Ich weiß nicht mehr weiter...

natalia2
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von natalia2 »

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Zuletzt geändert von natalia2 am 10. Mär 2017, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
Darqui
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Darqui »

Er hat definitiv auch Depressionen, das sehe ich an anderem Verhalten. Er hat aber auch Angststörungen usw. Jede Menge zum aufarbeiten. Aber das kann ernur selbst in Angriff nehmen und ich kann ihn dazu einfach nicht bewegen bzw Termin beim Psychologen bekommt er ja vorerst nicht. Gibt es irgendetwas wie man schneller an einen Termin kommt? Überweisung vom Hausarzt oder so? Wisst ihr dazu was? Hab schon viel durchgelesen, auch in der Schule mit der Schulpsychologin gesprochen und sogar in einer Psychatrie angerufen aber keiner konnte mir wirklich weiter helfen...sehe im Moment einfach keinen Lichtblick

@Natalia:
Gut ist das für mich schon lange nicht mehr. Aber es gab wenigstens anfangs schöne Momente, also es geht auch anders. Und einen Schlussstrich zu ziehen bedeutet aufzugeben. Ab wann gibt man auf? Wann ist es sicher, dass das nichts mehr wird?
natalia2
Beiträge: 41
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von natalia2 »

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Zuletzt geändert von natalia2 am 10. Mär 2017, 21:04, insgesamt 1-mal geändert.
clarissa72
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von clarissa72 »

Hallo Darqui,
es ist schwer loszulassen aber ich würde dir das dringend anraten. Du bist sehr jung und schon so belastet.
Ich glaube auch nicht das sein Verhalten nur der Depression anzulasten ist.
Er will keine Hilfe, du kannst ihm auch nicht helfen das muss er selber tun.
Ziehe dich zurück, sei nicht ständig präsent.
Er pfeift und du springst.
Und ich weiß wovon ich rede. Hab es selber so gehandhabt.
Man geht vor die Hunde dabei.
Denke an dich, konzentriere dich auf dein Abi, triff Leute die dir gut tun.
Er tut dir nicht gut.
Lg Clarissa
DieNeue
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von DieNeue »

Hallo Darqui,

eigentlich würde ich da einfach sagen gut dann komme ich eben nicht mehr, weil ich mich bei ihm nicht wohl fühle, aber er hat 2 ganz liebe Katzen, die darin leben müssen. Ich möchte sie ihm nicht abnehmen, aber ich kann auch nicht dabei zu sehen, wie diese unschuldigen Tiere im Dreck leben!
Wie wärs mit dem Tierschutz/vorübergehend Tierheim?

Auch verhält er sich manchmal total verletzend, tut als wäre ich ihm egal oder ist wegen Kleinigkeiten beleidigt und wir streiten dann auch immer wieder, weil er wenn er schlechte Laune hat dann gar nicht mehr mit sich reden lässt bzw auch regelrecht provozierend wird (er macht blöde Sprüche usw selbst wenn man ihn einfach in Ruhe lässt). Hinterher entschuldigt er sich dann zwar wieder, wenn er sich beruhigt hat und er mal wieder auf "ich liebe dich und du bist mir unglaublich wichtig" tut.

Das hört sich für mich auch überhaupt nicht depressiv an. Vielleicht eher Richtung Narzissmus, wie schon genannt wurde. Aber da kenne ich mich nicht so gut aus.
Neulich hatte er sich bei mir gemeldet, ich solle ganz schnell zu ihm kommen, wäre ein Notfall. War es auch, er hatte eine Panikattacke. Er hat mich dann gebeten über Nacht bei ihm zu bleiben, weil er Angst bekommt wenn ich gehe. Also bin ich geblieben.
Es ist wie Clarissa schreibt: Er pfeift und du springst. Ich würde diese Bitte nicht als Liebesbeweis sehen. Du schreibst, dass er zu seiner Familie kaum Kontakt hat. Ich weiß nicht, ob er Freunde hat, die von seiner Situation wissen. Für mich macht es eher den Eindruck, dass du für ihn die einzige Ansprechpartnerin bist, die Bescheid weiß. Natürlich ruft er dann dich an, er hat ja keinen Anderen bzw. bist du die Einzige, zu der er Vertrauen hat. Und du bist auch jemand, der sofort kommt, wenn er jemanden braucht.
Er braucht jemand, der ihm die Angst nimmt und das bist in dem Fall du.

Ich will ihn nicht alleine lassen, das ist normal auch nicht meine Art. Wenn es jemandem schlecht geht und ich helfen kann steht bei mir auch gern mal alles hinten an.
Es ist okay, wenn manche Dinge hinten anstehen, aber wenn alles hinten ansteht, dann ist das nicht gesund. Dein Freund ist volljährig und er trägt alleine die Verantwortung für sein Leben.

Aber das geht nicht als Dauerzustand.

Gut, dass du das erkannt hast. Ist schon mal der erste Schritt in die richtige Richtung.

Jetzt ist die Frage: Wie viel davon kann man den Depressionen zuschreiben? Und selbst wenn, ab wann kommt der Punkt wo ich an mich denken sollte? Ich will ihn nicht alleine lassen, dass ist wie gesagt überhaupt nicht meine Art, aber inwiefern hilft es ihm und mir, wenn das so weiter geht? Ich weiß einfach nicht, was ich noch machen soll...
Der Punkt ist JETZT! Du machst dein Abi. Dein Schulabschluss ist echt wichtig, denn es geht um deine Zukunft. Wie lange du mit deinem Freund noch zusammen sein wirst, weiß gerade niemand. Wenn du jetzt viel Energie verbrauchst, indem du versuchst, ihm zu helfen, wird dir die Kraft für dein Abi nicht reichen. Ich hatte auch einmal so eine ähnliche Situation. Ich habe dann ausgemacht, dass ich 6 Wochen bis zu meiner Prüfung keinen Kontakt will, weil ich sonst nicht lernen kann. Und es war die richtige Entscheidung.
Hilft dir dein Freund eigentlich auch bei irgendwelchen Sachen? Es sollte ja immer ein ausgeglichenes Geben-und-Nehmen sein. Wenn nur du immer gibst, ist das nicht gerade gut.
Beim Sozialpsychiatrischen Dienst (von Diakonie, Caritas etc.) kann man sich auch kostenlos beraten lassen. Vielleicht ist das eine Überbrückung für ihn, bis er einen Therapieplatz gefunden hat. Evtl. auch vllt für dich interessant, du könntest da auch mit jemandem live über deine Situation reden.

