Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
die Situation hat sich entspannt,da wir eine Kurzzeitpflegeplatz für die Mutter gefunden haben.
Das war Glück und sie ist sogar gern dort.
Zu hause bei dem Vater ist es nun um ein Vielfaches leichter geworden,auf Zeit!
Die Geschwister haben sich getroffen,Pläne verabredet,neue Probleme entstehen mit dem Wechsel der Pflegekraft.
Mir macht die Hitze zu schaffen,ich sage vieles ab,bin ans Haus gebunden.
Nur einen Besuch täglich beim Vater,da ich Infusionen anschließen muss.
Gebraucht zu werden,für eine gute Tätigkeit,für eine sinnvolle Unterstützung,das fällt mir leicht,da sehe ich Selbstwirksamkeit und die trägt mich über die schlimmen Löcher,die sich immer noch auftun.
Meiner Ärztin gehe ich aus dem Weg,da sich nur neue Probleme bilden,da fehlt jetzt das notwendige Vertrauen.
Heute bringen mich die Nachrichten zum Glühen,immer wieder wird berichtet,dass Fixierungen nun durch einen Richter überprüft werden müssen,der Patient 1/1 betreut werden muss,da werden Zeiten aus der stationären Psychiatrie wieder wach.
Abstand gewinnnen,Ablenkung einbauen,die Blickrichtung ändern.
Dass ich das immer wieder kann,die Bickrichtung zu ändern,das ist ein Gewinn.
Mich nicht ausgeliefert fühlen,mich nicht benutzt zu fühlen,mich selber wertschätzen,das ist eine ewige Baustelle.
Meist gelingt das,wenn ich mich einem wichtigem Thema nähere,eine aufbauende Tätigkeit suche,im Kontakt bleibe----Rückzug vermeide.
Unterbrechungen sind lebenswichtig,früher kannte ich die Endlosarbeitszeit bei meinem ersten Arbeitgeber,Ende war immer offen,auch nach 20Uhr,wenn er dann noch meine in der Mittagszeit geschriebenen Texte wegen eines Fehler zerriss,da war dann Nachtarbeit die Folge.
Ausgeliefert einem Chef, mit einem Anspruch,der nicht gesund sein konnte.
Warum ist mir nie eine Grenze bewußt gewesen,weil die Eltern,die Chefs gespürt haben,dass sie das mit mir machen können.
Mir ist immer noch ein Gespräch im Bewußtsein,als ein Psychologe mir sagt,ich habe das letztendlich mit mir machen lassen.
Heute,nach so vielen Jahren der bitteren Erfahrung kann ich mich nur schützend vor meine Seele stellen,wann bitte durfte ich das lernen,wann wurde mir gesagt,dass Drohen und Erpressen nicht erlaubt sind,weder in der Erziehung,noch in der Ausbildung,noch am Arbeitsplatz,noch in der Ehe,auch nicht in der Schule der Kinder---usw,usw.
Dass es auf geschlossenen Stationen auch üblich ist manche Patienten festzubinden,das war ein Hororr den ich bei Mitpatienten erleben mußte,dass der Richter immer erst mit dem Chef der Station sprach bevor er " kurz durch die Tür schaute",das hab ich erlebt und was ich gesehen habe,das war nicht gut.
Auf der Station,wo ich meine kranke Schwester über Monate besucht habe,stand das Bett mit den Gurten immer im Eingang des Flures.
Ein Zeichen,dass im immer im Auge hatte,unübersehbar.
Wer heute Nachrichten hört,der hat so ein Bild nicht vor Augen,ich habe es leider.
Ich möchte es los werden,wenn morgen die Hitze mich machen läßt,werde ich es zum Thema machen im Trialog der
Klinik.
Sie schmückt sich mit dieser Gruppe,also teste ich mal ihre Belastbarkeit.
Unangenehm sind solche Themen,wer kennt schon die Brisanz,mich hat das in Zustände getrieben,über die ich hier nicht schreiben darf.
Umkehr ist nicht immer möglich,wenn die Depression zu mächtig ist,die Blickrichtung ändern oder wieder aufnehmen,das ist ungeheuer schwer,aber der Ausweg.
Gedankenkreisen und Stimmungszusammenbrüche gehören zur Depression,wie die Atemnot zum Asthma.
Atemnot nahm mein damaliger Chef sehr ernst,da wurde sofort gehandelt.Patienten mit psychischen Erkrankungen leiden stumm und unsichtbar----.
Ich sehe dein Leid,das wäre der erste Schritt,um das Vertauen,dass ich verloren habe wiederzufinden.
Mit Schimpf und Schande angeklagt und beschimpft,das war der letzte Arztkontakt.
Weder die Zeit noch das Interesse das Gespräch zu hinterfragen,einfach die Routine weiter laufen lassen,wie immer.
anna54
Gertrud Star
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Anna,
schön zu lesen, dass du jetzt Entlastung hast.
Bei dir liest man immer wieder, dass du sehr viel tust, dich durch dein Gerechtigkeitsempfinden angetrieben einmischt ... und oft genug über deine Grenzen gehst.
Um das alles zu schaffen, muss man an sich selbst denken und oft genug einfach sich selbst wichtig genug sein, Batterien aufladen, abschalten, Hobby... Abgrenzungsmechanismen trainieren....
Alles andere füttert die Depression, weil man sich immer wieder überlastet.
LG Gertrud
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

da möchte ich mich Gertrud anschließen,schaue jetzt,dass es dir gut geht.
Weiterhin Kraft, aber auch den Mut nein zu erneuten Überlastungen zu sagen.

Liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen,liebe Gertrud,liebes Bittchen
ich stöhne immer mehr,wenn mir die Hitze entgegenschlägt.
Der ganze Hof ist braun,die Wiesen sind Sandwüsten und es gibt keine Aussicht auf Besserung.
Wir müssen die Pferde in den ganz frühen Morgenstunden rausstellen,und spätabends ist noch mal ein Gang.
Geritten wird auch,aber deutlich eingeschränkt,einige Reitplätze werden gewässert,die Auslaufflächen sind nur noch staubig.
Auch die alten Bäume werden braun und werfen Blätter ab,die jungen Bäume wässern wir noch.
Mein Hund will nicht raus,er schläft ganz viel.
Ich bin morgens nicht ausgeruht,sondern schlapp und übermüdet.
Mache jeden Tag nur das,was unbedingt muss,mein Hausputz wartet,keine Hilfe in Sicht.
Einige Termine hab ich versteichen lassen,auch einen Arztterrmin,der mir quer im Magen liegt,ich brauche immer noch Abstand zu den Äußerungen meiner Ärztin.
Sie unterstellt mir,dass ich in Krisenzeiten bewußt gegen andere aggieren würde,da ist sie völlig neben dem,wie ich das empfinde und erlebe.
Sie macht sich wie immer schnell ein Bild und spricht von gemeinsamen Gesprächen,die aber nie stattfinden,weil es ihrer Meinung im Moment nicht geht.

All diese Aktionen kenne ich,da kommt wenig Hilfe wirklich zu stande,alles Absichtserklärungen,die nur ihre Position stärken.
Absichtserklärungen mag ich nicht mehr,sie sind nicht glaubhaft und das erkenne ich sofort.
Ich muss aufpassen,wo ich in Abhängigkeit von Hilfe komme,ich muss mir selbst den Zugang dazu schaffen,nicht erwarten,dass ich es von anderen bekomme.
Was ich ändern kann,das mache ich,zu meiner Zeit,in meinem Tempo und auch in meinem Sinn.
Wieder sind Stapel und Berge entstanden,sie aufzuräumen wird eine Menge Zeit und Energie fressen,abe bei dieser Hitze kann ich nur das machen,was unbedingt muss.
Überforderungen sind wie Luftnot,ich bekomme Angst und werde zum Opfer der Gegebenheiten,da muss ich mich immer wieder rausziehen.
Heute wechselt die Pflegekraft bei meinem Vater,das wird eine große Baustelle.
Mein Einsatz dort ist durch die Notwendigkeit der Infusionen immer noch täglich.Ich gehe es an,Schritt für Schritt.
Auszeiten hab ich im Auge,das sind die wichtigsten Termine im Kalender.
Morgen soll es kühler werden,ich muss wieder raus können. Wenn ich abends gieße,fällt mir auf,dass ich nichts nutzen kann,weder Garten,noch meinen Platz am Wasser.
Mit diesem Wetter steigt die Anspannung deutlich,ich fühle mich gefangen.
anna54
Gertrud Star
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Gertrud Star »

Hallo Anna,

bei euch im Norden ist die Hitze ja viel schlimmer als hier. Da geht bei den meisten nur das Nötigste. Bei dir ist das Nötigste ja schon ein großes Pensum, vergiss das nicht.
Das schaffen nicht alle.
Und auch bei den Gesunden wird oft so viel mehr so getan als ob viel mehr ginge.

Ich denke, du solltest so viel um Hilfe im Alltag bitten wie möglich. Die Jüngeren können da schon einiges abnehmen.
Und Hand aufs Herz: Muss man wirklich jedesmal zur Stelle sein, oder reicht einmal weniger auch aus? (Ich rede jetzt nicht davon, wirklich physisch überlebensnotwendiges zu versagen, sondern einmal aussetzen mit dem Besuchen, stattdessen mal telefonieren oder so Sachen).

Dass momentan alles mehr eingeschränkt funktioniert und anstrengender ist, ist normal.
Auch dass bei sehr vielen viel Arbeit liegenbleibt. Ich sag da immer: Die Südeuropäer machens einem da vor, wie man sich bessers an die Hitze anpasst.
Es geht halt das meiste nur frühmorgens oder spät abends.
Mittags Siesta machen, radikal.

Wenn man älter wird, merkt man das nochmal mehr.

Schlafen tu ich auch nicht gut zur Zeit, ist zu heiß in der Dachwohnung. In der Miniküche wirds sogar heiß, wenn man nur einen Kaffee kocht.

