Neu hier und in schwierigster depressiver Phase

[Henrike]

Guten Morgen, heute habe ich wieder diese innere Unruhe und entgegen meinem Vorsatz denke ich wieder über das Handy nach. Habe es nochmal hervorgekramt und Fotos gemacht. Abends sind de schlecht und tagsüber okay

[DieNeue]

Hallo zusammen,

@ Gartenkobold:

Ich habe bisher nur Leute kennen gelernt die halt irgendwas gewerkelt haben, weil sie mussten, maximal weil es Spaß machte.

Ich habe beide Seiten kennengelernt. Einmal richtig gute Ergo in der Tagesklinik und einmal nur vor sich hin basteln in der stationären Klinik. Beim zweiten Mal hat es mich dann ziemlich genervt, weil der Therapeut einfach nichts gemacht hat außer Basteltechniken erklären. Ich habe ein komplettes Bild wieder übermalt, das hätte die erste Therapeutin nie durchgehen lassen. Meine Mitpatientin hat die ganzen Wochen nur Mitbringsel für ihre Kinder gebastelt. War aber in der Klinik, weil sie immer nur an andere dachte und nicht an sich. Ist ihr aber erst aufgefallen, dass sie wieder nur was für andere macht, als ich sie mal drauf angesprochen habe. Im Prinzip hätte der Therapeut sagen können, dass sie nur Dinge für sich selbst machen darf. Und dann muss man das Gefühl aushalten, muss da durch und erlebt vielleicht, dass es gut ist, auch mal was für sich selbst zu machen und dass die Kinder auch nicht sauer sind, wenn sie mal nix kriegen. Kann man aber nicht, wenn der Therapeut nicht auf sowas achtet.
Wenn man immer alles fertig machen will oder am Ende der Stunde immer schnell, schnell macht, damit man noch möglichst viel fertig kriegt, kann man Projekte anfangen, an denen man länger als eine Stunde arbeitet. Einfach, um zu merken, dass es auch gelassener geht, es auch Spaß machen kann, länger an was zu arbeiten.
Oder man kann lernen, wie man seine Zeit besser einteilt, wenn man am Ende der Stunde erst noch aufräumen muss, während alle anderen schon in der Schlussbesprechung sitzen und auf einen warten müssen...
Eine hat sich voll schwer getan, mal was "Sinnfreies" zu machen, wollte immer was nützliches machen... musste sie halt mal was sinnfreieres machen
Man kann die Ergo für so vieles nutzen. Da ist es wirklich schade, wenn man nur rumwerkelt. Ab und zu haben wir das auch gemacht, es war nicht so, dass man da ständig unter Beobachtung stand und nur die Therapie im Vordergrund stand. Es soll ja auch noch Spaß machen, das ist ja auch ein Ziel, dass man sich wieder über was freuen und Spaß haben kann.
Wenn jemand mit basteln gar nichts anfangen kann, ist es natürlich "toll", wenn der Therapeut sich nur zurücklehnt und die Leute machen lässt...
Ich hoffe, die Ergo bei euch ist gut!

@ Henrike: Lass es! Leg das Handy wieder weg! Was willst du mit einem Handy, das keine gescheiten Fotos macht? Du wirst dich nur drüber ärgern.
Meiner Betreuerin ist mal aufgefallen, dass ich bei Entscheidungen bestimmte Dinge wegen Argument XY aussortiere und die dann nicht mehr in Betracht kommen. Eigentlich. Denn ich fange irgendwann an, die Dinge dann trotzdem wieder mit in die Auswahl mit einzubeziehen und dann fängt das gleiche Spiel wieder von vorne an und wird zu einer endlosen Geschichte. Man sortiert aus - und dann wieder ein - sortiert wieder aus - ach ne, doch nicht - nehm ich es wieder mit rein - oder doch nicht... schließlich hat es XYZ - ach, ich weiß nicht - usw. usf. Keine Ahnung, wie man das abstellt, aber ein bisschen hilfreich fand ich die Erkenntnis trotzdem. Vielleicht kannst du ja was damit anfangen...

