Depression, Sozialphobie und Sexualität

BarryWhite
Beiträge: 28
Registriert: 7. Nov 2005, 17:43

Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von BarryWhite »

Moin,
hi, was geht? Ich bin 40 Jahre alt, geschieden (keine Kinder) und lebe in HH.
Seit ich denken kann leide ich unter Depressionen und Sozialphobie aber noch nie so stark wie in den letzten Jahren wo diese psychischen Störungen zu einem dumpfen Dauerzustand geworden sind. Lebensfreude Null und Selbstwertgefühl sind im Keller.
Was mir wirklich am meisten fehlt ist nicht unbedingt eine Partnerschaft, sondern die Auslebung meiner Sexualität.
Das Leiden ist im Frühling besonders stark, wo (meine individuelle Wahrnehmung) JEDER ein hübsches Mädchen hat und verstärkt rumknutscht und fummelt. Das macht mich total fertig. Leider reagiere ich extrem stark auf weibliche Reize wie Miniröcke, Tops, Bustiers, etc. alles was einen verrückt macht.
Ich liebe Frauen/Mädchen über alles aber "hasse" sie für ihr extrem wählerisches Verhalten, oder Aufgliederung der Männer: einen zum quatschen, einen anderen zum ausgehen und den Glücklichen fürs Bett.
In Discos sieht man oft, dass Mädchen nur dewegen mit einem rumknutschen, um einen anderen (den Begehrten) eifersüchtig zu machen. Okay das ist Biologie und Natur aber ich drehe dabei ab.
Natürlich tue ich etwas für meinen Körper (sehe recht athletisch aus) aber ich fühle mich verletzt und das Selbstwertgefühl geht wieder gegen Null, wenn Frauen in mir nur den netten Typen sehen aber nicht fürs Bett.
Für mich gibt es nichts Schöneres als schon früh morgens in der U-Bahn zu flirten und weibliche Signale zu sondieren, meine biologischen Sensoren sind da recht fein eingestellt, es reicht ein Augenzwinkern oder vermeintlich kokettes Verhalten (da lauere ich immer drauf, meistens aber Fehlalarm) und schon starten bei mir alle Programme.
Jetzt kommt wieder die Sozialphobie und Depression ins Spiel und macht alles zunichte, mein säuerlicher Gesichtsausdruck wirkt nicht besonders einladend.
Manchesmal überwinde ich mich und besuche die einschlägigen Hamburger Abschleppdiscos aber gehe immer allein wieder nach Hause, weil diese negative Erwartungshaltung sich immer wieder bewahrheitet.
Wenn man früh kommt, sind auch noch attraktive sexy Mädchen am Start, werden aber schnell von der Konkurrenz abgeschleppt und Thema durch. Später dann der unvermeidliche Männerüberhang und die "letzten Reste vom Schützenfest", das klingt grausam aber Partnerwahl ist anscheinend unaufhörliche Konkurrenz, Spiel, Körbe bekommen (da kann ich gar nicht mit umgehen), Sieger, grausam Besiegte und Verschmähte...
Intelligenz und ein guter Charakter (ja jetzt kommt natürlich der Einwand: "na dann geh doch in Puff" aber das finde ich noch erbärmlicher da das Erfolgserlebnis einer Eroberung fehlt und außerdem ziehmlich traurig ist)eines Mädchens spielen bei mir nicht so die große Rolle.
Ich fühle mich in erster Linie KÖRPERLICH von Mädchen angezogen, je mehr Attraktivität und kokettes Verhalten vom "Bunny" oder "PartyChick" (das soll nicht diskriminierend sein oder sexistisch sondern eher ein Ausdruck der Bewunderung), desto verrückter werde ich.
Und umso frustrierter, wenn ein Nebenbuhler sie dann mit ins Bett nimmt.
Erbärmlich sind die 60jährigen die im Bereuthers mit Kohle protzen und noch erbärmlicher die Mädchen, die dann mit diesen Männern ins Bett gehen.
Verkehrte Welt, warum kann Flirt, Leidenschaft und Sex denn nichts lustvolles sein? Ein reizvolles Spiel zwischen den Geschlechtern oder ich verpasse da irgendetwas.
Na okay, ich wollte dieses Thema mal anreißen.
BeAk

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von BeAk »

@ Berry,

wie wäre es wenn Du mal was für Dein Seelenleben tun würdest, anstatt Bräute aufreißen zu wollen?

