Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktuell?*

redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Hallo Zusammen,
boar sowas wie mit dem Fahrrad finde ich echt ätzend! Mir wurde mal ein Autoseitenspiegel abgefahren und meinem Fahrrad hinten das Rad zerstochen... Ich versteh die Menschen nicht...

Ansonsten zu mir: Ich habe im moment eine komische Phase, ich bin nicht richtig down, aber mir gehts auch nicht gut. Habe Magenschmerzen und fühle mich, als wäre irgendwas aufgestaut und möchte weinen. Mir fällt diese Woche auch der Unterricht wieder schwerer, ich hoffe sehr dass ich das wieder in den Griff kriege. Ich glaube das sind die immer wiederkehrenden Zukunftsfragen, ob ich je wieder voll arbeitsfähig bin und einen Job im Theater oder im Film bekomme und ob ich jemals einen Partner finde, den ich liebe und der mich liebt. Ich verliere immer mehr die Hoffnung das es klappt, da ich mittlerweile ja auch schon 25 bin...

Ach ich weiss auch nicht, ich muss mich heute auf jeden fall erst nochmal zwingen in der Schule meinen Putzjob zu machen und dann zur Probe zu gehen. Kennt ihr diese Ratlosigkeit? Keine Ahnung was mit mir los ist...

Lg redbedroom
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Redbedroom,

ja, das kenne ich, klar.

An keiner Stelle im Leben ist Grund drin. Kein gut bezahlter Job, keine realistische Perspektive, zu wenig menschliche Nähe,
und dann will auch noch der Vermieter das Haus, in dem ich wohne, umbauen ...

Vielleicht kannst du dich ja nach Berufsperspektiven umschauen? Kontakte knüpfen, herausfinden, was möglich ist? Keine Ahnung wie das bei euch so läuft. Theaterpädagogik wär ja vielleicht auch ein Weg für dich, oder?

Hallo Payasa, der konkrete Konflikt ist, glaube ich, beigelegt. Ich wünschte mir halt mehr Verständnis für meine Schwächen, gerade von diesem Menschen.

Payasa, wir können gerne tauschen, ich schlafe im Moment zu viel ...
Was machen deine Schmerzen?
Und: wann ist die Hochzeit?

Puk
saneu1955
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo Redbedroom, dieses ständige zweifeln, ob das, was ich mache richtig ist, kenne ich auch.
Darf ich mal fragen, warum du diesen Beruf ausüben möchtest? Das Studium ist ja die eine Seite, danach einen Job zu finden, stelle ich mir schon sehr schwierig vor. Hast du auch schon über Alternativen nachgedacht?
Inwieweit stehen deine Eltern dir zur Seite? Auch wenn du "schon" 25 Jahre alt bist.

Irgendwie möchte ich dich jetzt einfach mal in den Arm nehmen, dir zu hören.
Das kommt sicherlich daher, dass du vom Alter her meine Tochter sein könntest.

Puk: diese Zukunftsängste, was wird werden, sind auch bei mir da. Allerdings anders, bei mir ist es so der Gedanke, was will ich noch von meinem Leben, was kann ich noch machen. Da ich ja erwerbsunfähig bin, die Kinder aus dem Haus, will ich aber trotzdem nicht in den Tag hinein leben.
Im Moment bin ich dabei, mir mein Leben neu zu gestalten. Ich habe ein Ehrenamt, werde wahrscheinlich noch ein zweites annehmen, gehe ab nächster Woche in die Volkshochschule. Ich möchte auf diese Weise neue Kontakte knüpfen.
Vielleicht wäre das auch was für dich.

Und was den Konflikt angeht, nichts kann so schlimm sein, dass es sich nicht wieder einrenken lässt. Verständnis zu erhoffen, ist natürlich immer gut, ist aber denke ich auch manchmal sehr schwer.

Übrigens, als ich den Beitrag von dir gelesen habe mit der Klaviermusik, da kam mir sofort wieder ein Gedanke, ich wollte schon immer gern ein Klavier haben und dies natürlich auch spielen können. Wird wohl immer ein Traum bleiben.

Sinfonia, das mit dem Fahrrad ist so was von blöd. Manche Menschen denken wirklich nur bis zur Fußspitze. Gerade wenn man darauf angewiesen ist, dann ist es um so ärgerlicher.
Mich würde das auch runter ziehen und zusätzlich Stress machen.
Gibt es da nicht jemanden in der Nachbarschaft, der dir helfen kann?
Ich wünsche dir, dass das Problem bald behoben ist.

Payasa, ich würde dir so gern etwas von meinem Schlaf abgeben. Bei mir ist es definitiv zu viel.


Nun noch kurz zu mir. Gestern abend war einfach nur der Horror. Ich hatte solche Magen/Rückenschmerzen, habe mich dann mit Heizkissen ins Bett gelegt. Heute früh ging es mir immer noch schlecht. Es sah auch erst nicht danach aus, dass heute doch noch was geht.
Doch dann habe ich mich fast immer doch wieder motivieren können. Da ich nächste Woche an der Volkshochschule einen Kurs beginne und wir nicht genau wußten, wo das ist, haben wir die Strecke abgefahren. Und zuvor war ich noch im Dorf in der Bibliothek und habe gefragt, ob dort noch Hilfe benötigt wird. Und ja, es hat geklappt. Wieder ein Stück zurück ins Leben.
Ich glaube, ich kann wirklich auf mich stolz sein. Immer kleine Wege gehen, ich denke so funktionierts.

LG Saneu1955
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Danke Saneu! Eine alternative hat ich vorher schon und die hat mich erst richtig in die Krankheit getrieben... Habe Industriekauffrau gelernt. Meine Eltern finden das natürlich alles nicht so prickelnd, aber im Moment akzeptieren sie es. Mein Vater glaubt nicht im geringsten an mich und meine Mutter, na ja sie versucht mich zu unterstütztem, damit ich glücklich bin. Wenns hart auf hart kommt, würde ich glaube ich wieder sowas wie Mittagsbetreuung machen, das hat mir Spaß gemacht. Aber zuerst hoffe ich darauf, dass ich in einem Theater oder so arbeiten kann. Kann mir auch vorstellen zu unterrichten. Aber dafür muss ich erstmal die Ausbildung gut machen.

Ich hoffe sehr, dass diese scheiß egal Phase bald wieder zu Ende ist. gestern war so Höhepunkt tieftag und musste den Druck durch selbstverletzten ablassen... ich schäme mich dafür...

lg redbedroom
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katyfel
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Hallo Puk, Payasa, Saneu,
danke für eure Reaktionen!
Für mich war es kurzfristig ein Weltuntergang...
Reparatur von einem "Laien" (ich selbst mache sonst auch das meiste selber... für sowas bruach ich keinen Mann :D ) fiel in diesem Fall flach, weil einige Dichtungen und auch Kugellager raus/gerissen/weg waren.
Dafür ist es jetzt in der Werkstatt, wo mich glücklicherweise jemand mit großem Kofferraum hingebracht hat.
Ich war da so dankbar für... und da die Werkstatt wirklich gut und auch super organisiert ist, kann ich es vielleicht schon morgen Abend abholen. Das wäre natürlich großartig...

Zumal ich grade schon dabei bin, die meisten Wege ohne Krücken zu bewältigen :) Nicht allzu lang und noch nicht rund, aber immerhin. Noch ist ein bisschen Tape- und Stabilisierungsverband drum, aber schon beweglicher :)
Da merke ich, grade bei dem sonnigen Wetter heute, wie sehr mich dieses NICHT "einfach mal rausgehen" können schlaucht...

Saneu, ich hoffe es geht dir körperlich wieder besser?!
Und dass du in der bibliothek helfen kannst (so habe ich das grade gelesen?!) klingt super. Ich hoffe das ist für dich eine tolle Möglichkeit- und die können ja prinzipiell auch froh sein...

