Wut und Aggressionen

demeter
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Wut und Aggressionen

Beitrag von demeter »

Jetzt hat der Kerl meinen Gruß verschluckt! Liebe Grüße Demeter
Lebe Dein Leben, bevor es Dich lebt
Thomas

Wut und Aggressionen

Beitrag von Thomas »

Liebe Inka, ich bin auch sehr froh, wieder von dir zu lesen! Ich wollte etwas zu Calimero sagen, es ist nur mein ganz persönliche Interpretation. Ich schaue solche Ereignisse, wenn es keine Erklärung zu geben scheint, einfach von ihrem Ergebnis her an, was sie also bewirkt haben: einen Haufen Wirbel und Aufmerkamkeit! Sie hat immer wieder geäußert, dass sie sich zu wenig wahrgenommen fühlt- eine Angst, die ich auch kenne und wahrscheinlich jeder von uns hier. Schon kurz nach ihrem ersten posting schrieb sie: Warum antwortet mir niemand? Ich war der erste damals, der ihr zurückschrieb, sie war sehr froh darüber und deshalb glaube ich wirklich, sie hat Angst, unterzugehen. Was ich überhaupt nicht glaube: Dass sie etwas Negatives mit ihrem Wut-posting beabsichtigt hat. Lieber Gruß von Thomas
susan
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Wut und Aggressionen

Beitrag von susan »

Liebe Inka, erst einmal freue mich, daß Du Dich wieder gemeldet hast. Ich kann deine Gefühle nachempfinden, denn auch ich bin jemand, der sich alles x mal überlegt, bevor ich etwas ausspreche bzw. hier schreibe. Auf der anderen Seite finde ich für andere, die "ihrer Wut freien Lauf lassen", auch oft für grobe Verletzungen meine Person betreffend, immer eine Entschuldigung. "Das meint der doch gar nicht so" "Da hast du dich bestimmt geirrt, der Ton war gar nicht abwertend" usw.... Solche Gedanken schießen mir dann durch den Kopf. Und sie nehmen mir etwas ganz Wichtiges, sie verhindern, daß ich MEINE Wut rauslasse, schließlich war das alles nicht so gemeint, bin halt mal wieder überempfindlich gewesen. Und ich lasse damit auch zu, daß man mich jederzeit wieder verletzen kann...Es ist schwierig, jedenfalls für mich, spontan, wenn nötig auch mal mit "nicht so feinen Worten" zu reagieren. "Wie es in den Wald hineinschallt, so...." Ich bin nicht so, daß ich unbedingt Gleiches mit Gleichem vergelten muß, aber ich habe vor, zu lernen, mich wenigstens klar und deutlich, auf meine höfliche Art!!, gegen Angriffe und Verletzungen zu wehren. Noch einmal zu Calimero, ich vermute wie Thomas auch keine böse Absicht, es war spontane Agression, aus welchem Grund auch immer, denke aber es ist eine große Unzufriedenheit in ihr. Jeder hat eine andere Art, sich bemerkbar zu machen, und vielleicht ist das IHRE....Auch wenn dies nicht unsere Art ist, zu sagen "Hier bin ich, beachtet mich!!" und wir das nur schwer verstehen können... Nimm es nicht persönlich (sagt sich so einfach daher, wenn man nicht selber betroffen ist), ich glaube, so war es auf keinen Fall gemeint. Natürlich wäre es schön, wenn Calimero sich dazu geäußert hätte, aber ??????????? Alles Gute für Dich, bleib hier im Forum, nimm dir das, was Dir gut tut! Liebe Grüße Susan


Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Inka, ich möchte mich den Vorrednern anschließen und füge hinzu: ich hatte früher selbst eine gehemmte Agression, da habe ich viel geschluckt, was an Bosheiten und Verletzungen auf mich herunterkam. Aber manchmal ist doch aus meinem Inneren ausgebrochen und es kamen dann spitze, zynische Worte aus meinem Mund. Ich war unausgeglichen und mit niedrigem Selbstwertgefühl. Das hat sich erst geändert, als ich gelernt hatte, mit Verletzungen umzugehen und sie zu heilen. Nur tun sich Ärzte und Therapeuten bisher mit seelischen Verletzungen noch ziemlich schwer. Ich war auf meine Selbstheilung angewiesen. Wie das bei anderen ist, kann ich auch nur vermuten und mir noch Theoretisches überlegen und es bleibt viel Spekulatives. Soll ich mich darauf einlassen? Wenn dann nur im Ausnahmefall. Für mich ist wichtig, dass ich zuerst mit mir selbst klar komme. Wenn ich tatsächlich mal soweit komme, mich auch um meine Mitmenschen zu kümmern: im Leben gibt es immer einen Rest von Ungewissheit und manchmal ist es besser, einem Menschen einfach Zeit zu geben - soviel Zeit wie er braucht. Das kann niemand voraussagen, denn das muss er als Betroffener für sich selbst finden. Also ist mein Vorschlag: üben wir einfach Toleranz. Nach einer Traumreise erzähle ich anderen schon mal darüber, aber interpretieren tue ich nur jene Reisen, die mich selbst betreffen. Das als Beispiel für meine Art von Toleranz. Ich sende dir liebe Grüße und mit guten Wünschen für besseres Wetter zum Spazierengehen Albert
inka
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Beitrag von inka »

hhhmmmm...ja...also, ein weg um aufmerksamkeit zu erregen? ...ja, kann ich verstehen...interessant und neu für mich diese art... eine große unzufriedenheit in ihr, gehemmte agressionen die dann herausbrechen...ja, kann ich auch verstehen... angst unterzugehen...das kann ich nur zu gut verstehen. doch wenn dies der fall sein sollte, so kommt es mir vor, als ob der eine ertrinkende dem anderen ertrinkenden einen über die rübe zieht um als erste ins rettungsboot zu kommen. ich glaube, ich verstehe langsam wie das funktioniert. und ich nehme mir für die zukunft ebenfalls dieses recht heraus. ich glaube das könnte mir gut tun. trotzdem werde ich den verdacht nicht los, dass calimero dieses forum hier für ihre arbeit benutzt...aber auch das ist ja nicht verboten. inka
schnabel
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Beitrag von schnabel »

Ich denke schon, dass es richtig ist, sich zu "trauen" - nicht immer vorsichtig rumzuformulieren und überlegen, was der andere denn jetzt gerade wieder falsch verstehen könnte. Aber auch dann kann es ja verschiedene Arten der Kommunikation geben, je nach individuell eingebauter Aggression. Hilft wahrscheinlich nichts anderes, als es dann zu sagen, wenn sich jemand verletzt fühlt. Weil das ja auch sehr unterschiedlich ist. Schnabel
inka
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Beitrag von inka »

stimmt. ich glaube, das könnte eine gute übung für uns alle sein. ehrlich und spontan schreiben für die einen - es sagen, wenn man sich verletzt fühlt,für die anderen. ich glaube sogar, dass das eine SEHR gute übung ist. ich hoffe, ich trau mich wenns drauf an kommt. inka
schnabel
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Beitrag von schnabel »

Liebe Inka, ich bin mir ziemlich sicher: Die Welt wird stehenbleiben. Schnabel
titanic
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Beitrag von titanic »

Liebe Inka, ich freue mich auch, dass du wieder da bist. Bis demnächst! Viele Grüße Titanic
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Inka! Schön, daß Du wieder bei uns bist! ...nein, ich will Dich nicht wieder vergraulen - und ich will Dich nicht mal kritisieren - ich wollte nur ganz freundlich fragen, ob ich das folgende Zitat von Deinem posting weiter oben richtig verstanden habe: "...so kommt es mir vor, als ob der eine ertrinkende dem anderen ertrinkenden einen über die rübe zieht um als erste ins rettungsboot zu kommen. ich glaube, ich verstehe langsam wie das funktioniert. und ich nehme mir für die zukunft ebenfalls dieses recht heraus. ich glaube das könnte mir gut tun." Heißt das, Du nimmst Dir für die Zukunft auch das Recht heraus, den anderen Ertrinkenden einen über die Rübe zu ziehen, weil das gut tun könnte? Wie gesagt, nur eine Frage. Gruß Christabelle
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

