ist das depressiv?

Blackmail
Beiträge: 43
Registriert: 25. Jan 2006, 18:58
Kontaktdaten:

Re: ist das depressiv?

Beitrag von Blackmail »

eben. dann gönn dir diese pause! mach mal irgendwas, was dir wirklich spaß machen kann, bei mir wäre es schon sowas primitives wie autofahren, wobei das ja vielen fahrenden zum hals raushängt.

du hast ja selber geschrieben, dass er sich nicht wirklich was von dir sagen lässt. dann kann er sicher auch mal für ein paar stunden oder wie auch immer mal darauf verzichten.

gönn dir die pause
Schönen Tag noch!
BeAk

Re: ist das depressiv?

Beitrag von BeAk »

Gut geschrieben Blackmail.
Kräuterhexe
Beiträge: 25
Registriert: 4. Jun 2005, 17:04

Re: ist das depressiv?

Beitrag von Kräuterhexe »

Liebe Susanne,
ich verfolge deinen Thread von Anfang an, und ich merke wie ich richtig sauer werde... auch auf deinen Freund! Er lehnt ja fast jede Hilfe ab. Er sagt, gut ich gehe zu dem Psychiater, aber nur um zu hören was der zu sagen hat!
Medikamente will er auch keine nehmen. Dabei noch eine kleine Anmerkung, 10 mg Cipralex sind eine Minidosis, man kann das durchaus steigern.
Er macht das alles in seiner jetzigen Depression natürlich nicht mit Absicht, aber du leidest enorm darunter. Es ist wichtig, dass du auch DEIN EIGENES Wohlbefinden nicht aus den Augen verlierst. Auch DU bist nicht unbegrenzt belastbar. Pass auf dich auf und versuche dich ein wenig abzugrenzen (ich weiss, einfach gesagt, aber schwer getan...)

Viel viel Kraft und schreib mal wie es weitergeht! LG Ute
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo ute,

ja, ich leide wirklich sehr unter seiner "sturheit", weiß auch nicht wirklich, wie ich damit umgehen soll. wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, er will mich damit quälen, aber seine abwehrhaltung muss irgendwelche andere gründe haben.
ein grund dürfte sein, dass er mehrere jahre psychoterror seiner exfreundin mitgemacht hat, erlebt hat, wie sie sich versucht hat, das leben zu nehmen und wie es ihr in der psychiatrie ergangen ist.
er hat mehrmals schon erwähnt, dass er nicht so wäre, ist er auch nicht, aber...egal.

heute nachmittag war es im übrigen recht ruhig, er klemmt sich an seine arbeit und lässt sonst nichts weiter zu, ich habe den nachmittag mit irgendwelchen blöden filmen verbracht, die mich merklich entspannt haben.

trotzdem habe ich angst vor morgen, ich kann mich nicht konzentrieren, mache mir sorgen, wie es ihm wohl bei der arbeit ergeht und ob er früher oder später zusammenbrechen wird.

ich kann ihn trotz allem zu nichts zwingen. warten wir es ab.

nochmals vielen lieben dank für all eure hilfe und worte, es hilft mir wirklich sehr!

gruß, susanne
njusha
Beiträge: 13
Registriert: 27. Jan 2006, 17:07

Re: ist das depressiv?

Beitrag von njusha »

Hallo Susanne,

wenn ich deine derzeitige Lebenssituation so mitlese, dann wird mir ganz elend.

Vorne weg: ich wünsche Dir jede Menge Kraft das durchzustehen.

Und man bekommt stellevrtretend für dich auch einen Zorn auf Deinen Freund. Das was er da macht, auch wenns unter den massiven Eindrücken einer Depression ist, ist alles andere als fair.

Zornig werde ich deswegen, weil ich mich in seinem Verhalen stark wiedererkenne.

Ich bin jetzt fast 30 und habe eine diagnostizierte 22jährige Depresion hinter mir, die in den letzten 3 Jahren ganz handsam benimmt.

