Einmal richtig lachen können *sehn*

[Clown]

Lieber Ben,

meine vollste Zustimmung zu:

„Gilt es nicht, uns von einer utopischen, kindlichen Ich-Idealisierung zu verabschieden, uns zu erlauben, ein Narr wie alle Anderen zu sein? Scheitern zu dürfen, probieren zu dürfen, Leid ertragen zu dürfen...“

Ich möchte ergänzen: Bedürftig zu sein, Fehler zu machen, zu versagen, in die falsche Richtung zu rennen...

Deshalb stärkt mich die Figur des Clowns so, er bejaht sein Scheitern.... Ich freue mich schon auf den nächsten Clowns-Workshop, möchte noch ganz viel lernen von ihm!

Übrigens, liebe Feuerfisch, kann ich seeehr empfehlen, um richtig lachen zu können, diese Workshops. Nichts ist komischer, als Fehler zu machen und aber gleichzeitig sich wirklich anzustrengen, alles doch richtig hinzukriegen.

Herzliche Grüße von Clown

[Paulinchen2601]

Hallo Feuerfisch,

leider kann ich Dir auf Deinen Beitrag keinen wirklichen Rat geben, aber ich wollte Dir sagen, dass ich mich freue mal wieder was von Dir zu lesen und dass ich oft an Dich denken mußte, wenn es mir mal wieder richtig schlecht ging, da Du mir mit Deinen Zeilen einmal sehr aus einem tiefen Loch geholfen hast und es irgendwie in meinen Gedanken immer wieder getan hast.

"DrückDichganzfest"-wenn auch ratlos

LG
Paulinchen

[feuerfisch]

Hai Andreas

Doch, ich glaube genau das habe ich gemeint, ich beziehe mich jetzt auf: "jemandem (das hört sich unheimlich beknackt an..)klar zu machen, dass es mir manchmal echt beschissen geht. Will heißen, "man" glaubt mir oft meine Verzweiflung nicht, weil ich zu vital und präsent rüberkomme..."
Verdeckt halt, nicht versteckt. Ich kenn das so ähnlich auch, ich kann ganz offen über meine Probs reden, von mir erzählen, ect., doch es fällt immer als Bericht aus, da meine offen gezeigten Gefühle, der äussere Eindruck, fehlen.

Übrigens wollte ich dich nicht damit angreifen, entschuldige, wenn das so bei dir ankam...



@ Ben und Andreas

ist nicht vielleicht gerade deswegen die Depression eine recht menschliche Seite? Eine die man auch für sich erkennen, anehmen und integrieren sollte?


@ Clown

*lach* ich habe früher Artistik und Jonglage gemacht...ich weiss was du meinst


@ Paulinchen

Hai du Liebe

wie lieb von dir hin und wieder an mich zu denken - auch wenn du nichts zu diesem Thema zu sagen weißt, so habe ich mich doch sehr über deine Worte gefreut - wie geht es dir inzwischen? Ich lese in anderen Beiträgen mal von dir, doch da bleibst du recht neutral was deine momentanige Stimmungslage angeht.

*ganzfesterredrücker*

Einen schönen Sonntag noch euch allen

feuerfisch

[Schnarchi]

Hi Andreas,

für WEN gilt die Depression als Instrument der "Entschuldigung" für den perfektionistischen Menschen ?

Mag für manche zutreffen. Als Allgemeinaussage taugt sie meines Erachtens nicht die Bohne.

Depression ist sicherlich mindestens genauso häufig "Instrument (von mir aus) der Seele, sich vor einem pseudoperfektionistischen Umfeld zu schützen.

Hab' Depris auch ohne den Anspruch an Perfektion. Ich hab' oft genug erfahren (auch müssen), dass es Perfektionisten an Perfektion mangelt. Warum sollte ich dann danach streben perfekt zu sein ?

Mir ist's persönlich ziemlich egal. Ich muss nicht perfekt sein. Wozu ?

Ich will einfach SEIN, und wer "dieses" dann haben will, der will MICH.

'Nen schönen Sonntach Euch allen

[Guitaranderl]

Hola Feuerfisch,
Deine Frage war vollkommen in Ordnung und ich habe gern geantwortet.


Tach Michael,
z.B. für den narzisstischen Menschen, der zischen Depression und Grandiosität polarisiert.

