-----keine Idee für eine Überschrift-----

flora80
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-----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen!


Ich weiß nicht, wie ich das Posting überschreiben soll, es gehört so viel da rein...
Befinde ich irgendwie in einem total seltsamen Zwischenzustand. Nicht richtig schlecht, nicht richtig gut, schon depressiv aber trotzdem geht noch was. Einige Dinge sprechen dafür, dass es mir schlecht geht, andere dagegen.
Kopfschmerzen, Angst, innere Unruhe, trotzdem riesiges Schlafbedürfnis, viel zu langsames Denken (was mich echt verrückt macht, weil ich es gewohnt bin, alles sofort zu durchschauen, für alles sofort eine Antwort zu finden, sofort die richtige Formulierung zu haben, etc....). Tja, und jede Menge Arbeit. Aber ich fühle mich eigentlich nicht so, wie ich Depression kenne. Das Gefühl, nichts kommt an mich heran, das normalerweise so typisch für meine Depri ist, fehlt. Trotzdem bin ich innerlich ständig traurig, kann mich nicht wirklich aufraffen, habe teilweise fast resigniert. Vielleicht ist einfach alles ein bisschen zu viel. Aber andererseits sind das die ganz normalen Anforderungen, die jeder Student erfüllen kann. Und ich liebe akademische Arbeit. Trotzdem ist mein Gehirn wie abgeschaltet. Ich weiß nicht, wie ich das deuten kann. Geht's mir nun schlecht oder nicht? Selbst diese einfache Frage könnte ich nicht beantworten. Eigentlich habe ich morgen Früh eine Matinée. Habe aber heute schon den ganzen Tag mit Migräne gearbeitet. Weiß nicht, ob ich das morgen noch mal tun sollte.... Eigentlich besser nicht, aber ich sage ungern Konzerte ab....
Tja, ich entscheide, wenn um halb acht mein Wecker klingelt.
Schlecht, gut, gut schlecht, was denn nun? Keine Ahnung. Irgendwie geht's ja noch, aber irgendwie auch nicht. Ich bin völlig "verpeilt", was ich erstens nur ungern bin, zweitens nur sehr selten und worunter drittens meine Arbeit tierisch leidet. Habe noch zwei Wochen um ca. 80 Seiten zu Papier zu bringen. Aber wenn meine Gedanken im Schneckentempo laufen, dann ist das ziemlich unmöglich. Und obwohl ich eine Bestätigung meiner Intelligenz habe, zweifel ich wieder einmal daran.

Verpeilte, müde und mit Kopfschmerzen vollgestopfte Grüße,

Flora
BeAk

Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von BeAk »

Liebe Flora,

ich habe meine erste Episode, mir fehlt es also an Erfahrung. Aber ich habe hier schon mehrfach gelesen, das jede Episode anders sein kann.
Ich tippe darauf, das Du eine weitere Episode hast. Versuche das beste daraus zu machen. Du weißt ja wie es geht, Dich da wieder herraus zu arbeiten, nehme ich an.
karfunkel
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von karfunkel »

Liebe Flora!

Also erstmal: schön, wieder von Dir zu lesen! Auch wenn der Anlass ein anderer hätte sein dürfen.

Ich kann DIr leider Deine Frage nicht beantworten, ob das nun eine depressive Episode ist.
Aber ich gebe zu, dass ich schmunzeln musste, als ich Deinen Beitrag las. Die Frage "geht es mir nun schlecht oder nicht" kenne ich soooooooooo gut... sie klingt irgendwie so simpel...aber es steckt ein ganzer Haufen Verzweiflung dahinter.
Oder?
Es geht nicht so, wie es soll, aber es muss doch, damit es kann, und ich darf........
Ich glaube auf jeden Fall, dass Überforderung sehr gut sein kann. Da wehren sich Körper und Seele dann eben.
Gedanken wie "andere Studenten schaffen das auch" sind ein- meiner meinung nach- recht trostloser Versuch, diese Signale zu überhören , sie versöhnlich zu stimmen oder eben einfach seiner Psyche erklären zu wollen: Hörmal, das geht jetzt gaaaar nich!
Und andere sollten nie der Maßstab sein. (O:
Es geht um Dich. Was Du schaffen kannst OHNE dich grenzenlos zu überfodern. Was DIR gut tut.
Ich möchte ausserdem gar nich wissen wie viele dieser "anderen" (die ich übrigens auch sehr gerne als Maßstab nehme...)es so überhaupt nicht schaffen in Wirklichkeit.

uNd um nochmal auf Deine Frage zurück zu kommen: ich denke eigentlich geht es Dir gar nicht gut. Sonst würde sich dieses Posting anders anhören.
Korrigier mich, wenn ich falsch liege.
Es geht DIr vielleicht "besser" im Vergleich zu anderen Phasen, aber gut?????

Dieser "Schwebezustand" ist beschissen. Das ist ein bißchen so, wie kurz bevor man richtig karnk wird. Man fühlt sich mies, gesteht es sich aber nicht ein, bis es einen dann ganz umhaut und man sich quasi ganz "legitim" ins Bett packen kann....oder?

