Selbstwert - mein Weg dorthin

Zarra
Beiträge: 5734
Registriert: 12. Mär 2010, 15:16

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Zarra »

Hallo Ihr ...,
... nur damit Ihr nicht meint, Ihr hättet "umsonst" geschrieben ... - ich melde mich nächste Woche, bin grad nur psychisch und zeitlich nicht in der Lage, vernünftig zu antworten.
Ciao bis denn, Zarra
Mooseba
Beiträge: 385
Registriert: 17. Dez 2010, 14:12

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Mooseba »

.
Zuletzt geändert von Mooseba am 18. Sep 2020, 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
_________________________

"Wenn man aus einem protestantischen Land kommt, ist man immer etwas beschämt, wenn man bei der Arbeit nicht gelitten hat."

(Lars von Trier)
Floh663
Beiträge: 52
Registriert: 19. Jul 2013, 10:39

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Floh663 »

Hallo Sebastian,
ganz schön hart deine Einstellung - aber ich persönlich halte auch nicht so viel von Verhaltenstherapie. Das ist für mich wie Gehirnwäsche für mein Gegenüber. Mir haben nur viele Gespräche geholfen, wo ich mal meine Gedanken und Gefühle äußern konnte und auch jemand "ganz bei mir " war und bereit war, meine Sorgen, Ängste, Schuldgefühle ernst genommen hat ohne mich gleich umkrempeln zu wollen. Danach habe ich fast ein Jahr nur das gemacht, was mir Spass macht, mir Dinge gesucht, die mir gefallen, das gemacht, was nur ich machen wollte - ohne große Rücksicht auf die Anderen. Das hat mich zurück zu mir gebracht und ich habe mich kennengelernt. Jetzt weiss ich welche Stärken ich habe, aber auch wo meine Grenzen sind. Der nächste Schritt ist, auf meine Grenzen zu achten und Nein - Sagen üben.
Es tut mir richtig weh, wenn ich deine Resignation lese. Gib nicht auf.
LG








sich selbst zu erkennen, ist nicht weniger, als sich selbst zu heilen

Rajan Sankaran
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von otterchen »

Ach Sebastian,

Abreißkalendersprüche?
Das sind alles meine eigenen Worte,
entstanden aus meinem eigenen Erleben.

ICH bin diesen Weg gegangen. Das sind MEINE Erfahrungen.

Du hingegen scheinst in einer Welt aus Ablehnung und Abwertung zu leben...
Warum sehe ich Dich immer wieder nur in diversen Threads ein Posting droppen, in dem steht, dass das bei Dir alles Käse ist? Das könntest Du zu Hause auch auf Post-Its schreiben.
Klar gefragt: was soll ich, was sollen die anderen hier anfangen mit Deinem Statement "das hilft bei mir alles nicht"?

Ich selbst empfinde solche Beiträge oft im ersten Moment als störend - weil da kein Potential drin steckt. Nichts, was die Sache nach vorne bringt, den Thread weiter trägt. Bei Dir hilft das also nichts. Was soll ich mit dieser Info anfangen? Was braucht dieser Mensch jetzt? Warum hat er das geschrieben?
Braucht er Zuspruch, Trost, Anerkennung? Oder eine zündende Idee? Oder hilft es, wenn man ihn mal aufrüttelt? Ich habe keine Ahnung!
Sebastian, weißt Du es selbst?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von otterchen »

Hallo Floh,

vielleicht liegt es an der dargereichten Form der VT?
Ich jedenfalls habe eine VT bei der "idealen Person" gemacht: diese Therapie geht durchaus in die Tiefe, bespricht Vergangenes und Tieferliegendes, schraubt nicht nur an meinem Verhalten, sondern geht ganz auf mich ein.

Es liegt also wohl auch (ganz enorm, würde ich meinen) am Therapeuten, wie die angebotene Therapieform umgesetzt wird, wie flexibel der Therapeut ist, welche Fortbildungsmaßnahmen er gemacht hat, wie er die einzelnen Stunden gestaltet, welche Mittel er anbietet.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von otterchen »

In Erinnerung geholt durch die liebe Salvatore ( *wink* )

und mir fällt tatsächlich noch etwas für diese Sammlung ein:

Das Mehrheitsprinzip

(gelernt in der Rehaklinik)

Fragestellung:
Da ist eine Person, die mich ablehnt / doof findet / kritisiert

Andere Personen aus meinem Umfeld nehmen das aber nicht so wahr und/oder sehen es anders.

Wer hat Recht?

Im Zweifelsfalle: die Mehrheit!
Da hat dann wohl nur diese eine Person ein Problem.


Was mich gerade zum Nachdenken bringt: was, wenn diese eine Person man selbst ist? ;-)
Das Umfeld sagt "du bist gut genug / in Ordnung so wie du bist", aber man selbst glaubt es nicht.
Wer wird wohl Recht haben?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
siyambala

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von siyambala »

Hallo Otterchen,

danke fürs reinstellen und nochmal aktualisieren.

