burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

maki

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von maki »

Bringfriede, bist aber auch schon viel unterwegs heute Morgen.

Natürlich ist es sinnvoll. Bei mir ist das auch so, manchmal fliegen meine Finger über die Tastatur, und ich denke mir, was so aus dir raussprudelt, kann nur GUTES sein. Ich werde mir in Zukunft auch mal ein paar Seiten von dem was ich geschrieben habe ausdrucken - da ich ja kein Tagebuch führe

Bis dann

Milly
Bringfriede
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von Bringfriede »

He...getroffen...

Bis dann meine Liebe,

Bringfriede
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Milly,

erst mal vielen Dank für deinen Bericht. Ich finde jede Schilderung hilfreich, denn man kann sein eigenes Leben, seine Erfahrungen, seine Einstellungen damit abgleichen. Ich kann mir einiges von dem, was hier im Forum geschrieben wird als "Warnung" dienen lassen, anderes einfach so hinnehmen, anderem nur voll zustimmen, etc.
Also jede mitgeteilte Erfahrung ist im Prinzip wieder eine Erfahrung für mich und damit für die Leser hier auch.

Für mich ist es eh noch schwer zu sagen, wo ich eigentlich stehe - was ist bournout, was ist Depri, was ist normal??? Aber ich fand das schon wichtig, wie du deine Entwicklung schreibst und ich kann nur hoffen, dass ich die Kurve noch rechtzeitig (?) bekomme(n habe) ....

Ach Bringfriede ... es ist immer wieder schön, deine postings zu lesen, weil ich mich da oft wiederfinde oder gar nichts mehr dazu sagen muss - es einfach so stehen lassen kann, das ist schön und dann gibts ja immer noch eine Umärmelung - und das noch -- nein, nicht umsonst, sondern gratis! -.

<a href="http://www.smilies.4-user.de"><img src="http://www.smilies.4-user.de/include/Li ... ve_227.gif" border="0" /></a>

Ich sehe es auch so mit der Arbeitswelt.
Ich habe als Kind mitbekommen, dass man fleißig sein muss und brav, kein Widerspruch sondern eher immer "ja" sagen. So ging es in der Ausbildung und dann bei der Arbeit. Man war immer etwas fleißiger als andere, wollte immer alles besonders gut machen und wie man so schön sagt, dort wo die Arbeit gemacht wird, läuft sie auch hin ....
Dazu die "Netzwerke", also die Klüngeleien,d ie Grüppchen, die inneren Wege nach oben, das inoffizielle "so muss man es machen". Ich hatte keine Lust auch mitzumachen, anderen Honig um den Bart zu schmieren (um es mal vornehm auszudrücken), in der Kantine dann auch noch übers Büro zu reden, jedem Tratsch hinterher zu laufen, hatte auch keine Zeit dazu. Oft bin ich in der Pause alleine los, wollte meine Ruhe haben, wenigstens mal 30 minuten um Luft zu holen und wieder etwas Ordnung in den Kopf zu bekommen.
Ich würde auch sagen, dass ich eher ein Außenseiter war. Vielleicht hätte ich aber mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten sollen, eher mal aktiver sein, provozierender, meine Sicht der Dinge ansprechen, meine Wahrheiten sagen ... sonst lässt man anderen den Raum und ärgert sich nur, wie und wohin die Dinge laufen. Irgendwie denke ich, dass das auch so eine Art von Selbstverleugnung ist oder Feigheit.

Wenn ich wieder in so eine Arbeitssituation komme habe ich mir zumindest vorgenommen, aktiver zu sein und ehrlicher anderen gegenüber, auch wenn man gegen alle redet, wenn man weiß, dass nur Widerspruch zu erwarten ist. Das ist vielleicht für den eigenen Seelenfrieden viel wichtiger als die Worte immer runter zu schlucken und sich nur innerlich zu ärgern oder die Augen zu verdrehen, denn:
wenn andere mal was gesagt haben, fand ich das immer gut und mutig. Nun ja, ich bin wohl kein besonders mutiger Mensch. Da hab ich noch Potential, das entwickelt werden kann....

Also "bring Friede", ich find deinen Beitrag echt gut, er hat mich zum Schreiben motiviert und macht mir wieder ein paar Dinge klar bzw. bringt sie mir wieder deutlicher ins Bewußtsein. Dafür Dank und - klar doch - Umärmelung. Und ja, aus mir schreibt es auch oft heraus und ich bin dann erstaunt, wie lange meine Beiträge sind; dazu feuere ich sie immer gleich ab, ohne nochmals "Korrektur" zu lesen. Aber so sind sie dann auch authentisch - hoffe ich zumindest.

Also, nur keine Selbstbeschränkung. Einen schönen und friedlichen Abend noch
TG
mystery60
Beiträge: 344
Registriert: 13. Nov 2009, 11:12

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Sorry, der "Lächler" sieht mit Tag so aus:



TG
maki

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von maki »

Hallo Tiefgrund,

Schön, mal wieder was von dir zu lesen.

Stichwort Selbstbeschränkung. Gibt es dieses Wort eigentlich? Ich kann mich nicht erinnern, es schon mal gelesen oder gehört zu haben, aber es PASST.

Ich geh mal davon aus, dass die 60 dein Geburtsjahr ist. Also, du bist gross und alt genug (so sagen wir das im luxemburgischen) zu wissen was du tust, wann du es tust und wie. Wir brauchen uns von niemandem mehr zu fürchten, haben eine eigene Meinung und haben auch das Recht, diese zu äussern. Manchmal ist es besser, die Worte einfach nur rauszulassen, anstatt noch minutenlang zu überlegen wie man das jetzt formulieren kann, welche komplizierten Wörter wir noch einbauen können. Diese Zeit verstreicht, und die Gelegenheit zur Antwort ist vielleicht vertan. Und wieder stehen wir da, mit offenem Mund und der Wut im Bauch.

Seelenfrieden ist meiner Meinung nach das Allerwichtigste für uns.

Ich war, bevor ich oben genannte Arbeitsstelle angenommen habe, immer ein sehr impulsiver, spontaner und lustiger Mensch. Irgendwie hat dieser "Chef" mich "gebrochen". So jedenfalls fühlte es sich für mich an. Spontanität war überhaupt nicht gefragt, immer auf die Zähne beissen, immer über 100 prozent funktionnieren. Weisst du, er hat, nachdem ich erst 2 Monate dort gearbeitet habe, einen 2seitigen Bericht über mich an die Direktion gemacht. Darin hängte er mir "Vergehen" an, wie z.B. dass ich schon meinen Urlaub planen wollte, das Recht hatte ich zu dem Zeitpunkt anscheinend noch nicht (war halt nur, weil wir 3 Wochen weg wollten, da dachte ich, besser beizeiten fragen). Naja, ich habe jedenfalls reagiert, habe einen Termin bei der Direktion angefragt um mich zu rechtfertigen. Das war dem Herrn natürlich gaaar nicht Recht, so hinter seinem Rücken.

