Freizeitgestaltung und Depressionen

mudgeraba
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Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Freizeitgestaltung und Depressionen:

Seit 3 Jahren wohne ich nun in Deutschland.
Meine Mutter ist chronisch krank, mein Vater lebt nicht mehr, mein Bruder lebt im Ausland und hat nie Zeit.
Meine Schulkameraden und Studienkameraden sind in „alle Winde zerstreut“ und auch in verschiedenen Ländern oder in Familien „eingebunden“ eventuell auch als „Haussklave“ oder als „Sklave der Bank“ um die Schulden abzuzahlen.
Ich bin mit der Ziel Setzung nach Deutschland gekommen beruflich weiter zu kommen und mir eine Heimat zu schaffen.
Ich bin einen Frau um die 40.
Beruflich werde ich hier wohl nicht weiter kommen, das habe ich nach meinen 4 verschiedenen Stellen schon „lernen“ müssen, und das trotz maximalen Engagement und dem Ausbruch meiner Depression erst vor meiner 3. Stelle in Deutschland.
Privat komme ich auch nicht weiter.
Ich bin durch die Depression nicht so leistungsfähig.
Dadurch brauche ich auf der Arbeit länger und erledige meine halbzeitstelle mit 19,5 bezahlten Stunden in ungefähr 50-60 Stunden pro Woche.
Üblich wären dagegen anstatt 30-40 unbezahlte überstunden ungefähr 5-10 unbezahlte überstunden pro Woche.
Wenn ich dann in meiner Freizeit nicht nur alleine sein will, dann passiert mir Folgendes.
Wähle ich weniger leistungsorientierte Hobbys, treffe ich ausschließlich auf Familien, oder Menschen, die schon einen geschlossenen Kreis haben und niemanden mehr aufnehmen.
Wähle ich kreative Hobbys, treffe ich nur auf Menschen, die mit sich selbst schon zufrieden sind, niemanden Neuen mehr kennen lernen wollen, oder mit der Sache so beschäftigt sind, dass man nicht mit Ihnen in das Gespräch kommt.
Wähle ich sportliche Hobbys, treffe ich meist auf Rentner, die mindestens 3 mal pro Woche trainieren und sich dann negativ darüber auslassen, dass man so unfit ist und trotzdem es gewagt hat unverschämter weise daran Teil zu nehmen, und wird nicht auf genommen oder gar rausgeschmissen.

Wähle ich einen Chor, muß ich private Gesangstunden nehmen und das Geld und die Zeit habe ich nicht. Weil ich sonst zu schlecht singe, würde ich ohne Gesangstunden den Chor schädigen und ihn daran hindern gute Auftritte machen zu können und sich profilieren zu können.

Autist oder Einzelgänger bin ich nicht, und so bin ich nun nach 3 Jahren hier in Deutschland verzweifelt.
Durch meine 7 Schulen, die ich besuchte und meine Auslandsaufenthalte als Kind habe ich nirgends eine richtige Heimat.
Ich bin wegen meiner Mutter nach Deutschland zurückgekommen.

Es stellt sich mir die Frage, wie ich mich jemals in einer so Leistungsorientierten Gesellschaft je zurecht finden soll, da ich selber nicht so leistungsfähig bin und aber auch mir die Decke auf dem Kopf fällt, wenn ich immer alleine bin, oder mit Menschen zusammen bin, die null Verständnis haben für meine Situation.

Auch die Psychotherapeutin macht mir immer mal wieder einen Vorschlag was ich machen kann, aber bis jetzt war noch kein Vorschlag dabei, der mir geholfen hätte in meiner Freizeit die richtige Gesellschaft oder gar Freunde zu finden.
Viele Vorschläge habe ich schon aus probiert.
Vielleicht kann mir noch jemand, der eine ähnliche Situation wie ich hatte und nun daraus heraus gekommen ist einen Vorschlag machen.
Durch die vielen Überstunden bin ich sehr müde und kann nichts zu anstrengendes machen.

