Licht und Dunkelheit Teil 6

anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben

bin ich vor lauter Pflichten noch bei mir?

Ich gebe zu,er zerrt an mir,jeden Tag ein Wust von Arbeit.
Die Balance fehlt noch,ich bin vor lauter "bloß nicht erst den Berg anwachsen lassen" ständig beschäftigt.

Meine Hilfe fehlt mir,wir hatten eine gute Arbeitsaufteilung,schafften an einem Tag einen ganzen Berg.

Gestern Abend bin ich noch zum Blumendienst,meine liebe Patientin ist gestorben,das war schwer.

Daran muss ich mich gewöhnen,auf der Station sind schwere Fälle.
Diese Leere,wenn man vergeblich kommt,zu spät.
Eine Gradwanderung,aber es ist mein Ding.

Heute werde ich achtsam sein mit mir,schauen wie ich den Tag gut gestalte.
Erst mal "Raubtierfütterung" am Hof,wie können die nur immer hungrig sein?

Gestern war der Weg durch den Wald wieder frei,ich konnte bis an den Bach,bis an meine Bank.
Der Buchenwald ist weg,riesige kahle Fläche,immer noch sieht es nur schlimm aus.

Ich muss mich an das Bild gewöhnen,mir andere Lichtpunkte suchen.
Keine Spur mehr von den Rehen,Baustelle.

Diese Traurigkeit fühle ich,ich bin erschüttert,meine Zuversicht hat einen Riss.

Wie kommt ihr aus so einem Tal wieder raus,was hilft, den Blick wieder in eine bessere Richtung zu lenken?

Erst mal ran an die Hausarbeit,hätte früher nie gedacht,das arbeiten hilft.
Also.rein in den Tag
anna54
anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
heute fühle ich mich wie das Wetter
trübe und regnerisch.

Gestern Abend war hier Stress,jeder brachte seinen Frust mit,und fleißig bei mir abgeladen.

Ich bin sauer,weil ich es nicht stoppen konnte.
Jetzt liegt es mir auf der Seele,weil ich es nicht klären kann.

Unnützer Frust,zielloses Denken.

Morgen hat meine Schwester Geburtstag,da werde ich heute noch einen Besuch im Bauerngarten machen,ganz viele Blumen pflücken.
Zuvor sollte ich noch die Veranstaltung,die schon lange angekündigt war,"schaffen".

Es gibt Tage,die sind einfach schwer,da fehlt mir die "Sinnhaftigkeit",die Motivation,der Elan---ganz einfach die Freude an den Dingen.

Der Tod meiner Lieblingspatientin zieht mich doch schlimm runter.
Es ist schwerer als ich dachte.
anna54
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Hallo ihr Lieben,
hallo anna,

schön, dass der Weg zu deiner Bank wieder begehbar ist.

Der Buchenwald ist weg, schade. Bäume sind auch nicht so schnell zu ersetzen, jedenfalls nicht in der Größe wie die entwurzelten Bäume.

Aber die Natur hilft sich nach solchen Naturkatastrophen ziemlich schnell selbst. Im Augenblick nicht wirklich tröstlich für dich. Ich habe solche Flächen schon öfters gesehen und es war fast unglaublich, dass im kommenden Jahr bzw. im Jahr darauf blühende Flächen zu sehen waren. Mit Blumen, deren Samen im Boden schlummerten und die auf einmal genügend Feuchtigkeit, Licht und Luft hatten um ihre Herrlichkeit zu entfalten.

Die Rehe kommen wieder wenn sie das Gefühl haben in der nachgewachsenen Pflanzenfläche Nahrung und Deckung zu haben.

Ich kann dir nicht wirklich einen Rat geben wie du deine Zuversicht wiedererlangen kannst. Diesen Rat könnte ich gerade selbst gut gebrauchen.

Sei nicht sauer, dass du die Abladestelle für den Frust anderer warst und nichts dagegen tun konntest. Nimm das Gesagte zur Kenntnis, nicht nah an dich heranlassen ist wichtig und dann stehst du über den abgeladenen Frust. Du kannst das, da bin ich mir sicher.
---
Du hast bestimmt sehr schöne Blumen in deinem Bauerngarten.

Mich hat heute zur blauen Stunde der Frust gepackt als ich durch meinen Garten ging. Es hatte nachmittags einen Schauer gegeben und gegen Abend machten sich Schnecken auf den Weg zum Abendbrot. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen wie viele ich aufsammelte.
Da reifte in mir der Plan, in den nächsten Tagen den Garten weiter aufzuräumen, damit all die abgestorbenen Pflanzenteile weg sind die die Schnecken einladen. Vieles gradlinig zu machen, einige Bodendecker entfernen die Unterschlupf für Schnecken bieten. Am liebsten würde ich einen formalen Designergarten daraus machen, individuell, steril, für Schnecken unappetitlich.
Bis der Garten den Schnecken nicht mehr als Speisekammer dient hieße das, immer wieder mit Hacke oder Jäter durch die Beete gehen, am besten wöchentlich.

Eine frühere Nachbarin machte das so. Da hatte selbst Unkraut keine Chance.

