Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktuell?*

[Cynthia]

Hallo Brummi,
kann nicht Dein Hausarzt Dir einen Termin beim Augenarzt besorgen? Alles Gute. Das sind zu viele Schicksalsschläge.

[Salvatore]

Hallo ihr,

ich setze mich auch mal wieder dazu. Sehr allmählich gewöhne ich mich an das neue Auto; meine Angststörung hat aber voll zugeschlagen und belastet mich auch jetzt noch, ein paar Tage danach. Es ist ein Scheißgefühl und kann gerade von vielen nicht nachvollzogen werden, damit muss ich leben. Der neue Wagen hat viele Nettigkeiten, die der alte nicht hatte und die einhellige Meinung ist, ich müsste mich doch darüber "freuen"; dazu ist es viel sicherer, warum also habe ich solche Angst? Rational war es eine gute und richtige Entscheidung, meine Gefühle müssen das nun auch noch klug kriegen.
Gestern habe ich mich der in zumindest einer angstauslösenden Situation gestellt und bin rückwärts die lange und sehr schmale Auffahrt erfolgreich runter. Die Schaltung muss ich noch üben (Durashift, man kann sich zwischen Voll- und Halbautomatik entscheiden), bin noch nie Automatik gefahren - öhm, wie geht Anfahren am Berg? [Angstangstangst: wenn ich die Bremse löse, rolle ich dann sofort rückwärts und ditsche meinen Hintermann an? Wenn ich aufs Gas trete, ditsche ich dann meinen Vordermann an? ]

Bin aber auch stolz auf mich, dass ich den ganzen Entscheidungs- Kauf- und An-/Ab-/Ummeldekram bewältigen konnte, es war alles für mich sehr stressig (und ging mir auch viel zu schnell) - haben noch niemals zuvor ein Auto gekauft und wussten gar nicht, wie das geht, wobei der Akt an sich ja sehr einfach ist. Im Nachhinein haben wir sehr viele Fehler gemacht, aber es kommt von einem Händler, zu dem wir ein gewisses Vertrauen haben und der uns ganz sicher nicht verarscht (hat sich ergeben durch unser real life social network, eben doch gut wenn man eins hat), deshalb dürften sie [=die Fehler] keine Konsequenzen für uns haben. Beim Anmeldezirkus kriegt man ja vorher einen Knoten im Kopf, das hatte ich (hatten wir) doch eher unterschätzt. ABER: hat dann alles gut geklappt. Bis auf die Migräne, die mich voll erwischte, als alles erledigt war, typisch.

Mein Gedankenkreisel rast aber immer noch, was ist wenn dies? Was ist wenn das? Ich sehe es mich schon durch Fehlhandhabung crashen und Unfalltote verursachen, sehe mich das Auto in ein vollbesetztes Eiscafé steuern, weil ich Gas und Bremse verwechsle (und das dann bei sagenhaften 80 PS! ). Das sind Horrorszenarien, die ich aus dem Fernsehen habe und die u.a. mit ein Grund für mein eigentliches ärztlich verordnetes Nachrichtenverbot sind... Eigentlich nicht weiter realistisch, denn es fällt ja nur das Kupplungspedal weg, Gasgeben und Bremsen haben sich ja nicht verändert oder wurden gar vertauscht. Alle sagen: geil, den kann man nicht mehr abwürgen! Wie praktisch! Ich, Alien und Angsthaste, denke: scheiße, den kann ich nicht mehr abwürgen!

Ich versuche jetzt, dem Ratschlag meiner Ärztin (die sich eine Stunde!!! Zeit genommen hat, best Psychiaterin ever) zu folgen und dem Ganzen mit Achtsamkeit und Akzeptanz zu begegnen; die Angst ist da, ich nehme sie wahr und sie darf sein.
Versuche mich dann außerdem Stück für Stück sozusagen an Expositionstherapie, um den Ängsten zu begegnen und mich dazwischen auszuruhen.

Das Leben ist eins der schwersten.

LG, Salvatore

[nine73]

Hallo ihr alle,

ich bin auch mal wieder da...

@Salvi:
ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst- aber ich glaube und wünsche dir, dass sich das echt schnell legt...und du traust dich ja, prima

Halbautomatik kenn ich jetzt nicht, aber Automatik find ich prima- nie lieber am Berg angefahren Ich darf dann nur nicht zuviel nachdenken, was ich da grade mit welchen Füßen mache- ich stell den linken dann immer bewusst zur Seite und der Rest läuft automatisch, wenn man ihn denn lässt...toi toi

Ich kann ansonsten irgendwie gar nichts sagen, aber darf ich mich einfach dazusetzen ?
Auch, wenn ich mich grade selbst mal wieder so gar nicht ausstehen kann Das wär schön...

Lieben Gruß, nine

[Salvatore]

Hallo,

Nine, setz dich ruhig dazu.

Ich bringe Verstand und Gefühl einfach nicht in Einklang. Ich bewundere andere Menschen, bei denen beides einander bedingt; bei mir scheinen beide voneinander abgekoppelt. Mein Verstand funktioniert meist einer Situation angemessen, d.h. ich kann z.B. Erlebtes realistisch einschätzen und auch Konsequenzen absehen, Kosten-Nutzen-Rechnungen aufstellen. Fast immer werde ich dabei positiv bestätigt, selten irre ich mich massiv. Manchmal werde ich überrascht, aber dann kann ich meist im Nachhinein erkennen, wo mein Fehler lag und lerne daraus auch fürs nächste Mal (naja, nicht immer ). Ich habe ganz gute Problemlösungsstrategien bzw. häufig immerhin Ideen.

Mein Gefühl dagegen liegt permanent falsch. Ich habe dauernd Angst und jede noch so kleine Gefahr wird bis ins Unendliche katastrophisiert, wobei meine Ängste auch vor gänzlich ungefährlichen Situationen nicht haltmacht. Wenn ich eine Pizza bestelle, ist da nix Schlimmes dran, wenn irgendwann der Pizzabote vor der Tür steht. Wer zum Teufel hat davor denn bitteschön Angst? *crazy*
Rational gesehen kann ich jede Situation, wie es die Verhaltenstherapie lehrt, bis zum Ende durchdenken und erkennen, dass alles höchstens halb so wild ist. Es immer eine Lösung gibt. Mein Gefühl kreiert aber zuerlässig ein Szenario, bei dem ich Menschen töte, mein Partner stirbt, ich für Jahrzehnte ins Gefängnis gehe und schließlich völlig verarmt sterbe, was dann aber eine Befreiung sein wird. Natürlich werde ich, obwohl ich nicht an die Hölle glaube, in genau der landen.