Und damit meine ich nicht, zu Beichte zu gehen.
BarryWhite
Beiträge: 28
Registriert: 7. Nov 2005, 17:43

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von BarryWhite »

Okay Bea,
hast ja Recht, ich suche auch nach einer geeigneten Verhaltenstherapie...
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von flocke »

ach herrje... wenn ich gemein wäre würde ich jetzt wohl fragen ob du keine anderen probleme hast.

naja kenne dich nicht, deshalb sag ichs nicht. will dir nur signalisieren dasss dein problem bei mir irgendwie nicht ankommt...


in deinem posting wirkst du nicht unbedingt so als hättest du ne sozialphobie oder ne depri... ich will damit nicht sagen dass es nicht so ist, nur wirkt es halt nicht so.

wie alt bist du eigentlich?

lg flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von flocke »

oh sorry, hattest du ja geschrieben aber redet man(n) in dem alter echt noch von "bunnys"?!

du zerstörst grad alle mien illusionen, dass männer auch erwachsen werden.

nimm mir den kommentar bitte nicht übel.

lg flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
barilla
Beiträge: 127
Registriert: 14. Sep 2005, 19:23

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von barilla »

"Bunny" und PartyChick" finde ich eigentlich immer diskriminierend und ziemlich abwertend und hat für mich nie etwas mit Bewunderung zu tun

"In Discos sieht man oft, dass Mädchen nur dewegen mit einem rumknutschen, um einen anderen (den Begehrten) eifersüchtig zu machen." (BarryWhite)

Ähm, kurze Frage...aber, wie alt sind denn bitte dieses Mädels, die so ein pubertäres Verhalten an den Tag legen...?

Also, ich muss mich Flocke anschliessen: So ganz habe ich Dein Problem noch nicht gecheckt! Und den Zusammenhang mit Depressionen habe ich auch noch nicht so ganz herstellen können!
...Erläuterungen...!!??

Barilla
heute
Beiträge: 405
Registriert: 4. Nov 2005, 11:31

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von heute »

Hallo Barry,

warum willst du denn kein Mann zum Quatschen sein?

Muss es bei dir immer sofort "zur Sache" gehen, sonst fühlst du dich nicht wohl?

Gehst du wirklich davon aus, dass die Frauen, die du kennen lernst, mit den einen Männern reden und mit den anderen ins Bett schlüpfen? Also entweder das eine oder das andere?

Gibt's in deiner Welt keine Frauen, die es vorziehen, wenn sich Beziehungen (langsam) aufbauen? Erst quatschen, sich kennen lernen, Vertrauen aufbauen, sich Zärtlichkeit geben... und dann die körperliche Liebe?

Oder sind solche Frauen gerade nicht interessant für dich?

Kannst du aufgrund der Sozialphobie mit den Frauen nicht reden... sondern nur sexuell kommunizieren?

Viele Grüße

Nene

PS: Ich schreibe im Gegensatz zu dir "Frauen", weil ich annehme, dass du von etwa Gleichaltrigen sprichst... und nicht von 20 jährigen Mädels (denn die könntest du - trotz athletischem Körperbau - doch gelassen der jugendlichen Konkurrenz überlassen. Oder ärgert dich das?)
"So many things I would have done, but clouds got in my way." Joni Mitchell (Both sides now)
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von tomroerich »

