Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Liebe lore
natürlich kenne ich dich noch!
Danke für deine Antwort!
Liebste Grüße
anna54
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
ich schreibe euch vom Dachfenster,wieder schaue ich der Sonne zu,wie schnell sie weiterzieht,die Bäume sind meine Richtschnur.
Noch kein Hase zu sehen,früher kannte ich jede Liegekuhle der Rehe,die ziehen auch mit der Sonne mit.Eicheln fallen,Bucheckern auch schon.
Heute war das Wetter genau passend für mich,Sonne,Wind und keine Hitze.
Das Eichhörnchen ist wieder da,es sind wohl mehrere,früher stand hier ein großer Wallnußbaum.
Abendsonne taucht alles in ein wunderbares Licht,jetzt fehlt mir doch das Meer.
Morgen will ich zum Flohmarkt,das Tierheim hat jetzt die Öffnungszeiten dafür auf drei Tage in der Woche verlängert,das will ich nutzen. Da hat mir das Zeitunglesen doch eine Überraschung gebracht.
Flohmarktzeiten waren immer meine Auszeiten,nicht zu weit weg,und dann einfach den Blick schweifen lassen,irgendwie finde ich immer Kostbarkeiten.
Gestern gab es ein Drama auf dem Reitplatz,ein Pferd hat sich mit dem Hinterhof in den Ausbindern,die vor am Kopf sind, verfangen,das geht eigentlich nicht,aber es ist passiert.
Bis auf ein paar Schrammes ist alles gut gegangen,war aber gefährlich,da meine Tochter die Schnüre vom Huf befreien mußte,da wird auch mal getreten.
Irgendwie muss ich die Unfälle ausblenden.
Der Hase will nicht kommen,wahrscheinlich sitzt er auf der Wiese.
Habt einen schönen Abend!
anna54
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe anna,
Dankeschön wieder für deine Erzählung, deine Beobachtungen,
Ich liebe es, bin auch ein stiller Beobachter/in.
Es ist einfach faszinierend und emotional zugleich die Natur und ihre Lebewesen, besonders Tiere und Pflanzen, zu beobachten.

Ich musste schmunzeln bei,
“Der Hase kommt nicht“ :-)
Der Kreislauf der Natur ist ein immer wieder kehrende Prozess, der sich dennoch stets verändert, anpasst, und durch äußere Einflüsse leider in eine “falsche Richtung“ läuft.
Der Mensch, das angeblich intelligenteste Wesen auf Erden glaubt er könnte sich seine eigene Welt erschaffen, aber er hat die Gesetze der Natur unterschätzt!
Du schaust der Sonne zu wie sie wandert, ich sehe immer den Wolken zu, total faszinierend, wie sie ziehen, wie sie sich verändern, und welche Bilder sie gestalten.
Abendsonne am Meer hört sich schön an. Aber alles kann man nicht immer gleichzeitig haben.
Das wäre zu schön.
Begnügen wir uns einfach mit den schönen, wertvollen Momenten.

Komm gut durch die Nacht.

LG AURELIA
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
ich versuche Bruchstücke wieder zusammenzubekommen,aber wie.
Immer ist der Wochenplan vorgegeben,so viel Tage bleiben nicht übrig.
Jetzt ist eine Freundin frustiert,dass ich auf ihre Vorschläge nicht eingehen kann.
Wir sahen uns von Zeit zu Zeit,jetzt leider ewig nicht,auch Corona,auch akute Gesundheitsprobleme,auch meine Krisenzeiten waren ursächlich.
Jetzt nur noch Frust und Enttäuschung.
Eine andere Freundin hat mich "abgefertigt",sie wollte nur mal eben "sich hören lassen".
Ich scheine zu schwierig zu sein,ich bin vielleicht auch zu offen mit meinen Problemen.
Runterschlucken geht nicht mehr.
Jeder Tag hat seine Last,mehr geht nicht.
Ich plane das Wochenende mit meiner Schwester und Mutter,noch mal die Möglichkeiten nutzen.
Wie geht es weiter in den Pflegeheimen,ich will nicht noch mal durch diese ganzen Einschränkungen.
Hier sind mehrere Schulen geschlossen,große Infektionszahlen,Massentests,auch einige Reitschüler sind betroffen.
Angst macht sich breit.
anna54
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe anna,