In der Therapie sagen sie immer, dass das Gefühl dem Verstand irgendwann folgt, es nur länger braucht und deshalb zeitverzögert auftritt. Diese Erfahrung mache ich nicht.
In der Therapie sagen sie auch, dass Expositionstraining die Sache schon richtet; aber ich Schwachkopf habe mich ja bestens mit einer Generalisierten Angststörung ausgestattet, weswegen ich immer neue Angstsituationen erfinden kann, denen ich mich dann aussetzen muss. (Und ich sag's nicht gern, aber ich habe einen Riesenhass auf Menschen, die nur eine süße, kleine, hübsch überschaubare Phobie haben und es einfach nicht fertigbringen, sich dieser auch nur minimal zu stellen.)

Naja, genug gejammert.

Dieter, alles gute für deinen Arzttermin morgen.
Sonnenblume, hoffentlich wieder näher am Sonnenlicht.
Sinfonia, gut dass du die angebotene Hilfe auch annimmst. Das aktuelle tiefere Loch ist vielleicht nicht weiter verwunderlich; so wie sich eine leichte Grippe erst dann so richtig entfaltet, wenn man Urlaub hat.
Zarra, geht es wieder bergauf?
Lupine, gruß ans RL.
Katerle, welcome back aus dem Urlaub.
Mim, *wink* nach Dänemark. Ha' det godt!

Und wech.
Salvi

[Zarra]

Ach Ihr,
... hmm ... bräuchte gerade auch eher eine Ecke zum Michankuscheln, noch besser eine, an der man "den Zaubertrank" abholen kann.
Neulich wollte ich schon mal einfach losjammern, weil ÜBER 33° C zumindest plus immer häufigere "eigene" Hitzewellen mich einfach nur noch nervten, auch wenn das alles undepressiv war - hab' Euch dann ja auch verschont. ... inzwischen "friere" ich ja wieder eher (im Verhältnis lebe ich damit gerade schon besser , auch wenn ich mich an diese neuen Halb-Präferenzen erst noch gewöhnen muß ), zumindest ist es aber für mich kein Sommerkleidchenwetter mehr .
Doch vor allem: Neben dem, daß ich "nichts" mehr auf die Reihe kriege, scheint es jetzt auch stimmungsmäßig Einbrüche zu geben. Neulich mal einen Tag ganz daneben, da wäre eigentlich gar nichts gegangen und ich sah kein Land; - da war der Folgetag aber wirklich unerwartet (!) wieder besser (und ich mußte mich dann zwar schon aufraffen und überwinden, brauchte dann aber nicht mal die Weckerunterstützung, die ich mir organisiert hatte, weil ich Angst hatte, sonst gar nicht bei der Arbeit zu erscheinen, Angst, daß mir alles einfach egal wäre). Und ich hänge immer mehr durch, auch wenn es diese Beschreibung nur unzureichend trifft, es so auch irgendwie wieder nicht ist, dazwischen manches ja auch halbwegs normal ist, auch wenn das nicht reicht, mein Wohnungschaos zu lichten. Ich dachte ja, daß mir einfach schon auch ein wenig der Tritt in den Hintern, einfach das Aufraffen fehlt (und ich frage mich dann immer schon, ob mir einfach der existentielle Druck "fehlt", weil ich denke, daß mich diese Not dann mobilisieren würde), doch am Sonntag habe ich mich dann zu einer netten Veranstaltung aufgerafft - und wurde von netten "Unbedarften" gefragt, ob etwas sei, ich sei so ernst o.ä. ... d.h.: Die nehmen an mir das war, was ich mir nicht zugestehen will, was ich "wegreden" will. Und ich habe mich dort gar nicht superschlecht gefühlt, es war gar nicht alles nur noch Überwindung pur, ... nur irgendwie: so ein bißchen, als ob ich nicht dabei sei. Und vor allem habe ich keine Ahnung, an was das liegt und noch wichtiger: was ich beitragen kann, damit das in eine andere Richtung geht.
Zu Euch später, sorry.
Ich muß noch mal weg. ... soll ich abschicken?!??
Eure Zarra

[Katerle]

@ salvi

Ich bin beeindruckt, dass du erstmal den Mut aufgebracht hast, dir ein neues Auto zuzulegen.
Sei etwas geduldiger mit dir und setze dich nicht zu sehr unter Druck. Freue dich über jeden kleinen Erfolg, den du mit dem Auto bewältigt hast.

Und jammmern darf auch mal sein.

@ Zarra

Mit Hitzewellen hatte ich auch schon zu kämpfen. Das war total unangenehm und ich hoffe, damit zukünftig verschont zu bleiben.
Es ist nicht jeder Tag gleich, stimmungsmäßig und das kann durchaus mit den Wechseljahren zusammenhängen.

Wünsche baldige Besserung. LG Katerle

[Zarra]

Hi Ihr,

ich habe meinen "Plan" weiter zusammengestrichen (jetzt ist nur noch der eine Muß-Punkt übrig) ... und fahre noch später los. Wieder nix erledigt, was so gut auf der Strecke gelegen hätte. ... damit kommt man nicht weit und man sollte sich nicht wundern.

@Katerle
Meine Wechseljahrsbescherden gingen bisher wirklich nicht auf die Stimmung - ich habe das schon sehr genau beobachtet (die Unkenrufe der Gynäkologin im Vorfeld fand ich nicht so klasse, obwohl gut, dann kann einen nichts mehr überraschen): Ich kann zur Not alle möglichen Ansätze bieten (*), die Psyche gibt's bisher eher separat. (*Gewichtszunahme - dafür gibt es aber durchaus naheliegendere Gründe, z.B. mangelnde Bewegung und Bewegungslust, was allerdings neuer ist; irgendwelche komischen Glieder-, Gelenk-, was der Geier-Beschwerden, die aber glücklicherweise schwanken, ... meine Hausärztin bringt wohl die leichte Schilddrüsenunterfunktion damit in Verbindung ..., vor allem halt diese anfangs Wärmewellen und neulich dann richtige und auch sehr häufige Hitzewallungen, und nachts werde ich dann halt auch mehrfach im Vorfeld wach - zwei-, dreimal stecke ich das weg, mehrstfach ist es einfach nur nervig, - das ist bei mir aber KOMPLETT ANDERS als depressive Schlaflosigkeit (und dieser immer noch EINDEUTIG vorzuziehen, da eigentlich ohne blöde Gedanken etc., auch wenn man beides nicht braucht). - Ich werde jetzt auch mal ein Linderungsmittel (Cimicifuga) ausprobieren, auch wenn die kühleren Temperaturen einfach auch schon mal schnellere Linderungsmöglichkeiten schaffen. Bleibt dann die Frage, was ich die kommenden Jahre mit meiner Wärmeliebe mache .


