Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Acedia
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Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo!

In der Psychotherapie nähern wir uns langsam einem schmerzhaften Punkt in meinem Leben, evtl eine Hauptursache meiner Depressionen. Es geht mir sehr schlecht und ich bin sehr verzeifelt. Obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe, schrieb ich dem Thera danach noch eine Mail, weil mich das Thema noch so stark belastete und weil ich sonst mit niemanden über diese persönlichen Dinge sprechen kann. Aber er hat nicht darauf reagiert, was das ganze noch schlimmer macht, weil ich nach Erklärungen für sein Schweigen suche. Nutzt er jetzt sein Wissen über mich aus, um mich ebenfalls zu verletzen, mich zu "beherrschen"? Warum lässt er mich mit all dem allein, wenn er doch ein Profi ist? Ahnen solche Menschen wirklich nicht, wie nahe man dem Abgrund kommt, wenn sie den sogenannten wunden Punkt gefunden haben? Ist das alles nur ein Spiel für sie?

Eine Enttäuschung kommt selten allein... Als ich heute wegen Medis bei der Psychiaterin war, spürte ich, dass sie sich überhaupt nicht für mein Befinden interessiert. Jetzt habe ich das Gefühl, dass alles für umsonst war. Ich bin zu schwach, um das aufzuarbeiten und wirkliche Hilfe wird mir nicht zuteil. Andere Gedanken beherrschen mich wieder und versprechen mir einen Ausweg.

Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte?

Acedia
rivo
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von rivo »

Hallo!
Ich kenne dich ja nicht. Aber so wie du schilderst, dass es dir geht, kommt es mir so vor, als wenn du dein ganzes Handeln am Therapeuten ausrichtest. Dieser scheint für dich der Nabel der Welt zu sein. Sorry, aber so kommt es für mich rüber. Du solltest dein Handeln nicht danach ausrichten, was der Therapeut will oder nicht will, sondern daran, was du für Dich erreichen willst. Sicher gibt es immer wieder Momente, wo einem alles zuviel wird. Ich befinde mich selbst an einem solchen Punkt. Seit wann bist du denn in Therapie und welcher Richtung ist diese Therapie?
Würde mich freuen, von dir zu hören.
Viele Grüße
Rita
R. Volkwein
steppenwolf1

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Acedia,

ich kenne das Gefühl, wenn man eine wichtige Mail schreibt, und keine Antwort kommt.

Der Thera hat bestimmt viele Patienten und einen vollen Terminkalender und kann dann vielleicht nicht die Zeit aufbringen zu antworten.

Oder, er meint, eine Antwort (und auch schon das Lesen) sind zusätzliche Zeit, die ihm keiner bezahlt.

Das sind nur Hypothesen von mir und müssen nicht der Realität entsprechen .

Kannst Du ihm das das nächste Mal sagen, dass Du so sehr auf eine Antwort gewartet hast und Dich hängengelassen fühlst ? Auch wie ernst die Lage ist ?

Aber ich wollte Dir eigentlich was ganz anderes vorschlagen, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe - die Telefonseelsorge, da kannst Du anrufen oder auch Mail schicken unter http://www.telefonseelsorge.de/d9-mailhinweis.htm.
Eine Antwort kommt dann meist in 2/3 Tagen.

Ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen.
Alles Gute.

s.wolf
susan
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Hallo Acedia,

ich habe auch schon Therapiestunden erlebt, die sehr schmerzhaft waren und nach denen ganze Gefühlslawinen losgetreten wurden. Auch das Gefühl, letztendlich damit allein dazustehen kommt mir bekannt vor. Ich denke nicht, dass dein Therapeut dich "beherrschen" will und sein Wissen nun gegen dich verwendet.

Wäre es nicht eine Möglichkeit, wenn du ihn per Telefon versuchst zu erreichen. Evtl. hat er noch gar nicht in sein mail-Postfach geschaut - auch diese Möglichkeit gibt es.

Versuche ihn anzurufen und einen alsbaldigen Termin zu vereinbaren. Dann kannst du ihm persönlich sagen, wie es dir seit der letzten Sitzung ergangen ist und auch, dass du dich allein damit fühlst.

Mir hat in schwierigen Zeiten auch geholfen, den Krisendienst anzurufen. Das hat Phasen überbrückt, die ich allein nicht ausgehalten habe.

