Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktuell?*

Sonnenblume14
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,,
@timmie:
wow, ein gedeckter Frühstückstisch - DANKESCHÖN für dieses nette Bild. Ich setze mich gern dazu, falls um diese Zeit nicht schon abgeräumt ist ;) Für diesen Fall stelle ich schon mal eine Kaffeekanne und ein Blech Apfelkuchen mit frischer Sahne auf den Tisch.

Ich wundere mich über mich selbst . Habe für heute Abend eine Essenseinladung ausgeschlagen, weil ich es als nicht gut erachtet habe. Es wäre zu spät geworden und auf mich wartet eine Arbeitswoche. Da muss ich (momentan!!!) noch andere Prioritäten setzen. Die Einladung wurde auf Ostern verschoben - eine gute Alternative.

@Lupine: Ich stimme dir zu, das kann auf Dauer nicht klappen. Manchmal fehlt den Chefs dieses vorausschauende Denken. Dann muss es erst richtig krachen. Aber leider versucht man bis zum Letzten, das Ganze am Laufen zu halten. Ich bewundere die Kollegen, die pünktlich gehen und achselzuckend bemerken "Das konnte ich einfach nicht schaffen". Meist die, die sich eh nicht totarbeiten.

@Puk, auch dir kann ich nur zustimmen. Wo ich wieder einigermaßen "klar" bin und einiges geändert habe, musste ich meiner Therapeutin gegenüber schon mehrfach zugeben, dass ich mir die Aufgaben und verantwortung einfach "an Land" gezogen habe. Jetzt schaffe ich es so leidlich, Probleme auch mal bei anderen zu belassen. Man lebt ganz gut damit, zuerst fällt es schwer, aber wenn es mehrfach gutgeht, wird es immer einfacher. Und hat mehr und mehr den Effekt, dass andere sich mehr um ihren eigenen Kram kümmern.

Allenanderen wünsche ich einen schönen Sonntag (auch wenns hier regnet ;( )
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Hallo Zusammen,
es tut mir leid, dass ich fast immer nur so egoistisch bin und schreibe, anstatt auch mal Ratschläge für andere zu geben. Mir fehlt irgendwie die Konzentration in dem Forumgewusel alles konzentriert durchzulesen.

Ich fühle mich diese Woche total komisch. Habe grad auch mit meiner Mutter darüber geschrieben, dass ich Angst vor der Zukunft habe. Sie meint aber dass ich nur Freude empfinden müsste und dass wenn meine Oma mein Bruder, Vater etc. das hören würden mit der Angst, sehr enttäuscht wären und das nicht akzeptieren würden (da sie mich finanziell unterstützen). Hab ihr erzählt, dass ich mir einerseits vorstelle wie in einer Dancecompany jeden Tag Training zu haben und dann eben die Aufführungen und andererseits denke ich bin nur als Hausfrau gut und dass ich da keine Angst haben brauch jeden Tag arbeiten zu müssen. Das ist total komisch und bescheuert, weil ich mir ja die Schule selbst ausgesucht hab und ich das gerne mache. Nur ist es alles so schwer, ich kämpfe jeden tag mit den anderen mitzuhalten und richtig gut zu werden und leistungsfähiger, aber ich hab das Gefühl das ich meinen Kopf nicht mehr so nutzen kann in Hinblick auf die Kreativität wie früher. Ironie des Schicksals, denn bevor ich endlich an dieser Schule angenommen wurde, war ich so viel mehr kreativ, als jetzt.
Und dazu fühle ich mich so einsam und hab doch keine lust auf Gesellschaft. Ich weiss nicht was ich fühle, ob ich versuchen soll dem Typen näher zu kommen den ich toll finde oder ob das nur sone Schwärmerei ist, weil ich einsam bin. Ich meine wir verstehen uns gut und trinken was zusammen, aber er hat eine Freundin (die er zwar nicht liebt, aber naja) und wir wohnen zusammen in einer WG. Daher will ich mir sicher sein, über meine Gefühle, bevor ich es wirklich versuche. Ich weiss dass er mich auch toll findet, aber wie gesagt wir trauen uns beide nicht anzufangen.
Total bescheuert, dass ich drüber nachdenke Hausfrau und Mutter zu sein, wobei ich noch nichtmal einen Partner habe. Ich weiss dass ich einen einmaligen Job beim Theater (also ein Stück) schaffen würde, aber erstmal dahin zu kommen ist das problem. Ich hab keine Ahnung wie ich es schaffen soll so gut und selbstbewusst zu werden, dass ich mich guten Gewissens da bewerben kann. Verwirrend oder? Ich weiss grad wirklich nicht, was das alles soll von mir, denn ich habe ja eh noch 2 Jahre und 10 Monate schule vor mir. Und müsste mich frühestens Anfang 2017 bewerben, vorher kann und darf ich mich auf die Schule konzentrieren. Ahhhh ich bin so wütend auf mich, warum mach ich mir denn meine gute Zeit jetzt wieder kaputt?

Lg redbedroom
p.s. ich bewundere jeden einzelnen von euch und bin stolz, dass ihr euer Leben irgendwie meistert und nicht aufgebt! Ihr seid Stark!
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo, ich schon wieder!
Sonnenblume14 hat geschrieben:Wenn ein Arbeitgeber so agiert wie der Deine, dann ist ihm der einzelne Arbeitnehmer wenig wert. Du solltest dir selber mehr wert sein.
Dazu wollte ich noch schreiben. Das ist so ein schöner Satz.
Unserem Arbeitgeber sind wir sicherlich nicht viel wert, obwohl er jeden von uns mit Geschichte dahinter kennt. Er redet zwar immer mal von der "großen Familie", aber es ist wie bei allem, solchen Worten entsprechen keinerlei Taten. Eher im Gegenteil. Das ist besonders schwer zu ertragen.

Also provokant gesagt spüren wir alle genau eine Sache: Die Chefs wollen möglichst wenig arbeiten und dennoch optimal abkassieren. Sie machen ihren Job ziemlich schlecht, vor allem ihre Chef-Position im Mittelstand machen sie miserabel. Ein überschaubarer Mittelstandsbetrieb erwartet nämlich seinen Chef auch mal zu sehen. Und zwar in Aktion zu sehen, mal spüren, dass er für und am Betrieb arbeitet. Wir haben ja schließlich auch einen Vergleich dazu, wie es vor dem Verkauf lief und welche Arbeiten die Vorgänger alle geleistet haben. Inzwischen wissen wir nur noch, dass all diese Arbeiten durch Personal erledigt werden und darüber hinaus kann man nur spekulieren.
Daher haben die meisten Angestellten auch wenig Achtung/Respekt vor ihnen. Sie tragen dick auf und es steht wenig Wissen dahinter. Sie machen peinliche Rechenfehler. Man meint es fehlt jeglicher gesunder Menschenverstand.
Sie lügen, man kann ihnen die Aussagen nicht glauben. Sie wollen mit jeder Aussage etwas bewirken, belegen "unsere drammatische Lage" aber nie (z.B. die drastisch sinkenden Kundenzahlen). Die Zahlen, die wir einsehen können, sagen nichts davon.

Sie haben mich 2014 9 Monate lang Stellenanzeigen in ein kostenloses Online-Portal einstellen lassen, haben aber die gelernten Kräfte nie eingeladen (allein 4 Vorab-Ablehnungen einsatzbereiter Fachkräfte haben wir selbst herausgefunden über Telefonate, die bei uns eingingen oder Leute die zu uns kamen, während der Chef nicht mal kurz sein Büro verlassen wollte, um den Bewerber in Augenschein zu nehmen). Es war dann einfach klar, die Chefs sind nicht bereit mehr Geld auszugeben als für eine Azubine. Die Stellenanzeige war reiner Fake, damit wir Ruhe geben. Und dann immer das Gejammer "Wir können die guten Kräfte ja nicht herzaubern. Wo soll der Nachwuchs denn sonst herkommen..." bla bla, oder "...die haben ja utopische Gehaltsvorstellungen" (die Gehaltsebene liegt auf der einer Reinigungskraft oder Hilfskraft... soviel nur mal dazu).