Liebe Grüße,
DieNeue

[anna54]

Hallo zusammen
zu den vielen Erfahrungen über Ergotherapie kommen mir einige Erinnerungen.
Einmal war es eine Zeit,die ich noch nie erlebt hatte,Zeit zu haben.
In einer Tagesklinik waren zwei Ergotherapeuten,die sich sehr viel Mühe gaben,aber Ergotherapie war auch einfach Zeitfüller und Tagesstruktur.
Später in einer Akutklinik war Ergotherapie eine Großveranstaltung,man mußte hin,kannte niemanden und blieb wochenlang "unentdeckt".
Ich habe gestrickt,alles war auf eine Rundstricknadel ging und dann meterlang.
Eigentlich eine Protestaktion an die Therapeuten dort,niemand sprach mich darauf an,ich saß meine Zeit ab,trug mich in die Liste ein und konnte wieder gehen.
Es hängt ganz viel von einem selbst ab,wer einfordert, bekommt,wer still vor sich hin "trauern" möchte,der geht unter.
Geärgert hat mich,wenn ich einmal wirklich Interesse hatte und etwas ausprobieren wollte,dann war ich zu ausufernd,dann sollte ich mich beschränken.
Alte Erinnerungen,mich haben Mitpatienten begeistert,die wirklich Freude hatten an dieser Beschäftigung.
Gespräche waren immer wichtiger für mich.
anna54

[Gartenkobold]

Liebe Anna54, Liebe DieNeue,

vielen, vielen Dank für die Schilderungen der Ergotherapie (auch wenn es sich bei Anna54 "speziell" liest - so hast Du auch etwas über Dich gelernt).

Vermutlich ist ein bisschen so wie bei der VT, besser man hat einen Plan woran man innerlich arbeiten möchte. Bei mir wäre es Leistung, Perfektion und Kontrolle abzubauen. Es ist schon Aufgabe des Therapeuten zu fragen in welche Richtung man möchte, doch wie soll er wissen, dass dort gerade mein Problem liegt. Er kennt mich ja nicht.

Und wenn es Spaß macht um so besser - mit Ton matschen wäre auch etwas.

@Wolkenzauber: Vielen Dank für Deine guten Wünsche!!

Und eigentlich geht es um buggybeast und wie man mit einer Depression "klarkommen" kann, z.B. wie kann ich ein AD einschleichen, welche Therapiemethode ist für wen geeignet (was ja individuell ist), wie gehe ich auf Arbeit mit der Erkrankung um, die ganzen behördlichen Dinge, wie reagieren Familie und Freundeskreis auf die Erkrankung, was kann ich selber tun, wie kann ich soziale Kontakte aufbauen - warum nicht über Tiere, welche Möglichkeiten habe ich, wenn ich ambulant nicht weiterkomme (Klinik, Reha, bzw. wann ist so etwas auch sinnvoll). Wie kann ich mein Leben ändern/gestalten, so dass es mir besser geht.

Und um voneinander zu hören und sich gegenseitig durch Beistand zu unterstützen.

@buggybeast: Wie geht's Dir nach der Erhöhunge des AD? Merkst Du etwas von dem Medikament?

Hoffentlich verbringst Du einen schönen Sonntag und es geht Dir besser!
LG

[DieNeue]

Hallo Gartenkobold,

die Ergotherapeutin in der ersten Klinik ist am Anfang mit einem einen Fragebogen durchgegangen, um zu schauen, in welchen Bereichen man Schwierigkeiten hat und dann wurden auch Bereiche festgelegt, an was man arbeiten wollte. Der Therapeut in der zweiten Klinik hat nichts in der Richtung gemacht.
Mit Ton zu matschen hat mir auch Spaß gemacht Der "Blumentopf", den ich am Anfang machen wollte, wurde aber eher zu einer unförmigen "Schale" mit lauter Dellen und Beulen. Hätte ihn am liebsten wieder kaputt gemacht, durfte ich aber nicht. Er kam in den Ofen und sah furchtbar aus. Danach sollte ich ihn glasieren und ich hab mir ein wunderschönes Muster ausgedacht. Er kam aus dem Ofen und ich wäre fast in Tränen ausgebrochen. Er sah einfach nur scheiße aus, alles total grob verlaufen, die Farben ganz anders, einfach nur furchtbar. Außerdem war das Teil undicht. Also weder als Blumentopf, noch als Müslischale oder Salatschüssel zu verwenden. Irgendwann hat es mir aber doch gefallen und ich besitze es immer noch
Nach der Klinik habe ich dann auch zuhause getöpfert und in einer Töpferei die Sachen glasiert und brennen lassen.

