immer den Eindruck, die sind einfach viel kompetenter, weniger grüblerisch und wissen das Anecken zu vermeiden, haben "Sozialkompetenz" und "Teamfähigkeit" und pendeln einfach ganz schnell wieder zurück in ihr Gleichgewicht.

Ich lese gerade ein Buch über Angst (Gert, gefunden auf einer Deiner PAL-Websites, danke dafür!). Ich habe wirklich viele kranke Einstellungen und Bewertungsmuster. Im Moment laufen die alle so unsortiert in meinem Kopf ab, dazu noch parallel, dass ich häufig einfach zusammen breche, dabei ist nichts passiert. Danach bin ich so k.o., dass es mir schwer fällt, die Situation überhaupt zu beschreiben... oftmals sind es ohnehin nur Dinge, die nie eintreten.

Ich glaube, dass durch die Situation, wieder "im Leben" zu stehen, alte Ängste und Denkmuster wieder ausgelöst wurden. Inklusive eines einjährigen Auslandaufenthaltes hatte ich ja nach meiner Ausbildung und Tätigkeit im Export fünf Jahre studiert - ein Jahr länger als Regelstudienzeit. In dieser Zeit hatte ich auch häufig Einbrüche, wenn es um Leistungen ging, hatte auch Psychotherapie. Alles in allem handelte es sich hier um einen Schutzraum! Jetzt, wo ich im "richtigen Leben" stehe, ist das anders. Zunächst einmal habe ich bei jedem Menschen, mit dem ich mich unterhalten muss, Angst, dass er merkt, wie dumm und ungebildet ich bin. Es war schon in der Kindheit so, dass ich Scheu vor anderen Menschen hatte und meinen Bruder oder kleinere Schwestern vorgeschickt habe. Dann irgendwann tauchte auch das Gefühl bei Gleichaltrigen auf - ich fühlte mich minderwertig und hatte Angst, mich zu verhaspeln, zu stottern, mich nicht mehr an das erinnern zu können, was ich eigentlich sagen wolle. Ganz häufig bin ich Gesprächen mit Gleichaltrigen aus dem Weg gegangen, denn ich fühlte mich so unsicher... anderen ist das anscheinend nicht aufgefallen.

Ich werde jetzt mal schauen, wie ich meinen negativen Selbstüberzeugungen begegne. Bin ja wieder so verwurstet in meine Ängste, dass ich mir die Hausarbeit nicht richtig zutraue, weil ich mich für ungeschickt und unkoordiniert halte. Es kostet mich dann so viel Kraft, mich trotzdem aufzuraffen. Auch werde ich dann wütend (dieses Gefühl mag ich gar nicht...) und traurig, denn ich habe keine Lust, immer zu kämpfen. Dann werde ich auch wieder sauer auf mich, weil mir Kleinigkeiten einfach nicht von der Hand gehen... Vielleicht sollte ich da ansetzen und aufhören, mich fertig zu machen... eigentlich hat es bislang immer so funktioniert, dass ich mit kleinen Schritten begonnen, mich dafür gelobt habe und nach 1-2 Tagen wieder halbwegs sortiert war. Das sollte doch in diesen Ferien auch in etwas so hinhauen... warum denn nicht?

Habe gestern mit der KV telefoniert, no way back in die GKV - es sei denn, ich werde wieder versicherungspflichtig. Das werde ich aber so schnell nicht, es sei denn, ich stelle mich der privaten und sie schmmeißen mich raus? Keine Ahnung, das muss ich auch noch klären. Kann bloß meine Rufnummer nicht unterdrücken.

Also, Ihr Lieben, wieder mal ein paar Sätze aus meinem merkwürdigen Leben.

Liebe Hellblau, wo schwimmst Du und warum? Geht es Dir nicht gut heute? Noch zwei Tage, dann ist Wochenende angesagt! Erzähle ruhig von Dir, heute habe ich auch mehr Zeit, um mal eine vernünftige, weniger selbstzentrierte Mail zu schreiben (auch wenn es gerade nicht den Anschein macht...).

