richtiger Therapeut?

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samira23
Beiträge: 17
Registriert: 21. Jan 2005, 21:21

richtiger Therapeut?

Beitrag von samira23 »

Hallo,
woher weiß man denn, ob man beim richtigen Therapeuten/in ist? Diese Frage begleitet mich schon eine Weile und taucht immer mal wieder auf. Vertrauen haben? Mir fällt es schwer mich ganz zu öffnen und vorallem einer "fremden" Person. Aber oft denke ich, dass dies genau mein Problem ist und daran arbeiten wir ja auch. Ich komm ja auch voran, aber langsam. Meine Geduld mit mir kommt an seine Grenzen, aber er ist immer so geduldig und verständisvoll.
Mich würde einfach nur interessieren, ob Ihr diese Frage auch kennt? und vielleicht ist es ja auch ganz normal? Andereseits kommt es nicht in Frage für mich zu wechseln. Die Hemmung nochmal von vorne anfangen zu müssen, wäre zu groß für mich.
Ich bin schon auf Eure Antworten gespannt.
Gruß Samira
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von nachteule »

Hallo Samira,

>>Meine Geduld mit mir kommt an seine Grenzen, aber er ist immer so geduldig und verständnisvoll.<<

Ich denke, wenn ein eigentlich wildfremder Mensch soviel Geduld hat mit Dir, dann solltest Du sie Für Dich erst recht aufbringen.
Du darfst das, Du musst selbst oder erst recht nicht beim Therapeuten funktionieren.
Gib Dir selbst eine Chance und lass Dir vor allem Zeit.

Liebe Grüße
Tina
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von zweifler »

Hallo Samira"


In wie weit die Chemie zu stimmen hat kann man gezielt nicht steuern.Der Aufwand wäre wohl zu groß.Es ist oft Zufall wenn es passt aber häufig nur ein Kompromiss.Es handelt sich ja um eine Arbeitsbeziehung und nicht um eine Freundschaft oder Ehe die man da eingeht.Geduld gehört zum Berufsbild eines Therapeuten die bezahlt die Kasse auch und kann von Dir gefordert werden wenn es notwendig ist.(Engelsgeduld inbegriffen).Viel wichtiger ist die Frage ob er sich auf Dich ausreichend einläßt oder ob er nur sein gelerntes 0815 Schema durchzieht.Feedback ist mir sehr wichtig!So etwas zu liefern wird weil es mehr Mitarbeit erfordert oft vernachlässigt.
Außerdem:Therapie kann helfen,muß es aber nicht.Man sollte die Erwartungen nicht all zu hoch schrauben,es geht oft langsam.


mfg herbert
Skipperin
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Registriert: 1. Dez 2005, 23:50

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Skipperin »

Ich glaube die Frage habe ich mir auch schonmal gestellt und irgendwann habe ich es einfach gespürt, dass mein Therapeut der Richtige für mich ist.

LG Gaby
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von susan »

Hallo Samira,

mir hat das Buch "Tut mein Therapeut mir gut" von Wolfgang Siegel geholfen. Es ist nicht einfach, den "richtigen" Therapeuten zu finden. Was ich aber im Nachhinein sagen kann, ist, dass mich der erste Eindruck, mein Bauchgefühl, nie getäuscht hat. Eine anfängliche Abneigung hat sich z.B. in der 2. Probestunde so verstärkt, dass es keiner weiteren Probesitzungen bedurfte, um eine Entscheidung zu treffen.

Zu meinem jetzigen Therapeuten habe ich sehr viel Vertrauen, ich fühle mich verstanden und "gut-aufgehoben". Es gibt auch Missverständnisse, Ungereimtheiten usw., doch da denke ich inzwischen, dass es wichtig ist, sie auch sofort anzusprechen, wenn man sie bemerkt anstatt das ungute Gefühl für sich zu behalten.

Dir alles Gute bei der Entscheidungsfindung!

Liebe Grüße
Susan


samira23
Beiträge: 17
Registriert: 21. Jan 2005, 21:21

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von samira23 »

Vielen Dank für Eure Antworten. Es tut mir unglaublich gut darüber sprechen zu können, vor allem mit Menschen, die mich verstehen. Ich fühle mich mit solchen Fragen schon öfters alleine.

@Tina: Deine Antwort rührt mich besonders. Ja funktionieren, das trifft es gut. Es fällt mir schwer mich fallen zu lassen im Alltag wie in der Therapie, einfach mal die Zügel aus der Hand geben zu können. Es täte mir so gut, aber ich kann es (noch) nicht. Es ist die Angst verlassen zu werden, die mich zurück hält. Die Angst, dass mich die anderen nur mögen, wenn ich stark bin. Das Funktionieren ist eine Handlung, die mir nicht gut tut.