Was Kontrolle angeht, haben wir auch mal in der Gruppe was gemacht. Wir sollten jeder ein Fantasietier aus Ton machen. Wir haben angefangen und nach einer Weile dann sollten wir unser Teil plötzlich an den Nachbarn weitergeben! Und das solange, bis wir wieder "unser" Tier vor uns hatten. Da hat man dann nichts mehr unter Kontrolle Ich fands aber ganz angenehm, hatte da nicht so viel Motivation an dem Tag und hab dann nur Muster in die Tiere gemacht. Also nichts selber überlegen, mal die anderen machen lassen.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Henrike]

Hallo Wolkenzauber und andere, es tut mir sehr leid wenn ich so rüberkomme, das war keinesfalls meine Absicht. Es ist einfach so, dass es mich innerlich auffrisst, dann werde ich dazu nichts mehr schreiben. Es hat wohl jeder seine eigenen Probleme durch die Krankheit, die ich mir wie alle anderen hier nicht extra zugelegt habe.
Und es interessiert mich sehr wohl wie es anderen geht und ich freue mich über den Erfahrungsaustausch, da mein Umfeld nur aus Leuten besteht, die von der Depression nichts kennen. Die solche Gedankenkreise zum Glück nicht kennen. Und ich nehme die Vorschläge gerne an und bin sehr dankbar. Von Klinikerfahrungen und Ergotherapie kann ich noch nicht berichten, aber ich lese es gerne und werde dann eben besser nichts mehr schreiben, wenn ihr meint. Ich hatte keinesfalls die Absicht andere auszunutzen, dass es so ankommt habe ich nicht gemerkt. Es war für mich ein Ort, wo ich glaubte dass ich meine Sorgen aufschreiben kann. Ich versuche schon lange an mir zu arbeiten, dass es egal ist was ich kaufe oder tausche.

Ich hoffe auch, dass buggybeast einen guten Sonntag hat und es den Stubentigern gut geht und allen anderen hier auch.

[momadome]

Hallo Henrike,

ich bin der Meinung, dass du hier alles schreiben darfst, was dich bedrückt und beschäftigt, solange du dich an die Forenregeln hältst. Und das hast du getan.
Wenn dich deine Entscheidungsblokade innerlich so auffrisst, ist es gut diese Gedanken irgendwo zu äussern. Hier ist ein guter Platz dafür.
Vielleicht wäre es ganz hilfreich für dich, in deine Überlegungen folgendes miteinzubeziehen:
was passiert wenn ich Möglichkeit A nehme? Wie fühle ich mich mit dieser Wahl? Welche Gedanken löst es in mir aus? Welche körperlichen Reaktionen?
Und dasselbe mit Möglichkeit B. Und wenn du magst gerne deine Gedankengänge dazu hier schreiben. Vielleicht können andere dann etwas dazu sagen, was dir wieder weiterhelfen kann.

Ich kenne diese Grübelschleifen und weiss, dass man selbst nur zu gerne damit aufhören möchte, das aber einfach nicht geht. Mir ging das mal beim Einkaufen mit 2 verschiedenen Margarinemarken so....gefühlte Stunden vor dem Regal gestanden und dann Butter mitgenommen, weil ich mich nicht entscheiden konnte.
Es vergeht wieder, soviel ist sicher.

Und du nutzt hier niemanden aus. Dazu gehören nämlich zwei Personen, einer der ausnutzt und einer der das mit sich machen lässt. Und ausnutzen ist etwas, das Menschen zu ihrem eigenen Vorteil und zum Nachteil anderer tun.....das kann ich hier nicht erkennen.
Keiner muss dich lesen, der sich ausgenutzt vorkommt. Im reellen Leben würde man sich dann ja auch einfach umdrehen und gehen.....wenn man das denn kann und es nicht Teil des eigenen Problems ist.

