Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

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bigcoder

Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von bigcoder »

Hallo,

ich habe gestern Abend wieder an meine Mutter denken müssen und bin von "ich durfte nie einen Fehler machen" mal wieder zum Thema "aber Ärzte dürfen machen, was sie wollen" gekommen.

Aber so ganz falsch war der Gedankenansatz offensichtlich nicht!

Bei mir war das so, das ich zuhause so seh rzusammengestaucht wurde, weil ich einen Löffel Zucker zu viel in den Kaffee tat, so als wäre ich für die Hiroshima-Katastrophe verantwortlich! Im Klartext, ICH musste IMMER "perfekt" sein!

Als ich dann merkte, das sich Ärzte aus "Fehlern" IMMER nur "rausreden", aber nie die verantwortung übernehmen, knallte es in meinem Kopf!

... Und dann das Thema "Wert von mir" ...

meiner Eltern, Mitschüler, Lehrer, usw. haben es ca. 1992/93 geschaft, mich davon zu überzeugen, das mein Leben komplett wertlos ist. Als ich dann anfing, mich nach einer Brücke um zu sehen, welche hoch genug für einen Selbstmord ist, wurde ich auch ignoriert. - Ca. 2002 dann die "Umkehr". Plötzlich war ich "total wertvoll", und wie ich überhaupt nur an Selbstmord denken könnte! - Und dann wieder die umgekehrte Richtung: Als ich sagte, das Ärzte den Löwenanteil an der Schuld meiner Probleme haben, war ich plötzlich wieder wertlos (und der Arzt "unschuldig").

Solche Methoden helfen mir nicht gerade, mein Selbstwertgefühl auf zu bauen, bzw. ein zu schätzen. - Und dieses "ICH muss Alles abolut perfekt und darf auf gar keinen Fall einen Fehler machen, aber dem Arzt, dem muss man Alles verzeihen"-Spielchen treibt mich auch nicht gerade in eine "kooperative Stimmung".

... sind nur einige Gedanken von mir, erwarte auch keine Antwort, und ich bin heute auch ziemlich mies drauf!

MfG Michael alias BigCoder
Ivory
Beiträge: 59
Registriert: 30. Aug 2005, 17:43

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von Ivory »

..weißt Du, ws ich gelernt habe ...nach Jahren allerdings - es ist nicht das Problem, was Dich und mich fertig macht, sondern, wie wir mit Problemen umgehen.



*wirkenlassenbittegaanzlange*



Es sind nicht die anderen - es sind immer wir selbst.

Was uns nicht zu 'schlechten' oder mindertwertigen Menschen macht.


Wir müssen nur lernen, damit umzugehen, okay?
bigcoder

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von bigcoder »

Hallo,

... wie ich mit Problemen umgehe ... ob das hilft? ...

z.B. in der besagten Hauptschule (, die mich erstmalig in Richtung Suizid drängte, ) entwickelte ich meine eigene Methode um mit den ständigen Angriffen meiner Mitschüler um zu gehen. - Ich begann mit Tagträumen. Eigentlich nichts dramatisches, sollte man meinen, allerdings "wünschte" ich mir in diesen Tagträumen (und ich wünschte mir das auch real!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) die komplette Ausrottung einer Nation, bzw. später der gesammten Erde! Dieser Hass gegen diese eine Nation existiert noch heute und stellt eine gewisse "Blockade" der Menschen dieser Nation mir gegenüber da. (<- Quasie "weniger Rechte bei mir". Leider recht schwer zu erklären.) Zudem fing ich an Menschen dieser Nation zu ignorieren.
Auch wenn es narzistisch klingt, das ich einen Hass auf eine Nation habe (und noch immer habe), so war es damals die absolut einzige Möglichkeit, die mir einfiel, um mit diesem "Therror" um zu gehen.

Ich muss von meiner Seite aber auch eingestehen, das meine Gedanken, meine Entwicklung, usw. "hängt". Die Sache ist die, das in dem Zeitraum 1991-1993 ich mit mehreren Traumas konfrontiert wurde, die für mich noch heute real sind:
+ Ausgrenzung aus der Gesellschaft
+ Das "Brillen-Trauma" beim Augenarzt
+ Gewalt in der Schule
+ Beginn meiner Suizidproblematik
+ Zu hohe Anforderungen an mich seitens meiner Eltern
Das war dann insgesammt zu Viel für mich und ich kann es bis heute(!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) nicht wirklich verarbeiten! Diese Traumas prägen mein Leben, mein Denken und mein Handeln bis heute! Dementsprechend ist die Tatsache, das ich es von der Sonderschule bis zum Diplom geschaft habe, "in mir" unter gegangen und ich respektiere diese Leistung von mir bis heute nicht! - Ich "stecke" mit meinen Gedanken und mit meiner Entwicklung immernoch in den Jahren 1991-1993 fest, bin also auf einen Stand eines ca. 15-Jährigen, (wenn überhaupt, ) und kann meine eigene Leistung (Diplom) bis heute NICHT respektieren.

