Depression bei Mnnern

Faustus
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Beitrag von Faustus »

Hallo Inka ! Danke fuer Deinen Trost. Dein Beispiel ist besonders heftig. Ich frage mich, wie so einer die Zulassung zum Therapeuten bekommen kann. Das ist doch wirklich unverantwortlich. Eigentlich sollte man so etwas der Aerztekammer melden. Aber wahrscheinlich scheitert das daran, dass man keine Beweise hat. Ich denke aber, dass die meisten Therapeuten okay sind. Sicher, die Kompatibilitaet ist eine Frage zwischen Therapeut und Patient, aber solche Stilblueten wie oben sind wohl eher die Minoritaet. Sage ich mal einfach. Bin Optimist. Trotz Depressionen. Ich hoffe nur, dass jetzt keine Therapeutenschelte losbricht . Waere nicht im Sinne des Erfinders. Mike, wie gehts Dir inzwischen ? Faustus
mike
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Beitrag von mike »

Nicht sehr gut Faustus, Hallo ! Bin schon ziemlich down und kann mich zu nichts aufraffen. Echt schlechte Zeiten momentan. Alles Gute, Mike
Faustus
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Beitrag von Faustus »

Hallo Mike, das hatte ich mir gedacht. Der Rueckschlag sitzt. Aber: Du hast es versucht ! Auch wenn Du an den Falschen gerietest, Du hast den Mut aufgebracht. Ich wuensche Dir, dass Du das nochmal hinbekommst. So viele Gurken gibt es nicht ... Wie war eigentlich das Gefuehl, bevor Dir der Therapeut sagte dass Du ihm zu kompliziert bist ? Konntest Du Dich einigermassen entspannen und frei reden, oder bekamst Du aus Angst kaum was raus ? Hattest Du bereits waehrend der Sitzung einen unangenehmen Eindruck vom Therapeuten ? Kannst auch gern mailen. Kopf hoch ! Dein Faustus ....
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hallo faustus, ich habe lange überlegt, ob ich dir meine beobachtung mitteilen soll. ich will dir nicht zu nahe treten. aber es fiel mir was auf. ich tus mal, wenn es völlig daneben ist schmeiß sie einfach weg. was mir bei dir aufgefallen ist. du schriebst nach der vollmüllpostingkette deine überlegungen und entscheidungen: "(i) Erst denken, dann schreiben. (ii) Meine Beitraege versachlichen. (iii) Ein groesseres Bewusstsein fuer Off-Topics entwickeln. " ich habe dich in deinen bisherigen postings schon als außerordentlich nachdenklich, empfindsam und bewußt, aber auch sachlich gesehen. als ich deine entscheidungen las dachte ich spontan...vielleicht sollte er nicht DIESE schlüsse ziehen, sondern mal -aus verhaltenstherapeutischer sich- aus seinem konzept heraustreten und das gegenteil versuchen. weniger kontrolle, weniger disziplin, weniger versachlichung -mehr lebendigkeit mit der gefahr fehler zu begehen und auch mal "müll" zu posten (obwohl ich nicht glaube, dass doc niedermeier deine postings als müll gesehen hat, sie waren eben dabei). naja, das waren meine überlegungen. kannst du was damit anfangen? gruß, inka
Faustus
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Beitrag von Faustus »

Liebe Inka ! Hab vielen Dank fuer Dein Posting - Du verletzt mich damit nicht. Im Gegenteil finde ich es richtig und wichtig, dass Du mir Deine Beobachtung mitteilst. Als Naturwissenschaftler wird man darauf getrimmt, alles moeglichst sachlich zu konzentrieren, in Unterpunkte zu gliedern und den semantischen Inhalt dessen, was man vermitteln moechte, glasklar zu formulieren. Das hat abgefaerbt. Dazu aus psychologischer Sicht meine Angst, Fehler zu machen. Die Maschine in mir, installiert zu einer Zeit in der ich nirgendwo Mensch sein durfte (in der Schule gehaenselt, zuhause wegen schlechter Noten bestraft), ist auch etwas was immer perfekt sein will. Haesslich darf sie sein, und ihr macht es nichts aus wenn jemand darueber herzieht weil sie sich dieser Kritik verschliesst. Hauptsache sie ist produktiv, das bewahrt sie vor der Verschrottung. Inzwischen weiss ich, dass da das "Prinzip des verletzten Kindes" drinsteckt, eben nicht geliebt zu werden wenn man nicht funktioniert. Wobei ich nicht weiss, was Liebe ist und ob ich ueberhaupt liebesfaehig bin. Meine Freunde haben schon immer gesagt, ich soll mal aus mir herauskommen und fuenf gerade sein lassen. Habe ich auch schon gemacht. Zur Studentenzeit hatten wir ausgelassene Parties. Aber schnell machte ich mich zur Wurst, erzaehlte einen bloeden Witz nach dem Andern. Erfolg war, dass ich auch sonst, um Anerkennung ringend, viel Stuss redete. Nachdem ich mir einen "supervisionaeren Operator" programmiert hatte, d.h. ich achtete mehr darauf wie ich von aussen wirke und wie das Umfeld reagiert, bekam ich mit dass ich mit ICE-Tempo aufs Abstellgleis fuhr. Habe die Notbremse gezogen. Jetzt bin ich total verwirrt. Zeit fuer eine Therapie. Alles Liebe, Faustus
Dring
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Beitrag von Dring »