was ich gestern abend von mir gegeben habe, war nur auf mich bezogen. Einander gegenseitig über die Rübe ziehen, hat etwas sehr Agressives. Ich wehre mich schon mal, wenn ich angegriffen werde. Aber andere schlagen, um selbst ins Rettungsboot zu kommen? Nein. Für die Situation der Schiffbrüchigen gibt es ein anderes Modell; in der Seefahrt gilt die Regel: die Ältesten und der Kapitän gehen zuletzt von Bord des untergehenden Schiffes. Aber meine Situation ist die mit der eines Schiffbrüchigen nicht identisch. Ich befinde mich wohl auf einer Reise. Das ist eine Reise, in der ich Gefahren bestehen soll. Ich kann ausweichen, mich verstecken, dann führe ich ein gesichertes, ruhiges Leben - oder ich stelle mich den Herausforderungen, stelle mich den inneren und äußeren Widerständen. Dann sind die Gefahren also Gelegenheiten, zu wachsen. Wie Maggy das hier mal ausgedrückt hat, jener kurze Augenblick, in dem ich den bisherigen Halt, das Trapez loslasse, bin ich am Schweben, dann ergreife ich einen neuen Halt, gewinne einen neuen Standort. Es sind im Leben oft Zeiträume von wenigen Sekunden, in denen solche Veränderungen entschieden werden. Habe ich aber den neuen Standort, kann ich mich umsehen und den Nachfolgenden sagen, dass ich es geschafft habe. Aber jeder muss sich selbst stellen und selbst seinen Weg suchen. Mein Therapeut sagte mir mal vor Jahren ins Gesicht, dass ich gehemmte Agressionen habe. Bei einer anderen Gelegenheit erklärte er mir am Beispiel eines Dritten, was für den Lebenslauf eines agressiven Menschen zu erwarten ist. Er/Sie hackt und schlägt auf die Menschen in seinem Umfeld; am Ende richtet er die Agression gegen sich selbst: Suizid. Das wäre ein schlechtes Ende. Eines Tages habe ich mir gesagt, hab schon so viel verloren, egal, jetzt fange ich neu an. Es hatte schon seinen Sinn zu sagen: "Wenn du auf die rechte Seite geschlagen wirst, dann halte noch die linke Seite hin." Das kann ich tun, nachdem ich meine Verletzungen verarbeiten und heilen kann. Aber viele Menschen sind nicht soweit gekommen und lachen nur über den Spruch. Und es kommen immer wieder jüngere mit den gleichen Schwierigkeiten. Müssen wir uns im Kreis drehen? Für mich kann ich nur sagen, das war mein Weg, das habe ich erreicht. Alles Gute Albert
christabelle
Beiträge: 554
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Albert! Danke für die ausführliche Antwort - wieder viel Stoff zum Nachdenken! Gruß Cristabelle
inka
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von inka »

hallo albert, natürlich hat das über die rübe ziehen etwas sehr agressives. und so empfinde ich es auch, wenn man nach dem prinzio "angriff ist die beste verteidigung" à la calimero vorgeht (wobei dieses beispiel bald überstrapaziert ist, denn als Sooooo schlimm empfinde ich ihr posting nun auch nicht -aber es ist exemplarisch. und an calimero: du du kannst ruhig mal wieder rauskommen). mein prinzip, um im bild schiffbrüchige zu bleiben, war immer, sich gegeseitig stützen, mal paddelt der eine und zieht den anderen mit-dann padelt der andere, so kommen beide ins rettungsboot. ich habe aber immer wieder erlebt, dass ich paddel, den anderen ein stück des weges über wasser halte unddann wenn ich keine kraft mehr habe eins über die rübe kriege. der andere ist ausgeruht und steigt ins rettungsboot. ich bin ausgepowert und gehe unter. und muß mir dann noch sagen lassen, dass ich wohl sehr naiv sei... zwar glaube ich immer noch an das prinzip der gegenseitigkeit, aber ich will nicht sterben und deswegen werde ich ab jetzt aufpassen und notfalls auch zuhauen, bevor ich wieder eins über die rübe kriege. ich hätte nie gedacht dass das wirklich nötig ist, aber wie gesagt, ich will nicht sterben. inka
maja
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Beitrag von maja »