Genug davon, zurück zu dir

du schriebst
Ich würde auch sagen, dass ich eher ein Außenseiter war. Vielleicht hätte ich aber mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten sollen, eher mal aktiver sein, provozierender, meine Sicht der Dinge ansprechen, meine Wahrheiten sagen ... sonst lässt man anderen den Raum und ärgert sich nur, wie und wohin die Dinge laufen. Irgendwie denke ich, dass das auch so eine Art von Selbstverleugnung ist oder Feigheit.

Genau das trifft den Punkt! Du solltest lernen, das umzusetzten, Schritt für Schritt, oder im Eiltempo, gerade so wie es dir gut tut. Manchmal muss man einfach rücksichtslos sein, die Ellenbogen einsetzen, auch wenn's uns schwer fällt.

So, jetzt drück ich auch ganz einfach auf "abschicken", ohne Rechtschreibfehler zu korrigieren.

Bis dann TG
und die anderen Mitleser

Milly
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Milly,

erst mal vielen Dank für Deine Rückmeldung.

Also, ich habe schon vor an dieser Baustelle zu arbeiten, aber das ist für mich nicht einfach. Klar, wenn es Situationen sind, in denen ich nicht in eine Hierarchie eingebunden bin (also letztlich, wo man selbst nicht viel zu verlieren hat) geht das eher. Dort, wo man "weiter mitspielen" muss, ist das problematischer.

Keine Rücksicht nehmen - das hat mich kurz abgeschreckt iSv "ich soll rücksichtslos sein", was ich ja eigentlich nicht will. Aber im Sinne von "keine falsche Rücksicht nehmen" oder "keine Rücksicht auf die Ausbeutungsinteressen anderer nehmen" - ja, da ist es wieder stimmig.

Ich finde es richtig, Rücksicht zu nehmen, im Sinne eines fairen Miteinanders. Aber da, wo Dinge falsch laufen, wo Druck ausgeübt wird, etc. - da sollte man nicht Rück-Sicht und nicht Vor-Sicht walten lassen - sondern Durch-Sicht: im Sinne von offen ansprechen, was nach eigener Meinung Sache ist.

In diesem Sinne - arbeiten wir daran!
TG
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo,

will mal meinen thread wieder "aufwärmen":

Wenn Depressionen zunehmen und es stimmt, was viele Theras sagen, dass die Überbelastung am Arbeitsplatz überhand nimmt und sie mit weiter steigenden burnout-Zahlen rechnen, was bedeutet das dann, wozu wird es führen?

Im thread
>Das erzogene Weichei !
diskutiere ich gerade mit über die Frage, was erbliche Ausstattung und Erziehung ausmacht, auch für das, wie man wird und ob man eher depressiv wird oder nicht. Dabei geht das meiner Ansicht nach in die Richtung, dass empfindsame und aufmerksame Menschen eher dazu neigen depressiv zu werden, weil sie mehr aufnehmen, mehr sehen, auch mehr Leid und Ungerechtigkeit und sich vielleicht auch mehr um andere kümmern und nicht in erster Linie um sich selbst.

Wenn also die sensiblen Menschen, die aufmerksamen, mitfühlenden, wachsamen Leute eher aus den Jobs ausscheiden und die, die sich sehr gut im Blick haben, nicht so empfindsam und mit wachem Blick für andere sind, im Job verbleiben - und Karriere machen -, wozu führt uns das am Ende?

Werden wir eine Truppe von Managern bekommen (gleich ob Politik, Wirtschaft oder wo auch sonst), die ein dickes Fell haben, die gut ihre Ellbogen einsetzen können und in erster Linie nur an sich denken (Profitmaximierung auch im Eigeninteresse)? Und führt das umgekehrt dazu, dass sie anderen zu Aussteigern werden und am Ende - wenn überhaupt - nur noch alternative Jobs machen, d.h. sich ehrenamtlich engagieren, Bilder malen, Speckstein bearbeiten, spazieren gehen und in sich hinein hören?

Einerseits amüsant die Vorstelllung, dass die Zahl der "Philosophen" in der künftigen noch moderneren Gesellschaft wieder zunimmt, auch wenn oft nur Privat-Philosophie betrieben wird. Andererseits erschreckend, wenn die Gesellschaft von wenig-altruistisch-denkenden "ganz Gesunden" gelenkt wird.

Wäre da nicht wieder die "goldene Mitte" die bessere Wahl, d.h. man nimmt etwas Druck aus der Rationalisierung und Profitmaximierung heraus, integriert kranke, depressive, nachdenkliche, sensible, aufmerksame Menschen in den Arbeitsprozess, nutzt deren Erfahrung und Wissen und arbeitet etwas humaner, wenn ggf. auch langsamer und un-ökonomischer (aus BWL-Sicht), erspart der Gesellschaft damit aber die großen Nebenkosten von Krankheit und Ausstieg aus der Arbeitswelt (VWL-Sicht)?

Gruß
TG
Clown
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von Clown »

Hallo TG,

>Wäre da nicht wieder die "goldene Mitte" die bessere Wahl, d.h. man nimmt etwas Druck aus...
Wer ist MAN?

Doch jede und jeder von uns, nicht?

Ich z.B. als Lehrerin, wo kann ich Druck herausnehmen - der ist eh völlig kontraproduktiv fürs Lernen, das hat die Gehirnforschung inzwischen klar nachgewiesen.

Ich habe einige Dinge, mit denen ich versuche, Anspannung und Angst bei den Kindern (und mir!) zu lösen/zu vermeiden (will ich hier nicht so 'outen', weil es manchmal auch Balanceakte zwischen Schulsystem-Regeln und der menschlichen Seite sind ), es gibt IMMER (behaupte ich) einen Spielraum, und den gilt es zu entdecken und zu nutzen.

Also weg mit dem 'man' in solchen Diskussionen und schauen, wo ist mein Spielraum, wie kann ich ihn entdecken, nutzen, ausbauen.

Und ich möchte nochmal auf das Buch von Joachim Bauer verweisen, obwohl ich es (noch) nicht gelesen habe, in dem er nachweist, dass so eine Gesellschaft, wie du sie 'heraufbeschwörst' menschlicheren Gesellschaftssystemen unterlegen ist:

http://www.amazon.de/Prinzip-Menschlich ... =pd_sim_b_

Wahrscheinlich ist die Einstellung und Erwartung eines jeden Menschen in dieser Hinsicht auch Glaubenssache, und DAS halte ich für sicher: Ich bekomme das, was ich glaube, dafür sorgt das Gesetz der sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung.

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Clown,

schön dass Du mich besuchst ....
Danke für den Buchtipp - gleich mal vorgemerkt.