HAllo Mike, ich möchte nur kurz sagen, laß den Kopf nicht hängen. Vielen und auch mir geht es ebenso. Ich habe vor einigen Tagen neue AD bekommen (da die andere AD Nebenwirkungen hatte). Dann gab mir die Neuroling für einige TAge eine andere AD und als sie aufgebracht waren und ich sie informierte, daß sich nichts geändert hat, hat sie gesagt, bei anderen hilft es, dann kann ich ihnen nicht helfen, nehmen sie keine mehr ein. Da das plötzliche Absetzten gefährlicgh ist, fragte ich noch nach, aber ich sollte nichts mehr nehmen, daß war donnerstag und sonntags mußte ich ins Krankenhaus, da es mir total schlecht ging. Bin zwar wieder zu Hause und habe jetzt andere ADs bekommen, die scheinbar gut zu vertragen sind (ich hatte mit den anderen AD ca. 30 Pfund zugenommenm dazu sagte sie, ich solle weniger essen, ich esse aber nicht viel). HAbe nicht viel Zeit, muß gleich weg. aber ich wollte kurz sagen, nimm es nichg so schwer, obwohl ich nach diesen Phasen auch immer total verzeifelt vom Arzt komme. Aber nimm es nicht persönlich, es ist schlimm, daß gerade in dieser Richtung scheinbar viel Unverständnis ist. Kopf hoch und wenn es Dir schlecht geht schreib es uns hier auf, es hilft. Tschüß betina
I.M.
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Beitrag von I.M. »

lieber faustus- ich verstehe. zu den tips deiner freunde. das ist immer schwierig solche "lass mal alle fünfe grade sein tips" und es geht meistens in die hose, weil es was übergestülptes fremdes und nicht selber gefühltes ist. ich meinte es anders. im kleinen anfangen. gedanklich z.b. dass nicht-perfekt-sein kein weltuntergang ist. klingt einfach ist aber höllisch schwer. ich weiß. es muß nicht gleich eine überschwängliche aktion sein. es kann auch mal ein kleines unüberlegtes posting sein. daran kann man sehr schön üben. wie es sich anfühlt, wie die reaktionen sind, wie man selber reagiert und wie man anders reagieren kann. auch der richtige faustus war nicht perfekt. und goethe auch nicht :-) gruß, inka
Faustus
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Beitrag von Faustus »

Hallo Inka ! Danke nochmals - mich erinnert das daran, dass ich das vor 10 Jahren mit meiner Therapeutin auch schon diskutiert habe. Sie sagte, ich solle mehr Taeter werden - klingt hart, aber sie meinte einfach ich sollte auch mal was Verbotenes tun, anstatt mich sklavisch an Regeln zu halten. Ich ging als Kind einmal ueber eine Ampel, waehrend diese auf Rot umsprang. Ein Klassenkamerad verpetzte mich zuhause, und ich wurde erzieherisch sanktioniert. Der Einwand, dass die Ampel gruen war als ich losging, zaehlte nicht, da ja das Wort des Anderen mehr galt. Konsequenz: Selbst heute bleibe ich auch vor Ampeln stehen, vor denen "nicht einmal der Bundespraesident" (Zitat eines Freundes) stehenbleiben wuerde. Denn mich packen sie, auch wenn alle anderen ungeschoren davonkommen. Aehnliche Situationen hatte ich viele als Kind - einmal geschummelt in der Klassenarbeit und sofort aufgeflogen, also nie wieder auch nur versucht zu mogeln. Bis heute denke ich, sofort geschnappt zu werden wenn ich mal was falsch mache. Hier liegt definitiv ein Problem und ich muss lernen, damit umzugehen. Bloss wie ? Bewusst rote Ampeln zu ueberfahren kann ja nun nicht die Loesung sein. Manchmal wuenschte ich mir ein CTRL+ALT+ENTF fuer Menschen, zumindest fuer gewisse Bereiche meines Hirns. Das ist der Punkt, den jeder Programmierer kennt - ein altes Fragment von Programmcode, keiner blickt mehr durch, unzuverlaessig, schlecht dokumentiert und es waere weniger Aufwand, den Code nochmal zu schreiben - mit den Erfahrungen die man mittlerweile hat ... Alles Gute Dir und auch Betina (ich lese mit und hoffe dass Du auch andere Ansprechpartner hast als diese Therapeuten), Faustus
winnie
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Beitrag von winnie »

