Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

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sommer
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Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von sommer »

Genetik spielt doch große Rolle? Frage auch an Dr. Niedermeier.

Ich bin zwischen mit 37 an Depressionen erkrankt.
Sei dem habe ich zahlreiche Arztbesuche gemacht, Medikamente genommen und seit 1 ½ Jahren mache ich auch tiefenpsychologisch fundierte Therapie.
Da ich ein Wideraufstehmännchen bin und jemand der die Probleme versucht zu lösen, glaubte ich ursprünglich nach 18 Monaten wieder gesund zu sein und gleichzeitig die Medikamente absetzen zu können.
Meine Mutter erkrankte im Alter von 35 Jahren an Depressionen.
Sie hatte den Haushalt und viele Familienprobleme „am Hals“).
Ihre Schwester hatte keine Depressionen.
Meine Großmutter mütterlicherseits Jahrgang 1910 wurde mit 40 Jahren arbeitsunfähig, und verbrachte viele Monate pro Jahr in der Psychiatrie.
Damals gab es noch nicht die Möglichkeiten und Medikamente.
Auch ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium, konnte sie in den schweren Zeiten nicht vor der Depression bewahren. Ihr Bruder war gesund, und die Schwerster auch.
Nun hatte ich trotz der Häufigkeit in der Familie gedacht, dass es mich nie treffen würde und dann als es mich traf, dass ich wieder ganz gesunden würde, wenn auch mit Hilfe.
Der Grund:
Ich lebe nicht in so schlimmen Zeiten wie meine Großmutter damals, ich bin single und lebe nicht in einer Familie in der ich mit Problemen zugeschüttet werde und als Hausfrau/Mann ständig nur am reparieren bin.
Ich habe mich nicht verschuldet und ich habe keine Kinder, die ich in der heutigen Ego- Konsumgesellschaft großziehen muss, wo meine Werte, mit den Werten meiner Umgebung oft nicht zu vereinen sind.
Und doch hat es mich getroffen.
Zum Glück bin ich zur Zeit halbtags arbeitsfähig und schaffe es auch die notwendigen Nachtschichten zu fahren.
Meine Frage also:
Wie sehr hat wohl die genetische Komponente bei mir einen Einfluss.
Wenn sehr viel, dann bedeutet dies für mich , dass ich mein Leben lang Medikamente nehmen muss Psychotherapie machen muss und in dieser Leistungsgesellschaft mich eher schlecht als recht mit Halbtagsjobs über Wasser halten werde, oft bis zur totalen Erschöpfung um mein Überleben kämpfen muss und auch in Zukunft so gut wie keine Freunde haben werde, zumindest keine neuen Freunde finden werde.
Meine alten Freunde sind um der Arbeitslosigkeit zu entgehen schon seit mehr als 10 Jahren „in alle Winde „ zerstreut.“
fish
Beiträge: 423
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Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Hallo David,
Doc Niedermeier ist in Urlaub. Doc Pfeiffer wuppt jetzt hier.

Soviel ich weiß, ist das in der Wissenschaft nicht klar herausen, wie groß genetische Anteile sind und ob das "bleibt", egal, was man alles anstellt "gegen" die Krankheit.

Vielleicht, weil man das generell einfach nicht sagen kann, man muss sich die individuelle Lebensgeschichte auch schon mit dazu anschauen, nicht nur den Stammbaum. Und Vorraussagen kann man wohl eh kaum treffen, höchstens Tendenzen abschätzen. Man ist noch dran. Die Neurowissenschaft und die Genetik bringt laufend neue Erkenntnisse heraus.

Zu deiner Anfangsfrage habe ich was hoch interessantes Neues gefunden, geht um Depression und Genetik :

http://oe1.orf.at/highlights/41023.html

***************************

Ich habe das Gefühl, du möchtest wissen, ob sich für dich das Abstrampeln im Leben überhaupt lohnt, wenn du depressiv bist/bleibst.

Dazu möchte ich dir als "nur" Angehöriger sagen, auch "Gesunde" weerden manchmal das Gefühl nicht los, den Anschluss zu verlieren und sich "für die Katz" abzustrampeln". Das ist - nicht mehr nur - ein Problem nur von Menschen, die körperlich und seelisch nicht "normal" belastbar sind.

Um dir da aber mehr Zuversicht zu geben: ich bin mir sicher, es kann gelingen, genetische Disposition zu bewältigen oder zu besiegen.
ich denke, dazu muss man sich aber erst mal klarwerden, was man im Leben sich unter "Leistung" vorstellt: das Hinterherhecheln genauso wie die "Gesunden", um zusammen mit denen dann doch mit 45 aufs Hartz VI Gleis geschoben zu werden.