Wir finden, wir sind wirklich längst durch die Umstände dazu gezwungen schlechte Arbeit zu leisten. Meine eigentlich gute Arbeit ist es aber auch wert den gewünschten Erfolg erziehlen zu können und nicht nur, um Wasser aus einem sinkenden Schiff zu schaufeln.
Ja, und danke Sonnenblume, ich bin mir mehr wert!

Aber die Entwicklung der nächsten Zeit werde ich noch beobachten.

Sooo, redbedroom. Siehste, hier sitzt noch so'n Egoist, die Lupine hat schon wieder mehrere Beitrage nur von sich geredet :P
Kann passieren. Darf passieren. Jeder wie er gerade kann :) Und niemand ist gezwungen eine wissenschaftliche Analyse über uns abzuhandeln. Jeder, so wie es gerade aus ihm heraus sprudelt.

Redbedroom, ich weiß es gerade nicht mehr... nimmst du bereits ADs??
Besonders beim Thema Kreativität wundert es mich gar nicht, dass dein Gehirn dazu gerade schlicht nicht in der Lage ist.
Das passende AD könnte dich da stabilisieren und dir diese Fähigkeit langsam zurück bringen.

Auch deine Zukunftsphantasien und Katastrophen sind einfach gerade sehr bezeichnend für eine Depression. Du müsstest gar nicht so viele Schritte in die Zukunft denken... aber du kannst nicht anders.
Das sind alles Symptome, die mit Abklingen der Depression wieder nachlassen oder sich zumindest beherrschbarer anfühlen.
Daher musst du mich erstmal (erneut) ins Bild setzen, wie denn so deine derzeitige Therapielage ist??

LG an euch alle!

Lupine
Zuletzt geändert von Lupine_84 am 2. Mär 2015, 13:36, insgesamt 1-mal geändert.
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ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

Hallo liebe Red,

was du beschreibst, ist nicht bescheuert.

Du hast Angst vor einer Zukunft, die ungewiss ist. Ich bin mir sicher, dass du mit diesen Zukunftsängsten in deiner Schule nicht alleine bist, dass die Angst viele der Mitschüler umtreibt und sie mehr oder weniger gut versuchen, sie zu unterdrücken.

Für mich aus der Ferne stellt sich die Frage, ob du die Schule bis zum Abschluss durchstehen kannst, wenn die Angst zur Zeit so stark ist. Wie kannst du dein Selbstwert steigern, damit die Freunde und die Kreativität wieder zurückkommt? Was machst du gern, was tut dir gut?

Wo fehlt dir ein Ausgleich?
Welches Bedürfnis ist unerfüllt im Moment?

Viele Grüße und alles Gute, deine Puk
ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

@Lupine,

für mich hört sich das inzwischen so an, als wäre der richtige Weg für dich, Alternativen zu suchen. Gib ein Stellengesuch für dich selbst in ein Internetportal ein, wer weiß, vielleicht ergeben sich ja Möglichkeiten, auf die du noch gar nicht gekommen bist.

LG, Puk
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Danke Puk :)

Gute Fragen... Naja was ich gerne mache ist tanzen und eigentlich auch singen. Ich will immer vor dem Unterricht noch tanzen oder so aber ich kriegs doch nicht gebacken, weil ich mir zuviel Gedanken mache, was ich dann genau machen soll und was es bringt etc.

Der Ausgleich... ja ich denke dass mir meine Familie fehlt, besonders meine mama und oma. Kann leider geldtechnisch nicht jedes Wochenende nach hause fahren. Und dann fehlt mir eine männliche Schulter, die Zuneigung, die mir sagt, du bist hübsch und liebevoll und wertvoll. Ich sehne mich sehr danach geliebt zu werden. Ich glaube das ist eins der größten Bedürfnisse, die ich zur Zeit habe. Ja und eben die Bewegung, wieder Tanzunterricht haben - auch aus Geldmangel nicht möglich. Kennst du das, wenn die Freunde irgendwie nur oberflächlich sind? Ich habe kein Gefühl von richtiger Nähe, Vertrautheit oder Geborgenheit. Ich halte mich im Moment an dem Gedanken fest, dass ich mich während dem Gesellschaftstanz Unterricht in den armen der Männer geborgen fühle. Das ist irgendwie traurig.

Wie geht es dir denn Puk?

Lg redbedroom
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Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo zusammen!

Hallo Puk, ich finde lustig, dass ich unserer Red gleich mit der Medikamenten-Frage komme und du nach ihren Bedürfnissen schaust :) ich finde das haben wir gut aufgeteilt ;) oft braucht es beide Ansätze.

... mein "Z" klemmt übrigens zunehmend... ob Mim meine Tastatur infiziert hat :lol: bin gespannt wie lange es noch geht :mrgreen:
ndskp01 hat geschrieben:für mich hört sich das inzwischen so an, als wäre der richtige Weg für dich, Alternativen zu suchen.
ich möchte noch die aktuelle Reaktion auf die nun wirklich zugespitzte Lage abwarten. Davon hängt sehr ab, ob ich dort meine Zukunft noch sehen kann. Denn wie gesagt, am Team insgesammt hänge ich sehr.
Und dann steht ggf. auch die Frage mit an, ob ich meinem erlernten Beruf noch treu bleibe oder meine arbeitstypischen Fähigkeiten in verwandten Jobs/Branchen anbiete. Derzeit würde ich noch meinem Berufsbid den Vorrang geben. Denn wenn ich da einmal länger raus bin, gibt es dann auch eher kein Zurück mehr.

Liebe Final, wie geht es dir heute?
Wieder ein schönes Frühstück? Imaginär oder real etwas Gutes für dich getan?
Du schriebst, du fällst aktuell wieder für länger bei der Arbeit aus, hast es aber angenommen. Ist bei dir der Wiedereinstieg gut möglich?
Von welchem Zeitraum geht dein Arzt denn aus bzw. siehst du dich schon wieder in der Stabilisierungsphase oder eher nicht?

LG
Lupine
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saneu1955
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo zusammen, habe am Wochenende nur mitgelesen, wußte einfach nicht, was ich schreiben sollte.
Wochenende war nicht so gut. Bis Freitag ging es und dann kam der Samstag, gut, vielleicht auch noch soweit ok, hatte allerdings da schon Magenschmerzen und gestern ging mal wieder so gut wie gar nichts.
Heute wieder aufgerappelt, im Krankenhaus gewesen, anschließend zum Basteln und dann noch mit dem Hund ne Runde gelaufen. Ach ja und mein Internet-Englisch gemacht.

Wenn es nur nicht jedes Mal so schwer ist, den inneren Schweinehund zu überwinden. Und die Angst, irgendwann schaffe ich das.

Redbedroom, es ist doch nicht so, dass du nichts machts, es geht nun mal im Moment nur etwas langsamer. Und ganz ehrlich, nur Hausfrau und Mutter ist wohl auch nicht das gelbe vom Ei.
Auch das ist Stress angesagt.
Wenn du deine Ausbildung unbedingt möchtest, dann versuche, da dran zu bleiben.
Ich kann mir schon vorstellen, dass dir deine Familie fehlt und auch ein Partner.
Nur das kannst du auch mal eben nicht so einfach lösen.
Stelle dir doch im Moment immer nur kleine Aufgaben, die übersichtlich sind und die du auch bewältigen kannst.

Das mit den Medikamenten hat ja Lupine schon angesprochen.

Lupine, ich habe deine Beiträge verfolgt und irgendwie bist du ja in einer verzwickten Lage.
Arbeitsmäßig wird es wohl im Moment nicht anders gehen, allerdings würde ich schon darauf achten, dass die Prozentzahl nicht noch weiter nach rechts ausschlägt.
Das Problem ist, wenn du immer machst und machst und über 100 % ablieferst, dann wird das zur Gewohnheit und erst, wenn du mal einforderst, dass du halt auch mal ne Auszeit brauchst, dann staunt man.
Ich habe erlebt, diejenigen die ihre Arbeit erledigen, ohne sich wirklich völligst rein zu knien, die leben einfach besser und ruhiger.
Es ist sooft wie im Leben - Grenzen setzen.
Und zu einem evtl. Arbeitsplatzwechsel, bist du sicher, dass das dann nicht wieder so wird?
Stellst du dann an dich wieder diese Ansprüche?

