Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktuell?*

Sonnenblume14
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

@payasa: Küche und Flur geputzt?! Das ist schon jede Menge Arbeit, darauf kannst du stolz sein. Ist schwierig, ich weiß, man will ja immer mehr und wird viel zu schnell nörgelig. Aber gib dem Teufelchen mal schnell eins auf die Nuß. Oder besser: setz es in die frisch geputzte Küche und mach dich davon.

@CInder: schön, dass du den Termn hinter dir hast. Du bist dort in guten Händen und hast die Gewissheit, sollte es richtig schlimm werden, hast du ein Netzwerk, bekommst schnell Hilfe. Mir hat der Gedanke enorm geholfen.
Ich möchte nocheinmal auf das Schlafen zurückkommen. Zum einen hat mich die Klinik damals sehr beruhigt: das wird überbewertet. Der Körper holt sich den Schlaf, den er braucht. Wer sich nciht aufputscht und damit alles durcheinanderbringt, bleibt im natürlichen System und da machen einige schlaflose Nächte relativ wenig für den Gesundheitszustand. Gut, man ist tagsüber todmüde - aber das ist dann eben so. Schwierig natürlich wenn man einen Arbeitstag zu absolvieren hat.
Ich nehme Valdoxan, dachte erst, es hilft gar nict, aber als ich es weggelassen habe, merkte ich, dass ich viel unruhiger schlafe und öfter aufwache. Beim Einschlafen hilft es definitiv, es sei denn, man steckt in einer ganz üblen Phase. Dann nützt das auch nix mehr - jedenfalls bei mir. Ansonsten gibt es bei mir nur noch zwei andere Rituale: Ich gehe erst ins Bett, wenn ich auch wirklich müde bin. Dann führe ich jeden Abend vor dem Einschlafen meine Positivliste mit drei schönen dingen, die mir passiert sind, wo ich innehielt und dachte "ach, toll". Und bevor ich einschlafe, mache ich Entspannungsübungen (manchmal penne ich währenddessen schon weg), tauche in mein Inneres ein und schaue mal, wie es dort aussieht. Diesen Ort habe ich mir geschaffen, ich besuche ihn morgens vor dem Aufstehen und Abends beim Insbettgehen. So bereite ich mich morgens auf den Tag vor (was liegt an, was möchte ich erledigen, wird das anstrengend und wenn ja, was tue ich für mich) und abends resümiere ich kurz. Was hat mir gut getan, was habe ich erreicht und was möchte ich morgen. Dabei komme ich enorm gut zur Ruhe.

Mir ging es am Freitag schon wieder besser. Das Aufstehen fiel zwar schwer, aber danach wurde es immer besser. Habe heute Urlaub genommen, um aus dem Tief gut wieder heraus zu kommen. Morgen ist ein Gespräch in der Klinik mit der Psychiaterin - darauf freue ich mich schon, sie kennt mich durch die Klinikzeit recht gut und bringt Gedankenknäule schnell entwirrt. Die Besuche tun mir gut. Das Wochenende war ruhig und entspannt - vieles habe ich nicht geschafft (die Fenster sehen aus wie Sau!, da liegt noch Bügelwäsche ... ), aber momentan braucht meine Tochter (obwohl erwachsen) ein wenig Aufmerksamkeit, sie hatte hoch Fieber und keucht seit Tagen. Mal sehen, ob sie uns ansteckt - brauchen kann ich das nicht. Ich mache, wie ich kann und habe mich sehr darüber gefreut, dass die Familie gestern tatsächlich gemeinsam geputzt hat.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
saneu1955
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo liebe Stammtischler, habe mich in den letzten Tagen etwas rar gemacht, war aber eine sehr anstrengende Woche. So schön es ist, Geburtstag zu feiern, so anstrengend ist es aber auch. Jetzt ist alles vorbei und es war auch alles super. Worüber ich mich am meisten gefreut habe ist, dass mein Mann und meine Kinder für mich alles vorbereitet und geplant haben, ich davon wirklich nichts mit bekommen hatte und somit alles überraschend war.
Ich konnte dies auch alles so annehmen, früher hatte ich immer Schwierigkeiten damit.

Das schönste war, sie hatten Zeit für mich, es waren keine großen Geschenke oder Liebesbekundungen, nein sie hatten sich einfach mal Zeit für mich genommen. Und das war für mich einfach nur wunderbar.

Im Moment bin ich auch dabei, mein Leben neu oder eben anders zu gestalten. Ich habe gemerkt, dass es mir nichts bringt, wenn ich den ganzen Tag in meiner Wohnung, in meinem Zimmer, in meinem Bett verbringe, dann geht es mir schlecht und der Neben der Depression legt sich über mich. Dann kommen die Grübelein, die dunklen Gedanken und das ist nicht gut.

Also versuche ich, raus zu gehen, neue Kontakte zu knüpfen oder einfach etwas zu unternehmen. Es fällt mir sehr schwer, mich jeden Tag neu zu motivieren, aber es tut nun mal niemand anders für mich. Es gibt auch immer wieder Rückschläge.

Ich habe auch eure Beiträge zum größten Teil mit gelesen und festgestellt, dass es euch teilweise auch so ähnlich geht, bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger. Und das ist beruhigend für mich.

Und somit wünsche ich uns allen, dass wir unsere Ziele erreichen, dass wir jedem Tag ein wenig gutes abgewinnen können.

Liebe Grüße Saneu1955
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Also, payasa,
bei mir bekommt eindeutig das Engelchen das Wort! Tschakka!
Und mit Schmerzen ist das ja auch nicht so einfach; das solltest Du vielleicht auch berücksichtigen.

Cinder,
für mich klingt das erst mal optimal: ambulant, was Du vorrangig wolltest; und Du mußt keine sechs Monate oder so auf eine Therapie warten; und ein ganz guter Eindruck.
Diagnosen sollen ja Hilfsmittel sein, damit man eine passende Behandlung erhält. Sieh es mal als solches. Erst wenn Dir die Therapie unpassend vorkäme, würde es sich lohnen, sich nochmals damit zu beschäftigen. Und ohne die andere Diagnose - nur aus "Lust" sozusagen - könntest Du verständlicherweise nicht an der Therapie teilnehmen. Und für ein paar "Ecken und Kanten" könnte das aber vermutlich sinnvoll sein, sinnvoller als anderes, auch wenn insgesamt keineswegs die Vollausprägung vorliegt.

Puk,
ich habe "drüben" gespickelt: Also wenn ich Dich je besuchen komme, darfst Du mich gerne bekochen! :D ... ich find' das schön. (Mit oder ohne Helfen von mir, da bin ich flexibel.) ... ich mag das eher anderen nicht so gerne zumuten; also falls Abwehr, dann kommt das aus der Ecke.

'ne definitive Absage kam von der einen Stelle aber noch nicht, oder?

Findest Du es schwierig, so parallel ganz andere Bereiche zu bedenken?

Sonnenblume,
ein gutes Weiter Dir! ... ich glaube, mehr kann ich Dir gar nicht schreiben.

... ich weiß nicht so recht, ob ich der Aussage Deiner Klinikärztin hinsichtlich meiner eigenen Erfahrung zumindest teilweise widersprechen soll (Schlaf): Überbewertet - ja, vielleicht manchmal; da kann ich noch halbwegs mitgehen. Obwohl ich feststelle, daß mein Schlaf und seine Qualität ganz viel an meinem Befinden ausmacht, nicht nur Müdigkeit. (Den ersten Tag nach einer fast schlaflosen Nacht, egal ob durch Depression oder äußere Umstände bedingt, übersteht man ja meist noch ganz gut, weil man da noch kompensieren kann, Reserven in diesem und jenem Bereich hat.) Daß es sich von alleine wieder einpendelt - selten, eher nicht. Außer vielleicht man hätte mich in eine einsame Waldhütte gebracht. Bei mir war es in krassen Zeiten so, daß ich zumindest einmal an einem Abend Lorazepam brauchte, dadurch etwas herunterreguliert wurde - und dann konnte es auch wieder ohne gehen (schlecht gehen, aber wenigstens irgendwie), nicht nur ein paar Tag, sondern länger.

