Zurück aus Rinteln!

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Leni2
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Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Hallo!

Ja, vor zwei Tagen bin ich aus der Burghofklinik in Rinteln zurück gekommen. Und ich bin immer noch nicht ganz wieder in der Realität. 10 Wochen sind eine lange Zeit...

Ich habe sehr viel gelernt und es war eine gute Zeit mit einer nicht so guten Diagnose. Die Depression steht bei mir wohl gar nicht so sehr im Vordergrund, sondern eine ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung. "Es braucht viel Zeit und Sie MÜSSEN kleine Schritte gehen", so mein Thera Herr Funkner. Das passt mir ja nun wirklich gar nicht, wo ich doch am liebsten mit dem Kopf durch die Wand will und überhaupt keine Geduld habe.

Ich habe also wohl ein ziemliches auf und ab vor mir...aber ich habe in der Klinik auch schon eine Ahnung davon bekommen, wie sich die aufs anfühlen und das tat wirklich sehr gut! Also, auf in den Kampf!

Ich würde mich freuen, von denen, die mich noch kennen (hier wechselt ja immer alles sehr schnell), was zu hören und natürlich von allen anderen interessierten!

Ich weiß allerdings noch nicht so genau, wie meine Zukunft im KND aussehen wird, denn ich habe ja gelernt, dass ich meiner Angst ins Auge sehen soll, statt vor ihr wegzulaufen. Sprich: nicht so viel zu Haus und in der virtuellen Welt verkriechen, sondern raus ins Leben! Ich freu mich aber auf jeden Fall immer über e-mails: schokoloki@web.de.

Alles Liebe,
Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

rivo
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von rivo »

Hallo Lena,
wir kennen uns zwar nicht, aber ich lese hier ab und zu im Forum und habe auch den einen oder anderen Beitrag geschrieben. Ich selbst war vor über einem Jahr in Möhnesee in einer psychosomatischen Klinik. Es war eine Zeit von 6 Wochen. Danach hat sich bei mir rausgestellt, dass das, was die Psychologen und anderen Therapeuten so sagten, leider sehr theoretisch war. Ich denke, jeder muss für sich selbst herausfinden, welches Tempo für ihn richtig ist. Natürlich kann man verlangen, dass es einem ganz schnell besser geht. Das mit den kleinen Schritten ist schon richtig. Aber man sollte sein Tempo finden. Dann wird es schon werden. Gehst du denn weiter in ambulante Therapie? Ich kenne mich mit Angst nicht aus, aber ich denke, dass es nicht leicht ist, dies durch Therapie in den Griff zu bekommen. Das wird schon seine Zeit brauchen. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und lass den Kopf nicht hängen, wenn du in das eine oder andere Loch fällst. Ich denke, dass es dazugehört, den einen oder anderen Mißerfolg zu verbuchen. Aber dies kann einen nur weiterbringen. Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Mut!
Viele Grüße
Rita
R. Volkwein
rivo
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von rivo »

Hallo Lena,
wir kennen uns zwar nicht, aber ich lese hier ab und zu im Forum und habe auch den einen oder anderen Beitrag geschrieben. Ich selbst war vor über einem Jahr in Möhnesee in einer psychosomatischen Klinik. Es war eine Zeit von 6 Wochen. Danach hat sich bei mir rausgestellt, dass das, was die Psychologen und anderen Therapeuten so sagten, leider sehr theoretisch war. Ich denke, jeder muss für sich selbst herausfinden, welches Tempo für ihn richtig ist. Natürlich kann man verlangen, dass es einem ganz schnell besser geht. Das mit den kleinen Schritten ist schon richtig. Aber man sollte sein Tempo finden. Dann wird es schon werden. Gehst du denn weiter in ambulante Therapie? Ich kenne mich mit Angst nicht aus, aber ich denke, dass es nicht leicht ist, dies durch Therapie in den Griff zu bekommen. Das wird schon seine Zeit brauchen. Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und lass den Kopf nicht hängen, wenn du in das eine oder andere Loch fällst. Ich denke, dass es dazugehört, den einen oder anderen Mißerfolg zu verbuchen. Aber dies kann einen nur weiterbringen. Ich wünsche dir für die kommende Zeit viel Mut!
Viele Grüße
Rita
R. Volkwein
Bellasus
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Bellasus »

Hallo liebe Burgmeise Lena

die Dienstage waren immer hart, liebgewonnene Mitpatienten gingen, neue kamen, auch neue Zimmergenossen... das alles habe ich im Frühjahr 2004 auch erlebt in der Burg, 11 Wochen lang, davon 5 mit Bezugsthera Herr Fu, dem ich unendlich viel verdanke.

Laß dir Zeit, erstmal wieder außerhalb der Käseglocke anzukommen und bekomme keine Angst, wenn sich nochmal Löcher auftun - das gehört wohl einfach dazu.