Wie gesagt, der Mensch braucht andere, damit er überleben kann (als Baby/Kleinkind), also ist die menschliche Existenz auf Kooperation und ein Miteinander angelegt. Dazu gibt es keine Alternative.

Wenn man sich mit den Philosophen beschäftigt, dann geht vieles zurück auf das Eins-Sein-mit-sich, also das In sich Ruhen und das Handeln aus dieser Selbstsicht - das ist immer in Richtung altruistisch angelegt. Wenn so viele darüber lange nachgedacht haben und immer wieder zu diesem Ergebnis kommen, kann das mE nicht so falsch sein.

Ich wünsch Dir schönen Besuch!
TG
GE
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Ist das System krank und werden "die Falschen" behandelt?

Beitrag von GE »

Hallo,

Ich glaube, dass über die Medien ein Bild oder auch eine Erwartungshaltung erzeugt wird, dem oder der ein normal Sterblicher gar nicht entsprechen kann.
Obwohl mir bewusst ist, dass manipuliert wird, kann ich nicht leugnen, dass ich selbst Opfer dieser Manipulation bin.
Wenn ich im Betrieb meine Arbeitskollegen und -kolleginnen betrachte, stelle ich fest, dass die Hauptgesprächsthemen irgendwelche TV-Serien, Doku-Soaps und Prominentenklatsch sind.
Je abartiger und boshafter der Inhalt desto höher die Zuschauerbeteiligung und das Interesse. Die Boulevardpresse gibt vor was "in" ist und was nicht. Die Medien sagen "Du musst jung, dynamisch und erfolgreich sein", ach ja und natürlich auch den optischen Kriterien entsprechen.
Das Ergebnis ist ein Heer von operationswütigen, magersüchtigen Teenagern und psychisch deformierten Zeitgenossen, die krampfhaft versuchen nicht aus der Schablone zu fallen. Zum Mittelpunkt unseres Lebens mutieren Fettabsaugung, Liftings und sonstige Tuningmassnahmen. Auf diese Art baut sich ein enormer Druck auf der ja wirklich nur belastend sein kann und irgendwann kippt dann das ganze System, kann ja gar nicht anders sein.

Na, ja und die ganz Sensiblen erwischt es eben schon ein bisschen früher.

Ich hab eine (sehr kurze) Zeit in der ambulanten Altenpflege mitgearbeitet und einige schwerst kranke Menschen kennengelernt. Bei Krankheit, vorallem ohne Chancen auf Heilung verschieben sich die Wertvorstellungen und es kommt der Mensch an die Oberfläche. Ich habe in dieser wirklich nur sehr kurzen Zeitspanne viele gute Gespräche geführt und ich habe mich unter diesen Menschen wohl gefühlt.
Auch die Zeit in der Psychiatrie war eine Bereicherung, sehr anstrengend aber doch eine eigene kleine Gesellschaft, die viel toleranter und ehrlicher funktioniert. Jeden Einzelnen dieser Menschen habe ich als interessanter, vielseitiger und liebenswerter erlebt, als die verkrusteten, grauen Zivilisationsroboter unserer Gesellschaft. Ja, wir sind wie die grauen Männer aus der Geschichte "Momo" von Michael Ende.
Wir sind eine Überfluss- und Überdruss Gesellschaft, die vergessen hat was wirklich wichtig ist. Klar, dass das vor dem Arbeitsleben nicht halt macht, es ist genau so ungemütlich wie das Leben in unserer "Spassgesellschaft".

Grüsse vom Höhlentier, das neu im Forum ist
mystery60
Beiträge: 344
Registriert: 13. Nov 2009, 11:12

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Höhlentier,

dass die Umwelt uns beeiflusst ist wohl unbestritten und dass wir "manipuliert" werden - naja, es wird jedenfalls ständig versucht. Die Frage ist nur, "manipulieren" wir uns nicht selbst mit oder am meisten?

Dei Werbung funktioniert ja in der Regel so, dass der eigentliche Effekt unbewußt abläuft. Man sieht eine Reklame zum Produkt X und hat vielleicht gar nicht richtig hingehört, es interessiert einen nicht und man denkt vielleicht, man sei immun gegen solche Manipulationen. Dann steht man im Einkaufsmarkt vor dem Regal mit 100 Produkten und nimmt "zufällig" Produkt X - unbewußte Entscheidung - Werbung hat funktioniert!

Bei einem selbst? Wie viel vom Tag machen wir schon bewusst? Der Wecker klingeln, wir schlagen die Bettdecke zurück, stehen auf, gehen ins Bad, Dusche, Zähne putzen, ..... spüren wir den Stoff des Bettdeckenbezugs, könnten wir im Bad sagen, was für ein Bezug überhaupt drauf ist, schmecken wir die Zahnpasta oder kennen wir die Marke, wie genau sieht die Tube aus, etc. Vieles machen wir "im Tran" - automatisch, es sind tausende Abläufe, die sich jeden Tag wiederholen und das Gehirn ist froh, dass es keine Kapazitäten dafür braucht, es macht alles wie am Vortag und am Tag davor, etc. So können wir auch Auto fahren, Rad fahren und vieles andere mehr - es funktioniert einfach, ohne groß darüber nachdenken zu müssen. Aber wir nehmen dadurch eben auch vieles nicht mehr wahr - weil wir es nur schablonenhaft sehen und unser Verstand Dinge sehr schnell in Schablonen steckt, damit sie bewertbar sind und man schnell entscheiden kann, ist was gefährlich oder nicht, ist etwas auffällig oder nicht.

So funktioniert auch Unterhaltung. Entweder man bedient das Gewohnte oder man bedient das Ungewohnte, und das letztere eckt im Gehirn an, ist vielleicht nicht schnell in eine bestimmte Schublade zu stecken und muss noch ein paar Analyse-Programme durchlaufen, bis es etticketiert werden kann.

Mal anders herum: Wenn die Mehrheit der Menschen nachdenkend in Sackleinen gehüllt durch die unbearbeiteten Felder schlendern würde, um sich selbst zu finden, den Sinn des eigenen Lebens und der Frage nachgeht, was ein "gutes" Leben ist, was wäre dann?

Aber ja doch, ich gebe Dir Recht, wir sind eher zu einer Rasse geworden, die kaum noch über etwas nachdenkt, höchstens noch, ob man das Portfolio mal wieder umschichten soll, wann man wieder tanken muss, was man abends anzieht auf die Party..... Letztlich läuft für mich vieles darauf hinaus, worin man den Sinn seines Lebens sieht, ob er egoistisch ausgerichtet wird oder eher altruistisch, d.h. ob es wichtig ist, möglichst groß, schlank, gut aussehend, intelligent, reich, mächtig, begehrt, .... zu sein - dann viel Glück im Hamsterrad und gute Lektüre dafür: Sysiphos - ich meine, man wird nie ans Ziel kommen, es gibt immer welche, die reicher sind, mächtiger, jünger,..... - mit der Zeit

Oder geht es um die innere Einkehr, das Nachdenken über sich, wer man ist, wer man sein möchte, was einem im Leben wichtig ist, was für einen Sinn macht?