Liebe Grüße
Susan


Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Rita,

für meine Kommunikationsschwierigkeiten bin ich bekannt. Leider kommt das von mir Gesagte oft ganz anders an, als ich es meinte

Nein, ich bin nicht ganz auf den Therapeuten ausgerichtet und auch nicht auf ihn fixiert. Aber ich bin seine Patientin und meine derzeitige Verzweiflung resultiert aus der letzten Therapiestunde. Da ist es doch legitim, wenn ich mich vertrauensvoll an ihn wende, oder siehst du das anders. Inzwischen bereue ich es auch sehr, dass ich ihm so viel Macht über mich in die Hand gebe und er mit seinem Verhalten Einfluss nimmt auf mein Befinden. Nur warum gehe ich zu einem Therapeuten, wenn er im Notfall nicht für mich da ist?

Es ist nicht so, dass ich etwas für den Therapeuten tue, sondern es ist mein Versuch, dass ich es vielleicht doch noch schaffe zu leben.
Ich bin jetzt seit ca. einem Jahr bei ihm in Therapie und es ist das erste Mal, dass ich ihn außerhalb der Sprechstunde belästige. Von daher könnte er eigentlich erkennen, wie ernst es um mich steht. Doch wenn ich es recht bedenke, dann bestätigt es nur meine Meinung von den Ärzten und Therapeuten, dass sie sich einen Dreck für mich interessieren.
Gruß Acedia


Hallo Steppenwolf,

mit deinen Gedanken versuche ich mich zu trösten und sie sind mir nicht ganz fremd. Auch ich denke oft, dass sie halt nichts machen, was sie nicht bezahlt bekommen. Ist okay. Das soll er ja auch nicht.
Danke für deinen Tipp mit der Seelsorge. Es ist bestimmt angenehmer als ein leibhaftiger Therapeut. Aber nun habe ich es angefangen und wie ich schon an Rita schrieb, hängt mein Tief mit einem vorangegangenen Gespräch zusammen. Das lässt sich dann schwer einem Dritten erklären, der mich nicht kennt.
Gruß Acedia


Liebe Susan,

dein Verständnis hat mir sehr gut getan. Ja es ist immer wieder eine sehr schmerzhafte Erfahrung, in der Not übergangen zu werden.
Meinen Therapeuten anrufen, das getraue ich mir nicht. Es hat mir schon große Überwindung gekostet, ihm eine Mail zu schreiben. Er würde wahrscheinlich sehr böse reagieren.
Ich bin ein sehr verschlossener Mensch und schaffe es nicht, mich so ohne weiteres an jemanden zu wenden. Meine Erfahrungen sind auch beinahe durchweg negativ und ich musste schon sehr viel an Enttäuschungen und Verletzungen einstecken. Irgendwann kann und will man nicht mehr.

Gruß Acedia
susan
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Hallo Acedia,

wenn man immer wieder enttäuscht wird, auch unverstanden, dann glaubt man irgendwann nicht mehr daran, dass man unterstützt und ernst genommen wird - aber! es gibt auch positive Erfahrungen und allein die Tatsache, dass man sie selbst gar nicht oder nur in geringem Maße machen durfte, läßt nicht darauf schliessen, dass es sinnlos ist, es nochmals zu versuchen.

Was kann passieren, wenn du deinen Therapeuten anrufst? Im schlimmsten Fall sagt er, dass er nicht versteht, was du meinst, auch hätte er keinen Extratermin mehr frei...In diesem Fall wäre das für dich eine Bestätigung, dass du - wieder mal - abgelehnt und nicht verstanden wirst. Es kann aber doch genau so gut sein, dass er das SO nicht gesehen hat, dass er Verständnis zeigt, einem Termin zustimmt, nochmal mit dir redet...

Verbau dir nicht die Chance, positive Erfahrungen zu machen, indem du dir von vorneherein sagst, dass es keinen Sinn macht, Schritte in diese Richtung zu gehen. Sicher war das e-mail schreiben nicht einfach, doch so wie es aussieht, geht es dir damit nicht viel besser. Fühle dich nicht gleich abgelehnt, weil er nicht sofort reagiert - lass ihm Zeit und wenn du die nicht hast, weil es dir total mies geht, dann geh einen Schritt weiter und ruf ihn an.

Auch deine Psychologin kann mal einen schlechten Tag gehabt haben, sie war evtl in Zeitdruck und ihr Verhalten musste nichts mit deiner Person zu tun haben. Ich kenne das auch, dass man schnell alles auf sich bezieht, denkt, die Welt hätte sich gegen einen verschworen. Gerade, wenn man so verletzlich ist, wenn alles weh tut innerlich, dann ist diese Denkweise im Vordergrund. Versuche dich daran zu erinnern, was du alles schon geschafft hast, nimm bewußt deine Schritte wahr und suche nach Wegen, die dich fühlen lassen, dass immer noch was möglich ist, auch wenn es oft nicht so aussieht.