@Herbert, vielen Dank für Deine Antwort. Du fasst das in Worte, was mein Verstand sagt. Der Therapeut ist nur nett und geduldig“, weil er bezahlt wird. Wie soll man sich da fallen lassen und vertrauen? Was für ein Feedback? Was meinst Du damit genau? Und was ist 0815? Wenn ich eine Frage stell, dann bekomm auch ich eine Antwort. Aber leider weiß ich das ja meistens selber bzw. die Antwort. Auch kommt er auf mich zu und fragt konkret nach, was mir wichtig ist. Er versucht schon in mich vorzudringen (auf vorsichtige Weise) und versucht meine Gefühle in Worte zu fassen, wenn ich es mal nicht hinkriege. Das tut mir ja auch gut. Ist aber nicht das was ich erwarte. Ich würde mir wünschen, dass die Stimme in mir gesehen wird, die gehört werden will, weil ich sie immer wieder zum Schweigen bringe. (Vielleicht sollte ich ihm das mal direkt sagen?!)
Erwartungen nicht zu hoch ansetzen? Dass ich nicht immer wieder ins Loch falle. Ist das zuviel? Aber wenn mir nicht die Therapie hilft, was dann? (Eher eine rhetorische Frage, die Antwort muss ich selbst beantworten) Man hat nur ein Leben, so gerne würde ich es genießen können und diese Chance ergreifen. Das ist doch nicht zuviel, oder? Wahrscheinlich schon. Ok, ich geb zu, ich erwarte, dass der Therapeut Gedanken lesen kann. Das ist vielleicht auch zuviel.
Ich will mir nicht eingestehen, dass es ein Kompromiss ist.

@Susan/Gaby: Ja das Bauchgefühl. Ich war davor ja auch zweimal bei einem anderen. Das war furchtbar. Da wusste ich auch sofort: Ne, da geh ich nicht mehr hin. Dann war ich noch dreimal bei einer Therapeutin und da hatte ich ein echt gutes Gefühl, konnte aber aus diversen Gründen (die nichts mit mir persönlich zu tun haben) nicht bleiben, was mir echt weh getan hat. Vielleicht noch ein Grund, warum es so lang braucht, um mich auf den jetzigen Therapeuten ein zu lassen. Missverständnisse sprechen wir ja auch an bzw. ich werde dazu ermuntert.

Therapie ist Arbeit. Das sehe ich ja auch ein. Aber ich erwarte auch eine Erleichterung.
Es grüßt Euch herzlich Samira
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Nachttaube »

ich habe beim ersten Anlauf 45 Sitzungen (Verhaltenstherapie) verheizt, um dann festzustellen, dass der Therapeut keinen guten Job macht. Mein Bauchgefühl hat es mir schon eher gesagt, ich habe mich oft gefragt, was ich eigentlich von diesen Stunden erwarte.
Folgende Punkte waren falsch:
- er machte mir sein Konzept vor der Behandlung nicht deutlich
- Verhaltenstherapeutische Maßnahmen wurden zwar angeboten (das übliche: Gefühlstagebuch, Wochenstatistik, Handeln statt grüblen, sich etwas gutes tun) aber nie nachgehalten. Wenn ich es nicht gemacht habe, war er zwar besorgt, aber dann hat er halt was anderes aus seinem Thera-Hut gezaubert
- er hat es sich einfach gemacht. Es war eher eine Gesprächsthera. Ich habe über meine Woche reflektiert und ja er war sehr verständnisvoll und einfühlsam (räusper, als ob das was bringt, grübeln tut man doch schon genug)
- als er nicht mehr weiter wußte, gab es Entspannungstechniken
- dass ich mich selbstverletzte, hatte er ignoriert (obwohl ich es ihn gesagt habe)

Seit mehr als einem Jahr habe ich einen besseren Therapeuten. Folgende Merkmale halte ich für "besser":
- er hat mir in den ersten Stunden verdeutlicht, wie sein Konzept ist, erinnert mich im Laufe der Thera an dieses Konzept (falls ich mal wieder zweifle und hadere) und läßt auch nicht locker
- ist dennoch flexibel genug, auf das aktuelle Geschehen oder auf neue Diagnosen (in meinem Fall, eine versteckte Angst-Störung)einzugehen
- ich brauche bei ihm nicht meine komplette Leidensgeschichte im Detail erzählen. Es geht um die wichtigen Punkte, nicht um die Xte Wiederholung von angelernten Verhalten oder Denkstrukturen

das sind ersteinmal meine Gedanken dazu
liebe grüße
Nachttaube
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von zweifler »

Hallo Samira!


