step by step - neue Wege gehen

triste
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Hallo Eva,

ein paar Anmerkungen noch, was mir so einfällt beim Lesen Deiner postings.
Warum glaubst Du nicht an die Diagnose Depression? Nicht, daß Ärzte nicht irren könnten (...), aber, warum glaubst DU es nicht?
Thema Kommunikation: Du kannst über dieses Medium kommunizieren, immerhin. Kein Ersatz für reale Begegnungen, natürlich. Aber eine Möglichkeit. Ich frage es hinsichtlich Psychotherapie. Denn: daß Du nicht imstande bist, ein Gespräch zu führen, (oder es so empfindest), muß ja einen dahinterliegenden Zweck erfüllen.
Das Nicht-Kommunizieren-Können ist vielleicht auch eine Blockade, wie so vieles in der Depression. Herauszufinden, warum es dieses Problem gibt und wovor es Dich schützen soll, wäre wahrscheinlich ein Anfang. Das schafft man natürlich besser mit einem Therapeuten.
Auf der anderen Seite wäre es vielleicht auch gut, weiter nach einer medikamentösen Lösung zu suchen. Wenn Du Dich hier im Forum umschaust, wirst Du immer wieder lesen, daß es unter Umständen lange dauert, bis man ein verträgliches und wirksames Medikament findet. Meiner Meinung nach macht es aber absolut Sinn, diese Suche nicht aufzugeben.
Mach´nicht den Fehler, allein zu Hause zu bleiben und den Zustand auszuhalten. Such´ Dir zumindest einen guten Psychiater und einen Therapeuten. Wie war es denn in der Klinik? Hat es Dich irgendwie weitergebracht?

Gruß,
Virginia
Emily
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Hallo Eva,

Virginia hat dir schon sehr gute Gedanken geschrieben. Auch der Gedanke von der inneren Blockade, die dich vielleicht vor irgendetwas schützen soll, scheint mir sehr überlegenswert.
Du leidest sehr darunter, dass du aufgrund der gegebenen Problematik eben nicht gut über deine Befindlichkeit reden kannst, wenn du bei deinen Ärzten bist. Vorschlag: Hier in deinen Postings kannst du dich relativ gut ausdrücken, es sitzt dir dabei ja auch niemand gegenüber, und du hast Zeit, deine Formulierungen zu wählen. Vielleicht hilft es dir, wenn du (für eine Übergangszeit) die Dinge, die du sagen willst und die dir sehr wichtig erscheinen, vor den Arztbesuchen zu Papier bringst, das du dann einfach mitnimmst in die Praxis. So hast du deiner Not wenigstens teilweise Ausdruck verliehen.
Du sagst, du musstest dein Studium unterbrechen. Hast du schon über die Frage nachgedacht, ob das Studium deinen Berufswünschen wirklich entspricht? In so einer Situation können viele Dinge Auslöser der Problematik sein, und es lohnt sich bestimmt, wenn man sein Leben in alle möglichen Richtungen hinterfragt.

LG, Emily
sewi
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von sewi »

na, schon aus dem bettchen, emily? und nichts anderes zu tun, als auf postings zu antworten? schau mal daß die milch für die enkerln nicht überkocht. oder das ei für den angetrauten nicht zu hart wird, hm?
ramona
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von ramona »

@sewi!
Und ich hatte mir wirklich schon überlegt, ob du eine Verhaltensänderung anstrebst. Warum wundert es mich eigentlich nicht, dass ich geirrt habe? Ein Wolf bleibt ein Wolf, auch wenn er sich ab und an ein Schafsfell überwirft.
Ramona
Emily
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Ja, liebste Sewi,
ich wünsche dir auch einen wunderschönen Sonntag .... Deine Postings sind ja wirklich erbaulich ... und so geistreich ...
eva20
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von eva20 »

hallo,
der sonntag ist vorbei, wunderschönes wetter, war nur kurz draußen.
Virginia, der Klinikaufenthalt hat mir nicht wirklich was gebracht, ich dachte ich würde sort lernen meine Schwierigkeiten zu überwinden, was aber nicht so war.
Die Therapie dort war ein kratzen an der Oberfläche, ganz ohne Tiefgang.

