Die Suche nach nem Therapeuten....

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DewaChe

Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von DewaChe »

Moin ihr Leutz,

das Thema fiel mir eben ein als ich bei meinen Tagebuchaufzeichnungen war.

Vorher ab, ich hab inzwischen nen super Therapeuten und er ist auch noch Facharzt für die Psyche...

Aber worauf ich hinaus möchte, man stellt fest, ist krank - alle raten zu einer Therapie und man selbst möchte auch.

Ich erinnere mich an meine Zeit nach der Klinik, ich bekam eine Empfehlung für eine bestimmte Therapieform. Fertig....

Oki, ich ja frohgemut rief die Krankenkasse an und bekam ein "Buch" zugeschickt mit Therapeuten. Schnauf.... für mich in der Depri aber sowas von nicht zu bewältigen...

Neuer Anruf ob es denn nicht eine Liste gäbe mit "freien" Therapeuten die die für mich infrage kommende Therapie durchführen.

Wunder, ich bekam 3 Adressen - aber alleine schon das Telefonat wegen eines Termins... zb. meinte eine Thera sie wäre im Rollstuhl ich dürfte da keine Voruteile haben usw. liessen mich jedoch zweifeln.... nöööö da möchte ich nicht hin, ICH brauch doch Hilfe.

Lange Rede kurzer Sinn, ich erzähle hier ja oft von meinem "Traumtherapeuten" und das kam so....

War schon länger beim Hausarzt wegen psychischer Störungen und er überwies mich an ein psychoanalyt. Zentrum, so ne Art Ambulanz.
Die führten in den Krisensituationen mehrere Gespräche, empfahlen mir dann eine Klinik, auf meine Problematik "zugeschnitten" und nach Entlassung aus der Klinik wieder Gespräche und empfahlen mir Therapeuten, die eben speziell für mich.... ok, ich habe ne frühkindliche Persönlichkeitsstörung dazu...
Aber so kam ich eben an "meinen" Therapeuten und er tut verdammt gut weil er mich Chaosfrau annimmt, auf meine Macken nonverbal eingeht. Ich bewundere ihn, er schreibt nichts auf und merkt sich die kleinste Kleinigkeit und ich fühle mich einfach nur gut aufgehoben und habe Vertrauen.

Vielleicht habt ihr ja auch die Möglichkeit erst einmal so ne "Vorschaltstelle" zu esuchen... weil auf eigene Faust nen Therapeuten suchen kann sehr frustrierend sein und als Depri hat man oft auch nicht die Kraft zu.

Also, wendet euch ruhig an diverse Krisendienste, die führen mehrere Gespräche mit euch und sehen dann, welcher Therapeut in eurer Gegend evt in Frage kommen könnte.
Nun ist Geduld angesagt, die Krankheit schlummerte von lange in uns, und es braucht nun Zeit, sich mit ihr auseinanderzusetzen.

Vielleicht konnte ich ja etwas weiterhelfen, mit dem Therapeuten geht man eine lange "Beziehung" ein und da sollte eben Sympathie und Vertrauen da sein.
Therapeut ist nicht gleich Therapeut....

Liebe Grüsse von
Gina
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von trude »

Hallo Gina,

ich bin auch neu hier und weiß noch nicht so ganz wie mit den "Äußerungen nach draußen" umgehen.
In mir reift immer mehr die Erkenntnis daß ich nicht umhinkomme mich nicht nur ausschnittweise mit dem Thema Depression zu beschäftigen.

Ich kenne bestimmte Symptome schon als Kind, hab dann mit Anfang 20 den ersten Therapieversuch gestarte.
Später habe ich dann aufgund der Angst vor einer Berufsanstellung, eine VT gemacht und vor drei Jahren, aufgrund "einer reaktiven Depression" bzgl einer Trennung wieder eine VT gemacht, die mir auch viel geholfen hat, bestimte Muster zu durchschaunen und Handwerkszeug für den Umgang mit "meinen Löchern zu bekommen". Nachdem die Therapiestundenabstände immer größer wurden, hatte ich im Frühjahr die letzte Stunde, auf der ich fix und fertig war und gehofft habe, daß der Therapeut mir irgendwelche ALternativen vorschlägt. Das hat er nicht gemacht, ich habe natürlich auch nicht gefragt. Mittlerweile denke ich ich sollten diese Abschiedsgespräch nochmal nachholen und meine Enttäuschung äußern, aber dort wird es nicht weitergehen.
Hinzukommen die äußeren Bedingungen gerade nicht allzu entspannend sind. Arbeit und Wohnumgebung auf Umorganisierung, eine Zusatzausbildung, die noch absolviert werden muß.

