allein

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oktober

allein

Beitrag von oktober »

Während viele wahrscheinlich den Heiligen Abend wie und wo auch immer genießen, frage ich mich gerade, ob ich nun völlig neben der Spur bin...
Ich hatte Bammel - nun erlebe ich mehr oder weniger erstaunt, dass es mir am A.... vorbeigeht, dass ich diesen Tag einsam und allein verbracht habe. Mein Kind zum ersten Mal bei ihrem Papa und "Anhang".
Soll ich nun dankbar sein, dass die befürchtete Krise ausgeblieben ist oder doch eher skeptisch, ob da nicht "was faul ist"?
Weil ich schon nix mehr für mich erwarte?
Ich weiß es nicht - und gehe jetzt ins Bett! Früher als sonst, wahrscheinlich auch früher als meine Tochter, und mit einem sehr gleichgültigen Gefühl.

Weihnachtliche Grüße,

Petra
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: allein

Beitrag von nachteule »

Liebe Petra,
Dein Beitrag berührt mich sehr, denn was Du heute erlebt hast habe ich (gottseidank) schon hinter mir. Die Kinder feiern beim Papa und Anhang. Und ich???
Mir hat es damals zuerst saumäßig weh getan und dann irgendwie nicht mehr. Dann hatte ich totale Gleichgültigkeit, als Selbstschutz sozusagen.

Es gibt nicht viel, was ich Dir sagen kann außer: es wird auch wieder andere Zeiten geben, auch solche, wo Du an einem Heilig Abend einfach nur glücklich bist.
Klingt unwahrscheinlich? Ist aber so, ganz bestimmt.

Viele liebe Grüße
Tina
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: allein

Beitrag von Mittwochsdepri »

Liebe Petra,

da du gepostet hast, geht dir deine Situation vielleicht doch nicht A... vorbei...? Vielleicht hast du nur Angst, dir deine Gefühle einzugestehen - was ich in der besonderen Situation "Weihnachten ohne Kind" verstehen kann...

Zu mir: ich bin geschieden - unser Kind war z.Z. der Trennung 12,5 Jahre. Wir haben es zu Weihnachten immer so gehalten, dass unser Sohn am Heilig Abend bei mir war - weil wir ja sozusagen die "Restfamilie" waren (ich finde Heilig Abend sollte die Familie zusammen sein) - und am 1. oder 2. Weihnachtstag ist unser Sohn zum Vater gefahren.

Und diese Zeit habe ich dann immer FÜR MICH genutzt - schließlich hatte ich fast das ganze Jahr über den Pflichtteil.
Mir half: lange schlafen, Lesen bis zum Abwinken, Krümeln auf der Couch, herrliche Schaumbäder, Musik, die nur mir gefällt, nicht ans Tel. gehen... Du kannst die Liste fortsetzen.
Diese Zeit habe ich immer genossen - egal ob Weinachten hin oder her - eine kleine Insel nur für mich.

Denk mal mit deinem Ex gemeinsam darüber nach, wie ihr eine für möglichst alle Seiten (vor allem aber für dein Kind - das kann nix für Trennung) eine "gerechte" Lösung hinbekommt.

Ganz liebe Weihnachtsgrüße von der
Mittwochsdepri

P.S. Vor Weihnachten war mein nun erwachsener Sohn bei mir. Hab mich auch noch mal über die Zeit der Trennung mit ihm unterhalten. Ich glaube, er hat diese Zeit (einigermaßen) gut verkraftet. Haben wir gut gemacht. ES IST MÖGLICH!
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Hallo und lieben Dank für eure Antworten,

ja klar, so ganz am A... vorbei geht´s mir nicht, das stimmt schon.
Gleich kommt meine Tochter vom Papa zurück und fast wäre es mir lieber, sie bliebe noch dort... An solchen Tagen wird immer recht deutlich, was alles nicht stimmt.
Mir wäre es evtl. tatsächlich egal (zumindest bedeutet mir Weihnachten an sich nicht so arg viel) - und da war gestern tatsächlich ne große Gleichgültigkeit... Aber dass das auch einiges mit Selbstschutz zu tun hat, stimmt wahrscheinlich. Es wäre halt schön, wenn´s anders wäre, ich mich freuen könnte und Familie mehr für mich wäre als eine "Zweierkonstellation".
So war es durchaus eine Entscheidung von mir und ihrem Papa, dass sie Heiligabend dort ist. Gerade, weil sie nichts dafür kann, fand auch ich den Gedanken schöner, dass sie dort feiert. Weil sie da eben eher "mehr" Familie hat als bei mir und der Heiligabend bestimmt ein Erlebnis war...
Bis jetzt haben wir immer zusammen gefeiert, obwohl wir schon seit Jahren nicht mehr zusammen sind. Das hätte in diesem Jahr nicht funktioniert.
Nun hoffe ich, dass mein Selbstschutz noch nicht schlapp macht und wir die restlichen Feiertage so gut es geht "rumkriegen"...
Denn heute und morgen werde ich an meiner Situation nix ändern können - aber ich arbeite daran, es auf lange Sicht zu tun