Gibt es nicht auch andere Singles in meinem Alter, die in derselben Situation sind und im meiner Region in Deutschland leben?
Skipi
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von Skipi »

Aus welcher Ecke von Deutschland kommst du denn? Oder habe ich es in deinen Beitrag Überlesen? Was die Freizeitgestaltung am geht, egal ob Singel oder nicht, geht vielen so. Ob Arbeit oder nicht, es ist einfach für einen Menschen mit Depressionen Schwierig.
Ich bin nun mit meinen 39 Jahren Zu hause, bekomme es mit der Freizeit auch nicht auf die Reihe. Das ein-zigste was ich mache, gehe öfter mal zum Sport. Aber es muss schon alles in meiner Nähe sein. Viel unter Menschen kann ich nicht gehen. Habe keine Kontakte.
Es fehlt viel, nur ändern kann ich es derzeit auch nicht.

Skipi
DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Liebe Mudgeraba,

ich kann dich so gut verstehen, hab auch mal en post gestartet von wegen sozialer Isolation.
Ja, die Welt ist winterlich geworden, auch im Sommer. Immer mehr lese ich, wieviele Menschen einfach nur einsam, alleine sind... vielleicht weil sie sich nicht dem Trend der Konsumwelt anpassen möchten? Aber vielleicht hat es auch etwas mit unserer Krankheut zu tun - ich weiss es nicht, ich spüre nur auch meine Einsamkeit.

Jo, ich habe mich zum Wintertreff angemeldet und freue mich sehr darauf.

ABER, könnte man in den Profilen nicht ne Rubrik einrichten aus welchem Postleitzahlengebiet? Wer nicht will muss ja nix schreiben... aber ich habe oft das Gefühl, da schreibt ein Nachbar den ich oft sehe aber kenne ihn nicht.

Ja, ich verstehe dich so gut - etwas mehr Anonymität aus dem Netz nehmen?

Bin am überlegen wie man das umsetzt, ne Rubrik nach Postleitzahlen?
Wo reicht man diese Vorschläge hier ein??
Ich kenn mich ja, ich fall immer mit der Türe ins Haus aber der Gedanke gefällt mir...

Ich warte mal weitere postings ab, aber der Gedanke das etwas nach Plz gegliedert... einfach um den Austausch zu intensivieren... doch, gefällt mir!!

Liebe Grüsse, Gina
mudgeraba
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Ich wohne 15-20 km außerhalb von Saarbrücken.
Die idee mit Postleitzahlen finde ich nicht so gut, denn dann könnte es ja sein, daß zufällig der Chef auf der Arbeitsstelle ins Internet geht oder andere Menschen, die einem nicht so gut gesinnt sind, und die dann irgendwie herauusfinden, daß man die Person ist, alle Komentare lesen und dann noch herausfinden, daß man an Depressionen leidet.
Darum bin ich da etwas vorsichtig.
Wenn ihr genau wissen wollt wo ich wouhne, dann schreibt an meine E.mail adresse: mudgeraba@yahoo.de und dann gebe ich Antwort.
Leider muß man so sehr aufpassen, wenn man eine Arbeitstelle hat und meine 6 monatige Probezeit endet erst Ende diesen Jahres.

Freizeitmäßig fände ich es gut, wenn man als Mensch mit Depressionen etwas organisieren könnte, was Spaß macht, gesund ist und man trotzdem in Gesellschaft machen kann.
Sonst sind ja fast alle Sachen mit Leistung und Profilierungversuchen verknüpft.
Als ich in Großbritanien lebte, war das anders.
Dort ist es für viele Menschen in der Freizeit wichtig, daß es Spaß macht und nicht welche Leistung man gibt und was ,man representiert.
Wegen dem schlechten Gesundheitszustand meiner Mutter bin ich aber vor 3 Jahren zurück nach Deutschland gekommen und konnte mir nun zumindest eine Stelle 140 km entfernt von der Wohnung meiner Mutter sichern.
Nun überlege ich immer wieder von Neuem wann ich das Projekt "Deutschland" wohl an den Nagel hängen werde und noch mal eine erneute Übersiedlung nach Großbritannien vornehmen werde.
Auf der anderen Seite würde das für mich auch eine größere Niederlage bedeuten, daß ich hier in Deutschland nach 3 Jahren Kampf das Leben nicht meistern kann.
Vielleicht könnte man über die Internetseite die Freizeit organisieren auf einem Tread "Freizeit" und den tread etwas nach Postleitzahlen einteilen
DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Hallo, da denken wir wohl etwas unterschiedlich.
Ich stehe zu meiner Krankheit und wer meint, er müsse mir nen Strick draus drehen soll aufpassen, daß er sich nicht in seiner eigenen Schlinge verfängt.