Bei mir steht die Diagnose Depression auch erst an zweiter Stelle nach der dependenten PS - mich hats auch umgehauen, aber ich konnte es annehmen, weil es einfach zu stimmen scheint und meine Lebensprobleme dadurch eine Erklärung bekamen.

Falls du noch keinen ambulanten Thera hast, suchst du jetzt sicher einen, und wenn du jemanden findest, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst, dann bekommst du bestimmt auch deine ganzen Themen in den Griff. Aber es dauert wirklich, ich mache nach der Klinik jetzt über 1,5 Jahre ambulante Therapie, und es ist wie das Baukastenprinzip - hier ein bißchen, da ein bißchen, im Einzelnen sind so oft gar keine Fortschritte für mich zu erkennen, aber es fügen sich immer öfter mehrere Stücke zusammen, so dass einiges, was mir vor zwei Jahren noch riesige Probleme bereitet hat, viel leichter geworden ist.

Ich fühle mich der Burg und Rinteln überhaupt noch eng verbunden, wenn irgendwann nochmal Klinik, dann wieder dort.

Wie gesagt, gönne dir noch eine Schonfrist, ich hoffe, dein Umfeld hat Verständnis dafür und wünsche dir erst mal alles Gute,

liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
oktober

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von oktober »

Liebe Lena,

schön, von dir zu lesen!
Ich würde mich freuen, wenn du ein bisschen über deine Zeit in Rinteln berichten würdest - gern auch per mail.

Tja, das Forum ist bei mir/für mich irgendwie ständig präsent - auch, wenn ich längst nicht so viel schreibe wie zu Beginn - Lesen tue ich ausgesprochen "regelmäßig" (d.h. quasi jeden Tag...).
Neulich wollte ich mich dann tatsächlich mal abmelden, hat aber nicht geklappt. Ich hatte das Gefühl, mit so einem Schritt würde ich evtl. eine symbolische Trennung vollziehen, die mir gut täte und mir dabei helfen würde, den Blick auf´s Hier und Jetzt, mein Umfeld, und alles, was so anliegt, zu richten.

Ich glaube, die Diagnose Depression ist selten einfacher Struktur und meist mit anderen "Störungen" verbunden.

Ich wünsche dir alles Gute für die nächsten kleinen Schritte - ich selbst bin auch gerade dabei, meine Ziele und Vorsätze bescheiden (aber dafür möglichst konsequent) anzugehen.
Lass dir Zeit, aber bleib dran!

Ganz liebe Grüße von

Petra
Leni2
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Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Hallo ihr Lieben!

Danke für die positiven Rückmeldungen, auch per mail!

Mittlerweile bin ich schon etwas mehr in der Realität angekommen und es geht mir ganz gut. Ich bin froh, dass ich immer noch die hoffnungsvolle Zukunftsperspektive habe, dass es immer weiter geht, egal was kommt und dass sich auch immer wieder alles zum Guten wenden kann. Die hatte ich vor der Klinik ja total verloren, da war nur ein düsteres Loch vor mir.

Ja, dann werde ich mal etwas berichten, am besten hier, denn dann können alle mal reinschauen.

Ich war in einem 3-Bett-Zimmer direkt im Haupthaus (2) und hatte richtig Glück: das Zimmer war sehr groß und ich hatte die ganzen 10 Wochen ausnahmslos richtig nette Zimmernachbarinnen. Das hat schonmal sehr gut getan. Und dann hatte ich es nicht weit bis zum Aufenthaltsraum, wo ich meine Abende in netter Gesellschaft und natürlich mit Stricken verbracht habe .

Fast mit am meisten hat mir die Gemeinschaft mit den anderen Patienten geholfen, denn eines meiner Hauptprobleme war/ist ja der Rückzug in den letzten Jahren und die Angst vor Kontakten. Dementsprechend brauchte ich auch ziemlich lange, bis ich aufgetaut bin. Am Anfang hatte ich ganz starke Depersonalisationserfahrungen, ich kam mir vor wie ein Roboter, der auf einem fremdem Planeten gelandet ist. Erst nach 5 Wochen, nachdem das einschläfernde Remergil abgesetzt wurde und die Therapeutin im SFT (Frau He) gemerkt hat, was mit mir los ist, hat es bei mir Klick gemacht. Vorher habe ich sogar Herrn Fu mit meiner angeblichen (anscheinend gut gespielten) Souveränität in die Irre geführt, ja, die unbewussten Vermeidungshaltungen.