Ich habe massive Schwierigkeiten was Konflikte angeht. Es sind nicht mal Konflikte sondern das Gefühl der Minderwertigkeit die in mir hochsteigen wenn ich Menschen begegne die in mir dieses Empdinden entfachen.

Ich arbeite viel mit Menschen. Gut, wer nicht? Menschen die anspruchsvoll sein können. In Momenten wo man mich kritisiert, werde ich fast wahnsinnig. Einerseits Wut,Angst, vernichtet fühlen.

Wie kann in dem Moment diese besser kontrollieren. Ich reagiere fast schon mit eine Art Panik wenn solche Menschen vor mir stehen. Nicht bei allen. Bei einigen, bin ich etwas aggressiv und möchte ganz deutlich zeigen wer ich bin. Bei anderen werde ich zittrig.

Gibt es eine Methode die bei solchen Situationen helfen? Ablenkung?Eine Art Fokussierung auf etwas anderes?

Für Tipps wäre ich sehr dankbar

Gruss
Siyambala
Mim
Beiträge: 1383
Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Mim »

Hallo Otterchen,

super - an diesen Thread habe ich irgendwie häufiger mal wieder gedacht - da hattest Du ja schon mal viel zusammengetragen!

Hallo Syambala,

Du beschreibst ein Thema, dass mich auch seit kurzem wieder umtreibt und mir regelrechte Ängste beschert. Ich wusste nicht, wie ich es bennen sollte, ehrlich gesagt auch nicht genau, "was" eigentlich das Problem ist - nu jut - jetzt kann ich es besser identifizieren.

Auch bei mir ist es so, dass selbstbewusste /selbstbewusst auftretende Menschen mir Angst machen. Ich fühle mich extrem klein, schäme mich abgrundtief - oder gehe demonstrativ in Abwehrhaltung.
Oft sind es Gesten, Haltungen, oder bestimmte Menschentypen, die das provozieren.
Wenn Nähe durch diese Menschen entsteht, werde ich albern, zutiefst beschämt und muss irgendwie aus dem Kontakt gehen - derzeit gewöhne ich mich daran, aber ich beobachte es immer wieder.

Auch Wut spielt bei mir einj riesiges Thema - was mir ehrlich gesagt ziemlich peinlich ist - ich schließe daraus meist, dass ich einfach ein fieser Mensch bin - denn was haben diese Menschen mir denn getan?
Ich habe teilweise Angst vor diesen Gefühglen, weil ich sie nicht fühlen möchte ....
Es fällt mir auch schwer, mit solchen Personen Kontakt zu halten. Ich fange an zu vergleichen, werde lustlos und desinteressierrt - es sei denn die Person interessiert sich für mich. Das ist dann eher balsam (aber natürlich langfristig keine Basis). Ich versuche das bewusst zu ändern.

Wie man das aushält? Manchmal schaffe ich es gar nicht. Manchmal hilft atmen.
Akzeptieren, dass man in dem Moment so ist. Wenn die Möglichkeit besteht, aus dem Kontakt gehen, sich kurz zurückziehen und sortieren (weiß aber nicht, ob das kontraproduktiv ist, weil man dann ja nicht lernt, sich auch "so" auseinanderzusetzen - Vermeidung?)
Und das Gefühl aushalten, weil es vergeht (das finde ich aber schwer, weil bis dahin ein Rattenschwanz an Befürchtungen und Abwertungen gefolgt ist, der die Situation nicht besser macht :/)

Liebe Grüße,
Mim
siyambala

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von siyambala »

Hallo Mim,

wahrscheinlich hast Du mich erkannt. Bin ja mal da und wieder weg.
Ganz genau, Gesten, Blicke reichen aus in mir das Gefühl der Minderwertigkeit entfachen zu lassen. Allerdings sind das ganz bestimmte Menschentypen (Wie Du bereits sagst!). Eine bestimmte Form von Dominanz, eine herabschauende Art usw. Ich habe immer insgeheim das Gefühl, dass ich weniger intelligent bin. Das war IMMER mein Problem.

Ich habe eine Rechenschwäche, bin oft irrational, sehr vergesslich, kann nicht gut logisch denken usw. Wenn all diese Eigenschaften zusammenkommen ist das für mich fast eine Katastrophe. Ich bin unehrgeizig, kann kein Musikinstrument....bla bla. Es zu tun, schaffe ich auch nicht. Bin einfach zu "unfähig". Mir wurde letztens die Frage gestellt, was ich gut kann...die Frage war nicht beantwortbar.( Ps: Kein Deutsch als Muttersprache, daher meine Grammatik bitte übersehen!)