Liebe Salvi,

ich glaube, Du "machst alles richtig" - wenn Du Dich den Ängsten nicht stellen würdest, wäre es ja auch nicht besser, ... vermutlich schlechter. Nur ist damit halt nicht - nicht so schnell - "alles gut".

Ich habe auch manchmal (?) das Gefühl, daß der "Körper" länger braucht, sich die "Gefühle" einfach merkt.

Bei mir war, wenn, dann einfach das Gefühl der Angst da - ohne eigentlich sagen zu können vor was. Manchmal sogar mehr körperlich als von den Gedanken her, das fand ich recht abstrus. Die mir einfallenden Sachen trafen es selten, weil letztendlich zu harmlos oder zu unrealistisch bzw. an den Haaren herbeigezogen. Zumindest bei mir fühlt sich konkrete und teils berechtigte Angst anders an. Die "unberechtigte" so wie die vor dem Pizzaboten bei Dir ... (Das Beispiel könnte ggf. von mir stammen.)

Gewöhnung kenne ich aber schon auch, allerdings sind das vielleicht eher Alltagsfälle noch. Ich mochte früher Autobahnauffahrten nicht besonders, es verursachte durchaus so ein ungenehmes Gefühl bei mir; und dann mußte ich einige Monate lang das zweimal an jedem Wochenende tun. Und erst als das vorbei war und ich dann nach weiteren Monaten wieder mal auf die Autobahn auffahren mußte, stellte ich fast erstaunt fest, daß mir das viel weniger ausmachte. Das ist so geblieben. Nur wenn ich in einem längerdauernden, ganz schlechten Zustand mit auch erhöhter "Kribbligkeit" bin, läßt sich das Verunsicht-Angstmäßige "reaktivieren".

LG, Zarra

[nine73]

Hallo ihr,

schön, hier sein zu können... Am Zaubertrank arbeite ich noch, aber ich schick mal liebe Gedanken an euch in die Runde...

@Salvi:

Wenn ich eine Pizza bestelle, ist da nix Schlimmes dran, wenn irgendwann der Pizzabote vor der Tür steht. Wer zum Teufel hat davor denn bitteschön Angst? *crazy*

Ich!
Ich glaube, diese Verstand-Gefühl-Sache ist grade auch ein Punkt, der mich abwechselnd supersauer auf mich macht, weil ich es nicht hinkriege, oder mich echt verzweifeln lässt, weil sich einfach nichts verändert...
(Wobei- ich glaube, auch mein Verstand ist vielleicht an vielen Stellen noch nicht wirklich realistisch, auch wenn ich das immer denke...?)
Mir fällt es auch echt schwer, das zu verstehen: warum immer diese Angst trotz rationaler Einsicht??? Jeden jeden Tag aufs Neue, trotz eigentlich guter Erfahrungen...ist doch Mist
"Schön", nicht ganz allein damit zu sein Und wir können uns ja dann später mal eine Brücke zum drunter-wohnen teilen, darauf wird es nämlich bei mir hinauslaufen

@Zarra:
Ach Mensch, du klingts nicht gut...

was ich mir nicht zugestehen will, was ich "wegreden" will.

Vielleicht ist da ein Teil des Problems...? Ich weiss ja auch immer noch nicht, wie man es anders machen kann, wie "akzeptieren" funktionieren soll, aber vielleicht wäre das grade mal dran...? Und diese blöde Mitte finden zwischen "nichts müssen" und "tun, was gut tut"...
Ach Menno, ich würd dir so gern helfen und ein bisschen was zurückgeben- aber ich bin ja genauo ratlos...also bleibt es beim "Alles wird irgendwie gut"...

Ganz liebe Grüße, nine

[Zarra]

Sso; wieder da. - ... wo ist der erschöpft(!!)-(leicht-)erleichterte Smiley?!??

Sonnenblümchen, hast Du genügend Wasser?!

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Ich distanziere mich ja immer - zumindest innerlich (siehe entsprechende Bekannte) - etwas von den "echteren" Angsterkrankungen - - andererseits hat wohl mein Psychiater vor Jahren durchaus was von generalisierter Angststörung fallen lassen - hab' ich nicht kapiert damals, Opipramol wirkte aber sehr wohl. Bei mir ist das eher unkonkret, ggf. körperlich spürbar (ABER ohne HERZ- etc. Angst - eher im harmlosen "Befindlichkeits"-Bereich).
Komischerweise sind teilweise Ängste eher sozial-, gesellschaftskompatibel (Angst vor Untersuchungsröhren, Flugangst, so daß die Leute das einfach nicht tun -- KollegInnen; diese beiden Sachen nehme ich relativ cool - "machen ja so viele Leute", "oh, wie sieht das denn aus"), während die Angst vor dem Pizzamann ... - erklär das mal jemandem

---
Ich habe jetzt: "Therapiesommerpause" - und ja: Irgendwie bin ich echt erleichtert. Das hätte ich so nach den letzten Tagen nicht unbedingt erwartet. Irgendwie ist es egal, ob meine Therapeutin erreichbar ist oder nicht. MICH streßt einfach dieser weite Hin- und Rückweg. (in die nächste Großstadt).
(Sie ist aber auch die erste in meiner nicht kurzen Erfahrungszeit, die nicht lange Ferienzeiten hatte, die nicht hier und da ..., die irgendwie mehr da war, als mir sozusagen unter den gegebenen Verhältnissen lieb war.)

Zur Therapie an sich: Sie läßt mich (!) suchen (!); begleitet mich. Ihr Verständnis von tiefenpsychologischer Therapie. - Ich renne nicht weg: Das spricht für sie. (Für sie als Person und integere etc. Person hätte ich noch etwas mehr zu bieten.) - ... ich bin nicht restlos überzeugt: Das spricht nicht für diese zuwartende (!) tiefenpsychologische Art und Weise. - Doch ich habe mich darauf eingelassen, nachdem es bei einem anderen Therapeuten (der mir viel gebracht hat!!) nicht weiterzugehen schien.

Cut. - Ich muß morgen raus.