Boah, Puk, das klingt ja schwierig... und dann auch noch so ein Konflikt, das haut logischerweise viel mehr rein, als wenn sonst alles okay ist...
Wär es für dich gut, im Nachklang dieses Konflikt nochmal generell anzusprechen, was du dir von der Person bzw. zwischen euch beiden wünschst, oder meinst du es ist besser, das jetzt ruhen zu lassen?

Liebe Grüße euch allen!
Sinfonia
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Hi-Hallo,

bei mir ist zur Zeit etwas Achterbahnfahrt angesagt; ... wobei die guten Sachen einfach nur sind, daß mir die Arbeit mal (!) normal locker von der Hand geht oder mal ein paar angenehme, unangestrengte Stunden mit einer lieben Bekannten; ... die Tiefs sind "heftiger" (und "durchgehender"), so, daß sogar meine Therapeutin mir das nochmals explizit rückmeldet oder so, daß gar nichts mehr geht außer Bett, ... und ich glaube, ich wollte das einfach nicht wahrhaben.

Und in diesem Sinne habe ich auch die Erfahrung von So/Mo ff. noch nicht ganz verdaut: Nach einem vermutlich eher vertrödelten Samstag am So eine am Sa ausgemachte Unternehmung, aus der sich dann unangestrengt und sehr nett weiteres ergab. Super alles. Und schön. Und dann konnte ich am Sonntag abend über zwei Stunden lang einfach nicht einschlafen, obwohl eigentlich nichts im Kopf rumorte. Nach vier Stunden wieder wach. Wacher als sonst nachts. Und am Morgen ging es mir nur schlecht. M... Es wirkte halt echt so, als ob ich schöne Unternehmungen nicht vertragen würde, sondern nur noch Nichtstun ertragen könne. Ggrrr. Es macht mich schon ratlos. Denn da war wirklich nichts, was ... - ich kann nur "verrückt gewordene Nerven" anführen, sonst nichts.

Meine Wade ist wieder weitestgehend alltagstauglich :) :D (ja, das bringt mir echt Erleichterung und ich bin sehr froh!); am Sonntag gab es den ersten sehr langsamen Spaziergang; in den letzten Tage merke ich manchmal noch was, aber es geht. - Nur Tanzen u.ä. traue ich mich noch nicht - würde ziemlich sicher auch nicht gehen. - Und das war jetzt dann wohl auch der Zwischenfall, um mir nicht mehr zu überlegen, ob ich dieses Jahr seit Jahren endlich mal wieder meine Langlaufski noch ausprobieren könnte. Schade; aber es bringt ja nichts.

Puk, ich hab' in dem anderen Thread was geschrieben - ich nehme an, daß das dasselbe betrifft.

Saneu, irgendwie klingst Du gut (bei allem schlechten Befinden), irgendwie von der Grundtendenz her anders als vor einiger Zeit. :) :) :)

Sinfonia, so gut es geht gemeistert :) - auf baldiges Wieder-Radfahren!

@ALL :hello: :hello: :D

Zarra
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo ihr :hello:
Hallo Zarra, schön von dir zu hören... auch wenn es nicht so schöner Inhalt ist.
Deine "verrückt gewordenen Nerven" sind der Beweis dafür, dass wir keine wirkliche Kontrolle über diese Krankheit haben.
Wäre es immer erklärbar und beherrschbar, wäre es wohl nicht diese Erkrankung :?
Aber du weißt im Prinzip ja auch schon, dass es wieder anders werden wird... kannst du das aktuell noch so sehen?

Saneu, ich finde auch dass deine Beiträge derzeit meistens anders sind als vor einiger Zeit... da liegt so eine kräftigende Grundstimmung drin, die den Lesenden wirklich Mut macht. Ich wünsche dir, dass es selbst für dich auch auskosten kannst.

Ich habe viel Stress auf der Arbeit, daher schlafe ich meist sehr früh und habe wenig Kraft für's Forum :| Aber ich versuche zu lesen oder wenigstens quer zu lesen.

Die Praktikantin für den 40h-später-mal-Azubi-Job, war nur Montag da und hat dann verkündet, dass es nichts für sie ist. Und zu allem Überfluss ist unsere frisch schwangere, einzig verbliebene 40h-Kraft dieser Abteilung (mein Springer Job Aufgabengebiet 3) nun erstmal krank geschrieben worden.
Ich vertrete ja aber diese Woche Aufgabengebiet 2. Und wenn die Urlauberin sowieso den Job macht, den früher 3 Leute machten, dann muss man mir schon zugestehen, dass ich diese Woche endlich mal meine ganzen Stunden in diesen Bereich gebe. Folglich ist die 35h-Kraft (mit Aufgabengebiet 1 -das war meine ursprünglich einzige Vertreterposition) allein übrig um diesen Job und 40h-schwanger-Vertretung zu machen. Als einzige Hilfe bleibt ihr unsere 20h-Kraft, die aber wegen Kindern weder den Arbeitsbeginn noch das Arbeitsende abdecken kann.
Nun hat meine Aufgabengebiet-1-Kollegin diese Woche (weil sie Samstag einspringen muss) gut 50h statt 35. Und nächste Woche wieder, da ich ja Urlaub habe UND ICH MACHE URLAUB!!!!

Tja, und ansonsten habe ich heute mal durchgezählt. Als ich 2012 wieder anfing, waren bei uns 28 Personen beschäftigt ( -ohne die Hilfskräfte gerechnet, die sind unverändert). Seit dem sind uns 11 (!!!) Leute verloren gegangen. 4 davon wurden umverteilt in die Filiale, wegen Neuaufbau einer Abteilung.
Uns fielen aber keine Aufgabenbereiche weg... und auch keine Kundenanzahl, die diesen Mitarbeiterschwund rechtfertigen würde.

Nunja, also wir haben nun noch 17 ausgebildete Kräfte und immer mehr Leute arbeiten in 2-3 Bereichen. Da wundert es wirklich langsam nicht mehr, dass die Lücken sich nicht mehr stopfen lassen. Na und dazu dann mal eine mittlere Grippenwelle und ein bisschen Urlaub, vielleicht mal eine Schwangerschaft... das scheint für unsere Chefs ein gänzlich unvorhersehbarer Ausnahmezustand zu sein. :evil:

Mit eingesparten Personalkosten lassen sich natürlich prima die Schulden unserer jungen Chefs abzahlen, genauso wie der Kauf zweier zusätzlicher Gebäude, die dem Vorgänger gehörten und natürlich das neue Eigenheim der jungen Chef-Familie.
Und dann kann man auch viel besser 13 Wochen im Jahr im Urlaub sein und teure Flüge bezahlen. Und den Mitarbeitern braucht man ja nur erzählen, dass es gerade eben harte Zeiten sind und man einfach kein geeignetes Personal findet. :x

Bin ich froh, dass ich wenigstens mal eine Woche Urlaub habe, auch wenn viele Familien-Termine und ähnliches anstehen (Untersuchungstermin meines Mannes, Heizöl-Lieferung, Handwerker für unser Bad... :roll: )

LG
eine müde Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
saneu1955
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo!

Sinfonia, super, dass du Hilfe annehmen konntest und dein Rad nun bald wieder ganz ist.
Und auch schön, dass dein Fuß auch besser wird, aber so etwas braucht auch seine Zeit, also immer schön kleine Schritte, es wird dann jeden Tag mehr.

Zarra, beim Lesen deiner Zeilen fiel mir etwas ein, kann es sein, dass du dir nicht zugestehst, etwas schönes zu erleben, vielleicht daher der schlechte Tag danach. Und auch schöne Dinge können anstrengend sein.
So wie ich mit bekommen habe, bist du nicht allein unterwegs gewesen. Auch da ist vielleicht wieder die Angst vor zu starker Nähe. Sind nur so meine Gedanken.