Danke für Deinen Kommentar.Ich habe in meiner ersten Antwort vergessen zu sagen,dass Dein Therapeut einer Schweigepflicht unterliegt und die vermutlich nur bricht wenn Gefahr für Dein Leben angesagt ist.Du kannst ihm also durchaus vertrauen,er muß alles für sich behalten.
Als 0815 bezeichne ich eine lieblos ausgeführte Arbeit auf einfachste Art.
Unter Feedback verstehe ich eine aktive und intensive Auseinandersetzung mit Deinem Problem.Dazu gehöhrt es auch einem die Worte abzunehmen und einen Satz zu vollenden den man angefangen hat zu sagen.Mitdenkend mitreden!!!Da hat mich mein Therapeut auch genervt.Ich sollte immer alles klitzeklein erklären und er gab mir zu verstehen,dass er nicht wüßte worauf ich hinaus will.Dabei habe ich mir den Mund fuselig geredet.Er wollte oder konnte halt nicht genug" mit" und "zu Ende "denken.Mich hat das aber sehr genervt mich mit jemanden zu unterhalten der mir nicht folgen kann oder will.Seine Tour hat mich sehr wütend gemacht.Was schafft mehr wohlgefühl als die Feststellung der Mensch mit dem ich mich unterhalte kann in meinen Gedanken lesen?


Mfg herbert
Sophia
Beiträge: 49
Registriert: 22. Mär 2005, 17:56

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Sophia »

Hallo!

Ich finde dieses Thema sehr interessant und mische mich auch einfach mal ein…

Ich persönlich hatte schon sehr schnell das Gefühl, bei meinem Therapeuten gut aufgehoben zu sein, obwohl ich große Probleme habe, mich anderen Leuten zu öffnen und auch erst sehr langsam Vertrauen zu anderen Menschen aufbaue.
Zum einen hatte ich gleich das Gefühl, dass die Chemie zwischen mir und meinem Therapeuten stimmt und mit der Zeit habe ich ihm auch wirklich Vertrauen gelernt, weil ich gemerkt habe, dass er mir nie Vorwürfe machen würde oder in irgendeiner Weise verletzend reagieren würde.
Was ihr, Herbert und Samira, angesprochen habt, von wegen „Gedanken lesen“ ist bei mir fast der Fall: ich habe sehr oft das Gefühl, dass er schon weiß, worum es mir geht und nur noch wartet, bis ich es schaffe, es auszusprechen. Natürlich ist es schön, sich so verstanden zu fühlen, aber irgendwie finde ich das auch ein kleines bisschen beängstigend, dass er schon im Vorhinein ziemlich genau zu wissen scheint, wo meine Probleme liegen und was mich beschäftigt.
Aber ich bin natürlich sehr froh, diesen Therapeuten auf Anhieb gefunden zu haben!

Viele Grüße an euch,
Sophia
samira23
Beiträge: 17
Registriert: 21. Jan 2005, 21:21

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von samira23 »

Erst mal vielen Dank für Eure Antworten. Das stimmt mich echt nachdenklich. Und ich nehme mir mal vor in der nächsten Stunde ihm meine Zweifel und Erwartungen mal im ganzen Umfang vor die Füße zu werfen. Aber er weiß es ja eigentlich.

@Susan: Danke für den Buchtipp.
@Nachtaube: ja das Konzept, ist mir auch nicht so klar. Aber ich kann ja auch selbst nachfragen.
@Herbert: Mir ist schon auch klar, dass Schweigepflicht herrscht. Für mich persönlich ist das aber kein Kriterium für Vertrauen. Ich will mich aufgehoben und verstanden fühlen. Und ich versteh nicht warum das nicht der Fall ist. Er ist echt sympathisch und ich kann auch nicht sagen, was konkret nicht stimmt, außer dass ich nicht weiß, ob er auch das Unausgesprochene verstanden hat. Vielleicht hab ich mich auch für Ihn entschieden, weil ich gespürt hab, dass er nicht der Typ ist, in den ich mich „verlieben“ kann. (Hmm, ich denk, ihr versteht was ich mein’, oder?.)

“ Was schafft mehr wohlgefühl als die Feststellung der Mensch mit dem ich mich unterhalte kann in meinen Gedanken lesen?“

Ich dachte immer, das ist was, was man nicht erwarten kann?