Grüße
Andreas

[Guitaranderl]

>ist nicht vielleicht gerade deswegen die Depression eine recht menschliche Seite? Eine die man auch für sich erkennen, anehmen und integrieren sollte?

Ja, das wollte ich u.a. damit ausdrücken. Eine Lösung/heilung besteht oft in der Integration unserer ambivalenten Seiten, nicht in der Bekämpfung.

[Paulinchen2601]

@ Feuerfisch,
Hallo nochmal,
meine momentane Stimmungslage - sehr schwer zu erklären... habe momentan seit ca. 2-3 Monaten eine Phase, in der ich mir nicht mehr "erlaube" dass es mir schlecht geht - versuche mich mit 150%-iger Auslastung über dem Wasser zu halten, so dass mich die negativen Gedanken nicht einholen können und ich abends nur todmüde ins Bett falle - gelingt zeitweise - aber manchmal versagt dieses Schema auch total...
sehr schwierig - Deine Frage zu beantworten - aber alles in allem hatte ich schon schlimmere Zeiten und deshalb bin ich mit der momentanen Situation sagen wir mal "zufrieden".
Habe meine Therapie abgebrochen, da zwischen mir und meiner Therapeutin einfach der "Draht" nicht da war und ich auch keine Hoffnung hatte, dass dieser noch wachsen würde - nach fast einem Jahr auch zweifelhaft, oder???? zu einem Therapeutenwechsel fehlt momentan die Energie.

Mit schönen Grüßen

[feuerfisch]

@ Paulinchen

Autsch!

Das klingt aber gar nicht gut!
Les mal alleine hier nach....so in Sachen erlauben das es dir schlecht geht....die Depri anzunehmen, es zuzulassen das du dich so fühlst, dir das RECHT geben das du dich so fühlen darfst...

Ich weiss, es ist einfach "mistig" wenn man nix tun kann, doch den Weg mit ununterbrochener Beschäftigung bin ich auch gegangen, er funkt zwar über eine lange Zeit hinweg, doch er ist ebenfalls nicht gut, führt eigentlich nur zum nächsten Problem - der Überlastung.

Von daher gesehen finde ich es schon bedenklich das du deine Thera abgebrochen hast ohne Aussicht auf eine Neue. Sicher, wenns mit dem Therapeuten nicht klappt ist es übel, doch zumindest sollte man sich noch ein Perspektive lassen. Immerhin laufen wir ja schon lange Wege die nicht funktionieren. Wir müssen neue Wege finden - und das geht doch am Besten mit Therapie.

Ich bin auch nicht so ganz zufrieden mit meinem Therapeuten, doch für mich siehts so aus das ich es immer noch besser finde von ihm hin und wieder gute Anregungen zu bekommen, als wieder in meine alten Bahnen zurück zu fallen - denn die haben nicht funktioniert. Schaden kann mir die Therapie nicht und ich hab nix mehr zu verlieren.
Drum, liebes Paulinchen, überlege dir ob du nicht doch lieber wieder bei einem anderen Doc ne Therapie anfängst!

So, ich bin mal wieder in Eile
Wünsche dir, wie auch allen Anderen, einen schönen Wochenbeginn!

feuerfisch

[Schnarchi]

Moin Andreas,

>>>Meine Sprache ist für gewöhnlich klar und deutlich...<<<

Hm, muss sagen, ...gerade das vermisse ich in Deiner Antwort an mich.

Kannst Du wenigstens annehmen, dass es eben nicht immer und grundsätzlich so ist, wie Du schreibst ?
Das Deine Wahrheit in letzter Konsequenz eben nur die Deinige ist ?

Kann/könnte Dir in vielen Punkten durchaus zustimmen.
Das Posting von Dir, auf welches ich mich jedoch beziehe, das kann ich einfach nicht so im Raume stehenlassen.

Wenn Dir jemand jeden Morgen sobald Du das Haus verlässt wat mitter Keule auf'n Kopp haut............Ist dann Deine daraus wohl resultierende Angst und die Depression die vielleicht daraus erwächst, eine Rechtfertigung Deiner eigenen Fehlerhaftigkeit ???