Ganz liebe Grüße an euch und alle, die mitlesen,

Petra
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: allein

Beitrag von Mittwochsdepri »

Liebe Petra,

ich habe mich dieser Tage gefragt, warum sich so viele an Weihnachten streiten - am "Fest der Liebe". Sicher, weil es stressig ist, wenn so viele Familienmitglieder über einen längeren Zeitraum aufeinander hocken.
Zum anderen aber sicher, weil die Erwartungen so hoch sind -oft "von außen" (Werbung, Industrie... - die "Geschenke-Maschinerie" läuft...).

Setze ich selbst die Erwartungen nicht so hoch an, geht es mir besser damit.

Was ich damit sagen will - etwas weniger Erwartung und mehr "Normalität" kann vielleicht helfen, den Druck nicht so groß werden zu lassen.

Hochachtung, dass du es deinem Kind ermöglicht hast, den Heiligen Abend bei deinem Ex zu verbringen. Da gehört schon viel Großmut dazu. Dann steh auch dazu und versuch die Zeit, mit dir selbst zu verbringen und zu genießen.

(Ich kenn die Gefühle von Silvester - früher haben wir das Fest immer in Großfamilie gefeiert - bis zur Trennung. Meinem Sohn wollte ich es ermöglichen, dieses Fest weiterhin so zu feiern , wie er es gewont war - so dass ich dann immer bei Freunden ohne mein Kind gefeiert habe. Immer etwas mit dem Gefühl des Alleinseins inmitten von vielen Menschen. Immer mit einer Mischung von Traurigkeit und dem guten Gefühl, dass es für meinen Sohn das Richtige war.)

Kann dich gut verstehen und mit dir fühlen.

Lass es dir und lasst es euch so gut wie möglich gehen zum Jahresende.

Viele Grüße von der Mittwochsdepri
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Liebe Mittwochsdepri,

danke für deinen Beitrag - dein Verständnis und die "Hochachtung" haben enorm gut getan!

Wir haben den Tag ganz gut verbracht, nachdem ich wirklich Angst davor hatte: Ich hab die Situation mit den Augen meiner Tochter gesehen und fand es deprimierend, dass sie aus dem Trubel hierher in die Zweisamkeit kommt und sich vielleicht für die Stimmung verantwortlich fühlt.
Wir waren im Kino, haben lecker gegeessen und ne zweite Bescherung gefeiert.

Ja, dass es oft während dieser Familientreffen kracht, kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch, dass die meisten Beziehungen im Urlaub der stärksten Belastungsprobe standhalten müssen, verwundert mich nicht. Dafür brauche ich keine Statistiken (die es ja gibt) - das sagt mir der gesunde Menschenverstand.

Aber: Ich frage mich, ob es es die richtige Konsequenz ist, alle Erwartungen abzulegen... So ging es mir gestern...
Ich hatte schon oft beschissene Weihnachten, fürchterliche Silvester und schlimme Geburtstage. Mittlerweile erwarte ich gar nichts mehr - und das kann es doch auch nicht sein, oder ?
Irgendwie hat es mich erstaunt, dass ich gestern so "cool" war.

Meine Mutter hat am Heiligabend immer sehr viel erwartet, war ungeheuer sentimental und ich-bezogen, wollte in all dem Chaos zuhause ne heile Welt - wenigstens an diesem einen Tag. Das hat mich immer ungeheuer angekotzt, da es SO GAR NICHT stimmte.
Ich weiß noch sehr gut, wie sehr mich ihre Empfindsamkeit belastet hat. Es war Stress pur, jedes Wort wollte gut überlegt sein.
Auf der anderen Seite (na ja, widerspricht sich nur vordergründig) hat sie mir Weihnachten "eröffnet", dass sie wohl bald sterben würde (ich war vielleicht 12) und mir geschildert, wie es ablaufen würde. Und sich dann quasi darüber gewundert, warum ich so bedrückt bin (abgesehen davon, dass ihr an allen übrigen 364 Tagen meine Befindlichkeit ziemlich schnuppe war).

Ich suche irgendwie den Mittelweg... Ich bin kopfmäßig sehr oft bei meinem Kind und sehe das, was gerade abläuft, mit ihren Augen. Höre meine Worte mit ihren Ohren. Und vergesse mich selbst dabei.
Weißt du, wie ich das meine?

So, jetzt muss ich mal schlafen gehen...