Liebe Flora- warte nicht, bis es Dich ganz umhaut, ja?

Fühl Dich umärmelt

funkel
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

hallo!

sorry, dass ich mich erst jetzt wieder melde, ich hoffe, es hat sich niemand sorgen gemacht. zustand neutral, nicht zu definieren. ich denke auch ehrlich gesagt besser gar nicht erst darüber nach, und damit fahre ich ganz gut. ich muss ja auch nicht immer wissen, wie es mir geht, oder?
ich lebe, ich arbeite, ich schreibe, ich denke, lasse mich beim sport über die schmerzgrenze quälen, ich forsche und nähere mich ergebnissen, ich freu mich auf's ende und hasse jetzt schon, was danach kommt, weil es erst der anfang vom ende ist. ich habe erfolg, ich habe niederlagen, fühle mich manchmal einsam, aber nur für kurze zeit, weil ich dann wieder hoffe. vielleicht habe ich mich auch einfach nur daran gewöhnt, kompliziert und gegensätzlich zu sein. was gestern war, ist heute nicht mehr. wie wahr. ich habe mich verändert, zum guten, wie ich finde, aber darüber gehen die meinungen gewiss auseinander. aber ich habe mich daran gewöhnt, dinge zu mögen, die andere hassen, dinge zu durchschauen, die andere nicht einmal wahrnehmen, dinge nicht zu sehen, die für andere offensichtlich sind. und ich lerne immer mehr, dass genau das mich voran treibt. die zeitgeschichte ist nicht an mir vorüber gegangen und ich halte es für spannend, nicht immer zu tun, was konventionell ist. das legt mir steine in den weg, wie ich gerade erst wieder erfahren habe, aber bringt mir auch genau die "open mindedness" die ich will. immerhin weiß ich mittlerweile ganz gut, was ich will. ich finde mich, weil ich menschen getroffen habe, die mir zeigen, dass es egal ist, wie ich genau bin, hauptsache, ich bin. und das bin ich. ich stehe, ich liege nicht. ich gehe, ich stehe nicht.

sich auf ein geistig ertragreiches wochenende freuend und herzliche grüße schickend,

flora
karfunkel
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von karfunkel »

Liebe Flora!

Wie schön, von Dir zu lesen! ((O:
Und wie gut, dass Du gehst, Dich änderst, Dich auch mal nicht änderst und akzeptierst was ist, however - weil Du BIST.
Das klingt schon ganzschön weise was Du schreibst!

Ich wünsche Dir, dass Du gut voran kommst und einfach mal ein bißchen "belohnt wirst vom Leben" für Deine Stärke, dass deine Hoffnungen allesamt lebendig werden können und Du sie mit jeder Pore leben kannst.

Lass bald mal wieder was hören!

Alles Liebe,

funkel

PS: du hast natürlich recht-man mus nicht immer wissen, wie es einem geht ((O;
Franzi
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von Franzi »

Hallo Flora!

Habe schon viele Deiner Beiträge gelesen.Aber dieser gefällt mir besonders gut. Ich habe den Eindruck, Du bist schon unheimlich weit gekommen. Deine Formulierungen wie Du Deine jetzige Verfassung beschreibst, sind einfach sehr gut.

LG Franzi
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr alle!

Hmpf. Kennt das jemand:

Eigentlich geht es mir gar nicht soooo wahnsinnig schlecht, ich komme halbwegs klar. Aber gut ist auch irgendwie anders...
Mein Problem ist gerade, dass ich es zwar schaffe, meinen Job zu erledigen und mein "Nebenhergeld" zu verdienen, aber meine EIGENTLICHE Arbeit schaffe ich so gut wie gar nicht... Soll heißen: Ich kann mich echt nicht aufraffen, in die Uni zu gehen, meine letzten Hausarbeiten zu schreiben, Texte zu lesen, mich auf Klausuren vorzubereiten und - vor allem - wichtige Termine einzuhalten, Examensthemen abzusprechen (geht nur noch bis nächste Woche...). Ich habe das ganze WE gearbeitet, hatte ein Probenwochenende mit meinem neuen Chor und gar kein Problem damit, morgens aufzustehen, Proben zu leiten, etc. Aber kaum geht es darum, mein Studium zu Ende zu bringen, da setzen alle vorhandenen Blockaden ein: Ich komme nicht aus dem Bett, schon gar nicht "aus dem Quark". Ich habe einfach absolut keinen Nerv mehr dazu und schaffe es kaum, mich aufzuraffen... Wahrscheinlich vor allem, weil mir das ganze Uni-Gehabe völlig auf den Geist geht. Ich habe einfach keine Lust, mich dauernd vor irgendwelchen "Idioten" Profilieren zu müssen, nur damit ich auch am Ende eine entsprechende Voreinschätzung für's Examen habe... Ich weiß, was ich kann. Warum muss ich das jedem und andauernd beweisen müssen? Ich will mich nicht mehr beweisen, ich will mir schon gar nicht irgendwelche arroganten Sprüche von durchgeknallten Professoren anhören. Tja. Einige Dinge mache ich wirklich gerne für die Uni, aber im großen und ganzen kotzt mich das alles auf deutsch gesagt echt an. (sorry).

noch mal HMPF. Ich musste das irgendwie loswerden, vor allem, weil ich gerade wieder "blau mache" ....