Und es gibt auch immer wieder diese Tage, wo nichts geht. Ist eben so.

Redbedroom, gehe deinen Weg, wenn du dies so möchtest. Und stecke dir immer wieder kleine Ziele, sicher im Hinblick auf die Ausbildung, die du abschließen möchtest, sehr wichtig.
Kannst du mit deiner Mutter über die Ausbildung und dein Befinden reden? Das wäre glaub ich sehr wichtig.

Lupine, dir schick ich jetzt einfach mal eine Entspannungsmassage rüber. Lass dich nicht kaputt spielen auf Arbeit.

Nun zu mir, ja Zarra und Lupine bei mir bewegt sich etwas, auch wenn es mir dabei noch nicht wirklich gut geht. Aber alles neue macht erst mal Angst. Nur wenn ich nicht den Hintern hoch bekomme, kein anderer tut es. Das Neue daran für mich ist, dass ich das erste Mal mir wirklich kleine Ziele stecke, nichts, was ich nicht bewältigen könnte. Früher habe ich immer Dinge gemacht, die mich total überfordert haben. Jetzt wäge ich tatsächlich ab, was könnte mir gut tun und was nicht.
Ich möchte nicht mehr den ganzen Tag zu Hause sitzen und nichts tun. Mich aber auch nicht wieder verausgaben. Also Ruhezeiten voll mit eingeplant.

Hört sich alles leichter an, wie es wirklich ist. Jeden Morgen nach dem Aufstehen erst einmal Kampf gegen den inneren Schweinehund, noch sehr, sehr anstrengend, vielleicht geht auch dies bald besser.

LG Saneu1955
ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Lupine,

du bist zornig auf den Chef, das ist gut, glaube ich.

Hallo Zarra,
ganz doofe Frage: Hast du mit der Freundin Kaffee getrunken, am Nachmittag? Davon kommt es bei mir, wenn ich nicht schlafen kann.

Und bei mir? Nicht besser, ich ziehe mich zurück. Zum Glück muss ich morgen raus in die Welt, und heute gehe ich auch zu einer Veranstaltung mit Freunden. Das Gespräch, naja, es ist wie so oft, ich wage es nicht, bestimmte Dinge anzusprechen. Blöd.

Euch einen möglichst guten Abend, eure Puk

:hello: saneu, unsere Posts haben sich überschnitten.
Sonnenblume14
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo Lupine,

ich bin mal ganz ehrlich, ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel. Beim Lesen deiner Zeilen dachte ich spontan: Toll, jeder der anderen Kollegen denkt an sich, ist krank, muss Kinder versorgen .... (das alles ist sicherlich wichtig), nur Lupine rackert wie blöde, um Löcher zu stopfen. Am liebsten würde ich dir einmal ein großes, knallrotes Stopschild vor die Nase halten. Niemand wird es dir danken. Du bist unzufrieden, verärgert und dieser Negativstress ist alles andere als gut für dich. Deinen Urlaub brauchst du, um familiäres organisatorisches zu erledigen. Lupine, du solltest im Urlaub Tag und Nacht auf dem Sofa faulenzen, um den Akku wieder aufzuladen.
Womit gleichst du diesen enormen Stress aus?

Natürlich, bitte versteh mich nicht falsch, ich verstehe deine Situation, Abhängigkeit vom Job, Existenzbedenken und... und ... und ... es IST schwer, aber nimm dir die Freiheit, z.B. auch mal krank zu sein.

Ich habe morgen meine erste Vollarbeitszeitwoche tatsächlich geschafft. Gestern war ich völlig fertig, es kam aber auch einiges zusammen. Der Sofaabend hat mich gerettet, heute morgen war ich zwar todmüde, aber das gab sich schnell. Außerdem rief mich meine Chefin zu sich und fragte, wie es läuft. Das wiederum fand ich ganz nett nach der Standpauke vom Montag.

Die Arbeitssituation ist glücklicherweise etwas ruhiger bei uns. Ich kann mich auch durchaus mal "außer der Reihe" ausstempeln und zehn Minuten spazierengehen, da sagt kein Mensch etwas. Insofern werde ich schon Lösungen finden, wenn es zuviel wird.
(Manchmal habe ich auch das Gefühl, ich sei übervorsichtig)

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo,

ich bin nicht böse... keine Sorge. Jedem anderen kann ich wunderbar denselben Rat geben :oops: die Theorie beherrsche ich :P
Sonnenblume14 hat geschrieben:Lupine, du solltest im Urlaub Tag und Nacht auf dem Sofa faulenzen, um den Akku wieder aufzuladen.
Ja, mein Gefühl sagt das auch... aber die Geburtstage tummeln sich in dieser Woche.
Sonnenblume14 hat geschrieben:Womit gleichst du diesen enormen Stress aus?
derzeit gar nicht. Mit der Couch und dem Bett, gleich nach der Arbeit.
Heute halte ich länger durch, da ich nur bis 12 gearbeitet habe (hatte nen Termin bei meiner Psychiaterin). Ich komme trotz des freien Mittags und ohne Samstag wieder auf 40 Wochenstunden :?

Ich habe keine Energie für Ausgleich und hätte ich nicht den Arzttermin gehabt... ich hab gespürt ich wäre nicht von der Couch hoch gekommen. Habe dort 2h gelegen und gegammelt und die Schwere gespürt.

Da ich aber weg war und ja auch frei hatte, war ich nach meinem Termin bei meiner Kollegin/Freundin deren Urlaubsvertretung ich gerade bin.... :lol: auch nicht ganz abschalten von der Arbeit... aber wir haben uns Mühe gegeben. Haben ihre beiden Kaninchen beobachtet und waren eine Runde mit ihrem Hund draußen, weil die Sonne schien.
Da spürte ich, dass mir dieser Mittag gut tat.

Von der Arbeitssituation her war der ganze Februar Murks :? und unser "Controller" (Kumpel vom Chef) sagt, dass er inzwischen (!!!) die Problematik sieht (kein Wunder, er erstellt die Arbeitspläne).
Vielleicht wird es ja wieder besser.

Noch fühle ich mich einem Neubeginn nicht gewachsen. Ich kann nicht erneut dort weggehen. Ich hänge an meinen Kollegen und bin irgendwie doch noch mit dem Betrieb verwachsen... aber ewig kann es so natürlich nicht weiter gehen.
Möchte dafür aber stabiler sein. Denn im neuen Betrieb müsste ich mich ja auch neu beweisen.......... und wie macht Lupine sowas wohl?! Mit 150-200% Einsatz ;)

Aber danke für deine Worte Sonnenblume...

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Hi :hello: ,

Lupine, die Blaubeermuffins sind noch im Hinterkopf (und erfreuen da zumindest meine Vorstellung :D !)
Aber du weißt im Prinzip ja auch schon, dass es wieder anders werden wird... kannst du das aktuell noch so sehen?
Ich schrieb ja: "Achterbahn". Von daher auch nicht durchgängig dusterschwarz ohne jeden Lichtstreif - der So (z.B.) war emotional super (doch man muß ja auch nicht dauernd die nicht erledigten To-do-Listen im Kopf haben, die es natürlich daneben gibt - vermutlich geht das nach so viel Krankheit gar nicht anders). Aber tierisch "anstrengend" ... und es fühlt sich "nicht lebenstauglich" an.