Was meinst Du genau mit" Du fühlst Dich beschämt wenn Nähe durch solche Menschen entsteht? Scham weil Du diese Gefühle so wahrnimmst ? Oder ? (Bin Zu Begriffsstutzig manchmal)
Dieser Vergleichsmechanismus ist bei mir nicht ganz so massiv wie Du beschreibst. Aber ich verstehe sehr gut was Du meinst Mim. Ich glaube ich musste mir einfach eingestehen, dass meine persönliche Geschichte (Wie bei jedem anderen auch) Mich so werden ließ, damit meine ich keine Fatalismus, sondern zu schauen wo und wann diese Wertlosigkeitsgefühle anfingen. Ich muss aber auch sagen, dass ich wenig Menschen kenne, daher kann auch nicht allzu oft die Vergleichsalarmglocken los gehen. Ich mache jetzt eine Therapie, mal bin ich stabil, mal nicht. Gestern war eine "Apokalypse". Ich fühlte mich so niedergeschlagen. Es war so schrecklich.

Atmen ist bestimmt hilfreich. Oft ist da dieser Druck in der Brust! Kennst Du das? Aus dem Kontakt gehen ist auch nützlich. Danke fürs erinnern!!!

Ps: Mim, ich hätte noch eine Frage an Dich. Du kommst mir sehr diszipliniert vor. Bist Du's? Vielleicht kannst Du mir da ein Stück weiterhelfen. Bist Du gut im lernen? Damit meine ich bei eine Sache bleiben? Wie schaffst Du's? Hast Du ein paar Tricks, wie Du Dich überwindest?


Danke Mim

Schöne Grüße
S.
Mim
Beiträge: 1383
Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Mim »

Hallo Syambala,

ich habe Dir eine Mail geschrieben :)

Liebe Grüße,
Mim
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Botus »

siyambala hat geschrieben:
Blicke reichen aus in mir das Gefühl der Minderwertigkeit entfachen zu lassen. Allerdings sind das ganz bestimmte Menschentypen (Wie Du bereits sagst!). Eine bestimmte Form von Dominanz, eine herabschauende Art usw. Ich habe immer insgeheim das Gefühl, dass ich weniger intelligent bin. Das war IMMER mein Problem.
Hallo Siyambala,

eine ganz einfach Frage an Dich, aber nicht zu Dir, sondern zu Deinen Mitmenschen:

Du schreibst, es handle sich um einen ganz bestimmten Menschentyp, der Dir das Gefühl von Minderwert, geringer Intelligenz und Unterlegenheit vermittelt.

Mein Frage ist: Was geschieht während so einer Begegnung mit den Betreffenden ?

Kann es vielleicht sein, dass die -während sich das Ganze abspielt- aufsteigen ?

Ich habe sehr viel mit solchen Leuten zu tun und beobachte nicht nur, was sie mit mir anstellen. Ich sehe auch, wie sie sich während dessen fühlen. Ihr Selbstwertgefühl geht in Richtung Himmel, sie fühlen sich total intelligent, sie fühlen sich überlegen.

Mit anderen Worten: Es handelt sich um eine Menschenart, die diese Ziele aus eigenem Vermögen nicht erreichen kann. Sie brauchen ständig andere, die ihnen das wahlweise entweder unentwegt bestätigen oder die sie klein und dumm wirken lassen können, um sich dabei groß und intelligent zu fühlen.

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, ob das bei den Leuten, von denen Du schreibst, auch so sein könnte ? Kann es vielleicht sein, dass die Dir absichtlich dieses Gefühl vermitteln...

Liebe Grüße vom Dobi
bingo123

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von bingo123 »

Hallo,

wenn man sich in Situationen die mit Menschen zu tun hat Minderwertig fühlt, sagt das eigentlich nur etwas über einen selber aus.

Das was Du in deinem Gegenüber als Abwertung spürst, sind Erinnerungen daran, wie du sie in deinem bisherigem Leben oder Kindheit gelernt oder beigebracht bekommen hast.

Andersherum, Menschen die es unbedingt nötig haben, Zuspruch von anderen zu erhalten, haben in Ihrem Leben nur so gelernt, etwas wert zu sein, indem sie Energie von außen erhalten.

Dabei ist jede Kraft, die uns selbst glücklich macht, die uns unseren Wert gibt, in uns selber.

Menschen, die andere Menschen brauchen, um sich selbst zu spüren,
treffen oft auf andere deren Energie daraus besteht Empathisch zu sein.

Der Mensch, der diese Fähigkeit des Mitfühlens verlernt hat bzw. nicht erlernt hat, absorbiert es von anderen.
Ohne Mitgefühl, ohne Selbstmitgefühl kann ein Mensch nicht glücklich sein.

Selbst die schlimmsten Narzissten wissen dies, können es aber nicht zugeben.
Ohne ihre Mauer die sie aufgebaut haben, würde ihr Konstrukt zusammenbrechen.

Und nur so kommt es, dass Menschen die Gutmütig sind, dazu benutzt werden, um
positiven Emotionen anzuzapfen. Der Mensch der diese Fähigkeit nicht hat, kann sie sich nur von außen holen, so wie er sich seine " Schein Bestätigung " von außen holt.

Kein Mensch ist einem anderen Menschen überlegen.
Das sollte man sich verinnerlichen.
Kein Mensch, hat das Recht sich über andere zu stellen.