Final, herzlich willkommen und nachträglich noch Danke für das Frühstück, hatte mir eine Tasse Kaffee genommen, ohne dass ihr es bemerkt habt.
Das mit dem weg beamen ist mir in meiner Therapie auch schon passiert. Es wird irgendetwas besprochen und schon ist ein anderer Gedanke da, das ist glaub ich auch Sinn und Zweck.
Wichtig wäre, es der Therapeutin gleich zu sagen, damit sie dich noch in der Stunde wieder in die Realität zurück holen kann.

Sonnenblume, schön, dass es dir gut geht.

Sinfonia, wie geht es dir? Konntest du deine Gedanken wieder etwas ordnen. Auch ich hatte den Beitrag gelesen und wußte nicht so recht, was du damit gemeint hast und mir auch irgendwie Sorgen gemacht.

Zarra, wie geht es dir?

Puk, hast du das mit dem Rückzug wieder hinbekommen? Manchmal muss einfach Rückzug sein, das rede ich mir zumindestens dann ein. Ich brauche auch ganz oft meine Auszeiten, weil mir sonst alles zu viel wird. Aber zuviel wiederum ist auch nicht gut, deshalb geht es mir ja an den Wochenenden immer wieder so schlecht.

Sollte ich jetzt jemanden vergessen haben, nicht böse sein, aber zu allem kann man nicht immer schreiben.

Also liebe Grüße an alle Saneu1955
timmie2002
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

ich glaube, ich muss mich erst einmal an die schnelligkeit hier im thread gewöhnen. seit meinem letzten lesen sind schon wieder so viele beiträge hier. vorneweg also: seid nicht böse, wenn ich nicht auf alle eingehe. ist einfach nicht zu schaffen.

liebe lupine,

mit dir möchte ich wirklich nicht tauschen. mir erscheint deine arbeitssituation schon beim lesen unerträglich. und dann stelle ich mir vor, dass du solche bedingungen mit deiner erkrankung ertragen musst. puuh. aber ich spüre beim lesen auch, dass du dich nicht von solchen bedingungen umwerfen lässt. das finde ich gut. sei aber bitte wirklich achtsam, lass dich nicht überfordern und ausnutzen.

liebe redbedroom,

ich muss gestehen, dass ich von dir noch nicht viel gelesen habe. es waren seit dezember so viele neueinsteiger hier, dass ich nicht alles mitlesen kann. sicher werden wir uns hier am stammtisch aber ein wenig kennenlernen.

was ich beim lesen deiner beiträge hier wahrnehme, ist unter anderem ein gefühl großer einsamkeit. siche einsam fühlen ist sicher depressiv bedingt. doch kann ich mir vorstellen, dass deine jetzigen lebensumstände auch sehr dazu beitragen. aus eigener erfahrung kann ich dir nur raten, nach möglichkeiten sozialer kontakte zu suchen, vielleicht auch im kreis anderer betroffener.

du hast was von oberflächlichkeit bei freunden gelesen. das kann aber auch an unserer wahrnehmung liegen, weil nicht betroffene sich nciht so gut in uns hineinversetzen können. ich habe seit drei jahren einen festen freundeskreis aus der taqesklinik. wir treffen uns regelmäßig und jedes einzelne dieser treffen tut mir sehr gut.

was saneu dir über kleine aufgaben geschrieben hastm solltest du dir auch unbedingt zu herzen nehmen. sich selber unter druck und stress setzen befördert nur die depri.

bevor ich nun meine egoistische schiene fahre, an alle anderen hier einen lieben gruß. ich wünsche euch eine angenehme woche mit positiven erlebnissen und wahrnehmungen- und wenn es nur kleine sind.

liebe lupine,

ich arbeite im öffentlichen dienst, daher zumindest vom umfeld her kein problem mit arbeitsunfähigkeit und wiedereinstieg. diesen sehe ich im moment noch nicht.

gestern hatte ich termin bei meinem psychiater- eine bewährungssituation für mich. der arbeitet nämlich alles immer schön 0815 ab, so dass du nach höchstens fünf minuten wieder raus bist. darauf habe ich mich dieses mal nicht eingelassen. als ich meine derzeitige situation geschildert hatte, kam er bald zum abschluss des gesprächs, der da immer lautet: haben sie noch frage?. und ich hatte dieses mal so einige. die habe ich nach und nach in aller ruhe abgearbeitet.

meine medikation wird umgestellt von citalopram auf cymbal und der psychiater kümmert sich um eine einweisung in die tagesklinik. für mich zwei wichtige schritte, aus meinem jetzigen loch wieder herauszukommen.

desweiteren werde ich eu-rente beantragen, also teilrente. das gehe ich aber erst an, wenn ich in der tagesklinik bin. die können mir dabei helfen. ich kriege jetzt schon einen hoirror vor den ganzen formularen, die ich wieder ausfüllen muss. die gutachterlichen untersuchungen nehme ich gelassen hin.

saneu, diese art von dissoziation, wie ich sie im letzten sitting erlebt habe, kannte ich noch nicht. ich konnte also nicht signalisieren, dass so etwas kommt. aber meine therapeutin war sehr achtsam und fürsorglich. es ist ihr gelungen, mich zurückzuholen- ich war völlig weg, und sie hat sich auch noch zeit genommen, dass ich wieder in einen normalen zustand komme. wir sind zusammen spazieren gegangen. das hat mir richtig gut getan. wir haben meine stunde um gut 20 minuten überzogen-heißt, meine therapeutin hat mich wirklich erst entlassen, als ich wieder im normalzustand war. sicher werden wir be ider morgigen sitzung das geschehene nochmal besprechen.

ob ich für mich etwas gutes tun kann? damit habe ich zrzeit große probleme. aber ich bemühe mich seit einiger zeit wieder mehr soziale kontakte zu pflegen und das gelingt auch schon wieder besser. ansonsten bin ich total antriebslos und ständig müde und erschöpft. deshalb möcht e ich auch in die tagesklinik. hoffe, mir dort wieder tagesstruktur erarbeiten zu können.

seid alle lieb gegrüßt
final
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Danke Saneu und final für eure Tips! Ich werde versuchen sie umzusetzen und mir eure Worte zu herzen zu nehmen!

@Lupine: ich finde es auch wirklich beachtenswert, wie du mit deiner Situation umgehst! Ich bin damals überhaupt nicht mit meinem Job klargekommen - habe ja trotzdem 3 Jahre ausgehalten., aber es war die Hölle und hat mich richtig tief in die Depression geritten. Ich wünschte ich könnte das endlich hinter mir lassen. Und da finde ich bist du wirklich TOP! Das du überhaupt arbeitest und dann noch so gut!

Zu deiner Frage ob ich AD´s nehme. Habe bis letzten November escitalopram 20mg genommen und habe es dann abgesetzt, weil ich das Gefühl hatte nichts mehr fühlen zu können und das war gerade in meiner Schule ziemlich hinderlich. Therapie habe ich leider auch nicht mehr, wurde im Sommer letztes Jahr als abgeschlossen bezeichnet und damit war dann Schluss. Ich dachte auch ich könnte von nun an auch allein weitermachen, aber das gestaltet sich ganz schön schwierig. Problem ist nur, ich kann ja jetzt erstmal 2 Jahre keine neue Therapie beantragen ne...