Die Frage mein Studium betreffend ist sicher berechtigt, wobei ich sagen muß, dass ich mich nicht in der Lage sehe dem normalen Alltag Stand zu halten und somit weiter zu studieren oder zu arbeiten.
Aber das wird sich hoffentlich noch ändern.
als auslöser meiner depression sehe ich meine Abtreibung im September letzten Jahres.Es war eine rationale Entscheidung, für mich die richtige,jedoch hat es sich in meinem Unterbewußtsein festzgesetzt und mich als sehr sensible Person aus dem Gleichgewicht gebracht.
Morgen hab ich einen Termin bei meinem Psychiater, werden den Rat mit der schriftlichen Vorbereitung in die Tat umsetzten.
Dienstag ein Treffen mit der örtlichen Selbsthilfegruppe und am Mittwoch Psychotherapie, wobei ich glaube, dass das alles nur begleitende Maßnahmen sein können und ich mich nur selbst rausziehen kann.
Wenn ich nur wüßte an welchem Schopf ich mich am Besten anpacke?!

wünsch euch allen einen guten start in die woche...
eva20
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step by step - neue Wege gehen

Beitrag von eva20 »

ach ja, die sache mit der kunst sich gut zu fühlen.
Ich glaube, dass eine elementare Voraussetzung dafür ist, sich selbst fühlen zu können und Emotionen versüren zu können, was sich in der Depression als unmöglich erweist.
Erschreckend für mich ist der Zustand selbst,der für Nicht-Betroffene,meiner ansicht nach nicht zu verstehen ist.
triste
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Hallo Eva,

da hast Du Dir ja eine Menge vorgenommen! Hört sich gut an...aber überfordere Dich nicht, wenn es mit der Kommunikation nicht klappt. In einer Selbsthilfegruppe sollte es z.Bsp.auch die Möglichkeit geben, erstmal nur zuzuhören.
Alle diese Massnahmen sind, wie Du sagst, wahrscheinlich mehr oder weniger nur begleitende Massnahmen auf dem Weg aus der Depression. Aber sie stossen unter Umständen die verschiedensten Lernprozesse an. Inwieweit man das Herangehen an den Schmerz, die Verletzungen u.s.w. zuläßt, bzw. den Prozeß des sich selbst Erkennens, hängt natürlich von einem selbst ab und insofern muß man sich selbst am Schopf herausziehen.
Nach meiner Erfahrung braucht das aber schon Zeit...das läßt sich nicht vom Kopf diktieren, beschleunigen.
Ich hatte immer irgendwie so ein Bild vom Entstehungsprozeß in der Natur, z.Bsp. das Wachsen einer Pflanze. Das läuft zwar unter optimalen Bedingungen (Licht, Wasser, guter Boden) besser ab als ohne, braucht aber im Großen und ganzen seine vorgegebene Zeit, egal, wie ungeduldig man ist.
Klingt jetzt irgendwie blöd, aber ich habe heute irgendwie auch immer das Gefühl, daß mein Heilungsprozeß nach eigenen Regeln ablief, eine lange Zeit brauchte, die mich zum Verzweifeln brachte, die ich heute aber auch akzeptieren kann, weil 2 Jahre eigentlich eine kurze Zeit ist für das, was in mir an Umwälzung passierte.

Ich finde es gut, daß Du Dich mit Deinem Problem konfrontierst. Daß Du gleich in eine Gruppe gehst, ist mutig.
Ich wollte Dir eigentlich nur sagen, laß´Dir Zeit.

