Erschöpfungsdepression

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pera
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Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Erschöpfungsdepression

Beitrag von pera »

Hallo, ich leide seit einiger Zeit unter Schlafstörungen und ziemlicher Erschöpfung.Bin total ausgelaugt und mache mir ständig Sorgen um meine Söhne (Keine Lehrstelle-Hartz 4, Studium abgebr.), Eltern (Mutter-Demenz-Vater hüftkrank, aber lassen sich nicht helfen), finanzielle Dinge (Hausverkauf).Diese Belastungen sind da und bleiben wahrscheinlich auch noch einige Zeit.Ich schaffe es aber nicht, das alles etwas lockerer zu sehen wie vielleicht gesunde Menschen.Auch mein Beruf(soz. Bereich) macht mir keinen Spaß und ich schleppe mich meist hin.Mein Partner ist zwar momentan stabil aber er hatte vor einigen Monaten eine starke Depression.Er war in einer Klinik und es geht ihm wieder besser.Wir haben ständig Stress mit seiner Ex bzgl. Unterhalt usw....Auch habe ich oft Migräne, leide unter Asthma und Reizblase.Ich bewältige zwar den Alltag, gehe manchmal mit Freundinnen aus, habe Hobbies wie Malen, Garten ,Kochen...sitze also nicht passiv auf der Couch, fühle mich aber trotzdem total kaputt.Ich will mir ja helfen lassen und nicht warten, bis es ganz akut und kritisch wird.Wer hat ähnliche Symptome und hat Erfahrung mit einem leichten AD.Ich scheue mich zwar vor einer Medikamenteneinnahme...aber so kann ich es auch nicht mehr aushalten.Johanniskraut wirkt wie ein Hustenbonbon, nee schlechter!!!Also--was hilft bei Burn-out/Erschöpfungsdepression? Freue mich über Erf austausch, Danke!!!Petra
BeAk

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von BeAk »

Willkommen liebe Petra,

der Besuch beim Psychiater. Der kennt sich am besten mit der Medikation aus. Ich kann Dir nicht ins blaue hinein ein AD empfehlen, auch wenn es mir geholfen hat. In meiner Familie sind wir 3 Depressive und jeder bekommt einanders AD. Mein Mann mitlerweile das vierte, das erste war von den Nebenwirkungen her nicht passend, das zweite bot zuwenig Antrieb, jetzt hat er zusätzlich Wirbelsäulenprobleme bekommen und braucht deshalb ein anders AD. Meine Tochter hat die ersten 2 Medis nicht vertragen. Nur ich nehme immer noch mein erstes AD.

Es gibt ca. 50 verschiedene AD, welches für Dich das passende ist, kann nur ein Facharzt wissen.
Schiebe den Arztbesuch nicht auf die lange Bank, je eher Du mit der Medikation anfängst um so schneller bist Du aus der Depression raus.
Melancholie
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Registriert: 8. Sep 2005, 16:59

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von Melancholie »

Hallo Petra,

Die Diagnose ist bei mir auch des öfteren gefallen. Ich denke da ist es nicht nicht Lösung einfach nur Medikamente einzunehmen. Die Erschöpfung bedeutet dass dein Körper Ruhe verlangt und die Notbremse zieht und du solltest diese Symptome nicht ignorieren. Eigentlich müsstest du dich krank schreiben lassen, dich in eine Therapie begeben, zur Reha fahren o. ä. Je länger du wartest desto schlimmer wird es. Das habe ich selbst durch. ich steckte mitten in meiner Umschulung und wollte diese nicht abbrechen. Momentan ist es so, dass ich total fertig bin und auf meine stationäre Therapie warte. Meine Umschulung habe ich erfolgreich beendet. Aber für welchen Preis???

Denk mal drüber nach was dir dein Körper sagen will bevor er ganz streikt!

Gruß Mela
Lass dir von keinem sagen, wo deine Grenzen sind.
pera
Beiträge: 37
Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von pera »

Hallo Beatrix, Danke für die schnelle Antwort.Habe generell nichts gegen AD, im Gegenteil.Ich habe gesehen, wie sie meinem Lg geholfen haben.Das Blöde ist aber, dass meine Hausärztin die Krankheit nicht richtig erkennt.Sie meint, ich wäre nicht depressiv-dann würde ich nicht so auftreten.Sie will mir Insidon für nachts verschreiben-davor habe ich allerdings zuviel Respekt.Ich will ja auch einen entspannten Schlaf und nicht so einen Schlaftablschlaf, der evtl einen Überhangeffekt hat.Und da ich mit Kindern arbeite möchte ich morgens auch fit sein, und nicht so "rumdörmeln".Nächste Woche gehe ich zum Facharzt.mal sehen, vielleicht reicht mir ja eine Gesprächstherapie.Ciao Petra
pera
Beiträge: 37
Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von pera »

