Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

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Melanie30
Beiträge: 15
Registriert: 15. Jan 2006, 19:03

Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von Melanie30 »

Hallo,

mir geht es seelisch seit heute morgen sehr mies, würde mir am liebsten etwas zur beruhigung einwerfen, darf es aber nicht,weil ich gleich arbeiten muss.
Wie überwindet Ihr die Tiefs, wenn ihr wie ich fühle aufgeben zu wollen?
Lg Melanie
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von Antje »

Hallo Melanie,

manchmal hat es mir in solchen Phasen geholfen, nicht alleine zu sein. Oder auch versucht mich abzulenken, etwas zu tun, daß ich früher gerne gemacht habe, auch wenn ich mich sehr dazu zwingen mußte. Hinterher war ich froh, daß ich es gemacht habe, da es etwas geholfen hat.

Wenn es mir besonders schlecht ging, blieb mir gar nichts anderes übrig als mein Notfallmedi zu nehmen um irgendwie diese Tiefphase zu überstehen.

Lieber Gruß

Antje
zweifler
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Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von zweifler »

Hallo Melanie!


Schön,dass du hier her gefunden hast und sagst :Hier bin ich und es geht mir schlecht,was macht ihr dagegen.Wichtig ist,wie du hier schon einmal feststellen kannst,dass du jede Menge Mitkämpfer hast.
Nicht alleine bleiben zu wollen und den Gedankenaustausch suchen ist ja schon eine wichtige "Krücke" um sich zu stützen.

Wichtig wäre auch ,dass du dich um professionelle Hilfe kümmerst schon allein deshalb weil ja irgendwann deine Arbeitsfähigkeit nicht mehr gegeben sein könnte.Vermutlich schleppst du dich eh schon dorthin.
Sonst gute und brauchbare Tips von hier, helfen dir in deiner akuten Situation nicht wirksam weiter.Nach jedem Tal kommt man wieder auf eine Anhöhe, eine Erfahrung welche ich und viele andere schon gemacht haben.Deshalb solltest du auch nicht resignieren und tapfer weiterkämpfen.Es lohnt sich!

mfg herbert
Ele
Beiträge: 481
Registriert: 19. Mär 2003, 22:17
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Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von Ele »

Liebe Melanie,

meist möchte ich in solchen Situationen nur allein sein. Dadurch, dass ich 2 Kinder habe kann ich das aber fast nie. Ich genieße es dann, wenn ich mich durch solche Tiefs durchgeboxt habe und wieder ein Tag vergangen ist. Was mir auch sehr gut tut, ist wenn mich jemand anruft und ich sagen darf, dass es mir schlecht geht, dass ich weinen darf, dass ich meckern darf. Am Sonntag hat mich eine Freundin angerufen, bei der ich mich so richtig ausgek.... habe. Bisher wußte ja keiner von meinen Depris. Dass sie mich nicht abgelehnt hat (davor hab ich ja ziemlich Angst), hat mir unendlich gut getan. Sie wollte sogar gleich noch vorbeikommen und hat gestern wieder angerufen. Niemand kann einem ein Tief abnehmen,aber zu wissen, dass da jemand ist, ist das Schönste, das es gibt auf der Welt.

Ich wünsche Dir, dass Du auch Menschen um Dich hast, die Dich tragen.

Alles Liebe
Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

chrisp
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Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von chrisp »

Mir hat es immer geholfen, mich ausdrücken zu können. An erster Stelle steht hier das Gespräch mit Freunden, telefonisch oder auch face-to-face.

Manchmal ging es mir aber so schlecht, dass ich mich nicht mehr so gut ausdrücken konnte oder es auch zu anstrengend gefunden hätte, mich auszutauschen. Dann hat mir sehr geholfen, zu schreiben, meine Gedanken und Gefühle aufs Papier zu bringen. Ebenfalls gut tut mir immer das Malen.
Ich habe das Gefühl, den Schrecken auf Papier gebannt zu haben. Zudem hilft es mir manchmal, mich zu erden oder sogar zu sortieren.