An Therapien habe ich in den 10 Wochen eines mitgemacht. Leider hat der Atemtherapeut (Herr Ma) zwei Wochen nachdem ich angekommen war, gekündigt, die Atemtherapie hat mir sehr gut getan (wer Interesse an CDs von ihm hat, dem kann ich seine e-mail geben, sie sind wirklich der Hammer). Neben so Sachen wie Sauna, Laufen, Bewegungstraining etc., war ich im SFT (Soziales-Fertigkeitstraining), wo man mit Rollenspielen soziale Situationen trainiert. Das hat sehr viel gebracht. Und auch durch die Expositionsgruppe, in der man über Ängste spricht und sich gezielt Übungen zur Bewältigung überlegt, habe ich viel gelernt. Ich habe zwar keine klassische Angsterkrankung, dafür aber viele untergründige Ängste, auf die ich bisher natürlich immer mit Vermeidung reagiert habe. Es war sehr aufschlussreich, sich bewusst zu machen, dass man die Angst nur los wird, indem man sich ihr in kleinen Schritten stellt und sich so an die Situation gewöhnt. Dann war ich noch in der Musik- und Tanztherapie, die mir auch sehr gut getan haben, weil ich sonst an alles immer sehr verkopft rangehe und hier mehr der Zugang zu den mehr unbewussten Gefühlen im Vordergrund steht.
Mit den Medikamenten lief es nicht so gut. Zuerst hatte ich Amitryptilin und Remergil, die mich so müde und abgepuffert gemacht haben, dass ich gar nichts mehr richtig gefühlt habe. Und als dann auf Zoloft ungestellt wurde, habe ich drei Nächte nicht geschlafen, nichts mehr gegessen und den ganzen Tag gezittert vor Spannungszuständen. Jetzt nehme ich keine mehr wegen Unverträglichkeit und ich bin auch sehr zufrieden damit. Ich spüre mich viel mehr und da ich sonst wohl viele meiner Gefühle verdränge, ist das auch richtig wichtig für mich.

So, das erst mal so ein paar Eindrücke von der Klinik und den Therapien. Ich könnte natürlich Romane schreiben.... Ja, jetzt muß ich mir hier einen Thera suchen, ich habe schon Gesprächstermine für Anfang Februar. Und es ist natürlich wichtig, etwas runter zu kommen. In der Klinik war ich manchmal richtig überdreht, so viel hat sich bewegt und es gab so viele schöne Begegnungen. Jetzt muß das Ganze erst mal sacken und alltagstauglich werden.

Wenn ihr noch Fragen habt, fragt!

Lieben Gruß, Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

jes
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von jes »

Hallo Lena,
wollte eigentlich schon gestern schreiben, aber ich war so müde.
Wir kennen uns noch nicht. Habe durch Zufall von deiner "neuen Diagnose" gelesen. Stand ja nicht in der Überschrift.
Ich selber habe auch die Diagnose bekommen, zusammen mit einer depressiven Episode, Dysthemie (chronische Depression) und einer Sozialphobie.
Ich war ein wenig geschockt als ich die Dagnose gelesen habe, habe es eher durch Zufall erfahren.
Ich? Ne Persönlichkeitsstörung? Das ist ja noch schlimmer als eine Depression.
Bis jetzt weiss ich nicht wirklich wie man das weg bekommt. Ich mache aber eine abulante Verhaltenstherapie, habe eine nette Therapeutin. Ich denke gerade jetzt mit der relativ neuen Diagnose wäre eine ambulante Therapie für dich nicht schlecht. Sehe es als Unterstützung, und es steht dir zu
Und da die PS auch der Sozialphobie ähnelt kann ich dir auch zwei Bücher nennen, wenn du das möchtest, interesse hast. Ich war auch stationär in einer Klinik wo ich Angstmäßig auch ne Menge gelernt habe. Vielleicht magst du dich ja austauschen.

Liebe Grüße Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
Clown
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Clown »

Liebe Lena,

danke, dass du deinen Bericht für uns alle zugänglich gemacht hast. Ich finde ihn sehr interessant und aufschlussreich.

Mein spontaner Gedanke dazu war: Solche Erfahrungen und Therapien täten auch 'gesunden' (wer ist das schon?) Menschen gut, einfach weil sie auf sehr lust-und wirkungsvolle Weise bewirken können, dass man sich als Mensch, in seiner ganzen Persönlichkeit entfaltet und weiterentwickelt.

Als Lehrerin denke ich dann, was wäre das für eine tolle Gesellschaft, wenn unsere Kinder viel, viel mehr Erfahrungen in dieser Richtung, wie du sie geschildert hast, machen könnten.
Ansatzweise bieten unsere Schulen das ja schon, mit Musik, Sport, BK....Arbeitsgemeinschaften, aber eben leider hauptsächlich unter einem leistungsorientierten Aspekt und kaum mit dem Schwerpunkt, was die Kinder für die Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit mitnehmen können.

Aber unsere Gesellschaft weiß eigentlich sehr gut, was ein Mensch für seine Seele wirklich braucht, das sieht man an solchen Therapien.
Schade, dass erst 'das Kind in den Brunnen' gefallen sein muss, damit für solche Entwicklungswege dann von der Gesellschaft Geld investiert wird.