Das ist traurig mit der Freundin die nur von sich erzählen wollte. Gute soziale Kontakte, leben eigentlich von Erzählen und zuhören.
Unser eins hat oft gar nicht viele soziale Kontakte, bei dir sind sie durch den Reiterhof zwar da, aber ob man da auch über Probleme reden kann oder mal tiefer gehen kann weiss ich nicht.
Ich denke der Alltag ist für unser eins so eine schwere Hürde an sich, dass diese Kontakte eh zu kurz kommen.
Und dann noch Enttäuschungen erleben ist halt bitter.
Ich hab da im letzten Jahr auch eine riesengroße Enttäuschung verkraften müssen die mich geprägt hat, aber mir auch die Augen geöffnet hat wie andere ticken.
Bei uns sind die Infizierten Zahlen auch zu hoch, ein Kindergarten und eine Schule ist jetzt komplett dicht.
Man macht sich Gedanken wie das weiter geht, aber ich darf Corona nicht in meiner “Angstpallette“ mit aufnehmen, sonst kann es kritisch werden, mein Mann hat sich eine Zeit lang reingesteigert in diese Nachrichten.
Und ich habe sehr viel eigenes Leid erfahren, Corona war ein Teil davon, dass es dazu kam.
Ich glaube kaum dass so schnell ein Impfstoff gefunden wird.
Was mir sehr zusetzt ist die immer noch vorhandene Ignoranz einiger Mitmenschen, die,das ganze auf die leichte Schulter nehmen als wäre es ein Schnupfen.

Ich wünsche dir später wieder ein paar schöne Lichtblicke und die innere Ruhe um den Tag ausklingen lassen zu können.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
mein Körper hat mich ausgebremst,gestern kam eine schlimme Nachricht von meiner kranken Schwester und dann bin ich abends völlig erschöpft zusammengebrochen,ich hatte nichts gegessen und getrunken,nur telefoniert,mich gekümmert.
Heute wäre ein Ereignis gewesen,auf das ich mich gefreut habe,abgesagt,mein Körper will nicht,Schwindel,Übelkeit,Gleichgewicht geht nicht.
Das passiert in letzter Zeit immer häufiger,kleine Auszeiten retten mich dann,aber es löst nicht das Problem,immer schneller komme ich in die Überforderung.
Eine Autofahrt endet fast panisch,immer hart am Limit.
Hab ich meine Hausaufgaben nicht gemacht,konnte ich das alles nicht schon besser?!
Einige schwierige Themen/Baustellen kommen mir zu nah. Träume,die elendig enden sind wieder da.
Diese Woche hat Termine,die mir schwer im Magen liegen.
Kein Wunder,dass ich nicht esse.
Aber immer das gleiche Muster,so tun,als ob ich das alles schaffe,irgendwie-----
Kleinigkeiten retten mich,ein Anruf,immer weiter verschiebe ich Notwendigkeiten.
Ich geh auf dem Zahnfleisch und lächle trotzdem.
Morgen der Termin in der Klinik,ich werde versuchen,dass man mich sieht,so wie es mir geht.
anna54
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe anna,
Ich wünsche dir viel Kraft, die äußerlichen Umstände und Einflüsse machen es uns oft verdammt schwer.
Ich hoffe du zeigst “dein aktuelles Gesicht“ und greifst immer neu zum nächsten Strohhalm in Form von Hilferuf....wenn du das Gefühl hast, die Grenze ist erreicht.
Ich habe auch den Eindruck die Grenze des Belastbaren ist mit den Anforderungen und den Jahren des Leidensweges immer häufiger, schneller erreicht!

Schaue nach Hilfe, vergiss nicht deine ganz kleinen Auszeiten.
LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von saneu1955 »

Liebe Anna, ich hoffe, dein Termin heute verlief gut.
Versuch bitte, wieder etwas mehr an dich zu denken, ich weiss, dass dir das schwer fällt, aber du bist es dir wert.

LG Saneu1955
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Anna,
ich hoffe, du konntest dich in der Klinik so zeigen, wie es dir wirklich geht.
In diesem Punkt sind wir uns glaub ich ein wenig ähnlich. Ich sage oft, es geht mir
gut, und die Ärzte bekommen dann auch den Eindruck, aber ich habe Angst vor Krankschreibung.
Hoffentlich war der Termin gut für dich!
Lore
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