Ich war dann bei einer Psychiaterin, die mir Citalopram verschrieb. Ich will aber eigentlich keine Medis, habe Angst vor den Nebenwirkungen und denke, daß ist nicht die Form, die ich benötige, oder an die ich glaube.
Natürlich habe ich Angst und denke, ich kann doch nicht ewig in Behandlung bleiben, die letzte war doch sowieso schon so lang, mit Verlängerungsanträgen und ich hätte da mehr rausholen müssen, als ich es getan habe.
Aber ich brauche wohl lange, hatte immer Angst aus mir rauszugehen und die Kontrolle zu verlieren. Ich habe immer Angst gehabt Gefühle zuzulassen, damit die mich nicht allzusehr beschädigen können. Denke aber, ich komme mittlerweile nicht drumrum mich intensiver mit meinem Inneren zu beschäftigen. Ich weiß aber nicht mehr so genau wie und wo, und lasse mich bestimmt auch schnell abschrecken.
Aber ich will diese Tiefs nicht mehr dauerhaft, es geht gerade eher wieder bergab und ich habe Angst, irgendwann blockiert zu sein und garnix mehr machen können. Laufe sowieso nur noch auf Sparflamme und kämpfe jeden Tag mit den Widrigkeiten.

So, ich wollte jetzt eigentlich nicht soviel erzählen, finde das Forum aber auf alle Fälle eine tolle Sache.
Ich wollte eigentlich nur fragen, bei welchem ambulanten Therpiezentrum du nach einem Therapeuten gesucht hast, da ich gesehen habe, daß du auch aus der Ecke von Frankfurt kommst.

Ich hoffe, daß ich mit der "Technik" klarkomme und dieser Beitrag auch gesendet wird.

Grüße Trude
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von trude »

Schade, daß es keine Antwort gab, vielleicht war in meinem Beitrag zuviel erzählt und gejammert und konfus...ich weiß auch da ich oft Schwierigkeiten habe mich auf ein Theam zu konzentrieren...und habe auch mehrere Fraegn vermischtt...
Die Suche nach Therapeuten finde ich jedoch immer noch ein zentrales Thema. Listen von den Krankenkassen sind da nicht besonders aussagekräftig.
Die Möglichkeit oder Idee von "Beratungs- oder "Vorschaltstellen" finde ich da ziemlich gut, und würde gerne wissen wo es (idealerweise bei mir in der Gegend natürlich) sowas gibt.

Ansonsten finde ich es überhaupt interessant wie andere an ihre Therapeuten gekommen sind, weil diese Schwierigkeiten auch oft im Umfeld auftauchen und eine Vermittlung an den eigenen, für gut befundenen Therapeuten, eher schwierig und von beiden Seiten nicht unbedingt gewollt ist.

Jetzt ist hoffentlich kurz genug

Grüße
Trude
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von Acedia »

Hallo trude,

die fehlende Antwort hat ganz bestimmt nichts mit der Länge deines Beitrags zu tun. Vielleicht liegt es daran, dass du deine Frage ziemlich konkret an Gina richtest bzw. an Leute aus dem Raum Frankfurt. Und da gibt es hier vielleicht nicht so viele von. Mmh, wäre doch eine Erklärung, oder?

Therapeutensuche und vor allem einen guten zu finden, scheint mir immer auch Glückssache zu sein. Bea hat mal geschrieben, dass man es einfach ausprobieren muss und da hat sie m. E. Recht. Ich habe damals einfach einen angerufen und hingehört, ob seine Stimme sympathisch ist und wie er auf mein Ansinnen reagiert. Da man sich ja nicht gleich festlegen muss, sondern in etwa 5 Probestunden hat, kann man ja immer noch wechseln. Ich persönlich finde, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind. Wirklich engagierte Therapeuten sind eher selten, die meisten werden wohl ihren Dienst nach Vorschrift verrichten und wenn Schluss ist, kannst du gehen.

Es wäre bestimmt gut gewesen, wenn du damals nach einer Alternative gefragt hättest oder was auch immer. Von alleine machen die selten ein Angebot. Es sind ja auch keine Freunde, auch wenn man ihnen alles anvertraut. Im Grunde erzähle ich dort nur, weil ich weiss, dass er an die Schweigepflicht gebunden ist. Das gilt auch für Gefühlsäußerungen. Dabei ist mir wichtig, dass ich meine Gefühle erkenne und sie zulassen kann, vielleicht auch irgend wann einmal außerhalb der Therapie.

Gruß Acedia
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von trude »

Hallo Acedia,

der PC ist abgstürzt und meine Antwort erstmal mit ihm.
Danke dann trotzdem nochmal für deine Antwort.

Ich habe mir jetzt fest vorgenommen, die Abschiedsstunde bei dem Therapeuten "nochmal nachzuholen" um da dann auch mal direkt auszusprechen, daß ich enttäuscht und verletzt war und bin. Mögliche Verletzungen sind ja einfach auch eine ständige Gefahr, der wir uns gerne vorher verschließen, weil wir denken es nicht aushalten zu können und das immer weider gelichsetzen mit einer kompletten Abwertung der eigenen Person.

Ich habe in den letzten Jahren ziemlich viel an und in mir gelernt und es steht vieles offen. Wenn ich zur Zeit alleine in diesem Feld rumacker, kommt ganz, ganz schnell die dunkle Wolke und ich bin wieder gelähmt und handlungsunfähig, traue mir kaum noch was zu, biin nur am grübeln, frage mich vor jeder Entscheidung tausendmal ob die richtig ist, mach dann gar nix und bin komplett von mir weg. Diese "bewährten Muster", die so schlecht aufhören und natürlich auch schützen.