Bahia, schön, dass Dir die "generalisierte Unfähigkeitsstörung" gefällt. Hey, in Deinen Postings wirkst Du aber alles andere als unfähig! Vielleicht magst Du von Deinen Unfähgikeiten berichten und wir überlegen zusammen, ob es tatsächlich Unfähigkeiten sind - und was Du ändern könntest, damit es Dir besser damit geht?!

Gert, danke für Deine vielen Smileys, Vorschläge und Anfeuerungen. Gibt mir ein warmes Bauchgefühl, wenn ich von Dir lese und zaubert ein Lächeln aufs über Nacht nicht abgeschminkte Gesicht.


Ihr lieben Leute und Mitleser - es gibt mir Kraft, hier zu schreiben. Mal gucken, wie viel "richtiges Leben" ich mir heute zutraue.

Seid umarmt,
Keken
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Keken
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Nochmal an Hellblau:

Du hast eine besondere Art, Postings zu schreiben. Du bringst kurz und pointiert das Wichtigste sehr einfühlsam auf den Punkt. Ist mir gerade beim Durchstöbern der anderen Postings aufgefallen.

Ich finde das sehr angenehm.

Hoffe, die KiTa war gut heute? Schön, dass Du den Sonnenaufgang beobachtest und dieser Augenblick schön für Dich ist.

Herzlich,
Keken
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Keken
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Frage

Folgendes Problem habe ich:

Mir ist aufgefallen, dass ich ganz häufig Dinge unerledigt lasse, weil ich mich schäme, Menschen um Hilfe zu bitten oder eine schlichte Frage zu stellen.

Mir ist es so peinlich, eine Frage zu stellen, denn ich glaube, dass die Menschen mir meine Unorganisiertheit, Dummheit, etc. ansehen. Am liebsten würde ich dann im Erdboden versinken und weiß wirklich nicht, wie ich mich zu verhalten habe. Manche Leute können ihre Fragen dann charmant verpacken - ich habe einfach das Gefühl, bei allem mit der Tür ins Haus zu fallen.

Wem geht es genauso? Was tut Ihr dagegen?
Ist das der Zeitpunkt, wo ich zu mir stehen und sagen muss, es ist okay, wie ich bin, die anderen müssen damit klarkommen?

Ich freue mich über Antworten.

Lieben Gruß
Keken

Oftmals fühle ich mich wie ein Schalk. Ich imitiere bloß andere Leute und deren Verhalten. Ich habe keine eigenen Ideen. Habe kein eigenes Profil... Was rede ich mir ein, was ist tatsächlich so? Wisst Ihr das manchmal auch nicht mehr?
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bine2
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Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von bine2 »

Hallo Keken,

jaaaaaa, das kenne ich ! Mir geht das mit den Fragen oft ganz genau wie dir! Leider weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll! Genau dadurch kam mein letztes Tief zustande, dass ich es nicht geschafft habe, wichtige FRagen zu stellen und dann einige Sachen total in den Sand gesetzt habe (beruflich).

Es tut mir leid, dass du dieses Problem auch hast, aber -ehrlich gesagt- es tut mir auch gut zu lesen, dass ich damit nicht alleine bin. Schäme mich nämlich wirklich dafür!

Wünsche dir, dass du eine Lösung findest.
Grüße, Bine
asdf5678
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Registriert: 26. Jul 2007, 21:19

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von asdf5678 »

Hallo liebe Keken,

ich wollte Dir schon am Montag sofort schreiben als ich gelesen habe "ich kann nicht mehr". Habe dann gemerkt ich muß mich erst registrieren lassen. Und dafür brauchte ich erstmal eine Email-Adresse. Ich bin da nicht so begabt. Aber jetzt scheint es zu klappen.
Naja, ich bin froh, dass es Dir augenscheinlich wieder etwas besser geht. Alles Liebe für Dich. Und wie Du immer sagst: Der Weg ist das Ziel...
Birgit
Lisa23

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Keken,

das wissen doch die Kinder schon, wer nicht fragt bleibt dumm.

Vielleicht hängt es mit Deiner Kindheit zusammen. Irgendwo hast Du ja geschrieben, dass Deine Eltern Dich gerne niedermachten. Vielleicht traust Du Dich deshalb nicht zu fragen?