Saneu,
ich finde, das klingt gut.
Ich konnte dies auch alles so annehmen, früher hatte ich immer Schwierigkeiten damit.
... Du warst ja auch im Vorfeld noch etwas unsicher ;) , wie es denn sein würde. Und siehste: Es kann auch gut ausgehen! Eine schöne neue Erfahrung.

Lupine, ...
... hm, brauch' ich Blaubeermuffins ;) ;) :?: ?? ... ich brauch' noch etwas Regenerationszeit.

Wen habe ich denn gerade alles etwas verloren? Sinfonia?! Trauer, daß es mit dem Wochenende nicht klappte? Wahrscheinlich schon.
redbedroom, - ... irgendwie unterwegs.
Ja, ja, ja, bei Salvi bin ich in Gedanken schon.
FrauHamster ... ist im wirklichen und immer, immer weniger depressiven Leben, aber ich befürchte nicht ohne Arztbesuche u.ä.?
Brummi :!: :!: :?: :!: genau!! Doch in der Klinik vor Ort? Oder wartend unterm Sofa? :hello: :hello:
So, und nun schon mal prophylaktisch :oops: :oops: :oops: für alle "Vergessenen", momentan nicht in den Kopf Springenden.
Und :hello: :hello: für alle ForianerInnen, die hier nur lesen, aber nicht schreiben.

LG, Zarra
katyfel
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Zarra und Sonnenblume;
Das mit dem Schlaf ist super schwierig nunmal...
Aber es ist inzwischen bewiesen, dass allein ein gestörter Schlaf schon viele psychische und somatische Beschwerden auslösen und vor allem verstärken kann.
Es ist gleichzeitig klar, dass sich im Körper viel reguliert, auch ohne dass man synthetisch nachhilft. Da kann frische Luft, Sport, auch Baldrian/Hopfen, Tee,... viel helfen, grade bei nur geringfügigen Problemen, die nur über kurze Zeit bestehen, nicht schlimm sind, etc.
Aber grade über längere Zeit kann das extreme Auswirkungen haben, nicht genug zu schlafen, nicht tief genug, nicht in der richtigen Güte...

Sonst schließe ich mich deinen Nachfragen einfach mal ganz gerne an- grade Brummi; ich hoffe bei dir hat es sich zum Guten entwickelt...!

Ich war heute zum Verbandswechsel und hoffe nun, dass ich schon am kommenden Wochenende vorischtig Strecken ohne die Gehhilfen probieren kann... Samstag war ich wirklich froh und sehr dankbar, dass eine Freundin mit mir nicht nur einen Kaffee getrunken hat, sondern zudem noch beim Einkauf geholfen und den sogar noch in meine Küche verfrachtet hat... Hat mich total gefreut.
Das mal als Positives... das andere versuche ich jetzt einfach mal "wegzustecken".

Liebe Grüße,
Sinfonia
redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Seid gegrüßt ihr lieben ;)

ich war am Wochenende ja bei meinen Eltern und war daher nicht so aktiv hier.
Wollte euch nur kurz wissen lassen, dass es mir soweit ganz gut geht. Hänge wie immer mit Vorbereitungen für den Unterricht hinterher, aber wenigstens bereite ich überhaupt mal was vor - also text lernen z.b.
Ich merke gerade auch wie sich in meinem Kopf viel tut in Bezug auf Selbsterkenntnis. Also mir fällt auf was ich mag oder warum ich etwas tue und dass ich etwas mehr selbstakzeptanz bekomme. Zwar jetzt nicht bombastisch, aber für mich ist dass schon gut. Ich kann grad gar keine Konkreten Beispiele nennen, aber diese Erkenntnisse waren da. Vielleicht bin ich auch zu müde...

Liebe Grüße da lass
redbedroom
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
Sonnenblume14
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo,

ja vielleicht war die Bemerkung bezüglich des Schlafes auch auf mich persönlich gemünzt - damit ich mich nicht so sehr hineinsteigere. Weil sie meine Hintergründe kannte und es als vorübergehend eingestuft hat.

Ich klettere gerade wieder die Kellertreppe hinauf, meine Ärztin fand es ulkig, dass ich derart unzufrieden und nölig bin. Grenzen akzeptieren soll ich. Und langsam machen. ICh tu ja mein Bestes, aber da ich zwischenzeitlich völlig beschwerdefreie Phasen habe, fällt ein Tief irgendwie anders ins Gewicht.

Liebe Gruesse
Sonnenblume
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cinder89

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von cinder89 »

Guten Abend, ihr Lieben.

Sinfonia, das klingt ja nach Fortschritten mit deinem Bein! Das ist super. Schön, dass deine Freundin dir geholfen hat und dass du die Zeit genießen konntest.

Saneu, das mit deinem Geburtstag klingt schön. Zeit ist ein kostbares Geschenk. Und ich finde es toll, dass du dir konkret Gedanken machst, wie du dein Leben ändern kannst. Mit dem raus gehen ist doch schon ein großer Schritt. Und wenn es mal an manchen Tagen doch nicht so glatt läuft, macht das ja nichts. Hauptsache die Richtung stimmt.

Sonnenblume, ich bin mir sicher, dass dud ein Bestes tust. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass für doch die Tiefs besonders schwer sind, wenn es vorher besser ging.

redbedroom, hatte dir mal ne pn geschickt :) Schön, dass du wieder da bist :)

Heute bin ich wieder in ein Loch gefallen, obwohl ich gestern so guter Dinge war.
Die Krankenkasse übernimmt defintiv keine Einzeltherapie mehr, es sei denn ich finde einen Therapeuten für Psychoanalyse, der mir ein Gutachten schreibt (über einen Therapieverlauf, den er natürlich nicht beurteilen kann - sprich das wird keiner machen - hatte vorher eine Verhaltenstherapie). Das ist sehr enttäuschend für mich. Ich hatte gehofft, aufgrund der neuen Diagnose geht das, leider ist dem nicht so.
Ansonsten plagt mich wieder mal die Angst, die Klausur nicht zu bestehen. Das schlimme ist, ich weiß nicht, ob die Angst wirklich real ist oder nur eingebildet. Ich habe wirklich das Gefühl, sehr schlecht vorbereitet zu sein, obwohl ich jeden Tag gelernt habe....
Könnte gerade nur heulen und mich verkrümeln. Selbst die Arbeit war die reinste Quälerei, obwohl mir die Arbeit mit den Kids sonst immer gut tut.
Na ja, ich hoffe, wenn die elende Klausur am Donnerstag vorbei ist, geht es mir etwas besser.

Ich wünsche euch allen, auch denen, die ich nicht angesprochen habe, ein Kräfte schenkenden Abend.
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Cinder,
ich drücke Dir erst mal die Daumen für die Klausur!

Mit der Krankenkasse ... Jetzt warte erst mal zu, wie es mit der Gruppentherapie wird. Einerseits kann es sein, daß Du dennoch Einzeltherapie vermissen wirst oder sie Dir zumindest sehr gut täte, anderseits muß man auch alles verarbeiten und einen gewisser Zeitaufwand stellt es ja auch dar. Vielleicht kannst Du es erst mal als nicht ganz so dringend sehen, etwas zuwarten ... und vielleicht "ergibt" sich dann auch was, und sei es daß Du dann nochmals versuchst, diese Therapeutin zu bitten, einen Antrag zu schreiben. ...

