Was wir leider viel zu oft vergessen (ich leider viel viel zu oft)

[daskarlchen]

"Siehst du, Momo", sagte Beppo Strassenkehrer "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Strasse vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man. Und dann fängt man an, sich zu eilen. Und man eilt sich immer mehr, Jedesmal, wenn man aufblickt, sieht man dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz ausser Puste und kann nicht mehr. Und die Strasse liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen.
Man darf nie an die ganze Strasse auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten. Dann macht es Freude: Das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein. Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Strasse gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht aus der Puste." Er nickte vor sich hin und sagte abschliessend: "Das ist wichtig."
...
(Aus: "Momo" von Michael Ende)

[BeAk]

Liebe Karl,

das hast Du schön rausgesucht und es trifft zu.

Als es mir gar nicht gut ging diesen Sommer, habe ich mir vorgenommen therapiefähig zu werden. Und als ich die Überweisung zum Therapeuten in der Tasche hatte, wollte ich stabiel werden. Und jetzt fühle ich mich pudelwohl.

Immer in kleinen Etappen planen, lieber Karl, dann kommst Du vorwärts.

[daskarlchen]

Liebe Beatrix,

Ich liebe das Buch. Auch wenn ich "nur" ein Mann bin in solchen Büchern kann man(n) sehr viel erkennen und lernen.

Zu meinen weiteren Favoriten meiner Nichttypischmannbüchern zähle ich die Bücher von Fynn: Hallo Mister Gott, hier spricht Anna und die Briefe Anna´s an Mister Gott.

Liebe Grüße

Karl

[daskarlchen]

Hier eine von Anna´s Weisheiten, in denen so viel Wahrheit steckt.


"Der Unnerschied von einen Menschen und einen Engel ist ganz einfach: Das meiste von ein Engel ist innen, und das meiste von ein Menschen ist aussen..."

Liebe Grüße

karl

[BeAk]

lieber Karl,

Michael Ende habe ich immer meinen Kindern vorgelesen, aber nicht nur der Kinder wegen.
Von Annas Biefe an Mr.Gott habe ich schon gehört, werde ich das Buch mal auf meine Liste setzen.
Das dumme ist nur, das ich seit 2 Jahren keinen Nerv mehr habe zu lesen. Irgendwie können mich Bücher nicht mehr fesseln, so wie früher. Aber ich hoffe das gibt sich wieder.

[daskarlchen]

Liebe Beatrix,

obgleich ich eine absolute Leseratte bin, fällt es mir leider auch zu oft schwer mir diese Zeit zu nehmen. Aber wenn ich Hallo Mister Gott hier spricht Anna anfange, kann ich nicht aufhören. Es bringt mich zum lachen, weinen und nachdenken zugleich.

Liebe Grüße

karl

[daskarlchen]

Die Rose

Rainer Maria Rilke ging
in der Zeit seines Pariser Aufenthaltes
über einen Platz, an dem eine Bettlerin saß,
die um Geld anhielt.
Ohne je aufzublicken, ohne ein Zeichen
des Bittens oder Dankes zu äußern,
saß die Frau immer am gleichen Ort.
Rilke gab nie etwas, seine französische Begleiterin
warf ihr häufig ein Geldstück hin.
Eines Tages fragte die Französin verwundert,
warum er nichts gebe.
Rilke antwortete:
"Wir müßten ihrem Herzen schenken, nicht ihrer Hand."

Wenige Tage später brachte Rilke
eine eben aufgeblühte weiße Rose mit,
legte sie in die offene abgezehrte Hand
der Bettlerin und wollte weitergehen.
Da geschah das Unerwartete:
Die Bettlerin blickte auf, sah den Geber,
erhob sich mühsam von der Erde,
tastete nach der Hand des fremden Mannes,
küßte sie und ging mit der Rose davon.

Eine Woche lang war die Alte verschwunden;
der Platz an dem sie vorher gebettelt hatte,
blieb leer.
Nach acht Tagen saß sie plötzlich wieder wie früher
an der gewohnten Stelle.
Sie war stumm wie damals,
wiederum nur ihre Bedürftigkeit zeigend
durch die ausgestreckte Hand.
" Aber wovon hat sie denn in all den Tagen gelebt?"
fragte die Französin.
Rilke antwortete:
" Von der Rose..."

[Tinus]

[barilla]

appropos Bücher...

als ich ca. 7 Jahre alt war habe ich von einer sehr guten Freundin meiner Mutter ein Bilderbuch mit dem Namen Hopsi geschenkt bekommen. Dort geht es um einen kleinen Hasen, der ins Osterhasenland reisen muss, da er die Kunst des Ostereiermalens erlernen soll. Sein Weg führt ihn durch den dichten, dunklen Märchenwald, vor dem er große Angst hat, weil dort sehr viele Gefahren lauern. Er muss diesen Weg dadurch aber alleine gehen und darf keine Begleitung in Anspruch nehmen. Obwohl er soviel Angst hatte, besteht er die "Prüfung" und schafft den Weg durch den Wald und kommt im heißersehnten Osterhasenland an!
Dieses Buch begleitet mich seit meiner Kindheit und es ist bei allen schwierigen Situation, in denen mir Freunde zwar Beistand leisten können, ich aber die jeweilige Entscheidung etc. doch nur alleine treffen und durchstehen kann, dabei. "Mein" Hopsi hat mir immer wieder Kraft gegeben, dass auch ich so manchen anstrengenden Weg gegangen bin und durchgehalten habe!!!

LG,
Barilla