Schade, daß Zwischenmenschliches immer so mit Problemen verbunden wird, es immer Ausreden gibt... - scheinbar ist meine Denke zu einfach struktuiert....vielleicht bin ich ja zu spontan...

Ich wünsch dir viel Erfolg...

Gina
mudgeraba
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Registriert: 6. Aug 2007, 23:05

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Ich denke die Idee mit der Postleitzahl ist nicht grundsätzlich schlecht, nur habe ich persönlich in meinem Leben sehr oft schlechte Erfahrung gemacht.
Darum würde ich vorschlagen, daß jede einelne Person wählen kann im User Profil die Postleitzahl automatisch anzugeben und das User Profil aber auch später ändern zu können, fals es für diese PErson kritisch werden könnte.
Von der Idee finde ich was Du schreibst recht gut nur muß jeder die Möglichkeit haben das User PRofil mit oder ohne Postleitzahl gestalten zu können und auch später herauslöschen zu konnen, falls der Verdacht mit den Chefs und Arbeitgebern besteht, die eventuell auch im Internet nachspionieren.
blaufelchen
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von blaufelchen »

hallo mudgeraba, hallo gina,

richtig gina, habe damals bei deinem thread "isolation" auch geantwortet.

ich lebe nun auch seit 5 monaten in einer neuen stadt. es ist verdammt schwer bekanntschaften zu schließen.
vor allem am wochenende fällt mir dann die decke auf den kopf. hatte bis vor zwei wochen noch meinen kleinen freund, meinen hund. leider ist er mir überfahren worden. war ein drama. es ist jetzt eine noch größere leere da.

ich habe hier eine gute freundin...gott sei dank. aber ich würde gerne nette leute kennen lernen um eben was gemeinsam zu unternehmen.

bin auch im fitness-club, bin auch nicht gerade schüchtern, sprech die leute an, hm...es funktioniert nicht. vielleicht wünscht man sich das zu sehr und irgendwie blockiert man sich.
keine ahnung was da abläuft.

so versuche ich es immer wieder aufs neue. meine psychologin sagt auch, dass kontakte nach außen sehr wichtig sind, damit man nicht gänzlich abstürzt. aber das pantentrezept gibt es nicht.

es ist ein ständiger kampf.

gruß sylvia
petzi

 

Beitrag von petzi »

Leni2
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von Leni2 »

Hallo!

Ich habe eher das umgekehrte Problem...oder vielleicht ist es auch das gleiche. Ich habe einen großen Freundeskreis, aber mir ist es oft zu viel, so viel zu unternehmen. Und wenn meine Freunde was machen, ist es meist mit Action, Spaß und Oberflächlichkeit verbunden. Ich hab sie sehr gern, aber ich habe immer das Gefühl, wenn ich nicht so gut drauf bin, ist da kein Platz für mich. Alle sind immer nur happy. Wahrscheinlich nicht, aber mir kommt es so vor. Es geht bei mir wahrscheinlich darum, zu akzeptieren, dass ich im Moment gar nicht so offen für andere bin...

Aber noch ein paar Tips, wo man Leute kennen lernen kann: Ich gehe z.B. zu einer Selbsthilfegruppe, die mir gut tut, weil alle mich verstehen. Es gibt welche für Depressive aber auch z.B. für Menschen mit Sozialer Phobie, die gezielt einfach Sachen zusammen machen (Überschneidet sich ja oft mit Depressionen). Es gibt auch Internetplattformen, wo Leute direkt nach anderen anderen suchen. Das ist vielleicht einfacher, weil alle das Ziel haben, jemanden kennen zu lernen. Googelt einfach mal!
Mir wurden auch Lachclubs empfohlen, besonders für Depressive gut
http://www.lachclub-frankfurt.de/
http://www.lachbewegung.de/
Oder vielleicht Spieleabende?
http://www.spiel-palast.de/infos/spieletreffs6.htm

LG, Lena
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Hallo,

liebe Sylvia, das mit deinem Hund tut mir unendlich leid für dich. Ja, mit so nem Tier muss man ja mehrmals am Tag raus und mit Wauzel lenkt man sich ab, trifft andere Hundebesitzer.
Vielleicht holst du dir ja wieder einen neuen, wenn der Schmerz vorrüber ist.