Oder ist Leistung im Leben nicht was ganz anderes. Wenn du deine Definition getroffen hast, erst dann wirst du in deiner "Disziplin" der Weise und der hidden heroe sein.

Liebe Grüße

die Wanda

- wir alle sind Helden -
deary
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Registriert: 17. Jun 2005, 13:05

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von deary »

Hey wanda,

Good posting!

Du machst es gut, Deine Rolle in der Vertretung für Doc Niedermeier!



Liebe Grüsse
deary
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Post Scriptum:

So sehe ich das: Das Gehirn muss man sich nicht als statisches, festgezurrtes graues Etwas vorstellen, das immer so bleibt, höchstens noch Gedächtniszellen verliert. Neurobiologen und -genetiker untersuchen m.E.oft einen Status Quo, wie er grade ist.

Mir persönlich fehlen Langzeituntersuchungen, die Veränderungen am gleichen Gehirn dokumentieren und erkären.

Das Gehirn verändert sich laufend, Verschaltungen werden gebildet und bilden sich zurück, je nachdem, auf welche Erfahrungen sein Träger stößt (positive Erfahrungen, Psycho-Therapie versus Schicksalsschläge oder genereller Abwärtsspirale).

Ob das das entsprechende hauptverantwortliche Gen immer noch fehlt oder nicht, DER Teil in unserem Gehirn, das Cingulum, der zum Beispiel Emotionen dämpft, oder auch die Amygdala, die für unser Angstempfinden zuständig ist, kann auch mal beim gleichen Träger besser, mal schlechter "verschaltet" sein. Oder gar vom Anteil her wachsen oder schrumpfen, wer weiß? Das ist mein Laienverständnis von der ganzen Sache, man möge mich korrigieren, wenn das wissenschaftlicher "Bockmist" war.

In diesem Zusammenhang weise ich auf das neue Sonderheft von Psychologie-Heute hin, wo eben das auch zur Sprache kommt, dass Genetik/Neurobiologie und Freud sich wieder aneinander annähern:

PSCHYCHOLGIE HEUTE
compact

Familienleben
wie wir wurden, was wir sind.

Heft 12
Beltz Verlag

Inhalte (Auszug:

- Die Mythen der Familie (Drehbuch des Lebens)

- Ein Gespräch mit einem Säuglingsforscher

- Ver-rückte Kindheit (Kinder mit psychisch kranken Eltern). Darin: die Angst vor Wiederholung: Widerfährt mir das gleiche Schicksal?

- u.a.

Psycholgie Heute und der Beltz-Verlag sehen die Dinge des Lebens natürlich aus der Sparte der Psychologen.
Sie werden "naturgemäß" immer persönliche Erfahrungen und Entwicklung als wichtig betrachten, während körperlich orientierte Forscher sich auf das für sie Messbare orientieren. Ich würde mir wünschen, dass mehr interdiziplinär zusmmengearbeitet wird, statt einen Streit der Schulen zu programmieren.
Zum Beispiel hebt der interviewte Dr. Pezawa gern drauf ab, dass die Erfolge von Psychoptherapie nicht messbar seien, ihr Erfolg also ungewiss sei.

Dieser Spruch ist ein Klassiker aus dieser Ecke, das Killerargumet Nummero 1. Da sage ich dazu: macht halt mal Gehirn-Untersuchungen VOR der Psycho-Therapie, NACH der Psychotherape und dann noch mal nach 3 Jahren am gleichen Probanden. Ich bin sicher, da kann man Veränderungen messen. Man misst doch jetzt schon dauernd an Leuten gehirntechnisch rum (große Mode momentan, sehr schick), was im Hirn passiert, wenn sie schlafen, wenn sie lesen, wenn sie einen Film gucken, Werbung gucken, wenn sie sich aufregen.

Warum dann nicht zur Abwechslung mal was echt Sinnvolles messen, die Wirkung von Psychotherapie auf Änderung in Verschaltprozessen im Hirn?

*sonst reg ich mich mal schön auf_ und das könnt ihr mal schön nachmessen, ihr Forscher*

So long

die Wanda
Xeni
Beiträge: 23
Registriert: 3. Jun 2005, 19:00

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Xeni »

Wie es bei vielen chronischen Erkrankungen der Fall ist, spielt auch bei der Depression die Genetik eine Rolle. Aber bis heute kann man nicht mit Sicherheit sagen, was den größeren Anteil ausmacht: genetische Faktoren oder Umweltfaktoren. Es gab hierzu Zwillings- und Adoptionsstudien, es wurden sowohl bei Zwillingen als auch bei adoptierten Kindern eine erhöhte Neigung zu Depressionen festgestellt, wenn die jeweiligen biologischen Verwandten an einer Depression litten. Es ist wahrscheinlich, daß für die Disposition für unipolare und bipolare Depressionen ein polygener Vererbungsgang existiert.