Liebe nächtliche Grüße,

Petra
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: allein

Beitrag von atetobi »

Liebe Petra,

deine Beiträge haben mich sehr berührt. Du solltest dich nicht fragen, ob du dankbar oder skeptisch sein solltest, dass die erwartete Krise ausgeblieben bist. Nimm es so, wie es ist, es war auf jeden Fall der beste Schutz für dich, so, wie es war.

Ich finde es prima, dass du um deines Kindes Willen zugestimmt hast, dass es den Heiligen Abend beim Vater verbringt. War es auch der Wunsch deines Kindes? Es kann doch durchaus sein, dass dein Kind ebenso einen Heiligen Abend mit dir allein genießen könnte wie im "Trubel" bei seinem Vater. Muss doch nicht immer eine Riesenfamilie sein Weihnachten, du schreibst ja selbst, wie dich das schon als Kind genervt hat. Was spricht dagegen, dass dein Kind mit dir, die du das ganze Jahr für sein Wohnergehen sorgt, auch den Heiligen Abend verbringt?

Wir haben es immer so gehalten wie Schnattchen: Die Kinder lebten bei mir, also waren sie selbstverständlich auch Heiligabend in "ihrer" Familie und besuchten dann an einem der Weihnachtstage ihren Vater. Das ist bis heute so, obwohl sie längst erwachsen sind und nicht mehr zu Hause wohnen. Wie Schnattchen sagte: Wir sind die "Restfamilie", Betonung auf "Familie".

Ich finde es so schrecklich, dass Weihnachten bzw. die ganzen Feiertage zum Jahresende so extrem mit Einsamkeitsgefühlen belastet sind. An "normalen" Tagen können wir doch meistens gut mit dem Alleinsein umgehen. Diese ganzen Weihnachtsbesinnlichkeiten sind scheinbar so tief verankert, dass kaum jemand sich davon innerlich lösen kann.

Ich habe mich vor vielen Jahren aus diesem ganzen "Familienzauber" zurückgezogen, genieße gemeinsam mit meinen Kindern und meinem Mann den Heiligen Abend ganz in Ruhe und halte mich ansonsten von allem Trubel fern. Auch von dem Trubel der Vorweihnachtszeit, der von außen heranströmt. Wichtig ist für mich das Jahr, nicht drei Tage am Jahresende.

Schön finde ich, dass du nach der Rückkehr deiner Tochter einen so schönen Tag mit ihr verbringen konntest. Ich denke, es war genau richtig für Euch beide. Und ich nehme an, sie hat den Tag genauso genossen wie du, vielleicht gerade deshalb, weil er so ruhig und in Zweisamkeit war!

Alles Liebe für Dich!

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Danke, Beate, für deine Rückmeldung!

Ja, vielleicht hast du Recht und meine Tochter hat genau das genossen, was mir selbst so "zuwider" war - ein guter Gedanke...
Denn vielleicht gehe ich da doch zu sehr von mir aus und sehe, was mir selbst zu schaffen macht, nicht objektiv. D.h. bin nicht empfänglich für die guten Seiten der von mir so ungeliebten bzw. zwiespältig empfundenen Zweisamkeit...

Mit Chaos meinte ich im übrigen nicht Familientrubel, den gab´s bei uns nie.
Ja, und meine jetzige "Familie" (bzw. die meiner Tochter) ist vielleicht auch eher untypisch - ihr Vater ist kein bloßer Wochenendpapa. Sonst wäre evtl. einiges einfacher, die Beziehungen klarer. Obwohl sie eher und "mehr" bei mir wohnt, ist sie auch bei ihrem Papa zu Hause.

Ich bin froh, dass Weihnachten vorbei ist und auch heute wieder ein guter Tag für mein Kind war. Trotzdem bleibt die Frage: Wo bleibe ich? Habe ich alle Erwartrungen abgelegt und empfinde das Wohlbefinden meines Kindes stellvertretend als alleinigen Maßstab für ne gute Zeit?

Mit mir so gut umgehen wie mit meinem Kind - das empfahl mir einmal ein Therapeut. Es gelingt nicht...

Gute Nacht,

Petra
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Hallo zusammen,

ich wünsche allen, die das lesen, einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Ich freue mich sehr darüber, dass wir (meine Tochter und ich) Silvester eingeladen sind. Dass ich diesen Tag also nicht allein verbringen werde.

Und - obwohl eher skeptisch, was Vorsätze anlässlich eines solchen Tages betrifft -: Ich habe sie - und hoffe, dass ich daran festhalten kann! Auch, wenn gleich im Januar verdammt viel anliegt und ich riesengroße Angst davor habe, dass ich dem Druck nicht standhalten kann. Dass mein Wille dem Alltag "zum Opfer" fallen wird.

Aber: Ich will zu meiner Muttersprache eine Fremdsprache dazulernen ! Und sie hoffentlich immer mehr benutzen!