@Final: ich wünsche dir, dass es mit der Tagesklinik klappt! Ich kenne diese 0815 Gespräche mit den Psychiatern auch, war bei mir auch meistens so. Ich hab Tagesklinik auch oft angesprochen, aber meine Therapeutin ist da nie so richtig drauf eingegangen, wir haben mal darüber gesprochen - hatte angst davor in eine TK zu gehen, aber sah es als eine art letzte Hoffnung, leider habe ich es doch nicht gemacht, weil ich immer nicht aus meinem Alltag raus wollte. Ich hätte nicht mehr zum tanzen oder zur schule gehen können. Heute bereue ich es, dass ichs nicht gemacht hab :/

Liebe Grüße an alle
redbedroom
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Guten Morgen :) :)
redbedroom hat geschrieben:Und da finde ich bist du wirklich TOP! Das du überhaupt arbeitest und dann noch so gut!
Dankeschön :oops: aber ich verdanke es natürlich auch dem Umstand, dass mir mein AD gut hilft.
Ich bin derzeit sehr ich selbst und mir meiner Fähigkeiten sicher..., meine Depri überfällt mich derzeit nur Stundenweise (ne ganz komische Sache gerade...).
Ich darf mich im Job nur nicht so verausgaben, dass ich meine Kräfte wieder so aufbrauche wie damals im Studium.
Ich sehe die Probleme bei meiner Arbeitsstelle sehr genau und wäge regelmäßig ab, wie weit und wie lange ich mir dass noch zumuten kann.
Ich möchte also mindestens so gesund bleiben, dass ich mir einen rechtzeitigen Absprung und Neuorientierung noch zutrauen kann.

Aber die Hoffnung stirbt auch zuletzt, dass sich vielleicht zumindest vom Personal her bald mal wieder etwas bessert. Im Umfeld meiner Kollegen fühle ich mich noch sehr wohl und es stärkt mich.
redbedroom hat geschrieben:Habe bis letzten November escitalopram 20mg genommen und habe es dann abgesetzt, weil ich das Gefühl hatte nichts mehr fühlen zu können
Sorry, ich möchte keinesfalls alle bekehren :roll: aber ich assoziiere das "nicht mehr fühlen können" immer mit der Depression selbst. Es ist ein ganz klassisches Symptom, was nicht unbedingt dem AD zugeschrieben werden sollte. Ggf. war dieses AD nicht das richtige für dich und du hattest all deine Depressionssymptomatik noch im Vordergrund... :?:
Ich weiß ich bin in der sehr glücklichen Lage, dass mir mein Venlafaxin zielsicher geholfen hat..., aber ich finde immer merkwürdig, dass antriebssteigernde ADs wirklich die Gefühle kappen sollen...?
Aber wie gesagt, ich habe das selbst so ja auch nie erfahren. Ich habe nur erfahren, dass die Depri ein wahres Feuerwerk an unfassbaren Körperempfindungen bereit hält und die wollte ich zu Beginn auch immer meinem Medikament in die Schuhe schieben, bis ich merkte, dass all diese Symptome zurück gingen OBWOHL ich weiter Venlafaxin nahm ;)
timmie2002 hat geschrieben:kam er bald zum abschluss des gesprächs, der da immer lautet: haben sie noch frage?. und ich hatte dieses mal so einige. die habe ich nach und nach in aller ruhe abgearbeitet.
ich finde gut, dass du beim Arzt so für dich eingetreten bist! Da hat man sowieso nur diese seltenen Termine und dann gleich wieder zu Tür raus... neee!
Prima! Dein Psychiater ist dann hoffentlich nicht ungeduldig geworden? Wenn er so nach "Fließband" arbeitet, hätte ich bedenken, dass er signalisiert genervt zu sein. Und das ginge ja bitte mal gar nicht, in seinem Beruf!!!

Meine Psychiaterin ist klasse!! Sie nimmt sich immer die angemessene Zeit, sie spürt genau wann man mal etwas ausführlicher reden muss. Ich merke ihr genau an, dass sie mich über den Abstand zum nächsten Kontrolltermin super gut einschätzen kann. Schwanke ich leicht, will sie mich nach 4-5 Wochen wiedersehen. Ist sie unsicher über eine Entwicklung in meinem Beruf z.B. dann zumindest nach 7-8 Wochen und wenn ich ihr stabil vorkomme, dann sagt sie "In 3 Monaten!" und ich fühle mich immer optimal betreut. Ich glaube, sie erfasst ganz genau, wie gut ich gerade auf mich selbst acht geben kann.

Und als es vor 3 Jahren ganz schlimm war, da wollte sie mich alle 2 Tage sehen (von meinem Mann gebracht) und das obwohl es in der Weihnachtszeit lag.
Ich bin so froh, dass ich sie habe!

Soweit erst mal!
Liebe Final..., das Tempo hier wechselt immer mal ;) Wenn Lupine Urlaub hat, wird vielleicht schnell mal ein Beitrag etwas länger :P aber vielleicht sind die anderen ja eher in Ruhephasen.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
saneu1955
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Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo zusammen, heute muss ich mal eure Hilfe in Anspruch nehmen.

Ich bin im Moment völlig neben der Spur. War heute das erste Mal zum Englischkurs an der Volkshochschule, soweit so gut, positiv, ich habe es geschafft dort hinzugehen. Und dann 90 Minuten volle Konzentration, ich war einfach nur noch platt, hatte das Gefühl, nichts geht mehr in meinen Kopf hinein.
Nun bin ich natürlich gerade wieder dabei, mich nieder zu machen. Kannst ja doch nichts mehr und so.

Ich weis, dass dies nicht so ist, aber das Gefühl ist einfach da.
Muss ich da wirklich erst einmal wieder reinkommen, auch mit der Konzentration und so?

Mache ich mir mal wieder zu viele Sorgen?

LG Saneu1955
ndskp01
Beiträge: 2874
Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

saneu1955 hat geschrieben:War heute das erste Mal zum Englischkurs an der Volkshochschule, soweit so gut, positiv, ich habe es geschafft dort hinzugehen. Und dann 90 Minuten volle Konzentration, ich war einfach nur noch platt, hatte das Gefühl, nichts geht mehr in meinen Kopf hinein.

Mache ich mir mal wieder zu viele Sorgen?
Liebe Saneu,

ich war am Montag auch bei einem VHS Kurs, und war am Ende auch platt, das letzte Drittel habe ich nicht mehr mitbekommen, und ich bin mir sicher, dass es den anderen Teilnehmern ebenso ging. Darauf kommt es aber nicht an. Das Lernen findet ja nicht im Kurs selbst statt, sondern in der Zeit dazwischen, in der du dich mit dem Stoff beschäftigst, wiederholst und so. Der Kurs ist für dich da, nicht du für den Kurs.

Just follow your own heart.

Wenn ihr ein Buch benutzt, dann blättere ein bisschen darin herum, sprich die Sätze nach, die benutzt werde, schreib aus dem Gedächtnis Sätze auf.

Dann hat man Erfolge und der Unterricht selbst kann mehr Spaß machen.

Viele Grüße, deine Puk
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Liebe Saneu,

nein bitte hör sofort auf dich und deine Fähigkeiten in Frage zu stellen! Es gibt gaaaar keinen Grund dich selbst nun nieder zu machen.

Ich gehe jetzt einfach mal von deiner Geschichte her davon aus, dass du für längere Zeit schon nicht mehr in der Rolle einer Schülerin warst.

Also, mich erinnert deine Empfindung an meine erste Fahrstunde. Ich war das Lernen damals vom Gymnasium her gewohnt... aber Auto fahren lernen. Das war so neu, so anders und hat all meine Konzentration erfordert und schlagartig aufgebraucht.
Ich kam nach Hause, warf mich am hellichten Tag völlig fertig ins Bett und schlief ein wenig. Darüber hinaus war ich der festen Überzeugung, dass ich das niemals lernen werde.
Natürlich habe ich es gelernt. Und natürlich wurde es mit zunehmender Gewöhnung an die Situation besser.

Im Studium brauchte ich auch eine kleine Anlaufphase um vom Arbeiten wieder auf aufmerksames Zuhören und Mitdenken umzuschwenken. Es war viel kürzer als ein Arbeitstag, aber es strengte mich nicht weniger an.

Du hast lange nicht die Schulbank gedrückt. Für dich ist gerade vieles neu und du hast eine gewisse Erwartung an dich, dass du das schon meistern wirst. Nun hat dich die erste Stunde immense Kraft gekostet.
Die zweite wird vielleicht schon leichter, spätestens aber die dritte! Und dann weißt du ja, dass du es erstmal nur für dich tust. Es soll ein Zugewinn sein. Falls du gar nicht hinein findest, musst du es nicht weiter machen.
Aber auch für dich wird es sicher zunehmend lockerer, dann sind da noch die sozialen Kontakte, wenn man beginnt sich kennen zu lernen und dann kommt vielleicht sogar ein bißchen Spaß in die Sache!