Lupine, an Deiner Arbeitsstelle - das klingt ziemlich "verworren", nämlich vermutlich so, wie es ist; und ich bin froh, daß Du erst mal Luft holen kannst (Urlaub hast)!
Mit 150-200% Einsatz ;)
:( :( :roll: :roll: :roll: Okay, die Theorie beherrschst Du, das glaube ich Dir. ... ein paar % in die Wirklichkeit umsetzen??!? ... so daß da zumindest schon mal verbal was anderes stehen könnte, ohne daß Du in Schutt und Asche versinken möchtest, ohne daß Du ... - Was passiert in Dir, wenn da statt dessen ein Satz stünde wie: "Zwei Wochen Lupine nur mit 90 %"?

Saneu,
Und auch schöne Dinge können anstrengend sein.
Am ehesten ist es das. Eben dieses: Alles zuviel für meinen "Kopf", meine "Nerven". Mein ehemaliger Therapeut hat mir das mal so ein bißchen "biologisch" erklärt, daß der Körper sozusagen nicht zwischen positiv und negativ unterscheiden können, sondern nur "Reiz" registriere. (Das sind jetzt meine Worte, ich weiß einfach nicht mehr, wie er das damals umschrieben hatte.)

Das "Mir-darf-es-Gut-Gehen" fällt mir zwar auch schwer. (Ich habe da erst neulich an etwas in diesem Zusammenhang gedacht. ... und: Das ist ausbaufähig!) Aber ich bin kein "Reue-Typ". Von daher kann ich das ausschließen. Ich wäre dann eher jemand, die etwas gar nicht erst macht, weil Pflicht blablabla o.ä.

Nähe könnte durchaus ggf. (!) ein Thema sein, war es da aber auch nicht. Gerade bei dieser Bekannten blocke ich schon auch mal ab, wenn es mir zuviel zu werden droht (z.B. einfach auch von der Masse des Redens her ;) ), doch eher haben wir sehr Stimmiges (!) für eine gemeinsame weitere, längere Unternehmung gefunden, die wir beide länger schon wollten - und bisher war das immer vor allem mir zu "risikoreich", da zu lang, zu ... Und es kamen auch keinerlei Bedenken hinterher. Alles paletti - sogar im Prinzip, daß ich jetzt erst mal mich kümmern muß. Da "knorrle" ich gerade nur meine Krankheitsauswirkungen an.

Zu Dir:
Hört sich alles leichter an, wie es wirklich ist.
Ja, das glaube ich Dir. Aber bleib dabei! Es wirkt so, als ob das ein guter Weg sein könnte.

Puk, die Tasse Kaffee um ca. 13 h brauchte ich eher dringend. Ne, vielleicht eher das Ungewohnte, viele Stunden in Gesellschaft zu sein, in lebhaftem Austausch.
Das Gespräch, naja, es ist wie so oft, ich wage es nicht, bestimmte Dinge anzusprechen.
Was befürchtest Du denn, was passieren könnte, wenn Du es tätest?

Und vielleicht wichtiger: Was könnte Negatives (!) daraus entstehen, daß Du das Gespräch nicht suchst? Denn Du gauckelst Dir ja vermutlich nur die Vorteile vor - von denen es sicher auch ein paar gibt, aber sie können sich eben auch wenden, und neben ihnen kann es anderes geben.

--
Puh, Ihr wart so fleißig am Schreiben, dabei wollte ich gar nicht nochmals ins Forum :roll:

Zarra
katyfel
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Hallo ihr Lieben und den meisten vermutlich guten Morgen/Tag...

Liebe Zarra, dieses "nicht lebenstüchtig"-Gefühl kenne ich auch... grade die letzten Monate wurde es mir immer bewusster, wie sehr mich "normal anstrengendes" ge- und teilweise überfordert hat...
Und dann fiel mir ein; Vor zweieinhalb Jahren war ich mit meinen Eltern ein Wochenende lang in London und die Zeit möchte man dann natürlich eigentlich nutzen, viel sehen, erleben, immer auf dem Sprung,... Und ich habe schon ma ersten Abend gemerkt, dass es mir damit nicht gut ging. Und dabei finde ich die Stadt wunderbar, ich mochte es, endlich mal wieder die Sprache richtig sprechen zu können, wir hatten kein allzu schlechtes Wetter,... aber es war viel.
Ich empfinde es (und da kommt mein Alter denke ich noch dazu) häufig als lästig, aber merke wiederum auch, dass es so viele Menschen gibt, die da komplett unterschiedliche Schwellen haben... da kommt es dann gar nicht aufs Alter an- und auch nicht aufs "Wollen", was meiner Empfindung nach dann häufig unser Selbstvorwurf ist...

Liebe Lupine, ich wünsche dir da ein gutes auf dich selbst achtgeben... Und natürlich passiert das nicht von gestern auf heute. Das wär ja auch allzu einfach... aber so wie der Controller vielleicht zu sehr "drin" war und es erst so langsam kapiert, wie schlecht das grade bei euch aussieht, während du es als Beteiligte (und Leidtragende) schon lange vorher gemerkt hast, so ist es andersrum bei uns mit eigenen Prozessen doch auch manchmal auch, oder?! ... :) ich hoffe der Vergleich ist okay für dich...


Ich habe grade so ganz schwierige Gedanken-Knäuel in mir herumtoben... Gar nichts spiralsinkendes oder so, sondern ganz abgeklärt die Erkenntnis, dass dieser Moment einer ist, wo ich sagen könnte (!! das ist mir in diesem Zusammenhang hier im Forum sehr wichtig!), dass es für mich jetzt keinen Sinn mehr hat.
Und da gab es gar keinen emotionalen Zusammenbruch o.ä. , wie ihr gelesen habt, hat sich hingegen heute "Rad" und auch "Fuß" eher positiv entwickelt... und dennoch.
Da könnte ich jetzt tausend kleine Gründe heranziehen; die Therapie gestern war eher lachhaft als hilfreich, die Gedanken und Gefühle, die ich artikuliert habe im "Selbstwert"-Thread, dass ich grade, nachdem ich das eigentlich nciht gucken wollte, doch in die Doku über Robin Williams reingezappt habe und es ausgerechnet in den etwa 5 Minuten um die Nacht seines Todes ging,......
Aber so ist es nicht, so fühlt es sich nicht an.
Kein Drängen, keine Verzweiflung, nicht hitzig und tränenreich.
Sondern kalt, bilanzierend, hoffnungslos sicherlich, überfordert, nicht kompatibel mit dem, was sich mir hier so auftut...

Ich spüre schon Erleichterung, es jetzt doch so artikuliert zu haben... aber es fühlt sich so "gesetzt" an, ich bin mir nicht sicher, was ich damit jetzt tun soll... Deshalb steht es jetzt hier und ich werde jetzt mal das versuchen, was vermutlich den allermeisten hier schon geglückt ist; eine Nacht schlafen (egal wie...).

Danke, dass ihr hier seid. So als Runde meine ich... Ich habe kurz drüber nachgedacht, ob das hier reinpasst, ob ich ein neues Thema aufmachen sollte... aber so gro´ist das ja gar nicht. Und bei dem ganzen, was da manchmal so los ist...
Also; Danke ihr lieben Mitsitzer und Gesellschaftleisterinnen, Kellerkinder und Keksverteiler...