LG Gertrud
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

wenn ich deine Zeilen lese,fühle ich mich in meine eigene Vergangenheit versetzt, mit meinen sehr kranken Eltern.
Ich habe mich damals überfordert ,aber ich weiß nicht was ich hätte anders machen können.
Hilfe durch einen ambulanten Pflegedienst hatte ich.
Die haben die Behandlungspflege, wie Infusionen anlegen, übernommen.
Das ist ja eine Leistung der Krankenkasse,die der Hausarzt verordnet.
Ich nehme aber an,das weißt du und hast da für dich eine andere Regelung getroffen.
Die Hitze macht mir auch sehr zu schaffen.
Meine täglichen Aufgaben versuche ich ganz früh zu erledigen .
Das ist nicht mehr viel und ich hoffe auf kühlere Zeiten.
Hier stagnieren die Sanierungsarbeiten im Moment,da erst die Brandruine abgerissen werden muss.
Da stehen heute Gespräche und Planungen mit der Abrissfirma an.
Wo die Container aufgestellt werden,Strom und Wasser wird zeitweise abgestellt und und und.
Es soll 14 Tage dauern,bis wir das Gröbste überstanden haben.
Egal,Hauptsache die fangen jetzt endlich mal an.
Der Zustand hier ist im Moment sehr schlecht aushaltbar.

Weiterhin viel Kraft für dich und die besten Wünsche.
Passe weiter auf dich auf, ich glaube das machst du, so gut wie es eben geht.
Es ist wieder eine sehr belastende Zeit für dich.
Ganz liebe Grüße
Bittchen
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wohin geht die reise
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Anna,
es freut mich, dass du dich mal wieder gemeldet hast. Ich kann nachempfinden, dass die Arbeit auf dem Hof jetzt noch anstrengender ist in der Hitze.
Und deine Sorgen werden auch nicht kleiner. Ich bin an einem Satz hängengeblieben: " sie unterstellt mir, dass ich in Krisenzeiten, bewusst gegen andere agieren würde."
Du schreibst dazu, dass sie völlig neben dem ist, wie du es erlebst und empfindest.
So wie ich dich hier kennengelernt habe, kann ich mir kaum vorstellen, dass du bewusst gegen andere agierst. Vertraue auf dein Gefühl, das was du empfindest.

Bei mir ist es manchmal so, dass sich Eigenwahrnehmung und Fremdwahrnehmung sich nicht decken. Das verunsichert mich.
Liebe Anna, ich möchte dich ermutigen, immer wieder wenn es nötig und machbar ist, deine Auszeiten zu nehmen.
LG
lore
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe lore
deine Worte haben mich nachdenklich gemacht.
Ich aggiere schon deutlich,wenn mich mein Mann in die Enge treibt,wenn ich mich wehren muss.
Das passiert mit Worten und meinem Rückzug,wenn es gelingt.
Ich kann aber auch mal deutlich anders,wenn ich so wütend werde,dass ich fast platze.
Ein Beispiel,ich habe hier den ganzen Tag gearbeitet und dann noch die Eltern versorgt und komme spätabends nach hause.
Dann bekomme ich den Satz gesagt: nächste Woche wird es 41Grad.
Ich könnte platzen,keine Frage,wie geht es dir,wie hast du alles geschafft,wie geht es den Eltern,wie hälst du die Hitze aus,was braucht du-----nein,nur die Ankündigung,dass sich meine schlimmste Situation mit der Hitze noch verstärkt.
Unbedacht geäußert,für mich wie ein persönlicher Angriff.
Ich kann weder mitteilen,wie meine Situation ist,noch Verständnis erwarten.
Meist wird dann noch weiteres bei mir abgeladen,was auf dem Hof alles nicht läuft und wer sich wieder beschwert hat,was kaputt ist usw usw.
Hier hört es nie auf,es wird bis in die Nacht gearbeitet,jeder ist am Limit,für mich bleibt nichts.

Das war immer so,es fällt nur noch mehr auf,seit ich so gefordert bin mit meinen alten und kranken Eltern.
Gestern war meine Mutter hier,weil sie zu hause nur Stress macht,abends mußte ich noch eine Notfallapotheke finden.
Die Infusionen mache ich täglich,fällt nur eine aus,haben wir sofort eine deutliche Verschlechterung mit zunehmender Verwirrung.
Beide Ärzte am Ort haben Urlaub,ich muss erst mal herausfinden,wer jetzt zuständig ist.
Alles frisst Zeit und Kraft.

Liebes Bittchen,ich bin in Gedanken bei dir,welch eine Belastung,die du zu stemmen hast.
Mit den Umständen,die nicht zu ändern sind, muss man zurecht kommen,wie auch immer.
Ich ertrage wenig Chaos,zu hause am wenigsten.
Daher kann ich ansatzweise nachempfinden,wie deine Baustelle aussieht und was das für dich bedeutet.
Als dieses Haus noch im Umbau war,hab ich oft die Nerven verloren,weil es einfach nicht aufhörte,es hat sich über Jahre gezogen.
Verunsicherungen bauen einen Druck auf,den gerade wir nicht ertragen können und auch nicht ertragen sollten.
Aber so ist das Leben nicht.
Meine Ärztin macht zusätzlichen Druck und zwingt mich in einen Zustand,wo ich Abbitte tun soll.
Kein Verständnis,sondern Ausgrenzung,ich habe keine Wahl,die Institusambulanz hat einen Termin für Mitte Oktober.
Was wissen diese Leute von meinem Leben,so gut wie nichts,sie haben Diagnosen in Zahlen und Ziffern,das soll etwas aussagen??
Einzig eine Therapeutin kann nachvollziehen,was mein Leben bedeutet,aber ich muss sie privat zahlen.
Liebe Gertrud,ich werde versuchen,mehr Hilfe über den Pfelgedienst zu bekommen,aber das muss letztlich der Arzt befürworten und da sind beide Praxen wegen Urlaub geschlossen.
Heute wieder anfangen,wo ich gestern bis spät abends noch im Einsatz war.
Zwei so alte Eltern versorgen zu müssen,da geht kein Telefon,es bleibt nur hinfahren und sich kümmern.
Erst wenn mein Bruder aus der Klinik zurück ist,kann ich hoffen,dass er Zeiten übernimmt.
anna54
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