Ich halte viel davon, den Menschen immer wieder diese Gelegenheit zu geben, über sich selbst und ihr Leben nachzudenken. Hier im Forum haben das sicher prozentual viele gemacht im Verhältnis zu Personen, die "draußen im Leben" "noch" funktionieren. Krankheit, Tod von Angehörigen und anderes mehr können Zäsuren darstellen, die einen mal wieder an die zentrale Frage heranführen, wer bin ich, was will ich, wozu soll mein Leben da sein? Das kann man aus verschiedenen Sichtweisen für sich beantworten, aus religiösen, politischen, sozialen, philosophischen, ...... Aber es würde vielleicht die Gesellschaft tiefgreifend beeinflussen, wenn sich die Menschen mehr mit diesen wichtgien Fragen befassen würden, als damit, was heute der Quark im Supermarkt kostet, welcher Promi sich wann von wem trennt, welche Partei die nächste Wahl gewinnt, etc.

Also sollte man bei Eltern, Erziehern, Lehrern, Professoren, Politikern, Geistlichen, ...... diese Dinge verankern, dass ein Mensch von Anfang an und immer wieder diese Fragen stellt - dann hat er eine Chance über lange Strecken eins (einig) mit sich zu sein, sich zu korrigieren, sein Leben zu hinterfragen, sich neu auszurichten, was zu verändern, neue Wege zu versuchen, ..... Aber es ist einfacher, bequemer, kostet keine Kraft, wenn man die Dinge so laufen lässt, wenn man sich betäubt, durch Alltag, durch automatisches Funktionieren, TV, Werbung, .....

Auch Produktion und Arbeit fallen da nicht aus dem Rahmen. Was wir alles produzieren, tausende unterschiedliche Varianten eines Gebrauchsgegenstandes, immer wieder Innovationen, Geschirrspüler-Tabs, -pulver, -flüssigkeit, -tabs mit Kern und ohne, mit 2-Stufen oder 3- Stufen Power, etc. Wem dient das und wer braucht das? Kann man auch ohne das ein "gutes Leben leben"? Wer kennt welche, die überzeugt antworten: "Nein!" ???

Also, wir brauchen vieles nicht und haben es doch und kaufen es und wollen es haben. Und was wir oft brauchen, Liebe, Partner, Freunde, Verständnis, Vertrauen, Glück, Mitfühlen, ........ haben wir nicht und machen uns wenig Mühe, es zu erreichen.

Auf welchem Weg sind wir also - oder zum Titel passend: was kommt?

Ich gebe mir manchmal damit eine Hilfestellung für Lebensentscheidungen, dass ich mich frage, was würde ich tun, wenn ich nur noch 10 oder 100 Tage - darauf kommt es nicht an - zu leben hätte? Was wäre wichtig? Würde ich mir noch ein neues Auto kaufen? Ich eher nicht. Würde ich meine Arbeit weiter machen und mein Büro schön aufräumen? Nein, keinen Tag würde ich damit vergeuden! Würde ich mir eine schönere Uhr kaufen oder sonst etwas? Nein. Ginge es mir überhaupt darum, noch etwas zu erwerben, etwas zu haben? Nein. Was stünde im Vordergrund?
Für mich: noch mit vielen Menschen sprechen. Menschen mal ohne Scheu ohne Beschränkung offen zu sagen, wie ich sie sehe, was sie für mich bedeuten und bedeutet haben. Gespräche mit alten Freunden suchen und neuen, lange Gespräche mit meinen Kindern mit meinem Partner, sich mitzuteilen, auszutauschen, über das Leben reden, über das, auf was es - für einen selbst ankommt. Darum ginge es mir und um sonst weitgehend nichts.
Also - was ist wichtig im Leben, wie führe ich es gut?

Oder - etwas abgemildert:
Ich sage mir, wenn ich ein alter Mann bin und vielleicht in meinem Garten - wenn ich (noch) einen habe - auf einem Schaukelstuhl sitze und den Sonnenuntergang genieße und dann auf mein Leben blicke, das weitestgehend gelebt ist. Wie würde ich es bewerten, was davon würde ich gut heißen, wo würde ich sagen, dass ich Fehler gemacht habe, dass ich falschen Zielen nachgegangen bin? Diese "vorgezogene Rückblende" hilft mir oft, mich wieder zu justieren, hilft mir, Klarheit darüber zu gewinnen, um was es in meinem Leben gehen sollte.

Bleibt die Frage, wenn das alles so klar auf der Hand zu liegen scheint, warum ist es dann manchmal so schwer es auch zu leben? Ich denke oft, dass es für mich eine teilweise fast schon brutale Rigerosität bedeuten müsste, mein Leben neu auszurichten. Dass man sich im Gewohnten - im automatischen Funktionieren - schon so schön eingerichtet hat. Es kostet wenig Kraft, sowohl im Denken, vor allem aber im Handeln und sich-verändern und ist damit so bequem und einfach.
Da fällt mir der Spruch ein: "warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?" In diesem Zusammenhang vielleicht gar nicht so blöd, der Satz.

Aber Höhlentier, du siehst, immer wenn man Umgang mit dem echten Leben hat, mit Kranken, mit Behinderten, mit alten Menschen, mit depressiven - - tauchen diese Fragen auf und führen - doch so oft aus meiner Sicht - in die gleiche Richtung, zu ähnlichen Antworten und "Wahrheiten". Warum drücken wir uns ständig vor diesen Fragen, warum verdrängen wir das wirkliche Leben so, nur weil es bequem ist?
Wir sterben alle und ob ich die 10 oder 100 Tage überhaupt noch habe weiß ich nicht. Und doch werde ich heute nicht die Gespräche führen, von denen ich oben sprach, warum?
Warum braucht es das "Todesurteil" oder ähnliche Zäsuren, um sich mit sich selbst und der Endlichkeit des eigenen Seins zu befassen und sich der zentralen Frage zu stellen, was mache ich mit - oder aus - meinem Leben.

Ich wünsche allen hier, dass sie ihre Stärken erkennen, auch in den Schwächen, dass sie sich selbst erkennen und einen Sinn für sich finden, den es zu leben gilt. Ich versuche es immer wieder und immer wieder neu und so bin ich dir, Höhlenmensch, dankbar, dass Du mich wieder dazu angeregt hast, mir diese Fragen hier und jetzt selbst zu stellen.