Sorry, das war jetzt vielleicht etwas "schräg" formuliert - aber mir ist gerade danach...
Ich fühle mich dem Leben zur Zeit etwas näher

Petra
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

.

Beitrag von Kroki »

oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Liebe Kroki,

DANKE - und auch dir einen guten Rutsch und alles, alles Liebe!

Petra

P.S.: Es ist ein schönes Gefühl, dass da jemand (du) an mich gedacht hat
Ich finde es manchmal schon strange hier - viele Menschen begegnen sich, führen intensive "Gespräche" - und einige sind dann mitunter einfach "weg"...
Das ist mir zuerst sehr schwer gefallen - trotz aller Annehmlichkeiten, die das für einen selbst mit sich bringt.

P.P.S.: Und ich freue mich auch deshalb sehr über deine Rückmeldung, weil positve Tendenzen generell bedeutend weniger "Anklang" finden... Ist ja auch irgendwie verständlich - und trotzdem schade (das beziehe ich nicht nur auf meinen letzten Beitrag).

Liebe Grüße!
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

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Beitrag von Kroki »

oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Liebe Kroki,

wie geht es denn dir?
Hast du in den Ferien etwas entspannen können?
Und was machen deine Überlegungen bzw. die Bewerbungen?

Ich tue mich schwer... Vorsätze zu machen, fiel mir schon immer leichter, als sie umzusetzen (absolut keine neue Erkenntnis, und für mich gepachtet hab ich das wohl auch nicht... ) - aber es ist immer wieder ernüchternd, morgens gegen dieselbe "Unlust" anzukämpfen, die abends (wenn´s zu spät ist, etwas zu beginnen) nicht so präsent ist.
So ein bisschen kann ich mittlerweile (allerdings in sehr kleinem Maße) auf die Erfahrungen zurückgreifen, die ich mit meinen Mini-Schrittchen gemacht habe.

Es liegt gerade sehr viel an, und sobald ich im Bett liege, kreisen meine Gedanken. Doch obwohl das unangenehm ist, sehe ich es fast positiv - das Leben beschäftigt mich wieder.

Liebe Grüße an dich,

Petra
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: allein

Beitrag von Mittwochsdepri »

Liebe Petra - und alle anderen Forums-Schreiber- und -leser,

erst einmal alles Gute für 2006 - GESUNDHEIT - ach, wenn das so einfach ginge... Schnips mit dem Finger und wir sind gesund - nein, der Weg ist das Ziel. Habe ich mittlerweile gelernt...

Petra, habe die Zeilen dieses Treads und insbesondere deine ganz genau gelesen. Wahrscheinlich hast du mich mit dem Abtauchen gemeint.
Versteh ich gut. - Ich war vor Weihnachten viele Wochen krank (außer der Depri) und einfach körperlich zu vielen Dingen nicht in der Lage (so was wie Wäsche waschen, einkaufen, Geschenke einpacken, Koffer packen...) - so "knubbelte" sich bei mir alles vor Weihnachten. Ab 26.12. bis gestern verreist - ohne Internet.
Es waren sehr schöne Tage für mich, die ich gemeinsam mit meinem Lebensgefährten verbracht habe. Mit viel Ruhe - und vielen kleinen Freuden und erfüllenden Begegnungen. Es war ein Silvester ohne traurige Gedanken (wie viele traurige "Bilanzen" am Ende des Jahres habe ich schon erlebt...) - relativ still und mit kindlicher Freude am Feuerwerk der anderen.
Ich habe mir keinen festen Wunsch für 2006 wie "ab ins Fitness" oder so vorgenommen- einfach nur, dass ich auf meinem Weg im Umgang mit der Depri vorankommen möge. Und das ist viel, wie wir alle wissen.
Habe auch an die vielen Seelen im Forum und auch an dich gedacht, liebe Petra, und habe dir einen "warmen Glücksstrahl" geschickt - an der Übertragung müssen wir wohl noch etwas arbeiten...

Noch mal zu deinem Weihnachtsfest. Mutest du dir nicht manchmal zuviel zu - z.B. indem du großzügig auf ein Zusammensein am Heiligen Abend mit deinem Kind verzichtest?
Könnte es sein, dass du auch viel in dein Kind "hineininterpretierst"? Die Frage von Beate, WAS DEIN KIND WILL, halte ich für berechtigt. Bin ich egoistisch, wenn ich das mit der "KernFAMILIE" so sehe? Familien in ihrer Struktur sehen heute doch ganz anders aus, als noch zu Zeiten unserer Eltern.