Dir, liebe Lena, wünsche ich jedenfalls alles Gute für deine weitere Entwicklung und Heilwerdung! Mögen dir alle Wege dafür offenstehen!

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
oktober

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von oktober »

Liebe Lena,

es wird doch einiges lebendig, wenn ich über deine Erfahrungen in Rinteln lese...
Ja, bei mir kam der Knackpunkt nach 8 Wochen - vorher (teilweise auch noch danach) hab ich mich auch manchmal gefühlt wie ein Besucher auf einem anderen Stern - völlig fremd und alles irgendwie von außen betrachtend. Dabei ungeheuer souverän in meinen "Auftritten" - im SFT hat sich das auch bis zum Schluss nicht gelegt .
Lustig - ich denke, ich weiß, in welchem Zimmer du warst .

Ich wünsche dir alles Liebe und Gute...
Wie sehen deine nächsten Wochen aus?
Hast du Verpflichtungen?
Wann wirst du die Abschlussphase deines Studiums angehen?
Gibt es da von außen auferlegte Fristen, die du einhalten musst (bzw. wiilst)?
Wie sieht es bei deinem Freund aus?

Ich wünsche dir auch viel Erfolg dabei, an dem, was du gelernt hast, anzuknüpfen.
Nachdem ich das erste Mal in einer Klinik war, hab ich mit der "Arbeit" an mir quasi abgeschlossen...
War nicht gut

@ Clown: Ich gebe ich dir Recht. Während meiner Zeit in der Klinik hatte ich einen Mitpatienten, der eigentlich nonstop den Kopf schüttelte und meinte, er kenne zig ("gesunde") Menschen, die so eine Erfahrung dringend bräuchten und die er gern in der Klinik sähe.
Und auch ich finde es traurig und beschämend, dass eine solche Arbeit (d.h. Bewusstsein und -werdung seiner selbst) nicht viel normaler ist und viel früher und selbstverständlicher einsetzt. Als ich das erste Mal stationär in einer Klinik war, sprachen die Patienten von "denen da draußen" als von den eigentlich Kranken .
Was natürlich bis zu einem gewissen Grad ein Selbstschutz war und einen auch ein bisschen mit den persönlichen Schwierigkeiten ausgesöhnt hat (welcher Gesunde kommt schon gut klar, wenn er von einem Haufen kranker Menschen umgeben ist )

Liebe Grüße,

Petra
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

.

Beitrag von Kroki »

Leni2
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Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Hallo!

Schön, von euch zu lesen! Mir schwirrt im Moment so von allem noch der Kopf, dass ich gar nicht so oft schreiben kann.

Ich bin dabei, mich so langsam zu orientieren, nächste Woche habe ich einen Termin bei meinem neuen Arzt, auf den ich sehr gespannt bin. Und Anfang Februar habe ich zwei Vorgespräche bei Theras. Mir wurde nahegelegt, eine sehr langfristige Therapie zu machen, weil alles so tief sitzt bei mir. Und ich habe mir vorgenommen, alles auszukosten, solang die Kassen noch zahlen!

Heute war ich das erste mal kurz in der Uni und habe schon wieder einen kleinen Schock erlittten. Es ist einfach im Moment so gar nicht meine Welt und ich wünsche mir einfach einen kleinen behüteten Raum, wo alle Rücksicht nehmen. Petra, wie sieht es denn bei dir mit der Uni aus? Du hörst dich auf jeden Fall ganz zuversichtlich an. Ich habe mir vorgenommen, so eine Art Wiedereingliederung zu machen und mich langsam an die Sachen heranzutasten. Sonst fühle ich mich sofort wieder von allem überlastet und ich habe auch immer noch so eine Antriebsschwäche. Alles sind kleine und große Berge oder Moore oder so, durch die ich durch muß. Aber ich sehe schon ein paar Lichtpunkte am Horizont.

Jessica, vielleicht erzählst du mir von deiner Verhaltenstherapie, ich gleaube, das wäre auch das richtige für mich. UNd an den Buchtips wäre ich auch sehr interessiert. Bei mir äußert sich die PS so, dass ich irgendwie vor allem latente Angst hab und das dann so eine dumpfe leichte Dauerdepression (Dhystymie) auslöst. Ständig das Bedürfnis, alles richtig machen zu wollen und nicht negativ aufzufallen und das erzeugt unheimlich Druck. Und, was ich irgendwo gelesen hab, niedrige Toleranz fülr unangenehme GEfühle, d.h., alles, was ein bisschen anstrengend ist und schief läuft, ist für mich ein Drama. Und niemand versteht es, weil ich perfekt angepasst bin. Kennst du sowas?

So, und jetzt werde ich mich mal an den Abwasch wagen, alles größere Projekte bei mir zur Zeit .