hallo ihr Lieben
danke Aurelia,auch dir saneu und danke an lore,dass ihr an mich denkt!
Gestern hatte ich Glück,die Autofahrt war gut,dei Klinik nicht zu voll,kaum Wartezeit und ein Arzt,der Zeit hatte.
Endlich habe ich einen guten Kontakt,nach über 10Jahren,wo ich mich immer wieder an neue Ärzte gewöhnen müßte. Es gab viel Ärger und Missverständnisse,mal bekam ich eine völlig andere Diagnose,dann andere Medikamente,oder genau auch wieder diese nicht mehr.
Ich kenne nun mal Ärzte aus 45Berufsjahren,ich duchschaue schnell,wenn da jemand "schwimmt",also wie zufällig agiert.
Dieser Arzt war lange Leiter der Ambulanz und dann ging er plötzlich an eine andere Klinik,durch Zufall habe ich erfahren,dass er hier noch die Mittwochnachmittagsprechstunde macht.
Immer wieder die gleiche Erfahrung,am Ball beleiben,Termine sichern!
Da man jetzt auch auf Fluren warten muss,wegen der Abstände,bekam ich gestern mit,dass nur noch Absagen gemacht wurden,drei Mitarbeiterinnen am Telefon vertrösten und sind auch hilflos.
Die Stationen übervoll,sogar wichtige Aufnahmen dauern 2Monate.
Dort wird der Mangel verwaltet.
Aber mein Arztgespräch war gut,ich bekomme ohne Nachfrage Termine,bekomme Rezepte ohne betteln zu müssen-----das kann ich garnicht!!!!
Natürlich war wieder im Vordergrund,dass mein Arzt mich "gut gelaunt" wahrnimmt,ein lockeres Gespräch eröffnet,was genau meine Falle ist,ich rede dann über Gott und die Welt und nicht über meine Symptome.
Doch es war genug Zeit,ich habe dann sehr deutlich gesprochen und wurde ernst genommen.
Das gab mir ein gutes Gefühl,ich habe trotzt Baustellen und Stau noch den Umweg zu einem Gartenmarkt geschafft,Herbstblumen,auch meine geliebten Hornveilchen.
Die schaffen Sommer-Herbst-Winter und fangen im Frühlich einfach wieder an.
Das sind solche Trotzdemblüher,sie sind ein Zeichen meiner Trotzdemgedanken!
Nun haben wir hier einen großen Coronaausbruch,ich darf nicht mehr zum Altenheim,meine Mutter ist tief enttäuscht.
Noch sind die Massenteste nicht fertig,noch haben wir nur Anfangszahlen,aber es wird Folgen haben.
Damit müssen wir wohl alle jetzt umgehen lernen,es kommt immer wieder und es wird nicht leichter.
Aber die Reiter haben noch einmal ein abendliches Grillen draußen am Reitplatz gemacht,Springen im Flutlicht,die ersten werfen den Grill an,andere füttern noch in den Ställen,ich suche schnell alles zusammen,was der Kühlschrank hergibt,dann essen wir zusammen.
Ungezwungen,jeder in seinen Stallklamotten,Famile kommt dazu,wie jeder kann.
Einer holt noch Würstchen,einer eine Tüte Brötchen.
Der Abend war schön,zuletzt gehe ich um 1Uhr in den Stall,meine Tochter arbeitet noch,das ist der Preis.
Grüße euch herzlich!
anna54
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von saneu1955 »

Liebe Anna, danke für deine Worte im Thread Unordnung und Erschöpfung. Ich weiss nicht, ob du das kennst, wie gelähmt zu sein, da man nichts machen kann. Ich hoffe sehr, dass meine Tochter wieder auf die Beine kommt und dass es nun endlich mal mit den negativen Sachen bei uns Schluss ist.

LG Saneu1955
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
wo bin ich nur gewesen,in welchem Depriland?
Wird es besser,wird es schlechter?
Täglich ein Kampf mit dem Wenigem was bleibt. Es bleiben die nötigen Rituale und täglichen Pflichten,das gibt Halt und auch Kraft.
Mut kann ich machen,jede Zeit der Depression,der Lähmung geht vorbei,immer.
Was mir immer fehlt ist ein Gradmesser,wie ein Fieberthermometer,für den Schmerz,der alles zerreißt.
Dafür gibt es kein Maß,nur unsere Worte,mit welchen wir uns hier erkennen und unterstützen.
Diese Worte sind Leben und sie sind sehr wertvoll!
Mutmacher müssen her,wo finde sich sie nur,mal helfen Auszeiten,mal muss ich einfach unter Menschen,aber wie in diesen Zeiten?
Mich hat ein Beitrag hier sehr traurig gemacht und ich bin froh,das endlich zu spüren,wo kommt dieses Gefühl her?
Es ist die ganz tiefe Einsamkeit,die schwärzeste,die es geben kann.
Dass die Moderation das nicht stehen läßt,das wissen wir.
Trotzdem gibt es keine größere Kraft als das Überstehen solcher Krisen,das das darüber reden und schreiben.
Ich kenne auch Zeiten,wo ich bestimmte Themen meide,durch bewußte Entscheidung und Meidung,aber es gibt eine ganz tiefe Sicherheit,etwas was ich ganz sicher weiß.
Wenn nur eine Hand da wäre,nur ein Anruf dann käme,dann würde es sich etwas ändern,ich nenne es Gezeitenwende.
Wenn die Flut,die riesigen Wellen alles wegreißen,was sich noch wie Leben anfühlt,dann braucht es das Aushalten bis zur nächsten Ebbe,der Ruhe,der Auszeit,das Durchdringen eines Sonnenstrahles.
Ich begleite Menschen an den äußersten Lebenszeiten,mal näher,mal ferner,auch mit Pausen,aber immer beständig und verlässlich.
Den letzten Faden nicht reißen zu lassen und immer wieder zu bestätigen,dass dieser Faden nicht reißt,da rettet,mich und die anderen auch.
Ohnmacht gegenüber schwersten Themen kenne ich auch,aber ich bleibe beim Trotzdem.
Das ist kein Trotz,das ist eine wichtige Lebensentscheidung,das habe ich lernen dürfen in 45Jahren mit Menschen voller Angst und Sorge um Leben und Tod.
Was mich so traurig macht,das Forum so leer macht,das ist die Tatsache,dass wir nicht aushalten,wenigstens Raum zu geben für einen Abschied.
Ich gehe über Friedhöfe voller Blumen und Kerzen und denke,früher hat man sie hinter den Mauern begraben,nicht mal einen Platz zwischen den anderen,nichts.
Novembernebel in meinen Gedanken
Trotzdem bleibt die Sonne stärker und läßt den Himmel blau werden.
Immer beides,tiefste Betroffenheit über das Loslassen müssen und der Hoffnung nicht loslassen zu müssen,gehalten zu sein,behalten zu dürfen.
anna54
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Anna,
schon so lange habe ich nichts mehr von dir gehört. Ich hoffe, es geht dir gut. Dein letztes Post war sehr bedrückend, es war eine Reaktion auf Suizid. Du hast mir immer wieder gezeigt, du bist eine Kämpferin.
Ich vermisse dich.
Lore
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo zu später Stunde,