sehr gut kann ich nachempfinden wie es dir im Moment ergeht.
Wir haben es beide nicht leicht.
Da können wir nur versuchen, gelassen zu bleiben , so gut es geht weiter zu funktionieren und
dabei nicht auch noch schlapp zu machen.
Das wäre jetzt für meinen Mann und meine Familie der Supergau.
Aber es würde auch irgendwie weiter gehen.
Bei dir ist noch der Zeitdruck und die Sorge für die alten Eltern dabei.
Deinen unermüdlichen Einsatz, ohne Wertschätzung auszuhalten, ist besonders belastend.
Wir wissen ja sehr gut,was uns überfordert und auch was nicht gut läuft.
Auch das geht vorüber,das ist der einzige Satz,der mich irgendwie weiter machen lässt.
Was können Ärzte oder auch Therapeuten an der jetzigen Situation ändern ?
Da sehe ich keine Hilfe.
Alles Liebe für dich und fühle dich umarmt,vielleicht können wir uns dabei gegenseitig Kraft geben.

Liebe Grüße
Bittchen
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Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

ich möchte dir einen guten Sonntag wünschen,mit etwas Zeit und Muße
auf deiner Bank.
Gönne dir immer wieder kleine Oasen der Ruhe, damit du weiterhin genug Kraft hast, in deiner jetzigen schweren Zeit.
Liebe Grüße und lasse dich mal in den Arm nehmen.

Deine Bittchen
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anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
nach längerer Pause möchte ich erst mal nur liebe Grüße da lassen.
Ich melde mich wieder.
anna54
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

ganz liebe Grüße zurück an dich.
Ich kann nur hoffen, du konntest deine belastende Situation irgendwie lösen.
Ich bin nach wie vor sehr am kämpfen,es ist noch keine Änderung zum Positiven hier eingetreten.
Mehr möchte ich nicht schreiben,das Letzte was du brauchst,ist noch von mir runter gezogen zu werden.
Darum mache ich weiter,auch wenn es noch so schwer ist.
Irgendwann ist auch das vorbei und ich kann wieder zuversichtlicher in die Zukunft sehen.
Das wünsche ich dir auch ehrlichen Herzens.

Alles Liebe für dich
Deine Bittchen
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wohin geht die reise
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von wohin geht die reise »

Liebe Anna,
danke dass du dich gemeldet hast.
lore
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebes Bittchen,liebe lore
ich kann und konnte nichts berichten,nichts hat sich verbessert,neue schwierige Situationen kamen dazu.
Meilensteine habe ich stemmen müssen,wir hatten hier auf dem Hof ein Turnier mit über 200Gästen,das hat mich unendlich gefordert und überfordert.
Aber wir sind als Familienunternehmen auf solche Aktionen angewiesen,wir sind Anbieter von Leistungen im Pferdebereich,da wird auch einiges erwartet.
Der Tag selbst war dann nicht das Problem,die unendlichen Vorbereitungen und Notlösungen,die in letzter Sekunde getroffen werden müssen,das kostet die Kraft.
Auch Absagen von gebuchten Helfern,auch Absagen von freiwilligen Unterstützern,all das ist mir zu viel,das kann ich nicht mehr aushalten.

Meinem Vater geht es den Umständen entsprechend gut,das Problem ist die Mutter die "alle Helfer aus dem Haus jagt".
Es ist eine Freude,zu erleben,dass mein Vater wieder Anteil am Leben nimmt,er sitzt im Rollstuhl,aber mitten im Garten---an guten Tagen.
An schlechten Tagen will er das Bett nicht mehr verlasssen und wird auch sehr unleidlich.

Meine kranke Schwester hat einen riesigen Schrittt nach vorn geschafft,sie ist auf einem so gutem Weg,dass es fast schon wieder Angst macht.
Sie ist nicht manisch,aber sehr aktiv,sie kämpft für ihre Sache,einen angemessenen Arbeitsplatz,sie ist unterwegs,sie hat neue Freunde gefunden und hat sich mit fescher Frisur und wieder bunter Kleidung ein neues Aussehen gegeben.
Da hat sich jede meiner Anstrengungen gelohnt,nicht beschreibbar,wie sie in den letzten Löchern der Psychiatrie Jahre ihres Lebens verloren hat.