In den akuten Phasen habe ich mich ähnlich wie Dein Freund benommen. Ich habe den nicht zu ertragnden Druck, die Aggresivität und meinen Hass auf mich selbst und die Umstände einfach an den nächst besten armen Menschen in meiner Umgebung abgelassen.
Ich meine das aggressive Unterdrucksetzten und Ablehnen.

Letztlich war es ein riesengroßer Hilfeschrei und so verdreht das aussehen mag, jemanden wegzustoßen den man liebt kam mir damals als ein Mittel der Kommunikation vor.

Kann das jemand anderer von Euch nachvollziehen?

Vielleicht wollte ich auch nur durch den Schmerz, den ich damit verursacht habe deutlich machen, dass ich gerade einen ganz ähnlichen, schlimmeren Schmerz durchlebe, nämlich vom Leben eine krasse Zurückweisung zu bekommen.

Ich finde es gut, dass Du hier versuchst Dich auszutauschen und will Dir aber auch sagen, dass Du Dir nicht alles von ihm gefallen lassen musst.

Ich weiss es ist schwierig diese Gratwanderung hinzubekommen, aber wenn er Dich mit einem dieser quälenden "Ich kann dir nie wieder liebe zeigen, so ist jetzt das leben, ich sterbe eh"- Geschichten kommt, dann sag doch mal klar und deutlich NEIN, wenn es Dir zu viel wird. Und wenn er dann immer noch nicht aufhört damit, dann nimm den Mantel und sag ihm ganz ruhig, dass Du jetzt mal kurz ne Runde durch den Wald spurtest.

Erkläre ihm wo Deine Grenz ist! Und die kann mit einiger Übung auch ein depressiver Mensch irgendwann einhalten (zumindest ich habe das gelernt). Denn im Vergleich zu ihm hast Du sein Leben nicht aufgegeben und läßt dir von ihm nicht die positive Sicht auf Besserung nehmen.

Zum Schutz Deiner eigenen Person und Deiner eigenen Kräfte muss man manchmal auch den Abstand suchen. Und vielleicht beruhigt er sich auch, wenn er dann Dich nicht greifbar hat um darauf sein Drama zu skizzieren im Sinne einer Projektionsfläche.

Puh, ein bisschen mulmig ist mir bei meinem Ratschlag, weil ich nicht in Deiner Situation stecke und natürlich nicht abschätzen kann, wie er wirklich drauf ist.

Aber ich bin mir sicher, Du kannst den Gedanken Deiner Geschichte entsprechend anpassen.

Durchhalten! Aber auch gehen wenns sein muss!

Mit den herzlichsten Grüßen
njusha
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo njusha,

danke für deinen beitrag, ich denke, ich hab ihn für mich richtig interpretiert.
ich denke auch, dass dieses absolute ignorieren seiner probleme und "mich von sich wegschieben" eigentlich als eine art hilfeschrei zu interpretieren ist.
ich weiß, dass er schon seitdem ich ihn kenne unter massiven schuldgefühlen leidet. irgendwie scheint jetzt die zeit gekommen zu sein, wo er diese eben nicht mehr unter kontrolle hat. er hat solch große angst vor dem, was alles an gefühlen und problemen und erinnerungen in ihm brodelt, dass er irgendwie dicht macht und nichts mehr an sich heranlassen will, nur von sich schiebt. mit worten, mit taten, mit allem was er hat.
ich weiß nicht, ob ich darauf richtig reagiere, aber ich versuche, für ihn da zu sein, habe ihm aber schon mehrere male deutlich erklärt, dass ich mir nicht alles von ihm anhören werde. immer, wenn er mir wieder "vorjammert", dass er eben sein "neues leben akzeptieren muss", antworte ich ihm ganz deutlich "okay, ich wiederum akzeptiere, dass du das momentan so siehst, aber ich werde niemals akzeptieren, dass du dir nicht die chance auf änderung gibst".
ich mache ihm gebetsmühlenartig klar, dass ich die sache eben anders sehe, er kann mir da noch so oft widersprechen und behaupten, es gäbe halt keine hoffnung mehr, ich sage ihm immer und immer wieder, dass er das momentan gerne so sehen kann, aber trotzdem zu den ärzten gehen soll und sich selbst eine chance zu geben, die dinge anders zu sehen.
er nickt dann meistens, ich denke auch, er versteht sehr deutlich was ich sage, und an seinem "zusammenbruch" gestern abend habe ich auch gemerkt, dass eben nicht alles, was ich sage, an ihm vorbei geht. das er sehr wohl hört und versteht, was ich ihm deutlich zu machen versuche, auch wenn er es anscheinend ablehnt.