Liebe Grüße
Susan


steppenwolf1

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Acedia,

wann hast Du denn den nächsten Termin ?
Wie geht es Dir heute ?

Viele Grüße, steppenwolf
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Steppenwolf,

danke für deine Nachfrage. Mir geht es so, wie du es in deinem Gedicht in dem anderen Thread ausdrückst.
Nachdem ich dem Therapeuten gestern noch eine zweite Mail schrieb, in dem ich versucht habe ohne jeglichen Vorwurf ihm zu sagen wie sehr mich sein Schweigen irritiert, hat er sich zu einem einzigen Satz durchgerungen: Er habe keinen Anlass gesehen, mir zu antworten!

So einfach kann man es sich machen. Für mich klingt das so wie: Was interessiert mich der Patient, soll er sich doch umbringen, dann habe ich ein Problem weniger.
Na ja, ist vielleicht zu hart und trifft es nicht wirklich. Vielleicht projiziere ich ja auch nur meine Verletztheit auf ihn, die eigentlich jemand ganz anderem gilt. Wer weiss das schon so genau...

Am Dienstag habe ich meinen nächsten Termin. Obwohl ich am liebsten nicht hingehen würde, werde ich wohl dort erscheinen. Meine Selbstdisziplin ist stark ausgeprägt.

Gruß Acedia
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Susan,

danke für deinen lieben Zuspruch. Diese Therapie durchzuhalten, erfordert von mir höchste Disziplin und starke Konzentration. Ich vertraue ihm nicht im geringsten, aber ich erzähle ihm alles, was ansteht und antworte so ehrlich und aufrichtig wie es mir möglich ist. Ich will damit sagen, dass ich "meine Arbeit" erledige, weil ich weiss, dass ich es alleine nicht schaffe, sondern auf so einen Therapeuten angewiesen bin. Ich hoffe sehr, dass er seinen Teil der Arbeit macht und sein Ziel ist, mir zu helfen. Aber er tut mir nicht wirklich gut, er ist halt kein Freund und er hat keine persönliche Beziehung zu mir (wie zu jedem anderen Patienten auch nicht). Manchmal empfinde ich das als sehr schwer, weil ich alle Gefühle zurückhalten muss, und manchmal bin ich so verletzt, dass ich glaube, ich kann es nicht mehr durchhalten. Es gibt keine positiven Erfahrungen in dem Sinne, dass ich mal froh wäre, dort hin gehen zu müssen. Das fiel ihm sogar schon mal auf und kommentierte das mit der Frage: "Sie kommen aber schon freiwillig hierher oder zwingt Sie jemand?"

<Was kann passieren, wenn du deinen Therapeuten anrufst? Im schlimmsten Fall sagt er, dass er nicht versteht, was du meinst, auch hätte er keinen Extratermin mehr frei...>

ja, das wäre eine typische Reaktion für ihn. Und einen Extratermin würde ich nicht beanspruchen wollen.
Leider habe ich Angst vor meinen Therapeuten und deshalb kommt anrufen kaum in Betracht.

Und was du bezüglich der Psychologin schreibst, hast du wahrscheinlich Recht. Sie wollte nämlich Feierabend machen.

Ja, manchmal habe ich das Gefühl, die ganze Welt hat sich gegen mich verschworen. Wichtig ist, dass man immer einen Ort weiss, wo man sich hinflüchten kann, auch wenn es dort sehr dunkel ist.

Vielen Dank!

Gruß Acedia
trude
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von trude »

Hallo Acedia,

tut mir leid, daß sich gerade die ganze Welt gegen dich verschworen zu haben scheint.
Die Kommunikation per email kann im therapeutischen Kontext vielleicht auch ein bischen schwierig sein, weil es nicht sofort ein feed-back gibt und somit Sachen auch falsch oder gar nicht verstanden werden können.
Du kannst ja den Termin am Dienstag zum Anlass nehmen daß du (auch wenn es so vedammt schwer ist !) überlegst was DU eigentlich von dem Therapeuten willst. Denn darum geht es ja im Grunde...

Und zu den positiven Seiten wollte ich dir mal sagen, daß du die erste warst, die mich hier begrüßt hat und mir Erklärungen gegeben hast, warum erstmal niemand auf mich geantwortet hat. Und das hat mir sehr gut getan und die klassichen Zurückweisungsmuster erst mal wieder hinten an gestellt.
Dazu erstmal danke, sonst würde ich hier gar nicht mehr schreiben!