Zarra

[lefe]

hallo,

ich habe diagnostizierte rezidivierende depressive episoden. die letzte war besonders extrem und ich habe begonnen videos zu machen um die krankheit zu verarbeiten und mich auszudrücken. würde mich freuen wenn ihr es anschaut und mir sagt wie ihr es findet:

https://www.youtube.com/watch?v=oTrhR0hfatE" onclick="window.open(this.href);return false;

[Zuckerblume]

Hallo lefe,
ich finde es super, dass du für dich diesen Weg gefunden hast, deinen Gefühlen Ausdruck zu geben. Es ist gut umgesetzt und allein bereits ohne deine Worte wirkt es bedrückend, beängstigend und aussichtslos. Es ist ja immer schwierig anderen Personen sein Empfinden mitzuteilen. Ein guter Weg!
LG

[Brummi59]

Klopfklopf, auf den Stammtisch

nur ganz kurz, da ich einen eigenen Thread aufmachen will.
Der gestrige Tag war super anstrengend. Selbst ein Erfolg konnte mich nicht aufmuntern.
Gestern, nach zwei Stunden Schlaf, war ich zuerst beim HNO. Es war endlich der letzte Besuch!!! Der Zinken ist dank der zweiten Operation verheilt. 4,5 Monate HNO-Marathon sind überstanden.
Danach war ich in Mannheim und hab mich in zwei Straßencafès gesetzt um die Zeit zu überbrücken. Von Erholung konnte keine Rede sein. Zum einen war wieder das "ich gehöre da nicht dazu Gefühl" und zum anderen haben mich die ständige Bettelei von Zigeunern mächtig genervt. Die ganze City ist voll mit diesen Bettlern. Alles in Allem eine totale Reizüberflutung
Danach bin ich zur Neurologin und die hat mir sofort eine Einweisung ins ZI Mannheim geschrieben. Mitte Ende August darf ich einmarschieren. Mehr dazu im neuen Thread.

[Salvatore]

Hallo ihr,

@Lefe: Finde es auch toll, dass du eine Ausdrucksmöglichkeit für dich gefunden hast. Handwerklich, filmisch, szenisch, Schnitt etc. finde ich das Video sensationell; inhaltlich ist es mir zu schwer und zu düster. Das soll keine Kritik sein, lediglich eine Anmerkung zu meiner Wahrnehmung, mit diesem arg Bedrückendem kann ich anscheinend gerade nicht so gut um.

@Zarra: Was du von deiner Therapeutin erzählst (nicht nur jetzt, auch schon früher), scheint mir persönlich auch nicht restlos überzeugend zu sein. Scheint mir was Psychodynamisches zu haben, ohne dass ich jetzt aber ganz genau weiß oder sagen könnte, was das im Konkreten beinhaltet; aber jedenfalls mehr in Richtung Analyse als mein Therapeut es gehandhabt hatte. Weiß nicht. Fände ich für mich selbst schwierig. Ich brauche viel Feedback, wobei es sicherlich auch interessant wäre zu erleben, wie es ohne das wäre und ob das noch was anderes mit mir anstellen würde.
Leider kann ich den Zaubertrank auch nicht servieren. Wir hatten nur ein ganz paar Tage Hitze, weit entfernt von dem, was ich von weiter südlich so höre, heißester Sommer seit blablabla und so. Diese Woche ist es hier total mistig, Regeln, Hagel, Gewitter, Sturm = für Herbst eigentlich ganz normal.


Nine,

mich abwechselnd supersauer auf mich macht, weil ich es nicht hinkriege, oder mich echt verzweifeln lässt, weil sich einfach nichts verändert...

Ja, genau! Danke! Erstaunlich wie gut das tut, wenn es anderen auch so geht. In meinem RL wird bei meinen ohnehin sehr wenigen Offenbarungsversuchen doch eher irritiert der Kopf geschüttelt. Ich habe z.B. auch Angst davor, als Kind/Jugendliche entführt zu werden. Das ist allerdings relativ unwahrscheinlich, da ich schon über 30 bin (und nie entführt wurde). Gleichzeitig finde ich es aber auch interessant, dass es diese Angst gibt, zumal mit dieser Einschränkung: nicht die Angst, entführt zu werden - sondern die Angst, als KIND entführt zu werden. *schwirr*

Jeden jeden Tag aufs Neue, trotz eigentlich guter Erfahrungen...

Das wundert mich eben auch. Und bei mir scheint es auch nicht wirklich um die spezielle Angst zu gehen, sondern um irgendeine Angst, egal welche. Denn wenn eine weg ist, ersetze ich sie einfach durch die nächste, evtl. ist das auch einer der Aspekte.
Ich habe aber auch hintendran noch das Gefühl, meine Angst hätte so eine Art magische Wirkung. So wie man sagt, "wenn man einen Schirm dabei hat, regnet es nicht - also pack einen Schirm ein". Bei mir dann in der Variante "wenn ich Angst habe, dass mein Mann überfahren wird, wird er schon nicht überfahren werden". Dabei bin ich eigentlich nicht abergläubisch und ich glaube nicht an eine höhere Macht, die alles steuert, kosmische Vorherbestimmung etc.

Manchmal denke ich auch, dass es mehr körperliche als geistige Vorgänge sind, wenn Ängste auftreten. Dann möchte ich es eher umschreiben mit der Wahrnehmung von etwas, das Angstzuständen ähnelt. Wie bei der Sache mit dem Pizzaboten oder wenn ich mich scheue, im Restuarant einen Tisch zu bestellen - da ist erstens nichts Angstauslösendes dran und zweitens gibt es dann bei mir auch keine worst-case-scenarien oder sonstwas, das sich für mich beobachtbar in meinem Kopf abspielt.

Gewöhnung kenne ich auch! Deshalb kämpfe ich ja auch weiter gegen diese Angstgefühle an. Leider kann ich nur sehr kleinschrittig vorgehen. Menschen mit Höhenangst z.B. können lernen, Höhen generell auszuhalten. Ich dagegen könnte mich an diesen bestimmten Turm oder diesen bestimmten Berg gewöhnen und hätte dann aber vor einem fremden Turm oder Berg Angst etc.

Auch spannend: wenn es mir gut geht, sind alle diese Ängste wie weggeblasen. Einfach so. Wenn es mir schlecht geht, fühle ich mich wie ein Fehler der Evolution.
Aber wenn wir beide nach unserer langen Haftstrafe verarmt, verschuldet, vorbestraft und ausgestoßen unter einer Brücke schlafen, teile ich meine Decke mit dir (vorausgesetzt, ich habe eine). *grusel* -> schreckliche Vorstellung (nicht das Decketeilen). Ha, Suizidprophylaxe bekommt da eine ganz neue Bedeutung.


@Katerle: Danke! Geduld mit mir selbst ist nicht so meine Stärke...

