Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Skygirl07 hat geschrieben:Machst du jetzt auch eine Traumatherapie?
Um der Wahrheit die Ehre zu geben weiß ich nicht was für eine Form der Therapie ich mache. Es ist meine erste und ich weiß nicht wie die verschiedenen Formen laufen. Wir reden halt nur und irgendwann werden wohl auch Bilder gemalt.
Liebe Grüße

Gena
Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Skygirl07 hat geschrieben:Ich kann nicht mehr. Ich quäle mich von Tag zu Tag und sehe nicht, dass es besser wird. Bin so müde und hoffnungslos. Mein Leben ist kaputt
Ich kenne dieses Gefühl aber ich weiß auch, dass es besser wird. Gestern hat es hier den ganzen Tag geregnet und meine Stimmung war entsprechend. Ich hätte den ganzen Tag nur weinen mögen. Heute scheint hier wenigstens ab und zu die Sonne und meine Stimmung ist wesentlich besser. Liegt vielleicht auch daran, dass ich letzte Nacht besser geschlafen habe. Keine Ahnung, ich genieße es einfach. Ich finde es nur schade, dass ich tagsüber alleine bin und niemand habe der es mit mir zusammen genießen kann.

Ich hatte übrigens schon einmal eine sehr sehr dunkle Phase und auch diese ging vorbei. Damals habe ich geglaubt ich würde nie wieder ein normales Leben führen. Es war ein Irrtum, Gott sei Dank!

Es wird wieder besser, irgendwann, ganz bestimmt. Auch bei dir!
Liebe Grüße

Gena
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Wie bist du aus der vorherigen dunklen Phase raus gekommen? Ja es fühlt sich endlos an. Hört sich so einfach an, wenn der Psychiater sagt, dass es ein Krankheitssymptom ist, dass auf jeden Fall vergeht. Ich spüre keine Veränderung und habe einfach Ängste.
Peter1
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Peter1 »

Hallo Skygirl
Hat dir noch keiner gesagt, das Phobien und Ängste zu den bevorzugten Symptomen gehören, mit denen der schwarze Hund uns gerne ärgert ?
Das rationale Denken ist in der Depression meist sehr eingeschränkt. Wir sehen alles nur so, wie die Störung es uns einzureden versucht, mies, hoffnungslos und dunkel. Real ist es ganz anders.
Mir hat die Klinik mit der Tiefenpsychologie zwar geholfen, aber so richtig Bergauf ging es erst mit der Verhaltenstherapie. Ich hatte das Glück, eine sehr engagierte, junge Thera zu bekommen. Sie kennt mich nach einem halben Jahr manchmal besser, als ich selbst, so ist wenigstens mein Eindruck.
Versuche deine Ängste zu überwinden. Auch dir wird es sicherlich bald wieder besser gehen, hab nur ein wenig Geduld.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Hallo Peter,

Da hast du recht mit dem schwarzen Hund! Hast Du diese Duüsternis der Entfremdung und Benommenheit in der Depression auch erlebt? Ich habe schon mit der Gefühllosigkeit so zu kämpfen gehabt aber dieses Symptom ist noch viel schlimmer für mich. Fühle mich als wäre ich gar nicht richtig da.

Ich kann noch gar nicht richtig anfangen therapeutisch zu arbeiten, bevor mich die Medikamente nicht etwas stabilisieren. Ich verliere leider die Hoffnung und war heute kurz davor mich auf die geschützte bringen zu lassen.
Peter1
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Peter1 »

Hallo
Wenn du solche Gedanken hast, informiere zu deiner eigenen Sicherheit sofort deinen Arzt, oder das Pflegepersonal.
Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Skygirl07 hat geschrieben:Wie bist du aus der vorherigen dunklen Phase raus gekommen? Ja es fühlt sich endlos an. Hört sich so einfach an, wenn der Psychiater sagt, dass es ein Krankheitssymptom ist, dass auf jeden Fall vergeht. Ich spüre keine Veränderung und habe einfach Ängste.
Meine Kinder waren noch kleiner und auf mich angewiesen. Ich hatte keine Wahl, ich musste mich um die und ihre Belange kümmern. Es war schwer, sehr schwer aber ich war dadurch auch abgelenkt und so kam ich da ohne Therapie wieder raus. Der schwarze Hund, wie er hier genannt wird, hat aber immer im Schatten gelauert... Ich wusste nur zu gut, dass er noch da ist aber irgendwie habe ich es bis Anfang diesen Jahres geschafft ihn an der Kette zu halten.
Liebe Grüße

Gena
Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Skygirl, BITTE hole dir SOFORT Hilfe wie Peter schon geschrieben hat!
Liebe Grüße

