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Re: Das Leben danach

Verfasst: 5. Dez 2019, 22:51
von Peter1
Hallo
So leuchtet mir ein Farbenbogen, der fest auf dunklen Wolken ruht. Er blickt so still und friedlich nieder, und spiegelt alte Zeiten wieder.
Zwei Sätze aus Beethovens Fidelio, die meine Stimmung heute Abend beschreiben. Barbara war in Essen, und ich saß mit Tränen in den Augen da, und habe an das gedacht, was einmal war. Ich habe meinem Schatz zwar nichts davon erzählt, aber sie kennt mich zu gut, um nichts zu merken. Jetzt macht sie sich auch noch Gedanken wegen mir. Der Stress der letzten Tage war wohl doch ein bisschen zu viel für mich, aber was hätte ich anders machen können?

Alles Gute und Schöne Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 6. Dez 2019, 07:09
von sonnenblume71
Guten Morgen Peter!
Mit den Sätzen aus aus Beethovens Fidelio assoziere ich nicht nur Trauer. sondern auch Frieden (So leuchtet mir ein Farbenbogen...). "...aber was hätte ich anders machen können?" Ich denke nichts, dass Claudias Erkrankung den Verlust deiner Lieben vergegenwärtigt, ist eine natürliche Reaktion. Du warst mit Barbara bei deiner Therapeutin als Hilfe für euch beide! Ich wünsche dir einen Regenbogen , der dir Ruhe bringt.
Liebe Grüße
Sonnenblume

Re: Das Leben danach

Verfasst: 6. Dez 2019, 20:13
von Peter1
Hallo Sonnenblume
Je näher wir Weihnachten kommen, um so leichter bringt man mich zum weinen. Heute hat schon Grönemeyers Lied „der Weg“ ausgereicht, und ich bin in der Küche verschwunden. Ronja und Barbara haben mich hinterher gefragt, warum ich meine Tränen verstecke, ich hätte allen Grund zum weinen. Ich wollte eigentlich nur vermeiden, das mein Schatz noch mehr Sorgen hat, aber der Schuss ist nach hinten los gegangen. Sonst bin ich den ganzen Tag so, das ich mich von den Gedanke ablenken kann, aber ein simples Lied im Radio reicht aus, und all die Strategien der Thera sind vergeblich. Hoffentlich ist Weihnachten bald vorbei !

Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 06:43
von sonnenblume71
Guten Morgen Peter,
dass wir unsere Lieben nicht belasten wollen, ist verständlich, aber nicht immer zu vermeiden. Was sagte mein Sohn, als ich ihn fragte, ob er sich Sorgen um mich mache? "Mama, du schaffst das schon!". Eine schönere Antwort hätte er mir nicht geben können.
Lass das Weinen und das Trauern zu, deine Seele (Psyche) macht sich Luft!
Wie geht es Claudia?
Liebe Grüße
Sonnenblume

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 07:14
von soulivre
Moin @"Hoffentlich ist Weihnachten bald vorbei" ;-)
ich kann Dir Sonnenblume nur zustimmen...das Seelchen macht sich Luft...
und das ist guuut und sooo wichtig..
Das zu verstecken macht doch nur noch mehr Problemchen.

Neben den tiefgreifenden Gefühlen....seit dankbar für die emphatischen Menschen um euch rum..
Die haben jede Ehrlichkeit verdient; weil für uns da in guten u n d in schlechten Zeiten..