Petzi, ich muss dir da sehr Recht geben. Gerade die kleinen Aktivitäten haben grossen Stellenwert, oft schenkt man ihnen viel zu wenig Bedeutung.

Lena, den Lachklub finde ich ja Klasse, zumal bei mir fast um die Ecke - werde ich mir mal angucken. Danke für den Tipp. Und Selbsthilfegruppe wollte ich auch schon länger in Angriff nehmen...

Ich hab mich halt im Laufe der Jahre total in die Isolation geschippert, dazu noch arbeitslos, habe nichts und niemanden mehr an mich rangelassen, hatte schon Angst vor mir selbst und somit die Bekannten alle vergrault.
Nun kenne ich die Hintergründe und ich fange wieder bei Null an sozusagen. Kontaktfreudig bin ich ja aber dann taucht wieder diese Trägheit auf und zb. hier das Schreiben strengt mich teilweise sehr an.
ABER - so peu a`peu gehts hoffentlich bergauf und ich spüre auch, daß dieses Forum mir gut tut.

Dann allen noch nen sonnigen Sonntag

Gina
mudgeraba
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Registriert: 6. Aug 2007, 23:05

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Danke für all die guten Tips und der Spielclub in St Wendel ist ja nicht so weit weg von Saarbrücken.
Die Freizeitaktivitäten, die ich aber am liebsten mache, sind Wandern, Reiten Fahrrad fahren, Schwimmen, Inline skaten, oder auch mal ein Konzert, Kino oder Museumsbesuch.
Ich bin also recht unternehmungslustig und hoffe immer, daß ich gleichgesinnte finden kann, ohne daß das ganze gleich wieder in Leistungstreß und zu viel Terminstreß ausartet.
Wenn jemand sich in der Hinsicht im Saarbrücker Raum auskennt, wäre ich über weitere Vorschläge und Tips sehr dankbar.
Die Aktivitäten dürfen nicht zu anstregend sein, da ich sonst am Montag völlig erschöpft von der Arbeit komme und dazu noch auch Schicht, Nacht und Wocheende arbeite.
Es sollte auch gute möglichkeiten für weniger leistungsfähige Menschen geben, sich auf gesunde und erholsame Weise in Gesellschaft zu betätigen.
petzi

 

Beitrag von petzi »

Leni2
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von Leni2 »

Ja, petzi, du hast recht, mir geht es genau so, wie du beschreibst! ich finde es auch furchtbar anstrengend, immer diese Rolle zu spielen. Gerade heute wieder war ich bei Freunden eingeladen und hatte vorher ein absolutes Tief. Ich bin dann ne Stunde zu spät gekommen, hätte aber viel lieber gesagt, mir gehts grad nicht so gut, ihr versteht das ja. Aus diesem Grund kommen Treffen unter Leidensgenossen aber auch oft nicht zustande, ist meine Erfahrung.

Tatsächlich mag ich Freunde auch oft einfach nicht belasten. Vor einer Weile rief ich eine Freundin an, ihr Freund war am Apparat und sagte zur Begrüßung, Na, gehts dir wieder schlecht? Das schreckt natürlich ab. Und dann verstellt man sich.

Vielleicht hilft es doch, sich mehr zu outen? Vielleicht verstehen es doch mehr Leute, als man denkt?
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

Leni2
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Registriert: 10. Aug 2005, 18:00

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von Leni2 »

hallo!

Hab noch mehr Links im In-net gefunden:

http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/HM_Engagement.htm
sehr viele Tips, wo man sich engagieren und Leute kennen lernen kann

http://www.froschkoenig2004.de/
Forum für Leute mit psychischen Erkrankungen, die Kontakte suchen

So eine ehrenamtliche Sache ist bestimmt nicht schlecht, gibts ja z.B. auch bei Kirchengemeinden, Besuchsdienst etc.

Und zum Wandern vielleicht ein Wanderverein? Gibts bestimmt im Saarland zuhauf!

Viel Erfolg!

Lena

(Gina, was ist eigentlich QiGong?)
Alles, was man über das Leben lernen kann, ist in drei Worte zu fassen: Es geht weiter!

DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Liebe Lena,

ist ne Art Bewegungsmeditation, inzwischen med. anerkannt.

hier ein link, mit infos...

http://www.qigong-yangsheng.de/home.html

Gruß, Gina
sommer
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Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von sommer »

Ich bin seit Oktober 2003 an Deptessionen erkrankt und habe immer wieder eine Arbeit, aber keinerlei Freunde gefunden, die meine Interessen haben, noch keine Familie haben oder sich hoch hinaus verschuldet haben und nur noch arbeiten.
So bin ich in meiner Freizeit IMMER alleine im Alter um die 40.
Soll das ein Leben sein?
In den letzten 3 Jahren war es mir nicht möglich in den 2 Bundesländern in denen ich in Deutschland gelebt habe mich sozial zu integrieren.
Nun kommt meine Frage: Wie und wann wird es besser werden?
Da ich in meiner 30 Stunden Stelle 20-30 unbezahlte Stunden pro Woche arbeite, um überhaupt meinen Arbeitsplatz eventuell behalten zu können, habe ich kaum mehr kraft und Zeit mich um Bekanntschaften zu bemühen.
Die Vereine sind oft asuch zu Leistungsorientiert, daß ich etwas finden würde, was mir Spaß macht.
Nun lebe ich auch in einer Region in denen es scheinbar keine Singles in meinem Alter gibt.
Die anderen etwas Single freundlicheren Bundesländer und Regionen z.B. Frankfurt, Karlsruhe Stuttgart haben dagegen keine Arbeit für mich.
Die Angebote in den 2 reionen passten nicht zu mir.
Der Spielclub in St Wendel, da müsste ich 40 km mit dem Auto fahren und dann eine sitzende Sache machen, dabei versuche ich in meiner Freizeit etwas zu finden , wo man sich bewegt.
Wie soll ich nun blos weiter machen?Meine Versuche mit Keramikkurs, Alpenverein, Chor Rückengymnastik, Rudern und Fittnessclub und Kirche und Arbeitsplatz sind alle gescheitert den richtigen Anschluß zu finden.
Soll ich denn den Rest meines Lebens alleine verbrigen?
Ich habe die zahlrechen Kommentare zur Freizeitgestaltung gelesen.
Trotzdem fehlt es mir am elementarsten, daß ich einfach, wenn ich dann nach meinem offiziellen 6 Stunden Tag nach 12 Stunden Arbeit nach Hause komme, niemanden um 22 Uhr vorfinde, der mit mir noch spazieren geht.
mudgeraba
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Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Neben meiner Arbeit in der ich gering bezahlt werde und doppelt so viel arbeiten muß als die bezahhlten Stunden, hatte ich so sehr gehofft, daß ich noch etwas sinnvolles außerhalb der Stelle machen kann.
z.B. in einer netten Wohngemeinschaft wohnen.
Den passenden Partner finde ich wohl um die 40 auch nicht mehr.
Ich hatte immer davon geträumt ein Öko-Holzhaus zu bauen ein paar Tiere, eine Farm zu haben, und dann auch eine Kaffeteria, eine Bücherei und eine Kunstgalerie im Dachgeschoß.
Das ganze ist daran gescheitert, daß ich für die 30 Wochenstunden, die ich bezahlt werde 60 Stunden die Wochen arbeiten muß auch im Schichtdienst (Überstunden unbezahlt versteht sich), ich nie den richtigen Lebenspartner gefunden habe, und auch nicht die Menschen die mit mir eine solche WG gründen wollen geschweige denn Freunde.
Nun sehe ich mich die nächsten Jahre wahrscheinlich die nächsten 10 Jahre TOD schlagen, eventuell Bücher lesen, zu interesanten Reisen reicht das Geld nicht.
Mal ins Kino ghene, mal ein Buch lesen oder in den Fittness Club gehen, und das War es dann für die nächsten 10 Jahren.
Wenn meine Depression besser wird, werde ich all meinen Besitz verschleudern (Möbel Auto..) und im Entwicklungsdienst gehen.
Daß ich aber jemals hier in Deutschland ein Teil der Gesellschaft bin und am sozialen Leben teilnehmen werde, die Hoffnung habe ich ganz aufgegeben.
Alle Wege scheinen mir für immer verschlossen zu sein, selbst wenn es mir irgendwann in Zukunft mal besser gehen sollte.
Jetzt kommet für mich der Herbst.
Das ist für mich eine einfachere Zeit.
Ich sehe nicht mehr die Menschen in Gruppen herumlaufen und glücklich sein, sondern eher einzelne Gestalten sich durch den Winter bewegen.
Seit Jahren geht es mir schon im Winter besser.
Es wird für mich eine große Erlösung sein, wenn ich eines Tages nicht mehr in dieser Welt der totalen Isolation seben muß.
Auch die Arbeit gibt mir keinerlei Auftrieb, sie dient ausschließlich dem Broterwerb.
Auch die Webbseite : www.froschkönig 2004.de
hat mir nicht viel geholfen.
Wie üblich gibt es kaum etwas im Saarland.
Der Spielclub in St Wendel ist 80 km von dort entfernt wo ich lebe.
Welches Bundesland bietet mir eine Stelle zum Broterwerb in dem ich auch als Singlefrau um die 40 Gleichgesinnte finden kann, in einer WG leben kann in der Natur, Tiere haben kann trotz total beschissener Arbeitszeiten und eventuell noch etwas kreatives auf die Beine Stellen kann, ZB Kunstgalerie, Gästehaus, ökologischer Anbau, Holz-Ökohaus, alles was man bei so schlechten Arbeitszeiten nie alleine auf die Beine bringen kann.
BeAk

