Seite 5 von 5

Re: Bequemes Elend

Verfasst: 23. Jan 2020, 13:36
von anna54
Hallo zusammen
liebe Lerana,liebe Camille
eben reißt der Himmel auf,die Sonne,noch ungläubig durch den Nebel,aber Wildgänse laut und deutlich!
So wie wir dem Wetter ausgeliefert sind,so sind wir auch oft von Stimmungen gelähmt.
Da tut es einfach gut,wenn man einen Impuls weitergeben kann.
Gestern in der Kälte,nach dem Gespräch bei der Therapeutin,voller Herzschmerz raus,durch den Aldi,Grundversorgung,dann draußen Kinderstimmen,viele,Singen und klatschende Kinderhände und trampelde Kinderfüße.
Ich durfte mitmachen,ein Geschenk,Therapie pur!
Aufatmen und leise in sich lachen,wie einfach es doch sein kann.
Wir tun uns gut!
Danke euch!
anna54

Re: Bequemes Elend

Verfasst: 25. Jan 2020, 11:47
von Camille
Liebe Anna,

Gerade lese ich deine Zeilen.
Und mir geht es wie Kolibri.

Du entwirfst so schöne Bilder -
Bilder, die mir helfen, mich selbst besser verstehen und wahrzunehmen.
Meine Vorstellung von Dir - ich sehe dich oft im Betrachten versunken.
Innehalten
Im Moment
eben reißt der Himmel auf,die Sonne,noch ungläubig durch den Nebel,aber Wildgänse laut und deutlich!
So wie wir dem Wetter ausgeliefert sind,so sind wir auch oft von Stimmungen gelähmt.
Auch hier bricht gerade die Sonne durch den Nebeldunst.
Ein Moment der Kraft

Herzliche GRüße
Camille
auch der Stille

Re: Bequemes Elend

Verfasst: 25. Jan 2020, 12:17
von Katerle
Gerade lese ich anna´s wohltuenden Worte und ich empfinde das auch so wie Kolibri und Camille. Ich lasse mich da gerne mitreißen...

Wünsche euch auch allen weiterhin schöne Momente und ganz viel Kraft.

Herzlichst Katerle

Re: Bequemes Elend

Verfasst: 25. Jan 2020, 12:29
von Katerle
Sheemie hat geschrieben:Hey,
ich habe gerade ein wenig hier in dem Thread gelesen und wollte danke @ Lerana sagen. Wow - ich find mich in so so vielen Dingen die du schreibst wieder. Also, kann gar nicht auf alles eingehen - hat mich total berührt!!

Helfersyndrom, was letztlich ganz schöne "Sicherheit" für mich selber bedeutet (weil ich ja ach so unersetzlich bin...), eigene Grenzen und Bedürfnisse so tief vergraben, dass ich sie gar nicht merke, und mich dann vernachlässigt fühle - das Gefühl, nur wenn ich irgendwie eine Funktion zu erfüllen, auch was zurück zu kriegen. Ich musste vor kurzem von zu Hause weg, weil ich zusätzlich noch in einer Trennung steckte (Partner auch wegen Depressionen in Behandlung) und war ein paar Tage bei meinen Eltern. Also wir haben auch sonst ein gutes Verhältnis, aber dass ich irgendwie eine Woche bei denen wohne, war jetzt länger nicht so - und die haben sich total gefreut und sogar explizit gesagt, dass sie es gut finden, wenn ich mich als Rückzugsort da wohl fühle - und ich hatte trotzdem den Gedanken, dass es irgendwie ausnutzen wäre, weil, wenn ich nicht die Trennungs-Probleme hätte, wäre ich ja nicht so lange bei denen. Ich bearbeite das zum Glück alles total gut mit meinem Therapeuten, der dann auch fragte, was denn so schlimm wäre, wenn mir jemand hilft, und das vielleicht auch mal etwas anstrengend für die Person ist. Würde ich ja auch oft genug machen. Ja. Naja - zumindest wird mir das Muster bewusst...trotzdem weiß ich nicht, was ich gemacht hätte, wenn ich gemerkt hätte, dass es anstrengend für die ist.
Es ist wahrscheinlich auch kein Zufall, dass ich hier in das Forum gekommen bin, weil ich ein Angehörigen-Forum gesucht habe - und vor allem da geschrieben habe. Und jetzt erst als zweiten Schritt mal in dem Betroffenen-Teil lese... :?

Naja, danke auf jeden Fall und ich hoffe, Du kommst zurecht!! Viele Grüße
Hallo Sheemie,

also ich sehe das so wie dein Therapeut, dass es einfach in Ordnung ist, wenn dir deine Eltern hilfreich zur Seite stehen, gerade in der schwierigen Phase, in der du steckst und sie es auch sehr gerne für dich machen, auch wenn es mal anstrengender wird.
Zum Beispiel war im vorigen Jahr auch meine T. mit Enkeln fast zwei Wochen bei uns. Und ja, es hatte auch angestrengt, aber ich habe mich auch sehr gefreut, meine Lieben mal wieder um mich herum gehabt zu haben und hatte es sehr gerne gemacht. Du brauchst da wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben bei deinen Eltern, wenn du ansonsten ein gutes Verhältnis zu ihnen hast.
Habe jetzt auch mal wieder meiner T. angeboten, meinen Enkel für ein paar Tage zu nehmen und sie weiß das auch sehr zu schätzen und ich freue mich über meinen kleinen Schatz. :) Meine Therapeutin sagte, ich soll es so machen, wie ich es mir zutraue und durch gemeinsame Absprachen klappt das ganz gut.

Alles Gute für dich und viel Kraft,
Katerle