An der Depression beteiligt sind v.a. folgende Bereiche des Gehirns: Präfrontaler Cortex (insgesamt eher hypoaktiviert), Hippocampus (bei Depressiven eher volumenreduziert als Folge von Streß) und Amygdala (eher vergrößert, erhöhte Stoffwechselaktivität).

Die Amygdala ist „zuständig“ für Verarbeitung von Geruchsreizen, für angeborenes Furcht- und Verteidigungsverhalten, für Streßreaktionen sowie für emotionales Lernen und Entstehen von Gefühlen. Traumatische Erlebnisse werden in der Amygdala abgespeichert.

Hippocampus ist zuständig für das deklarative Gedächtnis: legt die Strukturen fest, was wie in welcher Weise an Inhalten gespeichert wird (Speicherort ist aber die Großhirnrinde).

Cingulum, cingulärer und insulärer Cortex haben mit Gedächtnissteuerung, Aufmerksamkeit, Schmerzwahrnehmung, kognitiver und emotionaler Handlungsbewertung zu tun und gehören zum limbischen System.

>>Sie werden "naturgemäß" immer persönliche Erfahrungen und Entwicklung als wichtig betrachten, während körperlich orientierte Forscher sich auf das für sie Messbare orientieren.

Dieser „Streit“ betrifft nur einen Teilbereich der Psychologie: die Psychanalyse. Die empirische Psychologie befaßt sich mit – wie der Name schon sagt – Meßbarem.

Und gerade im Bereich von Effizienz von Psychotherapie wird wie verrückt geforscht.

Falls das Quatsch sein sollte, bitte Löschen oder so

Liebe Grüße

Xenia
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Hi Xeni,
nur am Rande, weil es sonst vom Thema abweicht.

Gibt es da schon publizierte Forschungsergebnisse über die Effizienz von Psychotherapie (-formen)?

Grüße

die Wanda
Xeni
Beiträge: 23
Registriert: 3. Jun 2005, 19:00

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Xeni »

Gibt es.

Allgemein: VT ist bei Persönlichkeitsstörungen wirksamer, ebenso bei Angst- und Zwangserkrankungen und affektiven Störungen.

Neuerdings stellt man Traumatherapie teilweise in Frage (zu recht, wie ich finde).

Details kenne ich aber nicht, Quellen habe ich jetzt auch keine im Kopf.

Das weiß sicher der Herr Pfeiffer

Ob alles publiziert ist, weiß ich aber nicht.
BeAk

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von BeAk »

Wo steckt der Moderator eigendlich?
Habe das Gefühl, wir sind seit mindestens Gestern unmoderriert.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

"Habe das Gefühl, wir sind seit mindestens Gestern unmoderriert."


Hi Bea,
hey geil!!

*****************************

War nur Spass.
Deinen Eindruck teile ich übrigens.

Herzliche Grüße

die Wanda
Xeni
Beiträge: 23
Registriert: 3. Jun 2005, 19:00

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Xeni »

Na sowas, hat der Moderator doch tatsächlich noch etwas anderes zu tun als hier zu lesen, tztztztztz... Und das sogar sonntags, also ehrlich.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Ähm Xeni,
haint is Mondach...

Pfüat di

die Wanda

(obba in Minga Feierdach: Mariä Himmifoad)
Xeni
Beiträge: 23
Registriert: 3. Jun 2005, 19:00

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Xeni »

aber gestern hat auch keiner moderiert und da war Sonntag.
Edeltraud
Beiträge: 1495
Registriert: 22. Mai 2003, 16:49

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Bea,

wieso hältst du es für so dringend erforderlich, dass Herr Pfeiffer sich meldet?

Dieser Thread ist m.E. nicht so dringlich, dass dies noch heute sein müsste (zumindest bis zu einschließlich deinem Posting)

Dir noch einen angenehmen Feiertag, auch außerhalb des Forums.

Viele Grüße
Edeltraud
BeAk

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von BeAk »

Haha, dieses Forum ist moderiert, außer Sonn- und Feiertags.
Gut zu wissen für alle Störer, Pöbler, Geschäftemacher usw.