Wäre vielleicht für mich auch eine Art Therapie, um über meine Situation nicht nachdenken zu müssen, meine Gedanken immer mal für eine Zeit aus meinem Kopf zu verbannen. Meine Angst in den Griff zu bekommen.
Das ist demnächst Thema in meiner Therapie.

Ich wünsche allen und dir liebe anna, einen guten Wochenanfang.

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Guten Morgn miteinander,

ich sitze heute schon seit 6 Uhr auf der Terrasse. Es hat heute Nacht heftige Schauer gegeben.
Mein Frühtück fällt ziemlich früh aus und eigntlich darf ich auch noch gar nicht frühstücken; ich habe gerade erst meine Tablette genommem. Aber meine Männer sind schon seit 5 Uhr aus dem Haus und ich konnte nicht mehr schlafen. Und wenn ich nicht mehr schlafen kann muss ich frühstücken.

Es ist eine tolle Luft, zwar etwas frisch und feucht, aber von dem nahegelegenen Wald kommt ein herrlicher Duft herüber.

Der Löwenkopf sprudelt das Wasser aus seinem Maul und die Regentropfen singen noch ihr eigenes Lied.
Es ist schon traumhaft diese Ruhe, diese Idylle genießen zu können.

Seid gestern erzählt meine Schwiegermutter, dass sie sterben möchte, damit wir uns eine andere Wohnung suchen können, wenn unser Sohn ausgezogen ist.
Sie will nicht einsehen, dass sie die 2 Zimmer unserer Kinder haben kann und unser Sohn dann ihre Wohnung übernehmen würde.

So bringt jeder Tag etwas Neues, eine neue Herausforderung.
Wobei ich in meinem jetzigen Zustand Angst vor Veränderung habe.

Von meinem Sitzplatz aus kann ich auf unseren von den Hagelschlägen lädierten Apfelbaum gucken.
Und ich komme mir vor zu den angeschlagenen, vor sich hingammelnden Früchten zu gehören.

In gut drei Wochen ist meine berufliche Wiedereingliederung geplant und ich habe schon Bammel davor, den Anforderungen nicht mehr zu entsprechen, gerecht zu werden.

Diese Woche habe ich ein Treffen mit einer ehemaligen Schulleiterin von mir, die vor Jahren aus Krankheitsgründen in die EU-Rente ging. Ich möchte mit ihr darüber reden wie sie damals damit klar kam, was sie fühlte und wie sie das Beste aus ihrer Situation gemacht hatte.
Auf ihren Rat lege ich sehr viel Wert.

Danach werde ich auch meine jetzige Schulleiterin um ein Gespräch bitten, um mit ihr über meine Gefühle, Ängste und Nöte zu sprechen.
Wir sind als Kollegium zum Glück ein guter "Haufen". In dieser Hinsicht habe ich ein super Glück an dieser Schule zu sein.

Bevor ich mich anderen Arbeiten widme, mache ich mir noch einmal einen Kaffee und lese noch etwas in meinem Buch weiter.

Mit einer Decke über den Knien macht es auch Spaß weiter bei Regen auf der Terrasse sitzen zu können.
Das ist etwas, das ich in diesem Jahr viel zu selten schon so früh am Morgen gemacht habe.

Bis bald

krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
- Elisabeth Tova Bailey -
elas
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von elas »

Hi liebe krimi.

Du sprichst von Deiner Wiedereingliederung, und dass Du Dir den Rat einer ehemaligen Schulleiterin holst. Gut so.

Dass Du mit Deiner derzeitigen Schulleiterin ein Gespräch führen wirst, und was Dein KollegInnen_Team anbelangt, sehr sehr zuversichtlich bist.
Dafür freue ich mich für Dich.

Nicht alle haben so ein Glück, doch relativ verständnisvolle Menschen am Arbeitsplatz
zu haben.

Ich hatte sie nicht.

Vielleicht wäre ich noch im Schuldienst.
Hätte ich nicht diese (zu allen) harte Schulleiterin gehabt, für die Depressionen oder Ängste etwas aus dem Reich der Fabeln war.
Nach absolutistischer Manier war ihre Schule ihr Königreich. Und diese Schulleiter kriegen zwar dauernd Beschwerden bei der Behörde, werden aber nicht abgesetzt. So ist das.
Die entnervten KollegInnen geben dann auf, lassen sich versetzen, werden krank, oder haben gar keine Kraft mehr.

Trotzdem freue ich mich für Dich.

Und, in meinem eigenen Thread haben ja Einige von Euch richtigerweise gesagt, dass ich nicht soviel zurückschauen solle.
Das nehme ich mir schon zu Herzen.

Tauche ich, Selas, aus einem Tief wieder auf, dann entdecke ich auch wieder das Licht am Horizont. Definitiv.
Manche Tage sind aber immer noch rabenschwarz. Nicht nur dunkel. Nein, rabenschwarz .

Schönen Abend Euch allen.
Selas
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anna54
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von anna54 »

Hallo ihr Lieben
liebe krimi
also um 6Uhr schon aktiv,das bin ich nicht!
Aber die Stille des Morgens hat ja auch einen besonderen Reiz.