Flora
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Na, dann schreibt der Jammerlappen mal kräftig weiter. muss einfach was loswerden, einfach quasseln, was das zeug hält. kommt vielleicht sehr selbstmitleidig rüber, ist es auch bestimmt ein bisschen, aber auch das hat gründe und ist bestimmt nicht angenehm. ich mag eingentlich am liebsten den ganzen tag im bett bleiben. der gedanke an "die welt da draußen" lässt mich noch tiefer in die decken pressen. ich muss mich extrem überwinden, selbst um angenehme dinge zu tun. am liebsten gar nicht erst bewegen... mir fehlt sämtliche motivation und die kann mir auch kein therapeut der welt geben. die muss ich selbst finden. ich "funktioniere" nur, wenn ich absolut keine andere wahl mehr habe, vorher flüchte ich.
so. und jetzt trink ich meinen tee leer. so lange ich in meiner wohnung im warmen sitze und nichts tue, vor mich hin starre oder in den fernseher, gehts auch. toll.

######

flora
ricky
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von ricky »

Hallo Flora,

es kommt bei mir wirklich nicht rüber,als seist du ein "Jammerlappen".

Kann dich sehr gut verstehen,denn mir geht es eigentlich grade ganz ähnlich wie dir.Ich krieg zur Zeit auch so wenig geregelt und alles fällt sooo schwer.
Dabei gibt es noch einiges,was ich vor der Klinik noch regeln muss.
Habe übrigens heute mit Frau D. telefoniert.Es wird wahrscheinlich so sein,dass ich übernächste Woche aufgenommen werde.Ist noch lang hin.Einerseits macht mir das Angst,andererseits ist es aber auch gut,weil ich noch ein paar wichtige Termine habe.
Habe aber das Gefühl,dass mir alles über den Kopf wächst.Ich habe keine Kraft mehr,bin irgenwie so fertig...
Ich bin ja froh,dass ich in die Klinik komme,aber die Angst macht mich auch echt fertig.Habe oft Bauchweh und krieg kaum was runter.Habe das Gefühl,es ist alles nur ein schlechter Traum.Und irgendwann wache ich auf und "alles ist gut".
Ja,das wärs .
Kriege das alles grade auch nicht auf die Reihe.Aber es wird wohl irgendwie gehen.

LG Uta

PS: Hoffe,ich hab dich jetzt damit nicht noch mehr runtergezogen...
*Zahme Vögel haben Sehnsucht. Wilde fliegen.*
karfunkel
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von karfunkel »

Liebe Flora!

Ach Quatsch, Jammerlappen- Du solltest mal meine mails lesen! (O: Und besonders selbstmitleidig warst nu auch nich...ätsch...(O;
Ich studiere ja nun leider nicht wirklich, aber ich kenne das "hmpf" auch ziemlich gut...und wie Du schon schreibst: die Motivation da heraus lässt sich nicht erzwingen oder herbeireden. Es muss einfach irgendwie "klicken". Solange quält man sich dann schrecklich mit dem Nötigsten oder eben auch mit dem schrecklich schlechten Gewissen, was man hat.
Hast du denn schon eine Aussicht, wie es weitergehen würde wenn du fertig bit mit dem studium? Hast du eher Angst vor dem "danach" oder freust Du Dich darauf...?
Ich hab gerade schrecklich viel zu tun mit Abschlussstück und Co und obwohl ich mir immer gewünscht habe es hinter mich zu bringen, "fertig", frei zu sein, bin ich nun überaus missmutig (spiele auch richtig richtig scheisse)und vermiese mir damit schön die letzten Monate. Hmpf. Auch entwickle ich fast schon ins Absurde gehende Zukunftsängste.
Man könnte meinen, dass ich eigentlich lieber noch ne Weile im "Nest" bleiben will, unbewusst.
Dieses ständige "sich- beweisen- müssen" hasse ich auch. Ätzend. man ist so gut wie seine letzte Klausur, oder so ähnlich. Ein Schauspieler ist so gut wie sein letzter Film....
Tu ihnen halt den Gefallen, wenn sies denn unbedingt brauchen. Du weisst, dass Dus kannst, und das ist sehr gut so!
Ich kann Dir wieder mal auch leider gar keine tollen Ratschläge geben. Wollte DIr einfach kurz antworten...
Der "Klick" kommt wann er will. Vielleicht bist Du auch überlastet?!
Auf jeden Fall bringt es nichts, auch noch wütend auf sich zu sein - auch wenn es sich schwer vermeiden lässt, ich weiss.
Pass auf Dich auf, immer schön weiter tee trinken und in warme Decken kuscheln! Das ist ein befehl!(:

Alles LIebe, funkel
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Hallo Uta, Hallo Funkelchen!