Es gibt aber wirklich Menschen, die sich freuen, wenn sie gefragt werden. Menschen, die gerne Auskunft geben. Keiner kann auf allen Gebieten allwissend sein. Du blamierst Dich nicht. Es gibt keine dummen Fragen, gegebenenfalls nur dumme Antworten (siehe Eltern).

Manchmal ist es auch gut, einfach nach dem Bauch zu handeln. Etwas einfach tun und nicht lange um Erlaubnis bitten. Ich sage dann immer, wer lange frägt, geht lange irr. Einfach machen.

Ich wünsche Dir, dass Du in Deiner KV Angelegenheit weiter kommst. Das hat wirklich Priorität. Wie wäre es denn mit einem 400 Euro Job? Vorübergehend, in den Ferien? Nachhilfe in Englisch. Kurse geben bei der VHS o.ä. Damit wärest Du in der GKV, oder?

Darauf warten, dass Dich die Private rausschmeisst, würde ich nicht. Dann stehst Du eventuell ohne Versichungsschutz da. Aber darüber könntest Du Dich vorab informieren. Ich bin dann immer Frau Müller aus X, die eine Frage hat. Klappt meistens. Viele KVs haben auch eine Hotline. Wollen dann meistens ein Versicherungsnummer, aber Du kannst ja im Auftrag Deiner Freundin, Tochter etc, anrufen, deren Versicherungsnummer Du nicht parat hast.

Schau mal in Internet. Es gibt Codes für die Rufnummernunterdrückung, oder frag bei Deinem Anbieter nach. Die Freischaltung der Rufnummer ist eine Option, die Du jederzeit ändern kannst. Wenn Du bei einem anderen Anbieter als der Telecom bist, hast Du sowieso Rufnummern, die in keinem Telefonbuch stehen. Ich habe z.B. ISDN Nummern, 3 verschiedene, die nicht im Telefonbuch stehen. Bei Anrufen, Rückrufen, melde ich mich schon seit Jahren nicht mehr mit meinem Namen. Wer mich anruft, weiß ja mit wem er sprechen möchte und kennt meine Stimme. Alle anderen, sollen sich erst mal bei mir vorstellen, bevor sie meinen Namen erfahren.

Sich am Telefon mit dem Namen melden, halte ich nur für Firmen wichtig. Bei Privatpersonen geht der eigene Schutz vor.

Ich wünsche Dir ein schönes Ferienwochenende,

liebe Grüße, Lisa
Skylla
Beiträge: 179
Registriert: 14. Jul 2006, 15:53

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Skylla »

Hallo Keken!

Das hier hast du geschrieben:
"Oftmals fühle ich mich wie ein Schalk. Ich imitiere bloß andere Leute und deren Verhalten. Ich habe keine eigenen Ideen. Habe kein eigenes Profil... Was rede ich mir ein, was ist tatsächlich so? Wisst Ihr das manchmal auch nicht mehr?"

Das geht mir ganz genauso. Ich habe auch kein Profil... vor einiger Zeit habe ich mich mal durchgerungen Klamotten shoppen zu gehen und bin dann nach einer Weile fast in Tränen ausgebrochen weil ich noch nicht mal wusste was denn äußerlich gesehen mein Stil ist. Wie soll ich dann denn Wissen was meine Persönlichkeit ist?
Das hat mich ganz schön fertiggemacht.

Inzwischen versuche ich gar nicht mehr so sehr etwas zu *sein*. Das hält einen doch nur davon ab sich weiterzuentwickeln.

Klar bin ich auch immer wieder neidisch wenn ich z.B. das erste Mal bei Bekannten zu Besuch bin und dort in der Wohnung am Bücherregal oder der Deko erkenne: wow, diese Person hat so viele Interessen und Geschmack! Aber was solls. Ich muss nichts "darstellen".

Und was die Verhaltensweisen angeht... ich glaube jeder hat seinen Stil ursprünglich irgendwo kopiert, jeder hat irgendein Vorbild. Die, die so unabhängig scheinen waren das auch nicht immer.