Mir hat es oft weiter geholfen, wenn ich bei mir selbst nachgesehen habe, wenn Dinge mich genervt und aufgeregt haben. Was hat es mit mir zu tun? Warum rege ich mich über diesen Menschen, dieses Gespräch, diesen Sachverhalt so auf? Da sind interessante Verbindungen und Erkenntnisse für mich zutage gekommen. Vielleicht eine Möglichkeit auch für dich Wolkenzauber.

Einen schönen Sonntagabend euch
jojoma

[buggybeast]

Guten Abend zusammen,

Ich fühle mich einfach nur müde und schwach. Meine Arbeit rückt immer näher und ich kann , ich kann einfach nicht. Die volle Dosis AD nehme ich ja erst seit ein paar Tagen, da kann man wohl noch nichts erwarten. Ich rette mich gerade in die virtuelle Realität und würde dorthin am liebsten ganz hin fliehen. Im Lotto habe ich auch nicht gewonnen, meine einzige Rettung vor dieser Gesellschaft.
Die Thera läuft ja ganz gut, besser als in früheren Jahren, aber mein Job wird mich wieder runterziehen.
Ich mache oder unternehme nichts. Kein putzen, raus gehen, spazieren, Sport, einfach nichts. Viele von euch schaffen das irgendwie. Ich nicht. Wenn ich morgens nach 12 Stunden Bett aufstehe und meine Katzen mit Futter, Wasser, katzentoilette versorgt habe, bin ich schon total kraftlos.

Wollt mich nur mal melden ....

[Sul]

Hallo Henrike,
ich möchte mich Jojomas Worten anschließen.
Aber vielleicht wäre es besser, wenn du einen eigenen Thread z.B. mit dem Thema Gedankenkreisen oder Entscheidungsschwäche aufmachst?
Aber schreibe ruhig weiter, wenn es dir hilft. Und probiere doch den einen oder anderen Tipp aus.
Viel Erfolg und viele Grüße, Sul

[Henrike]

Guten Abend buggybeast, schön von dir zu lesen. Wenn es dir nicht gut geht und du keine Kraft hast, ist es doch schon eine tolle Leistung, dass du die ganze Arbeit mit den Katzen geschafft hast, sie sind versorgt und haben alles was sie brauchen. Die Arbeit bedrückt dich am meisten. Ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute

[saneu1955]

Hallo Buggybeast, es tut mir sehr leid, dass es dir so schlecht geht, kann dich aber im Moment sowas von verstehen. Mir geht es aus anderen Gründen genauso, ich bekomme fast nichts auf die Reihe. Der Fernseher läuft und ich bekomme nicht mit, was da gesendet wird. Jeden Tag sage ich mir, ab morgen wird es anders und dann geht es wieder nicht. Darf ich dich mal virtuell umarmen? Du bist damit nicht allein.

LG sendet dir Saneu1955

[DieNeue]

Hallo Henrike,

ich hatte nicht den Eindruck, dass du andere ausnutzt und nur Aufmerksamkeit möchtest. Es hat mich mal kurz genervt, weil ich auch den Eindruck hatte, du gehst nicht auf das ein, was ich schreibe, sondern schreibst nur wieder, was dir wegen dem Handy durch den Kopf geht.
Aber das nervt mich dann eigentlich nur, weil ich mir denke, dann kann ich es mir auch sparen zu schreiben. Aber ich verbinde das nicht automatisch damit, dass mich jemand ausnutzt oder jemandem nur so langweilig ist, dass er den Laden hier etwas aufmischen möchte. Ich denke mir eher, warum ich immer meine jedem helfen zu müssen und gleich springe, sobald jemand schreit, und sehe das Problem eher bei mir.
@ Wolkenzauber: Da knüpft dann wahrscheinlich das an, was jojoma schreibt. Jeder reagiert und interpretiert Dinge etwas anders

Aber ich kann auch deine Gedanken gut nachvollziehen und weiß, wie sehr man in der Situation gefangen ist und wie gut es tut, sich alles von der Seele zu schreiben, von daher seh ich da mal drüber hinweg

Ich denke, man kann hier im Forum nicht immer nur 'über' seine Depression schreiben, sondern das, was und wie man schreibt, ist manchmal auch durch die Depression gefärbt. Da ist es dann eben manchmal so, dass Gedankenschleifen entstehen und für andere offensichtlich werden (bist du nicht die einzige ), gejammert wird, man auf nichts eingehen kann, weil man sich nicht konzentrieren kann, man Sachen vergisst oder Beiträge sehr negativ sind usw. Aber da sitzen wir ja alle in einem Boot...