wünsche einen schönen Tag

Soul

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 11:04
von Marlene57
Guten Morgen an alle,
@Sonnenblume, das mit dem Ausspruch,Mama du schaffst das schon, erinnert mich an meinen Sohn. Aber er hat mir auch gesagt, als ich total ohne Antrieb war: Mama du brauchst Hilfe. Hat mir dann einen früheren Termin bei meiner Psychiaterin gemacht und mich in die Institutsamulsnz begleitet, um eine zweite Meinung zu bekommen. Das wollte ich, weil ich bestätigt haben wollte, ob die das mit den Medikamenten auch so sehen.In der Institutsambulanz haben wir dann entschieden, dass ich in die Klinik gehe. Aber nicht die hier in der Kreisstadt, sondern etwas weiter entfernt, schön von Natur umgeben. Ich hab mich auch bei ihm entschuldigt, dass er sich jetzt auch noch um mich Gedanken machen muss, da er sich einen stressigen Beruf hat. Aber er meinte, mach dir da mal keine Gedanken und werde lieber wieder gesund.
Das ist jetzt 1,5 Jahre her und mir geht es zum Glück gut. Was mich ärgert, dass ich schnell müde werde und zu allem länger brauche. Aber ich arbeite dran, dass auch das besser wird.
LG Marlene

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 11:06
von Marlene57
@Peter,
ich drücke die Dsumen, dass es Claudia bald besser geht und ihr ein unbeschwertes Weihnachtsfest feiern könnt.
LG Marlene

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 11:08
von Lieblingsuli
Marlene57 hat geschrieben:Das ist jetzt 1,5 Jahre her und mir geht es zum Glück gut.
Mein Klinikbesuch ist jetzt gut 2 Jahre her und ich erinnere mich noch voller Wärme an ihn. Es ist gut, von Leuten umgeben zu sein, die einen verstehen.

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 11:13
von Marlene57
Bei uns besteht seit der Klinik eine WhatsApp Gruppe. Außerdem treffen wir uns noch so alle 6 bis 8 Wochen zum Abendessen in unterschiedlichen Restaurants. Da sind wir dann auch so ca. 7 bis 10 Personen, je nachdem wer grade Zeit hat.
LG Marlene

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 11:14
von Lieblingsuli
Eine sehr gute Idee. Eine Selbsthilfegruppe gibt es in meiner Gegend noch nicht.

Ich hatte mal mit Martin1973 Kontakt. Vielleicht wird ja was daraus.

Re: Das Leben danach

Verfasst: 7. Dez 2019, 13:09
von Peter1
Hallo
@Sonnenblume
Ich kann nicht über meinen Schatten springen. Ich möchte, das mein Schatz ihr sorgenvolles Gesicht verliert, und wieder lächelt. Claudia geht es verhältnismäßig gut. Sie darf schon wieder Zwieback essen, und Tee trinken. Sie darf vermutlich am 18. 12 wieder nach Hause.
Ich dachte, das ich schon weiter wäre, in der Verarbeitung meiner Baustellen. Die Thera erzählt immer wieder von kleinen Schritten, und versucht meine Ungeduld zu bremsen.
Dein Sohn scheint sehr intelligent und feinfühlig zu sein. Er kann dich besser einschätzen als du selbst. Du hast bei seiner Erziehung gute Arbeit geleistet.
@Soul
Sicher haben die Menschen um mich herum, meinen Dank und Ehrlichkeit verdient. Mein Schatz hat aber im Moment schon Sorgen genug, da soll sie sich nicht auch noch Gedanken um mich machen.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende Peter
Ps. Marlene, vielen Dank für deine guten Wünsche.

Re: Das Leben danach

Verfasst: 8. Dez 2019, 14:20
von Peter1
Hallo
Claudia hat heute ein wunderbares Frühstück bekommen, Schonkost. Sie hat mir das Versprechen abgerungen, nach der Entlassung aus der Klinik, zu Mc D zu gehen, und einen vernünftigen Burger zu essen. Selbst Barbara musste lachen, denn Claudia achtet sonst sehr auf gesunde Ernährung. Mein Schatz findet auch so langsam ihr Lächeln wieder. Ich habe bei meinen Eltern erlebt, was passiert, wenn Mama ihr Lächeln verliert. Das möchte ich nie wieder sehen. Wenn mein Schatz nicht lächelt, sinkt auch bei mir die Stimmung. Letzte Woche habe ich Barbara zum ersten mal weinend gesehen, und es tat unendlich weh, so hilflos zu sein. Ich konnte sie nur in die Arme nehmen, ansonsten war ich machtlos.Erst meine Thera hat mich wieder in die richtige Spur gelenkt. Sie hat mir gezeigt, das ich gar nicht hilflos war, sondern Barbara durch meine Nähe gezeigt habe, das sie nicht alleine ist. Das hat mir mal wieder gezeigt, das meine Thera noch einen Haufen Arbeit mit mir hat.