Liebe Grüße,
Sinfonia
Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Sinfonia,
ich schick' Dir jetzt einfach ganz liebe Grüße :!: :!: - mehr ist gerade nicht drin, heute weiß ich immerhin, warum es zuviel war und was.
Zarra
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo am Stammtisch! :hello:
katyfel hat geschrieben:erst so langsam kapiert, wie schlecht das grade bei euch aussieht, während du es als Beteiligte (und Leidtragende) schon lange vorher gemerkt hast, so ist es andersrum bei uns mit eigenen Prozessen doch auch manchmal auch, oder?! ... :) ich hoffe der Vergleich ist okay für dich...
Ja der Vergleich ist sehr in Ordnung für mich, er ist sogar sehr weise :)

Sinfonia, deine Worte geben mir ungute Rätsel auf...
katyfel hat geschrieben:sondern ganz abgeklärt die Erkenntnis, dass dieser Moment einer ist, wo ich sagen könnte (!! das ist mir in diesem Zusammenhang hier im Forum sehr wichtig!), dass es für mich jetzt keinen Sinn mehr hat.
.... :?: Keinen Sinn mehr? Muss ich das so verstehen, wie ich befürchte?
Oder hat das Forum keinen Sinn mehr für dich..., ich bin nicht ganz sicher.
Ich weiß nur, ich wäre erleichtert weiterhin von dir zu lesen!!
Zarra hat geschrieben:- Was passiert in Dir, wenn da statt dessen ein Satz stünde wie: "Zwei Wochen Lupine nur mit 90 %"?
eine gute Therapeuten-Frage, die mein Therapeut nie geschafft hat so zu stellen :roll:
Daher beantworte ich das auch für mich erstmalig: Es kommt auf die Umstände an.

Bei einer Bewährung an neuer Arbeitsstelle würden sich 90% für mich anfühlen, als mache ich keinen guten Eindruck und werde folglich nach der Probezeit entlassen.

2 Wochen 90% in meinem Job mit angekündigter Schwächephase UND wenn alle Kollegen da sind kann funktionieren. So wie im letzten Mai, als ich gerade wieder das AD anfing und sowohl Chef als auch Kollegen wussten und sahen, dass ich gerade nicht all meine Kräfte zur Verfügung habe.

90% aktuell bei wieder verschärfter Personallage bedeuten für mich, ich lasse meine Kollegen im Stich, wenn ich noch 10% weniger Leistung bringe, bleibt an meiner Kollegin statt 160% 170% Arbeitsaufwand kleben. Ich habe also ein schlechtes Gewissen.
Wenn ich wirklich derzeit OHNE Überstunden gehen würde, also meine 100% geben würde, dann riskiere ich vielleicht sogar eine Abmahnung. Denn wenn bestimmte Arbeiten nicht beendet werden und bestimmte Uhrzeiten nicht abgedeckt werden, dann hat das gravierende Auswirkungen auf die restlichen Abteilungen und auch den Endkunden.
Ich habe also Angst, ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dass ich für 90% vorher erstmal den "Heldentod" gestorben sein muss--- heißt: alles geben, alles versucht haben, bevor ich äußern darf: ich kann jetzt nicht mehr.

So, und wie ich kräftemäßig 90% Leistung in eine über 40h-Woche voller Zeitnot und Personalmangel stecken soll, ist mir ein Rätsel. Es widerspricht sich quasi. Es ist nicht umzusetzen. Bin ich da, ist es ein ganz oder gar nicht. Bin ich nicht da... dann trifft es die übrig gebliebene Kollegin. Sie hat diese Woche ehrlich 50h arbeiten müssen trotz 35h-Vertrag.

Also, ich habe immer das Problem, wie ich vor mir selbst damit dastehe, wenn ich doch weiß und SEHE, dass ganz viel Arbeitsleistung gebraucht wird und ich sie irgendwo noch aus mir herausquetschen könnte :oops: :oops:

Dass das irgendwie gravierend dämlich und ungesund ist, ist mir sogar klar. Aber ist die Arbeitswelt nicht fast überall so?
Wenn es für mich gar nicht mehr geht, ziehe ich immerhin eher in Erwägung nach einer neuen Stelle zu schauen, als nochmal den totalen Crash erleiden zu müssen. Denn dann weiß ich nicht, ob ich den nochmal überlebe.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Sinfonia,
wie geht's Dir heute?

@ALL, :hello: :D

Lupine,
"vielleicht" sollten wir erst mal "definieren", was "wir" unter den Prozentangaben verstehen ... oder sie besser weglassen?

Man kann Überstunden machen - und wenn ich zu Sonnenblume und Dir schiele, dann lassen sich manche Arbeitgeber viel Zeit, da einen zeitlichen oder finanziellen Ausgleich herbeizuführen. Wobei ich bei aller Arbeitgeberseite - ausgehend von meiner eigenen Disposition - unterstelle, daß Depressionsanfällige das auch eher mal mit (!) in solch eine Richtung laufen lassen.

Das andere ist die Menge der erledigten Arbeit in der vorhandenen Zeit. Und dann kann z.B. meines Erachtens vielleicht jemand kurzfristig 110 % erledigen, nicht aber 160 % - meines Erachtens geht das einfach gar nicht. Sonst müßte derjenige nämlich vorher einen Gutteil seiner Zeit wirklich verbummelt haben.

Und so ehrenhaft Deine Arbeitseinstellung ja ist, Deine Gesundheit scheint mir wichtiger. Außerdem möchte ich Dir einen "Spruch" mit auf den Weg geben, mit dem ich eine Bekannte immerhin mal zum Nachdenken brachte (wenn auch in einem anderen Zusammenhang, und sie ist auch anders strukturiert, neigt auch nicht zur dauerhaften echten Überforderung, sondern nutzt da eher ggf. alles aus, was geht): Das Arbeitsleben würde ich eher mit einem Langstreckenlauf vergleichen, bei dem man die Kräfte einteilen muß, nicht mit einem Sprint, bei dem kurzfristiger Maximalsteinsatz viel bringt. Kurzfristig hält man letzteres auch durch, aber nicht einen ganzen Langstreckenlauf über.
Wenn ich wirklich derzeit OHNE Überstunden gehen würde, also meine 100% geben würde, dann riskiere ich vielleicht sogar eine Abmahnung. Denn wenn bestimmte Arbeiten nicht beendet werden und bestimmte Uhrzeiten nicht abgedeckt werden, dann hat das gravierende Auswirkungen auf die restlichen Abteilungen und auch den Endkunden.
Eine Abmahnung würde ich natürlich auch nicht riskieren! Abzudeckende Uhrzeiten sind etwas Klares. Doch falls Dein Arbeitsvertrag das nicht hergibt (und zumindest sollte offizielle oder inoffiziell die obere Grenze von Mehrarbeit klar sein, vor allem wenn es nicht nur einmal im Jahr bei wirklich unvorherzusehender und unwahrscheinlicher Katastrophe ist), solltest Du das auf alle Fälle ansprechen.
Ich habe also Angst, ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dass ich für 90% vorher erstmal den "Heldentod" gestorben sein muss--- heißt: alles geben, alles versucht haben, bevor ich äußern darf: ich kann jetzt nicht mehr.
... und ich befürchte, daß Du da was ändern mußt, um gut zu leben. Keineswegs eine 180°-Wendung mich L.m.A.-Einstellung, aber eine Abmilderung. - Weißt Du, 90 % müßte meines Erachtens gut genug sein; sehr gut genug, normalst gut genug. Auch wenn vielleicht jemand anders besser ist. (Bei nur 50 % oder 60 % wäre das noch mal etwas anderes.)

Und ich glaube, man darf weder "fürsorgliche" noch leider real einschätzen könnende Chefs erwarten.

Sinfonia,
ein bißchen leichter ist manches bei mir durch mein Alter, mein Alleinleben und auch die nur Halbtags-Arbeit vermutlich schon. Trotzdem ist es nicht erquicklich. Andererseits hat mir gestern mein Psychiater wieder sehr zu Akzeptanz geraten. (Der gehörte gestern aber zum positiven Teil des Tages.) Und hinsichtlich auch nur potentiellst Partnerschaft fühle ich mich außen vor. Und hinsichtlich gemeinsamer Urlaubstage mit Bekannten werde ich auch immer skeptischer. Auch dieses ggf. ständig Sich-Abgrenzen-Müssen, ständig Sich-seine-Ruhe-"Erkämpfen"-Müssen, da sich das von den anderen her eben nicht automatisch ergibt. (So war denn auch mein gestriger Abend, wo ich dann plötzlich noch in einen fast Kaufrausch einer Bekannten verwickelt wurde, die dann eigentlich auch noch den Ladenschluß nicht nur leicht boykottierte, was ich auch nicht so "gelungen" fand, sie aber anscheinend gar nicht störte.)

