Schwangerschaft und Valproinsäure/Orfiril

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beaty
Beiträge: 6
Registriert: 13. Dez 2004, 17:08

Schwangerschaft und Valproinsäure/Orfiril

Beitrag von beaty »

Wer hat Erfahrung mit der Gabe von Valproinsäure - bei mir Orfiril 900mg/Tag bei Schwangerschaft bzw. Kinderwunsch ????
Danke und lg,
Beate
Xavro
Beiträge: 807
Registriert: 12. Sep 2004, 21:22
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Re: Schwangerschaft und Valproinsäure/Orfiril

Beitrag von Xavro »

Hallo Beate,

Hier zwei Auszüge aus dem Schweizer Arzneimittelkompendium zu Valproinsäure :

aus den Informationen zu Orfiril:
Es gibt klare Hinweise auf Risiken für den menschlichen Fötus, aber der therapeutische Nutzen für die Mutter kann überwiegen.
Das Risiko der Entwicklung einer Meningomyelocele ist bei Exposition in der Frühschwangerschaft (1. Trimenon) erhöht (Inzidenz: 1-2% der Exponierten). Daneben kommen andere Fehlbildungen und - wie bei allen Antiepileptika - ein fetales Antiepileptika-Syndrom vor. Das Risiko einer Fehlbildung erhöht sich bei einer Kombinationstherapie mit anderen Antiepileptika. Bei Frauen im gebärfähigen Alter sollte vor Beginn der Behandlung auf die Notwendigkeit von Planung und Überwachung einer eventuellen Schwangerschaft hingewiesen werden.
Falls Valproinsäure unverzichtbar ist, sollte in der Schwangerschaft, insbesondere im ersten Trimenon, die niedrigste anfallskontrollierende Dosis angewendet werden und auf eine Kombination mit anderen Antiepileptika verzichtet werden.
Pränataldiagnostische Massnahmen zur Früherkennung von Schädigungen (Ultraschall, Alpha-Fetoprotein-Bestimmung) werden empfohlen.
Valproinsäure passiert die Plazenta und wird in vergleichbaren Konzentrationen im Plasma des Föten wie in dem der Mutter gefunden.
Valproinsäure tritt in die Muttermilch über. Die Mengen sind jedoch gering und bedeuten im allgemeinen kein Risiko für das Kind, so dass ein Abstillen in der Regel nicht nötig ist.


aus den Informationen zu Convulex:
Für Valproinsäure wurde im Tierversuch ein teratogenes Potential nachgewiesen.
Beim Menschen ist das Gesamtrisiko der Missbildungen bei Verabreichung im ersten Trimenon nicht höher als bei anderen Antiepileptika. Über einige Fälle von Polymissbildungen und facialer Dysmorphie wurde berichtet.
Obwohl die Ursache und Häufigkeit dieser Missbildung noch nicht eindeutig geklärt ist, scheint jedoch die Valproinsäure tendenziell das Risiko von Neuralrohrmissbildungen wie Myelomeningozelen oder Spina bifida auf etwa 1% zu erhöhen.
Während einer Schwangerschaft soll eine wirksame antiepileptische Behandlung nicht abgebrochen werden; empfohlen wird eine Monotherapie. Bei bereits eingestellten Patientinnen ist die Dosierung bis zum 40. Tag so niedrig wie möglich zu halten (15-20 mg/kg/Tag). Kombinationen mit anderen Medikamenten sind möglichst zu vermeiden. Die Bestimmung von Alpha-1-Fetoprotein und Ultraschalluntersuchungen sind im weiteren Verlauf der Schwangerschaft angezeigt.
Da der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt, wird Abstillen empfohlen.


Gruß
Xavro
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