Uta, nein, du hast mich nicht runter gezogen mit deinem Posting. Ich weiß ja, was für ein Stress auf einen zukommt, wenn man "geplant" in die Klinik geht. Als ich das letzte Mal aufgenommen wurde, da war es ja so, dass ich nur noch im Bett gelegen habe und darauf gewartet, dass der Anruf kommt, dass ich kommen kann. Der kam dann zum Glück ziemlich schnell.... Naja, ich hoffe, dass du dich bis zum Aufnahmetermin einigermaßen über Wasser halten kannst.

Funkelchen, danke für deine Antwort. Endlich schaffe ich es auch, zu antworten. Die letzten Tage waren relativ hart, aber ich kann mich langsam aber sicher doch wieder ein kleines bisschen aufraffen... Ich war ehrlich gesagt kurz davor, den Kopf komplett in den Sand zu stecken, hatte einige Dinge schon innerlich als "nicht zu schaffen" abgehakt, zum Beispiel ein Seminar, bei dem ich schon viel zu oft gefehlt habe... Aber manchmal ist das Schicksal auch gnädig. Ich habe eine Mail von der Dozemtin bekommen, dass ich ja eigentlich schon zu oft gefehlt hätte, aber wenn ich das Seminar trotzdem beenden wollte, dann müsste ich noch mal mit ihr reden. Das habe ich dann auch getan und siehe da: ein kleiner Extra- Aufsatz zum Thema der verpassten Sitzungen und ich kann weiter mitmachen. UFF. Ich dachte schon, ich schaffe es mal wieder nicht. Am Montag muss ich noch zu einer Sprechstunde, die mir echt unangenehm ist, aber ich werde es wohl hinter mich bringen müssen... Ach ja. Es war wahrscheinlich auch einfach alles zu viel und dann habe ich auch noch das komplette WE gearbeitet... Heute habe ich erst mal ohne schlechtes Gewissen ausgeschlafen.
Ich hoffe, dirgeht es halbwegs gut,


Alles Liebe auch zweien,

Flora
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

manchmal frage ich mich, was das alles soll... es gibt mittlerweile so viele schöne dinge in meinem leben, warum bin ich immernoch depressiv? ich träume neuerdings die wildesten sachen, wache schweißgebadet auf. könnte den ganzen tag schlafen, was ich heute auch getan habe. ich hab arbeit und sie wächst mir über den kopf. kann aber nicht anders. ich bin gar nicht mehr richtig im leben, bewegungslos, jeder schritt eine riesen überwindung. aufstehen ist der horror. ich denke oft darüber nach, warum ich das alles manche. fühle mich einsam. mein depri-verhalten macht wieder so viel kaputt, was doch schon da war. meine freunde verstehen mich nur recht unzulänglich, bis auf die, die nicht in der nähe wohnen. ich wünsche mir so sehr, dass jemand da ist ohne blöde fragen zu stellen. ich geb mir echt mühe, versuche mich nicht hängen zu lassen, raus zu gehen, auch wenn ich am liebsten sterben würde, sport zu machen, arbeiten zu gehen. aber das gefühl, es nicht zu schaffen wird immer stärker. jede aktivität entwickelt sich zur belastung. wenn ich nach hause komme, ist mein erster weg auf's sofa und schlafen. ich will nur noch schlafen, am liebsten gar nichts anderes mehr tun müssen. besser geht es mir abends. dann, wenn alle anderen schlafen gehen, verspüre ich zum ersten mal am tag ein kleines bisschen lebensgeister. morgens dann wieder der horror pur. aufstehen mit zwang. wenn um 9 (!) mein wecker klingelt, dann glaube ich, zu sterben. ich komme aus dem tiefschlaf, nachdem ich um 4 wach gewesen bin und dann wieder eingeschlafen. ich versuche positiv zu denken, mir schöne dinge in erinnerung zu rufen oder dinge, auf die ich mich freue (n sollte)... aber alles erscheint mir als belastung. egal was, egal ob eigentlich angenehm oder eher nicht. aus verhaltenstherapeutischer sicht ist mir völlig klar, was zu tun ist. aber ich sehe keinen sinn mehr darin. hab's schon zu oft probiert, zeitweise geschafft, um dann doch wieder da zu stehen, wo ich schon so oft war: im loch. was tun? ich warte ab, was passiert, ob ich's überlebe oder nicht, drastisch ausgedrückt. ich will nicht mehr daran arbeiten, weil ich den sinn nicht mehr sehe. die hoffnung, dass das alles ja "nur" eine krankheit ist, die wieder vorbei geht, habe ich aufgegeben. krankheit ja. vorbei gehen auch ja. aber sie kommt wieder. ganz bestimmt. ich strecke die waffen. versuche, die "grundversorgung aufrecht zu erhalten", ja, ich nehme brav meine pillen, ja, ich gehe zum arzt. aber das ist doch alles blos ein alibi, um nicht zugeben zu müssen, dass alle anderen genau so machtlos sind, wie ich. nennen wir es schicksal. vielleicht sollte es mir einfach egal sein, was aus meinem leben wird. vielleicht ist es dann weniger schwer, von träumen, die eh nie erfüllt werden, abschied zu nehmen. jaja. die optimistische flora. immer eine idee für andere. nur nicht für sich selbst. ich kämpfe nicht mehr.
karfunkel
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von karfunkel »