Und dann wollte ich dir sagen, daß ich nach viel Angst, Herzklopfen etc. heute bei meinem ehemaligen Therapeuten war und ihm gesagt habe, daß ich mich total alleingelassen gefühlt habe bei der letzten Therapistunde und das so nicht beenden lassen will, weil das genau die Muster sind, die ich auch kenn, und ich dann wieder im schwarzen Loch verschwinde, weil mich sowieso niemand mag oder versteht und ich unheilbar krank, blöd etc. bin.
Der Schritt war nicht leicht aber wir konnten die Stunde einigermaßen rekapitulieren. Eine der größten Schwierigkeiten für mich war damals mein Stolz (aus Schutzbedürfnis geboren), der mir natürlich nicht erlaubt hat, zu sagen, ich bin noch nicht soweit und was gibt es für weitere Behandlungsalternativen.
Und jetzt sind wir dabei verblieben, daß ich für "die Gestalung des Übergangs" erstmal kurzfristig weiter bei ihm Stunden nehme, bis ich weiß wie es weiter geht. Und er versucht sogar , ob er das über die Krankenkasse abrechnen kann, weil mein Kontigent absolut ausgeschöpft ist. Außerdem gab er mir zu verstehen, daß das wohl eine schwierige Zeit war und er damals nicht immer alle Untertöne mitbekommen hat.. Tja, so sind die Therapeuten also auch nur Menschen, schade

Ich wünsche dir ganz viel Kraft die Woche zu überstehen...und hoffentlich mal einen kleinen Sonnenstrahl

Grüße
Trude
susan
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Liebe Acedia,

so wie du das Verhältnis zu deinem Therapeuten beschreibst, würde es mir auch schwer fallen, die Therapie durchzuhalten Imgrunde sollte Therapie ja was sein, was Halt gibt, was dich auffängt, wenn es dir nicht gut geht. Doch sicher weißt du das auch alleine und bestimmt hast du es dir auch anders vorgestellt als es jetzt ist....

Wie bist du an diesen Therapeuten gekommen? War es von Anfang an so, dass du nicht vertrauen konntest und nur "deine Arbeit" gemacht hast? Wenn du dir die Frage stellst, was dir die Therapie bis jetzt gebracht hat, kannst du dann erkennen, dass sich etwas für dich gebessert hat? Hast du schon mal daran gedacht, dir einen anderen Therapeuten zu suchen?

Gerade schmerzhafte Themen erfordern ein gutes Klient-Therapeut-Verhältnis. Wichtig ist dabei auch immer, über "Krisenzeiten" zu reden, zu vereinbaren, was ich tun kann, wenn mich z.B. die Therapiestunde - wie in deinem Fall - zu sehr runterzieht. Habt ihr darüber schon mal geredet oder spürst du totale Gleichgültigkeit von seiner Seite?

Ich denke, dass du all die unguten Gefühle, die du jetzt erlebt hast, mit in die nächste Therapiestunde nehmen solltest. Sag ihm, dass du dich total allein gelassen gefühlt hast und rede mit ihm darüber, welche Möglichkeiten es für dich gibt, wenn es dir wieder so schlecht geht. Denkst du, dass du das schaffen könntest oder traust du es dir nicht zu, so offen mit ihm zu reden?

Ich möchte dir nochmal Mut machen, auch den Krisendienst in Anspruch zu nehmen. Oft hilft es, die Gedanken und Gefühle zu sortieren und es wird so ein Stück leichter für dich.

Liebe Grüße
Susan


trude
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von trude »

Hallo Acedia

Nur nochmal kurz, weil ich was vergessen habe von deinem letzten beitrag.
Warum darfst du dir eigentlich keine Extrastunde holen, wenn du sie brauchst? Viele Therapeuten haben auch für Akutsituationen sogar extra Stunden immer nochmal frei, die sie nicht im regelmäßigen Terminplan drinhaben. Außerdem könne sie die ja auch abrechnen, deshalb braucht da niemand ein schlechtes Gewissen zu haben. (auch wenn wir depris natürlich mehr oder weniger alle dazu neigen uns für jede Hilfezuwendung mehr noch mehr zu schämen, als sowieso schon)

Als nochmal liebe Grüße

trude
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Trude,

danke für deinen Beitrag und deine guten Wünsche.