Mal was ernsthaftes. Was spricht gegen Traumatherapie? Gibt es da einen Text zu? Xenia, kannst Du mir einen Link geben?
BeAk

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von BeAk »

Edeltraut,

Es geht mir nicht vorranging um diesen Thread, ich hatte das Gefühl beim lesen eines anderen Threads.
Nur, da der jeweilige Moderator meistens auf den Wunsch nach fachkompetenter Antwort reagiert und es hier eben nicht, kam der Gedanke in mir wieder hoch.

Alles klar?
Tim_Pfeiffer
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Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Guten Morgen,
tja - der Moderator hatte am Wochenende leider das Problem, dass die Website nicht erreichbar schien... Anyway. Im Prinzip ist zum Thema alles Wichtige schon geschrieben. Vielleicht noch als Ergänzung: Selbst wenn es eine erhöhte Wahrscheinlichkeit (Risiko) gibt, an einer Depression (oder sonst irgendetwas) zu erkranken, bedeutet das noch nicht, dass die Erkrankung auch ausbricht. Viele Leute verwechseln das oft.

Ergebnisse zur Wirksamkeit verschiedener Psychotherapieverfahren gibt es jede Menge - auch zur neurobiologischen Veränderung des Gehirns durch Psychotherapie.

Die Diskussion um die Wirksamkeit verschiedener psychotherapeutischer Verfahren wurde Anfang der 90er v.a. durch den kürzlich verstorbenen Psychologen Grawe angestoßen.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
sommer
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Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von sommer »

Liebe Wanda,
Auf dem Hartz 4 Gleis möchte ich auf keinen Fall abgestellt werden.
Leider ist die Leistung, die von mir abverlangt wird schon zuviel.
Ich habe in den Bereichen in denen es möglich ist schon den Streß reduziert.
Ich habe keine Schulden gemacht, keinen Partner oder Kinder, die an mir ziehen und zerren.
Ich versuche mich ausreichend zu bewegen.
Ich habe fast alle Freizeitaktivitäten gestrichen, denn ich bin irgendwie bei den Aktivitäten gelandet, die recht leistungsorientiert waren, wo der Leiter sich profilieren wollte.
Ich mache Psychotherapie und Medikamente und DOCH überstehe ich fast nie die Probezeit von 6 Monaten auf der Arbeitsstelle, auch wenn ich schon versuche weniger als 100% zu arbeiten und streßfreiere Stellen zu finden.
Psychisch geht es mir dann oft auf der Arbeitsstelle von Monat zu Monat schlechter, bis ich dann die Stelle verlohren habe, wieder eine neue Stelle gefunden habe mit der Hoffnung diese würde mir genug Auftrieb geben, um nicht zu viel Abtrieb zu haben und die Probezeit zu überstehen.
Ich hatte bislang das Glück bislang immer wieder etwas Neues gefunden zu haben, aber manchmal macht sich bei mir die Sorge breit, egal ob ich mich Bemühe oder nicht in ein paar Jahren unter den "HARTZ 4 Leuten" auf Dauer zu landen.
Sicher hat man mit Depressionen mehr Existensängste und Horrorszenarios als als Gesunder.
Trotzdem ist es für mich sehr wichtig selber durch das Leben zu kommen.
Moralische Unterstützung habe ich kaum, Lob bekomme ich nie.
Die Tatsache, daß ich an Depressionen erkrankt bin, und immer noch habe, trotz Aktionen dagegen, mich in den letzten 5 Jahren (schon vor Ausbruch der Depressionen,)mich jede Tätigkeit herrunter gezogen hat, macht mir richtig gehend Angst.
Ich weiß, daß es Menschen gibt, denen die Berufstätigkeit auch Auftrieb gibt.
Man kann etwas, wird zu etwas gebraucht...
In den letzten 5 Jahren konnte ich nicht in diese Gruppe von Menschen gelangen.
Bald bin ich 40 Jahre alt.
fish
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Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Hallo David,
was bist du denn von Beruf?
Oder anders gefragt: Welche Tätigkeit übst du im Augenblick beruflich aus?

Grüße aus dem Off

die Wanda
sommer
Beiträge: 35
Registriert: 25. Sep 2006, 05:50

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von sommer »