Meine Nächte sind gerade “etwas Auszeit“ die ich so wenig habe.
Dann hab ich Muße hier zu lesen. Dabei bin ich hundemüde.
An Schlaf ist nicht zu denken.
Mir geistern zu viele Gedanken, wie Kurzfilme durch den Kopf.
Ich weiss nicht mehr wo oben und unten ist. Blackout!-immer öfter. Wie lange geht das noch gut? Ich funktioniere, weil es erwartet wird, auch weil ich möchte, aber wer bin ich?
Ich bin kein Motor den man X-beliebig austauschen oder tunen oder schmieren kann, repariert bin ich schon zu genüge,
Ich gebe die Leistung auf, woher und mit welchen Mitteln kann der Motor wieder neu starten?
Schon so viel probiert.
Es gibt kein Standartmittel, auch kein Allheilmittel.
Für neue Wege fehlt die Kraft.
Ich möchte Ruhe und finde sie nicht mehr....

Liebe anna,

Des nachts, fast Morgen lese ich hier bei dir weil ich dachte du meldest dich wieder mal.

Liebe Lore,

Das ist ja süss, das selbe hab ich mich auch gefragt, wann hören wir wieder von anna.

Ich schliesse mich dir an.
Anna, bitte gib ein Zeichen von dir. Das letzte Posting liest sich niedergedrückt, sehe ich auch so.
Mir kam es vor wie:
Ständig sucht man mit allerletzter Kraft nAch dem letzten Strohhalm um nicht unter zu gehen.
Hoffentlich hast du die dringend nötige Hilfe erhalten.

Bitte melde dich wenn du mitliest. Wir denken an dich, Du weisst, viele hier lesen dich gerne, deine Erfahrung, deine Erzählungen vom Hof, der Natur, deine Gastfreundschaft und Warmherzigkeit.
Lass dir das gesagt sein in der Hoffnung dass wir bald von dir lesen...

Auch dir liebe Lore,
Weiter ganz viel Kraft.
Und immer auch kleine Momente der Helligkeit im ständigen Wechselbad der Gefühle, denen man nicht immer trauen kann, ein schwieriges Unterfangen.

Lasst euch mal drücken.
Gute Nacht....
Oder guten Morgen,
Macht keinen Unterschied gerade,