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von BeAk »

Liebe Mudgeraba

solange Du so unrealistische Wünsche hast, wirst Du nie zufrieden sein.

Es ist praktisch nicht möglich, einen Vollerwerbsjob zu haben und gleichzeitig sich die verschiedensten Tiere zu halten. Tiere haben Grundbedürfnisse ähnlich den Kindern nach Zuwendung, Bewegung, Ernährung usw. Die kann man nicht ebenso nebenher erfüllen.

Eine Gaststätte läßt sich nicht eben so nebenher führen, es sind ganz wichtige Voraussetzungen zu erfüllen um eine Gaststätte zu führen und das ist ein Vollzeitjob. Ich weiß das, mein Mann ist Inhaber einer Gaststätte und ich arbeite dort täglich mit.

Eine Gallerie muß auch Gewinn abwerfen, gute Kontakte zu Künstlern und solchen die es werden wollen und Zugang zu einem zahlungskräftiger Kundenkreis sind Voraussetzung.

Wenn Du Dich dahinterklemmst, kannst Du vielleicht in einem dieser Berufe erfolgreich sein, aber niehmals paralel.

Und alle diese Berufe schließen das Leben in einer Wohngemeinschaft aus. Wer den ganzen Tag über mit Menschen zu tun hatte, ist am Abend froh, die Tür hintersich zu machen zu können und niehmanden, außer vielleicht den Lebenspartner, sehen zu müssen.

Eine große Anzahl von Tieren kann man in einer Wohngemeischaft auch nicht halten.

Setze Dir realistische Ziele, dann kannst Du auch Erfolg haben.
SophiaDeLuna
Beiträge: 26
Registriert: 19. Sep 2005, 12:29

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von SophiaDeLuna »

Hallo mudgeraba,

ich denke schon, daß sich da eventuell was finden läßt. Weiß jetzt keine spezielle site aber googel doch mal zum Stichwort - Ökodorf oder Lebensgemeinschaften oder so die Richtung. Ich weiß, daß es irgendwo ne Seite gibt, wo ganz ganz viele solcher Ökoprojekte/-gruppen/alternative Lebensgemeinschaften aufgeführt werden - hab aber leider vergessen wo.
Aber es gibt inzwischen hunderte davon und ich könnte mir vorstellen, daß auch Du da was passendes für Dich finden könntest - evtl. sogar einen passenden Partner.

Nicht den Mut verlieren.
Das internet ist die genialste Erfindung überhaupt - früher oder später wirst Du sicher fündig.

Alles Liebe und viel Glück beim Finden
wünscht Dir
Sophia
DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Liebe Mudgeraba,

irgendwie höre ich da einen stein plumpsen. Ich glaube es hat dir sehr gut getan einfach mal deinen Brass, deine Wünsche und Träume rauszulassen.
Ja, dafür ist so ein Forum auch gedacht, es hilft mitunter das Kopfkarussell etwas zu steuern.

Ich kann dich sehr gut verstehen, deine Wünsche nach altern. Leben - ich habe das auch und werde es auch verwirklichen, bin schon immer ein Kämpferin gewesen.