Stelle dir diese Fragen und die Antwort wird nicht sein "Bleib in der Höhle" - da bin ich mir recht sicher.
TG
GE
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Registriert: 29. Jan 2010, 18:46

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von GE »

Hallo Tiefgrund,

Das Dilemma des Perfektionisten:

"Ankommen - womit buchstäblich wie metaphorisch das Erreichen eines Zieles gemeint ist - gilt als wichtiger Gradmesser für Erfolg, Macht, Anerkennung und Selbstachtung. Umgekehrt ist Mißerfolg oder gar tatenloses Dahinleben ein Zeichen von Dummheit, Faulheit, Verantwortungslosigkeit oder Feigheit. Der Weg zum Erfolg ist aber beschwerlich, denn erstens müsste man sich anstrengen, und zweitens kann auch die beste Anstrengung schiefgehen.
Statt sich nun banal auf eine "Politik der kleinen Schritte" auf ein überdies vernünftiges, erreichbares Ziel hin festzulegen, empfielt es sich, das Ziel bewundernswert hoch zu setzen."

aus Watzlawicks Buch "Anleitung zum Unglücklichsein"

Ist Perfektionismus u.a. ein Nebenprodukt der Medien? Das Ergebnis der unbewussten Manipulation? Zumindest sind die Medien ein idealer Nährboden. Und wenn man als instabiler, wankelmütiger Jammerlappen unterwegs ist, wie soll man sich davor schützen?
Fernseher zum Fenster rauswerfen und so tun als ob es einen gar nicht gäbe? - auch nicht wirklich. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit noch zum Thema passe, aber genau da sehe ich das Problem.
Ich sehe Parallelen in vielen Postings und Threads hier, aber wie strickt man sich sein eigenes Muster, mit dem man dann auch leben kann?

",... wo würde ich sagen, dass ich Fehler gemacht habe, dass ich falschen Zielen nachgegangen bin?
Diese "vorgezogene Rückblende" hilft mir oft, mich wieder zu justieren, hilft mir, Klarheit darüber zu gewinnen, um was es in meinem Leben gehen sollte."

Selbst wenn mir bewusst ist worum es gehen sollte, oder auch obwohl es mir bewusst ist, bin ich nicht in der Lage es umzusetzten. Ist es die "Politik der kleinen Schritte".
Wie lernt man auch kleine Schritte wahrzunehmen?

"Ich bräuchte eine Anleitung zum Glücklichsein."

Gruß Höhlentier
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Höhlentier, * schmunzel*

....eine Anleitung zum Glücklichsein......

Die hast Du doch schon: Mach alles genau anders, als es bei Watzlawick steht - sein Buch ist ja ein Plädoyer für den Weg ins Glück! Und manchmal - siehe "Charakter vs. Krankheit" kann man selbst auf dem Weg zum Unglücklichsein glücklich werden .....

Da jeder für sich "seinen Sinn des Lebens" definiert wird es auf Deine Frage wohl keine allgemeingültige Antwort geben. Ich denke nur, dass es zunächst von Vorteil ist, wenn man für sich klar macht oder "wieder einmal klar macht", worum es einem selbst in diesem Leben geht. Wenn ich weiß, wohin ich will, dann kann ich eher sagen, ob ich auf dem richtigen Weg bin. Habe heute hier irgendwo im Forum von Alice im Wunderland gelesen, als es darum ging, welcher Weg der richtige sei und nach der Frage, wohin sie denn wolle und sie sagte, das sei egal, war die Antwort, dann sei jeder Weg der richtige.

Also wenn ich ein Ziel habe, wenn ich "eigentlich weiß", wohin ich gehen will, dann kann ich mich bei den Weggabelungen auch klar entscheiden und selbst wenn zunächst unklar ist, welcher Weg mich meinem Ziel wirklich näher bringt, erkenne ich vielleicht doch mitten auf der Strecke, dass es der richtige oder falsche ist, dass es also Zeit ist umzukehren oder "frohen Mutes" weiter zu gehen.

Glücklich sind diejenigen, für die der Weg das Ziel ist, denn dann ist man schon da, wo man sein will, wenn man nur "unterwegs" ist.

Was mir seit meiner Erkrankung so wirklich "aufgegangen" ist, ist, dass ich lange Zeit auf dem Weg der Mehrheit unterwegs war, dass ich mit den vielen wanderte, die ebenfalls wenig Zeit oder Lust zum Nachdenken haben über das Ziel ihres Weges, die beeinflussbar sind, immer wieder auf die Leimrute gehen .... nicht so sehr als Konsument und Erfüller der Werbespots, aber als "mündiger Bürger", der in der Gesellschaft etwas leisten will, im Beruf vorankommen, Bestätigung erfahren, sich auch etwas leisten kann (wenn er denn wollte - da bin ich aber eher der Genügsame), der eine Familie hat, ein Haus, ein Auto.......

Darauf kommt es aber gar nicht an. Im Hinterkopf war mir das immer schon klar, denke ich. Aber ich habe so den Eindruck, ich habe diese Wahrheit nicht zugelassen, weil sie gefährlich erschien. Sie gefährdete meine Karriere, den mühelos gedankenlosen Weg im Trott der Masse, das Mitlaufen in der Gesellschaft, etc.
Ich finde nach wie vor, es ist radikal, wenn man so leben würde, als wäre jeder Tag der letzte. Wenn man die Wertigkeit so legt, dass man daran ausgerichtet lebt, dass die wichtigsten Dinge sind, Menschen ganz offen zu begegnen, keine Lügen mehr, keine Weichmacher, keine Ausflüchte. Dass man auch den Menschen, denen man nahe ist, ganz offen sagt, was man von ihnen hält, wie man sich selbst sieht und wie man empfindet. Das ist auch radikal, wenn das nicht Kritik ist sondern Anerkennung als Person und Liebe.

Radikal wäre es - aus meiner Sicht auch -, den Job sofort hinzuschemeißen und dem Chef zu sagen, diese Arbeit hier, die ich über Jahre gemacht habe ist völlig nutzlos, sie schadet oft anderen Menschen als welchen zu helfen. Ich will etwas Sinnvolles tun, also gehe ich.

Aber egal, welche Punkte das für jeden einzelnen sind, die er als die erkennt "auf die es wirklich im Leben ankommt", habe ich den Eindruck, das es nur wenige wirklich schaffen, dieses Ziel in aller Konsequenz zu verfolgen. Ich bin zu feige oder - klingt besser - habe zu wenig Mut dazu, ich sage mir auch, das Leben ist statistisch gesehen ja noch etwas hin, da muss ich nicht jetzt gleich alles radikal ändern (und weiß doch, dass ich morgen nicht mutiger sein werde als heute - auch statistisch gesehen ) und überhaupt, warum soll ich mich jetzt schon mit den Widrigkeiten eines so radikal geänderten Lebens rumschlagen.....

Aber die "erkannten Wahrheiten" zu verdrängen, zur Seite zu schieben, sie nicht zu leben, ein anderes Leben zu leben, das kostet auch Kraft und entzieht einem Kraft und ich frage mich, wem das letztlich nützt.