LG, Salvi

PS: Brummi, ich bin vom Stadtgewimmel auch schnell überfordert/reizüberflutet. Tja, Aufheiterung ist bei deiner Stimmungslage wahrscheinlich etwas viel verlangt. Aber ich freue mich dafür zu hören, dass die Sache mit der Nase nun endlich ausgestanden ist und du auch eine Einweisung bekommen hast. Hoffentlich wird es eher Mitte als Ende August! Je eher desto besser.

[nine73]

Hallo Salvi,

tut gut, dich zu lesen

Aber wenn wir beide nach unserer langen Haftstrafe verarmt, verschuldet, vorbestraft und ausgestoßen unter einer Brücke schlafen, teile ich meine Decke mit dir

Danke dafür !! Die Zukunft wird schön

Manchmal denke ich auch, dass es mehr körperliche als geistige Vorgänge sind, wenn Ängste auftreten. Dann möchte ich es eher umschreiben mit der Wahrnehmung von etwas, das Angstzuständen ähnelt. Wie bei der Sache mit dem Pizzaboten oder wenn ich mich scheue, im Restuarant einen Tisch zu bestellen - da ist erstens nichts Angstauslösendes dran und zweitens gibt es dann bei mir auch keine worst-case-scenarien oder sonstwas, das sich für mich beobachtbar in meinem Kopf abspielt.

Das hab ich noch icht ganz verstanden mit dem Körperlichen. Meinst du, dass da eigentlich keine Angst da ist, sondern nur irgendwas im Körper passiert, das wir dann als Angst interpretieren...?
Ich hab diese worst-case-Geschichten in solchen Situationen auch nicht unbedingt- was soll auch Katastrophales passieren, wenn der Pizzaman klingelt? Ich sehe das bei mir bisher eher als Sozialphobie- ich finde mich selbst so furchtbar, darum macht es mir einfach Angst, gesehen zu werden...denn dann sehen ja alle das Schreckliche
Und so wird eben so ziemlich jede Situation zur "Gefahr"...oder so...

Ich habe aber auch hintendran noch das Gefühl, meine Angst hätte so eine Art magische Wirkung

Das kenn ich auch ein bisschen...ich glaub, bei mir ist es aber mehr der Aspekt des "darauf-vorbereitet-sein"- ich stell mich lieber schonmal auf die Katastrophe ein, dann wird es nicht so schlimm

Gewöhnung stell ich bei mir blöderweise eben wenig fest- ich kann mich bestenfalls ein bisschen beruhigen, wenn ich mir sage, bei der Situation ist letztes mal auch nichts passiert, aber eigntlich geht es gefühsmäßig immer wieder bei Null los...und DAS verstehe ich so ganz und gar nicht...

Deine Entführungs-Angst ist ja eine seltsame Geschichte- gabs dazu schon irgendwelche Erklärungsversuche von Therapeuten...? Denn dazu fällt mir erstmal gar nichts ein...ist das denn oft da?

So, das von mir heute...ganz liebe Grüße

[Salvatore]

Hallo Nine,

Das hab ich noch icht ganz verstanden mit dem Körperlichen. Meinst du, dass da eigentlich keine Angst da ist, sondern nur irgendwas im Körper passiert, das wir dann als Angst interpretieren...?

Ja, im Prinzip schon. Man weiß ja z.B., dass eine Schilddrüsenunterfunktion und einige andere körperliche Krankheiten Symptome einer Depression auslösen können. Ich stelle mir den Menschen wie einen Computer vor, den Körper als Hardware und die Psyche als Software, aber beides voneinander viel mehr verzahnt und voneinander abhängig als es bei einem tatsächlichen Computer der Fall ist. In diesem Bild: Fehler in der Software können Schäden in der Hardware verursachen (z.B. Magengeschwür).Umgekehrt stelle ich mir vor, dass die Fehlfunktionen der Hardware auch Fehlfunktionen der Software verursachen können.
Um wieder zum Realen zurückzuwechseln: was ist denn genau Angst und worin merken wir, dass sie da ist? Das sind ja eben körperliche (und mit den richtigen Mitteln auch messbare!) Vorgänge. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden ausgeschüttet, der Körper geht in einen fight-or-flight-Modus, d.h. das Herz schlägt schneller, die Atemfrequenz steigt, der Muskeltonus ebenso.
Normalerweise passiert das in einer Gefahrensituation und dann ist das auch nützlich; mein Problem (und das aller anderen Angstpatienten) ist nun, dass es auch in einer lediglich empfundenen (und nicht realen) Gefahrensituation stattfindet. Dem kann man normalerweise begegnen, indem man dem Körper beibringt, guck mal, dies ist aber gar nicht gefährlich, ich kann das wieder und wieder machen und nix passiert. Dann lernt der das und merkt sich das vielleicht.
Was aber nun, wenn es weder eine reale noch eine empfundene Gefahr gibt und die beschriebenen Körpervorgänge finden durch irgendeine (uns nur nicht bekannte) Ursache trotzdem statt - dann würden wir das doch trotzdem Angst nennen. (Weiß jetzt nicht, kann man das kapieren?)

bei mir bisher eher als Sozialphobie- ich finde mich selbst so furchtbar, darum macht es mir einfach Angst, gesehen zu werden...denn dann sehen ja alle das Schreckliche

Das ist bei mir anders, ich bin eigentlich nicht sozialphobisch. Bei meinen engeren Vertrauten habe ich zwar schon Angst, dass sie das Monster in mir erkennen könnten - aber dafür habe ich sozusagen eine Inkognito-Software, die etwas anderes (Passenderes) abspult. Bei Fremden kommt es immer drauf an, grundsätzlich ist es mir eher egal, was man von mir denkt. Eine Ausnahme ist, wenn andere Dinge an mir sehen könnten, die ich selber an mir ablehne, in dem Fall würde ich wieder in einen Angstmodus wechseln. Ansonsten kommt es auch sehr darauf an, wie man mir gegenübertritt. Ich habe z.B. keine Angst vor sog. "Autoritäten", eher fühle ich mich davon herausgefordert, wenn man mir autoritär begegnet (Willste Stress? Kannste haben).

Deine Entführungs-Angst ist ja eine seltsame Geschichte- gabs dazu schon irgendwelche Erklärungsversuche von Therapeuten...?