Liebe Wanda,
Ich dachte mir schon, daß diese Frage kommen würde nach meinen langen verzweifelten Ausführungen.
Das ist allerdings geheim, auch wenn man sich für meinen Beruf an sich nicht zu schämen braucht.
An sich ist es ein Beruf in dem man geschätzt wurde und den viele Menschen ergreifen wollten, als die Zeiten noch anders waren.
Man kann in vielen Bereichen arbeiten, wird in der Industrie aber nur genommen, kurz nach Studienabschluß, oder Doppeltstudium.
Man hat viel mit Menschen zu tun, denen man in oft sehr komplizierten Notlagen versucht zu helfen, was aber nicht immer gelingt.
Für den Arbeitgeber ist man fast immer nur der Depp und Schuhabtreter der ohne Ende unbezahlte Überstunden machen muß und sonst herrausfliegt, für die Menschen denen man versucht zu helfen, ist man manches Mal nur ein Objekt, das dazu dient deren Konsumdenken zu fördern und zu unterstützen.
Als Freiberufler ist man nicht mehr so Opfer des Arbeitgebers, jedoch auf Gedeih und Verderb den Menschen und deren Mentalität ausgeliefert.
Macht man nicht was sie wollen, egal ob es gut oder schlecht für die Menschen ist, geht man Pleite und hat gleichzeitig die hohen Investitionskosten.
In Zukunft werden wir gebraucht, so heißt es zumindest.
Allerdings ob wir bezahlt werden oder angestellt werden, hängt sehr von der Wirtschaftslage ab.
In manchen Ländern werden wir menschenwürdiger behandelt.
Seit Mai 2002 lebe ich in Deutschland und habe Deutschland aus gesundheitlichen Gründen im Moment nicht verlassen.
Sollte sich mein Gesundheitszustand bessern, werde ich in cirka 1 Jahr in Erwägung ziehen in ein Land zu gehen in dem ich besser behandelt werde.
Ich verfüge über Fremdsprachenkenntnisse.Ich weiß, daß ich dort geschätzt würde und z.T. etwas besser behandelt würde.
Das würde mir dann auch erleichtern wieder am sozialen Leben teilzunehmen und mich in die Gesellschaft zu integrieren.
fish
Beiträge: 423
Registriert: 19. Jul 2004, 03:12

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von fish »

Hallo David,
nun Robby Lemkes Sendung "Heiteres Beruferaten" gibbs nicht mehr. (Ich schwankte grade zwischen Jura, Finanzen und Sozialpädgogik, dann fielen mir die Spinnweben um Lemke ein).

Is ja auch egal, wenn du das nichts weiter dazu sagen willst. Wichtiger wär, ob du deinen Beruf zumindest a bisserl liebst, oder ob er dir reiner Broterwerb ist.

Nimmst du antriebsteigerndes (muss kein AD sein)oder bist du im Momentganz ohne Medikamente?

[Bei meinen Mann war trotz Trevilor ein sedierter und bei höhere Dosis ein rigider Eindruck, obwohl es generell heißt, Trevilor würde den Antrieb steigern; im Grunde nahm es die Gefühlsspitzen nach oben und nach unten, am Antrieb bewirkte es nichts. Eine zeitgleiche Bekannte hingegen bekam Prozac und wurde dadurch ein regelrechtes Energiebündel, das mich mit guter Laune und frechen Sprüchen eindeckte, so verschieden können Medikamente bei verschiedenen Menschen wirken.]

Grüße wiederum

die nicht ganz bibelfeste Wanda

Das mit Jesaja sagt mir, dass du sehr religiös bist.
BeAk

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von BeAk »

Ich weiß, der Moderator hat dieser Tage extrem viel zu lesen.

Trotzdem, noch mal die Frager an den Herrn Moderator Pfeiffer:

Was ist von Xenis Aussage zu halten, die Traumatherapie wird in Frage gestellt, im Bezug auf die Wirsamkeit, auch im Vergleich zur Verhaltenstherapie.

Wenn das hier den Rahmen sprengt, mein Profil ist offen.
mudgeraba
Beiträge: 69
Registriert: 6. Aug 2007, 23:05

Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von mudgeraba »

Ich nehme zur Zeit Reboxetine (Stoffname) 2 mg am Morgen (auch unter dem Namen Solvex, Edronax=Medikamentenname)
und da ich oft Nachts schlecht schlafe Abends Remergil(Medikamentenname) Mirtazepin (Stoffname).
Tim_Pfeiffer
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Registriert: 20. Mär 2003, 15:12
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Re: Frage auch an Dr. Niedermeier-Genetik spielt doch eine große Rolle? Prognose?

Beitrag von Tim_Pfeiffer »

Hallo Bea,
tatsächlich gibt es im Moment einige Diskussionen um traumatherapeutische Verfahren. Allerdings bin ich kein Fachmann für Traumatherapie und möchte mich deshalb hier nicht aus dem Fenster lehnen. Bei der behandlung depressiver Erkrankungen hat die kognitive Verhaltenstherapie bislang die wohl besten Erfolge vorzuweisen.

Vielleicht werden Sie an anderer Stelle zu o.g. Thema fündig.

Viele Grüße
Tim Pfeiffer
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