Liebe grüsse, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
endlich bin ich wieder "auf den Beinen".
Ich hatte seit Monaten eine heftige Schilddrüsenvergiftung,nur hat das der Hausarzt trotz Labor übersehen und mir noch ein Rezept mit LThyroxin 75mag zugeschickt.
Letztendlich bin ich zusammengebrochen, mit der Unfähigkeit zwei Stufen bis zur Haustür zu gehen.
Der Pepe hat so lange gebellt,bis jemand auf dem Hof aufmerksam wurde.
Dann endlich ein anderer Arzt,die Diagnose und dann eine unendliche Zeit nur im Bett,immer schlaflos,immer über 140Ruhepuls,immer unfähig auch nur eine Treppe rauf und runter zu gehen.
Mein Facharzt hatte die Klinik gewechselt,nun kann ich ihn wieder erreichen,meine Tochter fährt mich wöchentlich hin.
Ich bekomme endlich Medikamente,dass ich schlafen kann,ich schlafe dann rund um die Uhr.
Mit dem Schlaf kam die Kraft für einige Stunden am Tag zurück,ganz langsam.
im Kaminzimmer steht jetzt ein Sofa,ich muss mich immer wieder hinlegen können.
Fernsehen,lesen,auch im Forum zunächst unmöglich,jetzt heute beginne ich hier wieder.
Danke,liebe Lore,dass du an mich gedacht hast,den anderen natürlich auch.
Das Wichtigste war der Wechsel des Hausarztes,und das war zu Coronabedingungen sehr schwer.
Nun werde ich Monate brauchen,bis ich mich zurückgekämpft habe,aber ich gebe nicht auf,nie!
Es gab noch eine unendlich schlimme Begegnung mir dem alten Hausarzt,er ist ja leider mein Nachbar und er tauchte hier auf mit den Worten: bei deiner Krankheit,kann ich dir eh nicht helfen.
Als er die Labarwerte sah,sollte ich ins Krankenhaus,das Angebot hab ich abgelehnt.
Wir hatten hier die ersten Coronavarianten in der Klinik und alles war geschlossen.
Eine gesicherte Diagnose war meine Rettung,mein alter Arztkontakt war die Rettung,seine positive Einstellung zu meiner "Kampfstrategie" war die Rettung,meine Tochter war die Rettung,der ambulante psychiatrische Pflegedienst war die Rettung.
Pepe hat mich nicht aus den Augen gelassen,er hat geduldig vor meinem Bett gelegen.
Manchmal konnte ich in der Küche sitzen,für kurze Momente.
Mein erster "Ausflug" in die Stadt, mit der Tochter zum Arzttermin ,endete in einem Blumengeschäft,ich hab mich eingedeckt mit dem Frühling,der nun draußen unter tiefem Schnee auf mich wartet.
Dass etwas warten kann,das ist sehr wichtig,sonst würde ich endgültig verzweifeln.
Meine Mutter 95 ist geimpft,meine kranke Schwester auch!
Jetzt kann ich warten.
Nicht gesehen zu werden,das tut weh,besonders,wenn man schon alles gegeben hat.
Wie viele Nächte habe ich durchlitten,um 4Uhr noch schlaflos,dann um 6Uhr begann der Morgen auf dem Hof,wieder keine Nachtruhe,nur wenige Morgenstunden verschlafen.
Man muss sich retten,immer wieder.
Jetzt legt der Schnee eine Pause über das ganze Land,wir versinken,die beiden großen Pferdeställe waren innen auch voller Schnee,weil der Wind so stark ist.
Jetzt haben über Stunden zwei Schneeschieber hier die Wege wieder frei gemacht,Autos können fahren,Pferde werden bewegt,Fütterung klappt,Wassertränken laufen,die ganz dicken Pferdedecken schützen die Tiere.
Der Offenstall hat Stützen bekommen,das Dach drohte einzustürzen,wegen der Schneelast.
Sogar die Hunde tragen Decken,nur Pepe nicht,sein Auslauf ist voller Schnee und er tobt rein und wundert sich.
Der Kamin ist an,jeder der reinkommt hat warme Schuhe im Regal,auf dem Herd steht immer eine warme Suppe,Tee und Kakao helfen zwischendurch.
Wir müssen Masken tragen,trotzdem geht der Hofalltag weiter.
Danke,wieder hier sein zu können!
anna54
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Anna,
das ist ja heftig, was du da durchmachen musstest und noch immer musst! - Aber ich habe auch wichtige Sätze von dir gelesen, die dich für mich aus ausmachen: ich gebe nicht auf, nie! - Ich wünsche dir, dass die Medikamente, die du jetzt bekommst gut schlafen lassen, damit du richtig Kraft tanken kannst. Und wenn es denn soweit ist, auch den Frühling einpflanzen kannst.
Alles Liebe
Lore
wohin geht die reise
Beiträge: 349
Registriert: 16. Sep 2016, 11:44

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

@ Aurelia,
sorry, ich bin gar nicht auf dich eingegangen. Du bist mit dem Umzug sicher sehr im Stress, da kann es sicherlich passieren, dass die Nacht zum Tag wird, weil so vieles durch den Kopf schwirrt. Wie lange kann es einigermaßen gut gehen, wenn man (frau) ständig am Limit ist?
Mir macht diese Zeit sehr zu schaffen, und ich denke, ich bin wieder ganz schön in eine Depression reingerutscht. Lässt sich jetzt aber nicht ändern.
LG
Lore
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Anna, ich wünsche dir ganz schnell gute Besserung und dass du wieder zu Kräften kommst. Wir sind hier auch so gut wie eingeschnitten und es ist bitter kalt.

Aurelia, ich wünsche dir alle Kraft der Welt, aber schlafen musst du auch mal.

Lore auch dir wünsche ich ein raus aus dem Tief, ist für uns alle im Moment nicht leicht.