Wenn allerdings die Talfahrt allzu tief war, dann habe ich mich nur noch ins Bett gelegt und geschlafen. Das ist dann zwar, wie ein Psychologe sagte, wie das Kaninchen vor der Schlange und widerspricht dem verhaltenstherapeutischen Ansatz, nach dem angenehme Aktivitäten die Stimmung heben...aber manchmal war das das einzige, das geholfen hat.

Hilfreich ist es auch, auszuprobieren, was einem gut tut und "ein paar Kellerstufen hoch bringen kann". Das schreib dann fürs nächste Mal auf (man vergisst es so schnell, wenn man richtig unten ist). Manchen hilft Sport oder Spazieren gehen - auch das "erdet", anderen Phantasiereisen, Baden, Essen Musik etc. ...

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen?
Ich hoffe, es geht dir wieder besser?

Grüße von
Chrisp
nono22
Beiträge: 1
Registriert: 17. Jan 2006, 19:21

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von nono22 »

Hallo Melanie,
mir geht es momentan auch ziemlich schlecht. Hab am Donnerstag meinen 1.Termin beim Psychiater.Muss es selber bezahlen da Kassen Ärzte erst einen Termin in 2 Monaten frei hätten.Mein Partner steht gar nicht zu mir.
Bin das 1. Mal im Forum.Habe 2 Kinder 11 und 15 Jahre alt. Muss mich morgends immer zusammenreißen um zu funktionieren, doch sobald sie in der Schule sind leg ich mich ins Bett und schlafe.Kann also mit der Krankheit nicht umgehen.Hab es seit etwa 2 Jahren und nie was unternommen.Will gar nicht so viel schreiben, wenn du Interesse hast, schick mir ne Mail.
Liebe Grüße
Nicole
Melanie schrieb:
> Hallo,
>
> mir geht es seelisch seit heute morgen sehr mies, würde mir am liebsten etwas zur beruhigung einwerfen, darf es aber nicht,weil ich gleich arbeiten muss.
> Wie überwindet Ihr die Tiefs, wenn ihr wie ich fühle aufgeben zu wollen?
> Lg Melanie
BeAk

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von BeAk »

Liebe Nicole,

Du bist verschaukelt worden, kassenärztlich zugelassene Psychiater sind verpflichtet sich um Notfälle zu kümmern.
Du muß allerdings dann auch deinen Fall der Arzthelferin deutlich schildern, z.B. Suizidgefahr, dann bekommst Du einen Notfalltermin.
BeAk

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von BeAk »

Liebe Melanie,

mir hat es in so einem Fall geholfen, mich auf mein Rad zu setzen und ziehmlich wütend (scheiß Krankheit) in die Pedalen zu treten.

Probier es mal aus.
Melanie30
Beiträge: 15
Registriert: 15. Jan 2006, 19:03

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von Melanie30 »

Hallo an Euch alle,

vielen lieben dank für Eure mails.....
viele Tips von Euch kenne ich selber schon. Nur leider hilft in einem Tiefselber noch nicht mal sport und ein Gespräch mit jemand anderes, da mir die Kraft und Konzentration fehlt....
zum großen Teil spreche ich mich auch kaum noch aus und habe auch niemanden, wo ich es könnte und ehrlich gesagt will ich es auch nicht......
In behandlung war ich schon etliche male, ohne Erfolg und Antidepressiva nehme ich wieder seit einem Jahr und ich habe das gefühl, das ich noch kühler geworden bin.
Wenn ich ein richtiges tief habe, nehme ich etwas zur Beruhigung und lege mich ins bett, denn alleine weinen kann ich auch schon seit Jahren nicht mehr.
Lg Melanie
flower76
Beiträge: 226
Registriert: 13. Okt 2005, 23:35

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von flower76 »

hallo melanie,

bei mir ist das ziemlich ähnlich.seit 3 tagen geht es mir weider eher schlechter und mir fehlt dann auch einfach die kraft mich aufzuraffen und etwas zu tun.würde dann am liebsten nur schlafen und hoffen das der nächste tag wieder besser wird.

du kennst das sicher auch,wie alle hier es geht bergab aber auch irgendwann wieder bergauf.

ich schicke dir all meine kraft und wünsche dir alles gute
steppenwolf1

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo zusammen,

manchmal habe ich versucht ein wenig spazieren zu gehen. Mir hat auch mal ein Gespräch mit einer Bekannten geholfen, was allerdings auch nur zustande kam, weil sie auf mich zugegangen ist. Von allein bring ich das irgendwie nicht. Ansonsten hab ich leider eine sehr schlechte Strategie (SVV) - so wie letzten Freitag . Denke auch, dass alleine bleiben und sich ins Bett zurückziehen nicht förderlich ist, aber ...