einige male ist es mir schon zuviel geworden, da bin ich dann tatsächlich gegangen. er hat dann immer panische angst, dass ich mir was antue (weil ihm das eben schon mehrmals passiert ist mit menschen), aber ich denke, er hat verstanden, dass ich immer wieder komme und einfach meine auszeit nehme.

ich habe heute gemerkt, dass ich ab und an meine auszeit brauche, von daher werde ich mich auch zwingen, meine arbeit ganz normal weiterzuführen. ein kleines stück normaler alltag in diesem irrenhaus (entschuldigung) muss sein, sonst breche ich irgendwann zusammen.

naja, ich werde jetzt mal ins bett gehen und schauen, wie sich die woche entwickeln wird. wird eine lange zeit werden, aber ich habe hoffnung auf freitag, wenn sein termin beim psychiater ist. auch, wenn er weiterhin sagt, dass er keine tabletten mehr nehmen wird, ganz ehrlich, er hat gemerkt, dass er auch nicht einfach damit aufhören kann, weil ihm dann die absetzsymptomatik einholt...also irgendwas muss er nehmen. das ist vielleicht ein gemeiner gedanke, aber manchmal gehts vielleicht nicht anders.

nochmals euch allen vielen lieben dank für eure geduld.

gute nacht und alles gute,
susanne
njusha
Beiträge: 13
Registriert: 27. Jan 2006, 17:07

Re: ist das depressiv?

Beitrag von njusha »

Hallo Susanne,

ich find den Ansatz gut Deine Arbeit positiv wahrzunehmen, das kann man gut ausbauen als Lebensbereich, in dem sich Stabilität und Regelmäßigkeit findet.

Ich drücke Dir/Euch die Daumen für den Termin beim Arzt!

Alles Gute & mit Grüßen
njusha
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo njusha,

ja, rettungsanker arbeit ist leider einer MEINER gründe, wieso ich eine therapie mache. welch ironie...

ich glaube, ich "missbrauche" dieses forum hier allmählich wirklich zum dampfablassen und "tagebuch" schreiben. ich hoffe, daran stört sich niemand, aber austausch, wie immer er auch aussehen mag, ist mir momentan unheimlich wichtig!

ich habe mir den ganzen tag ein paar sachen durch den kopf gehen lassen.
zum einen, wieso er partout nicht einsehen will, das er depressiv ist.

ich verstehe das in gewisser weise ja, er sieht keine depressiven symptome, weil er überzeugt davon ist, an seinen hautproblemen zugrunde zu gehen. das das, was er momentan fühlt, eben normal ist.
aber wie um himmels willen kann man jemanden davon überzeugen, dass es eben nicht realität ist??

ich habe vorhin etwas gelesen, wo ich wirklich dachte, "bingo, das triffts".

jemand hat eine depression- für sich- so definiert:
depressionen passieren, wenn man seine ganze energie darauf verbraucht, etwas niederhalten zu müssen.

mein freund verbraucht seine ganze energie darauf, seine ängste, schuldgefühle, was auch immer niederzudrängen. kein wunder, dass er allmählich den bezug zur realität verliert.