Hi Barry,

war ja klar, dass die Damen so reagieren, oder? Mein Eindruck von deinem Problem, das ich erst einmal ernst nehme, ist, dass du unter einer Fixierung auf den sexuellen Teil deiner Beziehungen zum anderen Geschlecht leidest. Du erlebst es als qualvoll, diesen Reizen ausgesetzt zu sein und dein Selbstwertgefühl scheint in hohem Maße davon abzuhängen. Deshalb kann ich mir sehr gut vorstellen, dass du unter Depressionen leidest. Wenn du soziale Phobien hast, ist ja vielleicht der Sex deine einzige (oder zumindest wichtigste) Verbindung. Und da bist du gnadenlos den "Marktgesetzen" des Sex ausgeliefert. Gut aussehen, ankommen müssen, andere ausstechen. Trotzdem, was kann dabei rumkommen? Die schnelle Nummer, das kurze Erfolgserlebnis und dann doch wieder der Drang, wieder erfolgreich sein zu müssen, um sich spüren zu können. Das stelle ich mir wirklich nicht gut vor. Gut jedenfalls, dass du in Thera bist und ich wünsche dir Erfolg dabei.

Ihr Damen, seid doch ein bisschen gnädiger Ihr versteht manchmal einfach nicht, wie schwer wir Männer es mit unserem Triebleben haben können.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von nachteule »

>>Ihr Damen, seid doch ein bisschen gnädiger Ihr versteht manchmal einfach nicht, wie schwer wir Männer es mit unserem Triebleben haben können.<<

Doch, kann ich mir schon vorstellen... .
Ich verstehe nur nicht, wiso BarryWhite sich einerseits beklagt, Frauen wollten einen Mann für`s reden, einen für`s kuscheln, einen für den Sex etc. und sich selbst dabei auf Sex allein reduziert.
Hätten alle Mäner dies Problem bliebe uns Frauen ja gar nichts anderes übrig, als wie oben beschrieben zu handeln...
Guitaranderl

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Guitaranderl »

Tach auch,

ich sags mal ganz offen: Zuerst fand ich Deinen Beitrag einfach nur ärgerlich und konnte nicht eindeutig erkennen, dass es sich um einen einigermaßen seriösen Hilferuf handelt; das Bild mit den beiden "Beispielen" fand ich völlig daneben. Den Beweggrund dazu habe ich bis jetzt nicht begriffen. Ich habe mir allerdings überlegt, wo dieses Forum hingeht, wenn jede(r) seine Phantasien auch noch reintapeziert. Ich meine, die verbale Beschreibung ist mehr als ausreichend.

Dennoch schilderst Du imgrunde - ob es real existiert oder nicht - ein Drama; und zwar ein gar nicht so seltenes. Und deswegen sage ich -als 45 jähriger Mann, der sich den Arsch abtherapiert hat, doch etwas dazu:
Willst Du wissen, wie ich auf das Bild des alternden Wolfes in "Hamburger Abschleppdiscos" reagiere? Mit Trauer! Es tut mir unendlich leid, weil es so ein unendlich verweifeltes Bild ist. Die Italiener haben ein Sprichwort: Der Wolf verliert die Haare, aber nicht den Jagdinstinkt... Nun sind wir aber Männer und keine Wölfe.. oder doch? Es liegt mir fern, hier eine Art Triebdiskussion anzuzetteln, aber was uns doch - in den meisten Fällen - vom Wolf unterscheidet, sind weniger Haare ... und mehr Verstand sowie vielleicht Verantwortungsgefühl für andere und für uns.

Auf jeden Fall beschreibt die geschilderte Situation eine große Leere und Einsamkeit; allerdings eine gesellschaftlich sanktionierte. Es ist ja nichts ungewöhnliches, dass wirkliche Reifung und wirkliches Wachstum mit allerlei "Fun" vermieden (Thomas: ) wird, denn es ist schlicht leichter, den fehlenden Inhalt durch äußerliche Reize zu bedecken; allerdings auch garantiert erfolglos!
Der fehlende Selbstwert ist eine Basis der Depression. Wenn es Dich und Deine Geschichte wirklich gibt (die Zweifel seien mir bitte gestattet) dann ziehe ich meinen Hut vor dem Mut, so an die Öffentlichkeit zu gehen und möchte einfach abschließend sagen, dass es nie zu spät ist, stehenzubleiben und mutig in den Spiegel (eines Therapeuten) zu sehen um herauszufinden, wer Du bist und was Du suchst.
Grüße aus und nach Hamburg
Andreas
barilla
Beiträge: 127
Registriert: 14. Sep 2005, 19:23

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von barilla »

@Thomas: Wenn das mit der "Gnade für das Triebleben der Männer" tatsächlich ernst gemeinet ist, muss ich doch ein wenig darüber lachen...