Leider nein, das ist noch relativ neu. Ich wechsle meine Ängste wie Schlüpper und lege mir von Zeit zu Zeit neue zu, werfe alte in den Müll.
Wahrscheinlich hat es was mit kindlichen Ängsten zu tun und der Hilflosigkeit, Angreifbarkeit, Verletztlichkeit, die damit zusammenhängt. kA

Lg, Salvi

[Salvatore]

Was ich vergessen habe:

der Aspekt des "darauf-vorbereitet-sein"- ich stell mich lieber schonmal auf die Katastrophe ein, dann wird es nicht so schlimm

Das beschreibt mich auch absolut. Wenn mit niedrigen Erwartungen z.B. in einen Kinofilm gehe, werde ich wahrscheinlich positiv überrascht; wenn ich mit hohen Erwartungen reingehe, werde ich womöglich enttäuscht. (Dabei bringe ich mich aber leider um so etwas wie Vorfreude.)
Wenn ich alles vorher durchplane, was mir evtl. zustoßen könnte, dann komme ich vielleicht besser damit klar, wenn es tatsächlich eintrifft. (Das bedeutet aber auch ein großes Maß an verschwendeter Energie. „Ich habe einige schreckliche Dinge in meinem Leben durchgemacht, und manche davon sind tatsächlich passiert.“ Mark Twain)

Ein klein wenig abgewandelt, aber aus der selben Sorgenfamilie: "Better safe than sorry" - und in gewissen Grenzen ist es ja auch ganz genau das Richtige! Ich ärgere mich über Mitmenschen, die ihre Gedanken nicht auch ab und zu mal zu Ende denken - und dann noch rumheulen, wenn's schiefgeht. Da ist es nur konsequent, wenn ICH es dann selber mache. Leider habe ich da kein gutes Maß für Verhältnismäßigkeit und irgendwann muss man es auch einfach mal gut sein lassen bzw. Dinge auf sich zukommen lassen. Mir fehlt leider das Vertrauen in mich selber, eine Situation händeln zu können, ohne dass ich mich vorher in meinem behaglichen Stübchen darauf vorbereitet zu haben. Das ist einer der zwanghaften Anteile in mir, ich kann gar nicht anders.

LG, Salvi

PS: Habe heute eine günstige Gelegenheit beim Schopfe gepackt: In der Post war ein Brief von der Rentenversicherung und mein Körper ist panikmäßig sofort hochgefahren. Letztlich war es nur der jährliche Bescheid zur Erhöhung, der immer um diese Zeit kommt. Da ich mich dann aber schon im Panikmodus befand, habe ich mir gedacht, kann ich das auch genauso gut gleich für was anders nutzen, das Angst auslöst, dann muss ich nicht noch mla hochfahren. So habe ich einen für mich schwierigen Anruf getätigt und mit dem Auto geübt, auf engem Raum zu rangieren.

[Lupine_84]

Hallo ihr Stammtischler

Heute setze ich mich mal zu euch. Aber nur kurz, weil mein RL (Job) heute brutal anstrengend war. ...wobei "kurz" ist bei Lupine ja ein recht dehnbarer Begriff

Aufholen kann ich all eure Beiträge nicht, aber ich wollte noch sagen, dass ich angesichts eures aktuellen Themas saumäßig froh bin keine Angststörung zu haben!!!
In einer schlechten Phase nehmen zwar auch meine Ängste und Katastrophen-Gedanken zu, aber ich entwickel eher keine Angst vor dem Pizzalieferanten. Das ist ja schon mal was!

@ Salvi
Mir kommt bei deiner Schilderung eigentlich auch sofort in den Sinn, dass die Hardware spinnt und die Software beginnt diesen Fehler (Fehlerauswirkung) ins System mit aufzunehmen.
Ich sehe das in deinem Fall rein biochemisch. Jedenfalls ist dort für mein Gefühl der Anfang. Zumal du rational ganz prima gegen all die Ängste an kannst. Aber die Panik-Empfindungen gehen ja trotzdem nicht weg.
Und wäre die Ängste Ängste aus dem Kopf heraus (Überzeugungen, schlechte Erfahrungen), wie könnten sie dann in guten Phasen einfach so verpuffen!?
Aber umso schwieriger ist es das anzugehen
Deine Entführung-als-Kind-Angst finde ich beeindruckend und zum Davonlaufen zugleich. Da würde mich echt interessieren wie ein Psychotherapeut das bearbeiten will

Mit dem Schlimmsten rechnen, damit man nicht enttäuscht wird, ist aber auch eine Eigenschaft von mir. Ich bilde mir sogar ein, dass ich damit ganz gut zurecht komme

Und das, was du mit dem "magischen" Denken sagtest, Salvi, das ist bei mir ähnlich. Wenn ich mit der Katastrophe rechne, tritt sie vielleicht gerade deshalb nicht ein.
Und die Sorge: Sobald ich mich entspanne und denke, es wird schon alles gut gehen, stirbt mein Mann.

Komische Denke, aber ich glaube, das haben Viele so ein bisschen in sich.

Zu meinem Tag noch:
Ich habe heute die Email-Adr. und eine Handy-Nr von meiner Ärztin bekommen und bin soooooo erleichtert, dass ich nun zumindest per Mail mal eine Rückversicherung kriegen könnte, dieses oder jenes Medikament zu nehmen/zu erhöhen bzw. dass ich kurz schreiben könnte, wenn ein Tief länger annhält, dann kann sie selbst in ihren Kalender schauen und mir einen Termin einräumen, wenn sie es für nötig hält, ... denn über die Sprechstundenhilfen kommt man ja keinen cm weiter in dieser Praxis. Die sind immer terminlich 4-5 Monate ausgebucht und nur wenn der Hausarzt einen für einen Notfall erachtet, darf dieser dort Druck machen.
Puh, muss man es soweit kommen lassen, dass man wieder Notfall ist... nein!
Danke, ich habe jetzt endlich eine kleine Sicherheit mit dieser Email-Adr

So und ansonsten gebe ich grad viel Kraft in meinen neuen Job und muss ein wenig aufpassen, dass ich genug auftanken kann.
Sonntag gibt's Familienzuwachs mit weichem Fell und langen Ohren das ist mein künftiges Achtsamkeitsprogramm Tiere tun mir immer gut!

Mein Mann startet aber nun auch bei einem neuen Arbeitgeber und das bedeutet Veränderung für uns.
Ich hoffe, ich stecke das gut weg. Rational ist es kein größeres Problem... aber emotional könnte es auch mal eine kleine Achterbahnfahrt geben.

So, das war mal wieder typisch Lupine in "kurz".

Bis bald! LG
Lupine

[katyfel]

Hallo ihr Lieben,

auch von mir tatsächlich "kurz" (ähnlich wenig kurz sicherlich, aber egal ) ganz liebe Grüße in die Runde, auch weil ich, wie Lupine, zum Angstthema nicht viel sagen kann.
Einiges davon kenne ich zwar in Ansätzen, glaube aber, dass die Intensität und sicher auch die Häufigkeit solcher Ängste in eurem Fall noch eine ganz andere ist... deswegen kann ich euch da erstmal nur einen weiterhin tollen Austausch wünschen, ehrlich!