meine güte, ich dreh mich mit meinen worten auch im kreis, ich merks.
trotzdem, nochmal, wie ist es machbar, ihn davon zu überzeugen, dass das, was er momentan fühlt, nicht realität ist? packt das ein therapeut tatsächlich?
und wie gehe ich mit dieser antidepressivaproblematik nur um?
klar, dass er keine mehr nehmen will, er ist ja davon überzeugt, dass seine hautprobleme, so, wie er sie sieht, auch sind und daran ändern tabletten wirklich nichts...

naja, ich werde mal schauen, was der abend so bringt. vermutlich nichts neues. schweigen, seufzen, endlose diskussion über sinn und unsinn und schuldfragen.

habe ich schon erwähnt, dass ich zu seinem psychiatertermin nicht mit darf?
ich spiele mit dem gedanken, dem arzt einen brief zukommen zu lassen oder direkt dort vorbeizusehen, nur, um deutlich zu machen, das mein freund hilfe braucht. er ist nämlich trotz allem immer noch ein meister im "sichzusammenreißen und vorspielen".

ich denke, ich darf sein vertrauen nicht mißbrauchen, aber ich möchte ihm so gerne helfen...

susanne
BeAk

Re: ist das depressiv?

Beitrag von BeAk »

Liebe Susanne,

wenn Du willst das Dein Freund aus Dieser Kriese raus kommt, dann über keinen Druck mehr aus. Je mehr Du darauf bestehst das er depressiv ist um so mehr wird er sich streuben und am Ende villeicht sogar die Therapien schmeißen.
Es ist Sache der Psychiaterin und des Therapeuten ihm die Zusammenhänge zu vermitteln, diese Menschen sind darauf geschult mit wiederspentigen Patienten umzugehen und verstehen ihr Handwerk.

Am besten machst Du so lange um diese Depressionproblematik einen Bogen, wie er nicht bereit ist darüber zu sprechen.

Es ist seine Krankheit. Er befindet sich in therapeutischer und psychiaterischer Behandlung, das ist optimal und nicht zu verbessern, mehr kannst Du ohnehin nicht erreichen.

Kümmere Dich um Dich und Dein Wohlbefinden, unabhängig davon was Dein Freund macht, sagt oder tut.

Schau Dir mal diese Seiten an. www.männerdepression.ch
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo bea,

ja, ich weiß, ich muss das endlich einsehen. ich merke selbst, wie er immer störrischer wird, vorhin hat er mir auch richtig böse gesagt, ich soll aufhören damit und er möchte nicht mehr über sich und alles andere sprechen.

es tut nur immer wieder so weh, wenn er so tut, als ob ihm alles egal wäre, er tut obercool, behauptet, er würde sein "neues" leben mögen, es könnte schlimmer sein und ich kuh möchte dann irgendwie aus ihm herauskitzeln, dass er zugibt, das es ihm eben nicht gut geht. wenn er sagt, er kann mich nicht mehr lieben, dann möchte ich das gegenteil hören. obwohl ich weiss, dass sich damit meint, dass er sich nicht lieben kann, möchte ich hören, dass er sich trotzdem bemühen wird, das zu ändern. und ich erreiche das genaue gegenteil, er zieht sich immer mehr zurück, geht mir aus dem weg, schaut mich nicht mal an. und das tut mir dann noch mehr weh, dieses anscheinend kalte aneinandervorbeileben. es ist so schwierig, sowas zu verstehen...

die seite schaue ich mir aber gleich mal an. und dann hock ich mich vor den fernseher, ich halte das in einem raum mit ihm heute nicht aus, ich werde so schrecklich traurig und das ganze geht von vorne los. ich heule, er macht sich selbstvorwürfe, ich dementiere...

eine frage noch: kann es sein, das man unter einer depression manchmal zu seltsamen handlungen neigt. nicht handlungen, eher so unmotivierte gefühlsregungen. mal am vorhang ziehen, mal eine schachtel auf den boden kicken. nichts wirklich aggressives, eher so, als ob er nicht wüsste, wohin mit seinen gefühlen. ich habe das schon mal an ihm erlebt, von daher macht es mir nciht wirklcih angst, aber ich finde es einfach komisch.

gruß, susanne
BeAk

Re: ist das depressiv?