Grüße von Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

oktober

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von oktober »

Liebe Lena,

ja, ne langsame Wiedereingliederung war auch für mich der Weg, den ich seit Ende Oktober gehe. Ich finde es allerdings oft sehr schwierig, da man so viel seiner Zeit selbständig planen kann/MUSS - das klappt bei mir nicht immer.
Ich habe einige Bedenken zur Zeit recht erfolgreich auf Eis gelegt (über Sinn und Unsinn des Studiums, über die Zukunft,...) und versuche gerade, "nur" von Woche zu Woche etwas mehr im Hier und Jetzt zu leben und mich mit konsequenter, aber extrem langsamer Steigerung alttäglichen Dingen zu widmen. Nach wie vor bin ich außerordentlich antriebsschwach und lege deshalb am meisten Wert darauf, möglichst konsequent die Dinge beizubehalten - damit sich das eine oder andere hoffentlich ein bisschen automatisiert (bis jetzt ist´s aber noch nicht so...).
Ende Februar schreibe ich meine Klausuren, ab April sind mdl. Prüfungen, für die ich gerade Themen suche (schon das eine Riesenaufgabe für mich, bei der mir mein Perfektionismus, Entscheidungsschwierigkeiten und Unorganisiertheit (die Unfähigkeit, es mir leicht zu machen, fehlende Zielstrebigkeit) derbe im Weg stehen .
Am Freitag hab ich noch ne Prüfung, vor der ich unendlich große Angst habe und die mir schon jetzt schlaflose Nächte bereitet. Bin vor einem Jahr durchgefallen

Vieles, was du schreibst, erinnert mich sehr an mich: Deine Gefühle beim ersten Gang in die Uni (nach der Klinik) kann ich - glaube ich - gut nachempfinden.
Aber noch mehr die latenten Ängste (die ich zwar oft nicht wahrhaben will, weil sie mir so blöd vorkommen - die ich aber dennoch immer habe ), das Bedürfnis, dass alles perfekt laufen muss, und der Umgang mit Situationen, in denen das nicht gelingt (wenn ich denn solche Situationen nicht von vornherein meide...).

Das ist wohl auch ein Grund für meine Panik vor Freitag: Ich weiß schon jetzt, dass ich nicht "glänzen" werde; und Plan B (überzeugend so zu tun, als sei mir das egal oder als stünde ich zu meiner Schwäche) wird auch nicht klappen - dazu ist das auch zu wichtig.
Es ist ne öffentliche Prüfung (Chorleitung), ich weiß nicht, wer alles kommen wird, ich konnte das Seminar nicht belegen und ich habe Angst davor, vor mir bekannten Leuten das Gesicht zu verlieren.

Oh, scheiße - sorry, wenn ich jetzt soviel dazu geschrieben habe.
Aber drücke mir Freitag nachmittag mal die Daumen!

Ich muss jetzt weg und grüße sich ganz lieb,

Petra
Leni2
Beiträge: 471
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Liebe Petra,

ja, ich kann dich sehr gut verstehen mit deiner Prüfung! Du hast ja auch schon öfter geschrieben, dass du oft souverän wirkst. Dann ist es doppelt schwer, wenn man das nicht mehr durchhalten kann oder will und die anderen auf einmal die Unsicherheit merken.

Ich bin auch gerade mit mir am Kämpfen, ob ich nicht mal wieder die Starke spielen soll, einfach, damit die Dinge besser laufen und ich mich nicht so schwach fühle. Aber ich weiß auch, dass ich mir dann was vor mache und ich habe in der Klinik etwas gespürt, was es heißt, ich selbst zu sein und ich möchte mich nicht wieder verlieren. Eine Mitpatientin sagte mir einmal: Du bist gar nicht so stark, wie du denkst. Und auch Herr Fu meinte, ich würde viel menschlicher und weicher wirken, wenn ich meine Unsicherheit zeigen würde. Aber wie soll ich dann das Leben meistern? Wer hat denn Verständnis für Schwäche und Angst? Oder ist das wieder nur so eine Denkfalle und es wäre doch gar nicht so schlimm, wenn man die Schwäche zu ließe?

Neulich saß ich in der Straßenbahn und fragte mich, wie andere es nur schaffen, nicht aus der rolle zu fallen und immer zu funktionieren. Und dann habe ich gedacht, wahrscheinlich, weil sie doch öfter mal aus der Rolle fallen, ihren Ärger zeigen, mal Fehler machen. Und wir Perfektionisten reiben uns auf, uns immer unter Kontrolle zu haben.
Also Petra, Mut zum Chaos ! Bei mir fängt das schon mit kleinen Dingen an: z.B. dass ich mich nicht fertig machen, weil ich immer noch nicht gefrühstückt habe und hier noch im Nachthemd sitze, obwohl es schon 11 ist.