Lupine, dass ihr Zuwachs bekommt, den du ja schon lange wolltest, wenn ich das immer mal richtig mitgelesen habe, freut mich sehr! Da wünsch ich euch ein ganz tolles Eingewöhnen. Und für den Job sowieso alles Gute.
Schön, dass du von deiner Ärztin nochmal so einen Rückhalt bekommen hast, allein diese Sicherheit zu haben "ich könnte, wenn..." bringt mir selbst immer schon ganz viel Ruhe.

Bei mir ist es ja grade ähnlich; der Schmerzmediziner, der eigentlich mehr als interdisziplinäre Anlaufstelle gedacht war, der sich speziell mal um Kopf/Kiefer/Nacken/Schultern/Rücken (okay... nicht ganz so speziell... ) kümmert, ist grade mein Haupt-Ankerpunkt, habe ich den Eindruck. Auch weil er das immer wieder sehr deutlich macht, dass er das sein kann.
Jetzt z.B. sind meine beiden Psycho-Betreuer also der von der Beratungsstelle und die neue Therapeutin im Urlaub und als ich das beim Termin heute sagte, meinte er nur "aber ich bin doch da...". Fand ich mega süß. Also nicht auf anzügliche Weise oder so, sondern rein menschlich.

lieber Brummi, weil mir eine ausführliche Antwort in deinem neuen Thread wohl doch zu viel wird, einfach mal hier: toll, dass du da so gesehen wurdest mit deiner Not grade und ich finde es super, wie du immer wieder an diese speziellen Angebote gerätst bzw. sie für dich findest/ annimmst/ einforderst. Und ich drücke dir die Daumen, dass du dich bis dahin noch gut über Wasser zu halten schaffst und dort wirklich die Behandlung bekommst, die du brauchst und die hilfreich ist.

Euch andere habe ich auch gelesen, ich gucke schon weiter täglich rein, aber mir fehlt die Kraft, ich muss sie mir ein bisschen aufsparen für den Alltag inkl. Unikram etc (und auch da bleibt schon eine Menge liegen... ).

Ach, was ich hier noch berichten wollte; Tatsächlich ging es mir Dienstag Abend so schlecht, so hoffnungslos und aussichtsberaubt, dass ich auf der Telefonseelsorge-HP war und dann dort spontan in den Chat gegangen bin (die haben so Zeitfenster und das momentane war grade frei- weiß nicht, ob ihr das kennt)... hätte ich im Nachhinein wohl besser lassen sollen... da war jemand schon irgendwie bemüht aber... na ja. Was ich fragen wollte: Was habt ihr für Erfahrungen mit so Notfall-Anlaufstellen?
Also im übertragenen Sinne oder am liebsten auch ganz konkret? Dort war das mein erster Versuch, und wie es aussieht wohl auch der einzige, oder hat hier jemand andere Erfahrungen gemacht?

Liebe Grüße!
Sinfonia

[Salvatore]

Hallo ihr,

Lupine, ich bin gespannt, wie dein Leben sich mit den Wackelnasen verändert... Ich finde diese Tiere ja sooooo toll und witzig. Erstaunlich, wie dickschädelig so ein kleiner Kopf sein kann!
Ich finde auch gut, wie der Termin mit deiner Ärztin gelaufen ist und dass du jetzt einen Weg um die Sprechstundenhilfe herum von ihr bekommen hast. Auch wenn man die Notfallnummer nie benutzt - aber man KÖNNTE. Email finde ich eh super, gerade wenn es nur eine kleine Rückfrage ist, die kann sie lesen und beantworten, wenn es gerade in ihren Terminplan passt.

Ich glaube nicht, dass alle meine Probleme REIN biochemisch sind; wäre es so, hätten evtl. die zahlreichen Medikamente irgendwas gebracht, oder es stimmt halt irgendwas anderes nicht, das die AD nicht angehen (können). Ich weiß es nicht, leider ist es auch so mordskompliziert und niemand scheint sich da wirklich gut auszukennen
Ich bin schon glasklar ein Psycho, aber ich bin auch überzeugt, dass es da prinzipiell körperlich was gibt, das nicht rund läuft. Einiges bei mir scheint sich rein psychologisch jedenfalls nicht erklären zu lassen.


Sinfonia, so ein Glück, dass der Schmerzmediziner so einfühlsam ist und besorgt und sich auch anbietet. Einfach toll! Ein Glücksgriff, wie mir scheint.
Ich habe mit Telefonseelsorge-Nummern, -Chats und -Emailberatung überhaupt keine Erfahrung. Ich finde da für mich nicht den richtigen Zeitpunkt, um das in Anspruch zu nehmen und ich kann es mir auch für mich gar nicht so vorstellen. Ich denke mir, wenn es mir nur mittelschlecht geht, brauche ich das nicht und wenn es mir sehr schlecht geht, sind sie da überfordert. Was könnten die mir schon sagen, das helfen würde, was für Hilfe anbieten, auf die ich nicht auch selbst käme? (Ich glaube, wenn man relativ neu in der Problematik ist, ist es eine super Sache und die sind sicher auch sehr engagiert. Oder wenn man einfach mal reden will. Aber sonst?)



LG, Salvi

[Mim]

Hallo ihr Lieben


Ach damn. Hab ne Menge geschrieben - aber irgendwie... ich glaub ich mach Pferde scheu. Ich muss mich einfach wirklich ein bisschen motivieren. Ich hab doch meine Listen.

weiß doch, was mir gut tut... der Saustall hier ist es nicht :/

Zarra, das liest sich echt - naja - so ähnlich fühle ich mich in letzter Zeit. es wird besser, wenn ich gezielt etwas für mich mache - und sei es nur aufgeschobenes beenden.
Ist das bei dir vielleicht auch so?

Salvi,
ich bin vor ca. 2 Wochen das erste Mal Automatic gefahren. Mein Bruder hat mich quasi reingestoßen und gesagt "Mach ma."
Naja -ich musste aber auch nur ein paar Hundert Meter nen Hügel rauf in eine Garage

Mir geht es gerade nicht sonderlich gut. Ich bin enttäuscht von mir- enttäuscht, dass ich immer wieder dasselbe mache.

(und ich halte meinen Neid, meine Verbitterung, mit all den dazugehörigen Symptomen derzeit einfach nicht aus )

Liebe Grüße,
Mim

[nine73]

Hallo ihrs,

@Salvi:

Was aber nun, wenn es weder eine reale noch eine empfundene Gefahr gibt und die beschriebenen Körpervorgänge finden durch irgendeine (uns nur nicht bekannte) Ursache trotzdem statt - dann würden wir das doch trotzdem Angst nennen. (Weiß jetzt nicht, kann man das kapieren?)