Deine Konzentration ist sicher schwankend und angeschlagen... aber die erste Englisch-Stunde war sicher vielmehr ein Problem von: neu-neu-neu-alles-fremd!

Gib dir Zeit!

Von Herzen liebe Grüße
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Hallo Ihr Lieben,

... neulich der Apfelkuchen mit Sahne klang so klasse, daß ich dachte, ich muß meine Backkünste doch mal wieder ausgraben ... - hab's aber "natürlich" nicht getan ..., einfach zuviel Act, bei ggf. aller Freude.

Bei mir isses weiterhin "Achterbahn im Kleinen", die "oberste Spitze des Eisbergs" (die vier Stunden Arbeiten, evtl. noch ein wichtiger Termin, wenn (!) er dringend ansteht) kriege ich irgendwie (!) erledigt, ansonsten fühle ich mich oft, eher öfters, wie jetzt gerade auch - dabei geht es noch, ich schreibe ja -, "einfach schlecht" (!!), auch k.o., erschöpft, oft hapert es bei jeder Konzentration, nur Matsch und Schlechtfühlen im Kopf. Und jeder freudige Moment ist so schnell vorbei, ist schön, doch ich scheine keine Energie daraus zu ziehen, das darauffolgende Absacken ist schon vorherzusehen.

Immerhin hatte ich Ende letzter Woche oder so mal das Gefühl, daß ich so ganz, ganz langsam anfange, meine mangelnde Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit etwas mehr zu "akzeptieren" ... und auch mehr versuche, mein Leben entsprechend einzurichten und zu "planen". ... nach :roll: dreieinhalb Jahren nur Halbarbeiten und Halb-EM-Rente. Hm. Ich wollte, hoffte halt immer, daß sich was verbessert. Doch mein Psychiater hat mir auch in diese Richtung zugeredet, daß ich mich mit dem niedrigen Niveau arrangieren soll. Puh. In meinem Kopf war wohl die ganze Zeit insgeheim doch noch ein anderer "Anspruch".

Und meine Therapeutin hat mich für mich doch recht unerwartet gefragt, ob sie für mich eine Therapieverlängerung beantragen soll, daß sie sich das vorstellen kann - weil ich Ausschleichtermine gegen Ende angesprochen hatte. Das hatte ich aus verschiedenen Gründen nicht erwartet. Das Ende wäre keineswegs ganz schlimm gewesen, ich hatte mich darauf eingestellt. Trotzdem bewirkt/e das natürlich etwas Positives bei mir. Und eigentlich weiß ich ja auch schon, wie ich mich entscheiden werde, da man sich Chancen nicht entgehen lassen soll ... Und das einzige, was dagegen spricht, ist nur der relative Aufwand den ich dafür betreibe.

Mein verlorener Ohrring ist seit gestern wieder da! ... ich hab' im Wirrwarr sozusagen das (tragbare) Telefon "hinterhergeworfen" und hatte beim Angeln plötzlich erfreut meinen Ohrring in der Hand. *Schön* :)

Ich fange mal rückwärts an und dann wahrscheinlich querbunt mit auch Überlesen etc. ...

Liebe Saneu,
saneu1955 hat geschrieben:Muss ich da wirklich erst einmal wieder reinkommen, auch mit der Konzentration und so?

Mache ich mir mal wieder zu viele Sorgen?
Von meiner Seite aus: ganz schlicht: Ja. Und zwar beides. Einerseits dürfte es sehr oder sogar sehr, sehr ungewohnt sein. Und zweitens: Es muß doch nicht perfekt laufen. Du willst etwas dazulernen - und das wirst Du tun, das wird geschehen.

Hallo Red, ein bißchen Zukunftsangst, sozusagen ab und zu, finde ich in Deinem Alter und in Deiner Situation nicht unnormal. Sie sollte halt nicht überhand nehmen, nicht übermäßig werden. In bezug auf den Bewerbungszeitpunkt hast Du es ja selbst geschrieben - nicht umsonst steht vorher noch "Dazulernen" auf dem Programm.

Mit der Erwartungshaltung Deiner Familie finde ich es schwierig. ... wie als ob Du dafür verantwortlich wärst, daß nichts Negatives an sie herangetragen wird, daß immer alles toll sein muß, ... leider auch, daß Du Deine Zweifel nicht gerade mit ihnen ausmachen solltest.

Mal eine für Dich vielleicht doofe Frage (sie liegt mir auf der Zunge, weil das für mich in Deinem Alter so unvorstellbar für mich war): Woher kommt diese Fantasie, Dich nur als Hausfrau und Mutter vorzustellen?

Und zur Kreativität: Ich weiß nicht, wie ich mir Deine Schule vorstellen soll. Vielleicht bist Du da ganz schlicht ausreichend gefordert - auch kreativ, aber u.U. auch in ganz anderer Hinsicht, in ganz anderen Hinsichten -, und dann ist klar, daß da nicht so viel bleibt.

Und was fandest Du bei Deinem Arbeiten davor am schwierigsten für Dich? Oder war es hauptsächlich das, daß Du etwas anderes machen wolltest?

Auch @Lupine: Ich kenne das mit einer leichten "Gefühlsabstumpfung" schon auch bei manchen ADs, je nach Zustand ist das okay bzw. sogar erwünscht (wenn man völlig "überdreht" z.B.) - oder ich zog den Zustand ohne ... oder ggf. dann später wieder mit einem anderen AD vor. Das ist sicher immer ein individuelles Abwägen. Um Escitalopram ging es wohl nicht; ... entweder Valdoxan/Agomelatin (?) (oder Cymbalta/Duloxetin???). Ich war nach dem Absetzen einfach wieder "gefühlslabiler", spürte, wie ich viel schneller "bereit" (!) war, in Tränen auszubrechen, fühlte mich aber auch angenehm (!) lebendiger, also nicht aufgehippelt oder so, und die sexuelle Ansprechbarkeit war auch wieder normaler. Ich habe das dann einfach mal beobachtet, immer mit der Option, es auch wieder zu nehmen. Genommen hatte ich es aber hauptsächlich wegen der Einschlafprobleme und die waren besser, ich hatte ja auch noch ein anderes Medikament zusätzlich, glaube ich zumindest.

@Lupine, (@Sonnenblume?, @?)
Lupine hat geschrieben:Daher haben die meisten Angestellten auch wenig Achtung/Respekt vor ihnen. Sie tragen dick auf und es steht wenig Wissen dahinter. Sie machen peinliche Rechenfehler. Man meint es fehlt jeglicher gesunder Menschenverstand.
Sie lügen, man kann ihnen die Aussagen nicht glauben. Sie wollen mit jeder Aussage etwas bewirken
Tja. Teile davon kommen mir auch bekannt vor, auch wenn es sich nicht um Mittelstand handelt. Und ich finde es schlimm, wenn man Vorgesetzte nicht mehr ernst nehmen kann.
Lupine hat geschrieben: Die Stellenanzeige war reiner Fake, damit wir Ruhe geben.
Finde ich richtig schlimm! - Weil man dann eigentlich über gar nichts mehr wirklich miteinander reden kann.

Zu irgendwann neulich wegen Erschöpfung o.ä.:
Als ich noch ganztags arbeitete, war es irgendwann relativ schnell Ritual geworden, daß am Samstag vormittag "gar nichts ging", ich erst mal ausschlief und dann erst mal dies und das ... und ich dann erst Anstehendes erledigen "konnte". Für viele ist dieses ja auch "Aufschieben" unvorstellbar, doch für mich war es tatsächlich besser so, ich mußte einfach erst ein paar Kräfte wieder sammeln. Und aus den Anfängen dieses Tuns habe ich in Erinnerung, daß ich am Samstag morgen mit Kaffeetasse und Buch im Bett las oder Tagebuch schrieb - irgendwie brauchte ich das dringend; ... und daß ich das damals vor Außenstehenden "verleugnete", meiner Mutter am Telefon nicht gerade erzählte (kann auch sein, daß ich ihr "beibrachte", nicht gerade da anzurufen ;) ).