Grundsätzlich ist geklärt, was ich vom Thera erwarte und was er leisten kann. Anders würde er gar nicht mit mir arbeiten, er geht da sehr systematisch vor. Er ist ein typisch "männlicher" Therapeut: Also nicht viel reden, sondern konkret nach Lösungen suchen und diese in die Praxis umsetzen.

Inwieweit er über Extrastunden für Akutsituationen verfügt, weiss ich nicht. Er hat mir das nie angeboten. Da bin ich wohl nicht wichtig und interessant genug.

Es freut mich zu lesen, dass du diese misslungene "letzte" Therapiestunde zusammen mit deinem Thera aufarbeiten konntest. Er bringt dir offensichtlich viel Verständnis entgegen und will dir den Übergang erleichtern. Dass er zugibt, nicht alle "Untertöne" mitbekommen zu haben, ist eine echte Leistung und kommt wohl eher selten vor. Entweder er ist wirklich ein guter Therapeut oder aber du bist eine sehr sympathische und attraktive Frau, der jeder gerne hilft. Beides ist ein Grund zur Freude. Ich wünsche dir weiterhin alles Gute.

Acedia
trude
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von trude »

Hallo Acedia,

Danke du hast recht, die gestrige Stunde bei dem Therapeuten war für mich Grund zur Freude, was auch damit zu tun hatte, daß ich es geschaftt habe, einfach mal meine Bedürfnisse und damit auch mich ernst nehmen zu können und das Ergebnis hat mich dann natürlich auch bestätigt.

Ich würde dir gerne noch ein paar Anmerkungen schreiben und hoffe damit dir nicht auch noch auf die Füsse zu treten, sondern dir einfach etwas Sicherheit geben zu können. (Auch wenn ich lang nicht so einfühlsam bin, wie andere Menshen hier, sondern oft eher Elefant im Porzellanladen)

- Da bin ich wohl nicht wichtig und interessant genug - sagst du, was heißt denn wichtig und interessant genug? Schreibt dein Therapeut Bücher, in denen er interessante Fälle sammelt und veröffentlicht? Und wer ist denn interessant und wer langweilig? Das Gefühl interessant sein zu wollen, bzw. zu müssen, kenne ich auch nur zu gut, weil ich nur im Spiegel der anderen wichtig sein kann.
Schlimm ist halt, wenn in den akuten Krisenzeiten die meisten Kontakte "geprüft werden", und die wenigsten Kontakte werden als annehmbar empfunden, weil jedes kleinste Wort, Geste etc. der anderen verletzt, bestätigt in der eigenen Meinung und damit klein macht. Aber das kennst du wahrscheinlich.
Da läßt sich immer nur hoffen, ob es möglich ist, eine Spur realistischer Einschätzung in das eigene Grau reinzulassen.
Vielleicht fragt dein Thera ja von sich aus nie die Leute, ob sie eine extra Stunde benötigen? Viellicht ist das Teil seiner Therapie, daß die Klienten eigenen Wünsche in konkreter Form formulieren sollen? Da sind halt viele Fragen und die haben alle nichts mit "einem interessant sein" von der Thera-Seite, sondern eher mit einem Wichtig-Nehmen-Können von der eigenen Seite zu tun hat.

Natürlich fühle ich mich weder besonders aktiv oder sympathisch und ich finde auch, daß ich viel weniger Hilfe bekomme als andere Menschen in meinem Umfeld, obwohl ich doch immer was für andere mache. Das macht mich oft auch traurig und so schmeichelt es natürlich meinem Ego, wenn mir dann (unerwartet) Hilfe zuteil wird. Ich schaffe es auf der anderen Seite auch ganz schwer nach Hilfe zu fragen und finde es immer unglaublich wie oft und selbstverständlich es anderen von den Lippen kommt.

Ich finde meinen Therapeuten schon gut, aber er kann mir nur noch bedingt weiterhelfen. Übrigens ist die Stunde vor der "letzten Stunde" ausgefallen, da der Therapeut krank war und ich saß eine Stunde in der Praxisgemeinschaft im Wartezimmer, ohne daß mir jemand Besheid gesagt hat, oder ein Zettel an der Tür hing. Da kamen mir dann auch die Fragen, warum ich nicht mal so wichtig bin, daß er mir absagen könnte und deswegen läßt er mich also fallen und damit sind die ganzen vorherigen Stunden auch sinnlos...

Ich kann dir nur zureden deine Ängste gegenüber dem Therapeuten ansatzweise (in ganz kleinen Dosen) versuchen zu konkretisieren und zu äußeren, um ihnen so etwas das dunkle und ausweglose nehmen zu können.