Stimmt, Faustus, diesen Reset-Mechanismus wünschte ich mir auch. Überall im Hirn schwirren Informations-Fragmente rum, die nur Last und kaum Nutzen bringen. Und um in der Computerterminologie zu bleiben: Bei schweren Systemfehlern nützt auch das Defragmentieren nichts mehr - da hilft nur noch format c:/ und am besten noch neu partitionieren... Dein Problem mit den roten Ampeln kenn ich auch. Bei mir ist's unter anderem der Alkohol - ich bekam es als Kind wohl mal verboten, und deshalb "trau" ich mich heute noch nicht, mir im Lokal ein Bier zu bestellen. Daß ich jetzt in den letzten Monaten mehr oder weniger absichtlich ab und zu "frusttrinke", ist bei ganz klarer Überlegung für mich auch kein Genuß, sondern mehr nach dem Motto "Ist mir doch inzwischen alles egal, was ihr von mir haltet!" - Trotz, sonst nichts. Ob ich mich dafür loben soll, weiß ich allerdings nicht... Gruß, Winnie
I.M.
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Beitrag von I.M. »

hi faustus, rote ampeln überfahren. nein. du sollst ja nicht zum berserker werden. aber an "ungefährlicheren dingen" zu üben, ich glaube das ist ein schritt in die richtige richtung. und gleich mal einplanen, dass du "erwischt" wirst. ganz kleine dinge für den anfang. das ist so wie eine desensibilisierung. kannst ja mal einen brief z.b. nicht ausreichend frankieren, oder mal das grüne altglas in die tonne für das braune altglas schütten, oder ne pfandflasche nicht zurückbringen sondern wegwerfen oder ein kaugummiepapier nicht in den mülleimer sondern auf die straße werfen. alles kleine feine wirkungsvolle übungen. ich kann mir noch mehr ausdenken wenn du willst :-) gruß, inka
Kedi
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Beitrag von Kedi »

Lieber Faustus, liebe Inka, Betina, Winnie, auch ich kenne diese Mechanismen der internalisierten Bravheit, der immer klaglosen Funktionstüchtigkeit, der stillen Gewissenhaftigkeit und selbstverständlichen Verlässlichkeit allen Pflichten gegenüber ziemlich gut. So gut, dass ich im Grunde nimmer unterscheiden kann, was davon jetzt Anteile meiner Persönlichkeit sind oder was von meinen kindlichen Strategien der einzig möglichen Art, Liebe zu gewinnen, in mir noch übrig ist. Was Freundschaften/Beziehungen betrifft, lerne ich mehr und mehr Lockerheit, "Authentizität", Unbefangenheit, Loslassen der Selbstkontrolle. Ebenso was mein Alltagsmanagement betrifft, da hab ich unlängst ganz stolz die erste Mahnung meines Lebens bekommen, weil ich eine Rechnung nicht bezahlt hatte ;-). Aber im Beruf, der klarerweise einen Großteil meines Lebens ausmacht, bin ich wie zuvor oben beschrieben. Nehme jede Mehrbelastung auf mich, erledige für die Chefität zusätzlichen komplizierten Kram, ohne Aufhebens darum zu machen, bin immer freundlich, kompetent, hilfsbereit, belastungsfähig, teamorientiert, konstruktiv, engagiert - und doch oder vielleicht gerade deshalb schon seit Jahren immer die erste Mobbingadresse von Oben aus, wenn´s stressige Zeiten gibt. Auch heute wieder sitz ich zornig und verletzt herum. Siehe: All meine Bemühungen lohnen sich nicht, im Gegenteil. Dazu muss ich allerdings anmerken, dass ich sehr wohl kundtue, wenn ich es ungerechtfertigt finde, wenn man mich aus schlechter Laune heraus anbellt. Ich bin weder autoritäts- noch wirklich konfliktscheu, wenn mir annehmbare Argumente entgegengebracht werden. Da scheint was ganz falsch zu laufen bei mir. Ich bin neugierig auf weitere Denkanstöße in diesem Thread, vielleicht unter dem Subthema "Perfektionismus und Depression"? Alles Liebe an euch, Kedi
schnabel
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Beitrag von schnabel »