Alles Gute für die Vorhaben,
Virginia
triste
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Ach Sewi, das macht mich traurig....
eva20
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Registriert: 26. Mär 2004, 18:33

step by step - neue Wege gehen

Beitrag von eva20 »

Das Leben ist ein Spiel, es als solches zu betrachten ist der Rätsels Lösung.
Aber wer kennt die genauen Spielregeln?
Geht es nicht viel mehr darum sich nur an seine eigenen Spielregeln zu halten und nur diese zu erfüllen?
Denn nur vor sich selbst muß man bestehen können.
Ich habe immer daran geglaubt, dass alles was man im Leben gibt auch wieder zurück kommt, demnach ist das Leben gerecht.
Auch wenn Rechnungen nicht sofort aufgehen zu scheinen, es kommt alles, wenn auch mit Verspätung zurück.


Die Krankheit aber hat ihre eigenen Spielregeln, die unveränderlich sind und denen man sich beugen muß, ob man will oder nicht.
Was für mich schwierig ist, ist das gemessen werden an "normalen" Maßstäben, die ich im Moment gar nicht erfüllen KANN.

Nicht, dass ich behandelt werden möchte als sei ich krank, mir fällt nur auf das die Gesellschaft keinen Umgang mit uns kennt und nicht weiß, wie damit umgegangen soll.

Sicher, der dunkle Schleier des Todschweigens der Krankheit hat sich gelüftet, aber das heißt nicht, dass sie akzeptiert wird.

Ich frage mich wie es Menschen früher wohl ergangen sein muß ohne Medikament eund Therapie.
Habe gehört, dass eine Depression auch ohne Medikamente vergeht, sie aber unter Umständen länger dauern kann.

So kämpfe ich mich weiter von Tag zu tag und wünsche euch viel Kraft für selbiges.
susan
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Heike47,

danke für deinen Zuspruch Ich finde auch, dass du schon sehr viel geschafft hast. Deine Gedanken die Vergangenheit betreffend können sehr hilfreich sein! Immer als Opfer leben, würde bedeuten, sich nicht zu verändern, stehenzubleiben.

Was ich schwer finde, ist die Tatsache des "Vergebens", bei dem es darauf ankommt, den nötigen Abstand zu bekommen zu dem, was passiert ist. Ich bin da immmer noch bei, besonders betrifft es den Umgang mit meinen Eltern. Ich gehe heute zwar schon anders damit um als noch 1-2 Jahren, aber ich bin immer noch auf meinem Weg. Ich kann ein Stück allein bewältigen, aber ich komme ohne therapeutische Hilfe (noch) nicht aus. Wie geht es dir damit? Hast du schon den nötigen inneren Abstand, wenn ja, was hat dir am meisten geholfen?

Ganz liebe Grüße
und alles Gute für Dich
Susan


susan
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Liebe Virginia,

hab mich gefreut, wieder von dir zu lesen

Ich bin gerade dabei, einen neuen Weg zu gehen - oder ist er gar nicht so neu für mich schon! Ich lese und schreibe nicht mehr so oft hier im Forum und nutze die Zeit nun für mich. Da geht es z.B. um die Leere, die mir mit Sicherheit etwas sagen will. Es ist nicht einfach, sie auszuhalten. Sie drängt sich aber oft so stark in den Vordergrund, dass mir nichts anderes übrigbleibt, als mich mit ihr zu befassen. Ich habe für mich herausgefunden, dass es möglich ist, diese Leere als Stille zu spüren und als etwas Guttuendes. Das hört sich sicher paradox an, aber es ist so, dass ich erst den Punkt des "unerträglich-seins" aushalten muss, um mich dann irgendwann nicht mehr schlecht zu fühlen. Ich auch alte Entspannungstechniken hervorgekramt und sie sind mir wirklich eine große Hilfe.

Ich will versuchen, diesen Weg weiterzugehen, weiß noch nicht, wohin er mich führt - innerer Frieden wäre ein lohnenswertes Ziel Seit ich nicht mehr so oft im Forum bin, hat sich einiges geändert. Ich bin nun gefordert, die Leere bewußt auszuhalten. Es kommt, so denke ich, darauf an, sie nicht mit Dingen von Außen zu füllen, sondern sie als Teil von mir zu sehen. Es fühlt sich so ganz anders an, seit ich es so sehe.....