Ich habe nichts gegen die Triebe der Männer, da sie sich wahrscheinlich gar nicht so sehr in Intensität und Häufigkeit von denen der Frauen unterscheiden (das ist dann allerdings wieder eine andere Debatte...), allerdings sollte man(n) sich überlegen wie man(n) damit umgeht und wie man(n) sie, z.B. hier im Forum beschreibt.
Der Mann gehört zur Gattung der Menschen und nicht zur Gattung der Tiere. Ist folglich also mit einem Hirn ausgestattet, dass wohl ganz gut regulierend mit den jeweiligen Trieben umgehen kann!!!
Leider muss man (frau) wohl immer wieder das Gegenteil feststellen... Oh, mann...

Barilla
ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von ege0804 »

Hallo zusammen,

in der Depri habe ich ebenso ein Ventil in der Sexualität gesucht. Das war ein Symptom der Depri.
Gehen wir mal weg von den kleinbürgerlichen Moralvorstellungen, so füllt doch das Bild des alternden Wolfs ja schon ganze Bibliotheken, siehe John Updike, Phillip Roth, Franz Josef Ortheil, Houlebeque usw.

Ich möchte das Speigel-Bild mal weiterspinnen: Lolitasex, fotografier dich mal dabei, wenn Du auf Frauen im alter vielleicht deiner Tochter rumrutschst. Es sieht dämlich aus!

Ich war krank, alles drehte sich nur um Geld und um Sex!
Das Spiegelbild war heilsam.
Bin 48 Jahre. Und komme dank Therapie wieder bei mir selbst an. Meine sexuellen Wünsche sind jetzt wieder angemessen für mein Alter.

Trage ein Hörgerät, wenig Haare, Bauch, Brille: na und .... Opa werde ich demnächst auch.

Das einzige wirkliche Mittel gegen alt werden, ist bekanntlich jung zu sterben. Oder mit seinen Kindern und Enkeln alles schöne noch mal zu erleben.

Obwohl wenn ich im Sommer so durch die Fussgängerzone gehe..........aber das ist was anderes, Phantasie zerstört keine Beziehungen, nach 28 Jahren sowieso nicht.

viele Grüße

Ernie
Guitaranderl

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Guitaranderl »

>Phantasie zerstört keine Beziehungen
belebt sie aber enorm....

Sehr schöner, menschlicher Beitrag, Ernie!
Guitaranderl

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Guitaranderl »

>Der Mann gehört zur Gattung der Menschen und nicht zur Gattung der Tiere. Ist folglich also mit einem Hirn ausgestattet, dass wohl ganz gut regulierend mit den jeweiligen Trieben umgehen kann!!!

Liebe Barilla,
ich finde es etwas streng, wie Du argumentierst. Erzähl mal einem Süchtigen, dass er seine Sucht mit dem Verstand korrigieren kann. Hier geht es um Suchtverhalten und nicht einfach nur Testosteron oder gar "Mannsein". Bitte nicht verwechseln.
Und nur, weil unser Hirn etwas entwickelter ist als das der meisten "anderen" Tiere, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass wir unsere Triebe und/oder Instinkte besser im Griff haben. In uns allen - ob Frau oder Mann- wirkt eben auch ein(e) kleine(r) Neanderthaler(in).

