Lebenssituation und Depression: mehr Bewegung für alle?

[AW40]

Nach langer Abstinenz mal wieder im Forum.....

Nach langer - unbehandelter - Burnout-Phase (fast im Endstadium, 12 Jahre Schreibkraft-Dasein haben ihren Preis!!) und mehrwöchiger Krankschreibung bin ich soeben (seit 7 Jahren das erste Mal) im Urlaub gewesen. Zwei Wochen Bergwandern. In dieser Zeit hatte ich ÜBERHAUPT KEIN EINZIGES DEPRESSIVES ODER SONSTWIE SYMPTOM!!! Viel Bewegung, zwei Wochen lang jeden Tag 8 Stunden an der frischen Luft (statt eingesperrt und zu Bewegungslosigkeit verdammt im Büro!!), kein Stress von der Arbeit, keine Ersatzlösungen wie TV, Alkohol... Keine Einsamkeit auch, da ich mit Verwandten weg war. Und schwups, geht es einem ziemlich gut, ist man der Mensch, der man eigentlich immer war , ist, sein könnte. Man entdeckt sich, die Welt, das Leben neu.....

Ich komme zurück, und das Elend beginnt von vorn. Man findet sich im Hamsterrad der Arbeit wieder, heult ständig, ist einsam; man fragt sich, wann der endgültige Zusammenbruch kommen wird, weil der Arbeitsplatz und die Lebenssituation immer noch die selben sind (unveränderlich). Warum ist das so? Ich meine, warum kann man nicht einfach woanders hingehen und so leben, dass es einem gut geht? Warum sind Lebensumstände so schwer veränderbar? Warum sind die meisten Arbeitsplätze und Lebensbedingungen so körper- und seeleschädigend, dass man sich eigentlich gar nicht wundern braucht, wenn so viele Menschen depressiv sind?

Kann mir dazu jemand eine Antwort geben? - Warum ist in dieser Welt so schwer umzusetzen, was einem WIRKLICH GUT tut: viel Bewegung, frische Luft, und vor allem nicht einsam sein?

A.

[kiboo]

Hast du seit 12 Jahren dieselbe Arbeitsstelle?

Ich frage, weil ich auch im Büro arbeite und nun schon nach 3,5 Jahren nach der Ausbildung die Lust verspüre, alles hinzuschmeißen. Denn ich bin mir nicht sicher, ob es mir in einer anderen Firma besser gehen würde.

[AW40]

Hallo Nadja,

ja, seit 12 Jahren an ein und der selben Stelle...... Weil ich es nicht weggeschafft habe, weil immer wieder meine Versagensängste, Unsicherheiten, Selbstwertzweifel mich daran hinderten, wegzugehen. Mittlerweile ist das mit dem Neue-Stelle-Suchen auch gar nicht mehr so einfach, wie man weiß. Und da ich auf die 40 zugehe, wird es auch nicht leichter.

Mein Rat an Dich: Wenn Du es kannst und schaffst, dann gehe weg. Probiere eine andere Stelle aus. Aber frage Dich vorher gezielt und ausführlich selbst: Was will ich? Wo will ich hin? Wie soll die Umgebung sein, in der ich arbeiten will? - Und dann gehe auf die Suche nach einer passenden Stelle. Du bist sicher einiges jünger als ich; also wage es, probier's aus. Bevor Du so unglücklich wirst wie ich....

Grüße
A.

[Iris]

Ich denke das ist das wichtigste,seine Lebenssituation ändern,aber das ist eben nicht einfach.
Mir geht es seit einem Jahr auch sehr schlecht,habe bis dahin gearbeitet und dann meinen Job verloren wg. Umstrukturierung in der Firma,war übrigens auch ein Bürojob.Es hat mir aber Spaß gemacht,ich war auch nur Stundenweise beschäftigt 12 Std. pro Woche.
Nun fehlt mir die Arbeit sehr,die Arbeitsmarktsituation ist wie jeder weiß sehr schlecht und bei uns hier auf dem Land ist es katastophal.
Ich weiß das mir ein Strukturierter Tagesablauf fehlt und der Kontakt zu anderen Menschen.
Ich versuche viel raus zu gehen in die Natur,aber es fällt oft schwer ,es ist ein richtiger Teufelskreis da ich mich oft zu matt und Antriebslos fühle.
Liebe Grüße
Iris

[BeAk]

Ich habe seit einiger Zeit mein tägliches Sportpennsum deutlich erhöht. Bin kein Stubenhocker gewesen, mein Hobby hat mich immer an die frische Luft und in die Natur geführt. Trotzdem habe ich Depressionen, Bewegung alleine verhindert nichts, bringt nur ein bischen bessere Stimmung.

[kreisann]

hallo aucheinopfer,

wenn der alltag in deinem bürojob so unerträglich ist, hast du mal über einen radikalen wechsel nachgedacht? vielleicht in einem beruf, der frische luft und bewegung beinhaltet?

natürlich ist es nicht einfach, aber deine jetztige situation zu ertragen, kostet dich eventuell mehr kraft, als etwas neues und für dich befriedigendes anzufangen.

habe z.b. mal gehört, dass die schweiz händeringend leute sucht, die auf zeit verlassene sennhöfe bewirtschaften.

wer will findet wege, wer nicht will, findet gründe - oder so.

liebe grüße
lisa