[Guitaranderl]

Ach Michael,
alle meine Beiträge entsprechen doch MEINER Wahrheit, MEINER Erfahrung und erheben doch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Ich nehme auch sehr stark an, dass die Meisten das so sehen können und einfach sehen, was für ihre persönliche Geschichte passen könnte.
Nochmal zu meiner Antwort, die für Dich offenbar nicht klar war: Wir alle wissen, dass Depressionen die unterschiedlichsten Ursachen haben können. Es ist m.E. auch anzunehmen, dass eine Reihe von Ursachen überhaupt noch nicht bekannt ist. In diesem Forum kann man immer wieder von betroffenen Leuten lesen, die ihre Funktionalität höher bewerten als ihre Heilung... oder vielleicht auch damit verquicken. Es hat viel mit Leistung zu tun.
Für einen Mensch, der -warum auch immer- übersteigert hohe Ansprüche an sich hat -dazu gehörst Du ja nicht - KANN die Depression durchaus eine Art Entlastung, einen Rückzug aus dem Hamsterrad bedeuten. Nach einer zeit des Rückzuges wird dieser Mensch wahrscheinlich erst einmal wieder in den alten Trott geraten und das Spiel geht von vorn los.
Das alles ist aber nur EIN Aspekt von Vielen.
Ich hoffe, ich konnte mich nun verständlich machen und freue mich über Dein reges Interesse.
Grüße
Andreas

[Schnarchi]

Jo, so kann ich das uneingeschränkt unterschreiben

Gruss nach Hamburch

[ben1]

Tschuldigung wenn ich mich einmische - mich würde wahnsinnig die Geschicht von Michael interessieren. Ich bin, ähnlich wie Andreas, auch ein "Perfektionsdepressionsmensch". Was für ein Mensch bist Du, Michael? Eine sehr direkte Frage von

Ben

[Schnarchi]

Hi Ben,

Du kannst ja Fragen stell'n

Ich treib' gerade etwas gelangweilt auf 'nem Boot aus Treibgut, was sich bisweilen als hochseetauglich erwiesen hat, aber dennoch manchmal bedrohlich knarrt, nach 'nem totalen Schiffbruch auf'm Ozean der Erkenntnis umher (oder war's das Meer der Illusionen ?*koppkratz*.......Immer scheisse, wenn man keine Ordnung in den Seekarten hält ).

Die Ohren klaschiss mit Wachs verstopft wechens der Sirenen überall. Die Circen im Hinterkopf, die einen bekanntlich in Schweine verwandeln könn'.
Nachteil, Wachs: Man hört gannix mehr
Nachteil, Schweinsein: ?

In der Nase aber bereits ein wenig den Geruch von Land verspürend.
Wobei die Frage noch unbeantwortet ist, ob ich nun auf 'ner Insel voller schöner Frauen, oder bei Kanibalen stranden werde

Und in den Augen ein leichtes Flimmern, vom auf'n Bildschirm glotzen

Was bin ich für ein Mensch ? .........Für meine Tochter bin ich Paba. Sowas is' mir wichtig.

Unnnnd, ...ich bin ein müder Mensch


N9

[ben1]

Danke, Seefahrer Michael

und warum bist Du gekenntert? Was machte Deinen Schiffbruch aus? Falsche Perfektion wars nicht, also was dann?

Ben ist neugierig!

[Guitaranderl]

Dear Ben,
bevor das Etikett richtig klebt: Ich sehe mich nicht als einen "Perfektionsdepressionsmenschen", das ist allenfalls ein Aspekt. Wenn es Dich interessiert: Ich bin seit 25 Jahren in der Schublade, wo "Dysthymie" draufsteht, also eher ein kontinierliches "etwas scheiße" fühlen, statt der tiefen Depression. Die tiefe Depression (mit allen unerfreulichen Zutaten) habe ich allerdings auch für 1 1/2 Jahre erlebt, nachdem ich nach 14 Jahren meine Tranquilizer (Tavor) entzogen habe.
So, und nu wieder zum Schiffbruch...
Es winkt
Andreas

[Schnarchi]

...'N Haufen beschissener Ärzte, die weder handwerklich noch psychologisch etwas taugten.....und es wohl heute immer noch nicht tun, und 'ne Trennung nach 16 Jahren.
Komplettiert wiederum durch Ärzte, die mich aus lauter Angst vor der Krankenkasse oder ihren Scheisskollegen (oder aus purer Dummheit) arbeitslos machten und mir anstatt einer schweren Depression 'ne Arbeitsunlust attestierten, danach Augen und Ohren verschlossen (nur die Hand wird offen gehalten) und sie nur öffnen, wenn ich mir auferlege, in mir selbst nach den Gründen der Depression zu suchen.
Und ich soll's auch noch zahlen.