Den Vorschlag mit dem eigenen Thread finde ich nicht schlecht. Gibt bestimmt mehr Leute, denen es so geht und die das interessieren würde.

Liebe Grüße,
DieNeue

[Gartenkobold]

Lieber buggybeast,

es tut mir auch total leid, dass es Dir so schlecht geht, das Medikament noch nicht angeschlagen hat und alles einfach anstrengend ist.

Mit deiner Therapie, dass hört sich doch gut an und zumindest von der Übelkeit bist Du verschont geblieben.

Viel Kraft für morgen und dass die Nacht etwas erholsamen Schlaf bringt!

[malu60]

Hallo Buggybeast,
ich wünsche Dir,dass die Tabletten Dir bald etwas Antrieb geben.Es ist so traurig,dass Du ,wenn Du Deine Lieblinge versorgt hast,für Dich nichts machen kannst und wieder erschöpft bist.
Hoffe,Du findest etwas,was Dich ablenkt und Dir gut tut,erfreu Dich an den Kätzchen,kannst Du
mit Ihnen etwas spielen...sie kraulen ,lustige Fotos von ihnen machen?Wünsch Dir etwas
Leichtigkeit und ganz viel Hoffnung,es wird besser,glaub dran,malu


Hallo gartenkobold,
hab grad gelesen,wie es Dir in der Klinik so geht...toll,nach 10Jahren wieder schwimmen,
hat es Dir gut getan...gab,s schwierige Empfindungen...die Du ja gut in der Therapie
ansprechen könntest.....ich war jetzt nach sehr langer Zeit in der Sauna,das hat richtig
was mit mir und meinem Körpergefühl gemacht...auch Schamgefühle kamen auf...
doch das Glück,mich anzunehmen und wieder Freude an selbstverständlichen Tätigkeiten,wie im Wasser tummeln und Aufgüsse genießen zu erleben ,war toll.Ich fühlte mich endlich wieder "normal".Seither steht auch wieder Schwimmbad auf meinem Zettel.

Bin ganz beeindruckt,was Du da über Deine Liste schreibst,das ist eine konkrete Herangehensweise und wie dann immer wieder sich Neues auftut,was ins Rollen kommt,das hab ich teils auch so gemacht.Es klappt in guten Phasen ,da sind Pläne eine Unterstützung,bei wenig Antrieb ist es für mich schnell Druck,den kann ich dann aber nicht bedienen und hab gelernt,es geht dann irgendwann garnix mehr....Manchmal ist es try und error

Deine Struktur in der Klinik liest sich gut,hab auch wegen Trauma meinen letzten Klinikaufenthalt gehabt....ja,es geht nicht so schnell und gerade in der Klinik gibt es auch Menschen und Situationen,die einen triggern......ich hatte da Erlebnisse,die ich in der Therapie
gut klären konnte und verstanden hab,was da ganz tief schlummert und heute mich in
Zustände bringt,die ich mir nicht erklären konnte.....

"Was hat das mit mir zu tun",find ich sehr hilfreich,auch wenn ich lieber beim Andern etwas
kritisieren will,es bringt mich nicht weiter,wenn ich nicht sehen und spüren kann,warum
es mich so aufregt.........ansonsten halt ich mich ja auch raus,aus Vielem,es stört mich nicht.