Kannst du dir eigenltich auch eine frau als Therapeutin vorstellen?

Es gibt da übrigens so einen blöden Spruch, an dem ich nun schon ein paar Jahre rumrätsel.
LERNE JAMMERN OHNE ZU KLAGEN
Was ist der Unterschied? ich denke es geht darum, sich auskotzen zu können, mit den Umständen und sich hadern zu können, verzweifelt zu sein etc, aber trotzden darin immer ein ganz kleines Fünkchen einer Änderungszuversicht zu haben, auch wenn es einem noch so dreckig geht.

So, jetzt hoffe ich dir vielleicht auch kleine Fünkchen gefunkt zu haben, Ich finde es übrigens immer sehr liebenswert und sympathisch, wenn sich jemand über meine positiven Erlebnisse mit freut, das passiert nämlich auch sehr selten. Soweit nur mal zur Sympathie und einem bischen Licht was von dir rüberströmt, auch wenn du es noch nicht wahrnehmen kannst.

An praktischen Tips fällt mir ansosnten auch nur ein Adressen zu sammeln und sich auch an die zu wenden. Mir hat da zumindestens in meiner letzten heftigen Phase geholfen. Da hatte ich meinen geldbeutel voll mit zehn Telefonummern, von der Telefonseelsorge über Krisendienste, bis zu Psychiatriestationen...

so laß es dir den Umständen entsprechend bessernd für dich

viele liebe grüße
Trude
steppenwolf1

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von steppenwolf1 »

Hallo Acedia, hallo Trude, hallo Susan und alle anderen

ich finde es bewundernswert, wie ihr schreiben könnt und andere versucht Hilfestellung zu geben. Mir fehlen immer die Worte und mehr als Telseelsorge ist mir auch nicht eingefallen. Ich kann da auch Dich Acedia verstehen. Würde mich diesem Thera so fühlen, nicht wichtig zu sein und so .... hab ich bei meiner thera auch gedacht oder versuchte dann andere Erklärungen zu finden ... siehe oben.
Ich hoffe , Acedia, dass du etwas von deinen Ängsten, Erwartungen und Wünschen ihm gegenüber mitteilen kannst.

Alles Gute, steppenwolf
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Liebe Steppenwolf,

du brauchst dich absolut nicht zu verstecken, denn du schreibst genauso gut. Jeder benutzt andere Worte, wichtig ist oftmals ja sowieso nur die persönliche Ansprache, dass ich selber wahrgenommen werde. Und du hast mir wie die anderen auch sehr geholfen, weil du meine Gedanken ausgesprochen hast und mir Mitgefühl und konkrete Hilfe (Telefonseelsorge)zuteil werden ließest.

Inzwischen geht es mir wieder besser, leider nur deshalb, weil ich das Thema weit weggeschoben habe.

Liebe Grüße: Acedia
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Liebe Susan,

danke für dein Post. Eigentlich hatte ich gar keine konkreten Vorstellungen von einer Therapie. Die meisten Erfahrungen habe ich hier im Forum gesammelt und mich daran orientiert, wie so etwas abläuft. Mein Therapeut ist halt weniger einfühlsam, weniger emotional und eher unpersönlich eingestellt, als ich es verschiedentlich hier gelesen habe. Aber das alles heißt ja nicht, dass er nicht genau wüsste, was er tut.

Es ist von Anfang an so, dass ich versuche, meinen Anteil so effektiv als möglich zu leisten, ohne auf Vertrauen zu achten. Ich habe auch das Gefühl, dass es insgesamt vorwärts geht und ich mir so nach und nach klarer darüber werde, woher meine Depressionen kommen und worin mein Hauptfehler liegt, dass ich immer wieder darin verfange.

Was die Krisenzeiten anbelangt, hängt bei ihm im Vorzimmer ein Hinweis auf das örtliche Krankenhaus. Wahrscheinlich wohnt er gar nicht hier und er ist deshalb auch nicht erreichbar. Das ist eine Vermutung von mir. Ob er gleichgültig mir gegenüber ist, kann ich gar nicht objektiv beurteilen. Wahrscheinlich geht er davon aus, dass ich es schon irgendwie schaffen werde, weil ich es ja bis hierher auch geschafft habe. Er denkt wohl, dass ich sonst schon längst tot sein müsste, wenn ich nicht stark genug wäre .