Das war zumindest das Wesentliche.

Aalns kloar ?

[ben1]

Und welche Gründe hast Du in Dir selbst gefunden?
Das Dir da niemand von außen (alle blöd, unqualifiziert) helfen konnten, hast Du eindrücklich beschrieben. Bist Du Opfer durch und durch?

@ Andreas: wollte Dich nicht in eine Schublade stecken - sorry.

Ben

[Schnarchi]

Gegenfrage........Würdest Du ein Missbrauchsopfer ebenso dazu drängen, "Schuldanteile" bei sich selbst zu suchen ?

Wahrscheinlich hätte ich deutlicher werden müssen............

Das Einzige was ich mir vorwerfe, das ist, dass mir innerhalb der Verjährungsfrist die Kraft und das Geld gefehlt hat, dagegen vorzugehen.

Aber weisste was Ben ? .....Ich hab' eher das Gefühl, Du willst mir hier nur'n büschn auf'n Sack geh'n. ......Kann das sein ?

[ben1]

Hallo Michael

nö, möchte ich nicht. Und ich möchte mich bei Dir entschuldigen, wenn Du wirklich nur Opfer bist (was durchaus sein kann - ich bin keiner, der dem Missbrauchsopfer einen Anteil unterstellt)
Ich kenne nur viele Leute, die eine anerzogene oder angelernte Ohnmacht mit sich rumschleppen und die dann auch für alles, was Ihnen wiederfährt, einen Schuldigen in der Außenwelt finden. Und es ist halt für diese Leute einfacher, alles zu projezieren, um sich ja nicht selber mal ein bißchen in Frage stellen zu müssen, ein bißchen Veränderung ...

Und ich merke, das ich da gerade viel auf Dich Projeziere, was wirklich nix mit Dir zu tun haben muß, also entschuldige ich mich nochmal.

Ben

[Schnarchi]

Jo Ben, ...passt schon. Nehm' ich gerne an !

Die "Schuldfragen" in meinem bisherigen Leben sind schon geklärt.
Da brauch' ich bei mir nicht zu suchen.
Ich meine zu wissen, welchen Anteil ich am "Scheitern" meiner Beziehung habe. Aber ich weiss dafür genau, welchen Anteil ich an den Folgen meiner damaligen Erkrankung, einschliesslich der darauf ausgebrochenen Depri und wiederum deren Folgen habe. .....Nämmich kein'
Das Dumme is', ich fühl' mich an so'ner Stelle immer genötigt das zu erklären, aber dann wird's eher sowas wie 'ne unendliche Geschichte.
Erzählen geht ja noch, aber schreiben ....., nee, lieber nich'

Das Verrückte is' nur, dass in diesem ganzen Dreck 'nen tierischer Wert innewohnt.
Ohne das was passierte, hätte ich wohl heute noch so'ne diffusen Prioritäten. Heute is' das aufgeräumter. Gibt längst nicht mehr so vieles, was wirklich wichtig ist.

Nur, wenn man das dann auch nich' hat, dann is' schon für'n Arsch

Ich meine, das mit dem Herumtreiben, das trifft mich schon recht genau zur Zeit.
Aber bald mach' ich mir mal wieder Druck mir Druck machen zu wollen , dann ruder' ich ma wieder 'n Stückchen.

Ich hoffe, ich konnte Dir Deine Fragen unzureichend beantworten

Schlaf gut

[ben1]

Jo Michael

danke für Deine Antwort - und auch ich denke, das der Depression "ein tierischer Wert" innewohnt. Sich treiben lassen ist auch ok, zu gucken, was das Leben so alles für Dich vorbereitet hat. Und dann wieder ein Stück rudern. Diese Bereichtschaft, sich dem Leben überlassen zu dürfen, ist was wunderbares. Und ich denke, durch diese "Empfänglichkeit", durch das "nicht-machen-müssen/wollen" können ganz tiefe und erfüllende Erfahrungen gemacht werden.

Ben

[Dendrit]

Hallo Zusammen,

weil's ziemlich lang geworden ist, habe ich 'nen neuen Thread aufgemacht: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1129893743

LG, Manuela