Um das, was man als meine "Psyche" bezeichnen könnte, zu restaurieren, muss man einen mörderischen Aufwand treiben, der schlicht und einfach nicht praktikabel ist. - Mir "bei zu bringen", das es doch (wie auch immer) MEINE Schuld sei, treibt mich - schlimmsten Falls - nur in die Richtung, in die ich seit diesem Jahr eigentlich nicht mehr gehen wollte! (Nämlich Suizid!)
Nico Niedermeier
Moderator
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Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Lieber Big Coder,
ich schreibe es ungern, aber wir hatten es schon öfter anzumerken versucht....wenn ich mich recht entsinne haben Sie immer darauf hingewiesen, dass Ihre Diagnose eine ganz andere als Depression ist....für Ihre Problematik gibt es sogar ein eigenes Kompetenznetz.....in diesem Forum sind unserer Meinung nach einfach viele Beiträge von Ihnen auch ein bischen sehr von einer ziemlich extremen Einstellung geprägt, die unserer Minung aber auch wieder mit Ihrem Krankheitsbild zusammenhängt...keiner von uns will aber mit Ihnen deswegen einen Krieg anfangen oder Sie von hier vertreiben..aber es ist sehr schwer viele Beiträge hier stehen zu lassen,,und es ist ein bischen ungerecht wenn wir immer darauf hinweisen, dass dies hier kein Forum für Posttraumatik ist, kein Forum für Boderline und Ihre Beiträge limitieren wir nicht.....das geht nur schwer.....auf Dauer...wir würden Sie einfach bitten, wieder ein bischen zurückhaltender zu schreiben
Dr. Niedermeier
Ivory
Beiträge: 59
Registriert: 30. Aug 2005, 17:43

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von Ivory »

Ich habe dir ja schon geschrieben, daß es nicht um Schuld oder Wert geht.

*und das solltest Du auch wirken lassen*

- es geht nie um Menschenwerte -


- es geht nur um den Umgang mit uns selbst und anderen -

das müssen wir einfach lernen, das muß jeder lernen, okay?


- Stell Dir doch einmal vor, Dein Freund hätte die Probleme, die Du hast - den würdest Du auch nicht verurteilen, den würdest Du trotzdem achten und trösten, oder?
bigcoder

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von bigcoder »

Sehr geehrter Herr Doktor,

ja ich habe eine Diagnose bekommen ("paranoide Schizophrenie"), allerdings kann diese Diagnose nur falsch sein, dein bei meinem Krankheitsbild MUSS es sich um eine Persönlichkeitsstörung handeln, da ich die Symptome alle seit mindestens 15 Jahren habe. - Aber warscheinlich glauben Sie mir das eh nicht, denn ich bin ja Schizophren und damit nicht krankheitseinsichtig, richtig?

@Ivory:
"- es geht nur um den Umgang mit uns selbst und anderen -

das müssen wir einfach lernen, das muß jeder lernen, okay?":

Daran arbeite ich gerade, aber es ist langwierig und schwer.

MfG Michael alias BigCoder
Ivory
Beiträge: 59
Registriert: 30. Aug 2005, 17:43

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von Ivory »

... Ich weiß, daß es schwer ist ... *smile*
Aber Du kannst das ganz bestimmt schaffen!

Ich habe noch eine 'Übung' für Dich, die mir schonmal gut tut:
Kennst Du 'Reset'? - Alle Einstellungen eines Gerätes auf den Ausgangszustand oder auf 0000 zurückstellen.
Versuche mal, Dir diesen Zustand vorzustellen.
Es geht also nur nach vorne, in der Zeit weiter, nicht zurück.
Jetzt 'spinne die Fäden', die Du in Deinem Leben greifen kannst, damit sie ein gutes Muster ergeben, ein stabiles Stück Stoff. - Oder gefällt Dir der Vergleich mit Holz und Schrank besser?
Nimm also, was Du vorfindest, und mache das beste daraus - nach vorne, nicht zurück.

Es ist nur eine 'Trockenübung', aber ich finde, sie läßt einen erspüren, wie es ist, wenn man wieder 'normal Tickt', oder?
bigcoder

Re: Auf der Suche nach der Ursache: Ein Ansatz?

Beitrag von bigcoder »

Danke Ivory!

Die Übung mit dem 'Reset' ist für mich (als Informatiker) natürlich am leichtesten nachvollziehbar. Werde ich in meiner nächsten Nachdenkphase mal versuchen.

MfG Michael alias BigCoder
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