Nie aufgeben,das ist bleibt mein Motto,jeden Tag wieder neu,auch wenn mir Tage und Wochen als unbezwingbar erscheinen,letztlich siegt mein tiefste Überzeugung,es wir gut werden,wenn nicht heute,dann übermorgen----oder etwas später!

Gestern war ich auf eine Fachtagung der Sozialpsychiatrie,die hier am Ort eine Fachtagung durchführte.
Ich konnte zwischendurch meine Pflichten gut einbinden und bin aber zu den wichtigsten Vorträgen wieder da gewesen.
Letztlich war die Podiumsdiskussion am Ende,das Salz in der Suppe,durch Zufall bekam ich das Mikro für die letzte Wortmeldung.
Dass ich dafür,was ich sagen konnte ein dickes Lob bekam,das war schön,hat mich bestärkt,dass ich mich verlassen kann,auf einen inneren Kern,der unverwundbar bleibt und mir die Zuversicht gibt alle Stürme des Lebens zu überstehen.
Liebes Bittchen,ich habe lange nicht hier lesen können,und damit auch nicht erfahren,wie es bei dir weitergegangen ist.
Oft habe ich an dich gedacht!
Ein sicheres Zuhause,ein Ort der unverwundbar bleiben muss,das ist für mich so wichtig,wie die Luft zum Atmen.
Mein Umzug hat mich zwei Jahre an Unsicherheiten und Ängsten gekostet,erst jetzt scheine ich angekommen zu sein.
Helfer habe ich,Leidensgefährte habe ich,auch wenn die Kontakte brüchig geworden sind,durch meine ständige Anwesenheit bei den Eltern.
Ich kämpfe für mich,für Freiräume,für meine Seelenwünsche,meine Herzensangelegenheiten.

Immer finde ich die Nischen,immer wieder habe ich das Glück, durch meinen Mut den Weg,meinen Weg zu finden.
Gestern traf ich zwei Mitarbeiter einer Klinik,wo ich schon lange auf der Warteliste bin,ein Geschenk,dieses Zusammentreffen,zwanglos in der Pause.
Immer das Trotzdem,immer das Licht anzünden,immer den Umweg wagen,wenn das Ziel mit entgleitet.
Mein Ziel ist und bleibt trotz schwerer Einschränkungen ein zufriedenes Leben zu führen,zu erkennen,wo meine Quellen sind und mich nicht einschüchtern zu lassen von Menschen,die keinerlei Ahnung und Wissen von dem haben,was es bedeutet mit dieser Last zu leben.

Gruppen helfen mir,der Mut,mitten in einer Fortbildung Fragen zu stellen,in Frage zu stellen,was ein gesundes Leben sein soll.
Wir sind immer Menschen mit Wunden und Kratzern,Zufall,welches Organ reagiert auf Überforderung und Schicksalschläge---immer sind wir wertvoll und verdienen niemals Ausgrenzung und Vorurteile.
Ja, da war er wieder,der Mut,die Wut über unmögliche Wortbeiträge gestern(psychisch Kranke kommen ja nicht aus dem Bett,wie denn wohl dann pünktlich zum Arbeitsplatz).
Ich kämpfe für mich,immer auch für anderer,aber das ist meine Lebensüberzeugung,ich nehme mir den Dank selber,ich habe ein Talent,dass ich nutze,es macht mich stark und manchmal auch glücklich.
anna54
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

ich habe deinen Beitrag als sehr große Bereicherung für mich empfunden und bewunder es,
wie kraftvoll und zuversichtlich du schreiben kannst.
Das freut mich so sehr für dich,wie sich doch vieles bei dir zum Positiven entwickelt.
Da will ich versuchen dir nur etwas nachzueifern.
Deine Aktivitäten bestätigen dich und du hast alles richtig gemacht.
Deine Kräfte immer wieder zu bündeln und für deine Liebsten zu kämpfen,genau wie für dich,habe ich schon immer sehr bewundert.