LG, Zarra
Frauhamster
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Frauhamster »

:hello: :hello: :hello:

Dann will ich mich auch mal wieder melden.

Ja, Frauhamster hat noch genügend Arzttermine, allerdings ist der Schwerpunkt mittlerweile eindeutig orthopädisch. Ich gehe mit Stock, und zum Spazierengehen nehme ich den Rollator, aber es ist doch gut, dass es solche Hilfsmittel gibt, sonst ginge kaum noch was.

Anfang des Monats musste ich dann zum MDK, darauf hatte ich ja schon gewartet. Der Gutachter hat sich lange mit mir unterhalten und dabei versucht, alle Krankheiten zu berücksichtigen. Gut, dass mein Mann dabei war und auch mit reinkommen durfte, sonst hätte ich wieder einmal die Hälfte vergessen. Dann hat er mich gemessen, gewogen (warum muss das eigentlich sein?) und den Blutdruck gemessen. Mehrfach hat er gefragt, ob ich schonmal über Rente nachgedacht hätte. Der Bericht geht an meine Ärzte, und so wie er sprach, will er der Krankenkasse wohl eine Reha empfehlen. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine Blutentnahme, die wohl recht schwierig zu sein schien, und ein Ruhe- und ein Belastungs-EKG. Dann war ich fertig - sowohl mit dem Termin als auch körperlich und nervlich.

Im Gutachten attestieren sie mir AU auf Zeit bei derzeit aufgehobenem Leistungsbild am allgemeinen Arbeitsmarkt. Es ist schon nicht so klasse, schwarz auf weiß zu haben, dass man krank ist und zur Zeit nicht zu allzu viel zu gebrauchen. Das nagt an mir, obwohl ich es ja eigentlich wusste. Meine Depri haben sie als mittlerweile leichtgradige Episode im Abklingen bezeichnet. Das kommt auch so etwa hin, obwohl ich ja der Meinung bin, dass so eine gewisse Grund-Depressivität bei mir immer vorhanden ist.

Ich lese hier immer mit, zumindest im Stammtisch, sonst nicht mehr viel, aber beim Schreiben mach ich mich gerade rar, das stimmt. Ob das so bleibt, weiß ich nicht, wird sich rausstellen.

Weiß eigentlich irgendwer was von Brummi? Ich mach mir ja schon Gedanken!

Viele liebe Grüße an alle!

Liebe Grüße von der Hamsterin

Wer das Glück nicht entlang des Weges sieht,
findet es auch nicht am Ende des Weges. (Hartmut Lohmann)
Lupine_84
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Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Hallo ihr Lieben :hello:
Hallo FrauHamster... schön, dass du auch immer noch irgendwie bei uns bist :D :hello:

Für die, die es noch interessiert würde ich gerne berichten, wie mein abschließendes Treffen mit meinem ehemaligen Einzelthera lief.
Mehr schaffe ich vermutlich heute dann schon wieder nicht mehr, denn seit letzter Woche ist es richtig -richtig- richtig anstrengend auf der Arbeit, da zu unserem chronischen Personalmangel noch eine echt unglückliche Krankheitswelle kam :|

So, ich muss mich etwas sortieren. Habe zwar gleich im Auto ein paar Stichpunkte notiert, aber es war teilweise so belangloses Blabla, dass ich nicht immer genaue Sätze erinnere.

Was mir wichtig wäre, was es noch zu besprechen gäbe? Ich sagte, im Prinzip das, was ich schon in der Email schrieb: ich würde mit ihm gerne noch einmal anders auseinander gehen.
Er sagte, er empfände keinen solchen "Bruch", menschlich gesehen. Ich sagte ihm, dass ich ihn wie 2 verschiedene Therapeuten erlebte, einer aus der Einzel und einer der eben zusätzlichen Rahmenbedingungen in der Gruppe unterliegt. Er habe mich auch enttäuscht, u.a. mit seiner Reaktion(diese CC-Mail) auf meine lange Therapeuten-Kritik-Mail (er würde jedem so antworten, weil eben ALLES in der Gruppe stattfinden soll und alles andere -auch eine lange Mail von mir an ihn- unter Therapie fallen würde).

Da er es ja nicht so empfand, fragte ich ihn, was denn sein Anliegen war, mir das anzubieten, ob er es denn freiwillig täte.
Er sagte, es ist richtig, dass er die Einzelstunde nicht hätte anbieten müssen, dass es aber als Ausnahme bei "Gruppe" möglich ist, und man ja einfach noch über einige Punkte sprechen könne.

Dann fragte er, was denn an der Wut so problematisch war. Ich erklärte erneut mein Empfinden, dass sie in der Form, wie geäußert, für mich nicht in Ordnung war. Ich sagte, ihm auch, dass es für mich ein Problem ist, dass er mich letztes Mal ansah, und mir sagte, ich sei nicht angegangen worden.
Er blieb natürlich wie erwartet dabei, ich sei nicht angegangen worden, es gab keinen Anlass einzugreifen. Darauf habe ich Wut-Theras äußerliche Merkmale geschildert, die für einen unangemessenen Ausbruch sprachen und wiederholte alle Sätze, die bei mir unter "Beleidigung" fallen bzw. einer der eine deutliche Entmutigung war.
Entgegenzusetzen hatte er dem nichts, er hat keinen Satz abgestritten.
Ich erklärte, dass ich nicht zutimmen kann, dass Wut-Thera meine Wut spiegelte, denn da saß eine dünnhäutige enttäuschte Lupine, die etwas ganz anderes erwartet hatte und zu diesem Zeitpunkt noch kein bisschen sauer war.

Das könne man natürlich nicht ganz abschließend klären, aber es sei bei so einem Konflikt ja auch immer eine Dynamik von beiden, meinte er.

Dann kam er wieder bei Anteilen an, die man nicht gerne da haben möchte wie z.B. Wut, dabei gehört sie ja zum Leben. Ich erklärte, dass ich weder mit Wut noch Konflikten Probleme habe, ich weiche dem auch nicht aus, ich stehe in der ersten Reihe, wenn es um Krisengespräche mit den Chefs geht, ich kann durchaus streiten und auch den ganzen Tag vor mich hinmeckern... aber nichts in meinem Umfeld in den letzten 2 Jahrzehnten hatte diesen Charakter!! Auch da brachte er jetzt keine Gegenargumente, um mir eine Normalität dieses Vorfalls zu beweisen --- wie auch?!
Ich sagte ihm offen, dass es nichts weiter war, als eine Reaktion des Therapeuten auf empfundene Kritik und dass ich darin für mich keine weiteren Chancen sehe.

Er meinte, ich habe eben eine sehr genaue Vorstellung davon, wie sich der Therapeut zu verhalten habe, aber da gäbe es eben auch eine Bandbreite und von ihm sei ich eben die "sanfte" Schule gewohnt, aber es gäbe auch ganz andere Therapeuten (na danke, ich verzichte!).

Ich sagte ihm, dass ich mich extra zurückgenommen habe in den folgenden Gruppenäußerungen und auf mich wirken ließ, wie sich die anderen Gruppenmitglieder äußerten, damit ich ggf. die Brisanz dieses Vorfalls relativieren könnte, denn es sei ja klar, dass ich als involvierte Person wesentlich emotionaler reagiere. Ich sagte, dass auch fast alle anderen Mitglieder ein anderes Verhalten erwartet hätten.
- ja das kann schon mal sein, wenn etwas noch ganz frisch ist, er hätte aber auch andere Sichtweisen gehört. Ich antwortete. "Ja, nachdem 6 Wochen vergangen waren. Aber ich rede von der Stunde selbst, dem gemeinsamen Abend, der Stunde im Januar -nach immerhin 3 Wochen- und auch weiteren einzelnen Äußerungen später."