Zu Deiner London-Geschichte konkret: Was ich bei mir schon länger festgestellt habe und was wohl schon immer so war, früher nur nicht von mir beachtet wurde - und u.U. brach ich dann einfach "unspezifisch überfordert" in Tränen aus und konnte nicht sagen warum eigentlich (und das habe ich zwar hinsichtlich psychischer Struktur, aber nicht spezifisch depressiv eingetütet): Ich brauche ein langsamens Angehen in einer fremden Umgebung, brauche länger als z.B. meine Freundin zur Orientierung, nach ein paar Tagen gleicht sich das aber an. Und seither weiß ich und konkretes So-Handeln hat das auch deutlich bestätigt (!!), daß ich einen ersten Abend eher eingekuschelt im Bett als mit ganz viel Erkundungen verbringen sollte, anfangs lieber zuwenig als zuviel machen sollte. Danach bin ich dann eher wieder aufnahmebereit.

Herzlich, Zarra
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hi Zarra,
Zarra hat geschrieben:Das andere ist die Menge der erledigten Arbeit in der vorhandenen Zeit. Und dann kann z.B. meines Erachtens vielleicht jemand kurzfristig 110 % erledigen, nicht aber 160 % - meines Erachtens geht das einfach gar nicht. Sonst müßte derjenige nämlich vorher einen Gutteil seiner Zeit wirklich verbummelt haben.
prinzipiell gebe ich dir völlig recht mit diesem Satz. Unsere Realität sieht leider so aus, dass schon länger Arbeit liegen bleibt, die irgendwie gut oder ungut aufgeschoben werden kann.

Ich will's nur kurz zur Erklärung meiner wirren Prozentangaben ;) nochmal versuchen... ist aber schwierig ohne genau zu sagen wo man arbeitet ;)

Also: Position 1 (die, die ich ursprünglich vertreten sollte) kann ihre Arbeit in 35h schaffen. Seit Personal weggefallen ist, muss sie aber einen Raum weiter immer wieder bei Position 2 mit anpacken.
Position 2 ist eine 40h Kraft(die jetzt schwanger ist), die ihre Arbeit seit dem letzten Wegfall einer Mitarbeiterin (Januar 2014) NIE mehr geschafft hat. Auch nicht mit Hilfe von Position 1.
Wohl aber mit meinen anteiligen Stunden noch oben drauf. Meine anteiligen Stunden greifen aber NUR, wenn weder Position 1, noch 2, noch 3 (die 3 Vollzeitstellen die ich vertrete) Urlaub haben oder krank sind, ich selbst Urlaub habe oder krank bin. Und es reicht auch dann nicht, wenn die 20h-Mama-mit Kindern-Angestellte Urlaub hat oder krank ist bzw. deren Arbeit können wir dann schlicht nur liegen lassen.
Heißt, der Idealfall: alle sind da, ist schon eher ein seltenes Ereignis.

Meine Kollegin Position 1 sieht sich also durchaus 170-200% Arbeitsmenge gegenüber, wenn ich so wie diese Woche Position 3 vertrete oder wie nächste Woche selbst Urlaub habe und Position 1 weiterhin krank geschrieben ist.
Selbstverständlich kann sie nicht 2 Vollzeitjobs parallel machen. Aber sie sieht die Arbeitsanforderungen und verzweifelt eben genau daran, dass sie gezwungen ist ihre Arbeit schlecht zu machen und alles was irgendwie möglich ist liegen zu lassen, obwohl es wichtig für gute Abläufe wäre! Obwohl es auch wichtig für die funktionierende Finanzlage und die Kundenzufriedenheit wäre.
Und ein bisschen macht sie natürlich schon weit über 110%, wenn ihre Arbeitswoche gezwungenermaßen von 35h auf 50h angestiegen ist. Sie hatte diese Woche auch wirklich keine Wahl, siehe die festen Uhrzeiten... sie will sicher auch so schnell keine Abmahnung.

Ich kann da gerade nur ganz frech sagen, ich bin jetzt einfach mal froh, dass es sie getroffen hat und nicht mich. Sondern dass ich der Urlauber in diesem Fall bin. :P
Zarra hat geschrieben:Das Arbeitsleben würde ich eher mit einem Langstreckenlauf vergleichen, bei dem man die Kräfte einteilen muß, nicht mit einem Sprint, bei dem kurzfristiger Maximalsteinsatz viel bringt. Kurzfristig hält man letzteres auch durch, aber nicht einen ganzen Langstreckenlauf über.
Der Satz ist prima! Und ich möchte auch nicht mein ganzes Arbeitsleben so weiter hetzen müssen.

LG
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
timmie2002
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

ich möchte mich mal mit an euren stammtisch setzen. für meinen neueinstieg gibt es natürlich eine runde getränke nach freier wahl. :-)

seit beginn des jahres bin ich wegen meiner depri krank geschrieben. im moment sehe ich auch noch keine gravierende besserung, nur dass ich stimmungsmäßig nicht mehr ganz so tief unten bin.

es war sehr schwer für mich zu akzeptieren, dass ich wieder einmal länger ausfalle. jetzt habe ich es aber angenommen und überlege, wie es grundsätzlich weitergehen soll.

hinsichtlich der erkrankung bespreche ich am montag bei meinem psychiater, was gemacht werden kann. meine idee ist, meine medikation zu ändern. ich nehme nun schon drei jahre citalopram- 40 mg, falle aber immer wieder in depressive löcher. ich dnenke auch daran, nochmal in eine tageklinik zu gehen, in der hoffnung, wieder merh antrieb und kraft zu bekommen.

hinsichtlich meiner arbeit muss ich mir wohl auch gedanken über veränderung machen. ich denke schon, dass mich überforderung in diese episode geführt hat. 75% arbeitszeit sind wohl doch noch zuviel für mich. ich muss nach einer passablen lösungsuchen. die stundenzahl noch einmal einfach reduzieren kann ich aus finanziellen gründen nicht.

ansonsten hoffe ich, dieses mal die richtige therapie zu haben. bis jetzt fühle ich mich bei meiner neuen therapeutin sehr gut aufgehoben. die vielen wechsel, die ich machen musste, swind mir nicht gut bekommen und ich weiß, dass ich einen weiteren neuanfagn nicht wagen würde.
deshalb beängstigt mich das erlebnis in der letzten therapiestunde sehr. ich habe mich vollkommen weggebeamt. so erlebte ich das noch nie. und ich frage mich, warum mir das gerade jetzt passieren musste, wo ich das gefühl habe, dass ich mich meiner neuen thera besser öffnen kann als den bisherigen.

das wegbeamen selber hat mich total schockiert, nachdem ich es realiseirt habe. ich kenne das von mir so nicht und es macht mir richtig richtig angst. zum anderen befürchte ich nun weider, dass ich bei entscheidenden dingen nicht reden kann. aber ich will therapeutisch weiterkommen.

soweit erst einmal über mich.

zu euren posting kann ich noch nicht so viel schreiben, da ich jetzt nicht alles lesen konnte bzw. nicht genau genug. aber was in deiner firma so abläuft, lupine, ist ja wohl ein horror. wie lange hälst du das noch durch?

glg final
Sonnenblume14
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

ich möchte noch mal etwas zu Lupine sagen. Ach Menno, ich verstehe dich so gut, weil es meine eigene Einstellung wiederspiegelt. Bis zum letzten Jahr, in dem ich erfahren musste, dass der Körper letzten Endes das Sagen hat. Es dauert sehr lange, bis die Stricke reissen, aber wenn, dann heftig.
Niemand kann auf Dauer 100% schaffen, geschweige denn mehr. Meine Chefin sagte bei meinem Einstellungsgepräch, sie gingen von 70% aus, die kontinuierlich durchschnittlich möglich sind. in Spitzenzeiten sind eben Überstunden und Mehrarbeit angesagt - kurzfristig (was auch mal 1-2 Monate sein können). Und ich glaube, das ist sehr realisitisch. So war meine Abteilung zum Beispiel in der Lage, meinen 6monatigen Totalausfall aufzufangen. Es war genügend freie Kapazität da. Jetzt ist es wieder sehr viel ruhgier geworden und jeder feiert nach und nach die Überstunden ab.