Im einen Moment möchte er mich dringend bei sich haben und gibt mir das Gefühl, geliebt zu werden, und im nächsten verhält er sich wie ein totaler Idiot, ist mir gegenüber abwertend usw.
Anscheinend gibt es bei ihm sehr viele Baustellen…

Aber auch wenn ich versuche in Ruhe was mit Freunden in dem Verein (Jugendverein mit entsprechender Örtlichkeit) zu machen lässt er mich manchmal nicht in Ruhe. Einmal wollte ich abends spät dann noch auf einen Geburtstag und er wollte dass ich bei ihm schlafe, da hatte er mich dann erpresst, dass er Schluss macht, wenn ich fahre. Und aus Erfahrung weiß ich, das wenn ich gefahren wäre, er am nächsten Tag wieder kommen würde damit dass es ihm leid tue. Nur wäre es für mich dann wirklich vorbei gewesen. Habe ihm das da dann gesagt und mit ihm länger drüber geredet. Letztendlich meinte er, er würde nicht Schluss machen und ich war aber so fertig das ich eh nicht mehr weg wollte und habe doch bei ihm geschlafen. Aber das zeigt, dass ich selbst wenn ich mich wochenends mal entspannen möchte, mal weggehen möchte, er es mir vermiest. Auch bei anderen Sachen (Disco o.ä.) kommen vor und nachher oft Sprüche die es irgendwie mies machen...
Dieses Verhalten kommt definitiv nicht von einer Depression. Erpressung geht gar nicht! Für mich ist das auch kein erwachsenes Verhalten. Ich finde, du lässt zu viel mit dir machen! Ich kann Clarissa nur zustimmen.
Deine Unternehmungen zu vermiesen ist echt gemein von ihm. Ich weiß nicht, warum er das macht, aber mir kommt das sehr vereinnahmend vor. Kann es sein, dass er dich für sich allein haben will? Oder dass er neidisch ist, weil er nicht mitgeht/mitgehen kann? Wenn man neidisch ist oder sich selber minderwertig fühlt, gibt es ja auch das Muster, dass man den anderen kleiner macht und man selber so zumindest auf Augenhöhe steht, wenn nicht sogar ganz über den Anderen.

Das eine ist die Depression, das andere ist der Mensch,der trotz der Krankheit eine Wahl hat, ob er sich helfen lässt und wie er mit sich und den Personen um ihn herum umgeht.
Klar kann es sein, dass man als Depressiver auch mal gereizt, genervt ist und auch mal verletzend reagiert. Aber es gibt auch einfach noch die Persönlichkeit, die mit reinspielt. Für mich sind seine Verhaltensmuster (ich brauch sie - also ruf ich sie, dass sie herkommt - ich brauch sie nicht mehr – also kann ich mich wieder gehen lassen , sprich verletzend zu werden – dann entschuldigt er sich wieder, weil er dich braucht – er ruft dich wieder an – und du kommst und hilft ihm natürlich.) nicht depressiv. Er sieht mir eher aus, wie wenn er sich ziemlich an dich klammert.
Wie war er, bevor du ihn kennengelernt hast? Wie hat er da gelebt? Auch in einer „Müllhalde“? Oder hat er das erst seit kurzem?

es ist schwer loszulassen aber ich würde dir das dringend anraten. Du bist sehr jung und schon so belastet.
Ich glaube auch nicht das sein Verhalten nur der Depression anzulasten ist.
Er will keine Hilfe, du kannst ihm auch nicht helfen das muss er selber tun.
Ziehe dich zurück, sei nicht ständig präsent.
Er pfeift und du springst.


Das sehe ich genau so.

Liebe Grüße und gute Nacht!
DieNeue

P.S. Vielleicht könnte ihm das ambulant betreute Wohnen (von Diakonie/Caritas etc.) helfen. Das hab ich auch und es ist wirklich eine sehr große Hilfe. Vielleicht würde das deinem Freund auch gut tun, wenn er jemand hätte, der ein, zwei Mal die Woche zu ihm kommt, mit dem Haushalt hilft oder mit ihm redet. Ich finde das total gut, das ist wie ein Personal assistent ;) Und es tut gut, jemanden zu haben, der nur wegen mir kommt und mir hilft ohne Ansprüche zu stellen.
Sonne02
Beiträge: 69
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Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Hallo zusammen,

die Gruppe wächst und wächst weiter...

Naja wie einige von euch gelesen haben werden, ist meine Geschichte mit meinem depressiven Partner ja nun auch zu Ende.

Die endgültige Trennung kam für mich letzte Nacht...
Es sind mittlerweile eine paar Tage nach der Entdeckung seiner auf singlebörsen vergangen.. Auch jetzt ist er wieder fleißig.. Aber meinen Segen dazu hat er.

Ich muss sagen, dass ich durch den Abstand den ich habe sehr zur ruhe gekommen bin und innerlich sehr ausgeglichener werde.

Natürlich es wäre gelogen wenn ich euch jetzt schreibe ich denke nicht mal an die Situation...Aber mir wird immer klarer, dass er einfach Hilfe braucht aber das nun sein Leben und Baustelle ist. Ich kann nichts dafür, dass er so lügt und betrügt. Man könnte mir vllt zu viel Fürsorge vorwerfen ja, vllt braucht er jemanden der ihn wie ein Stück sch..... behandelt...Aber so kann ich nie mit einem Menschen umgehen also bin ich nicht die richtige.

Aber in erster Linie wollte ich euch sagen, dass es mir wesentlich besser geht. Es ist als ob jemand eine last von mir genommen hätte... Ich bin nicht traurig das es vorbei ist...mich macht es vllt manchmal etwas wütend das ich so gutgläubig war... Aber selbst das kann ich nicht ändern und muss die Tatsache akzeptieren wie sie ist.

Gott sei Dank stehe ich in Verbindung mit meiner eigenen Therapeutin. Sie sagte mir, dass sobald mein eigenes verhalten (niedergeschlagenheit etc) länger als zwei Wochen anhält die Situation für mich aufgrund meiner eigenen Erkrankung kritisch werden könnte.

Das Gespräch ist ja nun eine Woche her und es wird jeden tag besser. Sogar richtig schön entwickelt sich mein Leben irgendwie gerade....Es war so neblig geworden...Die wolken zu vertreiben ist ein tolles Gefühl !

Allen die sich mit einem depressiven Partner auseinandersetzen wünsche ich von Herzen sehr viel Kraft und Geduld. Steckt nicht so viel zurück...Manche wissen genau das nicht zu schätzen.