Ich glaube, Loslassen ist wirklich der Schlüssel damit man zur Ruhe kommen kann.

Liebe Petra, du hast auch wirklich eine stressige Zeit mit den ganzen Prüfungen. Du schaffst doch eine Menge, guck doch mal da hin. Fu hat mir empfohlen, ein Positiv-Tagebuch zu führen, da kommt jeden Abend was kleines rein.
Ich drück dir natürlich die Daumen und wünsche dir sehr, dass du bei dir sein kannst und das alles gut läuft!

So jetzt muß ich wirklich mal was essen und dann gehe ich Wolle kaufen. Ich bin in rinteln nämlich unter die Strickerinnen gegangen . Das beruhigt mich irgendwie...

Liebe Grüße,
Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

Lisa23

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Lena, also das mit dem Stricken, kann ich nur bestätigen.

Ich habe während meines Klinikaufenthalts wieder die Liebe zur Wolle und den Nadeln entdeckt und wie entfesselt gestrickt.

Ich bin seit etwa 2 Wochen zu Hause und lasse oft alles stehen und liegen und stricke so vor mich hin. Es entspannt ungemein und die schweren Gedanken verschwinden.

Mir bringt dieses alte Hobby mehr, als PMR, Autogenes Training usw. Danach stand mir eh nie der Sinn.

Ich denke, es sind die relativ gleichmäßigen Bewegungen mit den Händen, aber auch die Tatsache, dass etwas entsteht. Etwas Eigenes, Einmaliges. Ich kann mich an den Farben der Wolle freuen und sehe oft schon das fertige Stück vor mir, wenn ich den Knäul im Geschäft kaufe. Im Moment sind es meist Strümpfe.

Früher habe ich selbstgestrickte Strümpfe gehasst. Ich konnte auch keine stricken. Es wurden immer sehr seltsame Gebilde. Dank einiger Strickerinnen in der Klinik, habe ich mit über 50 noch die Kunst des Strümpfestrickens gelernt und bin ganz stolz auf mich. Mit jedem Paar werde ich besser.

Ich wünsche Dir, dass Du noch lange Spaß an dem Hobby hast.

Was mir auch gefallen könnte, wäre vielleicht ein Instrument zu lernen. In der Klinik stand ein Klavier und ein Flügel. 2 Patienten haben uns abends ab und zu etwas vorgespielt. Ich habe die beiden sehr beneidet und in mir ist der Wunsch entstanden, vielleicht doch noch Musikunterricht zu nehmen. Auch dafür ist man sicher nie zu alt.

Liebe Grüße, Lisa
Leni2
Beiträge: 471
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Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Liebe Lisa,

ja, mit dem Stricken geht es mir auch so. In der Klinik habe ich auch nur Socken gestrickt und war sehr stolz auf mich. Gestern habe ich ein neues Projekt angefangen: Eine Decke aus ganz vielen kleinen gehäkelten Quadraten. Das macht auch riesig Spaß und geht gut von der Hand. UNd dann hab ich mir noch eine Strickjacke ausgeguckt, die ich demnächst machen will. Ja, ob ich da noch zu meinem Examen komme?!

Einen schönen Tag dir!
Lena
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Birgit49
Beiträge: 452
Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Birgit49 »

an die fleißigen Strickerinnen,

vielleicht sollten wir einen Verein Gründen, ich wäre auch dabei.

Ich habe manchen depressiven Moment weggeschrickt und "leere" Zeit in der Tagesklinik verstrickt, nur jetzt liegen seit bestimmt 6 Monaten 1 1/2 Socken bei mir auf dem Tisch und warten auf die Vollendung (glaubt aber bitte nicht, dass es mir jetzt nur gut geht).

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
Lisa23

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Lena und Birgit,

vielleicht ist dieses Thema auch wieder zu simple und es könnte geschehen, dass an anderer Stelle die Auffassung vorherrscht, Handarbeiten und Depressionen hätten nichts miteinander zu tun.

Zum anderen sind Handarbeiten fester Bestandteil der Ergotherapien in den Kliniken.

Leider sind es Techniken, die oft nur von Frauen ausgeübt werden (können). Aber die Männer haben dafür andere Betätigungsfelder.

Es wurde ja in der Rubrik, andere Therapien schon oft über Sport und Depressionen geschrieben und ich denke, Handarbeiten haben einen ähnlichen Stellenwert.

Ich jedenfalls kann mich total entspannen, habe Glücksgefühle während der Beschäftigung mit dem Material. Es macht mir Spaß in Heften und Vorlagen nach geeigneten Teilen zu suchen, die ich gerne nacharbeiten würde.

Schon allein der Gedanke daran, diesen fertigen Pullover eines Tages tatsächlich zu besitzen, damit kann ich Tage in den schönsten Gedanken daran verbringen und es lenkt mich von so mancher Alltagssorge ab.