Hallo Inka! Schön,daß Du wieder da bist.ich glaube, Du bist die erste mit der ich gepostet habe.Ich denke auch,daß Calimero irgendwie gar nicht weiß ,was sie damit angerichtet hat,oder sie war so verzweifelt wegen ihrer Oma.Obwohl,das auch kein Freibrief ist.ich denke aber auch ,daß es so ist wie Thomas sagt,daß sie Angst hat hier nicht wahrgenommen zu werden. Ich freue mich wenigstens,daß ihr beide den Mut gefunden habt,wieder hier zu schreiben.Du hast mir gefehlt,weil Du mir von Anfang an so vertraut warst hier.Maja
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Inka, mit Angriffen und Aggressivität auszukommen ist für uns besonders schwer aber zum Gesundwerden und im Leben stehen gehört es dazu und wenn wir gelernt haben, uns nicht mehr verdrängen zu lassen, haben wir einen Riesenschritt getan. Für mich ist wichtiger als die Reaktion auf aggressives Verhalten, wie ich sie aufnehme, ob sie mich erreicht und ich mich verletzt fühle. Oft meint uns die Aggr. des anderen ja gar nicht, wir dürfen guten Gewissens sagen und fühlen- geht mich nichts an (Straßenverkehr z.B.). Klar, wenn es uns eben doch was angeht, weil unsere Rübe jetzt dran ist, ist für mich die eine Strategie so gut wie die andere: Rückzug oder Gegenwehr. Das ist keine Frage der Ehre sondern der Zeckmäßigkeit, das hängt nur von den Konsequenzen ab und ob Rückzug schädlich für mich ist oder nicht. Aber dem anderen zu zeigen, dass Aggr. blöd ist, kann man sich zur Aufgabe machen oder auch nicht- man darf sich auf jeden Fall davon distanzieren um die eigenen Kräfte zu schonen. Lieber Gruß von Thomas
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Hallo Inka und die anderen, ein Streit ist manchmal nötig, aber wie? Ich war schon in Situationen, da wusste ich, dass ich etwas tun musste, und sagte zu mir, aber Albert pass auf, was und wie du etwas sagst und schreibst. Wenn ein Streit persönlich wird, ist er für beide Streithähne verloren. Als ich meinen "netten" Brief an den Satan geschrieben hatte, bekam ich mehrere Hinweise, der und der und jener. Das waren Hinweise darauf, den Kontakt nicht abbrechen zu lassen. Also bin ich ins Amt gegangen und habe den Satan besucht. Der war ganz harmlos geworden. Es gibt auch mal die Situation, wo die Einzelkämpfer draußen Friede, Freude, Eierkuchen halten sollen und dann werden sie gegeinander ausgespielt, das ist mit der oben beschriebenen Situation des gegenseitigen Helfens am Rettungsboot und nachher auf den Kopf schlagen sehr ähnlich. Als ich gemerkt habe, dass ich hintergangen werde, habe ich einen Schnitt gemacht und das über die Köpfe hinweg oben kundgetan. Da war es wichtig, nach oben hin eine begrenzte Öffentlichkeit herzustellen. Mein schlimmstes Hindernis ist der unmittelbare Vorgesetzte. Wenn es Regeln gibt, dann: immer in Kontakt bleiben, nicht persönlich werden und dem Gegner die Möglichkeit geben, das Gesicht zu wahren. Ein begrenzter Rückzug kann sinnvoll sein, um die eigenen Kräfte zu schonen und neue Kräfte zu sammeln. Im Zweifel hat ein Funktionsträger mehr Rechte und mehr Möglichkeiten, er kann sich mehr herausnehmen. Aber es gibt in unserer verhärteten und verkrusteten Gesellschaft auch Inseln der Kreativität; dort kann ich arbeiten. Es liegt auch an mir, diese Inseln zu finden. Ich habe trotz der Meinungsverschiedenheiten mit Satan weiterarbeiten können. Ich finde, wir sollten diesen Thread dazu nutzen, uns über diese Dinge, die Schwierigkeiten im Beruf, Freizeit und Familie auszutauschen. Persönliche Empfindlichkeiten zwischen Forumsteilnehmern sind das Gegenteil von Verbesserungen; ausgenommen ist ein lieber Gruß. Albert
Albert Keim
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Beitrag von Albert Keim »