Wie also umsetzen? Für mich ist es wichtig, sich immer mal wieder Klarheit über die Ziele, darauf worauf es einem selbst ankommt, klar zu machen, um auch bei kleinen Weggabelungen vielleicht mal eine andere Richtung einzuschlagen als sonst. Ja, insofern würde ich sagen: es sind die kleinen Schritte. Wie der Buchtitel sagt: Eine Reise von 1.000 Meilen beginnt mit dem ersten Schritt - das gilt auch für den Marsch zum eigenen Ziel.

Woran erkennt man die richtigen Schritte? Da gibt es viele Möglichkeiten, zum einen weil es unterschiedliche Ziele gibt, unterschiedeliche Wege zu den Zielen und weil das Leben so vielfältig ist und jeden Tag von so vielen "Zufällen" abhängt, wen ich treffe, wo ich gerade bin, warum war ich zu dem Zeitpunkt gerade an dem Ort?
Mal etwas machen, was man sonst nicht tut, ist für mich so ein Zeichen: mal einem Bettler oder Obdachlosen ein Zweieurostück in den Becher geben, mal jemanden auf der Straße, der einem sympathisch ist einfach ein "Lächeln schenken", mal stehen bleiben und sich etwas ansehen, einem Kind beim Spielen, zwei Erwachsenen beim "Streiten", der Landschaft, die am Zugfenster vorbei zieht ....., den Gedanken nachhängen, was der Mensch, den man nur mal so gesehen hat, aus dem Auto heraus, beim Vorbeifahren auf der Landstraße oder aus dem Zug, für ein Leben führt, was er wohl heute schon gemacht hat, wo er wohnt, wie er lebt, was ihm wichtig ist, was er heute noch so tun wird, ob man ihn sympathisch finden würde, was er für eine Geschichte zu erzählen hätte, .... oder was anderes je nach dem ...
TG
Clown
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von Clown »

Hallo Höhlentier, (hoffentlich kein Gollum? http://www.youtube.com/watch?v=pbuUQIbAkac )



Also, was ich eigentlich schreiben wollte:

Das Stichwort 'Anleitung zum Glücklichsein' - spontan kam mir dieses Buch in den Sinn:

http://www.amazon.de/Vom-Glück-sich-sel ... 241&sr=1-7



Clown
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GE
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von GE »

Hallo Tiefgrund,

mir ist durchaus bewusst, dass Watzlawicks Buch ironisch gemeint ist.
Aber für mich ist es ein nicht umsetzbares theoretisches Modell.
Das war auch immer das Problem mit den Psychos, sie hatten teilweise gute Ideen aber keiner konnte mir begreiflich machen, wie ich das Gesagte umsetzen soll.
Was ich suche ist eine Art Anleitung für Doofe, irgdendetwas greifbares. Genau das ist seit Jahren mein Problem, ich krieg es einfach nicht auf die Reihe, ich brauche einen Anfang. Aber vielleicht muss ich das Alles ein bisschen langsamer angehen. Ich hab schon wieder einen Knoten im Hirn, oder dem was noch davon übrig ist.

Jetzt bin ich endgültig vom Thema abgerutscht, ich gelobe Besserung.

Hallo Clown,

danke für den Tipp, ich werd mir das Buch näher ansehen.
Ich hoffe doch, dass ich nicht allzuviel Ähnlichkeit mit Gollum habe.
Im Prinzip ist er auch nur ein armer Wurm.

Gruß Höhlentier
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo Höhlentier,

diesmal 1:0 für Dich, denn ja, man kann viel kapieren aber es umzusetzen ist eine ganz andere Sache.

Durch jahrelange Überlastung bei der Arbeit war ich letztes Jahr am Ende (burnout = eine Form der Depression) und jetzt frage ich mich, was hilft einem da raus. Ich weiß auch, dass ich mir ständig zu viel aufhalsen ließ und aufgehalst habe, dass ich einen hang zum Perfektionismus habe und auch das Unmögliche möglich machen wollte - klar dachte ich, da lobt dich dann jemand, es gibt eine verbale Anerkennung oder endlich mal die Beförderung oder sowas, aber ...."Undank ist der Welt Lohn...."

Zu deinem posting denke ich passt am ehesten VT: weiß zwar auch nicht, wie das gut funktioniert, aber ich denke, man sollte "Stress-Situationen" spielen und in einem Rollenspiel üben, darauf anders zu reagieren als sonst - also eine Verhaltens-Umlernen. Frage mich aber auch, ob das in einer "künstlichen Therapie-Umgebung" lernbar ist, weil dort die Bedingungen immer anders sein werden (eben nur ein Rollen-Spiel) als in der Echt-Situation.
TG
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo, ich krame mal wieder meinen alten thread heraus

.... nicht nur, weil man heute nach Bankenkrise und Eurokrise und ggf. anstehender Überschuldungskrise aller Staaten weltweit (jedenfalls im Westen) von einem "burnout der Gesellschaften" sprechen könnte,

sondern auch angeregt durch ein Buch, das ich zur Zeit lese und die Depression damit erklärt, dass es tiefe Prägungen durch die Kindheit sind, die uns das "Depressions-Modell" einüben lassen, es uns leben lassen und wir es leben, erst unerkannt - latent - und dann eben - nicht für alle - auch erkannt und erfahren als Manifestation.

Das Thema kann man also einerseits in die Richtung diskutieren, warum ich/wir in dieser Gesellschaft, mit diesem Umfeld, insbesondere der eigenen Kindheit und dortigen Lernerfahrungen "zur Depression gekommen sind". Warum wir die Rolle übernommen habe, so wenig uns selbst zu achten und zu lieben, so wenig Zuversicht in Dinge haben, so viel Sorge, Melancholie, Zukunftsangst haben, warum ich so perfekt sein möchte, alles absichern, worst-case-Denken, Erreichtes so schwer als eigene Leistung anerkennen kann, das Gefühl habe, es hätte immer noch besser sein können oder schneller oder ....

Oder man geht das Thema in die Richtung an, dass es nun mal Schicksal, Zufall, Vorsehung, Carma war, dass wir/ich so eine Kindheit hatten, ggf. mit durch den Krieg und seine Folgen traumatisierten Eltern oder anderen Traumata-Erfahrungen und dass man keine Chance hatte, eine andere Lernerfahrung zu machen, ein anderer Mensch zu werden und dass ich mich frage, warum ist es aber so viele Jahre gut gegangen, im Rahmen der Möglichkeiten. Warum hält man jahrelang auch Überlastungen aus und irgendwann ist dann doch Ende?

Wie steht mein Umfeld dazu, wie die Gesellschaft? Warum wird immer mehr rationalisiert, Personal abgebaut - das passt ja jetzt wieder schön in die Sparwelle, nach dem man seit Gründung der BRD jedes Jahr mehr Schulden gemacht hat - im Prinzip - die Politiker es jetzt schon als Erfolg verkaufen, wenn man statt 80 Millarden Nettokreditaufnahme, in 4 Jahren bei 40 Millarden angekommen ist.