Dieses wiederentdeckte Hobby hindert mich auch daran, dass ich weiterhin in irgendwelchen Geschäften unterwegs bin und unnötigen Kleinkram zusammenkaufe oder Geld für unnötige Kleidung ausgebe. Mein Bankkonto fängt schon an, sich zu bedanken. Damit habe ich wieder eine Sorge weniger ( so ganz langsam).

Ich bin auch seltener am Computer, was ich ebenfalls als einen Vorteil betrachte.

Die besten Gedanken kommen mir mittlerweile beim Stricken. Das ist wie bei langen Spaziergängen. Plötzlich wird der Kopf frei für die wirklich wichtigen Dinge. So empfinde ich es zumindest.

Ich kann auch besser einschlafen, wenn ich abends noch eine Stunde gestrickt habe. Ich bin dann einfach nur noch müde und schlafe ein.

So, damit möchte ich dieses Thema abschließen um hier niemanden zu langweilen.

Vielleicht konnte ich aber die eine oder andere Mitleserin dazu motivieren, wieder etwas mit den Händen zu erschaffen und konnte so etwas Freude und Friede in so manches kranke Frauenherz bringen.

Liebe Grüße, Lisa
Leni2
Beiträge: 471
Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Liebe Lisa und Birgit,

ich finde es sehr wichtig, was ihr schreibt und nicht ganz überflüssig. Ich mache einen neuen Thread unter alternative Therapien, vielleicht kann man da auch Anregungen austauschen.

LG,
Lena
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oktober

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von oktober »

Liebe Lena,

ja, Schwäche zeigen (allein das ist schon irgendwie paradox - als könne bzw. wollte man auch das kontrollieren...).
Ich habe damit eigentlich durchweg gute Erfahrungen gemacht...

In Rinteln hab ich während der Gespräche nie weinen können - aber während der Hypnosetherapie habe ich so viele Tränen vergossen wie noch nie zuvor (und danach) in meinem Leben. Frau E.s Kommentar: Stehen Ihnen gut, die Tränen!
Aber sie sagte auch (und das versöhnte mich damit, dass ich vieles oft halt nicht "rauslassen" konnte): Es reiche, die Gefühle zu spüren... Sie habe Patienten, die quasi gleich beim Betreten des Zimmers zu weinen begännen - darauf komme es jedoch nicht wirklich an, und es seien schlichtweg unterschiedliche Persönlichkeitsmerkmale, die per se auch nicht anormal oder krankhaft seien. Der eine trage sein Seelenleben mehr nach außen (erst recht in der Therapiesituation), ein anderer eher weniger.
Und ich finde, sie hat Recht damit. Wichtiger ist es, dass man seine Gefühle selbst wahrnehmen und dazu stehen kann.
Wir sind leider in eine Gesellschaft hinein geboren worden, in der das Ausleben von Gefühlen nicht unbedingt gang und gäbe ist.

Was ganz anderes: In der Uni hatte ich kurz danach ein Erlebnis, das auch ganz untypisch für mich ist/war (? - nee, ist...): Ich habe in einem Seminar eine recht unreflektierte (und bescheuerte ) Meinung vertreten. Normalerweise sind meine Kommentare in der Uni immer sehr durchdacht und dulden quasi keinen Widerspruch . Ich hab schon beim Reden gemerkt, dass das jetzt meinem "Bild" so gar nicht gerecht wird, hab mich geärgert und geschämt (!), dass ich überhaupt etwas gesagt habe und gemerkt, dass die anderen (die mir dann Kontra gaben) schneller, weiter, reflektierter waren als ich selbst.
Und weißt du was? Nach dem Seminar kamen Leute auf mich zu; ich spürte Interesse an meiner Person von Menschen, mit denen ich bis dahin gar nichts am Hut hatte (und das bezog sich dann auch gar nicht auf die Thematik).

Hab diese Beispiel deshalb so ausführlich geschildert, weil es in einen Bereich fällt, in dem es immer noch schwierig für mich ist, Schwäche zu "zeigen".
Denn in anderen Bereichen kann ich es mittlerweile tatsächlich! Nicht gegenüber jedem - aber das ist auch völlig in Ordnung.

Tja, diese bescheuerte Prüfung habe ich erst am Montag, sie ist verschoben worden. Und leider fällt das zum einen in eben diesen Bereich, in dem es mir schwer fällt, zu meinen Schwächen zu stehen (sogar doppelt schwer aus den unterschiedlichsten Gründen) und zum anderen kommt es dummerweise tatsächlich zu einem Großteil darauf an, möglichst locker und selbstbewusst aufzutreten .
Mut zum Chaos (zur Schwäche) würde mir in diesem Fall das Genick brechen... (obwohl du natürlich prinzipiell Recht hast!).