Weiterhin so eine gute Entwicklung und ganz liebe Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebes Bittchen
ich komme vom Meer---kaum zu glauben!
Jetzt bin ich schon wieder in der Pflicht bei den Eltern,aber morgen muss ich Zeit finden zu schreiben.
Kraftorte,Kraftmenschen,Kräfte bündeln und dankbar sein für kleinste Momente.
Liebes Bittchen,ich würde dir gern noch mehr Mut machen,hier ist immer wieder der Ort,einander ein Stück der Last für kurze Momente mitzutragen.
Danke,dass du mir geschrieben hast!
anna54
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
kaum von der Insel zurück,hab ich fast die Zwanglosigkeit,diese Zeitlosigkeit wieder verloren.
Trotzdem schaue ich voller Dankbarkeit auf diese kurze Inselzeit.
Meine Tochter hatte gebucht und durchgesetzt,dass wir uns hier loseisen konnten.
Die Hinfahrt war diesmal wieder anstengend, die Fähre so voll,dass man schon ahnte,Ferienzeit,falsche Zeit.
Aber auch auf der kleinsten Nordseeinsel verlaufen sich die Leute,jeder nimmt seinen Bollerwagen und läuft mit Gepäck zu seiner Ferienwohnung,der einzige Laden verkauft auch sonntags das Nötigste.
Was braucht man,außer einer wetterfesten Jacke,ganz wenig und das ist wunderbar.
Am Meer braucht man nichts,fast nichts,alles darf klein und wundersam sein.
So unser Besuch in der schönsten Teestube,die man sich überhaupt vorstellen kann.
Ganz am Ende der Insel,völlig versteckt,ein altes Fischerhaus mit winzigen Räumchen und Ecken.
Einen Platz zu bekommen ist Glück,wir hatten Glück und saßen erschöpft vom langen Weg vor einem Stövchen mit herrlichem Tee.
Waffeln,wunderbare Torten und alles was lecker ist bekommt man dort.
Dann hat diese Teestube etwas,was ich noch nie anderswo erlebt habe,die Chefin geht mit einer wunderschönen großen Teekanne von Tisch zu Tisch und schenk heißes Wasser nach,für den zweiten Aufguß.
Diese Zeit in diesem alten Haus,mit seiner Geschichte kann man nachlesen in den vielen Gästebüchern, und inzwischen sind es fast zehn volle Bücher.
Gäste schreiben,Kinder malen und jetzt Erwachsene stöbern alte Einträge wieder auf,die zwanzig Jahre zurückliegen.
Inselzeit,Inselmenschen, ganz anders,auch so geht Leben!
Baltrum ist so klein,dass alle zu Fuß gehen,Fahrräder haben nur Insulaner oder Mitarbeiter.
Auf dem letzten Flohmarkt hab ich eine kleine Kanne gefunden,die ist so schön,die war mal so teuer und ich hab sie mir erkämpft für kleines Geld.
Sie steht jetzt an meinem Platz,den ich mir gestern vergrößert habe,den ich immer wieder erkämpfen muss,weil die anderen hier mir den vollstellen und für sich brauchen.
Für sich etwas erkämpfen,etwas für sich behaupten,das mache ich immer wieder,verliere den Mut wieder und muss es wieder neu errinngen.

Der Betrieb hier frisst Zeit,meine Elternpflegezeit frisst Zeit und vor allem Kraft,aber meine Zeit,die ist so wichtig,die ist so kostbar,dass ich mir Zeichen und Rituale schaffen muss,damit ich es vor Augen habe.
Durch das Einüben von Teeritualen habe ich damals den Suchtdruck des Alkohols in Schach gehalten.
So steht die Kanne für Leid,aber auch für das Überwinden,für das Trotzdem,für das Licht trotz Dunkelheit.
anna54
Simone80
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Simone80 »

Hallo Anna,

ich kenne Deine Geschichte nich so gut, aber ich habe Deinen letzten Beitrag eben mit Genuss gelesen, also die Beschreibung Deines Urlaubs. Ich trinke sehr gerne Tee und konnte mich so richtig in die Teestube hineinträumen. Ich glaube, auf diese Insel muss ich auch mal. Hoffentlich kannst Du von dem Aufenthalt noch eine Weile zehren, wünsche Dir viel Kraft und alles Gute!

Simone
irma
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von irma »

Liebe Anna,

ich las deinen Bericht und glaubte die Insel zu kennen, von der du schreibst. Aber ich dachte an Juist. Dort ist es ähnlich. Ankommen, Bollerwagen und zur Unterkunft. Pferdegetrappel den ganzen Tag.

Dein Bericht war aber trotzdem schön. Bewahre dir die Erinnerungen und deinen Platz für besondere Dinge.

Liebe Grüße
Irma
artig musst du nicht sein; es reicht, wenn du grossartig bist. (dieter becker)
Bittchen
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Bittchen »

Liebe Anna,

ein wunderbarer Bericht ,der in mir Sehnsucht weckt.
Es freut mich so sehr für dich,dass du eine so gute Zeit erleben konntest.
Auch wenn der Alltag dich wieder hat,von der schönen Erinnerung wirst du wieder zehren.
Früher sind wir nach Langeoog gefahren ,heute bevorzugen wir Timmendorfer Strand,auch immer wieder in die selbe FeWo .
Jetzt waren wir schon lange nicht mehr da.
Das wäre jetzt unter den gegebenen Umständen auch schlecht möglich(ständig Menschen ,die irgendwas regeln wollen,im Zusammenhang mit dem Hausbrand).

Gerade ist unsere älteste Tochter mit ihrer Familie in Timmendorf.
Aber ich hoffe ,wenn unsere Pechsträhne vorbei ist,können wir uns noch einige Wünsche erfüllen.
Bei deiner Schilderung sehe ich das Meer vor mir ,rieche die Brise und höre das Schwitzern der Möwen.
Wie sehr ich das liebe.
Man will immer das,was man nicht hat,denn ich lebe auch in einer Gegend ,wo Andere Urlaub machen,lach.

Alles Liebe für dich und herzliche Grüße
Bittchen
Jeder Tag ist ein neuer Anfang.
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Simone,liebe irma und liebes Bittchen
hinüberretten,das ist mein Motto für diese Tage,wo meine kurze Inselzeit gefressen wurde von den Pflichten,die doppelt auf mich gewartet haben.
Retten,das kann ich gut,mich selbst inzwischen auch mal.