Gena
Aurelia Belinda
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Skygirl,
Wie geht's dir denn heute?
Hast du dich an die Ärzte gewandt mit deiner Hoffnungslosigkeit?
Ich will dir nur sagen, ich fühle mit dir.
Alles Gute.
Es grüßt dich Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
kati68
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von kati68 »

Hallo an alle hier!
Bin seit heute hier im Forum und kenne dieses Gefühl auch.
Bei mir taucht es in für mich stark belastenden Situationen auf und ist wohl Ausdruck einer Mischung aus starker Angst und persönlicher Überforderung.
Ein Trauma wurde bei mir nicht diagnostiziert - habe schwere Depressionen und eine Panikstörung.
Lieben Gruß
Kati
Aurelia Belinda
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Kati,
Herzlich Willkommen im Forum.
Du beschreibst es ziemlich gut, es ist eine Mischung aus starker Belastung und Überforderung. Ein Trauma ist bei mir auch nicht diagnostiziert.
Beschäftigen einen aber ein Leben lang böse Gedanken durch die Kindheit oder Vergangenheit, ist das auch eine “Art Trauma“......man hat schlimmes erlebt, verdrängt, und es kommt immer wieder hoch, oder wird ganz lange verdrängt,
Und schwappt eines Tages an die Oberfläche. Auslöser für das Unwirklichkeitsgefühl ist aber immer starke Belastung, zu viel innerer Druck, und die Überforderung.
Diagnose ist bei mir Depression u. Angststörung.

LG Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
kati68
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von kati68 »

Hallo Aurelia,
vielen lieben Dank für dein herzliches Willkommen. :)

Ich bin mir unsicher, ob sich neue Forumsmitglieder hier in einem neuen Thread vorstellen sollen oder nicht.
LG Kati
Lieben Gruß
Kati
Aurelia Belinda
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Aurelia Belinda »

Hallo Kati,
Ich war mir am Anfang auch unsicher, und bin einfach “irgendwo“ rein geplatzt.
Das ist mein erstes Forum, hatte wenig Erfahrung. Ich war zuerst überwiegend bei der Kategorie Angehörige, und Medikamente.....bis ich hier den Umgang entdeckt habe. Das finde ich spannend, daraus lernt man auch, wie eben bei anderen der Umgang ist. Das hilft mir sehr.

Am günstigsten ist halt ein eigener Thread als Vorstellung. Ich weiss nur vom Forum meines Mannes, da gibt's so einen extra Thread mit einer Vorstellungsrunde....
Aber jedes Forum ist individuell aufgebaut.

Grüße dich, und natürlich alle die hier lesen. Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Peter1
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Peter1 »

Hallo Kati
Herzlich Willkommen, hier im Forum.
Eröffne einfach ein eigenes Thema, und schreibe, was dich bewegt. Der Mensch ist von Natur aus neugierig, und so werden hilfreiche Antworten nicht lange auf sich warten lassen.

Alles Gute und Schöne Peter
Ich wollte nie erwachsen sein, hab immer mich zur Wehr gesetzt. Von außen wurd ich hart wie Stein, und doch hat man mich oft verletzt (Nessaja P. Maffay=
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Ich bin auf der geschlossenen Station. Jetzt bin ich etwas beruhigte. Ich fühle mich zu krank, um klar zu denken, um gesund zu werden. Ich laufe innerlich jeden Tag die Wände hoch. Die Benommenheit ninnt mir mein Selbst. Ich verstehe ihre Message nicht. Aus allen Erfahrungen im Leben konnte ich irgendwann Kraft und eine Lehre ziehen. Nicht hier.
MsMojo
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von MsMojo »

Liebe Skygirl,
ich fühle wieder so mit dir!!! Ich war letztes Jahr auch auf der geschlossenen, hab mich selbst eingewiesen weil ich das Gefühl nicht mehr aushalten konnte. Hoffentlich sind dort alle gut zu dir, ich musste nämlich tagelang auf dem Flur schlafen und wurde nur mit Tavor zugedröhnt. Pass bitte gut auf dich auf und gib nicht auf. Es wird besser, auch wenn du das jetzt nicht glauben kannst!
Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Schön, dass du dich gemeldet hast Skygirl und noch besser, dass du dir Hilfe gesucht hast.

Gute Besserung!
Liebe Grüße

Gena
Aurelia Belinda
Beiträge: 7952
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Aurelia Belinda »

Liebe Skygirl,
Es wurde ruhiger um dich, und ich hab mir das fast gedacht.
Sehr gut, dass du nach Hilfe geschaut hast, denke nicht gleich an die Zukunft, es ist jetzt erst mal wichtig überhaupt einen Zustand zu erreichen der einigermaßen auszuhalten ist.