LG Skylla
Keken
Beiträge: 338
Registriert: 26. Aug 2005, 14:34

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Keken »

Liebe Skylla, liebe Birgit, liebe Lisa,

vielen lieben Dank für Eure Postings und die Tipps und Wünsche. Lisa, Du hast ganz bestimmt Recht mit Deiner Prio-Liste. Ich werde am Montag versuchen einen Berater zu kontaktieren.

Es geht mir gerade sehr schlecht. Ich möchte Euch mit meinen breiigen Selbstmitleidsgedanken verschonen. Darum schreibe ich nichts mehr und wünsche Euch einfach eine schöne Nacht!

Ziemlich am Ende, therapie- und urlaubsreif
Keken
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asdf5678
Beiträge: 4
Registriert: 26. Jul 2007, 21:19

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von asdf5678 »

Hi du liebe,

du brauchst wohl doch dringend Hilfe. Ich arbeite bei einer gesetzlichen Krankenkasse. Zwar im Leistungsbereich, aber ich könnte meine Versicherungskollegen sicher etwas interwiewen. Wenn Du magst hör ich mich mal um.Brauche nur noch nähere Angaben (Geb.dat., wo versichert, Eltern wg. Familienversicherung, derzeitige Tätigkeit)Würde Dir gerne helfen. Kann vielleicht auch an "Hintertütcheninfoss) kommen.
Birgit
deca_53
Beiträge: 63
Registriert: 3. Jul 2006, 17:30

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von deca_53 »

Liebe Keken,

schön dass ich ein Lächeln auf Dein Gesicht zaubern konnte, was will ich mehr?
Vielleicht kann ICH dann heute besser schlafen, gebrauchen könnte ich's ja!

Und vergiss nicht: Sport und mit netten Menschen reden ist das beste Mittel, um das Grübeln zu unterbrechen

Apropos Schalk: Ich glaube, dass Du manchmal den Schalk im Nacken sitzen hast!?
Und das ist doch sehr viel Wert, wenn man dagegen die ganzen humorlosen Sturköpfe sieht, die bei uns durch die Republik geistern, oder?

Liebe Grüße
Gert
Apfelsinchen
Beiträge: 3
Registriert: 28. Jul 2007, 08:38

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Apfelsinchen »

Hallo Keken,

seit ein paar Tagen denke ich, dass meine Depression zurückgekehrt sein könnte (allerdings noch nicht vergleichbar mit dem, was schon einmal war) und habe mich im Netz umgesehen, bin auf dieses Forum gestoßen und auf Deine Einträge. Das Wort "Referendariat" hat mich dann angesprungen: Da bin ich selbst, vor zwei Jahren, krank geworden. Und da ich dann im Referendariat vieles doch irgendwie geregelt bekommen habe (auch wenn ich jetzt, nach abgeschlossenem Referendariat, nicht im Schuldienst tätig bin), dachte ich, ich schreibe Dir mal. Vielleicht gibt es ja ein paar Dinge, die ich Dir sagen kann, die Dir helfen... (Auch wenn jetzt gerade Ferien sind...)

Vieles von dem, was Du schreibst, habe ich wiedererkannt: der Papierberg, der aufzuräumen ist (der ganze Boden meines Arbeitszimmers war mit Papier überschüttet), um 4.00 Uhr aufstehen, um den Unterricht vorzubereiten, Stunden für eine Unterrichtsstunde zu sitzen, etc. Ich hatte Zeiten, da habe ich mich in die Schule geschleppt ("schlurfen" wäre vielleicht der richtige Ausdruck), habe ständig auf die Uhr geschaut und nur von Stunde zu Stunde gedacht: Nur noch zwei Stunden, dann bist Du wieder zu Hause, nur noch 1 Stunde, dann bist Du wieder zu Hause. Ich kann nicht, ich kann nicht, ich kann nicht. Doch, noch 30 Minuten und die Stunde ist vorbei. Noch 15. Usw.

Nach meinem totalen Zusammenbruch, der Behandlung mit Medikamenten, aber auch mit viel Unterstützung habe ich es geschafft, mein Leben im Referendariat so umzustellen, dass ich es sehr gut überstanden habe.