Thera: "Gut, da müssen wir ja auch nicht weiter gucken, das Gute --- oder für die Gruppe ggf. das Dumme ist dann, dass wir Therapeuten letztendlich festlegen, was alles in die Therapie gehört und dort in Ordnung ist." :shock: :o :idea: :lol: :roll: :|

Also letztendlich kann man weiter zusammen fassen, es war alles in Ordnung so und aufgrund der "Dynamik" sei es immer spannend da weiter hinzuschauen.
Darauf legte ich nochmal dar, wie diese Sache rein durch einen Stundenverlauf ihren Ursprung fand und darauf folgend zum großen Konflikt wurde. Ich erklärte, dass ich mein "Übergangen-Gefühl" weder im Freundes- noch im Berufskreis vermutlich angesprochen hätte, weil ich ja sehe, dass da eine Kritik mitschwingt und dass ich es ja nur angesprochen habe, weil es eben Therapie ist! Die Reaktion habe ich aber nicht als hilfreich empfunden, da es eben einfach kein Problem aus meinem Leben außerhalb der Gruppe darstellt.

Oft ging er nicht richtig auf meine Kritik ein, sondern führte zurück auf allgemeines Bla-bla. Kontrolle-bla-bla. Ängste-bla-bla. Alles dosiert da sein lassen, wie bei einem Dampfkochtopf-bla-bla, damit es die große Angst nicht geben muss...

Ich ertappte mich dabei, wie ich zwischendrin dachte: Mensch, ob der wohl jedem Patient immer und immer wieder die gleichen "Lebensweisheiten" vorkaut? :ugeek: :mrgreen:

Eine Erkenntnis bekamen wir immerhin noch einmal auf den Punkt: Ich habe wahnsinnig hohe Ansprüche an mich. Und so erwarte ich sie auch im Außen. :idea:
Ich stimmte zu, denn ich merke, dass es mir Probleme macht, dass mein Chef seine Arbeit nunmal nicht mit 1,0 macht und dass ich vermutlich eben auch einen 1,0-Therapeuten erwartet hatte.
Ich könnte ja vielleicht mal schauen, ob ich nicht hier und da mal meine Ansprüche runterschrauben könnte. ;)

Und er meinte auch, dass ich ja keine "klassische" Depression habe, sondern, dass mein Körper einfach bei dieser Sache mit dem Studium etwas konstruieren musste, um meinem hochtourigen Pauken ein Ende zu setzen. Nach dem Motto, hier hilft nur der Zusammenbruch, sonst kriegen wir die da nicht raus. Und dieser Zusammenbruch hat sich dann eben depressiv geäußert.
Und das jetzt ist eben ein Rückfall, denn die Chance je wieder ganz ohne depressive Zeiten durch's Leben zu gehen, ist eben nun deutlich geringer geworden.

Tja, also da haben wir es. Im Prinzip denke ich, die psychotherapeutische Therapieweise ist bei mir nicht (mehr) sehr hilfreich. Klar, wenn es mir schlecht geht, wünsche ich mir jemanden der mich an die Hand nimmt, der irgendwie für Bersserung sorgen könnte, ich wünsche mich dann immer an den Rockzipfel meiner Psychiaterin...
-es muss einfach jemand da sein, der sich meiner annimmt. Aber ob der Therapeut nun da wirklich die geeigneten Werkezeuge hat... ich weiß es nicht. Mein Ex-Thera hat mir gefühlt jedenfalls nicht sonderlich viel an die Hand gegeben.

Und ich bin menschlich und fachlich auch nach diesem Gespräch ziemlich enttäuscht von ihm, kann es aber durchaus dabei belassen und das Ganze endlich vergraben. Ich hatte alles lange genug bearbeitet und reflektiert.

Mein Thera hat mich gestern geradezu angewidert. Und ich merkte irgendwie auch, dass sein gesamtes "Chancen" und "Therapie"-Gerede relativ haltlos, z.T. sogar sinnlos war ( "Wie soll es mir helfen, wenn der Therapeut mein Thema nicht leiden kann?" -"Auch da kann man durchaus mal genauer hinschauen" ,"Darauf schauen, dass er keine Lust auf mein Thema hat??" -"Ja, auch. Natürlich")
Ich konnte immer recht problemlos einhaken und widerlegen und meine Meinung sagen, sowie Wut-Thera zitieren etc. Er hat bestenfalls zu allgemeinen Weisheiten zurück geführt.

Ach, mir ist noch etwas eingefallen, was ich in Richtung sinnfreies Blabla einordne:
Er hat mir ja versucht so ein bisschen das Therapeutische an diesem Konflikt unterzujubeln, der ja so in einer Therapie da sein darf, da es ja nur ein Problem war, weil ich andere Erwartungen an den Therapeuten hatte.

Ich erklärte dazu, dass es für mich eben nicht in Ordnung ist, dass sich ein Therapeut so gehen lässt.
Ich: "Es war für mich nichts anderes als seine reine Reaktion auf Kritik und in dieser Form erwarte ich sie nicht von den Therapeuten. Es wird ja auch immer empfohlen nur eine Therapie zu machen, wenn die Patient-Therapeut-Beziehung sich stimmig anfühlt. Der Großteil des Erfolges einer Therapie wird einer passenden Patient-Therapeut-Beziehung zugeschrieben."

-"Nein, auch das muss nicht immer sein. Aber das ist eben Ihnen wichtig, daher haben Sie ja die Gruppe verlassen. In jedem Therapieverlauf wird es auch einmal Konflikte geben."

"Ja sicher, aber die werden meines Wissens nach dann anders vorbereitet"

-"Das kommt darauf an, hmm."

Jo, und dann übliches Umlenken auf einen anderen Punkt / Therapie-Floskeln.

Hach, wurscht jetzt!
Ich mag mir im Moment wirklich nicht vorstellen je wieder Therapie zu machen! WARUM? WOFÜR? Was soll ich denn da finden???

Ich fahre gut mit meinem Venlafaxin. Ende! So lange das so gut klappt, brauche ich solch einen Schnösel nicht!

Und meine Aufs und Abs annehmen und auch integrieren will mir schon immer besser gelingen. Ich möchte nur nicht, dass mir die Depri dauerhaft alle Kräfte raubt.
Aber im Moment sehe ich keine Baustellen für die Psychotherapie!!

So, uff. Soweit mal!

Bis bald wieder
Lupine
"Glück hängt nicht von äußeren Dingen ab, sondern von der Art, wie wir sie sehen" - Leo N. Tolstoj -
ndskp01
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Registriert: 9. Feb 2008, 19:34

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

Hallo Lupine,

nach der Schilderung habe ich den Eindruck , dass du erheblich intelligenter bist als dein Therapeut und er deinen Argumenten nicht standhalten konnte.Hast du mal einen IQ Test gemacht?

Wenn das so ist, könnte das Gespräch der falsche Weg für dich sein, denn du wirst immer recht behalten, egal wie lebensklug der Therapeut dir entgegnet.

Wie gesagt, vielleicht. Ich bin mir da absolut nicht sicher.

Grüße, deine Puk
katyfel
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Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Liebe Lupine,
zuerst einmal finde ich es super, dass du hier auch diesen "Abschluss" noch postest, für dich zur Verarbeitung, aber auch für uns, um damit irgendwie abzuschließen...
Für mich klang das Gespräch tatsächlich in vielem ganz okay, unglaublich viel mehr hätte ich nach so einer Konfliksituation ehrlich auch nicht erwartet... Meine Erwartung war zumindest nicht, dass er sich jetzt am Ende auf deine Seite schlägt, sich entschuldigt o.ä. Ein bisschen wirkt es, als hättest du sowas eher erwartet?
Andererseits kommen mir diese ganzen Mechanismen sooo bekannt vor... von einigen (vor allem in der Klinik stattfindenden) Konflikten mit Therapeuten unterschiedlicher Art, auch mit der Pflege... wo immer wieder diese "Formeln" auftauchten; das ist doch genau Ihre Baustelle - da sind bei Ihnen Gefühle (meist Wut/Aggression/Unverständnis), die nur gespiegelt werden - das empfinden Sie viel intensiver als es der Situation angemessen wäre - ... und so weiter, die Dinge, die du auch beschreibst.
Und sonst eben ; Ablenkung. "Das können Sie doch jetzt gut nutzen, um daran weiterzuarbeiten",... oder ganz platt "aber das liegt doch jetzt in der Vergangenheit, Sie sollten aber in die Zukunft blicken"...

