Diskussionsforum Depression

Hallo,
meld mich auch mal wieder!
Nachdem ich gestern,an meinem arbeitsmäßigen "Großkampftag" nach Feierabend dann die Schweinis gemistet,Küche,Bad,Gäste-WC gesaugt und gewischt habe,währenndessen der schnell mal "nebenbei" zubereitete Hackbraten im Ofen schmorte,schaffte ich es gerade noch,'ne Maschine Wäsche aufzuhängen und dann mich selber ins Bett

Heut möchte ich das Schlafzi. saugen (ihhh-Staubmäuse hinterm Bett) und eigentlich noch in die Stadt fahren,um bei dm zu "shoppen".
Und das Wohnzi. muß auch abgestaubt werden!

Habt alle einen schönen Samstag (hier scheint tatsächlich mal die Sonne)

PS:deswegen dürfen viell. auch die Stiefmütterchen endlich aus der Garage in die Kästen

Hallo zusammen,

grad fehlt mir ein sinnvoller Schritt für die weitere Struktur des Tages. Ich habe Küche, Flur und Balkon herzeigbar fertigemacht. Jetzt stünde der Papierberg an.

Wie mache ich mir dafür Lust? Wie vermeide ich ein Rutschen in meine wohlbekannte Ausweichstrategie (dann geht es nicht mehr , das Aufräumen).

Ich mache eine Pause, am liebsten würde ich jemanden sprechen und sehen, aber weiß nicht recht wen.

Wie ist das bei Menschen mit Familie (ich hatte schon so lange keine mehr) - kann man sich da darauf verlassen, dass jemand zum sprechen da ist? Oder ist es wie mit der nahen Freundin, die halt auch zwar oft, aber oft auch nicht erreichbar ist? Na gut, man wohnt zusammen - Macht das den Unterschied? Man wohnt zusammen und hat einen gemeinsamen Tisch? Man hat gemeinsame Gewohn [!] heiten.

Ist es das, was mir fehlt? So einfach?

puk

hallo puk,

respekt, da hast du ja ganz schön viel geschafft.

es passt ganz gut, dass du fragst, wie es den menschen geht, die familie haben.
darüber habe ich heute ganz viel nachgedacht - wenn auch vielleicht mit anderem hintergrund.

mein mann wollte an diesem we gerne heimbesuch antreten und so holte ich ihn um 11.ooh ab - morgen 18.00h muss er wieder da sein.

ich war / bin es nach wie vor skeptisch, ob das eine gute idee war. kaum ist er hier, geht es ihm eigentlich schlechter (wobei es ihm auch in der klinik nicht gut geht) - er begründet das damit, dass er dann all das direkt vor sich sieht und nicht in der lage ist, auch nur ein einziges ding zu tun.

ich signalisiere ihm, dass ich da bin wenn er reden möchte, ich formuliere auch, dass es für mich ok wäre, wenn er doch lieber zurück in die klinik will. er kann jedoch nichts entscheiden und hängt hier so vor sich hin.

wenn ich spüre, dass er etwas empfänglicher ist, versuche ich, ihn zu einem spaziergang zu motivieren, oder ich bitte ihn, ob er mir vielleicht mal helfen kann, dieses oder jenes zu tun.
eben haben wir es immerhin geschafft, die papiere für die krankenkasse auszufüllen. jetzt warte ich darauf, dass er mir die gehaltsabrechnungen der letzten 12 monate raussucht, die ich mit einreichen muss...

manchmal empfinde ich wie du - keiner zum reden da, die freundin wohnt nicht gleich um die ecke und hat natürlich nicht immer zeit und meistens dann nicht, wenn es mir ganz dreckig geht.

ich motiviere mich dann mit dem belohnungsprinzip: wenn ich das und das noch erledige, dann gönne ich mir ne halbe stunde zeit zum lesen, oder ein bad, oder einen film...

schon mühsam das alles.

aber hey, vielleicht will der papierberg ja auch morgen von dir bewältigt werden??

lg
eiskristall

Hallo puk,

also ich finde auch, dass Du schon unglaublich viel geschafft hast, eine herzeigbare Küche habe ich schon seit Monaten nicht mehr gehabt (mein Kater ist da nicht so kritisch) und im Flur ist eh immer dunkel.

Wenn beim Papierkram nichts wirklich dringendes dabei ist, was soll´s ......

LG, Lærke

Vielen Dank liebe Eiskristall, das du mich daran erinnerst,

ja es stimmt, der Berg kann auch bis morgen noch warten. Wäre halt schön gewesen, den endlich auch noch, naja.

Jetzt gucke ich erstmal Hitchcocks Frenzie, London, wonderful.

Hat dein Mann auch Depressionen? Können gesunde Partner miteinander in leeren Zeiten reden? Ist man krank, wenn man das nicht miteinander kann?

Ich würde so gerne die Welt ganz verstehen

liebe puk,

ja, mein mann hat depressionen und es geht ihm wirklich nicht gut.

wenn ich so auf unsere beziehung zurückblicke, dann ist es in der tat immer so gewesen, dass ich diejenige war, die worte liebte.
ich brauche worte - gelesen, geschrieben, gesprochen - nimmt man mir diese form des austausches leide ich.
für ihn ist das wohl anders. so gab es auch in der vergangenheit immer wieder phasen des schweigens. nie so massiv und ausgeprägt wie heute.

sicherlich grundsätzlich eine frage der mentalität. ich philosophiere gerne, denke viel nach - das macht mich aus.

und jetzt ist nichts - einfach ein großes nichts.
ich versuche zu verstehen, akzeptiere sein schweigen - was bleibt auch sonst.

ja - auch ich würde gerne ganz verstehen!

ich hoffe, du hattest einen schönen fernsehabend!

ganz liebe grüße
eiskristall