TV-Tipp

[chimera]

Sie haben 'ne lustige Wahrnehmung, Herr Doktor! An den Neujahrsforumsgefechten war ich gar nicht beteiligt: ich verweilte offline-undepressiv in der Stadt der Liebe. Interessant irgendwie, daß Sie soviele Mails erhalten konnten, die meine Sperrung forderten. Nun, so absurd wie dieses Forum mittlerweile ist, ist es durchaus vorstellbar, daß auch unabgesprochene Auslandsaufenthalte Grund für einen Ausschluß sein könnten.

Frohes neues Jahr und frohe Sponsorensuche wünsche ich übrigens noch! By the way: Zur Finanzierung des Forums schlage ich Doc-Barney-, Simpl- und Yogi-Merchandisingartikel vor; verkauften sich bestimmt blendend. Ach, was erzähle ich Ihnen das; mit Sicherheit planen Sie dies bereits. Einen anderen Grund, diese Gestalten nicht zu canceln, kann's eigentlich nicht geben...

Meine beleidigenden Postings haben Sie übrigens stehenlassen; das nicht beleidigende, gar zärtliche, gelöscht. Aus diesem Grund muß ich's – sorry – wieder einstellen:

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Hi Dani,

diese Stätte hier hat mein Leben durchaus geprägt; unter anderem habe ich viele Freunde hier gefunden, die in meinem täglichen Leben eine durchaus bedeutsame Rolle spielen. Aus diesem Grunde fällt es mir, trotzdem ich hier kaum noch Hilfreiches entdecken kann, nicht wirklich leicht, den Deckel zuzumachen. Ich könnte nun erklären, warum ich hier unempathisch und aggressiv reintexte; ich könnte umfassend erklären, wie ich zu meinen Ansichten gelangte – doch machte es zum einen wenig Sinn und wäre es zum anderen für die Allgemeinheit eher uninteressant...

Fakt ist eben, daß ich dieses Forum hier als um Welten hilfreicher, empathischer, intelligenter, wärmer, friedlicher und heilender empfand, bevor Doc Barney, Simpl und Yogi das Regime übernahmen – und bin dahingehend durchaus traurig. Meine Stimme ist unbedeutend, nichtsdestotrotz gibt es sie – da irgendwo in mir drinne. Und manchmal erhebe ich sie eben noch. Nachfolgend eine Passage aus einem Posting, das ich im März 2005 schrieb; vielleicht transportiert selbige ein wenig, wie mein zugrundeliegendes Gefühl ist:

... Das Forum erschien mir früher - vielleicht absurderweise - als eine fast intime Welt, eine Welt, in der man sich in sensibler, teilweise zärtlich erscheinender Form austauschen konnte. Somit war es trotz des ganzen Leids, dem man hier begegnet, auch eine schöne und hilfreiche Welt, eine Welt, in der man die unsichtbaren Fäden zwischen den Menschen sah, die unhörbaren Töne des echten Mitgefühls und Vertrauens hörte. Man spürte verbindende Schwingungen, man spürte eine Form von Halt und von Solidarität. All dies konnte nur aus dem Bewußtsein heraus geschehen, daß hier sensible und verletzte Menschen schreiben. Diese Sensibilität gibt es heute nicht mehr, es fehlen die flüsternden, die zarten Stimmen, es fehlt das Bewußtsein, daß hier Menschen schreiben, die auf der Suche sind. Ich denke, wir müssen die Menschen in ihrer Suche wahrnehmen und achten, nicht bewerten, nicht verachten, nicht verurteilen. Das ist es doch, was uns in unserem Real-Life zu oft fehlt: Der Halt, den wir finden können, indem wir über die Schatten auf unserer Seele und unseren Schmerz sprechen können, ohne dafür noch zusätzlich gekränkt oder erniedrigt zu werden. Schwäche äußern können und darin aufgefangen zu werden, auch wenn man vielleicht nichts Erlösendes schreiben kann. Ein einfaches "Ich bin da, höre Dir zu, ich achte Dich, wie Du bist. Was brauchst Du, was fehlt Dir?" Das geht heute nicht mehr, die lauten, bewertenden, selbstsüchtigen Stimmen haben die Oberhand gewonnen. Und die Moderatoren unternehmen nichts dagegen...

Streiten will ich übrigens nicht, rechthaben ebensowenig – lediglich mit der ab und an vorhandenen Trauer ob des meinerseits ab und an wahrgenommen Verlustes umgehen.


Chimera

[danideng]

Danke, Chimera,

meine Antwort an dich stand ja ansonsten auch saublöd allein in der Gegend rum

Liebe Grüße
Dani

Soso, die Stadt der Liebe, Neid!!!! War bestimmt toll Silvester oder?

[chimera]

Hi Dani,

es sich zuzumuten, immer wieder in die Welt hinauszugehen und sich dem Unbekannten, dem Bedrohlichen auszusetzen, wird eigentlich immer belohnt – und ist eigentlich immer schön und heilsam! Depressiogen hingegen wirkt, sich dem sich entwickeln wollenden neuen Leben zu verweigern; die Ängste siegen zu lassen. Ich habe es niemals bereut, etwas zu tun, von dem ich glaubte, ich könne es nicht tun oder ich könne es nicht aushalten. Stets ging ich stärker und glücklicher daraus hervor, wenn ich mich meinen Ängsten stellte; in meinen Augen ein entscheidender Schlüssel zur Gesundung.


Viele Grüße,
Chimera

[danideng]

Lieber Chimera,

das ist ne klasse Einstellung und mit Sicherheit richtig. Auch ich kämpfe ja zur Zeit jeden Tag erneut, mich allen Anforderungen sowie der Depression zu stellen, weil ich sie doch letztendlich besiegen will. DAS ist mein ziel. Und daher auch der Weg in die Klinik, ich WILL gesund werden.

Ansonsten ist es sicher schwer, für mich zumindest. Ich frag mich zur Zeit immer, was bin ich, was ist die Depri? Denn Fakt ist ja, ich funktioniere perfekt. Was ist davon Maske, was bin ich? Ich bin immer lustig, die Witzereißerin jederzeit, immer einen dummen Spruch auf den Lippen, immer die anderen zum Lachen bringend. Doch was bleibt übrig, wenn die Depri weg ist? Der Witz sicher, das ist klar. Wozu zwinge ich mich, was mach ich freiwillig, ohne Probleme?

Alles nicht ganz einfach, doch bin ich fest gewillt, diesen Fragen auf den Grund zu gehen, um MICH wieder zu finden.

Liebe Grüße
Dani

P.S. Schön dass du aus deinem Tripp in die Stadt der Liebe wieder Stärke ziehen konntest und es ein Erfolg für dich war. Klasse!

[Nico Niedermeier]

Das erweckt nicht gerade den Eindruck, dass die Protagonisten der jeweiligen Fraktionen einsichtsfähig wären:-).....
Dann lassen wir diesen "Versuch" hier besser und überlegen uns alle ne andere Lösung.
Grüße
Dr. Niedermeier