Liebe final,
Deine Schritte klingen gut, da anscheinend so passend für Dich. Und mit Deiner Therapeutin scheinst Du auch Glück gehabt zu haben - war denn ja auch nötig.

Sinfonia, what's about :?:

Brummi, noch keine Neuigkeiten? Wenigstens wieder akut-körperlich gesundet?

@all: :hello:

Zarra
timmie2002
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

davon muss ich euch berichten. ich möchte mit euch meine freude teilen: ja, seit monaten empfinde ich mal wieder freude!

grund ist meine heutige therapiestunde. ich bin mit gemischten gefühlen, aber auch voller erwartung hingefahren. ich wurde nicht enttäuscht, im gegenteil.

wir haben uns lange über die dissoziation unterhalten. gleich zu anfang sagte mir meine therapeutin gleich, dass sie weiß, dass dies nichts mit unserer therapeutischen beziehung zu tun hat. das war eine erste große erleichterung, bei der ich sogar weinen musste, weil ich in der letzten klinik tausendmal zu meiner therapeutin gesagt habe, dass es nciht an ihr liegt, dass ich durchaus vertrauen habe, dass ich reden will, aber nicht kann. dort hat man mich nicht verstanden. mir wurde verweigerung, fehlendes vertrauen und fehlende motivation vorgeworfnen.

meine jetzige therapeutin sagte mir auch, wie ich es ja selber sehe, dass ich diese dissoziation nicht steuern kann. dass es mit mir passiert. sie wird gegenstand unserer therapeutischen arbeit sein, jedoch schritt für schritt.

ich will euch nicht mit allen details des gesprächs langweilen. für mich war es einfach gewinnbringend. erstens habe ich den großen schrecken und die angst vor dieser dissoziation verloren. zweitens hat sie mir alles, was ich selber noch nicht verstanden habe, geduldig und verständlich erklärt. wir sind auch auf die thematik trauma eingegangen. vieles kann ich noch nicht nachvollziehen und sie erklärte mir, dass das normal ist und das bessere verstehen nach und nach in der therapie kommen wird.

in den nächsten stunden werden wir daran arbeiten, wie ich innerer anspannung entgegenwirken kann. sie will mit imagination arbeiten. ich schaute sie gleich kritisch an und sie fragte mcih nach meinen erfahrungen damit. nachdem ich diese schilderte, beruhigte sie mich, dass die übungen bei ihr anders sein werden.

nun bin ich gespannt, was auf mich zukommt.

vor allem empfinde ich seit der heutigen sitzung, dass ich nun ganz bei meiner neuen therapeutin angekommen bin. das ist ein richtig gutes und hoffnungsvolles gefühl.

jupp zarra, dieses glück war wirklich nötig. noch eine pleite hätte ich sicher nicht verkraftet.

hallo saneu,

ja du machst dir zu viele sorgen. auch bei gesunden menschen lässt die konzentration sicher zum ende nach. natürlich muss man auch erst einmal wieder in einen solchen lernrhythmus hineinwachsen.

wenn du dann mal was nicht so mitbekommst, ist das auch nicht schlimm. wie puk schrieb, kann man das zu hause nochmal in ruhe nacharbeiten und sicher kann man in der nächsten stunde auch nochmal nachfragen.

und denke daran, dass du eine erwachsene schülerin bist: trau dich, mitzuteilen, wenn dir etwas zu schnell geht oder du etwas wiederholt haben möchtest.

und eine empfehlung noch: sorge immer dafür, dass du möglichst erholt zum kurs gehst. wenn du dich schon vorher durch andere belastungen zu sehr angestrengt hast, ist es natürlich viel schwerer, sich zu konzentrieren.

und jetzt noch: sei bitte stolz auf dich! erstens- du gehst zu einem vhs-kurs! und zweitens- du hast es geschafft, dort hinzufahren. du hast richtig etwas geleistet!!!

also, nichts mit niedermachen. stolz sein ist angesagt!

zum abschluss wieder liebe grüße an alle.
final- heute optimistisch und fröhlich :-)
saneu1955
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Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Ihr Lieben, liebe Puk, Zarra, Lupine, Final!!! Danke für eure Worte, es ist einfach nur schön.

Bin gerade von meiner zweiten Tour zurück. Gehe ja außerdem seit heute noch nachmittags in die Bibliothek im Ort, wo ich mit helfe. Und auch das war so was von ungewohnt, die vielen Menschen, vor allem Kinder, das viele neue, ich bin jetzt ehrlich gesagt nur noch platt, aber auch glücklich, dass ich das heute so gemeistert habe.

Ja, ich habe endlich wieder Kontakt zur Außenwelt dies hatte ich seit ca. 10 Jahren nicht mehr. Ich habe mich getraut, trotz aller Angst und ich mache da weiter. Plötzlich tun sich da wieder Welten auf. Aller Anfang ist einfach schwer. Es kommt halt niemand an die Haustür und fragt, ich muss da schon selbst die Initiative ergreifen. Das habe ich jetzt begriffen.

Und nächste Woche wird es bestimmt schon leichter.

Liebe Puk, gut zu hören, dass es mir nicht nur allein so geht. Darf ich fragen, was für einen Kurs du machst?

Liebe Lupine, ich glaube das schwerste ist wirklich für mich die sozialen Kontakte. In der Schule damals und auch teilweise im Beruf hatte ich immer das Gefühl, ein Looser zu sein, was überhaupt nicht stimmte und da muss ich jetzt relaxter ran gehen. Es ist ja wirklich nur für mich, die grauen Zellen wieder aktivieren. Und ja, es ist alles wieder neu für mich.

Liebe Zarra, das aktzeptieren, dass man sich nur noch mit verminderter Leistungsfähigkeit zufrieden geben soll, war auch bei mir lange Zeit ein Thema. Irgendwann habe ich es akzeptiert und wenn ich eines jetzt kann, dann ist es, mir wirklich die Ruhepausen zu geben, die ich benötige, manchmal noch etwas zuviel und dann muss ich wieder aufpassen. Aber es funktioniert.
Die Verlängerung der Therapie würde ich in jedem Fall in Anspruch nehmen, gut, dass dich deine Therapeutin darauf angesprochen hat. Es ist ja doch noch so ein kleiner Anker.

Supi, dass der Ohrring wieder da ist.

Liebe Final, dass was du heute über deine Therapiestunde schreibst, freut mich sehr für dich.
Da kannst du wirklich der Therapeutin vertrauen. So ähnlich ist es bei meiner Therapeutin, sie hat mich auch immer begleitet, gerade in meiner Psychoanalyse, wo ich mehr als einmal es nicht geschafft habe, die Gegenwart wieder rein zu holen. Dann wurde die Stunde auch mal überzogen.
Das schafft Vertrauen. Und auch jetzt versucht sie, mich nicht zu überlasten, ich habe noch eine Menge Zeit, da mir die Krankenkasse noch einmal eine Menge Stunden genehmigt hat.
Und für mich ist es wirklich ein Ankerpunkt.

So und jetzt ruhe ich mich wirklich aus, mein Kopf will jetzt nicht mehr.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Abend

LG Saneu1955
krimi56
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von krimi56 »

Liebe final,

deinen Bericht über deine heutige Therapiestunde habe ich mit Interesse gelesen und ich freue mich mit dir.
Du scheinst wirklich bei deiner Therapeutin angekommen zu sein. Das ist sehr gut. Nun könnt ihr gut miteinander arbeiten.