Jeder Mensch ist gleich. Und wir sind die gleichesten ;))

Menschen, die Tag ein - Tag aus davon sprechen, wie toll sie sind, sich selbst in den siebten Himmel loben, ohne sich dafür zu interessieren, wie es anderen geht, oder was sie ausmacht, sagt das Gegenteil aus.

Wahrhaftiges Glück fühlen wir uns selber. In unseren Herzen. Wir brauchen niemanden von außen, der uns sagt wie gut und toll wir sind. Dieses Gefühl lebt in uns, wir spüren uns. Das wissen wir!

Versucht dich jemand nieder zu machen, so starrt er voller Neid darauf, wie du mit deiner Stärke zufrieden bist.
Er kommt nicht damit klar und versucht es zu zerstören, damit er der einzige alleinige und beste von allen ist.

Ich hoffe, mein Beitrag war nicht zu konfus.
Habe schnell und aus dem Bauch heraus geschrieben. ;)
Sonnenblume14
Beiträge: 1038
Registriert: 16. Sep 2014, 18:36

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Sonnenblume14 »

hallo Bingo,

das würde ich mir am liebsten einrahmen. Für mich ist dieses Glück im Inneren (zur Zeit?) sehr theoretisch. Denn wer sehnt sich nicht danach, vom Umfeld positiv wahrgenommen zu werden? Warum macht es uns so viel aus, was andere von uns denken?

Kann man diese innere Zufriedenheit, dieses "ich bin mit dem glücklich was und wer ich bin" irgendwie herbeizaubern? Ich wünsche mir diese Einstellung und stelle fest, dass sie immer wieder mit "ja, aber..." endet und der Kritiker in mir anfängt aufzuzählen, was daran eben NICHT stimmt.

LG Sonnenblume
"Depressionen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern dafür, dass jemand zu lange zu stark sein musste" (Johnny Depp)

"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegaard
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Botus »

Hallo Bingo,

Dein Beitrag ist super, nicht konfus. :hello:

Hallo Sonnenblume,

ich habe mich immer an dem großen Dobi orientiert, damit meine ich den, der ich als kleiner Junge später werden wollte. Meine Vorstellung davon war schon sehr früh ziemlich konkret. Wegweisend waren aber auch diejenigen, die so waren, wie ich später auf keinen Fall werden wollte. Das war ebenfalls recht früh konkret.

Die Gegenwart muss einigermaßen mit dem übereinstimmen, was man damals dachte und wollte, dann ist man zufrieden und ganz in sich. Ich bin der Meinung, dass man innerhalb der Grundschulzeit eigentlich schon recht "fertig" ist als Mensch. Da ändert sich nicht mehr viel. Deshalb ist das von damals wichtig.

Ich halte das für das Wichtigste im Leben. Hört sich bescheuert an, aber bei mir ist das so. Wenn ich irgendwas nicht weiß, fahre ich 200 Km, zu meiner Grundschule und hole mir die Antwort vom kleinen Dobi. Das funktioniert jedes mal. Versuch`s doch auch mal.

Liebe Grüße vom Dobi
bingo123

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von bingo123 »

Hallo Sonneblume,

der innere Kritiker ist in uns sehr stark verankert, es bedarf viel Geduld und Übung sich nicht täuschen zu lassen.

Der innere Kritiker ist nichts weiter, als das was Dir in Deinem Leben eingetrichtert wurde, richtig zu sein.

Doch die Wahrheit ist:

- Nichts von all dem ist wahr.

All die schönen Dingen, die Du als Kind gern gemacht hast, es aber nicht durftest, weil es deine Eltern verboten haben, oder gesagt wurde, dass es peinlich ist, würde die Nachbarn etwas davon mitbekommen. Oder vielleicht haben sie es einfach nur schlecht geredet, Dir regelrecht madig gemacht, weil Sie nicht ertragen konnten, Menschen um sich herum zu haben, die Leben in sich tragen.

Wir sind in dieser Gesellschaft durch soziale Verhaltensweisen und Regeln sind geprägt.
Viele dieser Regeln fühlen sich, für uns aber nicht richtig an. Sie wurden uns regelrecht auf erzwungen und ins Mark gebrannt.

Du kannst diese Mauer durchbrechen, in dem Du Dich immer wieder daran erinnerst, Dir erlaubst, Freude zu empfinden. Ganz egal, was andere dazu sagen.
Es spielt keine Rolle, freue Dich über die Freude.
Sei einfach Du selbst, und tue Dinge die DICH glücklich machen.

Wenn es andere nicht glücklich macht, oder Du vielleicht den Neid der anderen spürst,
sagt das nur etwas über denjenigen aus. Nicht über Dich. Er, der das Glück nicht verspürt, ist mit sich selbst nicht im Reinen.
Es ist traurig, weil so viel Kraft verwendet wird, sich in etwas negatives hineinzufinden. Wahrhaftiges Leben, in einem solchen Fall, zieht dann ohne jemals gespürt worden zu sein, an ihm vorbei.
Viele Menschen verstehen worauf es im Leben ankommt, wenn die Zeit meist schon fast abgelaufen ist.