@Sophie: Danke für Dein Kommentar! Ich freue mich für Dich, dass Du „den Richtigen“ gefunden hast. Mein Therapeut würde mir auch nie Vorwürfe machen, nur habe ich das Gefühl, wenn ich mich öffnen würde, dass ich in der nächsten Stunde vor Scham im Boden versinken würde.

Über weitere Gedanken würde ich mich freuen.
Liebe Grüße Samira
Sophia
Beiträge: 49
Registriert: 22. Mär 2005, 17:56

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Sophia »

Hallo Samira!

Mir fällt es auch extrem schwer, über Dinge zu reden, für die ich mich schäme (obwohl das oft ganz lächerliche Dinge sind; z.B. dass ich riesige Probleme habe, zuzugeben, dass ich manchmal den Wunsch habe, einfach nur in den Arm genommen und getröstet zu werden). Langsam schaffe ich es, bisschen offener zu werden und ich glaube, das hängt mit der Reaktion meines Therapeuten zusammen: er reagiert nie auch nur ansatzweise überrascht, wenn ich so etwas erzähle, ganz im Gegenteil, er vermittelt mir eigentlich den Eindruck, dass er das schon wusste und nur darauf gewartet hätte, dass ich es ausspreche und als wäre das etwas absolut Normales.
Ich denke mir vor der Therapie auch sehr oft „mein Gott, dass kannst du doch niemals aussprechen, da würdest du doch vor Scham im Boden versinken“, aber wenn ich es dann doch schaffe, fühle ich mich eigentlich gar nicht so beschämt, sondern viel eher erleichtert.

Liebe Grüße,
Sophia
nina*tina

xxx

Beitrag von nina*tina »

Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Mittwochsdepri »

Hallo Nachttaube, hallo an alle anderen Therapieefahrenen,

Nachttaubes Beitrag macht mir Mut - dass es "solche" Therapeuten gibt...! Das Thema trifft auch meinen Nerv - beschäftigt mich z.Z.
Bin seit April in der Verhaltenstherapie - Verhältnis zur Therapeutin ist gut. Merke aber nicht so recht, dass es große Fortschritte gibt - aber das kann ja an meiner depressiven (?) Wahrnehmung liegen... Verlange ich zuviel "Großes" auf einmal? Nehme ich die Fortschritte nicht wahr?

Ich habe mal gelesen, dass es üblich sei, dass bei Verhaltenstherapie immer das "aktuelle" Thema behandelt wird - das ist ja o.k. - das, was bedrückt, muss raus.

Mir wird das aber auf Dauer zu sprunghaft und konzeptionslos - und da bekomme ich nun Zweifel, ob das wirklich eine "gute Therapie" ist... Hinzu kommt, dass ich mich in einer Art "Warteschleife" fühle, da ich auf einen stationären Aufenthalt warte - die KK zögert aber seit Monaten hinaus.
Eigentlich würde ich mir von meiner Thera wünschen, dass sie meine "Eierei" nicht übernimmt, sondern das Heft klar in der Hand behält - KH-Aufenthalt hin oder her. (Tut sie es und ich merke es nicht?)


Habe schon 2 x versucht anzusprechen, dass ich auch erwarte, dass ich ein Feedback erhalte, wo ich stehe und dass ich mir selbst Gedanken darüber mache (Ich selbst liebe Klarheit.) Da fängt meine Thera immer ein wenig an zu eiern. Das ist zumindest mein Eindruck - ich kann aber in diesem Punkt mir selbst nicht so recht trauen. Weiß im Moment auch nicht recht, wie ich es euch besser verständlich machen kann.

Wie haltet ihr es mit einem Feedback eures Thera? Ist es euch wichtig? Verlangt ihr es in Abständen? Erkennt ihr ein Konzept, einen roten Faden in eurer Verhaltenstherapie? Wie sind eure Erfahrungen?
Kennt das jemand mit der "Warteschleife"? Wie seid ihr in dieser Situation damit umgegangen?

Auf Anworten hofft
eure Mittwochsdepri
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von trude »

Hallo,

jetzt meled ich mich auch mal zu dem Thema und merke schon während des Anfanfgs, daß es schwierig ist, hier Klarheiten reinzubrigen. Ich denke grundsätzlich ist es schwierig,´da jede person wonaders steht und andere Sachen benötigt, von daher ist das "Bauchgefühl" bestimt die größte Annäherung.
Ich sehne mich auf der einen Seite auch nach Klärungen vom Therapeuten, auf der anderen Seite muß ich diese ja auch verinnerlichen. D.h. es bleiibt bei mir eher "was hängen" wenn ich sehr sehr mühsam selber auf bestimmte Abläufe komme.
Dies Gedankenanknüpfungen vom Therapeuten kenne ich auch und finde das auch ein wunderbares befreiendes Gefühl.
Aber oftmals finde ich die Therapiestunden sehr anstrengende Arbeit, rumstochern in irgendeinem Nebel um mal einen kleinen Zipfel zu erhaschen, der es lohnt genauer angeschaut zu werden. Und das hat bei mir auch einfach lang gedauert, bis ich in der Lage war, bestimmte Mechanismen zu erkennen, die mich bremsen und die ich nicht mal zur Kenntnis nahm, weil ich sie nicht sah.