Ich drück dich jetzt einfach mal.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Hallo Zarra, ja ein bisschen Angst ist wohl normal. Ich glaube warum es so schwierig für mich ist, ist dass es in keinem meiner Lebenspunkte etwas gibt was super läuft. Mein Verstand sagt mir auch, ich soll mir bzgl Bewerbungen noch keine Sorgen machen und im JETZT leben, nur manchmal setzt er eben aus ^^
Ja ich verstehe meine Familie oft nicht, aber so wird es wohl immer sein. Sie sind anders als ich und denken anders, fühlen anders. Noch ein Punkt warum ich gerne einen Partner finden würde mit dem ich mich wohl fühle und ähnlich fühlt.
Ja und das mit der Hausfrau und Mutter... ich habe mir mit 16 vorgestellt mit 24 Mutter zu sein und da ich mir nie einen Job vorstellen konnte, also darin zu arbeiten und Karriere zu machen. Und Hausfrau konnte ich halt, ich habe seitdem ich 14 bin den Haushalt zuhause geschmissen, da meine Mutter bis abends arbeiten war und mein Vater nicht zu gebrauchen. Also ist es wohl die Angst vor dem was ich nicht kontrollieren kann.
Mit der Kreativität, ja das kann schon sein dass ich durch die Schule schon genug kreativ sein muss, aber früher musste ich das erlebte immer in songs verarbeiten und heute ist es irgendwie anders.
Die Arbeit damals war zum einen nicht dass was ich machen wollte und ich bin einfach eingegangen da am Schreibtisch und es kam mir alles so sinnlos vor. Ich muss irgendwie am Ende des Tages sehen, dass ich was bewirkt habe, ob für mich oder für andere und das war da nicht so.
Was mir z.b. einen Sinn gegeben hat, war mein Nebenjob als Mittagsbetreuerin in der Schule, den Kindern helfen und sich mit ihnen zu beschäftigen, für sie da zu sein.
Daher auch nochmal der Gedanke mit Mutter sein, Kinder tun mir immer gut auch wenn sie richtig anstrengend sein können. Na ja zum Glück schließt sich das ja nicht aus, wenns gut läuft kann ich als Schauspielerin arbeiten und trotzdem Kinder haben. Und da es ein sehr selbstständiger Beruf ist, kann ich selbst entscheiden welches Gewicht wer hat.

Lg redbedroom
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
katyfel
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Hallo von mir mal wieder…

Ich bin ziemlich durch den Wind heute, aber dazu später noch ein paar Worte… wenn ich sie als „Worte“ klar kriege zumindest.
Erstmal freue ich mich immer, von euch hier zu lesen… ist so ein bisschen eine stressfreie „Insel“ inmitten vieler eher kriseliger Threads hier aber auch Facebookgruppen,… Danke dafür!!

Liebe Saneu, für mich klingt es total gut, was du von deinem Einsatz heute schreibst… dass so eine Aufgabe, dann noch mit so vielen um sich herum, auch extrem anstrengend sein kann, leuchtet mir total ein, aber ich glaube, dass es insgesamt eine tolle Möglichkeit ist. Und da bleibe ich bei; sowohl für dich, als auch für die anderen!
Und was den Kurs angeht, haben die anderen ja schon viel geschrieben… aber ich merke es schon jetzt bei ja „nur“ Unterbrechungen von bis zu 2 Semestern; es dauert in den ersten Tagen und Wochen immer ein bisschen, bis ich mich in den Rhythmus der Veranstaltungen und des Alleinlernens, Vor- und Nachbereitens etc. wieder reingefunden habe. Grade die Enge in manchen Räumen, schlechte Luft und Wärme.. bäh. Aber nach einiger Zeit habe ich mich an den Rhythmus des jeweiligen Dozenten und auch des Unialltags im Allgemeinen wieder gewohnt und damit geht es mir dann glaube ich nicht anders als den anderen…

Liebe Zarra, dass dein Ohrring wieder da ist freut mich sehr! Und dass du deine Anspruchshaltung so bewusst hast und auch von einer Metaebene her betrachten kannst, ist doch vor allem deshalb gut, weil du merkst, dass sie sich sehr verändert hat. Sicherlich nicht für immer und jederzeit, aber wenn es die meiste Zeit so ist, immerhin. Und die Therapieverlängerung klingt auch ganz gut. Ich kann mir das zumindest beruhigend vorstellen… auch wenn du es ablehnen würdest, so ist es wenigstens jetzt in deiner Hand.

Hallo Final, deine Therapiestunde scheint ja ein riesengroßer Schritt gewesen zu sein! In deiner Therapie insgesamt aber auch speziell in der therapeutischen Beziehung… mich haben die Dissoziationen (die ich ebenfalls lange nicht kannte oder mind. Nicht so benennen konnte) anfangs auch unglaublich verunsichert, zumal sie in Gruppentherapie auftraten und damit für mich noch weniger greifbar waren… Aber dass deine Therapeutin da mit dir jetzt auch konkret dran arbeiten will, ist glaube ich genau das richtige in dieser Situation, vor allem wenn du das Gefühl hast, dass eure Beziehung jetzt noch stärker ist als vorher und diese Verunsicherungen ziemlich aus der Welt geräumt sind…
Gleichzeitig merke ich, dass ich mich nach so einer Therapie sehne… in der ich das Gefühl habe, mit all dem da sein zu dürfen und so. Das heißt aber nicht, dass ich das dir nicht gönne- gar nicht!

Liebe Lupine, vieles von dem, was du von deinem Job schreibst, klingt für mich richtig gruselig… Andererseits kann ich mir vorstellen, dass es viel Arbeit und vor allem auch Unsicherheit bedeutet, sich neu zu bewerben und wieder „rauszuwagen“ aus dem Bekannten, auch wenn einem dieses Bekannte nicht mehr gefällt oder da eine gewisse Toleranzgrenze überschritten ist.


Und was ich noch zu mir schreiben wollte… ist irgendwie schwierig.
Heute war ich sowohl beim Arzt (weil es grade super schwierig ist wegen GdB/Kindergeld/Krankenversicherung…) als auch beim Therapeuten. Und letztendlich habe ich in der Therapie das gesagt, was sich bei mir jetzt immer mehr als Schlussfolgerung festgesetzt hat; Als ich noch funktioniert habe, irgendwie alles hinter einer Wand, hinter einem Nebel war, da habe ich die Schule geschafft, ganz viel nebenbei gemacht und bin zwar irgendwie in manchen Situationen zusammengebrochen, aber das ganz für mich allein, und „alles war gut“.

Im Nachhinein könnte ich sagen, dass ich mich in Aktivitäten geflüchtet habe, keine Symptome von Depression und PTBS hatte, dass ich angepasst war an meine Umwelt und alle somit deutllich weniger Probleme mit mir hatten als es heute der Fall ist. Und auch ich hatte letztendlich irgendwie alles im Griff und unter Kontrolle.

Da mir jetzt ja immer wieder sowohl von Klinikseite als auch vom ambulanten Therapeuten gesagt wurde, dass ich mehr in diese Aktivität, in den Alltag etc. reingehen soll, das andere „einfach wegpacken“, scheint mir das also die einzig lebenskompatible Lösung; Alles wegdrücken, wegschließen wieder hinter ganz dicke Wände, und MICH EINFACHER MACHEN sozusagen.

Wie genau ich das hinbekomme, weiß ich noch nicht, aber ich arbeite daran. Dass ich da einige Teile von mir „abschneiden“ muss, ist mir bewusst, aber es scheint ja wohl irgendwie nicht anders zu gehen.
Mein Therapeut findet das super. Nur er stellt sich vor, dass ich dadurch stabiler werde und wir in ein paar Wochen oder Monaten nochmal an Themen rankönnen, für die er mich nicht stabil genug hält grade.
Ich sehe es anders; wenn ich es wegpacke, dann kann ich es nicht jederzeit wieder vorholen, genau das kann ich ja nicht, auch wenn sich das scheinbar alle so vorstellen…
Das hieße für mich auch, dass ich mich hier irgendwann rausziehe aber vor allem eben die Therapie abbreche und das ganze einfach „ignoriere“.
Lange genug habe ich es jetzt ja auf die ganz andere Art versucht, da sehe ich einfach keine Perspektive mehr drin.

Ehrlich gesagt würde mich da eure Meinung schon sehr interessieren, ich habe das sonst noch nicht geteilt, weil ich den Eindruck habe, dass das für jemanden, der meine Geschichte nicht kennt, auch total naiv klingen könnte…
Na ja, so viel erstmal von mir… ist jetzt doch eine Menge geworden. Vielleicht liest sich aber doch jemand durch den ganzen Kram durch…

Liebe Grüße auf jeden Fall an euch!
Sinfonia
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

ich habe leider nur ganz wenig Zeit, muss zur Arbeit. Trotzdem hat redbedroom mich sehr angesprochen mit ihrem Beitrag.