Ich lese hier natürlich weiter weil der Zusammenhalt hier wirklich toll ist!
Es tut mir leid, dass so viele die gleiche Situation durchmachen.

PS: mittlweile ich meine Vermutung, dass mein ex nicht nur depressiv ist sondern womöglich Borderliner oder etwas in Richtung PersönlichkeitStörungen...Schizophrenie oder ähnliches leidet... JedenFalls hat er mir ziemlich viele Gesichter letzte Woche gezeigt ...Aber das ist nicht mehr meine Situation.

VG sonne
Eule12345
Beiträge: 68
Registriert: 7. Dez 2016, 17:32

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Eule12345 »

Hallo liebe Sonne,
das liest sich sehr viel besser als dein letzter Post und das freut mich!!!
Ja, manchmal ist der Mensch etwas gutgläubig weil er glauben möchte sein Gegenüber ist genauso ehrlich wie man selbst... Aber das gehört zum Leben und man selber gewinnt dadurch an Stärke und verändert seine Sichtweise zukünftig ein wenig...
Wie gesagt, es freut mich sehr dass es dir wieder besser geht! Pass auf dich auf! Alles Liebe für Dich!
Eule
DieNeue
Beiträge: 5568
Registriert: 16. Mai 2016, 22:12

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von DieNeue »

Hallo Sonne,
mich freut es auch, dass es dir wieder besser geht!
Liebe Grüße
DieNeue
clarissa72
Beiträge: 34
Registriert: 24. Nov 2016, 12:22

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von clarissa72 »

Liebe Sonne,
es freut mich zu lesen das es dir besser geht.
Ja Abstand ist das Zauberwort. Es fällt schwer aber tut dann richtig gut.
Ich habe mich die letzten Wochen sehr gequält. Mich immer wieder auf Halbwahrheiten und Brocken die er mir hingewiesen hat eingelassen.
Jetzt ist auch bei mir Schluss damit.
Pass gut auf dich auf Sonne.
Lg Clarissa
Eule12345
Beiträge: 68
Registriert: 7. Dez 2016, 17:32

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Eule12345 »

Ja, der Abstand...
Kann mir gut vorstellen dass das für dich nicht so einfach ist, da ihr ja immer noch Kontakt habt liebe Clarissa.

Ich finde das was Sonne schrieb ganz treffend "...es War so neblig geworden...die Wolken zu vertreiben ist ein tolles Gefühl...

Ich weiß dass du das schaffst Clarissa!

LG Eule
Darqui
Beiträge: 4
Registriert: 16. Feb 2017, 11:51

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Darqui »

Hi,
danke für eure Hilfe!
Ich habe mit ihm nochmal geschrieben bezüglich dass ich mit diesem Verhalten das er teils an den Tag legt und mich verletzt nicht länger umgehen kann. Er zeigte Verständnis (wie immer wenn er einen guten Moment hat). Habe ihn gebeten jetzt nochmal darüber nachzudenken, ob er es schafft, das ganze einzustellen. Werde ihn die Tage dann nochmal treffen und wahrscheinlich wird das Ganze dann ein Ende nehmen. Was ihr geschrieben habt hat mich darin bestärkt, dass es das Richtige sein kann und ich mir da zumindest keine großen Vorwürfe machen muss, wenn ich an mich denke in dieser Situation.
Freut mich, dass es bei dir besser geworden ist Sonne!
Vielen vielen Dank euch allen! Ihr habt mir sehr geholfen!
LG Nina
(PS: Werde auch weiter mitlesen und mich melden, wies weiter geht, wenns okay ist.)
Uwe R
Beiträge: 122
Registriert: 2. Mai 2016, 19:08

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Uwe R »

Moin!
ein freundliches Hallo an Alle hier in der Runde.
Ich war jetzt eine ganze Weile hier nicht mehr aktiv am schreiben, aber immer ein stiller Mitleser. Das hatte den Grund, dass ich mich mit dem Thema Persönlichkeitsstörung und Borderline auseinandergesetzt habe. Habe ich in meinem Thread noch genauer beschrieben warum.
Ich habe natürlich euren Thread, eröffnet von clarissa72, mit besonderem Interesse verfolgt. Wenn ihr mir gestattet möchte ich mich heute auch hier gerne zu Wort melden.
Erstmal möchte ich sagen, ich habe in euren Geschichten so viel wieder erkannt, wie es auch mir vor mittlerweile ca. 1 Jahr ergangen ist.

@ micky2507

„Emotional bin ich im freien Fall, da wo Sicherheit war, ist Angst und Verwirrtheit, wo Wärme und Nähe war Unzugänglichkeit, Schweigen und Eiseskälte! Es ist kaum zu ertragen, dass der Mensch, den man liebt, so sehr leidet und man keine Chance hat, zu ihm durch zu dringen!“

Genau so habe ich mich auch gefühlt nach dem meine Ex-Freundin aus der Klinik kam. Es reisst einem vollkommen die Füße weg, und egal was man tut oder auch nicht tut, man erreicht den bis dto. geliebten Partner einfach nicht.

@ Matthias1960

„Die Ungewissheit, was mit unseren geliebten Menschen wird, die Verantwortung, die man meint tragen zu müssen und dann so manche Geschichte, die man hier liest, wo sich der Partner dann anderweitg orientiert, auch wie hier in diesem Thema einigen passiert, macht micht gerade total irre.
Ich sehe meine Zeit davonrasen, und weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte.“

Genau Matthias1960, wenn man sich die ganzen Thread’s hier so anschaut und liest und auch gerade euren Thread hier, wie viele von uns vor der gleichen Situation stehen und man den Eindruck hat, dass alles immer nach dem gleichen Schema und Muster abläuft. Bei all unseren Geschichten gibt es so viele Gemeinsamkeiten und Parallelen, dass für uns als Partner oder auch Ex-Partner einfach erschreckend ist.
Und du hast es in einem Beitrag so schön geschrieben, da stehen wir da mit dummen Gesicht und verstehen die Welt nicht mehr, was da gerade mit unserer Beziehung passiert. Denn unsere Liebe ist ja nicht zwangsläufig auch von jetzt auf gleich zu Ende. Und diesen Schmerz muss man erstmal verarbeiten. Und du hast recht, wir dürfen auf keinen Fall daran selbst zerbrechen.