Beitrag von BeAk »

Ja, der Körper steht unter Hochspannung.

Es ist so das Dein Freund tatsächlich nichts fühlt wenn er das sagt, keine liebe, nichts mehr. Deshalb laß ihn, er kann es nicht ändern, er ist nun mal jetzt so.

Wichtig ist nur das er die Therapien(medikamentöse und psychoth.) nicht abbricht.
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo bea,

ich versuche, es zu akzeptieren.

danke für deine geduld;(.

susanne
Rike
Beiträge: 94
Registriert: 5. Dez 2005, 08:30

Re: ist das depressiv?

Beitrag von Rike »

Hallo Susanne, ich habe mich gerade Durch Deinen Thread gelesen und mir ging es ähnlich wie njusha, ich habe gemerkt, wie in mir eine ziemliche Wut darüber hochkam, wie Dein Freund Dich behandelt und wie Du Dich behandeln lässt. Depressionen sind wirklich schlimm und schwer zu ertragen, aber sie sind eigentlich keine Entschuldigung für solch ein Verhalten. Dein Freund scheint sich ja richtig in Selbstmitleid zu suhlen! Das macht jeder Depri dann und wann, ich auch, aber es gibt keinen Grund, einen anderen Menschen, der sich so bemüht wie Du, damit zu quälen. Er steigert sich ja derartig in seine Ängste hinein und Du spielst das Spiel immer brav mit. Springst Du eigentlich über jedes Stöckchen, das man Dir hinhält? Entschuldige meine harten Worte, aber Du machst es ihm leicht. Zu jedem Menschen, er einen anderen quält, passt jemand, der es mit sich machen lässt. Ich spreche aus eigener Erfahrung, ich habe mich auch niedermachen lassen, bis ich endlich aufgewacht bin und diese Mechanismen verstanden habe.
Wenn Dein Freund meint, ihm kann keiner helfen, dann heißt das doch, dass er sich nicht helfen lassen will! Da kannst Du Dich abzappeln wie Du willst, Du kriegst auch mit Reden keinen Alkoholiker trocken. Das geht erst, wenn es ihm so schlecht geht, dass er um Hilfe bettelt und so ist es auch mit Deinem Freund. Du fühlst Dich für ihn verantwortlich, aber auch ein Depressiver ist für sich selbst verantwortlich.
Ich will jetzt auch nicht wiederholen, was die anderen schon geschrieben haben, dass Du an Dich selbst denken musst u.s.w., aber sprich mit Deiner Therapeutin darüber, warum Du Dich so fertig machst, während er sich nicht helfen lassen will. Auch Depressive hängen an ihrem Leben, nicht zuletzt deshalb steigern sie sich ja in diese hysterischen Krankheitsängste hinein. Aber damit muss er selbst fertig werden, das kannst Du nicht für ihn bewältigen.
Verblüffende Erfolge kann man übrigens damit erzielen, dass man den anderen provoziert, nach dem Motto: Klar stirbst Du daran, wahrscheinlich schon nächste Woche!
Musst Du aber selbst wissen, ob Du so etwas schaffst. Meistens ist dann erst mal die Stimmung im Keller, aber manchmal bringt es den Anderen auch zum Nachdenken.
Ich wünsch Dir alles Gute und dass Dein Freund vielleicht doch noch zur Einsicht kommt!
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo ulrike,

deine harten worte sind schon okay, ich weiß ja selbst, dass ich mich als idealen "gegenspieler" in diesem deprispiel hinhalte.
ich kann es vermutlich einfach nicht ertragen, so auf diese emotionale art "verlassen" zu werden. ich verkrafte das alles gerade nicht. das hat sich schleichend und doch plötzlich entwickelt weisst du.
noch letzte woche war er zwar komisch, aber hat mich wenigstens umarmt. und über ein paar tage dann dieses "ich hasse mich". das überrumpelt mich einfach und ich will es auch nicht wahrhaben.