Am wichtigsten erscheint mir jedoch, daß du mal deine Ängste, Wünsche und Träume verbalisierst.

Wer keine Träume und WEünsche mehr hat ist irgendwie arm dran. Sie motivieren uns, uns in Bewegung zu setzen, dem Traumziel ein Stück näher zu kommen.
Ich bin mir sicher, wenn du nur ein klein wenig von deinen Wünschen ereichen könntest, wärest du sehr zufrieden - verstehe ich dich da richtig?

Liebe Mudgeraba, wir sitzen hier alle mehr oder weniger in einem Boot und das gibt doch schon mal ein Stück Kraft. Kraft, zu sehen, daß man nicht alleine ist.
Ich kanne deine "Torschlusspanik" verstehen aber du bist doch noch jung... ich bin 53, lach und fange eben auch wieder bei Null an . Und ich habe meinen Traum vom Zusammenwohnen mit allen Generationen, autark leben, sich nicht unbedingt dieser kalten Gesellschaft anpassen.

Ich habe den Vorteil, ich könnte durch meine berufl. Qualifikation - obwohl z.Zt. ohne Job jungen und alten Menschen ein Dach über dem Kopf bieten zu dürfen.
Bei mir ist die Crux, daß ich keine "verrückten" finde, die sich auf solch ein Projekt einlassen möchten. Typisch Deutsch sag ich immer....

Aber kommt Zeit kommt vielleicht auch Verwirklichung eines Traumes und sei es nur ein Teilschritt.
Mag sein, daß eben alles verquer läuft, aber vielleicht hat es einen sinn, will uns einen Weg zeigen den wir noch nicht erkennen?

Laß dir deine Träume und wünsche nicht nehmen, es zeigt, daß du ein sehr sensibler aber auch kreativer Mensch bist - z.Zt. aber eben mit "Zwangspause".

Es ist so, aber alleine daß du hier schreibst, zeigt doch, wie wichtig dir es ist, etwas zu verändern....

Machst du eigentlich ne Thera??

Sei mal lieb gegrüsst, freue mich auf Antwort

Gina
DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Hallo Beatrix,

abgesehen davon, daß ich deinen beitrag sehr destruktiv empfand aber dann erkläre mir bitte, was sind unrealistische Wünsche??

Wenn ich mal so in mein Leben zurück blicke, bin jetzt 53, sagenhaft, was ich mir an Träumen erfüllt habe - ohne materiellem Hintergrund. Einfach den Mut gehabt habe, Phantasien auszuprobieren und zu leben.

Sorry Beatrix, wenn ich das mal so anspreche aber dein posting zieht sehr runter.

Ich weiss, dass ich oft den falschen Ton treffe aber ich werde es lernen.
Auf keinen Fall wollte ich dir zu Nahe treten.

Gruss,
Gina
BeAk

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von BeAk »

Liebe Gina,

ich will niehmanden entmutigen oder der Träume berauben.
Ich wollte nur deutlich machen, das diese Wünsche paralel nicht zu erfüllen sind.
Wir Depris, mich eingeschlossen, leiden daran, das wir nicht können was wir wollen, das sich unsere Wünsche nicht erfüllen usw.
Das liegt darann das wir die falschen Wünsche hegen und unsere Ziele zu hoch stecken. Der Mißerfolg ist vorprogrammiert und schon wird das depressive Erleben wieder bestätigt. Ich erreiche nichts, bis zu nichts nutze, alles läuft schief, das Leben lohnt sich nicht.

Ich habe mal auf einer sehr guten Selbsthifeseite gelesen, das wir realistische Wünsche hegen und uns realistische Ziele setzten sollen, das hat mir sehr gut geholfen. Der Wunsch kann in Erfüllung gehen, das Ziel ist erreichbar, man hat Erfolgserlebnisse.

Deshalb habe ich gestern diese Wünsche einer Realitätüberprüfung unterzogen.
Diese Wünsche sind durchaus erreichbar, mit Realitätsinn und durch zielstrebiges darann arbeiten, aber nicht zur selben Zeit.
DewaChe

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von DewaChe »

Liebe Beatrix,

ich habe Mudgeraba so verstanden, daß sie sich einfach mal "ausgekotzt" hat und dabei Wünsche und Träume äusserte, die sie sich wohl nicht zugleich erfüllen kann und möchte. Einfach Wunschvorstellungen... und es sich im Laufe des Lebens ergibt, was sich erfüllt oder nicht. Träume erhalten uns mit an Leben und müssen nicht unbedingt realisiert werden.