Matthias, mir tut es sehr leid für dich, dass auch deine Beziehung/Ehe auf so eine Art enden musste. Und du hast völlig recht, es ist eine hinterlistige Art und Weise. Als ich das gelesen hab, war sofort meine eigene Geschichte wieder präsent. Ich weiß genau wie du dich jetzt fühlst und wie es dir geht, wenn man auf so eine Weise ausgetauscht wird. Und das tut verdammt weh, dass stimmt. Du hast die völlig richtige Entscheidung getroffen, und damit meine ich auch, sie überall zu blockieren. Bei allem Verständnis für die Krankheit, aber auch bei uns ist irgendwann das Maß des Erträglichen voll.

„Wie pervers und verlogen muss man eigentlich sein, oder ist dies einfach nur der komplette Realitätsverlust ?“

Weißt du Matthias, wie oft ich mir diese, genau diese Frage gestellt habe. Die Einzigen, die uns darauf eine Antwort geben könnten, sind unsere Ex-Partner/innen. Doch von Ihnen werden wir weder eine vernünftige, noch plausible Erklärung bekommen. Es wird sich mit nichts auseinander gesetzt, man läuft davon und meint damit ist das Problem dann erledigt. So war es zumindest bei meiner Ex-Freundin. Aber ich denke, irgendwann kommt der Zeitpunkt wo sie die ganzen Probleme wieder einholen und überrollen. Ein neuer Partner wird daran auch nichts ändern, auch hier wird es früher oder später ein gleiches Ende finden.

Ja Matthias, und dann werden auch noch die Realität und die Tatsachen verdreht und so dargestellt, als wären wir die Schuldigen. Meine Ex-Freundin hat mich nach der Klinik wie der letzte Dreck behandelt, egal was ich tat oder nicht tat, es war grundsätzlich falsch, läuft davon, redet nicht mit mir, dringt in meine Wohnung ein als ich nicht da war (hatte noch den Wohnungsschlüssel) und nimmt dann noch Dinge mit, die ihr nicht gehören. Als ich mir dann den Wohnungsschlüssel zurück geholt habe und meine Sachen eingefordert hab, mit dem Hinweis von mir, dass sollte ja wohl auch in ihrem Interesse sein. Da meinte sie doch allen Ernstes, es wäre ja wohl traurig wie ich mit ihr umgehen würde und ich würde ihr drohen und sei eine Gefahr und Bedrohung.
Ja genau der, der sie in ihrer Klinikzeit jedes Wochenende (3 ½ Monate) besucht hat, der ist ne Gefahr und Bedrohung, da denkt man dann schon an den kompletten Realitätsverlust.

@ clarissa72
„Hiiiiilfe. Ich will doch eigentlich mit ihm abschließen, wir sind getrennt. Wie komme ich nur da raus?“

Ich denke unsere Trennungen hier sind mit einer normalen Trennung einfach nicht vergleichbar. Aber wir bekommen ja von unseren Partnern hier nicht mal eine vernünftige oder plausible und für uns nachvollziehbare Erklärung. Und unsere Liebe ist ja nicht zwangsläufig von jetzt auf gleich zu Ende. Es braucht, wir brauchen hier alle ne Menge Zeit, um diesen Scherbenhaufen wegzufegen, der da vor uns liegt. Alles was man sich aufgebaut hat, ist mit einem Schlag weg und man steht plötzlich vor dem Nichts einer bis dto. funktionierenden Beziehung.

„ Wisst ihr was für mich das Schlimmste ist? Wir kämpfen um unsere Partner, stecken jahrelang zurück, nehmen Rücksicht. Leiden still vor uns hin und denken sie können halt nicht anders sind gefangen in sich selber, haben keine Kraft usw.
Aber die Kraft eine neue Beziehung auf zubauen haben sie??? Es ist mir unbegreiflich. Mit denen können sie lachen und lieben???“

Ja genau, auch mir ist sowas vollkommen unbegreiflich. Scheinbar sind sie irgendwie immer auf der Suche nach irgendwas, nach was auch immer und sind dann der Meinung, mit einem neuen Partner ist ja alles so toll und er wäre jetzt der Richtige. Ein fataler Trugschluss, auch hier werden sie irgendwann wieder an dem gleichen Punkt stehen.

Du hast recht, wenn man feststellt, dass der Partner ein Anderer wird, dann versteht man erstmal nichts mehr. Und auch bei uns gab es keine partnerschaftlichen Probleme, die so gravierend und schwerwiegend waren, dass man sie hätte nicht lösen können. Ich war nach der Klinikzeit für alle gemeinsamen Veränderungen offen, und wenn sie bereit gewesen wäre zu reden, dann hätte sich alles realisieren lassen. Aber da sind wir wieder an dem Punkt, Probleme lösen oder einfach davon zu laufen und sich mit nichts auseinander setzen.

@ Sonne02

„Und was tut er? Er sitzt das Thema wieder aus....
Was ist so schwer daran mir eine vernünftige Antwort zu geben?“

Ganz genau das habe ich mich nach dem Klinikaufenthalt meiner Ex-Freundin auch gefragt. Sie hat ein viertel Jahr gebraucht um ihre Sachen zu holen. Hat mir bis heute nicht eine Erklärung bzgl. Ihrer Entscheidung die Beziehung zu beenden gegeben. Auch sie hat das Thema ausgesessen und hat vielleicht insgeheim gehofft, dass ich in dem Vierteljahr Schluß mache und ihr ihre Sache vor die Tür bei ihrer Mama stelle, ne eigenen Wohnung hat sie ja bis heute nicht. Aber genau das habe ich nicht gemacht, denn ich bin dafür, dass man sich nach einer langjährige Beziehung auf fair und mit Respekt trennt. Aber das war leider von ihrer Seite nicht möglich oder nicht gewollt. Sie hatte nach 6jähriger Beziehung nicht mal mehr den Anstand, beim Sachen holen, zu begrüßen und zu verabschieden. So ein Verhalten geht in meinen Augen überhaupt nicht.

@ Eule12345

Du hast recht, gleich 3 x innerhalb kürzester Zeit ein trauriges Beziehungsende…Clarissa, Sonne und nun auch noch Matthias. Und auch bei mir kommt wieder die Frage hoch, konnte man sich in dem Partner so täuschen. Bei mir ist die Trennung jetzt ein gutes Jahr her und ganz ehrlich, ich hab auf diese Frage immer noch nicht die alles entscheidende Antwort. Denn es gab ja auch Zeiten der Beziehung, wo es ganz anders war und wo sich unsere Partner auch völlig anders uns gegenüber verhalten und gegeben haben. Entweder sind es fantastische Schauspieler, die eine/ihre Fassade nach aussen hin so lange aufrecht erhalten, wie es nur geht, bis dann das ganze Kartenhaus irgendwann zusammen bricht. Natürlich immer betrachtet unter dem Aspekt der Krankheit. Aber Depression kann nicht die Entschuldigung für das unmögliche Verhalten uns gegenüber sein.