ich denke die ganze zeit auch über beas worte nach. das er einfach nicht fühlen, lieben kann. ich muss das akzeptieren und sollte mich nicht selbstquälerisch auf immer neue spielchen einlassen, schon klar.

aber das tut einfach so weh...ich kann es nicht wirklich beschreiben.
ich komme einfach nicht damit klar, dass er sich so in sein schneckenhaus aus selbstmitleid und depressionen zurückzieht.

ich habe mir wirklich vorgenommen, mich in der nächsten zeit auf mich zu besinnen, obwohl ich dafür noch nie der typ war:(.

vermutlich muss er wirklich erst knallhart auf dem boden aufschlagen, ehe er hilfe annimmt. bis dahin werde ich ausharren, denn aufgeben werde ich ihn trotz allem und noch lange nicht.

gruß, susanne
BeAk

Re: ist das depressiv?

Beitrag von BeAk »

Liebe Suanne,

er ist (Z.z. noch) in Therapie !!! Mehr ist nicht möglich !!!

Hoffen wir mal das es so bleibt.


Wie wäre es, wenn Du mal was für Dein eigens Seelenleben und Deine Ausgeglichenheit tust, z.B. Entspannungübungen.
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

bea, ich muß dir ein klein wenig widersprechen.
er ist noch nicht mal in therapie.
mehr als vorgespräche gab es ja bisher nicht, und die waren vor 6 wochen.
psychiatertermin genau das gleiche...

von daher sollte ich jetzt wohl noch stiller sein und einfach mal abwarten, schon klar. *mirmundzuhaltundfüryogakursanmeld*

grüße, susanne
BeAk

Re: ist das depressiv?

Beitrag von BeAk »

Gut, hatte ich überlesen. Aber er will den nächten Thermin beim Psychiater und Therapeuten war nehmen und mehr ist tatsächlich nicht möglich.

Bete, das er es auch tut. "guteideemitdemyogakurs"
adelgunde
Beiträge: 80
Registriert: 10. Jan 2006, 11:48

Re: ist das depressiv?

Beitrag von adelgunde »

Liebe Susanne,
ich hab mal ne Frage: wieso mußt Du akzeptieren, daß er nicht lieben kann? Das ist doch - ich formulier das hier mal provokant - eine Unverschämtheit! Dich nicht zu lieben! Was fällt dem ein? Du reißt dir den Allerwertesten auf und was bekommst Du dafür? Ablehnung. Willst Du das? Du siehst, mir ist es wie den anderen gegangen, ich habe Wut bekommen beim Lesen. Ein ICH MUSS - sowohl seines (ich muß mit dieser Krankheit leben) als auch Deines (ich muß das akzeptieren) gefällt mir nicht. Ich dachte auch immer, daß ich so viele Dinge/Verhaltensweisen akzeptieren müßte. Wirklich? Er tut Dir weh. Will er das? Und vielleicht ist es mit körperlichen Krankheiten andersherum. Weil es der Psyche nicht gutgeht, bekommt er Dysplasien? Weil etwas unaufgearbeitet in ihm rumort, dringt es über die Haut nach außen? Weiß nicht. Ist nur eine Theorie.
Laß Dich nicht unterkriegen,
Inga
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