Ich würde das jetzt tatsächlich mal verallgemeinernd sagen; Therapeuten, Ärzte,... halte ich für schlichtweg nicht besonders kritikfähig. Teils gar nicht, teils schlecht...
Natürlich gibt es auch andere Menschen, aber je häufiger man die Erfahrung macht, desto vorsichtiger wird man, denke ich...

Liebe Lupine, wenn für dich grade das Gefühl stimmig ist, dass es im Moment keine Therapie braucht, du keine brauchst, dann ist das doch gut und völlig okay. Nicht immer und in jeder Situation ist die nötig oder angemessen...
Wichtig wäre so aus meiner Perspektive, dass dich diese Negativerfahrung nicht davon abhält, dir wieder Hilfe zu holen, in therapeutischer Form, wenn du sie brauchst. Das kann irgendwann mal passieren, kann aber auch nie eintreten...


Cinder, auch von mir gedrückte Daumen! Es muss ja als Gegensatz zu VT nicht unbedingt Analyse, sondern kann auch TP sein.. wenn dir da etwas von hilft, dann würde ich das trotzdem suchen... und ja; viele Therapeuten drücken sich gerne vor solchen Anträgen, aber ich glaube nicht, dass das jemanden, der "zu dir passt" und der es für nötig und richtig hält, mit dir zu arbeiten, dann wirklich davon abhält.
Ich hatte die Situation auch mal... und habe es nicht am Telefon gesagt, aber gleich beim Erstgespräch. Und da hat es bei einigen sowieso nicht gepasst, aber andere hätten es halt widerwillig hingenommen.
Auf jeden Fall erstmal; Alles Gute.

An alle anderen; euch alles Liebe!

Bei mir ist der Fuß jetzt nicht so super, wie ich ihn mir gewünscht hätte, aber ich hoffe es bleibt ein guter Trend. Sonst mache ich mir grade viele Gedanken über alles Mögliche.. Schaffe aber zwischendurch auch immer "Orga-Power-Unterbrechungen", in denen ich dann doch ein paar Sachen abarbeiten kann. Immerhin. Eher so eine Grund-Unzufriedenheit grade. Wegbrechende Sicherheiten, so kommt es mir vor.

Liebe Grüße,
Sinfonia
Brummi59
Beiträge: 979
Registriert: 15. Aug 2014, 23:13

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Brummi59 »

Mal ein kurzes Lebenszeichen vom alten Mann :hello:

ich hab ne ziemlich heftige Grippe und Lungenentzündung. Die Lunge piepst inzwischen aber so gut, das ich ab und an ne Fluppe rauchen kann ;)
Ansonsten bin ich total schlapp und schlafe sehr viel.

Meine neue Nerologin hat inzwischen mit der KK telefoniert und einen Bericht geschrieben. Nun liegt die Sache wieder beim MDK. Keine Ahnung wie lange Die brauchen. Auf meine Beschwerde beim MDK habe ich bis dato nichts gehört. Die war wohl zu gepfeffert :roll: :lol:
Sollte im Laufe der Woche nix vom MDK kommen, werde ich einen Termin bei meiner Dame vom SpDi einen Termin machen und den MDK abmahnen. Rechtliche Schritte hatte ich mir in der Beschwerde eh vorbehalten.

Ansonsten richte ich ganz liebe Grüße an Euch da draußen und verschwinde wieder unter meine Decke.... auf der Couch ;)
Liebe Grüße
Dieter

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Du könntest dich den ganzen Tag ärgern - du bist aber nicht dazu verpflichtet!
*Arthur Lassen*
cinder89

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von cinder89 »

Brummi, schön, von dir zu hören.
Ich wünsche dir gute Besserung. Da hasts dich ja echt erwischt.
Für den Papierkrieg weiterhin viel Erfolg, ich drücke dir die Daumen.
Lupine_84
Beiträge: 678
Registriert: 2. Mai 2014, 18:49

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Lupine_84 »

Danke für das Lebenszeichen, Brummi :hello:
Du weißt ja, unsereins neigt zum katastrophieren... ich bin froh, dass bei dir alles weiterhin seinen Gang (in die Klinik) geht! Alles Gute!!!
ndskp01 hat geschrieben:nach der Schilderung habe ich den Eindruck , dass du erheblich intelligenter bist als dein Therapeut und er deinen Argumenten nicht standhalten konnte.Hast du mal einen IQ Test gemacht?
Danke für die Blumen :oops: :)
Nein ich habe bisher keinen IQ-Test gemacht... und bevor ich mir jetzt die schöne Illusion raube ggf. intelligenter als mein Therapeut zu sein, lasse ich das doch mal lieber kurz ungetestet so im Raum stehen :D :D :D :lol: :lol:
katyfel hat geschrieben:Meine Erwartung war zumindest nicht, dass er sich jetzt am Ende auf deine Seite schlägt, sich entschuldigt o.ä. Ein bisschen wirkt es, als hättest du sowas eher erwartet?
Ja, da hast du schon recht. Ich war auch nicht darauf gefasst, dass er sich entschuldigt. Ich hatte aber wieder das Gefühl, dass er nicht ganz authentisch ist. Und das hätte ich mir mehr gewünscht... einfach noch so ein Empfinden von.... "echtem" Kontakt zwischen mir und ihm.

Seiner Argumentation folgend, hatte ich ja auch zu hohe Erwartungen an die Therapeuten und ein falsches Bild der heutigen Therapeuten-Ausbildung.
Denn immer, wenn ich sagte, wie ich mir die therapeutische Vorgehensweise vorstellte, kam ein "das muss nicht immer so sein/ auch da kann man mal genauer hinschauen". Es ging aber nie weiter. Versteht ihr, wie ich das meine?
Er hatte keine Beispiele oder griffigen Argumente, um mich für diese Sichtweise zu gewinnen. Die Unterhaltungen stoppte dann einfach immer bei meinen Erwartungen und seinem "nicht unbedingt".
Auch hier hätte ich dann schon die ERWARTUNG ;) :P , dass er seine Therapiesicht irgendwie so untermauern kann, dass auch mir das einleuchtet. Dass ich auch wenigstens ein wenig sehen kann, dass da in manchen Fällen ein Gewinn für den Patienten darin liegen könnte.

Wie Puk sagte, er konnte meinen Argumenten nicht stand halten. Und wenn diese lediglich meiner "Traumvorstellung von Therapie" entspringen würden, dann wäre er doch sicher in der Lage, mir die Realität etwas näher zu bringen. Mal mit einem Beispiel, mal einfach nur mit einer Idee, wie ich meine Sichtweise erweitern könnte... sowas...ein paar Sätze mehr eben!
Einfach ein wenig untermauern und nicht immer nur stoppen bei *nein. nicht unbedingt.da kann man mal hinschauen.* :ugeek:

Dann hätte er auch die Zeit nicht füllen müssen mit Ängsten-Dampfkochtopf-Kontrolle-Blabla :lol: Es war gar nicht mehr passend und hatte da auch keinen Bezug zu der Gruppentherapie.
Er scheint schon gemerkt zu haben, dass ich das Argument "Wut sei ein Anteil, den ich nicht gerne in mir haben möchte" nicht gelten lasse... ich sagte ja auch, ich sei bereits auf dem besten Weg nun auch mit ihm zu streiten --- ich habe da kein Problem damit! :twisted:

Naja, sei's drum!