Und du hast recht, zukünftig werden wir die Mitmenschen mit ganz anderen Augen und auch kritischer betrachten. Und jemand Neues zu vertrauen, wird durch diese gemachte Erfahrungen nicht unbedingt einfacher und leichter für uns.

@ Luna1966

Ich finde es schön, dass du dich hier als Betroffene meldest und schreibst und uns damit auch aufzeigst, dass nicht alle Betroffenen so reagieren und sich so verhalten.

@ Darqui

Herzlich willkommen hier im Forum. Auch kann dir leider nur den Rat geben, achte unbedingt ganz doll auf dich, zieh dich zurück und mach dein Abi. Das ist wichtig für dich und deine weitere Zukunft und dein Leben.

Wir mussten alle diese Erfahrungen machen, die wir uns liebend gerne erspart hätten. Die Frage nach dem warum und warum gerade so auf diese Art und Weise bleibt denke ich bei uns Allen. Einen Antwort darauf werden wir wohl nie erhalten, denn die es erklären könnten, reden nicht mehr mit uns.

Das Eine ist die Krankheit, dass Andere ist die Persönlichkeit und der Charakter. Und das ist ein Zusammenspiel und es lässt sich nicht jedes Verhalten unserer Ex-Partner, allein mit der Depression erklären, denke ich.

Auch hat man sehr oft nicht nur allein eine Depression, sondern sehr oft steckt auch noch eine Persönlichkeitsstörung dahinter. Und beides zusammen, mit dem entsprechenden Charakter, lassen dann vielleicht solche Verhaltensweisen zu Tage treten, wie wir sie hier erleben mussten.

Nun habe ich so viel geschrieben, aber es war mir auch ein Bedürfnis und hoffe ich hab euch mit meinem Beitrag nicht gelangweilt.
Wünsche euch Allen einen schönen Abend.

Ganz lieben Gruß
Uwe
Von der Beziehung wie sie mal war muß man Abschied nehmen, sie kommt nie wieder so zurück.
Eule12345
Beiträge: 68
Registriert: 7. Dez 2016, 17:32

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Eule12345 »

Hallo Uwe,
Nein, Du langweilst nicht.
Ich habe natürlich auch deine Geschichte hier gelesen.
Sorry wenn ich das so sage, aber ich bin froh dass ich nicht wirklich Parallelen ziehen kann zu all den anderen traurigen Ausgängen hier.
Ich weiß nicht in wie weit sich mein (Ex)Partner negativ verändert hat, wir haben uns ja seit nunmehr 3 Monaten weder gesprochen noch gesehen. Aber immer wenn er etwas schrieb, hat er sich dafür entschuldigt dass es so ist wie es ist. Bestärkt mich in der Annahme, dass er mich nicht verletzen will, sich bewusst ist dass er es tut und dass es ihm leid tut aber er nicht anders kann aufgrund der Depression.
Ich weiß nicht ob und wie es bei uns weitergeht, ich habe noch keinen Punkt gesetzt. Da sind Gefühle die ich nicht einfach abstellen kann, er ist mir nach wie vor als Mensch wichtig, da sind viele viele Fragen auf die ich hoffe irgendwann eine Antwort zu bekommen, da sind noch immer seine Sachen bei mir und und und...also ist da nur ein Komma statt nem Punkt.
clarissa72
Beiträge: 34
Registriert: 24. Nov 2016, 12:22

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von clarissa72 »

Hallo Uwe,

danke für deinen Beitrag der mir irgendwie aus der Seele spricht und sehr nachdenklich gemacht hat. Du hast alles gut auf den Punkt gebracht.

Traurig finde ich das dich das Thema nach einem Jahr immer noch beschäftigt, anscheinend kommt man doch nicht schnell zur Ruhe wenn so viele Fragen offen bleiben.

Ich hoffe ich brauche nicht so lange und bleibe konsequent was den Umgang mit ihm betrifft.

Lg Clarissa
Luna1966
Beiträge: 784
Registriert: 15. Dez 2015, 09:38

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Luna1966 »

Guten Morgen, Uwe.

Schön, wieder von dir zu lesen und deine Enrwicklung zu sehen. Das du immer noch nach einer Erklärung für das Ende deiner Beziehung suchst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Für dich war soweit alles gut und dann hat deine Frau die Beziehung beendet ohne dir Gründe zu nennen, die du akzeptieren könntest.

Ich habe meinen Ehemann nach fast 20 Jahren auch verlassen (damals - vor knapp 9 Jahren war ich noch nicht an Depressionen erkrankt) und ich habe auch ihm keine Gründe nennen können, die für ihn akzeptabel waren. So leid es mir tut und ich es gerne anders hätte, wir haben bis zum heutigen Tag außerhalb von Gerichtssälen kein Wort mehr miteinander gesprochen. Die Gerichtsverfahren forciert er in regelmäßigen Abständen, dass ist wohl seine Art von Verarbeitung.
Ich kann also nachvollziehen, dass man eine Erklärung braucht, um endgültig abschließen und loslassen zu können.

Vielleicht ist euer Ende auch tatsächlich einer depressiven Phase geschuldet, in der deine Ex alles nur noch schwarz und negativ sehen konnte und es war einfach Zufall, dass sie so schnell Ersatz gefunden hat. Sowas passiert im Leben. Das muss akzeptiert werden - leider.

Ich selber bin vor 4 Jahren infolge eines sehr belastenden Beziehungsversuchs an Depressionen erkrankt. Ich kann daher nur jedem das Sprichwort "Lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" ans Herz legen. Das Leben geht danach trotzdem weiter.

Trotz immer noch leichter depressiver Phasen, die ohnehin nur zeitweise auftreten, also nicht permanent da sind, bin ich nach meinen negativen Erfahrungen sogar in der Lage, eine gute, solide Beziehung zu leben.In den vergangenen Jahren habe ich gelernt, alleine aus trueben Gedanken herauszufinden und bin sogar wieder soweit, neben Beziehung, Haushalt, Alltag und Welpenbetreuung wieder Vollzeit zu arbeiten.

Ich möchte daher jeden Angehörigen auch Mut machen, einen schweren Weg aus dem Dunkeln mit einem depressiven Partner zu gehen, denn es kann sich durchaus lohnen und gemeinsam kann man nach ein paar Monaten bereits wieder Sonne sehen. Natuerlich sollte jeder nur soweit gehen, wie es ihm noch gut tut. Aber eine langfristige Partnerschaft aufbauen mit jemandem, der sich mithilfe einer Erkrankung Zeiten "ergaunert" um sich anderweitig umzuschauen oder zu Vergnügen? Was gibt einen so eine Partnerschaft?