Abends nicht die Zähne putzen. Absichtlich die Socken mit den Löchern anziehen. Die zweite Flasche Wein doch noch aufmachen. Nasebohren. Den Kaugummi in der U-Bahn unter den Sitz schmieren. e statt es spielen (Anna & Cera only). Das Geschirr nicht abspülen. Auf die Mahnung warten und dann erst bezahlen. Den Briefkasten drei Tage lang nicht ausleeren. Nicht anrufen. E-Mails nicht beantworten. Den Badezimmervorleger zum Fenster rausschütteln (c Max Goldt). Mit Carpe über Fleischgerichte sprechen, vor allem über solche, wo die Augen noch dran sind. In der Kneipe ein Bier zu wenig bezahlen. Abseitige Fremdwörter benutzen. In der Einbahnstraße rauchen.
I.M.
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Beitrag von I.M. »

das problem besteht glaube ich in einem denkfehler. das bemühen, perfekt zu sein scheint existentiell wichtig zu sein. passiert dann doch mal was oder werden wir angeblafft, auch wenn es ungerechtfertigt ist, erleben wir das als etwas sehr schwerwiegendes und ziehen daraus den falschen? schluß, noch perfekter sein zu wollen. damit so was nicht nochmal passiert. das verrückte ist aber, je perfekter man wird, desto schlimmer wirds. das kann bis zum exzess weitergetrieben werden. ich glaube, man kommt aus diesem teufelskreis nur raus, wenn man woanders ansetzt. den perfektionismus nicht mehr als lebenswichtig ansehen. lernen, etwas nicht perfekt zu machen. kontrolle anders zu begreifen. z.b. als gefühl, glücklich sein zu können, kontrolle darüber zu haben etwas nicht perfekt machen zu müssen und trotzdem zufrieden zu sein usw.
Christoph von der Heyden
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Beitrag von Christoph von der Heyden »

He Schnabel, in was für einer Nahkampfdiele hast Du das denn aufgeschnappt?? Chris
I.M.
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Beitrag von I.M. »

abends die zähne putzen und danach ein nutellaknäckebrot im bett essen und rtl 2 gucken und darüber nachdenken wem man am nächsten tag das vom u-bahnsitz abgekratzte kaugummie schenken könnte.
000
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Beitrag von 000 »

ja schnabel, Du hast nur vergessen einen lauten furz beim reingehen in die sparkasse zu lassen. hat meine mutter gebracht. unabsichtlich zwar. doch die gesichter werden nie vergessen. --ja und ich hab gefurzt, ismir so rausgerutscht. meine schwester hats mir erzählt. ich kanns nich verstehen, soviel frechheit, dat muss man sich erst in den nasenflügeln bewusst werden. und dat augenbrennen auch nich vergessen. die story ist war ich schwör Bolek
Anna24

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Beitrag von Anna24 »

Schnabel.
caroline

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Beitrag von caroline »

schn, ab und zu ein gutes Eigentor, ja das hat noch niemandem geschadet Caro
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Kedi Die internalisierte Bravheit, das ist so eine Sache.....Dass das im Beruf ungleich schwerer zu durchbrechen ist, das weiss ich leider aus eigener Erfahrung:-(( Den Mund kriege ich da meistens erst nachher auf, wenn es viel zu spät ist, und vor allem in einem Moment, wo es nichts mehr bewirken kann, da ich mich an die falschen Personen richte. Ja und genau so ist es: obwohl ich dies längst durchschaut habe, bringe ich es kaum fertig, es mal konstruktiver anzugehen. Will heissen, den nächsten Tritt kassiere ich zweifelsohne auch selber. Es liegt an den wie du selber schreibst "annehmbaren Argumenten", die wohl fehlen. Das ist eben immer das Risiko, wenn eine Hierarchie im Spiel ist, in der Regel wird ja Druck von oben nach unten OHNE Argumentation weitergegeben, sogar wenn man selber hieb- und stichfeste Karten in der Hand hält, zerfallen sie in einen Haufen in sich zusammen. Weshalb? Ich bin mir auch nicht ganz im klaren darüber. Aber dass es nur anerzogene Muster sein sollen, die einen da so klein und mickrig werden lassen, das kann ich mir kaum vorstellen. Was meinst du? Dir ganz liebe Grüße nach Wien, es ist bestimmt schön jetzt im Schnee, oder? Schlaf gut Caroline
Kedi
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Beitrag von Kedi »