Saneu1955
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben,liebe saneu,liebe lore,liebe Aurelia
wir sind auch eingeschneit und zwei Trecker machen immer wieder die Wege frei,der Wind ist ein Problem,füttern ist ein Problem,die Wassertränken sind ein Problem und die Eisen der Pferde.
Jetzt schneit es nur noch ein wenig,aber alles ist abgesagt,keine Zeitung kam,kein Einkauf möglich,kein Arzttermin.
Vor 15Jahren hatten wir eine ähnliche Lage,viele Nachbarorte waren tagelang ohne Strom.
Jetzt hat alles seine Langsamkeit,Holz reinholen,den Kamin versorgen,Essen kochen.
Noch immer bin ich beim aufräumen,die erste Waschmaschine läuft,später muss ich Essen vorbereiten.
Langsamkeit ist wohltuend,wenn keine drängenden Dinge anstehen,Langsamkeit lerne ich immer wieder.
Mein Kopf ist meist zu schnell,meine Gedanken fliegen-wie sie wollen.
Ich sollte ein Brot backen,das macht Sinn und zwingt zu kleinen Schritten.
Das Kaminfeuer im Auge zu haben,läßt die Langsamkeit sinnhaft werden.
Was braucht der Mensch,ein Dach über dem Kopf,Wärme innen und außen,hier immer wieder trockenes Schuhwerk, dicke Jachen und Mützen,wenn es an die Stallarbeit geht.
Der Schnee hüllt alle Geräusche in eine angenehme Stille,auch ohne Sonne ist es heller und freundlicher.
Meine Frühlingsblumen haben jetzt eine Mütze Schnee,mal sehen was noch wiederkommt.
Aber das ist genau mein Mantra,warten auf kleinste Anzeichen von aufbrechen und wachsen,aus der Krise,aus dem Tief,aus dem Schmerz wieder herausgehen.
Wer zu früh aus der Krise rauswill,der geht oft mehrfach zurück in den Schmerz.
Ich brauche oft Wochen,manchmal Monate,dann den Impuls nicht verpassen,er zeigt die Richtung ,aus der die neue Energie kommt.
Aber nie aufgeben,ich trotze dem Ostwind.Ostwind tut weh,er ist ungnädig.
Wenn ich den Wind nicht drehen kann,dann darf ich mich einhüllen in meine warmen Decken und versuchen,wann ich ein Buch in die Hand legen kann.
Zu wissen,was gut wäre,macht es trotzdem nicht leichter,es ist eine Lähmung in mir,die nur kleine Kreise möglich macht,alles zu seiner Zeit.
anna54
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
Winterwunderland,wir sind fest in den Fängen des Winters,meterhohe Schneeberge auf dem Hof,dazwischen kleine Gassen zu den Ställen,keine Zeitung,keine Post.
Wegfahren geht nur mit dem Trecker.
Gestern hab ich Brot gebacken,einkaufen geht nicht.
Keiner kann zur Arbeit,alle werden hier gebraucht,die Tiere müssen Tag und Nacht versorgt werden.Wenn der Ostwind tobt,dann sind viele Ställe nicht mehr brauchbar.
Die Pferde tragen dicke Winterdecken,aber auch das reicht bei minus 15Grad nicht.
Reiten geht nicht,aber alle Pferde müssen bewegt werden,die,die Eisen tragen können nicht über Schnee laufen.
Die Hunde finden Schnee prima,toben um die Wette,Pepe ist völlig begeistert.
Mein Kamin brennt,die Schneeberge auf dem Dachboden sind entdeckt und beseitigt,es tropfte überall.
Meine Arzttermine muss ich verlegen,ich werde nicht fahren können.
Die Nachtruhe wird besser,die Medikamente kann ich wieder reduzieren. Unruhe bleibt noch,auch die Angst vor neuen Einbrüchen.
Nur ein Auto ist noch fahrbereit,einer muss das Nötigste einkaufen.
Heute ist die Sonne wunderbar,der Schnee macht den Tag so hell,dass ich viel mehr Energie spüren kann.
Ich erinnere mich an lange,helle Winter,wenn der Schnee länger blieb,wenn die wichtgsten Straßen frei waren,dann konnte ich es genießen.
Ich koche Suppen,backe Brot,es macht Spaß----einfach langsam zu sein.
Das Haus ist lebendig,wenn alle hier sind,muss meine Auszeiten dann finden.Pepe ist begeistert,er hält alle in Trab.
So ein Bauernhof hat im Winter schon Vorteile,bei Cororna ebenfalls,man ist in einer anderen kleinen Welt.Aber es ist eine hohe Verantwortung,so viele Tiere sicher zu versorgen,da steht man auch mal um 2Uhr nachts im Stall.
Heute bin ich dankbar für so viel Sonne,den weiten Blick über die Winterlandschaft,den frechen Pepe,er hat eine Packung Schinken geklaut und einen Meisenring gefressen.
Er ist frech und unerschrocken,aber auch nicht ausgelastet,abends kann er in der Halle toben und rennen,dann schläft er im Kaminzimmer.
Die Abende sind lang,aber auch gemütlich,ich liebe meine Kerzen und jeder,der reinkommt sitzt erst mal vor dem Feuer.
So,wie heute soll das Wetter bleiben,so viel Licht und wenn der Schnee alles leiser und schöner macht dann horcht die Seele auf.
Kleine Impulse reichen oft,um die Hoffnung wieder zu spüren,der Winter ist auch Starre,an die will ich nicht denken.
Mir hat ein Arztkontakt wieder Lebensenergie geschenkt,ich erlebte seit ewigen Jahren mal wieder einen Menschen,der sich kümmerte und mir ehrlich helfen wollte und will.
Selten geworden,vorher war da eher Leere und das Gefühl,dir hört eh keiner mehr zu.
Noch kommt der psychiatrische Pflegedienst und das erinnert an die Schwere der Krise,die sich nun auflöst.
Wie lange,weiß ich nie,nur dass sie vorbei geht, immer.
Also nie aufgeben!
anna54
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Ein gutes Credo anna,
Schön dass du wieder hier bist und erstaunlich wie du immer aufs neue nach Menschen suchst,
Die dich wieder auffangen können, es gibt sie, diese Menschen. Egal ob Fachmann oder nicht. Sie sind unsere Rettung.
Nie aufgeben....suchen nach Menschen!!