Herzliche Grüße
Andreas
Drucker
Beiträge: 28
Registriert: 3. Mär 2004, 13:08

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Drucker »

Hallo Barry -

>Seit ich denken kann leide ich unter Depressionen und Sozialphobie aber noch nie so stark wie in den letzten Jahren wo diese psychischen Störungen zu einem dumpfen Dauerzustand geworden sind. Lebensfreude Null und Selbstwertgefühl sind im Keller.<

Du leidest unter Depressionen bzw. Sozialphobie? Anscheinend nicht heftig genug. Denn: Wenn Du "wirkliche" Depressionen hättest, wärst Du unter Medikamenten eingestellt. Und wenn Du heftige Depressionen bzw. Phobien hättest, wärst Du "hart" auf Medikamente eingestellt.
Und dann - dann wär Dein Interesse an Frauen bzw. an Sex im dunkelroten Bereich. Folgedessen - finde ich - bist Du hier falsch mit Deinem wirklichen Problem. Für diese Vorlieben gibt es - soweit ich mich erinnern kann - andere Foren im Netz.

Grüßle vom Simon
tomroerich
Beiträge: 3102
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52
Kontaktdaten:

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von tomroerich »

Hallo Barilla,

es ist wohl ein nicht auszumerzender Irrtum, dass Mensch, ob Mann oder Frau, die naturgegebene Fähigkeit habe, seine Triebhaftigkeit zu kontrollieren. Das gelingt sehr oft nicht einmal mit den weniger energiegeladenen Gefühlen und Wünschen nach Anerkennung, Besitz etc. Tatsächlich tun viele Menschen so ziemlich alles, um sich selbst diese Wünsche zu erfüllen. Aber gerade bei der Sexualität stehen wir doch einer Naturgewalt gegenüber, deren Kontrolle eine ganz erhebliche Reife verlangt. Und diese stellt sich nicht von alleine ein sondern muss errungen werden.

Ich finde bei der Debatte hier ein wenig spießig, dass jemand, der sich zu seiner zwanghaften Sexualität bekennt und angibt, deshalb unter Depr. zu leiden, sofort in diese schlüpfrige Ecke gestellt wird. Das würde man nicht tun, wenn von Drogensucht die Rede wäre oder zwanghaftem Konsumverhalten. Da hat Andreas einfach Recht. Sex-Sucht ist ein ernst zu nehmendes Problem, das ebenso unglücklich, einsam und depressiv machen kann wie andere Süchte auch. Dieses Misstrauen, dass man bei "so etwas" kaum von einem ernsthaften Problem sprechen kann ist ein Vorurteil, mehr nicht. Das ist genau so schlimm wie die Vermutung, ein Depressiver sei nur zu faul zum Arbeiten und es schmerzt auch so.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von flocke »

will barry ja nicht schon wieder irgendwas unterstellen, aber ich halte das posting (rein vom gefühl) her nicht für ernstgemeint. wahrscheinlich reine provokation! vielleicht auch nicht, scheint aber so! gerade auch weil er nichts mehr dazu geschrieben hat!!!

das problem gibt es sicherlich als solches und da haben die männer ja durchaus mein mitgefühl, aber wie shon oben erwähnt besitzten wir ein hirn!!! ein recht großes sogar und super leistungsfähig ist es auch noch!!!

so hilflos ist man(n) also seinen trieben nicht ausgestzt, auch wenn man(n) das manchmal gerne so hätte. ist nämlich ne gute ausrede.

lg flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Guitaranderl

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Guitaranderl »

Lieber Simon,

vielleicht hast Du meinen kritischen Beitrag gegenüber Barry W. gelesen, wo ich sagte, dass auch ich so meine Zweifel an der Echtheit des Ganzen habe.
Dennoch möchte ich Dir klar widersprechen:
In Deutschland leiden zur Zeit etwa 5% der Bevölkerung an depressiven Erkrankungen; das sind rund 4 Mio. Menschen.
Wir jemals spät abends in einer deutschen Kneipe war und die vielen dickbäuchigen und rotäugigen Menschen sah, die sich dort betäuben, der begreift, dass a) die Dunkelziffer erheblich größer sein muss, und b) dass sich eben insbesondere Männern NICHT medikamentös behandlen lassen. Und genau aus dem Grund muss der betroffene Mann eine Ersatzstrategie entwickeln, um weiter klarzukommen: z.B. Saufen, Spielen, Arbeiten .... oder auch Sex!