Zur Ergo wollt ich Dir noch sagen,dass ich ja Einzelbehandlung 1x in der Woche mache
und mir das sehr viel bringt.An meine Probleme komm ich besser übers "Tun",da kommen
Gefühle hoch,lassen sich so aushalten,verändern und auch beweinen...(hatte zuviel Therapien)

Seither bin ich zu Hause aktiver töpfer manchmal,wenn ich wütend bin hilft Ton schlagen gut,
wenn mir nach Wärme und berühren ist,"filze" ich auch gern,ist wie matschen,mit Kernseife,
heißem Wasser und mit den Händen die Wolle reiben und drüberstreichen,wie meditieren
Meine Produkte sind nicht immer schön,ich will immer schnell fertig werden,das hab ich schon
verändert mit Ruhe und Sorgfalt hab ich ein viel besseres Ergebnis,bin auch zufriedener.

Auch hab ich gelernt,dass,wenn ich arbeite es dreckig wird.Wollte immer gleich alles
weg´machen,aus diffusen Ängsten.Heute wird erst hinterher alles aufgeräumt,und es
fühlt sich gut an.Ich lerne in der Ergo viel über mich.Meine Therapeutin kennt mich und
meine Schwierigkeiten mitlerweile sehr gut,zumal sie auch über die Stunden Berichte verfaßt.

In der Klinik ist wichtig,sich selbst an die Therapeutin zu wenden und mit Ihr aus dem großen
Angebot etwas zu finden,was Dich anspricht......im Tun gibt es dann immer Situationen,
wo man an Grenzen kommt,oder sich von einer anderen Seite kennenlernt.Die Ergotherapeuten nehmen auch an Teamsitzungen teil und berichten ,was sich bei Dir in der Stunde zeigt.....

Ich wünsche Dir eine gute Zeit in der Klinik,auch Erholungszeiten sind wichtig,bei Trauma-Arbeit ,hoffe Du hast nette Mitpatienten,mit denen Du lachen kannst,Humor ist wichtig,
macht alles erträglicher.Liebe Grüße Malu

[Gartenkobold]

Liebe Malu60,

Danke für Deine lange Antwort voller Erfahrung und Mitgefühl!

Die Beiträge hier sind schon irgendwie eine kleine Erfahrungs-Bibliothek. Wenn ich etwas Freizeit habe zwischen den Therapien kann ich stöbern und dazu lernen.

Mit dem Aufräumen aufgrund von diffusen Ängste das habe ich auch.

Durch die Depression habe ich 10 kg abgenommen (es war mir egal ob ich esse oder nicht, hatte kein Hungergefühl und keinen Appetit), bis das Untergewicht gefährlich wurde. Dann habe ich mit Medikamenten angefangen, weil anders ging es nicht mehr und mit Therapie und Ernährungsberatung 10 kg zugenommen.

Ich habe nach dem Ganzen ein Problem mit meinem Körper (sieht für meine Begriffe nicht gut aus).
Ins Schimmbad wollte ich seit 2019, habe mich nie getraut.
Das Einkaufen der Schwimmkleidung war schon Therapie. Dann waren die Sachen nun mal da, hier gibt es ein Schwimmbad... Also los!

Ich war total aufgeregt und hatte Angst das irgendwas rutscht. Doch wegen Corona durften nur 3 Frauen ins Wasser. Wir waren unter uns.
Die Patienten hier haben ähnliche Probleme und Verständnis dafür dass ich mich etwas schäme.
Es war total ungewohnt doch es hat geklappt. Schwimmen verlernt man nicht.
Umgezogen habe ich mich auf dem Zimmer.

Sauna, dass würde ich mich nie trauen.

Eins nach dem Anderen. Werde weiter schwimmen gehen.

LG und Dankeschön!

[malu60]

Hallo Gartenkobold,
schön,dass Du das Schwimmen gut gemeistert hast und nun kannst Du es ja einüben,
das Bad wartet auf Dich und nur zu Dritt kannst Du auch Sicherheit kriegen.Freue mich mit Dir.