Ich danke euch einfach noch mal ganz dicke für eure Anteilnahme und eure Begleitung! Und für viele viele wirklich kluge Ratschläge und Sichtweisen und auch für ganz viel Trost, als es mich so ganz frisch umgehauen hatte! :)
Ihr seid klasse!

LG
Lupine
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redbedroom
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von redbedroom »

Oh wow ihr seid alle so fleißig am Schreiben, da brauch ich irgendwie viel Konzentration um wieder reinzukommen...

Hab das nur mit der Gruppentherapie überflogen und hoffe dass das Einzelabschlussgespräch gut wird!

Und intelligenter als der Therapeut fand ich auch amüsant :) ist aber manchmal echt so ne? Da fragt man sich was die da eigentlich reden. Kennt ihr den Film "veronica decides to die" ? Echt toller Film und da bekamm ich wieder eine Erkenntnis, warum Therapeuten einem so komische Geschichten zwischendurch erzählen und auch das andere, was ich jetzt nicht verraten kann ist Wahnsinn. Guckt ihn euch an, der ist toll :D

Ansonsten hatte ich gestern Abend einen Anfall von Einsamkeit. Ich wünsche mir doch schon sehr einen Partner, nur ist das alles so kompliziert und schwierig.
Mit der Schule läufts bei mir diese Woche ganz gut und ich bin schon zweimal früher aufgestanden und habe soviel geschafft und ich habe bis jetzt noch keinmal morgens Ferngeschaut.

Achso der Besuch bei meinen Eltern war ganz schön, war auf dem Geburtstag meiner Nichte und hatte wieder 3 Kinder um mich rum :) und abends haben wir noch mit meinen Großeltern Karten gespielt. Ich liebe meine Großeltern, bin auch als Kind mehr bei denen gewesen, als bei meinen Eltern. Und ich habe gemerkt ich hab sehr viel von meiner Oma geerbt, das finde ich schön.

Also eigentlich gibt es im Moment ja nichts zu meckern, aber kennt ihr das Gefühl der Angst, dass da irgendwas nicht stimmen kann? Ich trau dem Braten nicht so ganz, aber genieße gleichzeitig die Tage oder sogar schon die Woche in der es mir gut geht.

Lg redbedroom
Jeder Tag ist ein neuer Kampf, kämpfen ist anstrengend und manchmal fragt man sich ob das alles Sinn macht, doch würden wir nicht kämpfen, wären wir verloren.
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Liebe Lupine,
Eine Erkenntnis bekamen wir immerhin noch einmal auf den Punkt: Ich habe wahnsinnig hohe Ansprüche an mich. Und so erwarte ich sie auch im Außen. :idea:
Ich stimmte zu, denn ich merke, dass es mir Probleme macht, dass mein Chef seine Arbeit nunmal nicht mit 1,0 macht und dass ich vermutlich eben auch einen 1,0-Therapeuten erwartet hatte.
Ich könnte ja vielleicht mal schauen, ob ich nicht hier und da mal meine Ansprüche runterschrauben könnte. ;)
... und vielleicht ist das der "Kern" bei Dir?!? Mehr braucht es u.U. nicht!!! Denn das kann zur Depression reichen!!

... und "Recht behalten" könnte vielleicht ein Punkt sein. (Aus Deinen Beschreibungen heraus. - Nicht hier vom Forum!! ... aber das ist ja auch nur ein Ausschnitt.) Muß es aber nicht! Nur als Überlegungsidee.
Und ich merkte irgendwie auch, dass sein gesamtes "Chancen" und "Therapie"-Gerede relativ haltlos, z.T. sogar sinnlos war
Richtung sinnfreies Blabla
Er hat bestenfalls zu allgemeinen Weisheiten zurück geführt.
Ich hasse solche Allgemeinplätze auch!! Weil sie alles und letztendlich nichts aussagen. Und ich bin insbesondere einem Therapeuten dankbar, daß er mich davor verschont hat bzw. wenn dann nur seltenst in dem dann wirklich passenden Moment so etwas brachte. Ich kann da nämlich u.U. richtig daran hochgehen, wenn es mich aufregt!
Und, @Sinfonia, deshalb bin ich auch selten zu Pflegekräften gegangen - meist wußten die eh nichts von mir, und dann können ja nur Allgemeinsätze kommen, so ehrlich muß man sein.

Also, wenn ich es richtig wahrgenommen habe, ist Dein Ex-Einzel-Therapeut eher jemand "Softes", Besänftigendes, Nettes. Das kann schon mal helfen. -- Aus Deiner Beschreibung heraus nehme ich ihn wenig konturenhaft, wenig Sachen auch mal zuspitzen könnend bzw. es tuend, wenig konstruktiv konfliktfähig wahr.

Vielleicht war er als Begleitung ja ganz gut und das kann als relativ gut so stehenbleiben. Nur ist halt keine Fortsetzung angesagt, weil nichts mehr dazukommen würde.

Es ist gut, wenn Du Deine vergangene Therapiezeit bei ihm als unterstützend stehenlassen kannst; denn das war sie vermutlich auch weitestgehend bzw. insgesamt sicher, und sei es aufgrund der Zuwendung. - ... und weiterführen mußt Du das ja nicht!
"Wie soll es mir helfen, wenn der Therapeut mein Thema nicht leiden kann?" -"Auch da kann man durchaus mal genauer hinschauen" ,"Darauf schauen, dass er keine Lust auf mein Thema hat??" -"Ja, auch. Natürlich")
Doch, da widerspreche ich Dir. Das kann schon weiterführend sein. Aber man muß dann genau DARÜBER reden. Und es muß "stimmen", daß der Therapeut "keine Lust" hat (also nicht seine momentane Stimmung zählt; sondern seine therapeutische Wahrnehmung). Und es darf nicht bei der puren Feststellung stehenbleiben, sondern der Therapeut muß Nägel mit Köpfen aussagen oder zumindest entsprechende Fragen stellen, das muß "konkreter" werden.

Tja, ein intelligenter und guter (!) Therapeut ist so intelligent, ein Fragen-Antwort-"Duell" schlicht zu unterbinden, wie auch immer, "hart" oder "weich". Ich würde sagen, ich habe beides erlebt: Knallhart, aber zielsicher, und - "leider" ;) :) - sehr treffend in einer Klinik, eher lachend "weich", aber mit vielleicht sogar einem besseren Effekt (da ich ja gar keinen Grund hatte, betröppelt zu sein, ... sogar noch mitlachen mußte - so viel Humor und Außensicht/Selbstdistanzierung habe ich denn doch noch, auch wenn ich mich manchmal gewundert habe, in welchen kritischen Momenten der das immer noch bei mir aktiviert kriegt).

Und ich habe z.B. mit Gespräche in der Pflege nicht viel angefangen: Die kannten mich nicht, das konnte ja nur noch allgmeines Blabla sein - mal mehr, mal weniger intelligent und angemessen.

Kritik an Ärzten, Therapeuten: ... ich glaube, das Beste, was ich erfahren habe, war, daß sie es einfach "annahmen", sich anhörten, ... und ich mich zumindest ernst genommen fühlen konnte -- egal, was sie dachten oder danach zu jemand sagten. (Gegenüber meiner Hausärztin gab es mal was vor Jahren, gegenüber meinem Psychiater auch. - Gegenüber meinem letzten ambulanten Therapeuten blieb ein Kritikpunkt einfach stehen - wir sehen es einfach unterschiedlich; und letztendlich kann keiner entscheiden, "wer recht hat", bzw. ist es auch müßig, bringt nichts.)