Alles Gute und Schöne Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 8. Dez 2019, 14:44
von DieNeue
Hallo Peter,
Peter1 hat geschrieben:Ich konnte sie nur in die Arme nehmen, ansonsten war ich machtlos.Erst meine Thera hat mich wieder in die richtige Spur gelenkt. Sie hat mir gezeigt, das ich gar nicht hilflos war, sondern Barbara durch meine Nähe gezeigt habe, das sie nicht alleine ist. Das hat mir mal wieder gezeigt, das meine Thera noch einen Haufen Arbeit mit mir hat
Ach Peter, mach dir da mal keinen Kopf. In den Arm nehmen und heulen lassen ist doch meistens das Beste, was man machen kann. (Ich weiß, dass es zwar Leute gibt, die das nicht mögen, aber ich glaube, dem Großteil der Menschen tut das gut.)
Von daher hast du alles richtig gemacht. Du kamst dir vielleicht hilflos vor, aber du hast ihr, denke ich, sehr geholfen. Du hast intuitiv das richtige gemacht. Es gibt Leute, die können das nicht, reagieren nicht, selbst wenn sie jemanden in den Arm nehmen wollen würden, kriegen sie das nicht hin. Von daher denke ich, hat da deine Thera nicht sooo viel Arbeit mit dir. Das wichtigste kannst du. Ist halt nur die Sichtweise, aber wenn du sie zum ersten Mal so fertig erlebst, ist es verständlich, dass du dich überfordert gefühlt hast.
Meine Therapeutin hat mal gemeint, dass Weinen ein Ventil ist, es ist gut weinen zu können, denn Tränen können heilsam sein. Oft geht es einem ja auch besser, wenn man mal geheult hat (mal abgesehen vom depressiven grundlosen Heulen in Dauerschleife). Du machst das schon gut so mit Barbara.

Liebe Grüße,
DieNeue

Re: Das Leben danach

Verfasst: 8. Dez 2019, 15:57
von Peter1
Hallo
@DieNeue, Vielen Dank !
Ja, ich habe zum ersten mal gesehen, das auch Barbara, die sonst immer so stark und selbstbewusst ist, Angst haben kann. Angst um ihre Tochter. Ich konnte ihre Angst sehr gut nachvollziehen, zwar war ich bei Marie nur der Papa, aber auch Männer haben Gefühle.
In einer depressiven Phase reagiere ich laut Psychiater paradox. Meine Gefühle werden immer mehr, statt weniger. Bei mir war es erst einmal so, das ich nichts mehr gefühlt habe. Darum kann ich mich auch mit den Opern so gut ablenken, denn für mich sind Opern reines Gefühl und Emotionen, die geweckt werden. Da bleibt dann kein Platz mehr für Depris.