Ich glaube, ich verstehe dich gut. Ich habe SCHULD gefühlt, weil ich die Ehe beendet und damit die Familie zerstört hatte. Das ist für Kinder immer schlimm - das kann man gar nicht klein reden. Diese Schuld (jetzt wird's theatralisch) werde ich mit ins Grab nehmen. Aber was hätte unser Kind ertragen müssen, wenn wir diese Ehe selbstzerstörerisch weitergeführt hätten?

Als alleinerziehende Mutter (oder Vater) kann man es sich gar nicht leisten, perfekt sein zu wollen. Das ist gar nicht möglich. Man kann nur sein Bestes tun und hoffen, dass es reicht. Im übrigen haben unsere Kinder ja nicht nur uns, sondern sind im günstigen Falle in einem Geflecht von Beziehungen - und "holen" sich das, was sie brauchen, auch von anderen.

Vor Weihnachten war mein 23jähriger Sohn bei mir zu Besuch. Wir hatten leider nur 1 Tag miteinander, diesen aber ganz intensiv für Gespräche genutzt. Aus ihm ist ein ganz wunderbarer junger Mann geworden - trotz Scheidung. Trotz unvollkommener Mutter. Ich habe einfach nur versucht, mein Bestes zu tun.

Ich glaube, wir müssen unseren Kindern auch unsere Unvollkommenheit zeigen - unsere Grenzen signalisieren - und sie dürfen auch "berechtigt" wütend über uns sein. Das zuzulassen ist nicht einfach - und hat auch bei mir Jahre gedauert, bis ich's begriffen hatte.

Liebe Petra, dein Thera hat ein wahres Wort gesagt - versuch, mit dir so gut umzugehen, wie mit deinem Kind. Vergiss dich nicht dabei, erkenne deine Grenzen und zeige sie - auch deinem Kind. Du kannst es nicht vor allem beschützen.

Und sage nicht: Es gelingt nicht. Sondern: Es gelingt NOCH nicht. Oder: ich will mich darin üben, ich muss es noch lernen...

Ganz warme Grüße
von der Mittwochsdepri

* Petra * Wie war euer Silvester in Gesellschaft?

Noch was: ich glaube nicht, dass dir das alles piep-egal war - sondern deine "flachen" Gefühle haben dich geschützt. Und das ist gut so. Erst mal.
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: allein

Beitrag von atetobi »

Liebe Petra und Ihr alle:

ein bisschen spät, aber ich wünsche Euch allen ein gutes Jahr mit viel Mut und vielen kleinen Schritten.

Bin ein bisschen abgetaucht, weil es mir nicht gut geht, habe aber den Thread interessiert verfolgt, obwohl ich grundsätzlich nur noch sehr selten im KN lese.

Alles, was ich im Moment zu sagen hätte, hast du, liebe Mittwochsdepri Schnattchen, schon gesagt.

Meine guten Gedanken sind bei Euch.

Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
Kroki
Beiträge: 814
Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

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Beitrag von Kroki »

oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Hallo zusammen

- zuerst einmal: Ich meinte niemand Bestimmten mit dem "weg sein". Oder doch: Ich bin zwar absolut kein "alter Hase" hier, aber doch schon ein bisschen länger dabei. Und so bezog ich mich eher auf diejenigen, die mir im Laufe der Zeit begegnet sind und von denen ich jetzt so gar nichts mehr "höre".
Und irgendwie habe ich manchmal mit dieser Unverbindlichkeit meine Probleme, wie gesagt trotz der Annehmlichkeiten. Mich interessiert auch einfach, wie´s Menschen geht, die viel von sich preisgeben und denen auch ich viel erzählt habe. Und mitunter sind mir diese Art von "Beziehungen" (die es ja schon irgendwie sind) "suspekt".

@ Mittwochsdepri:
(wie kommst du eigentlich zu deinem Namen... bist du vor allem mittwochs depressiv )
Es war schön, von dir zu lesen. Und es klingt auch gut, was du geschrieben hast .
Du hast mich noch mal auf Weihnachten angesprochen: Ich glaube, es war gut so, wie es war. Und wir haben die Interessen unserer Tochter ja keinesfalls ignoriert - sie hätte sich selbst nicht entscheiden wollen und können. Was ich schlimm gefunden hätte: Wenn sie aus Verantwortungsbewusstsein mir gegenüber hier gefeiert hätte... (und es kamen von ihr auch die Worte: "Dann feiert Mama ja ganz allein").
Diese "Bürde" wollte ich ihr nehmen (denn sie kennt mich ja auch ein bisschen )
Trotzdem ist an dem Gedanken was dran, dass ich zu viel in mein Kind hieneinprojiziere, zumindest die Tendenz dazu habe. Das schrieb ich ja auch schon.
Schön, dass dein Sohn ein so toller (? - wie waren deine Worte?) Mensch geworden ist! Auch ich freue mich darüber, dass meine Tochter so gesettelt und zufrieden ist - das war einmal anders (ganz viele Zweifel, ein schlechtes Gewissen, Überaufmerksamkeit ihr gegenüber,... - ein langes Thema...).