Wie wäre es mal mit einer Aufstellung von Regeln für Streitfälle, wie kann ich meine Wut und meinen Ärger in gute Bahnen lenken und gibt es noch weitere Fallbeispiele wie jenes am Rettungsboot? Gruß Albert
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Albert, eines habe ich für mich herausgefunden: Es hilft sehr oft, seine Gefühle zu äußern und dadurch "Beißhemmung" auszulösen. Sätze wie "Ich fühle mich beleidigt von dir oder verletzt von dir" lassen nicht selten der Aggressivität eine kurze Sprachlosigkeit folgen. Freilich nicht immer, aber durch Signalisieren der eigenen Gefühlslage (der Situation und Person angemessen natürlich. Ein Rocker, der dir eins auf die Mütze geben will, wird sich wenig beeindruckt zeigen) bekommt doch die Situation einen authentischen Zug, der Kommunikation wieder möglich macht- vor allem weiß dein Gegenüber überhaupt erst einmal, wie du ihn wahrnimmst. Gruß von Thomas
inka
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Beitrag von inka »

das klingt alles so weise.... ich weiß was ihr meint. ich hab ja auch unzählige bücher darüber gelesen. aber ich sag euch eins. ich hab lust, auch mal agressiv zu sein. nicht zu mir selber sondern zu anderen. ich will auch mal fies sein und ungerecht, auch mal einfach dagegenhalten, ohne an psychologie zu denken oder an die gefühle des anderen. ich will nicht stets dieser "edelmensch" sein, von dem alle sagen "ach, wie sensibel und wie umsichtig". ich will nicht mehr die sein, bei der sich alle ausheulen. ich will nicht mehr ständig verletzt werden. ich will nicht mehr jeden gedanken zehnmal rumdrehen. ich will nicht mehr jeden menschen wichtig nehmen. ich will nicht mehr tolerant sein. ich will nicht mehr verzichten. ich will nicht mehr abhängig sein von der meinung anderer. ich will nicht stets die andere wange hinhalten. ich will nicht mehr das opfer sein. und, ich finde persönliche empfindlichkeiten zwischen einzelnen forumsteilnehmern sind gerade hier in diesem forum auch eine chance. nämlich eine chance, zu lernen mit agressivität usw. umzugehen. und dabei können alle behilflich sein. inka
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Inka! Ist ja schön, daß Du Deine "Opfermentalität" ablegen willst (wenn ich das mal so nennen darf) - man muß dabei bloß aufpassen, daß man nicht über's Ziel hinausschießt und plötzlich nur noch "prügelt" - und wenn Du Aggressivität hier im Forum üben willst, weiß ich ja nicht, ob das hier der rechte Ort ist; ich habe ja gerade schmerzvoll (für mehrere Beteiligte) erfahren, daß hier doch mehrere Leute recht empfindsam und verletzlich sind - such' Dir die Leute zum Üben zumindest gut aus! Christabelle
inka
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Beitrag von inka »