Alles Gute und Schöne Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 9. Dez 2019, 12:57
von Peter1
Hallo
Gestern habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt, und dabei ein altes Notizbuch gefunden. In dem Buch hatte meine Mutter während ihrer Schulzeit, all die Gedichte festgehalten, die sie liebte. Ich schlug das Buch willkürlich auf. Wer auch immer meine Hände dabei lenkte, er muss mich sehr gut kennen.
Wer reitet so spät, durch Nacht und Wind?
Wer von uns kennt sie nicht, die ersten Worte meines Lieblingsgedichtes, das der alte Papa Goethe vor langer Zeit schrieb? Als Kind habe ich mir immer einen Vater gewünscht, der so besorgt um mich wäre. Leider ist es bei dem Wunsch geblieben, aber auch das ist schon lange her.
Es freut mich, aber es macht mir auch ein bisschen Angst, wenn ich sehe, wie besorgt Barbara immer noch ist. Laut Ärzten ist die Angst unbegründet, aber richtig Sicherheit kann keiner von ihnen geben.
Zum Glück hat Barbara aber ihr Lächeln nicht ganz verloren.

Alles Gute und Schöne Peter
Ps. Ein anderes Gedicht „Himmelfahrt“ von Coleen Corah Hitchkock

Re: Das Leben danach

Verfasst: 9. Dez 2019, 13:54
von Marlene57
Hallo Peter,
früher habe ich mal richtig geheult und das hat geholfen. Und wenn dann noch jemand da ist, der einen dabei in den Arm nimmt ist das wunderbar.
Irgendwann konnte ich nicht mehr heulen, wenn mich etwas belastet hat. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es könnte die Zeit gewesen sein, wo ich manchmal nicht mehr gut drauf war. Damals dachte ich noch ich bin eben mit Beruf, Familie und Haushalt überfordert. In Wirklichkeit waren es die ersten Anzeichen einer Depression. Obwohl es mir zwischendurch immer wieder gut ging, kann ich bis heute nicht mehr weinen. Ich denke, dass könnte auch mit den Antidepressiva zu tun haben. Selbst als meine Eltern, die ich sehr lieb gehabt habe und meine Schwiegermutter gestorben sind, konnte ich das kaum. Sie waren allerdings weit über 80 bzw. über 90. Damals war ich noch nicht in psychotherapeutischer Behandlung, nahm aber schon lange Antidepressiva. Aber ich hatte damals irgendwie eine schlechtes Gewissen, bzw. dachte mit meinen Gefühlen stimmt was nicht.
Um euch noch ein bisschen Mut zu machen:
Meine ehemalige Kolligin bekam 2003 die Diagnose Brustkrebs. Sie hat dann OP, Chemo, Bestrahlung bekommen. Insgesamt war sie ein knappes Jahr krank geschrieben. Ihr wurde damals gesagt, dass bei ihrer Krebsart die Überlebenschancen bei ich glaube unter 40% liegen. Sie hat mir mal erzählt, dass sie sich gesagt hat, zu diesen 40 % will ich gehören. Heute ist das ganze 16 Jahre her.
Ich wünsche eurer Claudia alles Gute.
LG Marlene

Re: Das Leben danach

Verfasst: 10. Dez 2019, 21:29
von Peter1
Hallo
Zuerst eine traurige Nachricht. Barbara und ich werden uns trennen. Sie zieht wieder in ihre eigene Wohnung, aber wir bleiben Freunde. Wir haben fest gestellt, das unsere Vorstellung vom Leben zu unterschiedlich sind, und bevor wir uns deswegen streiten, ziehen wir lieber wieder jeder in seine Wohnung
Sicher bin ich ein wenig traurig, aber bevor es so endet, wie bei meinen Eltern, trennen wir uns lieber, und jeder kann sein eigenes Leben führen. Wir lieben uns, aber wir behindern uns auch gegenseitig. Vielleicht haben wir zu lange alleine gelebt, um uns jetzt an einen anderen Menschen in unserem Leben zu gewöhnen.
Wir haben uns heute Morgen ganz ruhig zusammen gesetzt, und darüber geredet. Vielleicht gibt es irgendwann einen zweiten Anlauf, aber im Augenblick scheint uns beiden eine räumliche Trennung das Beste zu sein.