Viele Grüsse, s.wolf
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von zweifler »

hallo Melanie!


Wenn du Ad`s nimmst und es dir trotzdem mies geht liegt der Verdacht nahe,dass sie nicht richtig wirken.Das kommt sehr häufig vor und deshalb wird auch so oft herum experimentiert.Möglicherweise hilft dir etwas anderes besser!
Ich wollte als ich so schlecht beieinander war möglichst nicht von anderen in Beschlag genommen werden.Wer noch Familie und Kinder hat wird sich aber nicht so ausklinken können wie ich das konnte.Ich habe mich wirklich treiben lassen so wie ein Blatt in einem Fluß.Ich war allerdings auch krank geschrieben denn einige Umstände in meinem Job waren auch die Gründe für meine Depression.Eine Auszeit könnte auch dir helfen!?
Wünsche dir noch viel Kraft!


mfg herbert
deary
Beiträge: 424
Registriert: 17. Jun 2005, 13:05

Re: Tiefpunkt! Wie geht Ihr damit um?

Beitrag von deary »

Hallo Melanie!

habe auch grade einen solchen Tiefpunkt.
Obwohl ich es schon 100 oder 1000 x erlebt habe, ist es jedes Mal wieder erschreckend.
Da ich in einer Depressionsphase schlecht oder gar nicht schlafe, habe ich kein schlechtes Gewissen, mich tagsüber mal hinzulegen.
Im Moment kann ich dann aber auch nicht schlafen.
Obwohl immer geraten wird, sich Aktivitäten vorzunehmen, ist mir das Hinlegen doch oft sehr wichtig.
Gestern war ich aber eine Runde spazieren, wenn ich es schaffe, gehe ich joggen.
(ist aber bei starken Depressionen nicht möglich)
Dann versuche ich mir Hilfe zu holen, von Freunden, damit die lebenspraktischen Dinge weiterlaufen können, die ich in der depressiven Phase nicht schaffe und mich hinterher nicht überrollen.

Ich versuche viel mit engen Freunden in Kontakt zu kommen, soweit sie die (erneute ) Erkrankung ertragen können.

Ich schreibe auch viele E-Mails an Bekannte oder Betroffene, die ich im Forum kennengelernt habe.

Gestern hatte ich ein paar Stunden, da saß ich nur auf dem Sofa und es ging "gar nichts mehr".
Zweimal hat es an meiner Tür geklingelt, vielleicht war es mein Vermieter, hier muß was an der Außenwand abgedichtet werden ,da die feucht ist und es in der Innenseite schon durch kommt.
Aber ich habe einfach nicht aufgemacht, es wäre mir schon zu viel gewesen, einfach eine Folie oder ähnliches auszulegen.
glücklicherweise weiß er aber auch von meiner Krankheit. Wenn man auch auf viel Unverständnis stößt, es ist gut, wenn man es nach einiger Zeit ( wenn man den anderen einschätzen kann) sagt.

Für mich ist das eine Erleichterung , nicht immer " so tun als ob". Das erfordert Kräfte ,die man nicht hat.

Natürlich ist Depression immernoch eine mit lauter Vorurteilen belegte Krankheit, aber man muß es trotzdem immer wieder versuchen.

Eine Notfall-Medikation habe ich nicht, ich erhöhe in starken Depressionsphasen einfach die Dosierung der Medikamente, die ich sowieso nehme,das kommt auf´s selbe hinaus.

So, jezt scheint hier ein bißchen die Sonne, und ich werde mal versuchen, ein bißchen nach draußen zu gehen.

an alle, die an einem Tiefpunkt sind,
auf dass wir uns bald in besserem ZUstand wieder "treffen"...

Alles Liebe
deary
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