Psychiater wechseln????

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zwerf
Beiträge: 12
Registriert: 26. Okt 2005, 16:04

Psychiater wechseln????

Beitrag von zwerf »

Hallo,

ich möchte jetzt mal ein Anliegen in den Raum stellen, vielleicht hift mir ja die ein oder andere Meinung und Erfahrung weiter, damit ich mich entscheiden kann.

Als ich vor ca. 5 wochen einen absoluten Zusammenbruch hatte (ausgelöst durch eine Beziehung), habe ich endlich eingesehen, dass ich Hilfe benötige. Mein Hausart als erster Ansprechpartner hat mir dann gleich zum nächsten Tag einen Termin bei einem Psychiater besorgt (allerdings in einer Nachbarstadt, weil der auch noch recht kurzfristig Termine frei hatte und ich es nun wirklich eilig mit Hilfe hatte.

Der Termin am nächsten Tag verlief dann nach dem Motto: ich schilderte ihm mein damals vorherschendes Problem, das mich fertig machte, er gab mir ohne viele Rüchfragen Tabletten (Doxepin) und meinte eine Psychotherapie würde auch weiter helfen, dann gab er mir noch ne Liste mit Adressen, mit dem Hinweis es könne Ewigkeiten dauern, bis man dort einen Termin kriegen würde...und schon war ich wieder draussen..ziemlich ernüchtert, was das Thema Hilfe in Notlagen angeht.

Auch die nächsten Termine verliefen alles andere als Ausführlich, ein knappes gespräch (eingeleitet durch die Frage, wie es mir geht...welch Frage, dazu könnte ich ganze Romane schreiben...), dann die Frage , ob ich noch genügend Tabletten hätte und das wars dann.

Mittlerweile bin ich etwas gefasster, das Thema Beziehung ist nicht mehr so omnipräsent, und ich habe so das ein oder andere Stündchen über mich nachgedacht, mein schluss ist klar, die Beziehung hat nur als Katalysator gewirkt, hat vorhandene Probleme nur noch verstärkt und meine Schutzmechanismen, die ich in früherern schlechten Phasen hatte, niedergerissen, deshalb auch dieser Zusammenbruch.

Aber jetzt denke ich mal über den Facharzt nach, hätte er mich nicht mal genauer untersuchen sollen, mal gezielter und länger fragen und unterhalten? mich mal in sachen Psychotherapie beraten sollen? Woher sollte ich denn wissen, was das ist und welche arten es denn gibt? Hätte er nicht mal genauer über die Medikation sprechen sollen? (gut, Doxepin lässt mich gut einschlafen, hilft auch meine Ängste zu unterdrücken, aber gegen meine Antrieblosigkeit am Tag und vor allem im Beruf hilft es überhaupt nicht...da gibbet doch noch andere ADs..)

Zusammengefasst überlege ich, ob ich richtig therapiert werde und ob die art und weise typisch ist, oder ob es auch andere Psychiater mit mehr zeit gibt, die sich auhc noch zeit nehmen und etwas tiefer hinterfragen??? also ich denke im moment darüber nach, den arzt zu wechseln, denn irgendwie ist es dort sehr sehr oberflächlich.


hat hier eine(r) schon ähnliche Erfahrungen gemacht, oder Erfahrungen mit arztwechseln, oder sehe ich alles einfach nur zu blauäugig und alle ärzte verfahren so wie meiner??

lieben Gruss

Ralf
zweifler
Beiträge: 629
Registriert: 14. Jun 2005, 16:07

Re: Psychiater wechseln????

Beitrag von zweifler »

Hallo Ralf1

Auch ich stoße mich an der Art und Weise wie man heut zu Tage bei fast allen Arzten abgefertigt wird.Kaum ist man drin ist man auch schon wieder draußen.So etwas ist wie in Deinem Fall muß echt frustrierend sein.Mußt Dich um eine Therapie kümmern ,da kannst du dann 50 Minuten reden.Sprich mal mit Deiner Krankenkasse und lasse Dir erklären was möglich ist.Außerdem haben die auch Adressen.Gute Therapeuten sind Glücksache und auch selten.
Mein Therapeut hat mich feedbackmäßig arg verhungern lassen ,deswegen habe ich abgebrochen.Das Geld der Kassen muß man nicht zum Fenster hinaus werfen.
Kürzlich hatte ich wegen Schmerzen im linken Oberarm den dritten Termin beim Orthopäden.Ich glaube,kein Besuch hat länger als fünf Minuten gedauert.Da kommt man sich echt verarscht vor.Erst eine völlig deplacierte Spritze,dann Schmerzmittel ohne Wirkung aber mit brutalem nächtlichen schwitzen.Bin mit Bettzeug wechseln gar nicht mehr nachgekommen.Ich kann mich über diese Entwicklung im Gesundheitswesen nur noch aufregen!Zeit haben sie keine,aber mit Ad´s usw. sind sie schnell die Brüder.
Sorry,daß ich etwas laut gedacht habe.

gruß herbert
Birgit49
Beiträge: 452
Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: Psychiater wechseln????

Beitrag von Birgit49 »

Hallo Ralf,
hallo Herbert,

vielleicht bin ja ich ein "Glückskind", aber Eure "Doktorenschelte" kann ich so nicht bestätigen.

Meine Depressionen wurden in einer Psychiatrie festgestellt, von den Ärzten der Psychiatrie erhielt ich Adressen von diversen Psychiater in meiner Umgebung, die mich ambulant weiter behandeln könnten. Nach Rückfrage meinerseits, wer denn für mich in Frage käme, erhielt ich als Antwort, welcher Psychiater schwerpunktmäßig welche psychische Erkrankung behandelt.

Bei der dann "erwählten" Psychiaterin bin ich heute nach 3 Jahren immer noch in Behandlung und zufrieden. Ich gehe vierteljährlich zu ihr, dann wird die Medikation besprochen und ich berichte, wie es mir in dem zurückliegenden Zeitraum ergangen ist. Bei Verschlechterung meines Befindens und in Notfällen, ist es überhaupt kein Problem, fast taggleich einen Termin zu bekommen. Das Einzige, was ich dann mitzubringen habe, ist Zeit, da ich ja "dazwischengeschoben" werden muss.

Bei meiner Psychiaterin habe ich mich nach einer Psychologin für Verhaltenstherapie erkundigt, da ich wollte (nach Aufhebung der Schweigepflicht durch mich), dass beide, falls nötig, miteinander kommunizieren. Hat auch bestens geklappt.

Nun zum Thema Orthopäden: da ich mit der Behandlung durch einen Orthopäden nicht zufrieden war (ich wollte bei akuten Schmerzen weder Spritzen noch Schmerztabletten, Strom und "Mikrowelle" war zu wenig ), habe ich sofort gewechselt, dank Internet zu einer wirklich tollen Praxis mit einen kompetenten Orthopäden, der anhand meines Röntgenbildes alles mit mir besprochen und dann auch die richtige Therapie verschrieben hat.

Dank Internet ist es doch gar nicht mehr so schwierig, den für seine Erkrankung passenden Arzt zu finden.

Liebe Grüße

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
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