Liebe Grüße

Luna
Sonne02
Beiträge: 69
Registriert: 27. Nov 2016, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Hallo zusammen,
Hallo Uwe,

ich bin mir gar nicht so sicher, dass ob ich deine Geschichte hier gelesen habe...hab vieles hier gelesen um Antworten zu finden, wo ich noch dachte, es könnte klappen.

Ich kann euch gerade gar nicht sagen wie ich zu meinem ex so stehe...Kontakt haben wir aktuell keinen...Möchte ich auch nicht,aber da ich eh das Gefühl habe ihm gleichgültig zu sein glaube ich nicht das er sich wieder meldet.

Wir hatten vor einigen Tagen Kontakt wegen seiner Klamotten. Hab gesagt ich stelle sie ihm bei der Arbeit hin. Wollte er natürlich nicht, aber was soll ich sagen,das Leben ist auch für ihn bei mir kein Wunschkonzert mehr..Und es ist mir egal ob ihm das passt oder nicht.

Gefühlsmäßig merke ich immer mehr, wie sehr der Abstand mir gut tut...Möchte ich antworten auf das was er getan hat? Es wäre gelogen wenn ich sage nein..Aber selbst meine Gedanken dazu sind extrem wenig geworden...Im Vergleich zur Woche der Entdeckung...Ich möchte ihn nicht mehr verstehen..Zumindest den größten Teil meines Tages.

Er ist ja einiges jünger als ich es bin .. vllt muss er sich ausprobieren...vllt weiß er wirklich nicht was er möchte im leben... Aber das hätte man fair sagen können...

Ob alles gelogen war? Weiß ich nicht..Ich gehe wirklich eher davon aus,dass mehr in ihm steckt als nur eine Persönlichkeit....Dafür hat er zu oft umgeschnellt...Aber das sieht man ja oft erst wenn man die Brille absetzt...

Aktuell möchte ich nichts verstehen...wofür auch? Es würde sich für mich nichts ändern. Klar vllt würde meine Seele schneller heilen... Aber ich weiß auch das ich mehr als eine "schlimmere" Sache überlebt habe obwohl es so eine weile für mich gar nicht aussah... Und ich erinnere mich an meine Therapie zurück...Und das hilft mir gerade sehr!

Vllt kommt noch mal ein knall...Aber im Moment möchte ich nur im hier und jetzt leben... Und da ist er nun nicht mal mehr...

Ich hoffe wir finden alle den richtigen Weg! Und es heißt ja nicht das jeder "kranke" gleich ist... Wäre ja Unsinn sowas zu denken.

VG sonne
diedunkle76
Beiträge: 14
Registriert: 23. Jan 2017, 12:14

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von diedunkle76 »

Auch wenn es vielleicht den allgemeinen Tenor dieses Threads aktuell nicht trifft, möchte ich doch einen Kontrapunkt setzen. Anfang des Jahres war ich am Ende meiner Kräfte und mir als Angehöriger lag die Trennung näher als das Weitermachen. Ich habe mir gesagt ich sehe die Reha als Auszeit und als Hilfestellung auch für mich, da ich ganz viel Verantwortung abgeben kann da mein Partner an einer schweren Depression mit Selbstmordgedanken leidet. Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr waren weit über meiner Grenze, das habe ich aber erst jetzt wirklich realisiert. Aber in Annäherung an die Reha konnte ich langsam aus meinem Verstummen ausbrechen. Ich habe angefangen auch wieder heiklere Themen anzusprechen. Und auch zu spiegeln wie es eigentlich mir geht. Mein Partner war als es auf die Reha zuging zwar wieder etwas verschlossener geworden, aber ich war mir sicher, dass das auch mit der Ungewissheit was kommt in der Reha auf mich zu zutun hatte. Aber auf dem Weg und auch als er in der Reha ankam hat er sich bei mir gemeldet. Von Anfang an hat er mir zu verstehen gegeben, dass er an mich denkt und mich vermisst und ja sogar dass er mich liebt. Er wollte gerne dass ich am Wochenende zum Besuch komme. Das habe ich aber nicht gewollt. Jetzt nach 3,5 Wochen war ich zu Besuch und was soll ich sagen. Ich habe meinen Mann wieder erkannt, der er seit seinem Beginn der Depression nicht mehr war. Ich habe soviel zurück bekommen und soviel wieder geben können, was auch auf der anderen Seite ankam. Wir haben noch einen weiten Weg vor uns. Und wir müssen beide achtsam sein für uns und für den anderen. Aber ich habe auch gemerkt, dass ich früher hätte meine Grenzen erkennen müssen und auch mir früher Hilfe suchen. Aber das kann ich nur für die Zukunft. Mein Mann hat mich nicht hintergangen und ich bin dankbar dafür. Aber trotzdem gab es Tiefschläge und vieles davon ist krankheitsbedingt, aber manches eben nicht. Aber ich glaube auch die Betroffenen wissen das nicht immer genau. Ich möchte denen die nicht das Gefühl haben belogen oder betrogen zu werden, Mut machen, dass es eine Partnerschaft schaffen kann. Aber es werden sich beide Seiten bewegen müssen. Auch wir, die Angehörigen müssen aufarbeiten und unsere Grenzen kennenlernen. Ich wünsche allen die hier mitlesen, allen die diese enormen Verluste erlitten haben, nicht nur vom Partner sondern vor Allem an das verlorene Vertrauen, das Vertrauen in sich selbst es wird wieder besser werden und ganz viel Kraft hierzu. Aber ich möchte auch Mut machen, es gibt auch Partnerschaften die das schaffen können. Zumindest bin ich heute davon überzeugt.

@Matthias

Es tut mir so unendlich leid für Dich, da ich bei Dir auch an ein gutes Ende geglaubt habe.
Eule12345
Beiträge: 68
Registriert: 7. Dez 2016, 17:32

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Eule12345 »

Danke Luna, und danke auch an die Dunkle! Jetzt steh ich hier nicht mehr ganz so einsam ;)
Sonne02
Beiträge: 69
Registriert: 27. Nov 2016, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Hallo ihr lieben...