Ja...ich glaub ich weiss jetzt was du meinst...aber das wär ja echt ganz blöd- denn was macht man dann ?
Hmm, ich merke grade, dass ich diese körperlichen Aspekte irgendwie immer außen vor lasse...weil es mir zu "einfach" ist? Oder weil ich und mein Körper ja zwei verschiedene Dinge sind? Keine Ahnung...aber ist ja auch nicht das Thema...

Eine Ausnahme ist, wenn andere Dinge an mir sehen könnten, die ich selber an mir ablehne, in dem Fall würde ich wieder in einen Angstmodus wechseln

Das ist im Prinzip sehr ähnlich wie bei mir: aber da ich so ziemlich alles an mir ablehnenswert finde (das so auszusprechen fühlt sich immer noch und immer wieder komisch an), ist die Angst eben nahezu immer da
Inkognito-Software gefällt mir- ich glaub, sowas hab ich auch Denn ich glaube nicht, dass meine Angst auf den ersten Blick sichtbar ist- ich kann auch (scheinbar) souverän...und das verwirrt mich selbst manchmal- was ist denn jetzt "echt"?

Leider habe ich da kein gutes Maß für Verhältnismäßigkeit

Ach ja, die Sache mit dieser komischen "goldenen Mitte" Denn es stimmt ja irgendwie schon- erstmal ist eine gewisse Planung ja nichts an sich Schlechtes...das kann ich dann nie sehen...
Nur wie schafft man es, sich selbst und dem Leben zu vetrauen...? Kann man das lernen?

Da ich mich dann aber schon im Panikmodus befand, habe ich mir gedacht, kann ich das auch genauso gut gleich für was anders nutzen, das Angst auslöst, dann muss ich nicht noch mla hochfahren.

Na das nenn ich echt mal einen coolen Ansatz- auf die Idee bin ich auch noch nicht gekommen Hats funktioniert?

@Lupine:
Mitbewohner da? Viel viel Spaß

@Sinfonia:
Ich hab auch keine Erfahrung mit solchen Not-Stellen, mir gehts da wie Salvi- wie gehts dir denn inzwischen?

@Mim:
Was los? Magst du erzählen, was dich grad so stresst? Darfst auch jammern...Mach dich nicht so fertig, dafür gibts ziemlich sicher keinen Grund

An alle anderen liebe Grüße, nine (die sich selbst nicht wirklich erlaubt hier zu sein, wo "man doch draußen sein sollte" )

[Anne2507]

Hallo,

ich wollte mich mal wieder zu Wort melden,wenn auch leider mit traurigem Hintergrund.

Die letzten Wochen ging es mir recht gut.Ich gehe gehe regelmäßig zur Psychotherapie und auch so hatte ich einen kleinen Lichtblick in meinem Leben: ich hatte einen Mann kennengelernt,wir verstanden uns gut,haben uns oft getroffen und wollten dann eine ernsthafte Beziehung probieren. Nachdem wir dann 2 Wochen so was wie eine Beziehung geführt haben,stellte er dann fest,dass er doch noch nicht bereit ist für was "Neues". Das hat er mir per SMS mitgeteilt...

Das ist nun 2 Wochen her und ich war anfangs schon traurig,aber ich habe mir versucht zu sagen,dass es weiter geht.Nun hatte ich auch Urlaub und war viel unterwegs,das hat mich abgelenkt. Gestern kam dann der große Zusammenbruch.Ich war fast nur am weinen und konnte mich nur schwer ablenken...ich grübel viel und bin einfach nur traurig und frage mich,warum ich keine Glück habe.....
ich weiß,dass es vielen Menschen schlechter geht als mir,aber momentan schaffe ich es einfach nicht,mich auf zu bauen. Ich fühle mich wie in einem schwarzen Loch!

Ich wollte mir das einfach mal von der Seele schreiben.


Ich wünsche allen eine schöne und sonnige Woche!

[_Jelis_]

Mir geht es gerade ähnlich. Bin auch noch nicht wirklich in der Lage, drüber zu sprechen/schreiben. Momentan versuche ich nur, emotional an der Oberfläche zu bleiben. Stundenzählen.......

[Katerle]

Hallo Anne,

kann dir nachfühlen, momentan gehts es mir auch ziemlich schlecht. War deshalb heute rausgegangen, weil es mir auch zu Hause schlecht ging. Draußen aber auch, also zur Zeit fühle ich mich in keiner Ecke wohl.

Schlafe auch sehr schlecht zur Zeit, das kommt auch noch dazu. Aber ich habe heute trotzdem mein Autogenes Training gemacht. Werde ich heute Abend nochmal wiederholen.

Wünsche dir sehr, dass es dir bald wieder besser geht und mir auch...

Liebe Grüße
Katerle

[Sonnenblume14]

Hallo Ihr,

@Anne: es ist ein auf und ab - wie eine Welle im Sturm. Es geht rauf und runter, wirft dich hin und her. Und irgendwann kommt man in ruhigere Gefilde. Allerdings braucht es viel Zeit und Geduld und viele Aufs und Abs. Leider. Das einfachste ist, es auszusitzen, wirklich nur das zu tun, was guttut. Und wenn du den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzt, ist das auch noch so.

Ich möchte euch allen einige positive Gedanken schicken, weil mich die Natur am Wochenende und heute so reich beschenkt hat. Ein gemütlicher Sommerabend am fluß im Sonnenuntergang Kleine Boote wiegen sich auf dem Wasser. Sie sind reich bestückt mit bunten Lampions, die ersten lampen werden entzündet. Die anschließende Bootstour führt durch die Vollmondnacht. Es ist völlig ruhig, nur die nächtlichen Geräusche und leichtes Wellenklatschen sind zu hören. Auf dem Boot leise Gitarrenmusik mit Gesang, der aber irgendwann verstummt. Wir waren fast 20 Personen auf diesem Boot - trotzdem war es völlig still. Ich habe selten eine solche Ergriffenheit erlebt.
Dankbar bin ich, dass ich die Gerüche, die Geräusche, die Atmosphäre jetzt viel intensiver wahrnehmen kann. Die Entwicklung, die ich in der Depressionsphase durchgemacht habe, hat mich definitiv zu einem sensibleren Menschen gemacht. Und schenkt mir jetzt immer wieder perfekte Momente.

Ich wünsche Euch allen ganz viele solcher Momente.

Lg Sonnenblume