Es liegt in der Natur der Sache, dass gerade bei letztgenannter Sucht mit nachlassender Attraktivität das depressive Fundament immer stärker zum Vorschein kommt.
Und leider machen sehr viele Männer genau diese Erfahrung; für den Einzelnen ist das ganz bitter.

Herzliche Grüße an Dich
Andreas
Guitaranderl

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Guitaranderl »

Thomas, mein Guter ,
mal ehrlich: Hältst Du die ganze Sacher für "koscher". Gefühlsmäßig gehts mir so wie Flocke, weil das mit dem Bild doch arg provoziert.
Andererseits geht es um ein wichtiges, vor allem männliches Problem, was die Damenwelt mangels eigener Erfahrung erahnen, aber nicht begreifen kann. Insofern ist es fast irrelevant, ob es Barry mit "seinem" Problem gibt.
Was meinst Du?
So let the music play,
right here, right here
where I´m gonna stay....

(verzeihung, der Musikus in mir geht gerade durch; muss ein starker Trieb sein..
Andreas
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von flocke »

@ thomas,

ja ich will ja garnicht sagen, dass es da problem nicht gibt und barry wohl darunter leidet. also wirklich LEIDET.
ABER gerade was sexualität angeht, finde ich es wichtig nicht "nur" an den primär betrefenden zu achten.

klar liegt das sicherlich an mir und meiner ganz persöhnlichen erfahrung. dass ich da überempfindlich (sensibel) bin und schnell "gefahr" wittere gebe ich ja zu.
nur ist barry ja nun nicht mehr anfang 20 und sein hormonspiegel dürfte sich dahingehen zumindest nicht chronisch über normal befinden, oder?
habe von der sorte ne menge in meinem umfeld: gerade die teeniezeit hinter sich und dem extrem starken druck, ausgehend vom kleinen, alten und primitiven teil unseres gehirns sich jetzt und sofort und möglichst häufig fortzupflanzen...
mein mitgefühl haben aber selbst die "armen gleplagten und ach so falschverstandenen" (sarkasmus!!!!!!!!!!!!!!!) auch nur bedingt!!!!!!!!!!!!

sexualität ist doch so etwas höchst intimes, so potenziell verletzendes, dass man/frrau da wirklich sein hirn einschalten muss! und zwar den großen teil, der uns zum menschen macht!!!

ih meine barry ist ja schon verletzt, obwohl er wie er sagt "garnicht zum zug kommt". wie verletzt ist dann jemand der aus ganz anderen intensionen beispielsweise mit ihm schläft und dann fallengelassen wird. natürlich entscheidet dass die jenige ja selber was sie macht, aber die wenigsten männer stehen doch von anfang an daz, dass sie nur dass eine wollen und nichts anderes!!! denen würde ich wirklich professionelle empfehlen! das ist dann besser für alle beteiligten.

ist irgendwie verständlich was ich meine?

lg flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
nachteule
Beiträge: 126
Registriert: 2. Dez 2004, 09:02

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von nachteule »

Hi zusammen,

@Thomas...
>>Ich finde bei der Debatte hier ein wenig spießig, dass jemand, der sich zu seiner zwanghaften Sexualität bekennt und angibt, deshalb unter Depr. zu leiden, sofort in diese schlüpfrige Ecke gestellt wird. Das würde man nicht tun, wenn von Drogensucht die Rede wäre oder zwanghaftem Konsumverhalten.<<

Fake oder nicht Fake, also das habe ich in dem Eingangsposting aber ganz anders verstanden.
Meines Erachtens beklagt BarryWhite sich nicht über seine zwanghafte Sexualität sondern verteidigt sie vehement. Er beklagt sich ja darüber, das die weibliche Welt nicht mitzieht. DAS ist in seinen Augen sein Problem, nicht seine Bedürfnisse.
Ich glaube auch, das ist es, was hier einigen sauer aufstiess. Wenn ich den Vergleich beibehalten darf...es ist wie ein Drogensüchtiger, der nicht darüber verzweifelt ist, das er süchtig ist, sondern darüber, das er die Drogen nicht frei Haus geliefert bekommt.