Wozu führt das "weiter so"? Es werden Leute ihre Arbeit verlieren und das kann Auslöser für den Ausbruch der Depression sein. Es werden Leute die Arbeit der anderen mitmachen müssen und das kann auch wieder zum burnout führen. Sozialleistungen werden gekürzt, das kann wieder anderen den "Rest" geben, die jetzt gerade noch so hingekommen sind. Und in 30 Jahren, wenn unsere Kinder alt sind und deren Kinder Arbeit suchen oder zwar welche haben aber die Sozialabgaben - zB für Rente - kaum noch zu bezahlen sind in der Gewissheit dass für sie selbst aus diesem Umlagesystem sicher gar nichts mehr übrig bleiben wird .....

Ich habe über meine Verhältnisse gelebt - nicht finanziell - aber was die Belastungen angeht : Depression.

Die BRD lebt seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse - finanziell - was kommt? Eine Depression?
TG
PurpleRain
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von PurpleRain »

> Die BRD lebt seit Jahrzehnten über ihre Verhältnisse - finanziell - was kommt? Eine Depression?
Der Sozial-/Kapitalismus scheitert genauso wie der Kommunismus. Da immer wenige Reiche auf den Kosten von vielen Armen leben. Die USA werden Ende des Jahres zu 92,5% im Verhältnis des BIP verschudet sein, heute sind es 82,5. Die BRD liegt derzeit bei 73%. Die Einsparungen bei den 80 Mrd. betreffen im Grunde nur den sozial schwachen Bereich, insbesondere die Fortbildungsmaßnahmen des Arbeitsmarktes. Das wird in Zukunft die Lage in den niedrige Lohnklassen noch mehr verschärfen, ohne dass es mehr Arbeitsplätze gibt.
Und irgendwann wird der kleine Bürger in Deutschland nicht mehr brav auf dem Sofa sitzen und sich ruhig verhalten. Die Franzosen, Italien, Griechen haben es ja im "Blut". Die Franzosen köpfen auch schon mal ihre da oben...

Gruss,
PurpleRain

(http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsvers ... eutschland)
"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
steppenwolf1

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von steppenwolf1 »

insbesondere die Fortbildungsmaßnahmen des Arbeitsmarktes.

Das würde im Grunde auch psychisch kranke betreffen. Hab gelesen, dass es auch keinen Rechtsanspruch zur Wiedereingliederung behinderter Menschen mehr gibt.

Ich wollte ja eine Rehabilitation machen, aber wenn ich mir die Sparmaßnahmen so ansehe, kann ich das wohl knicken.
PurpleRain
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von PurpleRain »

> Ich wollte ja eine Rehabilitation machen, aber wenn ich mir die Sparmaßnahmen so ansehe, kann ich das wohl knicken.
Dann wäre für uns wieder eine Türe zu, die vielen helfen kann, wieder in die Arbeit zu finden und um Steuern zu zahlen.

Gruss,
PurpleRain
"Wozu ist das?" "Das ist blaues Licht." "Und was macht es?" "Es leuchtet blau."
mystery60
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von mystery60 »

Hallo PurpleRain und steppenwolf1,
@all,

mir kam gerade beim Lesen die Idee, dass sich depressive Menschen überfordern lassen, weil sie ggf. in ihrer Kindheit oder bei einem einschneidenden Erlebnis etwas ertragen und erdulden mussten, und das nur weiter ertragen konnten, indem sie bestimmte Verhaltensweisen angenommen haben - also ein Mechanismus, mit der Überforderungssituation umzugehen, eine Reaktion, um zu überleben.

Gibt es da nicht Parallelen zur Gesellschaft heute? Werden wir Bürger nicht ständig überfordert, indem wir Vorgaben der Politik bekommen, die uns ebenfalls übergestülpt werden?

Natürlich sind der Staat wir alle, aber durch die Parteien-Demokratie, wie wir sie in Deutschland haben, finden sich viele nicht mehr ausreichend vertreten, denn es ist ja nur ein geringfügiger Anteil der Bürger auch Parteimitglied. Parteimitglieder können bei Befragungen Einfluss nehmen auf grobe Ausrichtungen der Politik ihrer Partei, sie können ggf. auch über Personen entscheiden, über Amtsträger, wer als Stadverordneter, als Bürgermeister, als Landrat, als Landtags- oder Bundestagsabgeordneter nominiert wird. Dann ist Ende. Der normale Bürger kann nicht entscheiden, welche Bürger sich auf seinem Wahlzettel wiederfinden, er ist eng an die Vorgaben der Parteien gebunden und somit entscheiden am Ende auch Leute über ihn und über diesen Staat, die er in der Regel - bei freier Wahlmöglichkeit nicht gewählt hätte.

Man identifiziert sich heute immer weniger mit dem Staat - am ehesten noch mit den Symbolen: Nationalhymne und -flagge und - die Zeit ist günstig - mit den nationalen Aushängeschildern: Herren-Fußball-Nationalmannschaft, etc. Aber dass man sich selbst als Teil des Staates begrift und damit ja auch ohne Zögern und guten Mutes all seine Steuern bezahlt, das findet sich selten.

Aufbegehren gegen den Staat? Da müsst wohl noch einiges mehr kommen.... aber vielleicht kommt das noch und schneller als uns lieb ist.
Ich war mein ganzes Leben hin und her gerissen, ob ich mich politisch engagieren soll, einerseits sage ich mir, ohne selbst mitzuwirken habe ich nahezu keinen Einfluss, ich bin dann nur Wahlvolk. Auf der anderen Seite schrecken mich die Sturkturen der Parteien ab, möchte ich auch nicht für alles, was eine Partei so von sich gibt und veranlasst mit in die Generalhaftung genommen werden und selbst beim Zuneigen zu der ein oder anderen Partei gibt es immer auch Punkte, wo ich deren Haltung nicht mittrage. Ein Dilemma.

Was macht der Staat und seine Gerechtigkeit?
Dass das Sparen gerecht sei, glaubt eh keiner, so wie Politik nicht gerecht ist, genau so wenig wie das Leben selbst.