Ich muss mich zurück melden... Also erstmal sehe ich das ähnlich meiner beiden Vorgängerinnen! Es muss nicht alles schlecht sein nur weil der Partner Depressiv ist und man kann sicherlich eine "starke" Beziehung führen. Und nur weil ich jetzt mit meinem Ex Partner schlechte Erfahrungen gemacht habe scherre ich nicht alle über einen Kamm sondern glaube immer noch an das Gute im Menschen. Ich wünschen allen viel Kraft und Geduld! Und ich wünsche jeden Betroffenen und Angehörigen einen starkeneuen Partner bzw Umfeld. Das ist so wichtig.

So nun zu meiner "Geschichte"....
Mittlweile glaube ich nicht mehr, dassondern mein ex Partner nur an Depressionen leidet, aber das hatte ich ja schon mal geschrieben...

Ich denke mein ex Partner ist auch vom Narzissmus betroffen....
Vor einer Woche habe ich ihn in einer Nachricht mitgeteilt, dass ich mich nicht länger täuschen lasse und ihm quasi ein schönes Leben wünsche...Alles schön und gut...Ich hatte eine richtig tolle Woche! So gelöst und ohne viele Gedanken an ihn.

Gestern war ich dann Fasching feiern..Was mir sehr viel spass gemacht hat...Von ihm nichts gehört aber das war ok - sehr sogar...
Hab dann gestern mein Profilbild geändert...hab mir dabei auch nix gedacht weil ihn es ja sowieso nicht interessiert hat...
Falsch gedacht...Als ob er das gerochen hat kam eine Nachricht von ihm als ich gerade Zuhause war um mich umzuziehen für die nächste Party...Da stand drin: Hallo an meiner Entscheidung ändert sich nichts. Es bringt nichts mehr. Es wird kein treffen mehr geben. Die Sachen kannst du wegwerfen. Er hat mich dann blockiert.

Bumm...Schlag in die fresse!

Ich muss zu meiner Person sagen,dass ich an Verlustängste (neben der ptbs) leide...Also nicht sehr ausgeprägt aber hab gerade in letzter Zeit einen mir sehr wichtigen Menschen verloren und das sitzt sehr tief...Hatte ihm beim letzten Treffen gesagt das ich nicht weiß wie ich es schaffen soll wenn er jetzt auch noch "weg" wäre (weil er mir menschlich schon doch sehr geholfen hat, dachte ich zumindest)...

Mittlerweile glaube ich wirklich das er einfach eine Reaktion provozieren wollte...Ich hatte spass und er konnte das nicht sehen...

Die Reaktion hab ich ihm natürlich gegeben...per SMS...Eben weil ich diese scheiß angst nich noch nicht überwinden konnte/kann...Er hat natürlich jetzt wieder das was er wollte...

Auch das ich seine Freunde nicht kennengelernt habe..sprichT ja dafür...

Hat jemand Erfahrung damit? Also mit Narzissmus?

Danke euch schon mal.

PS wegen der Verlustangst werde ich mir im Rahmen von Therapiestunden nehmen...
micky2507
Beiträge: 62
Registriert: 25. Jan 2017, 21:43

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von micky2507 »

Guten Morgen zusammen,
guten Morgen Sonne,

vielleicht schaust du mal in das Thema "Depressiver Partner", da geht es anteilig um eben solche Partner.
Ich habe da schon einiges zu dem Thema geschrieben, weil ich 15 Jahre mit einem Mann verheiratet war, der an einer narzisstischen Störung leidet.. Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass sich ein Narzisst durch verschiedene Verhaltensweisen "auszeichnet". Hierzu gehören unter anderem fehlende Empathie, fehlende Reue, Rücksichtslosigkeit, Manipulation, Oberflächlichkeit, Lügen, fehlendes Verantwortungsbewusstsein und eine übersteigerte Selbstverliebtheit.

Mein dringender Rat:
Finger weg und gucken, dass man den Kontakt abbricht! Solche Menschen wird man nie erreichen, weder emotional noch auf der intellektuellen Ebene!

Liebe Grüße!
Micky
Sonne02
Beiträge: 69
Registriert: 27. Nov 2016, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Guten Morgen zusammen,
Hallo mickey,

Danke für den Hinweis. Werde ich mir jetzt gleich anschauen...

Ja jetzt wo ich nicht mehr "verliebt" bin beschleicht mich halt immer mehr das Gefühl das er das ist...Er hat ja ständig gelogen (was ich natürlich erstmal geglaubt habe,weil ich ihm vertraut hab)....Das erste halbe jahr hat er sich wirklich bemüht (vermutlich um mich einzuspinnen)...Und danach- jetzt rückblickend betrachtet hat er mich nur benutzt... merken so Menschen das ? Wissen sie was sie tun?

Ich hab mir ein Buch gekauft weil mein ex auch so war (würde sogar sagen eine erhebliche Spur schlimmer)...Das lese ich später mal....Ich hab echt zu lange die rosarote Brille aufgehabt und hab nicht auf mein Gefühl gesagt,dass sagte mir ganz tief drinnen schon lange...Lauf...Aber ist halt einfacher gesagt als getan.

Das Problem was da ja jetzt wieder hinzukommt ist meine verlustangst....Mein Kopf sagt mir "du brauchst den" mein Herz ist von Meilen von ihm entfernt...Eben weil ich es eklig finde wie er jetzt war...

So wie ich es verstanden habe leben die ja quasi von den Menschen wie mir...Sie klauen die ganze Kraft und gehen dann...Und nschtteten wenn man merkt die Person kommt wieder hoch..Richtig?
Sonne02
Beiträge: 69
Registriert: 27. Nov 2016, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Bist du dir sicher das er Thread ist? Da steht leider nichts darüber...

Danke dir
micky2507
Beiträge: 62
Registriert: 25. Jan 2017, 21:43

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von micky2507 »

Hallo Sonne,

entschuldige, der Treat war "Hilfe, was kann ich tun?"

Lies mal nach! Menschen mit narzisstischer Störung manipulieren, indem sie Nettigkeit und Aggression sehr gezielt einsetzen. Gerne auch im Wechsel, so dass man als Partner bald gar nicht mehr weiß, wo unten und oben ist! Auf You tube gibt es sehr interessante Dokus zu dem Thema!

Alles Liebe und Gute für dich!

Micky
Sonne02
Beiträge: 69
Registriert: 27. Nov 2016, 20:01

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von Sonne02 »

Hallo micky,

ich glaube mir wird schlecht...Es passt so viel aufeinander... Er hat ständig gelogen aber er hat es geschafft mich so zu manipulieren, dass ich ihm eher glaubte als anderen.

Auch seine letzte Nachricht war pure Berechnung....Ich himmelte ihn nicht mehr an und dann will er eine Reaktion provozieren...vllt mag er auch tatsächlich krank sein, aber das darf dann nicht mehr mein Problem sein.