Liebe Flora!
Lass dich bitte mal virtuell ganz ganz lange im Arm halten. Auch wenn Du nicht willst. (O;
Es tut mir wahnsinnig leid, zu lesen, wie schlecht es Dir geht.
Du hast recht, es ist wiedergekommen. Und es klingt furchtbar. Aber....es wird auch wieder vorbeigehen...auch wenn das sicher das Letzte ist, was Du hören willst...es ist das Einzige, was realistisch ist. Es wird Momente geben für die es sich gelohnt hat weiter zu kämpfen.
Bitte bitte Flora, nicht die Waffen strecken! Du bist so ein toller mensch!
Bitte, wende Dich an jemandem aus deinem realen Umfeld, sprich mit deinem Arzt- nimm Dich ernst in dieser gefühlten Ausweglosigkeit- ich bin leider viel zu weit weg um irgendetwas tun zu können für Dich, aber ich sorge mich.
Kannst Du ein paar tage zu Deiner Freundin fahren? Oder sie zu Dir kommen?
Liebe Flora, ich weiss wie schrecklich es sein kann...aber gib trotzdem nicht auf. Bitte.
Alles Liebe von einer etwas kurzen da gestressten funkel die dolle an Dich denkt!
funkel
flower76
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flower76 »

liebe flora,

ich kenne zwar deine geschichte nicht aber ich denke,dass ist auch egal.
ich wollte dir nur sagen,dass ich dich nur zu gut verstehen kann.dieses ewige aufraffen etwas zu tun kostet so verdammt viel kraft und ist immer wieder aufs neue so anstrengend.
selbst mein sohn,der mir sonst imma die kraft und den grund gegeben hat durchzuhalten,konnte mir in meina
schlimmsten phase nicht helfen.
ich weiss nicht ob ich dir einen guten rat geben kann,vorallem weil ich weiß wie schwer es ist in deiner jetzigen situation.bei mir wurden damals die medikamente umgestellt und nach und nach ging es dann wieder bergauf.
versuche nicht die hoffnung zu verlieren,auch wenn es schwer ist,es wird besser werden. auch wenn dieser satz bei dir jez da rein und dort wieda raus geht
ich kenne das zu gut.
aber flora ich glaub an dich.hörst du ich glaub an dich!!!!

dir liebe flora,viele flowers
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Ihr lieben!

Ich wollte heute morgen zum Arzt, aber ich habe es nicht geschafft.... Am Freitag habe ich einen regulären Termin und ich hoffe, dass ich es dann schaffe. Der ist auch "erst" um 10.30h. Heute hätte ich die Uhrzeit nicht geschafft. Ich trinke gerade einen Kaffee, in der Hoffnung ein bisschen wach zu werden. Macht euch keine Sorgen, ich weiß, dasss ihr mir nicht helfen könnt. Aber es tut gut, ein wenig Zuspruch zu bekommen. Danke dafür!
Ich habe seit Monaten Schnupfen, mal mehr, mal weniger, kurzzeitig gar nicht, dann ist er wieder da... Hat auf den ersten Blick nicht viel mit Depression zu tun, aber für mich ist das ein Faktor, der mich, wahrscheinlich unbewusst noch mehr als bewusst, sehr schwächt. Ich weiß im Prinzip, dass es schon lange an der Zeit ist, damit zum Arzt zu gehen, aber ich KANN DAS NICHT. Wer mich ein wenig kennt, der ahnt vielleicht, warum... Aber das gehört hier nicht hin, hat mit Trauma, etc. zu tun... Aber das wirkt sich doch alles recht ungünstig auf die Depri aus. Früher habe ich solche Dinge mit meinem Therapeuten in Angriff genommen und es dann irgendwie geschafft. Heute habe ich keinen Therapeuten mehr, der mir dabei konkret zu Seite stehen würde... Ich muss jetzt zu einem doch recht unangenehmen Gespräch mit meinem Prof... Habe ein paar Dinge ziemlich "verschlampt" und muss mich jetzt dafür entschuldigen und hoffen, dass er mich trotzdem noch zum Examen zulässt... Er ist eigentlich ein ganz lieber, aber trotzdem ist mir das irre peinlich. Ich habe das schon seit WOCHEN vor mir her geschoben, heute ist der absolut letzte Termin, wenn es nicht schon zu spät ist. Ich habe Angst. EIne seltsame allgemeingültige Angst, die ich schon sehr lange nicht mehr hatte. Alles beginnt von vorne. Ich mag nicht mehr.

Flora, die jetzt noch 30 Minuten Zeit hat, um zu duschen und in die Uni zu fahren... However.
Kroki
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Beitrag von Kroki »

herbstsonne
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von herbstsonne »

hallo flora,

kann es sein, dass du dich gerade auf einen nebenkriegsschauplatz begibtst. hast du vielleicht angst vor dem ende? und was danach kommt?
nur mal so als anregung

lieben gruß antje


Liebe Grüße Antje
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Liebe Kroki!