Warum kann man - wenn man eine Finanztransaktionssteuer im Alleingang nicht für sinnvoll hält - nicht an das Vermögen und an Spitzenverdiener herangehen, um wenigstens dort die Renditemargen abzuschöpfen, wo sie anfallen? Also eine weiter gestaffelte Einkommenssteuer. Warum muss der Spitzensteuersatz bei knapp über 50.000 Euro liegen, das sind ja nicht die Spitzenverdiener in der Republik. Man könnte doch bei Einkünften von 250.000, 500.000, 1.000.000 und 5.000.000 Euro weitere Stufen einziehen und sagen, man zahlt ab 1 Mio Einkommen pro Jahr schon mal 50% Steuern und bei mehr als 5 Mio muss mann dann eben 60% abgeben, so dass der arme Mensch am Ende nur noch 2 Millionen Euro Nettoverdienst hat.
Vergleichbar könnte man auch Vermögen besteuern und von mir auch könnte man ggf. auch Freigrenzen für Eigenheime und Betriebsvermögen anheben - aber die satten Gewinne mit abschöpfen, um damit die Sozialausgaben decken zu können.

Warum verzichten die Abgeordneten nicht symbolisch auf Diätenerhöhung, zumindest für diese Legislatur, diese werden schön kontinuierlich angehoben, samt reichlicher Pauschalen. Warum finanzieren wir noch "Luxus", wenn wir wichtige Dinge eh seit Jahren nur noch auf Pump kaufen können, warum also Kosten für teuere Staatskarossen, Abschreibungen auf dicke Dienstwagen, Kunst am Bau, Kulturförderung - ich denke, wer heute regelmäßig in die Oper, etc. geht, der könnte auch den Preis dafür bezahlen, ohne staatliche Subvention. Subventionieren sollte man nicht die Grundkosten für alle sondern die Menschen, die auch mal ins Theater oder zu einem Konzert wollen, sich die Karte aber - selbst ein mal im Jahr - nicht leisten können.

Warum nimmt man nicht schlicht die verringerte Mehrwertsteuer für die Hoteliers zurück? ok, eine rhetorische Frage - warum erhebt man nicht auf alles den gleichen Mehrwertsteuersatz und subventioniert nur noch das, was jeder Mensch braucht, das ist weder Flugbenzin noch Hundefutter, wohl aber Essen, Trinken, Medikamente?

Über den Zustand dieser Republik und die "Betriebsleiter", die von den Eigentümern (Parteivorstände) eingesetzt wurden könnte man depressiv werden, nur gut, dass man es schon ist

Grüsse Euch und ..... Kopf oben behalten und auch wenn es dick kommt ab und zu einfach lächeln....
TG
SisterGoldenHair
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von SisterGoldenHair »


... stimmt.... könnt man werden, wenn man es nicht schon wäre... aber die Neuerungen sehe ich relativ gelassen - wenn man nichts bis wenig bekommt, können sie einem auch nichts weg nehmen, das ist doch schon mal was...
und mitunter freue ich mich geradezu, daß ich keine Lohnsteuer und keine KAPsteuer mehr zahlen muß... damit muß ich schon mal keine dicken Dienstkarossen mehr finanzieren, und auch keinen pensionierten Bundespräsidenten ;o)

LG und ein sonniges WE
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
steppenwolf1

Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von steppenwolf1 »

wenn man nichts bis wenig bekommt, können sie einem auch nichts weg nehmen, das ist doch schon mal was...

sag das nicht.

Tiefgrund hat völlig Recht. Die Verantwortlichen der Krise werden nicht zur Kasse gebeten. Siehe z.B. Transaktionssteuer, bei der es fast ausgeschlossen ist, dass sie europaweit kommt. Und national wird sie abgelehtn.
Ich mein wieviel Prozent halten 85% allen Vermögens ? Was ist mit Vermögenssteuer, was mit Erbschaftssteuer. Was ist mit den ganzen Steuerhinterziehern.

Warum geht man davon aus, dass 98% aller Leistungsempfänger Sozialschmarotzer wären ?

Aber jetzt ist erstmal WM. Brot und Spiele.

Na dann ! Hoffentlich fliegt Dtl. schon in der Vorrunde.

wölfin
PurpleRain
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von PurpleRain »

GoldenSisterHair schrieb:
>wenn man nichts bis wenig bekommt, können sie einem auch nichts weg nehmen, das ist doch schon mal was...
steppenwolf1 schreibt darauf:
> sag das nicht. (...) Hoffentlich fliegt Dtl. schon in der Vorrunde.
Siehste GoldenSisterHair, da will die wölfin uns noch das nehmen, was wir vielleicht noch haben könnten

Tiefgrund hat es recht treffend beschrieben. Dazu gibt es noch die ganzen Lobbies, die die sozial schwachen Schichten nicht haben und auch nicht finanzieren könnten. Dazu zählt bei den Politik am Stuhl zu kleben und faule Kompromisse zu machen, die wider dem eigenen Parteiprogramm steht. Ich habe _früher_ immer geglaubt die SPD und die Grünen wären sozialer als die CDU. Aber mit Hartz IV haben sie sich selbst verraten. Die CDU springt der FPD hinterher wie Abhängige, so dass das C aus CDU getrost als das gesehen kann, wie auch die katholische Kirche sich im ganzen Missbrauchsskandel verhält. Macht = christlich?
Mit weiter sinkenden Reallöhnen kann man weiter an den Sozialleistungen schrauben, um so auch noch den Rest aus der Gesellschaft zu befördern, die bereits heute kaum eine Möglichkeit haben am Gesellschaftsleben teilzunehmen und damit auch weiter aus dem Arbeitsmarkt gedrängt werden. Wasser und Brot reicht für ein sozial gerechtes Leben einfach nicht aus. Und der Hohn, Steppenwolf schreibt treffend dazu
> Warum geht man davon aus, dass 98% aller Leistungsempfänger Sozialschmarotzer wären ?
weil man damit den "CDU und SPD-Wählern" den Glauben nicht nimmt, dass der Kopf von oben her stinken könnte!

Wie war dass? Wer keine Leistungen in die Gesellschaft einbringt, darf von ihr auch nichts erwarten. Das ist zumindestens was in meinem Kopf hängen geblieben ist von der Rede zum 80 Mrd.-Sparpaket.
Ich könnte mich aufregenm wirklich, nur bringt mich das alleine leider nur nicht weiter.

PurpleRain
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SisterGoldenHair
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Re: burnout - Job - Gesellschaft - was kommt?

Beitrag von SisterGoldenHair »

... sorry, bin grad ein bißchen in Eile...

ja, natürlich sehe ich auch die ganzen Ungereimtheiten, gelinde formuliert.

und in der Tat kommt die WM just zur rechten Zeit... je nachdem wo die deutsche Mannschaft landet, kommt es dann wieder zum kollektiven *wir sind Deutschland*... und die ein oder andere Krise kommt nach der WM mit Macht...

indessen wird um den Posten des Bundespräsidenten taktiert usw usw.

was Gauck sagt... Freiheit in Verbindung mit Verantwortung... das hat schon was...

so lange in der Gesellschaft kein massives Umdenken erfolgt, geht es weiter abwärts. und die psych. Erkrankungen nehmen weiter zu... während für die Entscheidungsträger weihterhin gut gesorgt ist..........

wäre ein weitschweifiges Thema.

LG
Ulli


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