hallo christabelle, ich will hier keine agressivität forcieren. dazu ist dieses forum nicht da und das wäre ja auch wohl mehr als bescheuert.aber ich will hier etwas lernen. aber ich will auch hier versuchen, spontan zu sein und mich, nötigenfalls, auch mal agressiv zu wehren. übrigens,ich hab eine frage an dich, die mir gerade passend erscheint. deine antwort auf ein posting..na....ich weiß jetzt nicht mehr wer das war, der der den chat kritisiert hat...na ja, also deine antwort darauf, die fand ich auch schon agressiv. ich hatte das gefühl, hier wird mit kanonen auf spatzen geschossen. das resultat war ja dann auch, dass derjenige seine meinung und sich selbst wieder zurückgenommen hat. mich würde interessieren, hast du deine antwort auch agressiv empfunden/gemeint? (das ist eine ernstgemeinte frage. ich möchte etwas lernen).oder war das nur so spontan formuliert? und haben die anderen die antwort auch als agressiv empfunden? inka
inka
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Beitrag von inka »

...im thread therapie "beziehungen"
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Hallo, Inka! ...ich habe hier noch nie meine Antworten spontan formuliert; ich lösche immer noch die Hälfte, ändere den Rest dreimal um - und schick' dann nur jede 3. Mail ab - alles aus Angst, "aggressiv" zu wirken...nützt aber nichts, ich kann mich in die Empfindsamkeit mancher Leute hier einfach nicht reindenken. Also, ganz ehrlich: nein, ich meine meine Antworten NICHT aggressiv. Nein, ich empfinde sie nicht als aggressiv. Und nein, ich kann immer noch nicht nachvollziehen, wieso das andere so empfinden. Ist aber offensichtlich so, also werde ich, wie ich schon erwähnte, manche Leute einfach nicht mehr ungefragt ansprechen. Bestimmt meinst Du das posting von Thomas Roland - ich hatte seine Argumentation nicht verstanden, also habe ich nachgefragt, Punkt für Punkt, damit er sieht, was ich nicht verstehe und ggf. detailliert antworten kann - alles, um Mißverständnisse zu vermeiden. Ich sehe keine Kanonen und keinen Spatz. Und ich sehe nichts dabei, wenn man seine Meinung ändert und dann auch Kritik zurückzieht, das habe ich hier auch schon mehrfach getan: kritisch nachgefragt, weil mir etwas unklar war, es erklärt bekommen und daraufhin meine Kritik zurückgezogen - na und??? War die Antwort okay? Gruß Christabelle
inka
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Wut und Aggressionen

Beitrag von inka »

hallo christabelle, danke für die antwort. ja genau das posting meinte ich. und ja, die antwort war o.k. ich finde es sehr interessant wie verschiedenartig menschen kommunizieren. du verstehst deine schreibweise also als eine eher sachliche. in der tat hatte ich dieses punkt für punkt auflisten als agressiv empfunden. vielleicht weil es so bürokratisch aussah. und ich bin dabei von mir ausgegangen, die diesen schreibstil wählen würde, wenn ich zu der anderen person keinen kontakt außerhalb der bloßen informationsübermittlung wünschen würde. das ist in der tat sehr interessant für mich. inka
Thomas Roland

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Beitrag von Thomas Roland »

Liebe Inka, liebe Christabelle, ich finde es sehr schön, an Eurem Beispiel zu sehen, wie frau/man durch Kommunikation doch Mißverständnisse beseitigen kann. Wir sind eben sehr unterschiedlich gestrickt in den Empfindungen von Agressivität, Ironie, etc. Ich habe z.B. - allerdings nur mit Frauen oft das Problem im Umgang mit Ironie. Was ich und auch andere Männer so empfinden, finden Frauen oft verletzend. Ist aber gar nicht so gemeint gewesen. Oder nehmt das Beispiel "Polemik". War früher eine spannende Auseinandersetzung zwischen Wissenschaftlern, um neue Erkenntnisse zu gewinnen. Heute sagt man: "Sei doch nicht so polemisch", um auszudrücken, man findet das Verhalten des/der anderen agressiv. Und dann noch: Nein, ich habe meine Kritik nicht zurückgezogen, weil ich einen "auf den Deckel" bekommen habe, sondern weil ich die Argumente eingesehen habe. Und daß das Forum hier ja offenbar nicht leidet, zeigt, daß meine Skepsis unangebracht war. Liebe Grüße Thomas
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