In der einen Klinik: Das waren allerdings sehr erfahrene, ältere Therapeuten. ... und auch sie hatten nicht immer recht! ... aber in 80 - 90 % der Fälle. Also da lohnte es sich zumindest, sich ernsthaft zu überlegen, ob sie recht haben könnten, auch wenn es einem gar nicht gefiel oder sogar abstrus vorkam.

LG, Zarra
katyfel
Beiträge: 1181
Registriert: 21. Aug 2011, 18:08

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von katyfel »

Hallo ihr Alle!
Und ein wunderschönes Wochenende wünsche ich euch mit dem richtigen Gemisch aus Draußenherumtollen, die Natur genießen, im Wohnzimmer einkuscheln mit einem heißen Getränl, ein schönes Buch lesen oder ein Hörspiel hören- oder knisterndes Kaminfeuer... Ich wünsche euch schöne Momente allein und wundervolle Begegnugen- mit ganz bekannten Menschen in bekannter Form- oder ganz neu- mit neuen vielleicht, ein paar nette Worte hören, einen Atemzug lang jemandem beim Leben zusehen... bei sich sein. Mit sich und ich sich wohltuend sein können-wenigstens für einen einzelnen Augenblick.
Das wünsche ich euch für die nächsten Tage!

Allerliebste Grüße,
Sinfonia
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

Hallo ,

ich setze ich kurz mit dazu, bin heute sehr nachdenklich und ein wenig ängstlich.

Heute vor einem Jahr stürzte ich in die Depression. Von einem Tag auf den anderen erklärte mir meine Seele, dass nun Schluss ist und sie eine Auszeit braucht. Ich hätte nie gedacht, welch schwere zeit mich erwartet. Und ich hatte Angst vor diesem Wochenende, Bedenken, dass ich wieder abstürze, in ein Loch falle. Die Psychiaterin half mir mit der sichtweise, ich sei doch jetzt ein ganzes jahr davon entfernt. Ein Jahr mit Erfahrungen, Lernprozessen und Hilfe. Stimmt. Trotzdem bleibt das mulmige Gefühl.

Aus der Krankheit bin ich zurück im Beruf. Nicht vollständig, aber auf dem Weg. Ich wäre gern weiter, doch es fehlt Kraft. Es ist erstaunlich, wenn ich vergleiche, was ich "früher" geschafft habe und was heute möglich ist. Es erscheint mir so wenig und ist doch so viel. Eine Frage der Sichtweise.

Gestern eröffnete mir mein Chef, der bisher den Weg sehr mitfühlend mit mir gegangen ist, dass ich mich nun entscheiden müsse. Entweder alte Stundenzahl oder Reduzierung auf weniger - aber eben entscheiden. Seitdem grübele ich auch noch.
Ich möchte auf die alte Stundenzahl zurück - weil mir die Arbeit spaß macht und mich erfüllt. Und weil es finanziell notwendig ist. Es geht auch schon fast, aber der frühe Beginn fällt schwer, jedenfalls regelmäßig. Ich hatte gehofft, dass ich noch ein wenig mehr Zeit hätte. Den Sprung zu wagen, erscheint mir zu riskant, die Stabilität dafür fehlt - die Wochenenden bestehen zur Zeit noch aus Ruhephasen. Ich werde einmal versuchen für ein bis zwei Monate eine Stundenreduzierung auszuhandeln. Wenn das auch nicht geht - weiss nicht ...

In der letzten Nacht habe ich glücklicherweise ganz gut geschlafen, doch heute erwischt mich Grübelei, Müdigkeit und Antriebslosigkeit. Ich könnte mir einen Sofatag leisten, aber die übrige Familie liegt hier mit Grippe, also werde ich wohl gleich einkaufen fahren. Und den Hausputz einfach mal auf das Allernötigste beschränken.

liebe Gruesse
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
cinder89

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von cinder89 »

Hallo zusammen, ich hatte am Mittwoch eine bahnbrechende Erkenntnis.

Ich habe das "Mir geht es besser" immer in die Zukunft verschoben, immer abhängig gemacht von etwas, was noch kommt. Wenn ich die Klausur weg habe, geht es mir besser. Wenn ich einen Studienplatz habe geht es mir besser. Wenn ich die Hausarbeit weg habe, geht es mir besser.
Dadurch habe ich mich selbst von der Verantwortung frei gesprochen, etwas konkret zu tun, jetzt, gerade im Moment. Dadurch wurde das alles irgendwie immer schlimmer. Ich war hoffnungslos. Ich habe mich immer von einem Problem ins nächste gegrübelt.
Ich bin froh, dass ich das endlich erkannt habe.
Jetzt heißt es für mich, gerade im Moment muss ich etwas tun, nicht einfach passiv abwarten, bis etwas unangenehmes vorbei ist.
Ich habe mir ein Buch über Achtsamkeit geholt und bin fleißig am Lesen und Üben. Es fällt mir noch sehr schwer, ständig geht die Grübelei wieder los, aber ich darf einfach nicht locker lassen.

Mit der Klausur. Ich war ein nervliches Wrack und war hundertprozentig überzeugt, dass ich durchfallen werde. Vor der Klausur im Hörsaal habe ich erstmal geheult.
Und was soll ich sagen? Die Klausur war machbar. Ich habe sicherlich bestanden, konnte zu jeder Aufgabe etwas schreiben. Was ist nur los mit meiner Wahrnehmung?
Am 04.03. habe ich noch eine mündliche Prüfung, da werde ich mich nicht so bekloppt machen.

So.
Ich wünsche euch allen ein schönes Wochenende.
Sinfonia, danke für deinen wunderschönen Beitrag, der löst richtig viel Ruhe und Gemütlichkeit in mir aus, Entspannung und ein gutes Gefühl.
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von saneu1955 »

Hallo, möchte mich auch mal wieder melden.

Sinfonia, dein Beitrag hat mir sehr gut gefallen, jeder kann für sich das heraus nehmen, was machbar ist, das fand ich sehr schön.

Sonnenblume, ein Jahrestag ist ein Jahrestag und natürlich kommen da die Erinnerungen zurück. Dieses Jahr war für dich schwierig, ereignisreich, hat dein Leben teilweise auf den Kopf gestellt, da kannst du ruhig darüber nachdenken. Und diese hintergründige Angst ist doch auch etwas, was verständlich ist. Aber du hast doch so vieles geschafft, du kannst stolz darauf sein und die kleinen negativen Teufelchen damit besiegen.
Ich denke, es wird immer ein auf und ab geben, das geht wahrscheinlich auch nicht depressiven Menschen so, nur haben wir doch gelernt, alles tiefgründiger zu sehen, uns mit uns zu beschäftigen, zu analysieren.

Vielleicht sollten wir wirklich nicht immer alles bis ins kleinste Details analysieren, es einfach mal so nehmen, wie es ist. Nur gerade das fällt ja so schwer.

Cinder, super, dass du die Klausur geschafft hast. Und mal ganz ehrlich, wer macht sich da nicht so seine Gedanken, ist aufgeregt, plötzlich ist der Kopf leer, wenn ich da an meine Schulzeit zurück denke, ich war auch immer ein Nervenbündel.
Ja und alles andere, du arbeitest doch an dir, kleine Schritte sind angesagt, nicht das Große, Ganze.

Ich möchte euch gern noch etwas zu meinem gestrigen Tag schreiben.
Ich hatte ja zu meinem Geburtstag Karten für ein Abba-Konzert bekommen, da waren mein Mann und ich gestern in Leipzig im Gewandhaus. Nachdem ich den halben Tag völlig aufgelöst war, es nicht zu schaffen, Ängste da waren, körperliche Beschwerden, war es dann ein soooo schöner Abend. Die Band war absolut super, eine Cover-Band aus England, die wirklich fast 1:1
gespielt hat. Schon nach 10 Minuten hielt es mich nicht mehr auf dem Platz, habe mit gesungen und getanzt. Etwas, was ich schon so lange nicht mehr gemacht habe. Es war mir auch völlig egal, überall im Saal wurde getanzt und mit gesungen.