Liebe Caroline, wie immer ist viel dran an dem, was du schreibst. Die wenigen Argumente, die mir bisher von "Oben" mitgeteilt wurden, warum die Chefität mit mir Probleme hätte, empfinde ich als beleidigende Unterstellungen, die mich bildlich gesprochen in die Zange nehmen: Erledige ich große Teile der Geschäftsführungsaufgaben, um die arme, gestresste Leitung zu entlasten, wird mir im Nachhinein Machtgeilheit unterstellt. Tu ich´s bewusst nicht (was ich einige Monate durchgehalten hab) werd ich - unter irgendeinem Allerweltsvorwand - zu einem ernsten, hochnotpeinlichen Gespräch zitiert und auf der Anklagebank zur verbockten Mitarbeiterin gestempelt, die ihr Wissen nicht weitergeben will. Und doch denke ich, dass mein Anteil an dieser Situation mein Perfektionismus ist; dass ich beruflich niemals halbe, oberflächliche Sachen mache, mir kaum Fehler passieren, dass ich ohne viel Aufhebens ganz schön viel leiste. Das könnte auf die 2 inkompetenten Chefinnen bedrohlich wirken. Was nun? Die Mobbing-Gegenwehr strengt mich ganz schön an - ganz abgesehen von der großen Verletztheit, die ich empfinde. @Inka, deine Vorschläge werde ich jedenfalls zu verwirklichen versuchen. Alles Liebe aus dem trüben, schneelosen Wien, Kedi
mike
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Beitrag von mike »

Hallo ! Kein guter Tag. Es ist 11.26 Uhr, alles ist zugeschneit und ich bin richtig weit unten. Bin quasi schon fast heulend aufgewacht und muss gleich arbeiten, obwohl ich mich dazu überhaupt nicht im Stande fühle. Bin unruhig und zittrig, bilde mir ein total krank (physisch) zu sein und weiss heute einfach nicht mehr weiter. Kann es nicht einfach alles wieder gut sein ? Von jetzt auf gleich ? Was ist der Grund weswegen ich mich so quälen muss ? Warum passiert das überhaupt ? Ich kann bald einfach nicht mehr so weitermachen. Was ist das für ein Leben ? Ist doch der reinste Schwachsinn. Warum kann nicht jeder ein normales und glückliches Leben führen ? Mit sich zufrieden sein und das schätzen zu lernen was man erreicht hat ? Ich kanns einfach nicht mehr akzeptieren. Mike
winnie
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Beitrag von winnie »

Hallo Mike, wäre es eventuell möglich, daß Du Dich krank schreiben läßt? Das hilft wenigstens ein bißchen, weil dann der Druck, unbedingt funktionieren zu müssen, erst mal weg ist. Ansonsten kann ich Dir bloß sagen, denk immer daran, daß es "fehlgeschaltete Gefühlsknöpfe" im Gehirn sind, die Dir suggerieren, daß es Dir so schlecht geht. Es fällt schwer, aber es hilft, über Wasser zu bleiben, wenn man sich immer wieder sagt "Das ist alles nicht real, mein Gehirn gaukelt mir das vor..." Klar kommt das alles nicht von ungefähr, reale Probleme sind natürlich auch mit beteiligt, aber das Ausmaß Deiner seelischen und körperlichen Reaktion wird durch diese falsche Chemie im Gehirn hundertmal vergrößert erlebt. Wenn Die Chemie stimmen würde, kämst Du mit den Problemen auch weitaus besser zurecht. Ist Theoriegeschwafel, ich weiß, aber mir hat es in meinen schlimmsten Phasen immer wieder den rettenden Strohhalm gebildet, wenn ich mich daran festgeklammert habe "es ist alles nicht wirklich so, es ist alles nicht real..." Bitte, Mike, gib nicht auf, such Dir einen besseren Therapeuten (guck mal, selbst die lethargische Winnie hat es nach 3 Jahren endlich geschafft, sich nach wem Gescheiterem umzugucken... ;-)) und glaub dran, es wird wieder besser! Liebe Grüße von Winnie
sewi
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Depression bei Männern

Beitrag von sewi »

sewi
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Beitrag von sewi »

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