Ich will aber zum einen nicht mehr zumachen, zum läßt meine Umgebung zur Zeit wenig Stillstand zu.
Um diesen Prozess weiter zu begleiten und das Abrutschen zu verhindern, benötige ich Unterstützung und habe seit Jahren zum ersten Mal das Gefühl, das ist okay und ich darf mir das erlauben.

Und da hätte ich gerne eine Art Beratungsstelle, die mir da mögliche Adressen an die Hand gibt. Das wäre letzen Endes auch billiger, als zu warten, bis bei mir wieder alles zusammenbricht, und ich am Ende mein Arbeitsfähigkeit wieder verliere etc.

Die Therapeutensuche ist natürlich Zufall, ob die Chemie stimmt oder nicht. Es ist halt viel schwieriger fünfmal die eigene Geschichte zu erzählen und
sich dann immer noch sicher zu sein, daß man selbst "krank genug",
sicher zu sein, daß einem eine Behandlung zusteht,
sich nicht verunsichern zu lasen von "seltsamen Diagnosen" (einem freund von mir wurde gesagt, er soll mal richtig arbeiten, dann würden die Depressionen von selbst verfliegen. Der hatte die Adresse des Psychiates von der Krankenkasse) etc.

Aber ich suche weiter und werde mal meine Sinne aufsperren. Meine ersten therapieverusche habe ich übrigens mit einer Psychologstudentin gemacht, die Probestunden für ihre Gesprächstherapie-Ausbildung brauchte. Und die hat mir dann nahegelegt mir einen "richtigen Therapeuten" suchen, was ich zuerst absolut unverschämt fand, und ihr danach sehr dankbar war.

So jetzt ist es doch wieder sehr lange und ich muß jetzt das Netz verlassen.

Grüße Trude
Acedia
Beiträge: 400
Registriert: 12. Jun 2003, 10:47

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von Acedia »

Hallo Trude,

das ist immer sehr ärgerlich, wenn der PC abstürzt und mit ihm das gesamte Manuskript. Deshalb habe ich mir angewöhnt auf ein Worddokument vorzuschreiben und es dann hier hinein zu kopieren. Man weiss ja nie...

Wenn du meinst, dass es dir hilft, wenn du die sogenannte Abschlussstunde noch einmal wiederholst, dann versuche es. Ich selber würde dem Therapeuten nicht den Triumpf gönnen, dass er mich verletzen und enttäuschen konnte. Wenn ich darüber nachdenke, komme ich jedesmal zu dem Schluss, dass sie dem Patienten das sowieso nicht wirklich glauben, sondern sie insgeheim denken, dass wir das "nur" so empfinden. Weisst du, wir sind doch krank und haben eh keine Ahnung Ich denke, das ist so die Grundeinstellung der Psychologen gegenüber uns Kranken. Die können sich ja auch gar nicht wirklich auf uns einlassen, dann würden sie ja selbst hinuntergezogen werden. Am besten, man hilft sich selber.

Gruß Acedia
trude
Beiträge: 220
Registriert: 13. Okt 2005, 14:05

Re: Die Suche nach nem Therapeuten....

Beitrag von trude »

Hallo Acedia,

Ich will halt mal lernen nicht vor meinen Schatten wegzurennen. Und deswegen will ich nochmal zu dem Therapeuten hin (dummerweise ist er gerade im Urlaub). Und so bleibt das wieder nur als großes Versagensgefühl bei mir stecken, und verstärkt diese Grundstimmung, die oft in mir ist noch mehr. Ich erhoffe (oder ich versuche mir nicht zu erhoffen) mir nicht das Angebot einer Alternative von ihm, aber ich möchte nicht kuschen und abhauen, weil es weh tut. Das das nicht einfach ist und bestimmt auch schmerzlich ist mir schon bewußt.

Und das Handwerk der Psycho-Leute ist natürlich ein schwieriges Feld. Ich glaube ja irgendwie dran, sonst würde ich mir auch keine Hilfe in diesem Bereich suchen.
Und nachfühlen lassen sich 'eh nur selbst erfahrene Gefühle.
Außerdem bin ich da immer unsicher, wenn ich mich nicht verstanden fühle, ob das wieder mal ein unfruchtbares Gejammer von mir ist, das nix ändern will, oder ob da einiges tiefer liegt, was bearbeitet werde sollte. Aber da hast du schon recht, die Entscheidungen müssen wir selber treffen und falls wir das Gefühl haben, hier bringt es nichts uns woanders Hilfe suchen. Außerdem kommen wir ja letztlich sowieso nicht darum uns selbst zu helfen, weil nur wir selbst in uns stecken und uns kennen und verhalten, nur so kleine Korrekturen sind halt immer mal ganz gut, damit wir nicht komplett in die Irre bewegen.

Gruß Trude
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