Heute war ein wirklich seltsamer und schwankender Tag im wahrsten Sinne des Wortes. Das Gespräch mit meinem Prof war völlig OK, er war total nett, es war gar nicht schlimm, dass ich "erst" jetzt gekommen bin, etc. Aber es ging mir total schlecht und ich habe mittendrin angefangen zu heulen, was mir irre peinlich war. Es gab ja gar keinen wirklichen Grund dazu. Ich habe echt um Fassung ringen müssen, habe ihm dann aber gesagt, dass das gar nichts mit ihm zu tun hat und dass es mir einfach sehr schlecht geht im Moment. Ich habe das Gespräch dann einfach fortgesetzt, ohne weiter drauf einzugehen und ich glaube, das war eine ganz gute Lösung. Ich bin jetzt schon seit fünf Tagen ohne AD und das tut mir gar nicht gut. aber ich habe jetzt keine andere Wahl mehr, als bis Freitag zu warten. Vielleicht kann ich meine Gruppenleiterein, die Ärztin ist, morgen bitten, mir ein Rezept zu schreiben, das ist die einzige Möglichkeit, vorher noch eines zu bekommen. Mittags und am Nachmittag ging es mir relativ "aushaltbar", aber gegen Abend wurde es immer schlimmer. Mir wurde schlecht und schwindelig, ich habe komplett neben mir gestanden, konnte keine Gedanken mehr sortieren, wollte nur noch, dass dieser Zustand vorbei geht. Ich war kurz davor, einen Notarzt anzurufen, weil ich die ganze Zeit das Gefühl hatte, kurz davor zu sein, in Ohnmacht zu fallen. Ich habe dann meine Abendmedikation, die auch sedierend ist, genommen und nach einer Stunde hat dieser wirklich ganz schlimme und schwer zu beschreibende Zustand nachgelassen. Ich habe im Bett gelegen und gedacht, zu sterben, ganz ernsthaft.... Naja, jedenfalls geht es jetzt wieder, wie man sieht, etwas besser, aber an schlafen ist trotz Medikamenten nur schwer zu denken. Ich habe heute mit einer Freundin geredet und sie hat gemeint, ich solle nur noch versuchen, dieses Jahr irgendwie hinter mich zu bringen und nach Silvester wieder neu anzufangen. Ich glaube, dass das ein gute Idee ist. Zum Glück haben wir ab nächster Woche schon frei. Von Weihnachten bis Silvester fahre ich mit Freunden zum Skifahren und ich hoffe, dort meinen ganzen "Mist" mal für eine Woche ausblenden zu können. Am 2. geht es bei uns dann schon wieder voll los. Aber ich versuche wie gesagt, jetzt erst einmal bis zur Pause zu denken und nicht weiter. Ich habe nächste Woche noch ein Konzert, das mir sehr am Herzen liegt und worauf ich mich auch schon freue, obwohl das sehr stressig wird. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, wie ich die Zeit bis Weihnachten überleben soll, aber ich versuche, mir Anker zu setzten, die mich zumindest Zeitweise auf den Boden holen können. Wie gesagt, vorhin war es sehr, sehr schlimm und ich habe keine Ahnung, was das war. Ich dachte wirklich, dass es jetzt vorbei ist, weil sich alles gedreht hat und ich nur ganz wirre Dinge denken konnte. Ich frage mich auch, wie ich das meinem Arzt beschreiben kann, so dass er damit etwas anfangen kann... Ich habe manchmal das Gefühl, er nimmt mich nicht wirklich ernst. Aber das kann auch meine verzerrte Wahrnehmung sein. Ich weiß es nicht. Eigentlich weiß ich nichts mehr und will es irgendwie auch gar nicht wissen. Ich will einfach nur gesund sein. Tage wie heute möchte ich einfach nicht noch einmal ertragen müssen. Ich kann das wirklich kaum in Worte fassen, was da abgegangen ist. Es war ein komplettes Chaos im Kopf, ganz durcheinander mit Übelkeit, Zittern und extremen Schwindelgefühlen... Ich frage mich, welchen Film ich da grad fahre... Aber mehr als hoffen, das ganze doch irgendwie zu überleben, kann ich nicht. Jetzt gerade bin ich völlig klar und sortiert. vor 30 Minuten war ich noch kurz vorm "Exitus".... Und ich heule und heule und heule, in allen möglichen und unmöglichen Situationen. Ich fühle mich komplett neben der Spur, bin extrem leicht zu triggern, etc.
Oh man, ich weiß gar nichts mehr. Nicht einmal, ob das jetzt überhaupt ok ist, das alles geschrieben zu haben. Ich will niemanden überfordern, aber ich kann es echt nicht mehr einschätzen.

Liebe Antje!

Das Ende meines Studiums ist kein Nebenschauplatz, sondern essentiell und wichtig. Die Angst davor schiebe ich schon seit zwei Jahren, das ist also nichts wirklich neues... Trotzdem danke für die Anregung.

Euch allen liebe Grüße. Beschwert euch einfach über mich, wenn ich zu extrem sein sollte. Ich habe wie gesagt gerade kein Gefühl dafür, was Grenzwertig ist und was nicht... Ich brauche Hilfe, die ich versuche zu bekommen, aber noch nicht ganz sicher gefunden habe.