Weiter ganz viel Kraft. Und ich fühle auch sehr arg mit dir.
Gib die Hoffnung nicht auf, MsMojo, ich und viele andere sind dem auch entkommen. Es wird besser.

Lieben Gruß,
Auch allen Lesern, Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Hallo Ihr Lieben,

Ich bin ganz gerührt von Eurer Nachfrage und Fürsorge! Es war zum jetzigen Zeitpunkt die richtige Entscheidung mit der geschützten Station. Hier ist regelmäßig ärztliche Intervention und nicht so viele Termine am Tag.

Ich fühle mich so wahnsinnig traurig dass es Tage gibt, wo ich mich nicht mehr erkenne, dass mein enges Band zu meinem Sohn zurzeit angerissen ist, dass diese Krankheit mir Angst macht. Sie hat mir den Verstand geraubt aber nicht mein Herz.

@Gena: Du hast das ganz ohne Therapie und Medis geschafft mit deinen Kindern! Woher hattest Du die Kraft?

@MsMojo: Wie war die Zeit für Dich auf der geschützten?

Liebe Aurelia, lieber Peter... Danke!!!!
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Auf meine Hoffnungslosigkeit wird hier nicht so richtig eingegangen. Ich soll mich auf die positiven Dinge konzentrieren und Tag für Tag leben.

Aber ich bin nicht mehr ich, Ihr versteht das.
Aurelia Belinda
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Aurelia Belinda »

Guten Morgen Skygirl,
Das liegt daran dass die Hoffnungslosigkeit immer der falsche Weg ist.....Du möchtest ja eines schönen Tages wieder am Leben Teil nehmen, und dich um deinen Sohnemann kümmern.
Dafür brauchst du einen Hauch von Hoffnung dass dies auch wieder möglich sein wird.....
Klar, wir können es hier nachempfinden, ich habe z.B. über ein Jahr in dem Nebel gesteckt. Ohne Hoffnung auf Besserung ist es noch schwieriger auszuhalten.
Mir hatte damals niemand Mut gemacht, mein Hausarzt hat mich ab und an beruhigt. Aber Hoffnung ist die Blüte des Lebens die sich langsam öffnen wird.

Gute Besserung, es war richtig zu reagieren. Gib dem ganzen Zeit.

Lieben Gruß Aurelia
Alle eure Dinge lasset in Liebe geschehen
Gena
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Gena »

Skygirl07 hat geschrieben: @Gena: Du hast das ganz ohne Therapie und Medis geschafft mit deinen Kindern! Woher hattest Du die Kraft?
Hallo Skygirl,
ehrlich gesagt weiß ich es nicht mehr. Ich hatte damals mit meiner Hausärztin gesprochen und sie hatte mir auch damals Citalopram verschrieben. Aber auch damals habe ich es nicht vertragen. Mein sowieso schon vorhandener Tremor (erblich) ist noch schlimmer geworden und ich habe auch damals dann die Tabletten wieder ziemlich schnell abgesetzt.

Ich war damals nie alleine, hatte immer jemanden bei mir und ich glaube das ist der große Unterschied zu heute. Ich war sehr viel abgelenkt. Und was auch noch dazu kommt jetzt: ich bin schnell körperlich erschöpft. Kurze Strecken laufen ermüden mich schon...

Ich drücke dir die Daumen, dass sie dir dort auf der Station schnell helfen können. Versuche bitte optimistisch zu bleiben/werden. Alleine wenn ich sehe, dass die Sonne scheint freue ich mich schon darüber. Es bringt ein bisschen Hoffnung in mir hervor.

Liebe Grüße
Gena
Liebe Grüße

Gena
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Hallo liebe Aurelia,

Ja das ist echt schwer so mitten im Nebel an das Licht zu glauben. Ich sehe all die wunderbaren Dinge, die ich mit meinem Kind schon gemacht habe und wieder tun will... Das ist so Leidvoll. Die ganze Zeit denke ich, das kann doch nicht nur von der Depression kommen: das Benebelt sein, benommen und so verlangsamt in allem. Mir geht es hier auf der Station besser als vorher.
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Liebe Gena,

Unglaublich, wie du deine Kräfte gebündelt und mobilisiert hast obwohl es dir so dreckig ging. Du hast bestimmt oft gedacht du schaffst das nicht mehr.
Skygirl07
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Re: Unwirklichkeitsgefühl in der Depression

Beitrag von Skygirl07 »

Lebst du heute alleine liebe Gena? Hast du Hoffnung, dass Du irgendwann ganz symptomfrei sein wirst?
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