Hallo zusammen,
@ Aurelia: Herzlichen Glückwunsch und alles Gute zum Geburtstag!! Es ist schön, dass du hier im Forum dabei bist und wir schon so lange hier schreiben! Ich hoffe, du hast heute einen angenehmen Tag. Das ist ja ein Service von deiner Pädagogin, dass sie sogar am Feiertag was Leckeres zu essen vorbeibringt.
@ alle: Gestern Abend habe ich die Antwort meiner Freundin bekommen. Sie hat an sich nett reagiert und für sie ist es okay, wenn wir nicht mehr über das Thema Partnerschaft reden.
Sie meinte, sie hat mich immer wieder auf mein Singlesein angesprochen, weil ihr andere Singlefreundinnen sagen, dass sie es blöd finden, wenn sie von anderen nicht drauf angesprochen werden und das Thema unter den Teppich gekehrt wird. Von daher war das eigentlich nur ehrliches Interesse und dass sie mir zeigen wollte, dass sie mich sieht. Kann ich an sich nachvollziehen. Aber ich finde, dass man das nicht verallgemeinern kann. Und sie hat mir früher auch mal gesagt, dass ihr bewusst ist, dass es für viele ein schwieriges Thema ist. Das ist das, was ich dann nicht verstehe. Wenn man schon weiß, dass es für viele ein schmerzhaftes Thema ist, ähnlich wie unerfüllter Kinderwunsch o.ä., kann man doch nicht einfach so davon ausgehen, dass nur, weil anderen das nichts ausmacht, man alle Leute einfach drauf ansprechen kann. Ich finde, wenn man sowas ansprechen will, sollte man auch drauf achten, dass man nicht einfach nachbohrt, sondern schauen, ob der Moment angemessen ist und ob man überhaupt so eng miteinander ist, dass man solche Sachen überhaupt fragen darf. Ich würde nie auf die Idee kommen, sie einfach danach zu fragen, ob sie Probleme in ihrer Ehe hat oder ob sie kein weiteres Kind mehr will oder ob es nur nicht klappt. Von anderen wird sie aber auch zu ihrer Ehe gefragt. Ich fände das total unpassend.
Ich glaube, manche Leute überreissen gar nicht, in was für ein Wespennest sie mit plumpen Fragen reinstechen können. Aber das fällt mir oft auf in meinem Umfeld. Viele interessieren sich ernsthaft für andere und stellen dann Fragen, obwohl sie gar nicht so eine enge Beziehung zur anderen Person haben.
Weiß nicht, was sich Leute da manchmal vorstellen... Dass ich einfach mal nebenbei 5 min über meine schlimmsten Probleme rede und dann läuft mein Alltag weiter, als wäre nichts gewesen?! Erst holt man alles hoch und dann lässt man die Person stehen und ist zufrieden, weil man der Person ja netterweise gezeigt hat, man interessiert sich für sie. Wie sich die Person mit solchen Fragen tatsächlich fühlt, ist dann scheinbar irgendwie egal.
Früher war das auch nicht so ein Problem. Da habe ich mich ausfragen lassen, denn wenn man gefragt wird, antwortet man ja normalerweise und die Leute sind ja eigentlich nett und interessieren sich bloß. Erst seit ich das nicht mehr will, gibt es Probleme mit anderen.
Meine Freundin hat auch gemeint, dass es immer ein wenig ein "Eiertanz" ist mit mir und sie schon nicht mehr weiß, was sie sagen soll. Das fand ich etwas komisch und muss nochmal mit ihr drüber reden. Aber das besprechen wir dann lieber in einem richtigen Gespräch. Ich finde es immer blöd, wenn ich irgendwas anspreche in einer Beziehung und dann stellt sich heraus, dass andere mit mir auch schon länger irgendein Problem haben, was sie mir aber nicht sagen.
Eine andere frühere Freundin meinte mal, sie wüsste immer nicht, wie sie mir helfen soll. Mich hat das total überrascht, denn ich hatte sie nie um Hilfe gebeten. Ich will auch im Normalfall keine Hilfe, sondern mein Zeug selber machen. Ich finde es komisch, dass alle helfen wollen, ohne nachzudenken, ob ich das überhaupt brauche und will. Als würde ich gar nichts hinkriegen und hätte keinen eigenen Willen mehr. Dabei braucht man doch eigentlich nur fragen, ob der andere Hilfe braucht und will, und fertig. Dann wäre die Sache geklärt. Ich leb jetzt seit 15 Jahren damit, ich brauche niemanden, der ständig um mich rumschwänzelt und denkt, er müsste mich retten, und sich da reinsteigert. Ich hasse dieses Mitleid.
Manchmal weiß ich nicht mehr, wie ich mit anderen Leuten umgehen soll. Manche sind so überfordert, wenn ich irgendwas aus meinem Leben erzähle, das für mich einfach schon so normal ist. Aber ich kann doch nicht einfach so tun, als wäre nichts, oder einfach nichts mehr erzählen. Mein Alltag ist halt so. Irgendwie kann man dann als Erkrankter auch noch schauen, dass alle anderen Leute noch mit einem klarkommen. Mir reicht aber meine Erkrankung eigentlich schon als Herausforderung. Soll ich jetzt auch noch rausfinden, wer mit meiner Erkrankung was für ein Problem hat, worüber er mit mir aber nicht spricht und so tut, als wäre alles okay?? Manchmal hasse ich diese sch... Krankheit. Ich hatte früher eigentlich nie wirklich Probleme mit Leuten, aber in den letzten Jahren wird es irgendwie schwieriger. Vielleicht passt es aber auch einfach nicht mehr mit den Leuten von früher. Man verändert sich ja auch unabhängig von der Krankheit weiter, auch die anderen.
Keine Ahnung, wie es mit meiner Freundin und mir jetzt weitergeht. Ich denke, wir werden uns mal treffen zum Reden und dann schauen wir, ob wir es nochmal hinkriegen.
Ansonsten ist die Woche so viel liegen geblieben, dass es bei mir aussieht wie Kraut und Rüben. Ich hab kein sauberes Geschirr mehr, die Wäsche und der Einkauf stapelt sich, die Hasen sind nicht gemistet usw. Mal sehen, wieviel ich heute davon noch schaffe. Alles sowieso nicht, aber zumindest einen Teil will ich heute noch hinkriegen.
Liebe Grüße,
DieNeue