Liebe Grüße auch an Lore und saneu, und vielen Dank für eure Worte an mich.

....hab einen guten Tag anna.
Ich flüchte mich grade in Gedanken ans türkisblaue Meer, warmer Sand, so fein, jedes Korn möchte ich spüren, ich rieche das Wasser, die Wellen sind faszinierend, eine windige Prise weht mir ums Gesicht, ich sitze einfach da und schaue, in die Weite, genieße und staune!

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Grüße auch an Aurelia,Meer und die Menge an Schnee bekomme ich leider selbst nicht zusammen.
Gute Bilder helfen mir oft,aber das ist immer wieder auch anders.
Heute hat sich die Sonne wieder verzogen,die ganz große Kälte ist anders,weil der Wind nachgelassen hat.
Gestern hab ich mich von einer ganzen Serie in der Mediathek wegtragen lassen und genossen,keine Nachrichten und keine Talkrunde zu sehen und niemand redete über Corona.
Der neue Fernseher macht es möglich,da ich keine Technikfrau bin,war ich überrascht,dass einfach ausprobieren auch zum Ziel führen kann.
Meine Arzttermine sind alle verlegt,die Woche bleibt ruhig,alles ganz entschleunigt.
Gestern hab ich eine wunderbare Erbsensuppe gezaubert und endlich meine Gewürze sortiert.
Aus dem Chaos zu erwachen,wenn meine Küche wochenlang nur benutzt,aber nicht sortiert wird,das ist nicht erfreulich.
Meine größte Stütze muss zwei Wochen Vertretung machen und kann nicht kommen.
Damit muss ich umgehen,aber wichtige Kontakte gilt es zu pflegen,also auch nachsichtig sein.
Inzwischen kommt die Post wieder,aber immer noch keine Zeitung.
Morgen muss ich einkaufen,keine Eier---warum hab ich keine Hühner,weil ich keinen sicheren Stall habe.
Ein Hausschwein wäre auch gut,wir haben viele Küchenabfälle.
Einige Pferdeställe halten auch Ziegen,die sollen ein gesundes Stallklima bringen.
Mein Traum wäre ein alter Bauerngarten,wo er früher auch war,dafür brauche ich aber eine Fachfrau,die hat gerade zwei kleine Kinder und ist umgezogen----aber ich werde sie noch überreden.
Ziele sind gut und wichtig.
Mein Körper beruhigt sich wieder,ganz langsam,ich werde langsam durch die Unterfunktion.
Schlaf ist wieder möglich,endlich,ich schlafe rund um die Uhr.
Schlafentzug macht mich krank,weil mein Gehirn immer zu schnell ist.
Oft wurde das durch Ärzte und Therapeuten falsch gedeutet,ich habe so viele Beispiele in der Familie und unter Geschwistern und deren Kinder.
Bei mir wurde dann eher eine Manie vermutet,ich kenne den Unterschied.
Jedes Medikament,dass mich "antreibt" ist Gift für mich,bringt mich aus dem Gleichgewicht.
Die Depression fordert ihren Preis,sowieso.
Das ist mal die totale Starre,mal Angst und Scham wieder zu versinken in noch größere Löcher.
Aber,dass diese Phasen wie falsche Träume einfach auch wieder vergehen,das muss ich immer wieder begreifen und neu lernen.
Nicht versinken im Schmerz und der Trauer über Verlust.
Aber es waren zu viele Verluste,vier Menschen starben und machten meine Welt schwarz und grau.
Jedes Zeichen der Natur hilft mir in Kontakt zu gehen,mit den Verlusten nicht mehr zu hardern,sie anzunehmen und dankbar zu sein,solche Menschen gekannt zu haben,von ihnen zu reden,sie damit wieder in mein Leben zu lassen.
Gestern war es der blutrote Sonnenuntergang,durch die Bäume,weit durch die Landschaft.
Alles ist ruhiger,wir sind ausgebremst,wir denken anders,wir reden anders,wir sehen zu anderen Zielen und hinterfragen die guten alten Zeiten.
anna54
Marlene57
Beiträge: 504
Registriert: 20. Mär 2018, 16:39

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Marlene57 »