Mit meiner Therapie hat sich noch nichts getan. Ich habe bei der KK nachgefragt und die meinten, dass erst ein Gutachten - schon wieder !! - erstellt wird. Diesmal kann ich es aber nachvollziehen, denn zwischen 2 Langzeittherapien müssen immer 2 Jahre liegen und das ist bei mir nicht der Fall. Der Therapeut meinte aber, dass es keine Schwierigkeiten geben dürfte, weil die Klinik mir diese Therapieart empfohlen hat. Also heißt das Zauberwort mal wieder GEDULD

Wie ist es dir in der letzten Zeit ergangen? Hast du schon einige Schritte in Richtung Arbeit gehen können und gibt es Fortschritte in Bezug auf die Medis? Wirst du nach dem Hamburger Modell einsteigen? Ich drück' dir jedenfalls die Daumen, dass dir da keine Steine in den Weg gelegt werden und du deine Pläne ohne unnötigen Stress verwirklichen kannst.

Viele liebe Grüße
auch an Emily, Ramona und
alle Mitleser
Susan


brinkmann
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von brinkmann »

Liebe Susan,

bitte keine E-Mails mehr schicken.
Danke.
Liebe Grüße und alles Gute.
Barbara
susan
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Ihr Lieben,

ich hatte heute Post von der KK - meine Therapie - vorerst 50 Stunden - wurde bewilligt. Ich bin echt froh, dass es nun bald losgehen kann, denn es gibt vieles, womit ich nicht oder nur schwer alleine klar komme. Doch ich will versuchen, nicht alles, was nicht funktioniert, von der Therapie abhängig zu machen - einiges kann ich auch alleine bewegen, hoffe ich jedenfalls.

Inzwischen konnte ich das Zyprexa nochmals reduzieren - habe es mit meiner Ärztin so abgesprochen - jetzt nehme ich nur noch 1mal 2,5 mg. Die Angst ist nicht mehr so stark, vielmehr macht mir mein geringer Antrieb zur Zeit mehr Probleme. Ich muss mich sehr überwinden, rauszugehen bezw. etwas zu erledigen. Ich schiebe vieles tagelang vor mir her und kriege keinen Anfang. Ich war heute bei meiner Ärztin und habe das dort angesprochen. Wir haben uns geeinigt, dass ich anstatt noch ein antriebssteigerndes Medikament zu nehmen, das Stangyl mittags weglasse. Immerhin bewirkte gerade dieses AD , dass meine innere Unruhe nicht so stark ist. Ich werde sehen, wie es wirkt und ob es mir was bringt - ansonsten kann ich es jeder Zeit wieder nehmen.

Hallo Barbara,
"Liebe Susan, bitte keine E-Mails mehr schicken."
Verwechselst du mich evtl. ?? Ich habe dir noch nie eine e-mail geschickt.

Sonnige Grüße
an alle
Susan


ramona
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von ramona »

Hallo Susan!
Es freut mich zu hören, das du ohne weiteres Gutachten die neue Therapie bewilligt bekommen hast. Also es gibt sie doch noch, die guten Ereignisse. Viel Glück bei und mit deiner Therapie.
Gruß Ramona
brinkmann
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von brinkmann »

Hallo Ihr Lieben, HILFE - Ich kriege Eure Texte auch auf meine E-mail-Adresse übermittelt. Wie kann man das ändern? Vielleicht weiß jemand, wie.

Danke Euch sehr und wünsche Euch alles Liebe.
Barbara (brinkmann)
Barbara
brinkmann
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von brinkmann »

Hallo Ihr Lieben, HILFE - Ich kriege Eure Texte auch auf meine E-mail-Adresse übermittelt. Wie kann man das ändern? Vielleicht weiß jemand, wie.