Aber das nützt dir wenig ... ich wollte damit nur sagen, dass du ein gefährliches Spiel spielst. Wenn ein Arbeitgeber so agiert wie der Deine, dann ist ihm der einzelne Arbeitnehmer wenig wert. Du solltest dir selber mehr wert sein. Und schau mal: so funktioniert es ja für den Chef wunderbar. Erst, wenn ihr selber signalisiert, dass das nciht zu schaffen ist, wird sich etwas ändern. Dann gibt es eben Probleme mit den Kunden - und? manchmal muss es knallen bevor sich etwas ändert. Ich weiß, ich rede superschlau, dagegen steht immer die Angst um den Arbeitsplatz.
Und wie wäre es, wenn du dich einfach mal woanders bewirbst? Manchmal tut allein dieses Gefühl schon gut und wichtig für das Selbstbewusstsein.

Ich habe meine erste Woche mit alter Arbeitszeit überstanden und mir geht es hervorragend. Heute habe ich alles Familiäre erleidgt (bzw delegiert) und für morgen steht NICHTS auf dem Programm. Ein wenig lesen, viel faulenzen ... und jetzt ist Spieleabend. Fühle mich einfach sauwohl.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

@final
Ich stehe gerade auf Rhabarbersaftschorle - gibt es hier aber nicht überall, teils auch nicht an Stellen, an denen man es erwarten würde.
Heute abend aber lieber was anderes, Warmes: Ja, ich mag (!) Salbeitee - aber aufbrühen könntest Du ihn gerne ;)
;) ;)

final, was meinst Du mit "Wegbeamen"? Irgendeine Art von Dissoziieren?

Hat Citalopram am Anfang oder später mal viel verbessert? - Hattest Du mal irgendein anderes AD außer Citalopram?

Liebe Lupine,
Ich kann da gerade nur ganz frech sagen, ich bin jetzt einfach mal froh, dass es sie getroffen hat und nicht mich. Sondern dass ich der Urlauber in diesem Fall bin. :P
Ja, und das ist glücklicherweise ein gesunder Anteil. - Und insgesamt helft Ihr Euch ja wohl schon ziemlich gegenseitig.

... problematisch finde ich mehr so allgemein, daß Hilfsbereitschaft notwendigerweise ausgehöhlt werden muß in der Arbeitswelt, wenn das immer mehr so ausgenutzt wird, so daß eigentlich keiner mehr Hilfbereitschaft anbieten kann, ohne selbst Gefahr zu laufen zu leiden.

Sonnenblume,schön, daß Du "entspannt" bist.

Ansonsten bin ich zu müde für weiteres.

LG, Zarra
katyfel
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Hallo liebe Stammtischler/innen...

ich wollte niemanden beunruhigen, das erstmal vor allem zu Lupines Post, sonst hat es ja scheinbar was das angeht sehr gut geklappt...
Also hier bin ich wieder, schreibe eher zu viel hier generell im Forum (und habe schon Angst, es ohne es zu merken genauso vollzuspammen wie manch anderer.... :o bitte sagt mir Bescheid, wenn es so rüberkommt!!!!)...

final, dein "Wegbeamen" klingt wie mein "Dissoziieren"... das kann ein Schutz sein, aber auch total unpassend und störend... Bei mir trat allerdings auch das erst auf, als ich mit der Situation schon ganz gut im reinen war (also in vertrauter Umgebung bzw. Setting) aber sich eben Themen bzw. erstmal "Nebel" Bahn brachen...
Vielleicht ist es bei dir ganz anders, aber so fiel mir meins dazu ein...

Sonnenblume, dass es dir so gut geht mit dem jetzigen Verlauf, also einfach in diesem Moment, wo du haushaltest mit deinen Kräften und dich so wohlfühlst.... das ist für mich sehr schön zu lesen!

Lupine, du hast glaube ich was ich s agen wollte schon richtig verstanden. Es geht nicht um das Forum, ganz und gar nicht. Mit euch fühle ich mich grade sehr wohl, deshalb auch überhaupt diese Äußerung hier, die irgendwie einen Ausdruck brauchte...
Und wie ich schon schrieb, war und ist es eher ein nichtfühlen als ein Zuviel an Gefühl, das diese "Lebenssattheit" oder "Lebensmüdigkeit" im Moment begleitet oder einrahmt... Es geht also nicht darum, dass ich hier jetzt für Konkretes Hilfesuche,
sondern vielleicht eher, dass mich dieser Zustand irritiert... dieses sehr ferne...

Ich war heute in der Sonne Spazieren ("..."...so gut es eben mit nicht mehr ganz kaputtem Fuß geht) und da habe ich es wieder gemerkt... die Wand entsteht, sie ist plötzlich und vollständig da. Zwischen mir und allem anderen, aber genauso zwischen mir und meinen Gefühlen, vielleicht bestehe ich nur noch aus Wand.
Deshalb kein verzweifeltes Aufbäumen, kein Kampf, Losreißen,... sondern eher ein milde überraschtes und interessiert beobachtendes Zusehen dieser Wand, eine Beruhigung...
Von der ich im Moment einfach nicht weiß, ob ich sie positiv beurteilen soll oder negativ oder lieber gar nicht...

So Sieht es grade bei mir aus...

Liebe Drücker an alle, virtuell, die hier grade und bald mal vorbeigucken...
und ein besonderer :hello: an Zarra!

Liebe Grüße,
Sinfonia
timmie2002
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von timmie2002 »

hallo ihr lieben,

habe mal den frühstückstisch gedeckt: frische brötchen, eier, süßer und herzhafter brotaufstrich, kaffee, tees kakao und im besonderen ganz frischer salbertee. :-)

ja, mein wegbeamen war dissoziieren, in einer form, wie ich es bei mir noch nie wahrgenommen habe. sicher werde ich am nächsten mittwoch das erlebnis mit meiner thera aufarbeiten. es bedrückt mich halt nur sehr, weshalb ich hier darüber schrieb, um den druck ein wenig zu nehmen.

zarra, ich hatte nur kurzzeitig opipramol zusätzlich. entscheidend hat mir citalopram wohl nicht geholfen. dann müssten meien einbrüche wohl zumindest etwas weniger heftig sein.

morgen habe ich ja schon den termin bei meinem psychiater. mal sehen, was er sagt.

ansonsten wünsche ich heute allen einen schönen und erholsamen sonntag.

glg final
ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

Hallo ihr Lieben,

ich habs geschafft, vor 18 Uhr auszustehen, also dann, carpe diem...
Bin auch bereits geduscht, habe etwas gegessen und getrunken und noch einiges mehr getan.

Zu dem Thema Arbeitszeiten möchte ich meine eigene Erfahrung beitragen: Bei mir war es auch ein großer Eigenanteil, der zu der Erschöpfung und Überforderung beigetragen hat. Ich konnte mich nicht zufriedengeben, brachte Dinge nicht zum Abschluss. Habe bei einzelnen Aufgaben viel mehr gemacht als ich müsste. Vielleicht gibt es bei dir, liebe Lupine, auch Bereiche, wo du weniger Kraft in die Aufgaben legen könntest?