Flora
herbstsonne
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von herbstsonne »

hallo flora,

ich glaube, ich habe dich falsch verstanden.
deine angst vor dem ende des studiums kam bei mir nicht so rüber, sondern eher deine angst jetzt nichts schreiben zu können, nicht in die uni gehen zu können, eine eventuelle blamage bei dem prof, die unlust auf die prof.'s usw.
für mich sind das eher nebenkriegsschauplätze. die eigentliche ursache ist m.e. eher die angst vor dem ende des studiums und die ungewisse frage, was kommt danach.
in hamburg an der uni gibt es eine beratungstellen für studentinnen, die aus diesen gründen probleme haben, das studium weiter zu machen. da gibt es konkrete hilfe. diese beratungsstelle ist aber nicht mit der uni-eigenen hilfe. leider habe ich damals zu spät davon erfahren.

ich wünsche dir trotz deiner beschwerden einen erfolgreichen tag

antje


Liebe Grüße Antje
Kroki
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Registriert: 15. Mär 2004, 17:50

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Beitrag von Kroki »

heike56
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von heike56 »

Liebe Flora,

da stürmt ja wirklich eine Menge auf dich ein. Und dein Filter namens Antidepressivum fehlt auch noch. Ich glaube, dadurch kannst Du noch viel schlechter stark belastendes von weniger stark belastendem trennen.
Ich wünsche dir sehr, dass Du bald wieder mehr Ruhe findest.

Und dann gleich noch einen praktischen Tip. (Ist eh meine stärkere Seite .

Da ich mir die Medikamente oft auf den letzten Drücker besorge, habe ich mir einen Notfallvorrat für 10 Tage anderswo gelagert. Und wenn ich daran gehen muß, wird es höchste Eisenbahn mich beim Arzt zu melden.

Vielleicht eine Möglichkeit, wie Du zumindest dieses Loch umgehen kannst.

Ich wünsche dir alles Gute. Schade, dass Du nicht zum Treffen kommen kannst.

Liebe Grüße

Heike 47
Freja
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von Freja »

Hallo Flora-Maus!

Siehst du, hab dir ja versprochen, dass wir uns bald online treffen werden!

Aber jetzt möchte ich als erstes mal etwas loswerden und zwar ist mir aufgefallen, dass du mir ein wenig ähnlich bist, DENN: Wenn ich dich in der Gruppe sehe und auch wenn du offen über deine Probleme sprichst, hast du immer - genau wie ich - stets ein Lächeln im Gesicht. Aber dahinter stecken tiefergehende Probleme, Ängste und Sorgen, die man uns auf den ersten Blick nicht unbedingt ansieht. Stimmt's? Natürlich stimmt es! Aber warum haben wir Angst unser wahres Gesicht zu zeigen, zu unseren Gefühlen zu stehen? Was haben wir zu verbergen? Was haben wir zu verlieren? Darauf weiß ich leider auch keine Antwort.

In mir wird es von Tag zu Tag dunkler und ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels. Es kostet mich alles in der letzten Zeit sehr viel Kraft und Überwindung. Ich weiß nicht, ob ich lebe oder einfach alles nur träume. Ich habe das Gefühl, neben mir zu stehen. Die Angst vor dem Leben in mir wird immer größer und ich frage mich, wie lange ich noch kämpfen soll? Für wen? Für was?

Aber was ist der Grund dafür, dass wir so traurig sind, dass wir all unsere Ziele aus den Augen verloren haben, dass uns jeder Tag so viel Energie und Kraft kostet? Eigentlich müssten wir doch glücklich sein, wir haben doch alles, was wir brauchen!

Ach Flora, ich kann dich mit deinen Worten so gut verstehen und nachvollziehen, wie du dich zur Zeit fühlst! Ich weiß auch nicht, wie ich dir helfen kann, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin!

Hast du dir schon mal überlegt, zur Stabilisierung in die Klinik zu gehen? Ich schaffe es einfach nicht. Frau V. hat schon Recht, wenn sie sagt, dass ich vor den Problemen davon laufe, aber ich kann meine Gefühle und Gedanken einfach nicht in Worte fassen. Ich habe Angst vor dem, was kommen könnte und Angst, dass es mir dann noch schlechter geht.
Machst du eigentlich zur Zeit noch ambulante Therapie?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

Alles Liebe
Freja
Hermi
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von Hermi »

Hallo Flora,
bin seit langem mal wieder hier im Forum. Deine Postings sprechen mich irgenwie an, mir kommt vieles so bekannt vor. Seltsam, aber es tut gut zu lesen, dass es auch andere Menschen gibt,denen es so ähnlich geht wie mir. Ich verstecke mich auch so gerne im Bett vor der Welt da draußen und kann mich zu gar nichts aufraffen oder muß mich total zwingen. Frage mich dann immer warum es eigentlich so ist und finde keine Antwort. Im Moment lebe ich so jeden Tag irgendwie weiter und hoffe daß es am nächsten Tag vielleicht besser wird. Meine Therapeutin hat mich gefragt, was mir in meinem Leben fehlt. Ich hab keine Ahnung, ich weiß auch nicht was ich verändern könnte, aber es macht keinen Spaß. Bin auch in ärztlicher Behandlung und nehme seit ein paar Wochen wieder mal ein neues Medikament. Ich komm irgendwie nicht so richtig weiter. Nur gut zu wissen, daß es irgendwann sicher wieder aufwärts geht, die Frage ist nur, wie lange es diesmal dauern wird.
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Hallo ihr lieben!