Hallo Mela, Danke f die Antwort.Du hast Recht, habe f nächste Woche einen Termin b Facharzt.Ihm sollte ja hoffentlich eine Diagnose gelingen.Ich habe inszwischen eine Seite über die generalisierte Angststörung gefunden.In dieser Beschreibung finde ich mich total wieder.Meine Ärztin meint allerdings, dass ich dann auch Angst z B vorm Einkaufen, Autofahren usw habe.Ich habe damit keine Probleme..es ist hauptsächlich die allgemeine Überforderung im Alltag mit den ganzen beschriebenen Problemen und den entsetzlichen Schlafstörungen.Da mir schon seit 1,5 Jahren ein entspannter Schlaf fehlt...ausgelöst durch ständigen nächtl Harndrang, ist es ja auch kein Wunder, dass ich kaum noch belastbar bin.Es würde ja dem fröhlichsten Menschen so gehen.Der ständige Harndrang ist allerdings auch nicht organisch bedingt.Also...wo fängt der Rattenschwanz an.Ich hoffe, mir wird bald geholfen-Dir wünsche ich ebenfalls alles Gute, ciao Petra
Melancholie
Beiträge: 74
Registriert: 8. Sep 2005, 16:59

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von Melancholie »

Hallo Petra,

das finde ich gut dass du einen Facharzt aufsuchen willst. Er kann dir sicher mehr sagen.

Vor 4,5 Jahren wurde mir bei meiner Reha gesagt dass ich eine generalisierte Angststörung habe. Ich wusste damals auch gar nichts damit anzufangen. Die Symptome ähneln sich auch und gehen auch irgendwie ineinander über. Ich kann das jetzt oft noch nicht deuten obwohl ich fast fünf Jahre in Therapie bin.

Du könntest mal intensiver auf deine körperlichen Reaktionen achten. Dann wird dir vielleicht auch einiges klarer. Ich merke auch oft erst nach bestimmten Situationen dass es Angst war die ich hatte. Es ist mir oft unbewusst weil der Zustand für mich "normal" ist weil ich seit der Kindheit Ängste habe.

Der Harndrang ist denke ich ein typisches Angstsymptom und auch noch viele andere körperliche Symptome für die es keine organische Ursache gibt (Magenprobleme, Reizdarm ...). Wenn ich aufgeregt bin muss ich auch ständig zur Toilette und auch nachts bin ich alle zwei Stunden wach weil die Blase drückt.

Es ist schwer zu sagen wo der Rattenschwanz anfängt aber leider auch wo er aufhört und es ist schwer zu akzeptieren dass alles von der Psyche kommen soll. Ist für mich immer noch unverstädnlich. Ich muss auch noch viel tun.

Berichte doch mal von deinem Arztbesuch! Würde mich freuen.

Liebe Grüße
Mela
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Leni2
Beiträge: 471
Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von Leni2 »

Liebe Petra,

als ich dein Posting las, hat es sich sofort an meine Situation erinnert. Bei mir hat sich in den letzten Jahren auch eine richtige "Stressklammer" entwickelt mit körperlichen Erkrankunge, Probleme mit Eltern, etc. Vor zwei Monaten ging dann auf einmal gar nichts mehr, obwohl ich angefangen hab, ein AD zu nehmen.

Ich würde dir wirklich raten, den Druck irgendwie zu reduzieren. Ja, man denkt, man kann die Situation nicht ändern und muß einfach aushalten. Aber man kann z.B. versuchen, weniger Verantwortung für andere zu übernehmen, versuchen, darauf zu vertrauen, dass die Kinder ihren Weg schon finden werden etc. Eine Gesprächstherapie ist da bestimmt hilfreich.
Nur, TU WAS FÜR DICH! Es dauert lange, sich wieder hoch zu rappeln, wenn man erst mal gar nicht mehr kann. Und das nützt keinem in deiner Familie.

Ich wünsche dir alles Gute!

Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

pera
Beiträge: 37
Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von pera »

Hallo Mela u. Lena, Euch Beiden auch vielen Dank, es tut gut, hier von einigen Seiten so nette Antw zu bekommen.Es wird alles etwas leichter.Morgen habe ich den Arzttermin und bin sehr gespannt.Es geht mir diese Woche etwas besser...allerdings war ich auch 2 Wochen wg einer kl OP nicht arbeiten.Morgen geht`s wieder los und ich hoffe, dass der Stress und die Belastung sich in Grenzen hält.Ich berichte...Gute N8
pera
Beiträge: 37
Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Re: Erschöpfungsdepression

Beitrag von pera »

Hallo nochmal, war also beim Neurologen.Das EEG war ok.Er hat mir nach meiner Schilderung zwar keine Diagnose gesagt, meinte aber , dass es wahrscheinlich jedem so ergehen würde wie mir, wenn er diese Belastungen alle hätte.Die beginnenden Wechseljahre(48) würden wohl auch noch ne Rolle spielen.Er hat mir Cymbalta verschreiben wollen, aber ich muß erst mit meiner Urologen sprechen, da dieses Medikament auch eine Wirkung auf das Wasserlassen hat.Kann sein, dass es meine Restharnbildung verstärkt, somit wäre das gefährlich.Tja, ich habe ihm noch erzählt, dass ich seit 1 Woche hochdosiertes Johanniskraut nehme. Er hält das evtl für ausreichend und ich soll ihm in ca 2 Wochen Bericht erstatten..ob es hilft.Zudem gibt er mir in 2 Wochen noch ein Schlafüberwachungsgerät mit , um eine Schlafapnoe auszuschließen.Nachdem ich hier soviel Negatives über Cymbalta hörte, werde ich mich auch nicht darum reißen.Eine Gesprächstherapie hat er mir auch empfohlen.Da ich jedoch noch keinen Therapeuten habe, der mir vor 2007 einen Termin gibt, gehe ich in eine Beratungsstelle(evgl) und gucke, ob mir dort geholfen wird.Gruß Petra
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