@ Beate: Ich wünsche dir, dass es dir bald etwas besser geht!!!

@ Kroki:
Du hast mit deiner Einschätzung Recht. Ich bin auf dem Weg - momentan allerdings auf einem Abschnitt, auf dem nichts dazwischen kommen darf...
Ich bin gespannt, von dir zu lesen!

Alles Liebe und Gute euch,

Petra
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: allein

Beitrag von Mittwochsdepri »

Liebe Petra und ihr anderen ... draußen scheint die Sonne und ich verordne mir jetzt selbst, dass ich da raus MUSS, denn ich weiß, das tut mir gut. Vorher noch ein paar Zeilen.

Petra, was ich meinte: vergiss deine Interessen über die deines Kindes nicht (von denen du GLAUBST, dass sie so seien...). Ich glaube, einem Kind im Alter deiner Tochter kann es egal sein, ob sie am 24./25. oder 26.12 bei ihrem Vater ist. Das differenziert sie sicher noch nicht. Hauptsache, sie kann bei euch beiden sein. Du hingegen fühltest dich am Heiligen Abend sehr allein (verständlich!)- und hast dich doch freiwillig in diese Situation manövriert.
Ich kenne solche Verhaltensweisen aus meinem beruflichen Leben: habe mich vor Kollegen gestellt, freiwillig jede Menge Überstunden geschoben usw. Oft war es gar nicht verlangt - sondern ICH hatte es aus Verantwortungsgefühl so gewählt. Das Ende vom Lied war Burnout+Depression... Eine klügere Interessenabwägung hätte mir viel Leid erspart.
Also was ich meine: wir neigen vielleicht oft dazu, unsere eigenen Bedürfnisse nicht oder nicht ausreichend wahrzunehmen. Und ich möchte dich ermutigen, darüber nachzudenken. Ich will das Thema auch nicht weiter auslutschen...

Aber was ich ganz toll finde: dass du und dein Ex den Großmut habt, Konflikte nicht auf dem Rücken eures Kindes auszutragen. Dass der Vater deines Kindes kein "typischer Wochenendpapa" ist. Dass du eine so empfindsame Mutter bist.
Das sind alles gute Voraussetzungen, dass euer Kind "gut" heranwachsen kann. Dazu Glückwunsch; was ihr eurem Kind ermöglicht, ist nicht selbstverständlich und klappt leider nicht bei allen Eltern so gut.

Zum Namen Mittwochsdepri: Habe eine Wochenendbeziehung und bin aus beruflichen Gründen umgezogen - d.h. Freundes- und Familienkreis sind hunderte von Kilometern weg. Wegen meiner Depris schaffe ich es (noch) nicht, mir hier neue Freunde zu suchen. Habe sporadische Treffs mit zwei Kolleginnen, die meine Situation kennen und dafür sehr viel Verständnis haben. Das ist aber eigentlich zu wenig. Die Isolation tut mir nicht gut.
So kommt es dazu, dass der Mittwoch als der Tag, der am längsten vom Wochenende weg ist, meist mein tiefster Punkt ist. Also meine Depris sind nicht auf den Mi beschränkt. Das wäre schön. Da könnte ich ja verkürzt arbeiten - ohne den Mittwoch. Super-Lösung - sollte ich darauf hin arbeiten (Scherz!!!)...
Am Wochenende (also in Gesellschaft von mir Lieben/Vertrauten) geht es mir meist gut, da fühle ich mich meist ziemlich "gesund". Aber je länger das WE weg ist...

Liebe Beate, was tut dir gut im Moment? Magst du lieber lesen als schreiben? Oder Abstand nehmen vom Forum? Oder auch in die Sonne (die hoffentlich auch bei dir scheint...). Schicke dir einen ganz dicken kosmischen Glücksstrahl (super Übung - habe dabei mal fast vor Glück geweint bei meiner Thera).

Und jetzt: ab in die Sonne...
Liebe Grüße,
eure Mittwochsdepri
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: allein

Beitrag von atetobi »

Liebe Petra, liebe Mittwochsdepri,

zuerst: Auch ich wollte nach dem Mittwoch fragen. Betrifft mich selbst sehr, weil ich seit Monaten beobachte, dass bei mir fast immer dienstags die Depri schlimmer wird und eben auch Mittwoch meistens der extremste Tag der Woche ist. Habe mir da tatsächlich häufig schon spontan frei genommen und bin gerade am Überlegen, ob ich versuche, an den besseren Tagen länger zu arbeiten, damit ich für mich die Freiheit habe, einen Gleittag einzuschieben und nicht meinen Jahresurlaub peu à peu dafür aufzubrauchen.