Auf die nächste Therapiestunde bin ich selber gespannt. Vermutlich werde ich mich nicht trauen, über meine „Schwächen“ zu sprechen. Er wirkt meist nicht sehr „einladend“, sondern eher genervt. Aber das kann an meiner verschobenen Wahrnehmung liegen.

Nochmals ganz lieben Dank für deine Hilfe.

Herzliche Grüße
Acedia
Acedia
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Trude,

für mich bist du ganz bestimmt kein "Elefant im Porzellanladen", außerdem bin ich immer für eine klare Ansage. Du schreibst sehr einfühlsam und vorsichtig.

So abwegig ist der Gedanke für mich gar nicht, ob er Bücher schreibt. Trotzdem gehört der Gedanke, ob ich interessant genug bin, nicht in die Therapiestunde. Leider hat mich diese Erfahrung sehr geprägt, dass man mangelnde Schönheit nur durch interessantes Erscheinen einigermaßen ausgleichen kann.

>>> "...daß ich viel weniger Hilfe bekomme als andere Menschen in meinem Umfeld, obwohl ich doch immer was für andere mache. Das macht mich oft auch traurig... <<<

Liebe Trude, ich glaube nicht, dass man Hilfe gegeneinander aufrechnen kann. Und wenn du den anderen nicht signalisierst, dass du Hilfe brauchst, woher soll er es wissen? Ich finde, das Thema Hilfe geben, aber Hilfe nicht annehmen können, ist sehr vielschichtig und schwer zu durchschauen. Da wird oftmals mehr erwartet, als der andere überhaupt leisten kann und sich selbst aus einem falschen Dankbarkeitsgefühl heraus überfordert. Letztendlich kann es mit ein Faktor für Depressionen sein.

>>>Kannst du dir eigenltich auch eine frau als Therapeutin vorstellen?<<<

Eine Frau als Therapeutin fände ich schon besser für mich und meine Probleme. Zuerst hatte ich auch eine angerufen, die aber eine zu lange Wartezeit angab. Und dann bin ich halt an dem geraten.

Du hast mir sehr geholfen. Danke für deine mutmachenden Worte.

Gruß Acedia
susan
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Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Liebe Acedia,

sicher hat es auch Vorteile, wenn man mit so wenig Erwartungen wie möglich in eine Therapie geht. Das erspart Enttäuschungen ...Doch ich denke, dass es so was wie einen roten Faden geben sollte, der sich durch diesen Prozess zieht, der einem das Gefühl gibt, dass man Schritt für Schritt seinem Ziel näherkommt. Und hierbei geht es gar nicht um große Ziele, sondern eher um die, die von außen oft nicht wahrnehmbar sind, uns aber genug Anstrengung und Kraft kosten.

So wie ich dich verstehe, hast du schon das Gefühl, dass die Therapie dich voranbringt, dass sie dir zu mehr Klarheit verhilft was die Ursachen für die Depression angeht. Das ist schön Und auf irgendeine Weise hast du doch auch Vertrauen zu ihm, indem du dich einbringst und soviel wie möglich dazu beiträgst, dass der Prozess in Gang bleibt und du davon profitierst.

Was wünschst du dir von deinem Therapeuten - vermisst du seine Empathie? Wäre es einfacher für dich, wenn er mehr auf dich zugeht, wenn er ein Stück emotionaler reagiert? Ich habe in meiner Therapie die Erfahrung gemacht, dass sich dadurch, dass ich einiges angesprochen habe, etwas zum Positiven verändern konnte. Wenn du mit etwas unzufrieden bist, wenn du das Gefühl hast, es behindert den Therapieablauf, dann hab' den Mut und sprich es an. Es gibt immer die Möglichkeit, dass er ablehnend reagiert, aber eben auch die andere, dass so Veränderung möglich wird. Willst du etwas verändern oder ist der Ist-Zustand annehmbar für dich?

Ich will dir nichts einreden, hatte nur das Gefühl, dass da etwas ist, was du vermisst....
(Mir hat auch das Buch "Tut mein Therapeut mir gut" von Wolfgang Siegel sehr geholfen.)

Für den morgigen Termin alles Gute! Freue mich, wieder von dir zu lesen - wenn du magst, auch per e-mail.

Liebe Grüße
Susan


Acedia
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Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Susan,

danke für deine Gedanken. Ich fühle mich im Moment nicht in der Lage, hier ein sinnvolles und "erlaubtes" Post abzugeben. Bin irgendwie krank...