Nur eine kurze Antwort, weil ich total neben mir stehe und in's Bett muss...

Kroki, auf den Gedanken, dass es Absetzerscheinungen sein könnten, ´bin ich auch schon gekommen. Ich werde meinen Doc am Freitag einfach mal ganz selbstsüchtig in Anspruch nehmen. Normalerweise habe ich in Anbetracht des übervollen Wartezimmers und den langen Wartezeiten trotz Termin, ein schlechtes Gewissen, mehr zu sagen, als welche Rezepte ich brauche und wie es mir grob geht...

Heike, der Tipp ist gut. Normalerweise mache ich direkt einen neuen Termin, wenn ich da bin und die Medikamente sollten bis dahin reichen. Dass das diesmal nicht so war, war eindeutig nicht mein Fehler, aber mir hat die Kraft gefehlt, mich mit den teilweise echt dämlichen Sprechstundenhilfen auseinander zu setzen (sorry an alle tollen Sprechstundenhilfen, aber so erlebe ich es im Moment...).

Freja! Ja Hallo! *freu*
Du hast recht... Ich werde demnächst noch mehr dazu schreiben. Wie gesagt, jetzt totmüde... fühl dich Umarmt!

Hermine, ja, es tut manchmal wirklich gut, einfach nuir zu wissen, dass es anderen ähnlich geht. Fü+r mich ist jede Aktivität im Moment mit einer riesen Kraftanstrengung verbunden. Das kennst du ja sicher...

Euch allen viele liebe Grüße! Ich hoffe, dass es irgendwie weiter geht. Am besten in Stunden oder allenfalls Tagen denken, bloß nicht in Monaten oder gar Jahren!!!!

Flora
flora80
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Re: -----keine Idee für eine Überschrift-----

Beitrag von flora80 »

Liebe Freja!

So, nun schaffe ich es auch endlich, dir ausfürlicher zu schreiben...
Ja, es ist das altbekannte Phänomen, zu lächeln, wenn man eigentlich weinen will. Ich glaube, das kennen sehr viele hier. Ich bin selbst noch zu keiner wirklich schlüssigen Erklärung dafür gekommen, aber auf jeden Fall ist es eine Methode, die Krankheit nicht für jedermann sichtbar werden zu lassen, nicht offensichtlich "verrückt" zu sein. Denn es ist ja nun einmal so, dass Schwäche nicht gerade großes Ansehen hegt... Ich versuche, in meinem näheren Freundeskreis einigermaßen offen zu sein, aber wenn man nicht gerade absolut offensichtlich danach aussieht, dass es einem wirklich sehr schlecht geht, dann ist das für die meisten nur sehr begrenzt nachzuvollziehen. Eine Freundin von mir steht mir allerdings sehr, sehr toll zur Seite und sieht auch, wenn mir schlecht geht, obwohl ich lächel. Alle anderen haben damit ihre Schwierigkeiten und ich kann es nicht einmal jemandem übel nehmen. Schließlich verhindere ich das ja mit meinen eigenen Mitteln... Ich würde mir wünschen, einfach ernst genommen zu werden, wenn ich sagen, dass es mir schlecht geht, auch wenn ich nicht danach aussehe, denn ich gebe mir wirklich Mühe, das auch zu sagen. Das wird aber gerne übergangen, weil Krankheiten ja unbequem sind. Stattdessen bleiben alle in ihrem alten Spiel und ich will dann nicht der verderber sein... Die Folge kennst du.
Nun gut.
Klinik kommt für mich noch nicht in Frage, ich nutze meine heute begonnenen Ferien erst einmal dazu, mit eigenen Mitteln zu Kräften zu kommen. Dazu gehört schlafen, so viel wie ich will, Weihnachten mit der Familie feiern mit viel gutem Essen und danach den Bauch beim Skifahren in den Tschechischen Bergen mit Freunden eine Woche lang wieder abtrainieren Ich hoffe, dass mich die Gemeinschaft ein wenig aufrüttelt. Manchmal finde ich es sehr belastend, alleine zu wohnen, auch wenn die Ruhe, die ich dadurch habe, sehr genieße. Ich ziehe mein jetziges Leben EINDEUTIG dem WG Leben vor, aber es gut, dieses Muster, das einen Rückzug nur allzu einfach macht, ab und an zu durchbrechen.
Ich habe keine laufende Therapie mehr, aber mein Therapeut bietet mir drei Sitzungen pro Quartal als Überbrückung an. Das ist gut, besser, als nichts, aber im Moment definitiv zu wenig. Ich werde mich im neuen Jahr darum kümmern, auf irgendeine Weise wieder in eine Therapie zu kommen.
Ich wünsche dir alles Liebe, fühl dich umarmt und *kuss*!

Flora
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