Danke für den kosmischen Strahl (hilft auch bei mir) und auch die anderen guten Wünsche. Allein das Wort Sonne macht schon ein bisschen munterer. Hier ist es nur grau, feucht, windig, eklig. Passt zu meiner Stimmung.

Einen gewissen Abstand zum KN habe ich schon seit längerer Zeit, bewege mich meistens und mit Begeisterung in dem kleinen Ableger von Manuela (Dendrit). Im Moment tut es mir aber gut, auch hier wieder zu lesen und zu schreiben.

@ Petra
Zu den sich auflösenden Beziehungen: Ich denke, es gibt Zeiten, da entwickeln sich engere Bindungen in Foren, weil ähnliche Probleme vorhanden sind, da aber bei jedem Einzelnen die Entwicklung anders verläuft, kann es "einfach" passieren, dass diese Beziehungen sich auflösen, weil es vielleicht keine oder nur noch wenige Berührungspunkte gibt oder jeder so mit sich selbst beschäftigt ist, dass ein Kontakt einschläft.

Ich finde es auch prima, wie du und der Vater deines Kindes den Umgang mit Eurer Tochter in die Reihe bekommt. Ist nicht einfach. Bei uns war es so leider nicht möglich. Trotzdem habe auch ich zwei erwachsene prima Kinder, zu denen ich einen sehr innigen Kontakt habe.

Du schriebst:
>(und es kamen von ihr auch die Worte: "Dann feiert Mama ja ganz allein").
Diese "Bürde" wollte ich ihr nehmen<

Gut, deine Reaktion, aber: Vielleicht wäre es ja gar keine Bürde für sie gewesen, sondern einfach nur Liebe und damit die Sorge, dass ein geliebter Mensch allein sein wird und vielleicht auch einsam. Es zeigt doch, dass sie ein sehr einfühlsamer Mensch ist, der gern mit dir zusammen ist, und sie wusste, dass ihr Vater nicht allein ist am Heiligen Abend.

Liebe Grüße!
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Hallo, ihr beiden,

ja - ich weiß, dass ihr mit vielem Recht habt, was ihr schreibt. Dass es trotzdem nicht so einfach ist, brauche ich euch wahrscheinlich gar nicht zu sagen.

Trotzdem ist es gut, dass ihr mich immer wieder darauf aufmerksam macht, meine Interessen zu beachten und auch zu wahren. Ich weiß zwar theoretisch ganz genau, dass es so sein sollte, und versuche es auch zu beherzigen (denn selbst wenn ich mein Kind an die 1. Stelle setze - ich bin überzeugt davon, dass Kinder - langfristig - am meisten davon profitieren, wenn seine Elern sich selbst wichtig nehmen (naja ein bisschen platt, aber bei uns stimmt´s!)).
So war ich zugegebenerweise etwas genervt (so unter dem Motto: Das weiß ich doch alles!). Auf der anderen Seite "weiß" ich es halt nicht... (oh Gott, das kann man wahrscheinlich nicht verstehen ).

Ich weiß es halt nur (und das reicht nicht...) "theoretisch".

So hab ich auch Weihnachten durchaus in meinem Interesse (!) gehandelt: Ich glaube, es hätte mir (und somit auch meiner Tochter) nicht gut getan, zu zweit zu feiern. Ich selbst wäre wahrscheinlich bedeutend schlechter damit gefahren, als es mir letztendlich mit meinem "Schutzmechanismus" (Ignorieren!) gelungen ist.

Oh Gott - es ist schwer zu antworten...

Wisst ihr, ich hab immer von allen Seiten Bewunderung dafür geerntet, wie ich mit meiner Tochter umgehe. Trotzdem hat das oft einen schalen Beigeschmack hinterlassen - denn ich wusste, dass etwas ganz, ganz Entscheidendes fehlt ! Eben das, was ihr mir nahelegt - nur war es mir nie wichtig genug, das auch zu können, ich "wusste" es nur...
Und wenn man sein halbes Leben lang depressiv ist, verliert man die Maßstäbe. Dann ist halt nichts wichtig und man kann auch nichts Wichtiges herbeizaubern.
Trotzdem habe ich sogar das versucht (bestimmt hat meine Tochter das genau so wenig ernst genommen wie ich...).

Momentan gelingt es ein bisschen - und ich muss mich total daran gewöhnen .
Ich bin fahrig, nicht immer 100% bei ihr ( ),... - weil ich in der Tat zur Zeit auch für mich "arbeite".
Ich bin ab und zu sogar ungerecht und leichtfertig... So bescheuert das vielleicht klingt: Es ist okay. Selbst in meinen beschissensten Phasen gab´s das nie - das war wahrscheinlich auch für mein Kind total schwierig: Es hat gespürt, dass etwas Grundlegendes nicht in Ordnung war, es hat mich missen müssen, als ich stationär aufgenommen wurde - und obwohl ich mit ihr (total kindgerecht und angemessen - toll...) darüber gesprochen habe: Das war alles nicht stimmig.
Kann man das verstehen...???