Danke Euch sehr und wünsche Euch alles Liebe.
Barbara (brinkmann)
Barbara
Emily
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von Emily »

Hi Susan,

ich freue mich auch mit dir, dass es mit der Bewilligung der Therapie jetzt geklappt hat. Und ich finde es auch gut, dass du parallel dazu einiges allein auf die Reihe bringen möchtest, soweit das machbar ist. Du schaffst das!

Liebe Grüße,
Emily.
triste
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Liebe Susan,

wie schön, daß es nun mit Deiner Therapie klappt, das wird sicher eine weitere, wichtige Stütze für Dich werden!
Ich hoffe auch, daß Du beim Dosieren der Medikamente ein gutes Mass findest, es ist echt schwer, immer zu beurteilen, woher nun wieder diese und jene Stimmung kommt, ob von einer Dosisveränderung oder vielleicht doch wieder nur psychisch...
ich finde jedenfalls, daß das eine echte Geduldsprobe ist.
Ich habe noch immer Probleme mit der Dosis und seit gestern erstmals das alte AD ganz weggelassen. Ist die Unruhe denn nun Entzugssymptom oder noch immer Nebenwirkung des neuen ADs oder vielleicht einfach nur psychisch, weil jetzt Veränderungen in meinem Leben konkret werden?
Genaues weiß man nicht...

Ich werde jetzt im Mai wieder anfangen zu arbeiten, vorerst 2 Tage die Woche.
So sehr ich auch versuche, in mich `reinzuhorchen, was für ein Gefühl ich dazu habe...ich komme zu keinem klaren Ergebnis. Ich merke , daß ich mir offenbar immer etwas vorgemacht habe. Ich habe mir Zustände schöngeredet...Bedürfnisse wegargumentiert, ein falsches Selbstbild zementiert.
Jetzt fühle ich mich ganz neu und unbekannt und kann gar nicht mehr einschätzen, was ich möchte und mir guttut. Das ist doch Wahnsinn: Ich, das mir unbekannte Wesen.
Und doch, da schwingt auch ganz viel Hoffnung mit, daß ich es jetzt vielleicht kann.... mir ein Dasein zu schaffen, in dem ich mich selber ernst nehme und auch höre!
Ich werde sehen, was passiert.

Die letzten Tage habe ich das Kind einer Freundin gehütet, was ein wunderschönes Erlebnis für mich war. Ich habe keine Kinder, mag sie aber sehr. Diese Kleine war so zutraulich und offen und schlau und süß...ich war völlig hin und weg.
Aber das war natürlich auch sehr anstrengend und sofort kam die Erschöpfung wieder und mit ihr der Frust, daß es so ist...und ich habe wieder mal gemerkt, daß ich sehr genau gucken muß, mir nicht zuviel zuzumuten.
Ach Mann, ob sich das jemals ändert?

Ich muß öfter an Dein Motto denken: step by step...in kleinen Schritten verändern und denken. Ich glaube, das ist super wichtig bei Depressionen.

So - jetzt muß der Kühlschrank aufgefüllt werden.
Ich wünsche Dir und allen ein schönes Frühlings-Wochenende!

Gruß,
Virginia
neodym
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von neodym »

Hi Susan,

Gratulation zu Deinen Erfolgen !!!!

Ich freue mich für Dich

Alles Gute

Ralf
eva20
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Registriert: 26. Mär 2004, 18:33

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von eva20 »

Liebe Virginia,
ich freue mich für dich, dass du wieder anfängst zu arbeiten, auch wenn es nur wenige tage in der woche sind hast du dadurch ein mittel zur Ablenkung gefunden und du erhältst dadurch das Gefühl wieder vorwärts zu gehen und deine Tage sinnvoll zu gestalten.
Nicht, dass ich glaube man sei nur wertvoll, wenn man es schafft einen Beitrag zur gesellschaft zu leisten, dennoch tut es gut auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst Leistung zu erbringen.