Ein positives Gefühl, das ich schon lange nicht mehr hatte. Den Muskelkater heute, die Schmerzen in der Hüfte sind es mir wert gewesen.
Ich habe mich einfach nur lebendig gefühlt.

So, nun wünsche ich euch allen ein schönes Wochenende.

LG Saneu1955
Zarra
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

Brummi, dicke gute Besserung!

Sinfonia, danke für die schöne Vorstellung und die guten Wünsche! ... und das, wo manches bei Dir selbst ja gerade ausscheidet (herumtollen). -- Vielleicht kann es ja sogar mich etwas motivieren, obwohl ich mich gerade erst in den Tag wurschtle :( - denke ich immer anders an (!!), und es läuft dann doch häufig so. Warum ist Umsetzen so schwer?? (**Jammerton. Keine ernsthafte Frage**)

Sonnenblume, ich würde schätzen, daß es mehr die Aussage Deines Chefs ist als die genaue Wiederkehr des Datums. (Okay, ich hab's nicht so mit Daten - und weiß, daß das bei anderen anders ist -, bei mir ruft eher die gleiche Jahreszeit-/Wetterstimmung etwas hervor.)

Nur Nachfrage, da ich auch sehr froh bin, daß ich nicht ganz früh anfangen muß zu arbeiten: Die volle Stundenzahl würde automatisch einschließen, daß Du jeden Tag früh, sehr früh, anfangen mußt? Denn das eine ist die Stundenzahl, das andere der Beginn. Wahrscheinlich hängst es schon auch noch an der Stundenzahl, aber durch den frühen Beginn wird das ja vielleicht auch noch zusätzlich hochgeschaukelt als Hürde.

Ich drück' Dir die Daumen, daß Du etwas für Dich Passendes aushandeln kannst!! - Gut finde ich, auch weil das bei mir meist keineswegs so ist, daß Du klar sagen kannst, was gut wäre, Dir helfen würde.

Cinder, klingt gut! ... ich habe mich wohl immer nur "am Rande" damit beschäftigt; da ist sicher was hängengeblieben; aber ob ausreichend ... Mal schauen ...

Saneu, Dein gestriger Abend klingt sehr lohnend. Ich freue mich für Dich!

Zarra
ndskp01
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Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von ndskp01 »

:hello: Zarra,

wie geht es dir? Gestern habe ich mit dem Gedanken gespielt, dich anzurufen.
Heute hörst du dich recht aufgeräumt an.

Mir geht es heute am Wochenende gut, während der Woche dagegen habe ich wieder aufgeschoben ... und bin auch nicht gut gegen meine Traurigkeit und Einsamkeit vorgegangen. Für die nächste Woche plane ich wieder mehr Tätigkeiten, Aktivitäten in Richtung bezahlter Arbeit.

Puk
Zarra
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Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Zarra »

:hello: Puk,
Du hättest mich gestern wahrscheinlich schlicht nicht erreicht. Freitag ist gerade meist mein "Powertag" mit dem - für mich weiten - Weg hin und zurück zur Therapiestunde und meist dann nachmittags arbeiten. Gestern war tolle Sonne. Am Spätnachmittag bin ich dann noch bei Rewe wegen Kleinigkeiten vorbei, den Abend habe ich wohl mit einen Telefonat "vertrödelt" und dabei Venus und Kleinsichelmond aus dem Fenster betracht. Und danach habe ich mich wahrscheinlich erschöpft im Bett verkrochen ..., zumindest erinnere ich mich an nichts sonst.
Heute ...
Im Schieben bin ich jedenfalls momentan auch klasse! Ist leider weder für Dich noch mich ein Trost bzw. hilfreich.
Vermutlich bin ich heute innerlich "aufgeräumter" als am vergangenen Wochenende, tendenziell besser drauf. Obwohl ich den Eindruck habe, daß in meinem (Gesamt-)Leben irgendwie die "Ordnung" fehlt, ich die nicht sehe oder nicht reinkriege, ... und damit auch die Orientierung zu wünschen übrig läßt. - Doch ich sollte jetzt endlich die Helligkeit in meiner Wohnung nutzen und es hier auch etwas aufgeräumter machen. (Der Kleinäpfelchenbedarf (Markt) schien nicht so dringend, und die Buchhandlung, in der ich ein Buch ansehen wollte, hat bei uns natürlich inzwischen auch schon zu, dazu wäre ich aber auch gerne in der passenden Stimmung. Und es ist naß draußen, ob man es Regen nennen kann oder nur Regenvortäuschung, weiß ich nicht.)
Also ich versuch's jetzt peu à peu.
LG, Zarra
Sonnenblume14
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Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Stammtisch für wechselnde Themen *Wie geht es euch aktue

Beitrag von Sonnenblume14 »

@Cinder: Erst einmal herzlichen glückwunsch, dass du die Hürde genommen hast und dann alles auch noch positiv ausgegangen ist! Toll, dein Betrag hörte sich so motivierend an und ich habe eines meiner Probleme wiedererkannt.

Ich habe auch lange Zeit so gehandelt, aber irgendwann festgestellt, dass ich mir immer neue Baustellen suche, sobald sich eine erledigt hat. Bringt also nichts, zu hoffen, es wird besser, wenn eine Hürde genommen ist. Denn die nächste steht schon da. Noch nicht einmal tatsächlich, sondern oftmals nur in Gedanken. Wenn kein Problem da ist, schafft man sich halt eins. War ganz lange Zeit bei mir so.
Bis ich etwas verändert habe. Ich habe nicht mehr auf Baustellen gewartet, sondern mich damit beschäftigt, bin darauf zugegangen und habe mir für jede Herausforderung etwas Gutes gegönnt. Bin einen Deal mit den Negativen im Gehirn eingegangen - das funktionierte bis vor ein paar Tagen ganz gut, im Moment ist da wieder etwas im Umbruch, das ich noch nicht fassen kann.

@Saneu: wie cool ist das denn?! Singen und Tanzen, ein gelungener Abend! Aus dir klingt so viel Freude, toll!!!!

@Zarra: Ja, das siehst du ganz richtig. Die Geschichte mit dem Chef beschäftigt mich, mittlerweile denke ich, dass die Wahrnehmung in der Firma eine andere ist als das, was ICH sehe. Sie sehen eine einsatzbereite, gut gelaunte Sonnenblume, die ganz fröhlich vor sich hinarbeitet. Sie sehen nicht die Sonnenblume, die danach auf dem Sofa liegt und fertig ist oder die morgens nicht aus dem Bett kommt. vielleicht fehlt da ein wenig Kommunikation.

Und ja, leider wäre die volle Stundenzahl (32 Stunden) für mich mit einem Beginn um 7.30 Uhr verbunden. Das habe ich zwar schon Do und Fr gemacht, aber in der gesamten Woche sit das eine extreme Belastung. Ich müsste also 1,5 Stunden früher anfangen UND täglich ca. 2 Stunden länger arbeiten (weil dann auch noch eine 30minütige Pause hinzukommt) Im Gesamtpaket ist das noch zu viel. Entweder oder könnte funktionieren, aber ein späterer Beginn und hinten anhängen geht nicht, meine Tochter ist auf das Auto angewiesen, das ich dann zurückbringe. Wie gesagt, vielleicht muss man das in einem ruhigen Gespräch einmal klären, ich habe die Geschäftsleitung im letzten Jahr als sehr verständisvoll erlebt. Leider wird mich das bis Montag nun beschäftigen.

Liebe Gruesse
Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

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