Alles Gute und Schöne Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 10. Dez 2019, 22:09
von Aurelia Belinda
Hallo Peter,

Ich bin total perplex und irgendwie verdutzt. Das überrascht mich. Im Hinblick dass du von guter Stabilität erzählt hast, und dieses große Glück was Barbara für dich ist, habe ich euch als Paar für die Ewigkeit gesehen. Auch habe ich gemeint aus deinem Berichten heraus zu lesen, dass bei euch großes, beiderseitiges Einfühlungsvermögen herrscht, grübel....
Was ist passiert? Wann habt ihr das festgestellt dass erst mal Trennung besser ist. Ich dachte Barbara hat ihre Alte Wohnung aufgelöst.
Phuuuu. Irgendwie trifft mich das. Vielleicht weil ich einfach für dich gehofft habe, dass dein Glück anhält. Es gibt den Spruch, Liebe alleine reicht manchmal nicht aus....Sie kann uns Flügel verleihen, wir heben ab, und manchmal landet man auf dem Boden der Tatsachen. Weil Leben eben nicht rosarot ist. Und bei schwieriger Vergangenheit ( ich weiss wovon ich spreche ) ist es nicht leicht. Das Leben ist oft kompliziert. Ich verstehe was du meinst mit dem “gegenseitig behindern“.
Aber ich wünsche euch beiden, das ihr sehr gute Freunde bleibt, ihr habt schon vieles gemeinsam erlebt, und kennt euch schon so lange, und wer weiss vielleicht erkennt ihr durch die Distanz wieder den Wunsch nach mehr Nähe. Es tut mir sehr leid für dich, aber vielleicht musst du zuerst dein Neues Leben ordnen?
Hast du denn alles mit deiner Thera besprochen, oder rät sie evtl. Zu einer Trennung dass du erst mal zu dir selbst findest? Werdet ihr denn Weihnachten wie geplant zusammen sein?
Ich wünsche dir in jedem Fall erst mal die Ruhe die Du für deine Selbstfindung brauchst. Dabei wirst du dann auch erkennen, wie wichtig ist eine Dame an meiner Seite....
Alles Liebe, weiter guten Erfolg bei der Therapie, für Barbara und natürlich Claudia gesundheitlich alles Gute.

LG Aurelia

Re: Das Leben danach

Verfasst: 10. Dez 2019, 22:29
von Peter1
Hallo Aurelia
Barbara hat ihre Eigentums Wohnung bis Ende Dezember vermietet. Es hat sich schon länger angedeutet, wir wollten es nur nicht sehen. Wir werden uns auch weiterhin sehr oft sehen, und auch Weihnachten zusammen feiern. Nur kann so jeder seine Auszeit von der Partnerschaft nehmen, wie es ihm gefällt. Jeder kann sein eigenes Leben leben, wie er will.

Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 10. Dez 2019, 23:03
von Unhappy38
Hallo Peter,

ich bin wirklich überrascht, das hätte ich nicht gedacht. Aber wie du schreibst, werdet ihr das schon vernünftig geregelt haben. Ich wünsche dir, dass ihr Freunde bleibt, einen guten Kontakt behaltet und du mit dem Verlust zurecht kommst.

Alles Liebe,
Unhappy

Re: Das Leben danach

Verfasst: 11. Dez 2019, 09:19
von saneu1955
Hallo Peter, auch für mich kommt diese Trennung sehr überraschend, hast du doch immer von eurer liebevollen Beziehung geschrieben.
Ich wünsche dir viel Kraft und dass ihr es schafft, Freunde zu bleiben.

Saneu1955

Re: Das Leben danach

Verfasst: 11. Dez 2019, 11:24
von soulivre
Hallo Peter,
good luck im neuen alten Leben.

ich habe im August'19 nach nur 4 Wochen zusammenwohnen die Reisleine gezogen..nach 2 Jahren Fernbeziehung(~400km)
Kein richtiger Streit, aber meine Erkenntnis das wohl nur ich mit meiner Arbeit an "Zuhause" für das Gelingen zuständig bin :(
Da war ich dann mal wieder weg..