Meine Tage sind durchwachsen mit einem kleinen Hoch gestern, an dem ich mich festhalte und hoffe, dass noch mehr folgen mögen.
Ein kleiner Hoffnungsschimmer, der mir gezeigt hat, dass das normale Leben nur einen Fingerhut weit entfernt liegt, die Welt sieht auf einmal ganz anders aus und dinge, die in der depression zäh und langsam gehen, funktionieren wie von selbst.

Ich glaube es ist wichtig, dass sich gewisse Dinge wieder automatisieren, mir gehts bisweilen so, dass ich alles was ich mache vorher im kopf formulieren muß.
Jede Bewegung verläuft zäh und so ergeht es mir auch mit den Gedanken.

In jedem Fall habe ich die Entscheidung getroffen, dass ich mir ab Mai wieder eine Wohnung nehme und auch einen Job, somit hab ich noch ein Monat Zeit mich zu stabilisieren und mein Kommunikationsproblem wieder in den griff zu bekommen.

Wünsche euch einen schönen sonntag, viel Spannung mit der Formel 1, falls interssiert.

@Barbara:
die sache mit den emails liegt daran, dass beim Antwort schreiben, die Option "Antwort per email zusenden" angeklickt hast.


LEBEN-LIEBEN-LACHEN
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Hallo Eva!

ja, ich hoffe auch, daß das Arbeiten ein Stück weit Normalität zurückbringt....und ich würde mir etwas vormachen, behauptete ich, ich wäre inzwischen ganz frei davon, mich auch über den Job zu definieren...leider ist es noch so, aber man lernt ja nie aus.
Mein großes Problem ist die Erschöpfung und das ewige sich krank fühlen und ich habe etwas Sorge, ob ich das mit der Arbeit in Einklang bringen kann.

Bei Dir scheint es erste Fortschritte zu geben, das ist schön!
Wie läuft es denn mit der Kommunikation? Du wolltest ja in Therapie gehen und in eine Selbsthilfegruppe, hat das geklappt?

Gruß,
Virginia
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von triste »

Liebe Susan,

wie geht es Dir?

Gruß,
Virginia
heike56
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von heike56 »

Hallo,

ich fände es gut, wenn dieser Thread jetzt mit Teil zwei weiterläuft, wegen der langen Ladezeiten. Also eröffne ich ihn neu.

Liebe Grüße

Heike47
susan
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Re: step by step - neue Wege gehen

Beitrag von susan »

Hallo Ihr Lieben,

ich habe mich sehr gefreut, dass ihr mir wieder geschrieben habt und DANKE für's Mitfreuen Ich konnte den Therapeuten noch nicht erreichen, denke, dass es wohl vor Ostern nichts mit einem ersten Termin wird. Doch was ist schon eine Woche mehr Wartezeit gegen die vielen Monate, die ich jetzt auch ohne Therapie ausgehalten habe.....

Liebe Virginia,
ich finde es super, dass du den Mut hast, diesen neuen Weg zu gehen! Das mit den 2 Tagen pro Woche hört sich erträglich an und ich hoffe, dass es das richtige Mass für den Anfang für dich ist. Würde mich natürlich freuen, wenn wir weiterhin voneinander hören bzw. lesen Zu unterscheiden, welches Medikament nun für die Wirkung bezw Nebenwirkung zuständig ist, ist nicht einfach. Vielleicht braucht es einfach mehr Zeit, bis das alte völlig aus dem Körper ist, dann entsteht eher ein "klares" Bild und es läßt sich alles besser zuordnen. Wichtig ist, dass es dir gut damit geht und dass die NW nachlassen bzw ganz verschwinden und dir im besten Fall die Wirkung dazu verhilft, deinen Weg weiterzugehen. Was du vom "neuen Ich" geschrieben hast, hat mich wieder mal sehr nachdenklich gemacht und es inspiriert mich, einen neuen Teil "step by step" aufzumachen. Bis bald!

Liebe Heike, du hast Recht, der thread ist schon sehr lang, werde gleich umziehen

Liebe Grüße an alle
Susan


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