Sei einfach Du selbst und erinnere Dich daran, wie es sich als Kind angefühlt hat, als du im Herbst vor die Haustür gegangen bist, im Laub herum getrollt bist, oder gerne mit Murmeln gespielt hast und darin Deine Freude gefunden hast.

Welches Ereignisse Dir Freude bereitet haben, ist ganz egal, versuche Dich an diese zu erinnern, und fühle die Emotionen die Du damit verbindest. Schließe die Augen und stelle sie Dir vor deinem Geistigen Auge bildlich vor. So kommst Du an unverfälschte und Echte Emotionen in Dir.

Diese Gefühle sind - völlig ohne Wertung - und unabhängig der Außenwelt.
Das was Du spürst, ist wahrhaftiges Leben.
Es ist bedingungslose Liebe. Ein Gefühl, dass Dir den Freiraum gibt, zu sein, was Du bist.
Zuletzt geändert von bingo123 am 14. Jun 2015, 08:14, insgesamt 5-mal geändert.
saneu1955
Beiträge: 2433
Registriert: 6. Jul 2014, 19:18

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von saneu1955 »

Hallo bingo 123, dein Beitrag eben hat mich sehr, sehr berührt, weil es geschrieben war, als ob du mein Leben, meine Kindheit beschreibst. Ja, dort wurden die Wurzeln gesetzt, wurde man in ein Korsett gesteckt, tue dies nicht, mach das nicht. Keine Freunde, kein Besuch zu Hause und und und.
Noch heute habe ich mit den Folgen zu kämpfen. Es ist ein schwerer Kampf, den ich mehrfach schon fast aufgegeben habe.
Auch heute ging es mir wieder sehr schlecht. Ich bin in mir gefangen.

Umso erstaunlicher war es, dass ich gerade eben mit unserem Hund noch einen Spaziergang gemacht habe, es war einfach nur erleichternd. Die Weite zu sehen, die Ruhe, ich konnte den Schritt bestimmen, mein Hund konnte in Ruhe schnüffeln, für einen Moment ein Stück Leben.

Warum machen wir eigentlich nicht all die Dinge, die uns Freude bereiten würden? Warum tun wir uns so schwer, unser Ding zu machen? Warum müssen wir immer irgendwelche Regeln einhalten?
Nein, eigentlich müssten wir das nicht, aber es steckt in uns drin.

Dein Beitrag hat mir gut getan.

LG Saneu1955
bingo123

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von bingo123 »

Hi Saneu1955,

das hat mich gefreut, dass es Dir gut getan hat!
Schaue auf das, was Dich glücklich macht.

Ein Spaziergang in der Natur, empfinde ich als etwas sehr wertvolles!
Ich finde es toll, dass Du diesen Moment genießen konntest mit Deinem Hund.

Gehe weiterhin Achtsam mit Dir um, und Du wirst weitere schöne Erlebnisse in Deinem Leben spüren.
Manchmal fängt es mit einem kleinen Moment an, und dann, wenn Du nicht damit rechnest, wirst Du
von Glücksgefühlen überrannt und in Dir entfacht die Stimme der Euphorie, wie eine lodernde Flamme.
Zuletzt geändert von bingo123 am 10. Jun 2015, 10:00, insgesamt 1-mal geändert.
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Botus »

saneu1955 hat geschrieben: Warum machen wir eigentlich nicht all die Dinge, die uns Freude bereiten würden? Warum tun wir uns so schwer, unser Ding zu machen? Warum müssen wir immer irgendwelche Regeln einhalten?
Nein, eigentlich müssten wir das nicht, aber es steckt in uns drin.
Hallo Saneu,

die Beiträge von Bingo (die ich echt toll finde) geben hierauf viele Antworten. Was Bingo geschrieben hat, ist tatsächlich wert, es auszudrucken und sich an die Wand zu hängen. Das habe ich auch spontan gedacht.

Was jedoch aus meiner Sicht noch ergänzt werden sollte, ist der Umstand, dass die aufgeführten Zwänge (das Korsett) nicht bei jedem grundsätzlich und pauschal im Innern, respektive in der Kindheit angelegt werden.

Ich beispielsweise habe "mein Ding" gemacht, auch der Rest meines Lebens entsprach in etwa dem, was viele sich hier wünschen oder anstreben.

Mir wurde das "Korsett" erst hinterher angelegt. Ich war schon ein erwachsener Mann, als Menschen in mein Leben einfielen, um mir zu vermitteln, ich sei nicht "richtig", nicht "gut", nicht "ordentlich" (usw.) Sinngemäß soll ich anders sein, anders leben, anders reden, anders fühlen, anders drauf sein (usw.)