Bei mir hat die Depression und die AD,s das Gegenteil bewirkt.Ich war immer groß und kräftig,
doch nun ,ich will es so schreiben,bin ich eine "Dicke Frau".Ob mit oder ohne Badeanzug,
ich find mich nicht schön so,trotz Ernährungsberatung,auch Angeboten in der Klinik komm
ich nicht runter von den Pfunden... wollte weder schwimmen,noch saunieren,ich schäme mich...Dabei tut es mir grad in schlechten Phasen gut,im Wasser zu sein.Fühle mich leicht.....
Schwimmen und Wellness hab ich immer sehr gern gemacht,es fehlte mir,bei aller Scham sehr.
Hab begonnen im Badesee zu schwimmen,schön allein,ja und jetzt der Durchbruch,war mit
Freundin 2x in der Sauna.......es war eine große Überwindung und ich hab gemerkt,es tut
mir gut,Äußerliches anzunehmen,es gibt große,bunte Tücher und ich weiß mich vor
Blicken zu schützen und freu mich "wie ein Fisch im Wasser", zu sein .
Mir fallen immer Menschen mit toller Figur auf,aber jeder ist anders und richtig mit sich zufrieden ist kaum Jemand(Frauen eh nicht),also nehm ich mich nicht so wichtig,sondern

Leider muß ich mich vorher 1/2 Stunde aufs Fahrrad schwingen.Heute morgen hat es wieder
nicht geklappt,es regnet und stürmt.....

ich wünsche Dir weiterhin eine gute Zeit,bis dann mal wieder,lieben Gruß malu

[buggybeast]

Ihr Lieben

Danke für eure guten Worte und wünsche.
@sanue: natürlich darfst du mich umarmen. Ich bräuchte das so sehr mal in echt.

Es ist so schlimm, wenn man absolut nichts auf die Reihe bekommt. Hier steht Müll, der raus müsste, Wäsche, die gewaschen werden will, ich koche nichts (entweder Tiefkühlkost oder meine lieben Eltern bringen mir echte Hausmannskost), ich Dusche nicht mal. Hier ist ein Akku, der aufgeladen werden muss. Dazu muss ich in den Keller, ..., nada. Ich mache es einfach nicht.

Wenn ihr mich mal erleben würdet, wie ich gerade in meinem Spiel im Chat rede und Witze mache, dann würdet ihr nicht glauben, dass ich diese verfluchte Krankheit habe. Jedes like zu einem Kommentar ist wie Euphorie. Wenn ich dann an meine Arbeit denke, alles schwarz. Wie soll ich das nur weitere 15 Jahre ertragen. Das überlebe ich nicht. Dieser Job ist mein Problem. Und die Tatsache , dass man Geld zum Leben braucht. Ich will meine Wohnung nicht verlieren. Ich will meine Katzen gut versorgen können. Dazu brauche ich Geld. Ein Riesen Dilemma für mich.

Ich umarme euch und bin froh, dass ihr da seid.

[Henrike]

Lieber Buggybeast, ja, die Krankheit ist eine Plage. Jeden trifft es in einem bestimmten Bereich. Für dich ist der Job die Hölle, aber du brauchst das Geld. Wahrscheinlich ist auch deine private Krankenversicherung teuer, und auch Wohnen kostet Geld, da kommt man nicht weit mit Hartz 4 oder einer Erwerbsunfähigkeitsrente. Das ist der Druck des Alltags. Jeder hat seinen Druck. Mir macht die Arbeit Freude, aber ich sehe meine Felle davon schwimmen, Klinik, Reha, da sind locker 3 Monate vorbei und eine kleine Firma muss dann die Stelle ausfüllen, jetzt soll erstmal eine Kollegin einspringen, die ist kaum eingearbeitet und hat noch andere Aufgaben, das wird nicht klappen, nicht länger als 4 Wochen. Dann muss eben jemand anderes her und ich werde vielleicht auch nicht mehr gesund genug um wiederzukehren. 6 Wochen Lohnfortzahlung, dann geht es entsprechend bergab, Krankengeld, ALG u.s.w.

Ich wünsche dir viel Kraft, wahrscheinlich kannst du aus finanziellen Gründen auch nicht auf reduzierte Arbeitszeit gehen oder in eine andere Abteilung wechseln.