Bei mir macht der Nachhang vom Seroquel mich tranig,leider.

Dein Garten soll doch leben,Schneckenfallen hab ich nur im Salat.
Unkraut sind Kräuter,deren Bedeutung wir noch nicht kennen!

Ich hacke nicht,nicht mehr.
Schade,dass dich dein Apfelbaum nicht erfreut,es ist ja die schönste Blüte,aber Apfelbäume sehen manchmal fast wie totes Holz aus.

Gestern war die Großveranstaltung zum Thema Pferd,war sehr gut---aber viel zu anstrengend.
Heute morgen die Geburtstagsfeier meiner Schwester,sehr gut---aber viel zu anstrengend.

Mir ist deutlich aufgefallen,wie unterschiedlich die Frauen leben,so um die 60.
Ich habe mich frei machen können,von den Vergleichen,bin gedanklich nicht so eingestiegen,war mir bewußt,dass es gefährlich ist.

Diese "Weibertratscherei"bekommt mir nicht:
was machen die Kinder
wie gehen die Geschäfte
was,wer ist krank,wer wird "Opfer" der Neugier und des "sich selber besser dastehen-Gerede"???

Aber ich habe meinen Teil genommen,ich hatte gestern Abend noch eine riesige!!Blumenschale gesteckt,meine Schwester hat sich sehr gefreut,ich bin früh genug wieder gegangen.

Dieses früh genug gehen,das hab ich wieder lernen müssen.
Wann krieg ich die Kurve,wie fülle ich den Rest des Tages.

Hausarbeit und Aufräumen war gut,das sortiert das Haus und meine Gedanken.

Ich bin nicht so,wie die Frauen,die ich dort getroffen habe.
Frauen wie ich, kommen "in den Kreisen" gar nicht vor!!!?
Gut abgesichert gehen sie jetzt ins Rentenalter,meist haben sie eine gehobene Stellung,als Erstes wurde das kulturelle Angebot und deren Auslastung und Bewertung angesprochen---
dann der beste Einkauf,Urlaub,große Reise---

frau mußte schon was zu bieten haben,auch äußerlich.

Wenn man sich dem stellt,ist man verloren!!!

Ich bin Gast,Zaungast---mehr nicht.
Wer mich was "Falsches" fragt,den "schock" ich mit meinen Stallgeschichten,dann hab ich sehr schnell Ruhe.

Ich bin ich,mich gibt es nicht mehr anders---und Punkt.
anna54
krimi56
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Re: Licht und Dunkelheit Teil 6

Beitrag von krimi56 »

Hallo zusammen,
hallo anna,

Schneckenfallen gibt es bei mir nicht. Die locken noch die Schnecken der Nachbargrundstücke an. Nein, danke!

Ich sammle sie auf und bringe sie ins Wäldchen.

Weibertratscherei – Ich musste unwillkürlich schmunzeln. Samstag stand ein kleiner Artikel in der Zeitung, dass Kartoffeln teurer werden. Die Frühkartoffeln in den letzten Jahren auch schon einmal so teuer waren.
Ganz gleich wo ich beim Einkauf hinkam: „Die Kartoffeln sollen so teuer werden.“
Dann beim Mittagessen Schwiegermutter auch: „Die Kartoffeln …..“. Boah, da bin ich raus gegangen damit ich nicht platzte.

Mein Apfelbaum macht mich traurig, weil ich an die leckeren Äpfel denken muss, die wir dieses Jahr nicht haben werden.

Dass ich heute schon so früh auf der Terrasse saß lag daran, dass meine Männer wieder so „leise“ waren als sie aufstanden und dann der Letzte um 5 Uhr das Haus verließ.
7 Uhr ist immer so meine Zeit jetzt in der Krankschreibung.
Wenn ich arbeite stehe entsprechend auf, damit ich noch in Ruhe draußen mein Frühstück genießen kann. Dann habe ich auch einen guten Start in den Tag.

Gestern waren wir bei Freunden und ich habe auf einem Feld auf dem man Blumen selbst schneiden kann einen wunderschönen Strauß zusammengestellt.
Der Bekannte hat in jungen Jahren auf einem Reiterhof geritten und ist wenn möglich bei jeder Veranstaltung zu Pferden anwesend. Auch im weiteren Umkreis von uns. Ich muss ihn doch fragen, ob er von der Veranstaltung bei euch wusste. Und wenn ja, warum er nicht gefahren ist.

Wir waren gestern so einige, es wurde auch gespielt und dann werde ich auch schon mal Zaungast. Wenn es mir zu viel und zu laut wird werde ich meist ganz still. Eingeweihte bemerken es und wissen, dass es mir dann nicht so gut geht.

Heute ist nichts mit blauer Stunde. Es ist bewölkt und regnet gerade.

Mach es dir heute Abend gemütlich und entspanne von den zwei anstrengenden Tagen, anna.

LG krimi
"Denk nicht daran, wie viel zu tun ist, welche Schwierigkeiten zu bewältigen sind oder welches Ziel erreicht werden soll, ...sondern widme dich gewissenhaft der kleinen Aufgabe, die gerade ansteht."
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