Aus diesem Grund sollten wir auch unsere heutige Gesellschaft in die Kritik mit einbeziehen. Dort gibt es viele krank machende Entwicklungen und das müssen nicht immer unmenschliche berufliche Anforderungen sein. Es gibt auch das Problem, dass viele kein "Eigenleben" führen, sondern unentwegt auf andere schauen, andere beobachten, andere bewerten, andere einstufen. Die jeweiligen Zielpersonen können durch so ein auf sie gerichtetes Dauerfeuer krank werden.

Bei mir ist das so gewesen. Ich habe das auf mich gerichtete Dauerfeuer nicht ausgehalten. Die Betreffenden waren auch nach Aufforderung nicht bereit, in ihr Eigenleben zurück zu treten und Distanz zu halten. Viele Andere sind aus ganz anderen Umständen krank geworden, dabei handelt es sich aber immer um Übertretungen von irgendwelchen Grenzen durch andere.

Ich würde deshalb gern ergänzen, dass es auch gesellschaftliche Veränderungen (in Richtung Distanzlosigkeit) gibt, die für viele Gesunde ein auf Dauer krank machendes Korsett bedeuten. Diese Krankheit muss nicht immer von Innen heraus oder aus der Kindheit kommen.

Liebe Grüße vom Dobi
Zuletzt geändert von Botus am 10. Jun 2015, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.
bingo123

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von bingo123 »

Guten Morgen Dobermann,

da gebe ich Dir Recht!
Ganz klar.

Es geht einfach immer mehr darum, zu funktionieren.
Individuelle Bedürfnisse, interessieren keinen mehr so richtig.
Eine traurige Entwicklung..
siyambala

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von siyambala »

Hello Dobermann,

danke für Deine Antwort! "Ihr Selbstwertgefühl geht in Richtung Himmel, sie fühlen sich total intelligent, sie fühlen sich überlegen."

Ich kann Deine Frage nicht ehrlich beantworten. Da ich selbst zu dieser Sorte (Zum Teil) angehöre, bin ich zu sehr in diese Gefühls/Denkmechanismus drin.

Danke fürs erinnern, und nachfragen! Inzwischen bin ich am Erdgeschoss angekommen. Den Keller habe ich für einige Tage verlassen. Schau ma mal, ob es mich dorthin verschlägt.

Schöne Grüße
Siyambala

Ps: Bingos Beitrag hat mir auch sehr gut gefallen! :)
Mim
Beiträge: 1383
Registriert: 21. Dez 2013, 19:41

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Mim »

Hallo Simbayala,

ich glaube die Frage von Bingo ist auch gar nicht so leicht zu beantowrten, denn - aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es ab einem bestimmten Zeitpunkt niemanden mehr braucht, der sich von oben herab nähert und Dich kleinmacht. Das macht man automatisch von alleine - und hievt das Gegenüber in eine höhere Position. Und der kommt da oft auch nicht so schnell wieder heraus - es sei denn, es wird ein Mangel entdeckt, dann kann man ihn/sie ganz schnell "im Keller versenken".

Die inneren Instanzen kennen nur ganz oben und ganz unten. Das ist von außen herangetragen worden und so wird die Welt dann auch im Außen unterteilt. Das heißt: Entweder ich bin ganz unten (was aber kaum zu ertragen ist), oder ich bin ganz oben - entsprechend muss der andere nach unten gebracht werden.

Das sind verinnerlichte Muster, die sehr schwer zu durchbrechen sind. Ich weiß nicht, ob es bei dir so ist - bei mir in Teilen auf jeden Fall und ich denke, viele kennen das hier.

Mal zurück zum Thema:
Was für praktische Tipps habt ihr noch?
Ich bin sehr, sehr am außen orientiert und finde mich immer wieder an einem Punkt, an dem ich das Gefühl habe, mein Leben sei "verlebt". Was "will" ich - was sind nur Ängste, Befürchtungen.
Wie finde ich jetzt den "richtigen" Weg?

Ich habe das GEfühl, dass hier schon mein Denkfehler ist. Ich MUSS es ab jetzt gut und richtig machen, ansonsten hab ich versagt. Aber wie kann ich anders an das Thema herangehen?

Irgendwie auch Frieden mit mir schließen, ohne zu resignieren? Ist für mich am schwersten :(

Ideen, Erfahrungen, Anregungen würde ich toll finden :)
Botus
Beiträge: 2096
Registriert: 29. Mär 2014, 06:36

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von Botus »

Hallo Mim & Siyambala,

Ihr seid verschieden, Eure Geschichten sicher auch.

Dennoch habt Ihr Gemeinsamkeiten, zum Beispiel die Fähigkeit, Euch selber sehen zu können (was die meisten nicht können). Auch könnt Ihr das, was Ihr sagen wollt, sehr gut auf den Punkt genau ausdrücken (was die meisten nicht können). Es sind auch noch andere gute Sachen heraus zu lesen, die Euch erkennbar aus der Masse heraus ragen lassen. Ich seh` da irgendwie nix Niedriges.

Ich verstehe überhaupt nicht, warum ausgerechnet Ihr das Gefühl beschreibt, niedrig zu sein oder nicht gut genug, oder zu versagen, oder etwas in der Art.