Eure "Probezeit" war wohl länger. Ich bewundere ja immer sowas wie "einvernehmliche" Trennung.

Ja, geredet und gekämpft habe ich auch vor dem gehen. Kein böser oder übler Streit.
Bei mir jedoch Ernüchterung. Die wollte einfach nicht. Bequem. Hätte ich gerne vorher gewusst.
Entschieden habe ich dann; für mich und alleine.

Dann wünsche ich Dir/Euch ein schönes gemeinsames Weihnachtsfest..friedlich...

Grüße

Soul

Re: Das Leben danach

Verfasst: 11. Dez 2019, 14:17
von janedoe
Hallo saneu,
Das Eine schließt das Andere ja nicht aus. Eine liebevolle Beziehund werden Peter und Barbara auch weiterhin haben, da bin ich mir sicher, nur eben in getrennten Wohnungen.

Lieber Peter, ich hatte gehofft, dass ihr es schafft, freue mich aber, dass der Kontakt weiter im Guten bestehen wird. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es zu viel Rücksichtnahme gab, Du auf Barbara, sie auf Dich und alle miteinander auf Claudia. Manchmal muss man auch mal sein wie man ist, mit der Traurigkeit und den Grübeleien und Gedanken. Aber so hat jetzt bald jeder seinen Rückzugsort, wo er/sie das kann.
Ich wünsche euch trotzdem alles Liebe miteinander und füreinander. Und alle zusammen für Claudia.

Janedoe

Re: Das Leben danach

Verfasst: 11. Dez 2019, 14:26
von Peter1
Hallo
Vielen Dank für eure Antworten, und die guten Wünsche.
Den Verlust verarbeiten ? Mitte Januar ist Barbaras Wohnung renoviert, dann werden die Zwei umziehen. Ich denke, das ich auch erst dann den Verlust spüren werde. Wenn es überhaupt ein Verlust ist. Das Einzige, was sich verändert ist, das wir nicht mehr zusammen wohnen. Was diese Frau in den letzten 18 Monaten für mich getan hat, hätte kein anderer Mensch getan. Sie hat ihr Leben hinter meines gestellt, um mich aus der Dunkelheit heraus, wieder ans Licht zu bringen. Ich glaube nicht, das ich es ohne sie geschafft hätte.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht, Sie lächelt wieder. Wie habe ich das in den letzten Tagen und Wochen vermisst.

Alles Gute und Schöne Peter

Re: Das Leben danach

Verfasst: 11. Dez 2019, 19:35
von Peter1
Hallo
Wir waren heute im Krankenhaus, um Claudia zu sagen, was wir vor haben. Ihre Antwort fiel wie erwartet aus.“Seid ihr bescheuert“? Selbst Barbara, die sonst bei solchen Worten immer einschreitet, war zu verdutzt, um sofort zu antworten. Ich hatte Barbara die Antwort schon auf der Hinfahrt vorausgesagt, aber Frau Lehrerin glaubte nicht, das ihre Tochter der Mama gegenüber solche Worte in den Mund nimmt. Ich habe mich einfach nur zum Fenster gedreht, damit Barbara nicht mein Gesicht sehen konnte. Ich hätte fast laut gelacht.
Dann hat uns die junge Dame nacheinander den Kopf gewaschen. Zu mir hat sie gesagt, wir wären wie zwei kleine Kinder im Sandkasten, die sich um die rote Schüppe streiten, obwohl auch zwei blaue Schüppen da sind. Dann meinte sie noch, das sie uns einen Plan zeichnen kann, wenn wir das zusammenleben nicht auf die Reihe bekommen.
Zum Schluss ließ sie dann noch eine Bombe platzen. Barbara kann nicht in ihre Eigentumswohnung ziehen, weil Claudia beschlossen hat, sie zu mieten.
Watt Nu ?

Peter