Das war jetzt vielleicht auch weniger eine Antwort als vielmehr ein Monolog - sorry...
Vielleicht trotzdem ein bisschen veständlich?

DANKE für eure Beiträge!

Liebe Grüße,

Petra

P.S- @ Beate: klar - das weiß ich auch... dass es so hier im Forum funktioniert. Trotzdem: Ich vergleiche das mit meinen "Real-Life"-Kontakten (die ich mittlerweile tatsächlich im begrenzten Umfang habe!).
Ja - wenn man was zu einem Thema zu sagen hat, dann kann man sich einbringen. Aber ich merke (auch das ne positive Tendenz!), dass ich Menschen vermisse - auch wenn sie vielleicht gerade nicht betroffen sind. Dass ich schon eine Art von Beziehung aufgebaut habe und den Menschen an sich vermisse (auch hier im Forum! Und auch, wenn ich weiß, dass das vielleicht nicht sein/ihr Thema ist).
Also (wirklich) überspitzt formuliert und auch, wenn´s hier in diesem Rahmen und in diesem Zusammenhang noch so abstrus klingt: Eine von Herzen kommende Abkehr vom Leistungsgedanken hin zu den Menschen, die irgendwo da draußen sind und die vielleicht gerade ganz andere Dinge im Kopf haben...

Sorry - ich glaube, ich muss jetzt pennen...

Petra
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: allein

Beitrag von Mittwochsdepri »

Liebe Petra,

ich glaube, ich verstehe dich... Kann jetzt nicht weiter antworten. Mir geht's nicht gut. Habe 1/2 Jahr mit meiner KK gerangelt, dass sie einen stationären Aufenthalt bezahlen. Jetzt endlich habe ich die Zusage - und bin schon wieder krank. Letztes Jahr am Stück 9 Wochen - habe Angst, dass das jetzt wieder los geht. Mein Immunsystem ist völlig fertig. Will morgen zum Doc; mal sehen, ob die was tun kann.
Muss ich erst mal verkaften.

Liebe Grüße,
die traurige Mittwochsdepri (Mist - morgen ist Mittwoch... Hoffentlich schaffe ich es zum Doc.)
oktober

Re: allein

Beitrag von oktober »

Liebe Mittwochsdepri,

ich wünsche dir für morgen viel Kraft und dass du es zum Arzt schaffst!

Ich habe für mich selbst das Gefühl, dass physische Beeinträchtigungen sehr viel schlimmer empfunden werden, wenn man auch psychisch labil ist. Obwohl "greifbare" Krankheiten für sich genommen zwar unangenehm sind und jemanden auch sehr beeinträchtigen können (auch psychisch...) - man kann, glaube ich, besser damit umgehen, wenn man im Prinzip gesund ist.

Aber nun wünsche ich dir erst einmal gute Besserung!

Petra

P.S.: Ich werde morgen bestimmt mal an dich denken - und vielleicht merkst du es ja auch...
atetobi
Beiträge: 274
Registriert: 12. Feb 2004, 14:02

Re: allein

Beitrag von atetobi »

Liebe Petra,

ich verstehe genau, was du sagen wolltest. Denke ich zumindest. Mir geht es nicht anders in allen Punkten.

Zwischen Theorie und Praxis ist ein himmelweiter Unterschied und zudem ist es im Grund egal, wie man sich verhält, denn "richtig" ist es nie, kann es gar nicht sein im menschlichen Zusammspiel.

Auch wenn man manchmal genervt ist davon, Dinge zu hören, die man eigentlich selbst weiß: Ich empfinde es als hilfreich (schreibst du ja auch sinngemäß), immer mal wieder konkret auf bestimmte Dinge hingewiesen zu werden, wie zum Beispiel sich nicht selbst aus den Augen zu verlieren.

Es gibt nie klare Grenzen, man funktioniert, man versucht mit dem Alltag klar zu kommen, mit sich selbst, mit den Menschen, mit denen man lebt, die man liebt und und und. Einen Weg, alle zufriedenzustellen, gibt es nicht, es wird immer eine Gratwanderung sein und fast immer wird ein schaler Geschmack bleiben. Es sei denn, man verkehrt den "Umsichselbstkümmergedanken" in puren Egoismus. Und das ist ja nicht das, was wir erstreben, oder?

Liebe Mittwochsdepri,

ich denke an dich und wünsche dir, dass du alles gut hinter dich bringen kannst!

Euch meine besten Wünsche!
Beate
Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her.
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