Dissoziieren, das hat wohl eine ähnliche Funktion wie Vermeiden, oder? Einen Gedanken, ein Bild vermeiden, eine Erinnerung vermeiden, denn du möchtest gar nicht wissen, was da noch alles kommen könnte. Ich wünsche dir, dass es gelingt, das Problem in der nächsten Sitzung anzusprechen.

Viele Grüße, eure Puk
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

... okay, dann seh' ich mich mal auch nicht als Zu-Spamerin, obwohl ich hier viel unterwegs bin. ;)
Und, Sinfonia, Du fällst mir zu dem Thema garantiert nicht ein. ... vermutlich keine/r "hier".

Liebe Sinfonia,
oder lieber gar nicht...
Spontan würde ich dafür votieren.

Nicht ganz direkt dazu: Hattest Du eigentlich je mit dem AKL (Arbeitskreis Leben) Kontakt?

Liebe final,
andere Uhrzeit (!), anderer Tag, andere Stimmung: morgens als erstes bitte immer starken, schwarzen Kaffee - hatte ich vorher aber schon :) . Hinterher ... wenn ich irgendwann "wach" bin, läßt sich reden.
(Und gegen die in der Nacht aufgetauchten Kopfschmerzen gab es jetzt doch Chemie - mal schauen, ob die geringere Dosis reicht.)

Es ist ja bei jedem anders und ADs wirken bei jedem anders und was dem einen hilft, hilft dem anderen gar nicht, ... und Citalopram ist ja schon eines der Standard-ADs --- bei mir hat das halt eher doch gar nichts bewirkt, Escitalopram vielleicht leicht; deshalb stehe ich persönlich diesem AD halt "skeptisch" gegenüber, weiß aber natürlich auch von vielen positiven Erfahrungen anderer.

Und es ist vielleicht auch die Frage, wie Deine "Einbrüche" im Vergleich zu anderem aussehen. Ob ein AD da ansetzen könnte und das sinnvoll ist. Ggf. ein Versuch ja vielleicht schon - jetzt mal so pauschal, ohne Näheres.

Zum "Wegbeamen": Vielleicht kannst Du es einfach als dazugehöriges Symptom sehen. Und die Frage ist ja eher, wie die Therapeutin und auch Du in dem Moment damit umgehen.

Liebe Puk,
"18 h" - Ironie ... oder ist das zur Zeit echt Deine Zeit?

So, ich wünsch' Euch allen was: ein gutes Essen, eine schöne Unternehmung, Faulenzen auf dem Sofa, schönes Kaffeetrinken oder was auch immer Euch gut tut!

LG, Zarra
Lupine_84
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Guten Morgen!
timmie2002 hat geschrieben:habe mal den frühstückstisch gedeckt: frische brötchen, eier, süßer und herzhafter brotaufstrich, kaffee, tees kakao und im besonderen ganz frischer salbertee. :-)
Oh Danke Final :D ich möchte gerade sehr gerne virtuell mit euch frühstücken -bin eh noch im Schlafanzug- denn bei uns ist das Sonntagsfrühstück eher ausgefallen. Ich habe meine Zähne "heimlich" in ein Nutella-Brötchen geschlagen und mein armer Mann hat eine "Henkers-Tasse Kaffee" gehabt, da er morgen zur Darmspiegelung muss. Heißt, heute nichts essen, nur auf dem Klo sitzen :|
Es gibt schönere Starts in einen Urlaub! Aber ich merke wie mich das Wissen, dass ich Urlaub habe erfreut und entspannt. Und das heißt, dass ich noch nicht wieder auf der Abwärtsspirale bin :)
katyfel hat geschrieben:Also hier bin ich wieder, schreibe eher zu viel hier generell im Forum
gut so! Dann reiche ich dir eine Tasse frischen duftenden Kaffee! Bleib hier, schreib weiter! Schreib überall, deine Beiträge sind wertvoll! Du bist wertvoll!!!
timmie2002 hat geschrieben:zu euren posting kann ich noch nicht so viel schreiben, da ich jetzt nicht alles lesen konnte bzw. nicht genau genug. aber was in deiner firma so abläuft, lupine, ist ja wohl ein horror. wie lange hälst du das noch durch?
ja... ich habe gerade einem ehemaligen Kollegen die neuesten Ereignisse und Ausfälle zusammen gefasst... ja, es ist der blanke Horror. Wenn man's mal so in der gesammten Entwicklung liest... wird es fast unfassbar. Ich hoffe ich halte es aus... es muss eine Lösung her, sehr bald! Und ein Umdenken der Chefs! Wenn ich das noch erkennen kann, kann ich es aushalten. Wenn nicht, bin ich hoffentlich noch so gesund, mir eine Alternative zu suchen!
ndskp01 hat geschrieben:Habe bei einzelnen Aufgaben viel mehr gemacht als ich müsste. Vielleicht gibt es bei dir, liebe Lupine, auch Bereiche, wo du weniger Kraft in die Aufgaben legen könntest?
Leider nein. Ich würde evtl. dazu neigen, mehr zu machen... aber das ist zeitlich nicht möglich. Ich -ich! Lupine!- lasse Arbeiten unerledigt bzw. schiebe sie auf... es geht da um Monatsberichte, also monatliche Aufgaben... die ich hoffe irgendwie wieder nachholen zu können. Dafür darf aber niemand fehlen.
Bei uns gibt es am Tag mehrere Uhrzeiten zu denen bestimmte Dinge gemacht und wieder fertig sein müssen. Diese festen immer gleichen Uhrzeiten bestimmen die Arbeiten, die man dazwischen packen kann -oder eben auch nicht.
Heißt, wir decken MIT ÜBERSTUNDEN diese Deadlines ab, sodass der Grund-Betrieb aufrecht erhalten wird und man nach Außen noch nicht sofort merkt, dass kein Personal mehr da ist.
Alles was der Qualität, der Verbesserung, oder den internen Abläufen dienlich wäre, bleibt liegen. Wir müssen ganz grauenhafte Prioritäten setzen, damit die ursächlichsten Aufgaben des Betriebes noch laufen können. Seit mindestens einem Jahr, erklären wir den Chefs die Problematik (v.a. dass keinerlei Puffer mehr da ist, der bei Krankheit einspringen kann), aber wir reden gegen eine Wand. (Es läuft doch noch, es läuft doch noch. Und rechnen kann er sowieso nicht).
Nun ist eben so langsam der echte Notstand eingetreten und dass die Chefs nun kein Personal herzaubern können, das wissen wir schon auch. Warum man daher aber das ganze letzte Jahr den Bewerbern keine Chance gegeben hat... das verstehen wir jetzt natürlich erst recht nicht mehr.
Zarra hat geschrieben:... problematisch finde ich mehr so allgemein, daß Hilfsbereitschaft notwendigerweise ausgehöhlt werden muß in der Arbeitswelt, wenn das immer mehr so ausgenutzt wird, so daß eigentlich keiner mehr Hilfbereitschaft anbieten kann, ohne selbst Gefahr zu laufen zu leiden.
Ja, und das ist eine ganz schlimme Sache!
Denn all das Funktionieren unseres Betriebs ruht seit Jahren auf einem unheimlich guten Verhältnis der Kollegen untereinander.
Und wegen eben dieser tollen Kollegen möchte ich auch erst als letzte Konsequenz dort wieder gehen. :(

Einen schönen Sonntag!!!

Ich "spamme" hier jetzt auch wieder öfter, ich habe ja URLAUB :D :D :D :D

Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
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