Eine Realitätsprüfung kann eigentlich nur jeder für sich selbst vollziehen, habe ich jedenfalls in der Klinik so gelernt und praktziere dies auch heute noch regelmäßig in der Therapie und da leitet mich dann ein Fachmensch wieder an falls ich das Gefühl habe abzudriften.

"Wir Depris, mich eingeschlossen, leiden daran, das wir nicht können was wir wollen, das sich unsere Wünsche nicht erfüllen usw.
Das liegt darann das wir die falschen Wünsche hegen und unsere Ziele zu hoch stecken. Der Mißerfolg ist vorprogrammiert und schon wird das depressive Erleben wieder bestätigt."

Diese Aussage finde ich sehr pauschalisiert, und auf mich trifft dies z.B. nicht so zu. Was wir gemeinsam haben ist der Name der Krankheit umd oft auch ähnliche Beschwerden aber letztendlich hängt es immer davon ab, wie jeder die Krankheit für sich annimmt und lernt damit umzugehen.

Bei mir erwachen die Lebensgeister wieder, schaffte das alles ohne Medis und werde noch so einiges "Chaotisches" auf die Beine stellen, da bin ich mir sicher.

Würde mir jemand sagen, daß dies unrealistisch und zum Mißerfolg führen würde, könnte mich das 1. sehr runterziehen oder 2. ich würde mir solche Aussagen verbitten, es sind meine Träume und derer kann man so einige verwirklichen und hat nicht unbedingt etwas mit Selbstüberschätzung zu tun.

Wiegesagt, ich kann Mudgeraba sehr gut verstehen und ihre Gedankengänge nachvollziehen. Sie hat das Chaos ausgebreitet und wird im Laufe der Zeit anfangen zu sortieren. Da ist Unterstützung angebracht statt gleich den Zeigefinger zu erheben.
Sorry, ist so meine Wahrnehmung.

Noch nen schönen Abend für dich.

Liebe Grüsse,
Gina
mudgeraba
Beiträge: 69
Registriert: 6. Aug 2007, 23:05

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von mudgeraba »

Hier kommt nur eine kurze Antwort, denn ich muß heute Nacht noch ein paar Stunden arbeiten.
Man hat mir heute auf der Arbeitsselle angedroht diese nicht bis nach der Probezeit zu verlängern.
Dann wäre ich also in 13 Jahren zum 27 Mal auf der Suche eines Neuen Arbeitsplatzes.
So kann ich nicht einmal die Elementarsten Dinge in meinem Leben erfüllen, nämlich einen Arbeitsplatz, den ich bewältigen, behalten kann und der mich nicht ganz kaputt macht.
Den Traum den ich oben geschildert habe, den habe ich immer wieder in verschiedenen Formen an verschiedenen Orten umgesetzt gesehen.
Meistens handelte es sich um verschiedene Menschen, die zusammen lebten sich gut ergänzten und verschiedenen Begabungen hatten.
Und darum habe ich den Traum auch gewagt zu träumen.
Ich habe dies in Norwegen, Großbritannien, Australien und Neuseeland gesehen.
Um Ehrlich zu sein in Deutschland aber noch nie, auch nicht in Schweden.
Bei mir scheitert der Plan aber schon daran, daß ich nicht die passende Kombination von Menschen an einem Ort kennen gelernt habe und dort auch gleichzeitig ein gesichertes Einkommen hatte.
So hoffe ich nun, daß ich bei geziehltem Suchen vielleicht doch noch die passende Kombination finde und bin immer für Vorschläge dankbar.
Im Moment lebe ich im Saarland, könnte mir aber auch in einem Jahr wieder einen Ortswechsel vorstellen.
Gute Nacht.
Nun muß ich noch 2 Stunden arbeiten.
Vielleicht behalten Sich mich ja dann doch noch auf der Stelle.
Emriye2
Beiträge: 814
Registriert: 12. Sep 2005, 08:45

Re: Freizeitgestaltung und Depressionen

Beitrag von Emriye2 »

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