Ich habe ein wenig den Verdacht, dass dieses Gefühl über Andere vermittelt wird oder wurde.

Wir müssen uns im Klaren darüber sein, dass dieses "Auspendeln" mit anderen permanent statt findet. Ganz viele Menschen tun das unentwegt. Sie fragen uns nicht, ob wir damit einverstanden sind, wenn sie uns dazu benutzen. Sie tun es einfach.

Nach meiner Erfahrung ist ein gewisses Leid dann schon vorprogrammiert. Denn nicht immer endet so ein Auspendeln in Liebe oder Freundschaft oder guter Nachbarschaft oder guter Zusammenarbeit.

Wenn beim Anderen keine positiven Gefühle (Interessen) vorhanden sind oder seine Gefühle (Interessen) negativ sind, kann so ein Auspendeln leicht in Richtung "Bewertung" oder "Abwertung" driften.

Das sind meine Erfahrungen. Aus diesem Grund versuche ich, mich von Personen fern zu halten, die mir gegenüber keine positiven oder gar negative Gefühle (Interessen) hegen, mich aber trotzdem zum Auspendeln benutzen möchten.

Mit anderen Worten: Wenn ich die Gefühle (Interessen) eines anderen Menschen kenne, kann ich schon vorher voraussagen, was dabei herauskommen wird, wenn dieser Mensch damit beginnt, zu "pendeln". Ich kann die Abwertungen (bzw. die Abwertungsbemühungen) in so einem Fall voraussehen.

Wenn ich so ein "Pendelergebnis" schon vorher voraussagen sagen kann, bedeutet das -> Sein "Pendelergebnis" ist überhaupt Nichts wert ! Ich sehe es als Nichts ! Es gibt lediglich Aufschluß über seine Gefühle und Interessen.

Mit anderen Worten: Viele Leute versuchen, ihre Gefühle und Interessen in eine völlig andere Verpackung zu stecken. Sie werten einen auf, wenn sie einen mögen oder ein bestimmtes Ziel verfolgen. Sie werten einen ab, wenn sie einen nicht mögen oder man ihrem Ziel im Wege steht.

Wenn man vielen solcher Menschen in seinem Leben begegnet ist und ihnen jedes mal auf den Leim gegangen ist, kann es passieren, dass man sich eines Tages ohnmächtig fühlt und somit auch niedrig.

Alle Menschen künftig zu meiden, wäre die falsche Reaktion, denn nur ein Teil der Menschen ist so drauf. Die anderen sind nicht so. Es gilt zu überprüfen, ob man sich nicht (vielleicht unbewusst) immer mit dem selben Menschentyp umgibt. Ein Wechsel zu einem ganz anderen Menschentyp kann hier Wunder bewirken.

Das ist ein Risiko, aber was hat man zu verlieren, wenn es einem schlecht geht ? Gar nichts ! Bei den Bremer Stadtmusikanten heisst es "Was besseres als den Tod findet Ihr überall." Ich finde den Spruch sehr klug. Wenn es einem sehr schlecht geht, bedeutet das auch, dass man gewissermaßen frei ist. Es ist dann möglich, völlig andere Wege zu gehen. Man ist nicht mehr an die alten Wege gebunden. Das kann enorme Vorteile bringen, denn woanders scheint die Sonne.

Liebe Grüße vom Dobi
siyambala

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von siyambala »

Hallo Mim,
Hallo Dobermann,

danke nochmal fürs erklären. Immer gut, auch andere Sichtweisen zu sehen oder aber auch die eigenen bestätigt zu bekommen.

Wie Mim bereits sagt, ist diese Bewertungsmechanismus im Laufe des Lebens entstanden. Ich kann nicht die Auswirkungen früherer Prägungen einfach so abschütten. Ich kann, sofern ich in der Lage bin diese natürlich hinterfragen. Das ist aber ja auch so eine Sache, der Mensch möchte gerne eine gewisse Kontrolle und Erklärbarkeit von allen. Das einiges nicht kontrollieren lässt, hört keiner so gerne. Alle Erscheinungen sollen messbar und gesteuert werden. Wer nichts macht, ist selber schuld da man kann ja vieles lenken kann. Anpassungsstörung ist schnell diagnostiziert.

Der Selbstwert kann schnell angeknackst sein, wenn das Funktionieren in einem kapitalistischen Gesellschaft Vorrang hat. Wenn ich so überlege, war das doch meistens so.