Generell geht´s mir aber ganz gut, und ich sehe tatsächlich selbst, dass ich gerade "Fortschritte" mache und einiges schaffe (immer noch meilenweit entfernt von einem "normalen" Alltag - aber ich kann meine Schritte immerhin würdigen ).

Wie kommst du denn gerade mit deinem Alltag klar? Ich habe deinen Thread im Angehörigen-Forum gelesen.
Wie sieht dein Alltag aus?
Willst du dein Studium beenden?

Sorry, falls dir die Fragen zu konkret sind - ich würde mich halt freuen, mehr von dir zu lesen ...
Hast du eigentlich prinzipiell das Gefühl, dass dich die Zeit in Rinteln weiter gebracht hat?

Liebe Grüße von

Petra


P.S.: Du kannst mir auch gern mailen
EP
Beiträge: 4
Registriert: 21. Jan 2006, 02:38

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von EP »

Hallo Lena,

ich habe eure Beiträge nur kurz überflogen, weil ich eigentlich schon lange ins Bett gehen wollte.

Ich war mitte letzten Jahres für acht Wochen im Berghaus. Schade das Hr. Ma nicht mehr dabei ist.

Es gibt doch so ein Ehemaligentreff. Weist du oder jemand anderes den nächsten Termin.

Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen ja mal was über meinen Aufenthalt zu schreiben.

Ich habe mich allerdings erst heute im Forum angemeldet und weiß noch nicht ob das Schreiben wirklich mein Ding ist.

Wünsche euch Allen erst mal einen positiven Blickwinkel (der mir im Moment etwas abhanden gekommen ist).

Eisprinzessin
Wer ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.
Leni2
Beiträge: 471
Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Leni2 »

Hallo Eisprinzessin,

ich glaube, das Treffen ist am 6.9. oder 9.9. Ruf doch einfach mal an in der Klinik. War jemand von euch schon mal auf so einem Treffen? Wieviel Leute kommen denn da so?

Liebe Petra, ich hab dir eine mail geschickt!

Euch einen schönen Sonntag!

Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

Grenzgängerin
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Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo zusammen,

als altes Burgfräulein schleiche ich mich hier mal rein .

Dann wird das Treffen wohl eher am 09.09. sein, es ist in jedem Fall samstags.

Es kommen immer ziemlich viele Leute (ich war bisher zweimal dabei, bin aber schlecht im Schätzen). Das Vereinsheim ist jedenfalls gut gefüllt.

LG

ALex
jes
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Registriert: 14. Okt 2004, 00:48

Re: Zurück aus Rinteln!

Beitrag von jes »

Liebe Lena,
entschuldige erstmal das ich erst jetzt dazu komme dir zu schreiben. Ich als Angsthase habe jemanden kennen gelernt und bin drauf und dran mich zu verlieben *lächel* Daher hatte ich erstmal keine Zeit.

Also ein sehr gutes Buch wie ich finde ist:
Frei von Angst und Schüchternheit, von B. und G. Markway.
Die beiden schreiben sehr liebevoll und warmherzig.
Das Buch ist für Menschen geschrieben,
die sich besonders schüchtern und unsicher in sozialen Situationen fühlen;
Angst haben, wenn sie mit anderen Menschen zusammen kommen;
die versuchen, sozialen Situationen aus dem Weg zu gehen;
die alles über soziale Ängste wissen wollen.

Dann habe ich noch das Buch:
Wenn Schüchternheit krank macht von L. Fehm und H-W. Wittchen

Das erste sagt mir mehr zu, beide sind eine Art Selbsthilfeprogramm. Habe das erste aber noch nicht durch gelesen. Zwischendurch muss ich auch mal einen Roman, was lustiges lesen , kann nicht ständig mich mit der Krankheit befassen.

Ich finde zusätzlich zu der Pschychotherapie, begleitend, kann es nicht verkehrt sein sich selber damit zu beschäftigen.

In der Verhaltenstherapie die ich mache, versuchen wir erst mein Verhalten zu analysieren um die Fehler die ich mache,
später zu ändern, zu verbessern.
Jeder muss für sich selber entscheiden und raus finden was für ihn die beste Methode, die beste Therapie ist.
Ich für mich, mit meinem Krankheitsbild, mit meinen Diagnosen denke das ich besser mit der Verhaltenstherapie klar komme, denn ich lebe heute und ich möchte heute mein Verhalten ändern.
Tiefenpsychologisch mag für viele auch gut sein, aber ich persönlich muss nicht unbedingt wissen wo meine Krankheit begann, die Vergangenheit kann ich nicht ändern, nicht rückgängig machen.

So, ich hoffe ein paar Fragen beantwortet zu haben. Wenn noch was unklar ist, bin ich gern für weitere Fragen da
Achso, und wenn jemand ein Buch über die besagte Persönlichkeitsstörung hat, wäre ich auch sehr interessiert.
Liebe Grüße Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
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