Zum einen hatte ich das Glück, dass eine ältere und erfahrene Kollegin an der Schule mir mit Gesprächen sehr geholfen hat. Vielleicht gibt es für Dich jemanden an der Schule, dem Du vertraust, der etwas über die Krankheit weiß und dem Du von Deinen Problemen erzählen kannst? Auf diese Weise habe ich zum Beispiel erfahren, dass diese Kollegin (die gesund ist), auch Korrekturen hasst - richtig körperlich hasst. Das fand ich ein beruhigendes Gefühl.

Dann hatte ich das Glück, dass meine Mutter zu mir gekommen ist und für einen geregelten Tagesablauf gesorgt hat - mit Essen und dem freundlichen Zwang, sofort an den Schreibtisch zu gehen, sofort den Unterricht vorzubereiten, sofort alles Unangenehme zu erledigen. Ich habe es tatsächlich geschafft, durch diesen freundlichen Druck, meine Arbeitszeiten komplett umzustellen, selbst die "Schultasche" schon am Abend zu packen und nicht mehr früh um 4.00 Uhr aufzustehen. Es ist ein beruhigendes Gefühl, wenn man ins Bett geht und weiß, man hat alles erledigt, dann schläft man viel besser. Vielleicht hast Du jemanden, der auch so etwas für Dich übernehmen kann? (Alleine hätte ich auch die Kraft für diese Disziplin nicht gehabt!).

Eine Kollegin hat mir ein Buch empfohlen, das ich Dir gerne weiter empfehlen will: Rudolf Kretschmann, Stressmanagement für Lehrerinnen und Lehrer. Mir hat das geholfen zu verstehen, an welchen Punkten ich Stresssituationen abbauen kann. Vielleicht kennst Du es ja schon, vielleicht auch nicht...

Ich wollte Dir nur sagen, dass die Selbstzweifel, die Du an Dir hast, dass die Stunden schlecht sind, usw. eine Situation ist, die auch von außen befördert wird. Ich hatte alle zwei Wochen einen Unterrichtsbesuch - wer, bitte, bekommt da keine Panik? Ich weiß von vielen, dass sie im Referendariat gelitten haben. Ein Referendar an meiner Schule ist für ein halbes Jahr ausgefallen... Es ist das System, nicht der Einzelne, dem das Versagen zuzuschreiben ist. Es ist zynisch, den Leuten zu sagen, wenn Du mit dem Stress im Referendariat nicht klar kommst, bist Du für den Beruf nicht geeignet. Versuch Dir immer zu sagen: Du bist nicht schuld!

Vielleicht klingt das ja auch alles total naseweis, was ich da schreibe. Wollte es nur einfach loswerden...

Ich hoffe, es geht Dir heute besser!

Apfelsinchen
Lisa23

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Birgit,

für Hintertürcheninfos braucht man weder Geburtsdatum, noch wo versichert, noch den Namen der Eltern, gell?

Lisa
kowalski
Beiträge: 17
Registriert: 25. Jun 2007, 10:21

Re: In der Senke des Referendariats II

Beitrag von kowalski »

hallo keken,

ich verfolge deine geschichte jetzt schon eine weile und bin ein wenig erstaunt.

du hast soviel zeit in diese texte gesteckt, hast viel autoanalyse aber auch emotionales geschrieben.

diese texte zu verfassen kostet zeit und energie. ich frage mich ernsthaft, warum du diese zeit und energie nicht sinnvoller verwendest?

wenn du schreibst, du könntest dich aber "... zu gar nichts aufraffen", wieso kannst du dich dann täglich mehrfach aufraffen über dein leid und deine situation zu reflektieren und schreiben, was meiner erfahrung nach eben sehr viel aufwand ist und meist nicht folgenlos bleibt? mich kostest es kraft und überwindung über mich selbst nachzudenken, meine gefühle kontemplativ zu bestimmen und dies in verständliche worte zu fassen - mal ganz abgesehen von semantik, syntax und interpunktion.

die hundertste wiederholung deines leides bringt sicher keine heilung mit sich. vielleicht aber das hunderfache überdenken des didaktischen verlaufs der nächsten unterrichtsstunde! oder das überdenken einer oder mehrerer sozialer interaktionen.

denk mal drüber nach!


mit freundlichen grüßen
wilhelm
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