ich weiß, dass es eigentlich fast schon unverschämt von ihm ist, mir zu sagen, dass er mich nicht mehr lieben kann.
in meinem ganzen leben wurde mir noch nicht so weh getan glaube ich.
und trotzdem bin ich davon überzeugt, dass er das nicht will.
heute habe ich festgestellt, wie sehr er in seinem kleinen glashaus festsitzt. er hat mauern um sich herum gezogen und ich renne wie blöd dagegen an.
er selbst sagte gestern abend noch, er fühle sich "ok" in diesem glashaus, er könne es eh nicht ändern.
ich glaube, dieses "ich fühle mich ok" ist das, was mich noch mehr verletzt, wo ich doch genau weiß, dass er sich eben nicht okay fühlt.
ich werde heute abend mit meiner therapeutin drüber reden, aber vermutlich wird sie sowas sagen wie "trennen sie sich". das kann ich nicht und das will ich nicht.
wie bea schon gesagt hat, ich kann nichts tun sondern nur abwarten, was die therapie bringen wird. ich möchte ihn nicht bedrängen, aber ich schaffe das irgendwie nicht.
heute bin ich nicht zur arbeit gegangen, habe einen weinkrampf nach dem anderen.
ich würde mir so wünschen, das mein freund irgendwie darauf reagiert, aber er sagt nur, das er für mich hilfe besorgen möchte.
anstatt sich um sich zu kümmern.
ist das für depris denn wirklich so schwer zu verstehen? das man wegen IHNEN so verzweifelt ist, das SIE diejenigen sind, die helfen könnten?
ich habe mittlerweile verstanden, dass er es wohl nicht kann. auch deswegen macht er so zu und erzählt was von nicht lieben können.
ich habe verstanden, dass er es tatsächlich momentan nicht kann, irgendwie steht er mir gegenüber wie ein fremder, nein, eher wie eine maschine, die irgendwie funktionieren muss. ohne jegliche emotionen.

ich wiederhole mich, ich weiß. ich werde jetzt zu meiner therapeutin gehen und mal schauen, was sie zu sagen hat.
und werde versuchen, ihn nicht weiter zu bedrängen, egal mit was.

susanne
ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo ihr,

ich habe nichts neues zu berichten, habe aber eine frage, die mich wirklich verzweifeln lässt.

ich habe mittlerweile das gefühl, dass mein freund wirklich davon überzeugt ist, dass ein leben ohne jegliche gefühle für ihn angenehmer ist als ein leben mit gefühlen. mit panikattacken und ängsten und schuldgefühlen,usw.
ich fühle mich dieser situation hilflos ausgeliefert und ich weiß, ich sollte das endlich einsehen und einem psychologen überlassen.
trotzdem meine frage: gibt es für einen depressiven menschen tatsächlich so ein gefühl, wo es besser ist, nichts zu fühlen? wo der mensch nicht mal wirklich darunter leidet, so zu sein? und wie um himmels willen kann man daran etwas ändern? würden in diesem fall tabletten helfen? ihm wieder gefühle zu verschaffen sozusagen?

ich weiß, meine fragen sind ein wenig verquer, aber ich kann einfach nicht aufgeben, mir bricht es im wahrsten sinne des wortes mein herz, so etwas teilnahmslos miterleben zu müssen.

gruß, susanne
lunasol
Beiträge: 531
Registriert: 1. Apr 2007, 11:49

Re: ist das depressiv?

Beitrag von lunasol »

ciela
Beiträge: 93
Registriert: 28. Jan 2006, 17:32

Re: ist das depressiv?

Beitrag von ciela »

hallo lunasol,

ja, ich weiß, ich sollte froh, sein, nicht zu fühlen wie man nicht fühlt.
irgendwie bin ich aber fast schon "froh" zu hören, dass es sowas tatsächlich gibt...

susanne
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: ist das depressiv?

Beitrag von Antje »

Liebe Susanne,

es war für mich manchmal einfacher keine Gefühle zu haben als daß mich das Leben "überwältigt" hätte. Das Leben war für mich lange Zeit nur besch... und übel.

Lieber Gruß

Antje
Antworten