Gestern bin ich geflüchtet,weil mein Mann hatte wieder einmal eine Baustelle hier eröffnet,die bis in die Nacht ging.
Liebes Bittchen,ich denke an euer Haus und kann nur hoffen,dass du inzwischen wieder nromal wohnen kannst,leider hab ich den Anschluß an deine Beiträge verloren,da ich so lange nicht im Forum war,leider.
Oft habe ich dann doch Glück,wenn ich erst mal den Mut hatte,mir den Sonntag selbst zu gestalten.
Ich kam in ein Erntedankfest und traf so nette Menschen,weil es einen ganz besonderen Flohmarkt gab. Einige ältere Frauen haben eine Ladenleerstand genutzt und sich ein wunderbares Reich geschaffen.
Dort fand ich genau den Silberlöffel,der zu meiner Teetafel noch fehlte!
Kostbarkeiten sind die Dinge,die mich erinnern an Momente und an Zeiten,die wie Anker sind,die meine Wurzeln nähren,wo meine Energie zu hause ist.
Ein Tierheimbesuch hat mich erinnert,wie schwer es ist,wieder einen Hund zu haben,der Vertrauen hat und behält.
Mein alter Hund kommt genau aus diesem Heim und hat durch meine ständige Abwesenheit wieder alte Verhaltensmuster,es tut mir in der Seele weh,dass ich ihn nicht mehr ableinen kann.

Aber ich nutze jede Möglichkeit den Flohmarkt dort zu unterstützen,es ist eine wunderbare Stimmung dort.
Die meisten Menschen suchen Bücher und alte Kostbarkeiten und es entstehen ganz besondere Gespräche.Man fühlt sich beschenkt,insbesondere durch diese Begegnungen.

Meine Inselzeit ist immer kurz,aber sie erinnert mich an meine Quellen und Möglichkeiten.
Kluntje heißt das Cafe und ich mache mir neben den Kerzen immer eine Deko mit Licht und den dicken Kluntjebrocken.
Festhalten kann ich mich an diesen Bildern,sie retten meine Absturzmomente,die immer lauern.
Heute einen Arztbesuch tapfer ausgehalten,ich werde dort nicht gut behandelt,finde aber keine Alternative.
Mal geht das gut,mal reißt es mich um.
Mit mir nicht,mit mir nicht,heute nicht mehr,gestern vielleicht und an einem anderen blöden Tag,aber daran denke ich noch nicht.
anna54
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
die frühe Dunkelheit macht nun endgültig deutlich,dass es in die Zeit geht,die belastet und schwerer ist.
Gegensteuern ist mein Motto,Lichter bringen mir Hilfe,Kerzen und bewußte Lichtpunkte.
Vor allem hilft der Kamin,ich nehme den zusätzlichen Dreck gern in Kauf.
Aktiv sein,Pausen finden,und diese gestalten,sich nicht fallen lassen in eine trübe Stimmung,das ist lebenswichtig.
Die Abende sind länger,die Möglichkeiten auf dem Hof werden weniger,mir sind die Stunden am Reitplatz dieses Jahr abgegangen,weil ich ständig bei den Eltern verweilen mußte,aber auch wollte.
So kommen gefährliche Lücken---Kontakte reißen scheinbar ab,müssen wieder aktiviert werden.
Eine neue,aber alte Baustelle kommt hinzu---wir müssen endgültig das alte Haus leerräumen,das wird noch schwerer,weil ich das nicht aushalte.
Panik überfällt mich,wenn ich mir das ansehen muss,was geblieben ist,von diesem Hau-ruck-Umzug.
Ich war nicht fähig meine Schätze zu bewahren und Umzugshelfer sehen nur Kisten die von A nach B müssen.
Viel ist verloren,viel ist zerstört---weil es scheinbar sinnlos in irgendwelchen Ecken steht.
Mir helfen die Fotos,die ich von früheren Zeiten in dem alten Haus habe.
Nun keimt meine Idee hier einen Flohmarkt zu machen,einen geeigneten Raum hätte ich,würden die anderen Familienmitglieder das mittragen.
Werden sie wohl nicht,das macht mir wieder einmal klar,du mußt es allein schaffen.
Ich wäge ab,eine Gruppe Ehrenamtler könnte ich mit ins Boot holen,wenn ich den Erlös spende.
Letztlich geht es mir um meine eigene Überzeugung,dass die kleinen und großen Schätze immer irgendwo einen Ehrenplatz bekommen können,man muss es nur wagen.