LG...Tina
BarryWhite
Beiträge: 28
Registriert: 7. Nov 2005, 17:43

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von BarryWhite »

Oh Mann, wie ich das bereue dieses Thema ins Forum gestellt zu haben.

Na ja, mir war aber eigentlich schon klar, dass ich damit heftige Reaktionen hervorrufe.
Es hätte mir auch bewußt sein sollen, dass diese Thematik in der Öffentlichkeit auf totales Unverständnis stößt.
Okay, anyway, nun ist es zu spät.

Was für einige lächerlich, albern und "animalisch triebhaft ist", ist für andere (mich) ein massives Problem.

Okay ich bin zumindest dabei mir eine geeignete Verhaltenstherapie zu suchen.

Vor noch nicht allzu langer Zeit habe ich entdeckt, dass Körperbewußtsein (Sport) und Ausgeglichenheit Wunder bewirkt, zumindest was das Wohlbefinden angelangt.

Okay, von Ausgeglichenheit bin ich Lichtjahre entfernt aber Fußball spielen ist genial.

Eine Stunde lang intensiv Fußball spielen, schwitzen und viele negative Gedanken während der körperlichen Anstrengung verlieren und danach eiskalt duschen - und ich bin ein neuer Mensch.

Obwohl ich weiß, dass Sport wirklich Gold für mein Wohlbefinden ist, bin ich oft zu antriebslos, um mich dazu noch aufzuraffen.
Ich hoffe ich kriege da endlich mal den Turning Point und werde "süchtig" nach Sport.

Vielleicht ist es ja geradezu symptomatisch für eine Sozialphobie genau das zu vermeiden, was einem wirklich gut tut.
Klingt paradox, oder?
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von flocke »

bereuen braucht du das nicht,

aber mach dir nichts vor, die art wie du dein problem hier reingetragen hat machte es einem schon irgendwie schwer es ernst zu nehmen.

aber wie du vielleicht gerkt hast, ist das problem als solches schon ernst genommen worden. nur deine art es vorzutragen machte die sache halt schwierig.

verstehst du mich?

lg flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
barilla
Beiträge: 127
Registriert: 14. Sep 2005, 19:23

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von barilla »

Mann, Frau, Triebe hin oder her...

Ich finde jetzt wäre BarryWhite mal wieder am Zug! Scheinbar versteht der eine sein posting nur als Fake und Provokation, der andere als ernstzunehmende Sexsucht-Problematik, der nächste als Depression. Bevor wir hier weiter im Dunkeln herum irren (wenn auch die gerade laufende Debatte dennoch sehr interessant ist...), fände ich es gut, wenn sich BarryWhite mal wieder zu Wort melden würde!

Also, lieber BarryWhite, where are you????

LG,
Barilla
Sadness
Beiträge: 812
Registriert: 5. Apr 2003, 19:56

Re: Depression, Sozialphobie und Sexualität

Beitrag von Sadness »

Hi Barry,

also es fällt mir schwer, in Deinem Beitrag Anzeichen für Sozialphobie oder Depression zu finden. Du gehst unter Leute, in "Abschleppbars" (ganz toll) und Kneipen, flirtest in der U-Bahn, machst Sport etc. Sehr sozialphobisch ist das nicht gerade. Und erzähl doch hier bitte nicht, dass es sich um eine Depression handelt, wenn Du enttäuschst bist, dass ein anderer beim "Abschleppen eines Bunnys" mal wieder schneller war...

Ich seh schon Onkel Niedermeier ( ) mit dem Vorhängeschloss auf diesen Thread zukommen... Stichwort: Thema verfehlt oder so.

Anyway...herzlichen Gruß
Sadness
Antworten