LG Henrike

[Schmerzen89]

Jeder hier schreibt so viel.. Ich hab überhaupt nicht die Energie selbst so viel zu schreiben oder überhaupt andere Berichte durchzulesen

[Henrike]

Hallo Schmerzen89, jeder wie er kann und mag. Ein Satz sagt, dass du hier gewesen bist und das ist schön, eine virtuelle Gemeinschaft. Es ist wie wenn daheim mal jemand vorbei schaut. Oder man sich das wünscht weil es einsam ist und niemand kommt.

@lieber buggybeast, du warst heute hier nicht unterwegs. Hoffentlich war dein Arbeitstag nicht total niederschmetternd und kraftzehrend. Ich wünsche dir mit den Stubentigern einen schönen Abend. LG Henrike

[buggybeast]

Hallo ihr Lieben

Mir geht es desaströs. Gestern hatte ich Therapie. Morgen muss ich wieder arbeiten. Vom Bauch bis in den Hals ist alles wie zugeschnürt. Ich habe panische Angst. Selbst mein Therapeut war gestern sichtlich bedrückt und total ratlos. Er hat mir zum Ende nur noch die Daumen gedrückt, was soll er auch schon tun.

Mehr kann ich grad nicht schreiben.

[Henrike]

Lieber buggybeast, fühle mit dir. Keine Kraft, wahrscheinlich saugen die Ängste Energie ab, würde gerne helfen aber wie weiss ich nicht. Weiß ich nicht sage ich oft, nach außen funktioniere ich irgendwie.

[Mongolin]

Lieber buggybeast,
Auch wenn es nicht hilft, mir geht es im Moment ähnlich wie dir. Hab drei Katzen. Und ich schaffe es im Moment auch nur, mich um meine Katzen zu kümmern.
Gestern Abend lag eine in meinem Rücken und eine in meinem Arm. Das war so schön. Ein kleiner Moment der Ruhe.
Katzen sind gute Therapeuten, wenn sie denn wollen.
Gehst du wieder arbeiten? Ich bin noch krank geschrieben. Keine Ahnung, wann das mit Arbeit wieder etwas bei mir wird.
Da bist du ja schon einen Schritt weiter.
Wünsche dir Kraft für die Arbeit.
LG Mongolin

[buggybeast]

Huhu Mongolin
Ich weiß nicht genau, was ich sagen soll. Ich muss nur deshalb wieder arbeiten, weil ich von meiner privaten Krankenversicherung kein krankentagegeld bekomme, wenn ich wegen psychischen Erkrankungen ausfalle. Das haben die ausgeschlossen, weil ich idiot vor Jahren zu ehrlich war. Ich kann eigentlich nicht arbeiten. Ich sitze hier und mir geht es elend. Kann mich nicht konzentrieren, mir ist die ganze Zeit übel.
Aber ich weiß nicht, wie ich da richtig raus komme. Ich kann nicht krank sein, ich kann nicht in eine Klinik, alles nur wegen dem Tagegeld.
Das mit den Katzen ist schön, was du erzählt hast. Katzen sind so liebe Geschöpfe.

@henrike: auch dir ganz lieben Dank für deine vielen lieben Worte.
Ich weiß, dass mir keiner richtig helfen kann. Da müsste schon einer kommen, und mir 3 mio. Euro schenken

[Mongolin]

Hallo Buggybeast, Mensch, das ist ja wirklich blöd. Ich dachte, du versuchst jetzt wieder zu arbeiten. Bin hier noch neu im Forum, weil gerade auch ganz unten.
Sicher hat man dir dann schon vorgeschlagen, dich mit einer anderen Diagnose krank zu schreiben? Hast du das mal mit deinem Arzt besprochen?
Und weiß dein AG was mit dir los ist?
Kannst du vielleicht befristet teilzeit arbeiten? Letzteres ist mein Plan, wenn ich mal wieder arbeiten kann.
Was du aktuell beschreibst, kenne ich genau. Hab auch oft im Büro gesessen und nur gehofft, dass ich bald nach Hause fahren kann.
Auf die Reihe bekommt man dann meistens wenig.
Darf ich fragen, wie alt du bist? Und hat deine Krankheit (auch) mit der Arbeit zu tun?
Jetzt wünsche ich dir, dass du den Arbeitstag so gut wie möglich übersteht.
LG Mongolin