Liebe Anna,
sei stolz auf dich, wie du das alles geschafft hast und noch schaffst.
Ich bin auch auf einem Bauernhof aufgewachsen und weiß sehr gut wieviel Arbeit es dort gibt. Und dann noch die Sorge und kümmern um die erkrankten Angehörigen.
Ich wünsche dir weiterhin viel Engerie und Kraft.
Liebe Grüße
Marlene
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
danke dir,liebe Marlene!
Heute ist die Sonne wunderbar,wir werden gleich eine Autofahrt wagen.
Noch sind einige Einkäufe einfach notwendig,aber irgendwie komme ich mir vor,wie auf einer Insel.
Ich habe die Tage geliebt,wenn die Ferienwohnung schön war,ich Essen und Trinken besorgt hatte und dann einfach die Dinge laufen lassen konnte.
Keiner hat es eilig,die Zeitung kommt,wenn sie kommt.
Wir haben einige Stressfaktoren bei der Kälte,aber inzwischen geht sogar das große Tor vor der Halle wieder auf.
Das ist bei den Minusgraden harte Arbeit im Stall.
Ich backe weiterhin Brot und koche heiße Suppen.
Irgendwie ist die Winterzeit durch das Licht bei Schnee viel einfacher,es ist Seelennahrung.
Früher konnte ich den dreckigen Schnee nicht leiden,da wurde noch überall mit Salz gestreut und dann fror die Matsche wieder fest.
Winterwunderland,eine Zwischenzeit,ein Geschenk,wie der letzte Frühling,als Cororna uns in die Knie zwang.
Ich hab einen neuen Fernseher und kann mir gezielt die Mediatheken aussuchen,keine Nachrichten,kein Corona,irgendwie wird das inzwischen das Thema von morgens bis abends.
Keine Zeitung ist auch komisch,aber die Welt dreht sich weiter.
Sonst ist mir die Zeitung immer wichtig,jetzt geht es ohne besser.
Was ist wirklich wichtig,genug Holz im Haus,dass der Strom nicht ausfällt,wir die wichtigsten Lebensmittel besorgen können,mehr nicht.
Aber sicher auch,dass alle heil nach Hause kommen.
Früher war der Weg zur Arbeit bei Glätte schlimm,ich war im Winter ab 6Uhr unterwegs und kam manchmal vor 22Uhr nicht wieder nach hause.
Unfälle,schlimme Unfälle,Angst vor Autofahrten,zitternd im Auto,wenn es überhaupt ansprang.
Während der Schwangerschaften hatte ich einen so alten Polo,da war der Boden mit Eis bedeckt,er sprang nur an,wenn er in der Sonne stand,die Türen gingen nur von innen auf.
Einmal bin ich durch die Heckklappe rein,und kam kaum auf den Sitz und das im 8.Monat.
Nur nicht aufgeben,nie.
Sich nicht abfinden,mit dem was gerade im Weg ist,einen Ausweg kann man finden,immer,wenn man suchen will und nicht nur abwarten,dass andere helfen.
Mein altes Auto war sehr bekannt,meine Nachbarn mußten schieben helfen,die Autowerkstatt mußte mich und die Kinder retten,wenn wir mal wieder liegengebleiben waren.
Aber das Auto war meine Freiheit,als die Kinder in Kindersitze auf dem Fahrrad sitzen konnten,blieb es stehen.
Ich konnte mit zwei Kindern jeden Hügel rauf und runter,ziemlich mutig.
Beide Kinder haben früh Rad gefahren,dann ging es wieder leichter,aber dann war die Richtung schwierig,später hab ich den ersten Hund am Rad laufen lassen.
Was waren das für Zeiten?
Jetzt hab ich wieder einen jungen Hund,aber bin zu alt für solche Ausflüge.
Aber das Gefühl ist noch da,aus jeder Situation das Beste machen und mutig sein!
anna54
Aurelia Belinda
Beiträge: 7942
Registriert: 23. Aug 2018, 20:03
Wohnort: Mittelfranken

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe anna,

Es ist erfreulich wieder mehr von dir zu lesen. Ja ich weiss, ich wiederhole mich aber mir gefällt deine Art und Weise wie du erzählst...
Wenn du erzählst fühle ich mich zurück versetzt in die Kindheit, wir waren oft bei Nachbarn die hatten große Bauernhöfe, Stallungen, auch sind wir mit dem Traktor oder hinten im Hänger sehr oft mit aufs Feld gefahren, herrlich..
Haben frische Milch gekriegt, h
Waren dabei beim Kartoffeln lagern, und später ging's ins Haus, dort gab es oft einen großen Topf voll Suppe, im ganzen Haus roch es danach.
Manchmal gab es Griesbrei, den mochten wir Kinder gern.

Auch wie du über deine Depression schreibst, ist gut verständlich. Das mit dem “Verdacht“ einer Manie....Wenn man ab und zu aufgedreht ist, auch von Antidepressiva, ist typisch, da wird einem schnell was angedichtet.

Danke für die Grüße,
Bleib weiter Standhaft und greife im Notfall immer nach dem letzten Strohhalm....

Herzlich, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Antworten