@schnattchen
Ich war noch nicht in einer Klinik, kenne es nur von freunden und Verwandten und weiß zumindestens, daß bei denen in den Therapiestunden davor auch eher keine neuen Sachen aufgerissen wurden, weil es eher um eine Stabilisierung für die Klinik ging. (oder so ähnlich) Könnte ja auch ein Grund sein, daß es gerade keine Fortschritte gibt und viel Glück, daß du da bald hingehen kannst.


Grüße Trude
Mittwochsdepri
Beiträge: 48
Registriert: 4. Dez 2005, 06:46

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Mittwochsdepri »

Hallo Trude,

danke für deine Nachricht.

Habe in meiner letzten Thera-Stunde das Problem mit dem fehlenden roten Faden noch mal angesprochen - sie sieht es genauso (hatte auch letztens eine Bemerkung in diese Richtung gemacht). Wir wollen ihn jetzt wieder aufnehmen. (So ganz glücklich war ich nicht damit - ich denke, sie als Profi hätte da das Heft eher in der Hand halten müssen... Verlange ich zu viel?)

Habe heute die schriftl. Ablehnung für mein. stat. Aufenthalt bekommen. Schlimm! (Früher gab es mal bei Behörden eine Art Ehrenkodex, dass solch schlimme Botschaften nicht vor Weihnachten überbracht werden...).
Jetzt geht's in die 2. Runde - Widerspruch - ob ich das durchhalte? Ich muss.

Ich hoffe, dass wenigstens die Eierei in der ambulaten PT aufhört...

Viele Grüße an euch alle.

Die Mittwochsdepri
Nachttaube
Beiträge: 295
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von Nachttaube »

zum Thema Feedback: ich finde schon, dass man als Patient ein regelmäßiges Feedback einfordern darf. Gerade weil der Patient ja eine gestörte Wahrnehmung hat. Ich halte ein Zeitraum von 1/2 Jahr für angemessen. Aber was soll es für ein Feedback sein? Also ich fand positive Äußerungen wie: "Sie sitzen nicht mehr so erstarrt mit maskenhaften Gesicht hier" ganz hilfreich. Auch ein negatives Feedback "Wir kommen nicht voran, Sie halten zu sehr an Ihrer Vergangenheit fest" hilft. Denn solche klaren Worte sind zwar im ersten Augenblick hart, aber mit klaren Worten kann ich besser arbeiten.

zum Thema Aufarbeiten vom Aktuellen: jaja, ich hatte auch mal einen Therapeuten, der die vorangegangene Woche mit mir besprochen hat. Bla, Bla und Tränen und viel Verzetteln. Ich glaube, dass sich die Aktualität auf den jetztigen Lebensumstand global beziehen muss, nicht auf jedes kleinste Detail. Sprich er sollte schon wissen, was ich momentan beruflich mache (oder nicht) ob ich Kinder habe und wie ich meine Welt sehe usw. Aber ob ich Montags zum Sport gehe und Mittwochs fern sehe.... wie sollten solche Informationen zum Therapie-Erfolg beitragen. Das ist vielleicht eine krasse Meinung, aber so sind meine Erfahrungen.
zweifler
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Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: richtiger Therapeut?

Beitrag von zweifler »

Hallo!



Also ich hätte nach einer gewissen Zeit einfach auch mal gewußt,warum im Detail sitze ich hier und wie schaut seine weitere Strategie aus.Was mache ich da und warum.
Redend hinter einem hinterher laufen der mir nicht erläutert wohin er will und was er sonst noch vorhat das hält weder mein Vertrauen noch meine Logik aus.
Stell Dir mal vor es packt Dich ein Fremder an deiner Hand und will,dass Du mit ihm mitgehst.Da habe ich doch Fragen und ich brauche auch eine Antwort.

Mein bequemer Therapeut verschluckte mir wichtiges viel zu schnell und auch auf nie mehr wiederhören.Da bekommt man das Gefühl bei jeder Sitzung einen neuen Thera zu besuchen.

mfg herbert
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