Liebe Grüße
Acedia
Tini62
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Registriert: 18. Nov 2005, 08:20

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Tini62 »

Hallo Acedia,
wenn ich das so lese finde ich das Verhalten Deines Therapeuten einfach nur schlimm.
Ich habe eine Therapeutin, die mir von Anfang an ihre Handynummer gegeben hat wenn etwas sein sollte. Das erste mal fiel es mir auch sehr schwer sie anzurufen. Gut ich rufe sie ja auch nicht aus Jux und Dollerei an, sondern wenn es Situationen gibt die ich alleine nicht klären kann oder wenn ich einfach nur ihren Zuspruch gebraucht habe. Wir zwei haben jetzt die Trennung meines Mannes zusammen hinter uns gebracht. Mein Mann leidet unter einer Borderline-Persönlichkeitsstörrung und wer das kennt, weis was das bedeutet. Wenn sie mich zurückgerufen hat, dann haben wir manchmal 45 Min (Terapiestunde) mit einander geredet. Ich denke, dass das vielleicht die Ausnahme ist und nicht die Regel und ich mit meiner Therapeutin großes Glück hatte.
Wieviel Stunden hast Du denn schon bei Deinem Therapeuten gehabt? Hast Du schon mal an einen Wechsel gedacht? Vielleicht eine Therapeutin?
ich bin sehr gespannt, was Deine nächste Stunde bringt. Ich drücke Dir auf jeden Fall die Daumen.
tini
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Liebe Acedia,

hast du noch etwas, wo du Halt findest, was dich stärkt? Ich habe den Eindruck, dass es dir zur Zeit sehr schlecht geht. Was könnte jetzt hilfreich sein für dich? Hast du jemand zum Reden?

Wünsche dir Kraft zum Durchhalten und den Mut, Hilfe anzunehmen.

Liebe Grüße
Susan


Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Tini, Hallo Susann,

danke für eure Antworten. Mache gerade eine schwere Zeit durch und weiss noch nicht, wie sie ausgeht. Dem Therapeuten habe ich nichts von meinen Schwierigkeiten sagen können, es hatte sich nicht ergeben. Manchmal empfinde ich ihn als sehr herzlos, aber vielleicht glaubt er nicht mehr an eine Heilung und ist deshalb so gleichgültig.

Gruß Acedia
susan
Beiträge: 2551
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von susan »

Liebe Acedia,

warum sollte dein Therapeut nicht an (d)eine Heilung glauben, hast du ihn gefragt? Glaubst DU an Heilung - gibst du dir eine Chance, gesund zu werden?

Wenn es dir schwerfällt, offen gegenüber deinem Therapeuten zu sein, dann kann er doch auch nicht auf dich eingehen....? Wenn er gar nicht weiß, was dich bewegt, ist es dann verwunderlich, wenn er gleichgültig wirkt? Oder wie denkst du darüber?

Ich will dich zu nichts drängen, will dir nur klarmachen, dass es gaaaaaanz viel von dir abhängt, wie die Therapie läuft und ob sie dir was bringt. Sicher gibt es auch eine Reihe unfähiger Therapeuten, doch solltest du an einen solchen geraten sein, dann bleibt dir doch immerhin die Möglichkeit, dir einen anderen zu suchen.

Therapie ist ein Hand-in-Hand gehen - ein Fundament, das Vertrauen heißt wäre sinnvoll - es ist deine Therapie, es geht um dich....

Liebe Acedia, sicher gibt es Zeiten, in denen man sehr schwach ist, in denen man sich wenig zutraut, wo das Selbstvertrauen am Boden ist und wo man denkt, man ist es nicht wert, dass andere sich bemühen, einem helfen. Aber du bist es wert und du bist liebens-wert! Nimm Hilfe an, wenn du sie brauchst - lass es zu...

Liebe Grüße
Susan


Acedia
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Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Unverstanden, alleingelassen - Was bleibt mir?

Beitrag von Acedia »

Hallo Susan,

du gibst mir das Gefühl, mich wichtig nehmen zu dürfen und ja, das tut mir gut. Danke dafür. Du hast mir sehr dabei geholfen, die schweren Momente auszuhalten und nicht aufzugeben. Es ist gut, dass es Menschen wie dich und Emily gibt, die mich nicht für ein Monster halten und unbeachtet stehen lassen.

In einem anderen Thread habe ich versucht, mich einzubringen, aber das war dann nur noch peinlich. Ich glaube, Konkretes will oft niemand hören. Mit diesem plötzlichen Nichtbeachtetwerden habe ich so meine Probleme und ich suche immer die Schuld bei mir. Aber das ist ja wohl typisch für Depris.

Liebe Grüße
Acedia
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