Viele Flohmärkte hab ich immer wieder besucht,so viele begeisterte Menschen getroffen,das wäre genau mein Ding,das hier anzubieten und mit Leben,ja auch mit Licht zu füllen.
Mir fehlt der eine Mensch,der mich nicht hängen läßt,wenn ich durch meine Zeiten bei den Eltern in Verzug komme.
Es gibt keinen festen Termin,noch ist Zeit gut zu planen,doch ich werde mich nicht beiseite stellen lassen,wie ich es bei dem Umzug hab mit mir machen lassen,mein Wohnzimmer war eines Tages einfach weg----------.
Das passiert,wenn man nur krank genug ist,dass andere behaupten:sie hättes es doch nur gut gemeint.
Ich sehe meinen Vater immer hilfloser,aber durchaus selbstbesimmt,jedes Wort will bedacht sein,jedes muss ist zu viel,bitten hilft----um jeden Schluck Wasser.
Jede Zeit hat ihren Sinn,jeder Tag seine Herausforderung----meine Umgebung reagiert überzogen auf mich----sie stellen mich in Frage,wie ich reagiere,wie ich belastbar bin,eiskalt.
anna54
anna54
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Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
heute hab ich mich entschlossen doch die Angehörigengruppe zu besuchen,auch wenn es mir schwer fällt bei Dunkelheit noch mal aufzubrechen.
Ich bin seit Wochen unterwegs mit meinem Thema,warum vernetzen sich Gruppen nicht besser,hab einen wunderbaren Vortrag einer Psychologin gehört zum Thema Psychotherapie bei Schizophrenie,der Krankheit meiner Schwester.
Nicht mehr verzetteln,sondern zusammenfügen,das kostest Zeit,aber auch ganz viel Energie.
Ein alte Bekannte hat sich gemeldet,die Tochter ist auch erkrankt,die Eltern Ärzte,auch nur hilflos.
Frisst das Thema nur meine Zeit,ist das Thema gerade dran,verliere ich die Übersicht?

Meine Idee einen Hofflohmarkt auszurichten wird täglich konkreter,erst mal Helfer suchen und deren Standfestigeit abklopfen,ich kann nicht noch mehr machen,eher weniger.
Es fällt mir sofort auf,dass fast jeder nur seinen Vorteil finden will,da muss ich gut aufpassen.

Es hilft,zwischendurch runterzukommen,mit Hausarbeit und einfach mal nur Kochen und Backen.
Licht bekomme ich nur,wenn ich mich aufmache,wenn dazu Zeit übrig ist,wenn ich mir das wert bin.
Die Dunkelheit überfällt,weil sie dahergeschlichen kommt,wie der Nebel,wie die Depression,daher auch so wenig auszuhalten. Ich muss etwas dagegen setzen,mir
die Sonnenstunden suchen,sie sind fast immer zu finden,und der Tag,der sie mir nicht gibt,den fülle ich anders.
Ein Buch liegt bereit,der Kamin muss noch angezündert werden,ich hab Zeit,weil ich sie mir nehme. Der Nebel hat so viele Gesichter,morgens sind die Wiesen am Bach kaum zu erkennen,ich sehe die Rehe wandern,die Bäume sind noch voller Laub,aber die Färbung ist nur im Sonnenlicht schön.Mitten in der Natur zu leben gibt vieles vor und ist wunderbar,wenn man es auch nutzen kann,wenn es nicht nur Pflichten sind.
anna54
Katerle
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von Katerle »

Hallo liebe anna,

das machst du prima, das du die Angehörigengruppe aufsuchen willst, auch bei Dunkelheit. Weiter so. Mit dem Hofflohmarkt- tolle Idee.

Und mitten in der Natur zu leben, stelle ich mir so wunderbar vor, nur allein hätte ich damit ein Problem...

VLG Katerle
anna54
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Re: Licht trotz Dunkelheit,Hoffnung Teil 10

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe Grüße an Katerle!
der Herbst ist heute dunkel und Nebel bleibt auf den Wiesen und Feldern.
Es ist zu warm und die Natur will mehr Regen.
Die Blätter fallen und die Färbung der Buchen ist wunderschön. Da fehlen mir die großen Bäume in der Einfahrt zum Hof,sie fielen in einem heftigem Sturm.
Der Hof hat immer zwei Seiten für mich,wunderbarer Wohn-und Arbeitsort aber auch schlimme Erinnerung und Verhaften in alten Geschichten.
Ich lobe mir die Tage,wo ich einfach in der Arbeit abtauche und eine sichere Grundstimmung den Tag trägt.
Aber es gibt die Tage,wo ich geschafft bin,gestern einen ganzen Tag Pflege bei den Eltern,da ist alles zäh und schwarz.
Dann sind meine Rettungsinseln wichtig,dann ist vorsorgen wichtig,dann sind die Schritte klein und manchmal auch winzig.
Retten können mich Blumen und Kerzen,Küchenzeit rettet mich,mein schlafender Hund rettet mich,gnädig sein mit mir---das rettet mich.
Aufgaben sind wichtig,aber sie müssen Fernziele sein,möglichst ohne Druck und Selbstvorwürfe,weil zu wenig,zu spät,oder unvollständig.
Mut zur Lücke,meine Lücken sind oft riesig.
Das Leben hat die Richtung bestimmt,die Pflege der Eltern kostet die meiste Energie und bindet mich fest.
So komme ich hier immer in Verzug und das macht Stress,aber ich möchte auf das sehen,was ich leiste und nicht das vor Augen haben,was sollte und müßte,das ist immer zu wenig.
Letzte Woche mußte ein Pferd in die Tierklinik,weite Anfahrt und lange Wartezeiten,wieder ein Tag weg,aber auch ein Tag mit meiner Tochter,für Erinnerung und gute Gespräche.
Was wirklich wichtig ist,da sein,das Haus hüten und nicht ewig putzen.
anna54
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