Die Liebe, die Anerkennung, die Sicherheit, nach der du dich sehnst: Suche sie in dir selbst. Alles andere ist sehr, sehr schwierig. Du möchtest einen Partner - auch wenn du ihn findest, er wird nicht so sein, wie du ihn idealisierst. Manche Männer sind genial, haben es mit Komplimenten aber nicht so. In dem Moment, wo du dich selber nicht liebst / akzeptierst, wirst du immer an seinen Worten zweifeln. DAs ist ganz übel. Im Grunde solltest du - mit Hilfe eines Therapeuten - an einen Punkt kommen, an dem du für dich selber stehst. Mit aller Zufriedenheit. Natürlich braucht jeder Liebe und Anerkennung, aber die lässt sich nicht einfordern. Es ist schön, wenn etwas aus der Außenwelt kommt, aber das tut es nicht zwangsläufig.

Und wenn dir keiner sagt, dass du liebenswert bist - du bist es trotzdem! Wenn noch kein Prinz auf dem Schimmel vorbeikam, vielleicht blieb dir auch einiges erspart, wer weiß?! Ich war 25 als ich meinen Mann kennenlernte - vorher war auch in meinem LEben nur eine verzweifelte Suche, man sieht blöderweise dann nur glückliche Paare. Aber das Warten hat sich gelohnt, inzwischen sind wir 24 Jahre verheiratet und ich habe einen Menschen gefunden, der enorm verläßlich ist, ein Fels in der Brandung. Also gib die Hoffnung nicht auf.

Arbeite ein wenig an dir, schau, wo deine Stärken liegen, grab sie aus und nutze sie. Und lass dir gesagt sein: auch die Familie mit Kindern ist nicht das ewig glückliche Leben. Kinder muss man irgendwann frei geben - auch das ist sehr, sehr schwer.

Liebe Grüße
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
anna54
Beiträge: 3713
Registriert: 14. Sep 2010, 15:08

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von anna54 »

Hallo zusammen
liebe final
mich hat sehr bewegt,wie du von der Therapiestunde geschrieben hast----endlich eine Möglichkeit die alten Verletzungen aufzuarbeiten.
Deine Erfahrung in der Klinik war ja schlimm,hat mich auch an eigene schwierige Anläufe erinnert.
Gutes Gelingen weiterhin----ich wünsche es dir von Herzen!

Liebe saneu
das würde ich nicht schaffen-------zwei so anspruchvolle Termine an einem Tag!
Konzentration ist auch einfach Übung----90 Minuten volle Konzentration geht auch gar nicht.
Sei gnädig mit dir?
Schritt für Schritt----in deinem Tempo----setze einen Stopp----wennn du es brauchst.
Aber ich kann deine Begeisterung gut nachvollziehen-
das Leben findet auch draussen statt
man muss sich wieder trauen!!!
Ganz liebe Grüße
anna54
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Guten Morgen!

und Hallo Sinfonia!
Ich schreib mal was mir so in den Kopf kam, aber in dem Fall könnte es naiv sein, denn ich habe keinen blassen Schimmer von Traumata und PTBS.
katyfel hat geschrieben:Dass ich da einige Teile von mir „abschneiden“ muss, ist mir bewusst, aber es scheint ja wohl irgendwie nicht anders zu gehen.
Mein Therapeut findet das super. Nur er stellt sich vor, dass ich dadurch stabiler werde und wir in ein paar Wochen oder Monaten nochmal an Themen rankönnen, für die er mich nicht stabil genug hält grade.
Ich sehe es anders; wenn ich es wegpacke, dann kann ich es nicht jederzeit wieder vorholen, genau das kann ich ja nicht, auch wenn sich das scheinbar alle so vorstellen…
Also, mein Grundgedanke ist: Schwer Belastendes abschneiden und einmauern, von dir trennen, empfinde ich ggf. sogar gut. Den anderen Weg -es aufzuarbeiten- versuchst du scheinbar seit Jahren.

Wenn ich überlege, dass das Gehirn ja auch absichtlich Teile der Erinnerung nicht mehr zugänglich macht und abspaltet, wie u.a. bei einer multiplen Persönlichkeitsstörung, dann ist das "fast" ein gesunder Prozess. Er dient dem Schutz und einem höher rangigen Ziel: Weiter leben können!!!
Der Nachteil ist, es haut einen ggf. unerwartet durch einen Trigger mal völlig aus den Schuhen... aber wieviel schlimmer kann das sein, als dein Jahre andauernder Zustand nah am S.!?

Sehr, sehr, SEHR merkwürdig finde ich, dass dein Therapeut meint, dass man sich durch die dadurch gewonnene Stabilität dem Ganzen dann wieder zuwenden könnte :shock: !
Da verstehe ich dich voll und ganz, das ist ein Entweder Oder!!

Und das "Oder" schließt ein, dass du ebenfalls der therapeutischen Aufarbeitung aus dem Weg gehen musst. Ist doch irgendwie klar!
Ablenken und Eintauchen ins Leben, in Aktivitäten, die "Krankheit" musst du zwingend ausblenden.

Ich könnte mir vorstellen, dass das Kraft kostet... die irgendwann auch mal auszugehen droht. Aber ich kenne mich wirklich nicht aus mit den Mechanismen der Verdrängung. Vielleicht ist das tatsächlich für deine Seele der leichtere Weg!?

Ich sehe vielleicht einiges auch sehr naiv, aber vom Gefühl her und dem was ich von dir weiß, kann ich sehr nachfühlen, dass das jetzt evtl. als der einzig noch gangbare Weg für dich erscheint.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
cinder89

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von cinder89 »

Hallo zusammen,

ich hoffe, es geht euch einigermaßen gut.

Ich wollt enur mal Bescheid geben, dass ich noch lebe ;)
Habe endlich die Prüfungen hinter mich gebracht.
Jetzt werde ich die lernfreie Zeit bis April nutzen und eine Menge für mich tun.
Achtsamkeit, ein bisschen Sport, und vor allem DBT Training stehen auf meinem Programm.

Das heißt auch, dass ich hier erstmal wenig aktiv sein werde.
Ich hoffe, das ist ok.
Im Moment tut es mir irgendwie nicht so gut, im Forum zu sein.
Das ist absolut nichts gegen euch, ihr seid eine liebe, nette Truppe :)

Ich wünsche euch alles Gute!
payasa
Beiträge: 419
Registriert: 3. Sep 2014, 22:15

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von payasa »

Hallo Zusammen,

Saneu, ich finde das auch beachtlich, was du da leistest - aber das hab ich dir ja schon gesagt. Nach so langer Zeit traust du dich nach draußen, du hilfst im Krankenhaus, jetzt in der Bücherei und machst den Englischkurs - das ist hammermäßig, liebe Saneu. Natürlich wirst du allem nicht immer folgen können, wie denn auch, dein Kopf war auf standby für so eine lange Zeit, aber jetzt hast du ihn wieder angeschaltet und du wirst sehen, bald ist er wieder auf Betriebsmodus!! *zwinker

Zarra - schön mit dem Ohrring - vielleicht sollten wir öfter mal Dinge irgendwohin "werfen" - da tun sich Welten auf :)

Alle anderen - bitte nicht böse sein, ich kann den langen Posts nicht folgen.

Mir geht es seit Tagen körperlich nicht sehr gut, heute war ich beim Arzt - er sagt, es könnte das Herz sein, vielleicht auch die Schilddrüse. Vampirmäßig viel Blut abgezapft und Morgen oder Montag sind die Ergebnisse da. Ich bin völlig außer Puste, kann kaum eine Strecke laufen, hab das Gefühl, ich kippe gleich um - seltsames Gefühl.

Aber irgendwie muss da ja mal was kommen bei all dem was ich so schlucke und spritze. Diese kleine Chemo und das Biological gegen das Rheuma - das sind halt schon absolute Hämmer, dazu die ewigen Schmerzmittel - irgendwann machen da die Organe nicht mehr mit. Aber vielleicht mach ich mir grad wieder zu viele Gedanken....
Liebe Grüße


Einsamkeit und das Gefühl unerwünscht zu sein, ist die schlimmste Armut.

Mutter Teresa
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