Äh ich hab noch ein paar Fragen,ich hoffe das ist okay...
Wie bist du zu dem Entschluss gekommen dich zu trennen?
Hat es lange gedauert bis du schlussendlich ruhe hattest?
Ich hab Panik davor das er sich ständig meldet um mich abzuwerten..
Hab noch Sachen von ihm und will ihm die ja in seine Arbeit bringen...Sollte ich besser sein lassen oder? Damit befeuer ich ihn ja nur...Aber es würde ja zeigen das ich mir das nicht mehr gefallen lassen;er will das nicht, weil dann würde ja jemand mitkriegen wer ich bin...

Danke dir. Ich merke das es mir besser geht. Weil es nicht meine schuld ist
micky2507
Beiträge: 62
Registriert: 25. Jan 2017, 21:43

Re: Ich weiß nicht mehr weiter...

Beitrag von micky2507 »

Liebe Sonne,

es ist schwer zu akzeptieren, dass man so jemandem auf den Leim gegangen ist. Aber mach dir keine Vorwürfe, das kann bei einem solchen Menschen JEDEM passieren!
Natürlich beantworte ich deine Fragen gerne.

Es gab zwei Schlüsselerlebnisse, die mich letztendlich dazu gebracht haben, mich zu trennen.

In meiner Ehe war ich ziemlich isoliert (Praktisch für den Narzissten, weil man dann noch leichter zu manipulieren ist!) Ich habe einen Trupp von Freundinnen, die ich schon seit der 5. Klasse kenne und da wir inzwischen zwischen Hamburg und Lippstadt verstreut sind, schaffen wir es maximal 1-2 mal im Jahr, uns alle zusammen zu treffen. So ein Treffen war angesetzt und ich hatte meinem Exmann mindestens 100 mal gesagt, dass er an dem Abend die Kinder hat, weil ich mit meinen Mädels verabredet bin. Und was soll ich dir sagen: Ich komme fertig aus dem Bad, da steht er in der Diele im Sportdress und teilt mir mit, dass er jetzt eine Tennisstunde hat und ich ja wohl auch erst in 2-3 Stunden zum Treffen fahren könnte! Ich sei schließlich Mutter und die Kinder hätten ja wohl Vorrang! ... ich bin an diesem Abend nirgendwo mehr hingegangen!
Der zweite und viel gravierendere Punkt war, dass meine Kinder angefangen haben, unter meiner schlechten Laune zu leiden. Mein Kleiner war damals 4 und aufgrund seines ADHS nicht ganz einfach. Ich hatte mal wieder einen dicken Streit mit meinem Ex gehabt und er hat sich zum Sport abgesetzt und mich einfach stehen lassen. Ich hatte eine unglaubliche Wut im Bauch und wie der Teufel es so will, hat sich der Zwerg genau in dem Moment völlig daneben benommen. Ich bin völlig ausgeflippt und hatte schon die Hand gehoben, um meinen Sohn zu schlagen. Gott sei Dank habe ich es nicht getan, weil mir durch den Kopf schoss, dass der arme kleine Kerl ja eigentlich gar nichts dafür kann, sondern nur der Blitzableiter gewesen wäre. Schlagen mögen hätte ich jemand ganz anderen!!!
Wie gesagt, wir waren verheiratet und haben zwei Kinder. Da trennt man sich nicht mal eben so!
Meine beste Freundin sagte mal, dass ich diese ganze Beziehung ausgelitten habe, bevor ich in der Lage war, einen Schlussstrich zu ziehen. Es ist ein schmerzhafter und langwieriger Prozess, vor allem, weil mein Ex es so gut drauf hatte, meine Schwächen für sich zu nutzen und in genau den richtigen Momenten lieb zu mir war. Das macht es so unglaublich schwer! Womit wir wieder bei der individuellen Belastungsgrenze wären, die bei mir anscheinend extrem hoch zu sein scheint!

Ich habe leider immer noch Kontakt zu meinem Ex, zwangsläufig, wegen der Kinder. Inzwischen sind sie 10 und 18 Jahre alt und eines Tages werden sie, wie der erste Sohn meines Ex auch, den Kontakt abbrechen. Dann wird er aus meinem Leben endgültig verschwunden sein! Ich kann nicht leugnen, dass er mich gelegentlich immer noch in Rage versetzt, wenn ich sehe, wie er die Kinder manipuliert. Aber dagegen kann ich nichts tun. Sie müssen ihre Erfahrungen selbst machen, auch wenn es schmerzhaft ist.
Insgesamt habe ich mit ihm und der Zeit mit ihm meinen Frieden geschlossen. Ich habe mir vergeben, dass ich so dumm war und das ganze 15 Jahre mitgemacht habe. Und ich habe ihm verziehen, dass er ist, wie er ist. Meistens gelingt es mir ganz gut!

Mein dringender Rat an dich wäre, dass du möglichst jeden Kontakt zu ihm meidest! Pack die Sachen zusammen und schick sie ihm per Post oder hinterlege die Sachen bei einer Freundin, wo er sie abholen kann. Allerdings mit Terminsetzung, danach schmeiß die Sachen einfach weg!
Verkneif dir jede Reaktion auf seine Provokationen oder Annäherungsversuche, besorg dir eine neue Telefonnummer, damit er dich nicht mehr erreichen kann. Dreh dich um und geh deinen Weg. Es ist nicht leicht, aber es lohnt sich! Du wirst feststellen, dass du auf einmal wieder leichter atmest und anfängst dein Leben wieder zu genießen und die schönen Seiten wieder entdeckst!
Es kann auch gut sein, dass er mit allen Mitteln versucht, dich zurück zu gewinnen. Sei darauf gefasst und lass dich nicht einwickeln. Er wird es mit Schmeicheln, mit Geschenken, zur Not mit Aggressivität und Druck oder mit Ignorieren versuchen und alle Register ziehen, die es gibt!
Bleib konsequent, es gibt ein Leben nach einem Narzissten!

Ich habe gut 1 1/2 Jahren nach der Trennung einen Mann kennengelernt, der das genaue Gegenstück zu meinem Ex ist und war, bis er in die Depression gerutscht ist, unsagbar glücklich.
Das macht die momentane Situation für mich umso härter!

Liebe Sonne, ich wünsche dir von Herzen, dass du ganz schnell den Absprung schaffst und wieder zu dir findest! Ganz viel Kraft und Ausdauer für dich!

Liebe Grüße
Micky
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