Gruss
Siyambala
akinom53
Beiträge: 319
Registriert: 2. Mär 2015, 23:41

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von akinom53 »

Hallo Otterchen und alle Foris,
danke, dass du dieses Thema noch mal angestoßen hast, ich finde deine Weg zum Selbstwert und die daraus erkannten aufgeschriebenen Tipps klasse, so zusammengefasst habe ich dies noch nirgendwo gefunden.
Ich werde es mir gleich kopieren, einiges habe ich schon gewusst und doch wieder außer acht gelassen, doch jetzt kann ich es immer wieder lesen und verinnerlichen. Umsetzen kann ich es nur nach und nach , auch bezogen auf mein persönliches " ich" .
Ja , wie einige beschrieben, viele Verhaltensweisen werden einem im Kindesalter und teils von der Gesellschaft so lange eingeredet, bis man glaubte, so ist es richtig. Was ich getan habe, war oft das, was Mitmenschen von mir erwarteten, nicht das was ich wollte. Zum Beispiel, die Wohnung sollte immer in Ordnung sein, es könnte ja plötzlich Besuch kommen. Nein, wer mich so mag wie ich bin, den stört auch nicht mal eine Unordnung.
So hat mir eine ältere Dame , die für mir als Kind imponiert die ich aber auch manchmal gehasst habe, ganz im ernst gesagt, eine gute Hausfrau erkennt man schon an der Wohnungstür, wenn die sauber ist. Es hat sich bei mir eingebrannt, was habe ich jahrelang immer beachtet, meine Tür war immer blitzsauber.
Viele andere auch Freunde gaben mir zu verstehen, eine gute Hausfrau kann gut kochen, backen, muss es bei Besuch beweisen, weil dann ein perfektes gut schmeckendes Essen auf den Tisch steht. Weil ich es nicht so wollte, bekam ich ein schräges Lächeln zu spüren, was war bei mir die Reaktion, ich hatte ein schlechtes Gewissen, fand mich unvollkommen. Dies habe ich zum Glück schon überwunden.
Erst als ich nichts mehr schaffte, zusammen brach, mich in Therapie begab, fing ich an zu hinterfragen, was will eigentlich ich, nicht die anderen. Ich bin immer noch im Lernprozess.
Ich hätte vor Jahren nicht geglaubt, dass so vieles indirekt ins Unterbewusstsein eingepflanzt wird, nur durch bestimmte Bemerkungen.
Auch die Gesellschaft tut dies ganz bewusst, nehmen wir mal die Werbung, man sieht sie sehr oft im Fernsehen. Geht man einkaufen, sieht das Produkt/ Lebensmittel meist greift man zu, auch wenn es nur zum Nachempfinden des Geschmackes ist. Die Werbung hat das Gehirn überlistet.
Ich möchte diese Verhaltensweisen aus meinem Leben verbannen, so handeln wie ich es für richtig halte, doch ich will mich diesmal nicht unter Druck setzen, sondern zufrieden sein, was ich schaffe, jeder Schritt ist ein Erfolg.

aki
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Selbstwert - mein Weg dorthin

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen Aki, guten Morgen liebe andere,

tja, wenn einem die Mitmenschen doch nur hätten vermitteln können, wozu Ordnung, Sauberkeit usw. WIRKLICH da sind...

Lasst mich mal brainstormen:

• es ist GUT, wenn wir unsere Umgebung ordentlich und sauber halten, weil wir nur das beste Umfeld verdienen

• und weil wir uns in einer sauberen, aufgeräumten Umgebung wohler fühlen, als wenn alles staubig, fleckig, unordentlich und unübersichtlich ist

• mit dem Aufräumen des Umfeldes kann (!) sich auch die eigene Seele besser ordnen

• die Wohnung spiegelt den darin wohnenden Menschen in gewisser Weise

• wer das Aussehen der Wohnung mit dem darin wohnenden Menschen aber gleichsetzt bzw. wem das Aussehen der Wohnung wichtiger ist als der darin wohnende Mensch, den sollte man besser nicht in sein Leben lassen

• gesunder Geist in gesundem Körper... in aufgeräumter Wohnung? Funktioniert das in beide Richtungen?

• dies liegt in unserer eigenen Verantwortung

• das Maß legt jeder für sich selbst fest


Und so kann man dies mit allen Bereichen machen...
Es geht wohl darum, Bereich nach Bereich in seinem Leben BEWUSST werden zu lassen, zu hinterfragen, abzuwägen... und ja - auch zu schauen "was will ich".

Wenn einem klar geworden ist, was / wohin man will, kann es passieren, dass die Reaktionen der Umwelt auf einmal nicht mehr so wichtig sind oder nicht mehr als belastend empfunden werden.



Ich selbst bin gerade allerdings an einem belastenden Punkt angelangt:
Wenn ich nicht bekomme, was ich will und brauche, funktioniere ich nur noch auf Sparflamme.
Soll heißen: dann mache ich nicht das, was gut für mich wäre.
Das Pflichtprogramm kommt zum Erliegen, wenn für mich die Kür nicht auf dem Programm steht.
So funktioniere ich leider.
Die Pflicht wird zur großen Belastung, wenn kein Ausgleich da ist -
weshalb ich die Pflicht schleifen lasse, was langfristig nicht gut für mich ist, was mich noch tiefer runterzieht, was mich tagtäglich noch mehr belastet.

Aber dieses Thema packe ich jetzt in den Motivationsthread.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Antworten